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Literaturkalender für Berlin / November 2010

Vom internationalen Literaturfestival bis zu Vorleseshows - zahlreiche interessante Literaturveranstaltungen

© Die Berliner Literaturkritik, 30.11.10


Montag, 1. November

Jüdisches Museum Berlin Gespräch. Geschichte interkulturell? Jugendbildung in der Migrationsgesellschaft. Erfahrungsberichte aus der Praxis und Diskussion. Über Erfahrungen mit Vielfalt und interkulturelle Herausforderungen für Schulen, Museen und Gedenkstätten sprechen der Historiker Ufuk Topkara, die Politologin Elke Gryglewski und die Lehrerin Rosa Fava. Ulla Kux, Programmleiterin »Geschichte(n) in Vielfalt«, moderiert die Diskussion zu den Fragen: „Wie kann Geschichte in heterogenen Gruppen vermittelt werden kann?“ und „Brauchen wir eine Öffnung der Erinnerungskultur?“. In Zusammenarbeit mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Wo: Auditorium EG. Eintritt frei. Einlass nur mit Eintrittskarte (an der Kasse erhältlich). 18 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

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Museen Dahlem Lesung. Schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem. Timothy Garton Ash – „Jahrhundertwende“. (Hanser Verlag). Wie kein Zweiter ist Timothy Garton Ash Chronist unserer Zeit. Der berühmte englische Zeithistoriker und Journalist präsentiert eine erste Bilanz des 21. Jahrhunderts. Sein Buch arbeitet die großen, oft widersprüchlichen Bewegungen der vergangenen 10 Jahre heraus. Niemand kann absehen, wohin sich die Welt in dieser Phase des Umbruchs bewegt. Eine aktuelle Bilanz ist unverzichtbar, will man die Gegenwart und nähere Zukunft verstehen. Mit dem Autor im Gespräch Prof. Dr. Gesine Schwan. Moderation: Christian Richter. 8-12 €. 19.30 Uhr. Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem Dorf

Kriminaltheater Lesung. John Katzenbach – „Der Professor“. Der Autor präsentiert im Gespräch mit Günter Keil seinen neuen Thriller. Deutsche Lesung: Rainer Strecker. In seinem zehnten Psychothriller startet Bestsellerautor John Katzenbach ein packendes Rennen gegen die Zeit und das drohende Vergessen, das an Dramatik und Hochspannung kaum zu überbieten ist. Seine deutsche Gesamtauflage liegt bei 2 Millionen verkaufte Exemplare! Der pensionierte Psychologieprofessor Adrian Thomas erhält von seinem Arzt eine vernichtende Diagnose: „Demenz, fortgeschrittenes Stadium“. Damit haben sich seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Schon seit geraumer Zeit hatten sich die Anzeichen verdichtet – er vergaß die einfachsten Dinge. Auf der Rückfahrt von dem Arztbesuch fällt Adrian ein junges Mädchen auf – wegen ihres überquellenden Rucksacks und dem Teddybär. Auch noch beim Einparken in seine Auffahrt beobachtet er sie weiter im Rückspiegel, als ein weißer Lieferwagen langsam vor dem Mädchen anhält und Adrian die Sicht versperrt. Einen kurzen Moment später sprintet der Wagen los und das Mädchen ist verschwunden. Auf der Straße liegt nur noch ihre rosa Baseballkappe. Was hat er gesehen? Hat er überhaupt etwas gesehen. Eine Entführung? Adrian meldet seine Beobachtung der Polizei, doch die ist der Überzeugung, es handle sich um eine Ausreißerin. Angeschlagen, unsicher geworden, und immer wieder von Halluzinationen geplagt, beginnt Adrian auf eigene Faust mit der Suche – verfolgt von der Angst: kann er noch lange genug klar denken, um das Mädchen finden? 8 €. 20 Uhr. Palisadenstraße 48, 10245 Berlin-Friedrichshain.

Buchhandlung Lehmanns Lesung. Val McDermid – „Vatermord“. Mit Vatermord erscheint im Oktober 2010 der sechste Tony Hill/Carol Jordan-Thriller von Val McDermid im Knaur Taschenbuch. Begeisterung finden die Fälle von Tony Hill und Carol Jordan nicht nur bei den Lesern. Val McDermids Storys sind in jeder Hinsicht komplex, ihre Kriminalfälle in allen Dimensionen spannend, authentisch und nachvollziehbar. Ihre Fälle recherchiert sie haarklein; vielschichtige Informationen sind ein Muss in ihren Büchern. In diesem Jahr erhält Val McDermid den Diamond Dagger Award 2010 für ihr Lebenswerk, die höchste Auszeichnung, die die britische Krimiwelt zu vergeben hat. In der mittelenglischen Stadt Worcester wird am Rande eines Lkw-Parkplatzes die brutal verstümmelte Leiche der 14-jährigen Jennifer gefunden. DCI Carol Jordon ist sofort klar, dass hier ein extrem gefährlicher Psychopath seine Spur hinterlassen hat. Ihr Verdacht bestätigt sich, weitere Teenager werden ermordet. Ihre Gemeinsamkeit: Alle sind sie vierzehn Jahre alt, immer hat der Killer auf einer Internetplattform Kontakt zu ihnen aufgenommen und vorgetäuscht, genau ihre Interessen zu teilen – bevor er sie schließlich ins Verderben lockte. Carol setzt erneut auf Tony Hill und dessen außergewöhnliche Fähigkeiten als Profiler. Doch Carols neuer Chef will davon nichts wissen, und als Tony überraschend von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird, scheint niemand mehr den Killer aufhalten zu können …. 5-7,50 €. 20.30 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 2. November

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Lesung. Uwe Timm – „Am Beispiel eines Lebens“. Leben in bewegter Zeit. Uwe Timm wird siebzig. Statt einer Autobiographie, die es nach seiner Auskunft nicht geben wird, veröffentlicht Kiepenheuer &Witsch zu diesem Anlass eine Sonderausgabe seiner autobiographischen Schriften: die römischen Aufzeichnungen Vogel, friss die Feige nicht und die Erzählungen Am Beispiel meines Bruders und Der Freund und der Fremde. Der Autor hat diese Texte neu durchgesehen und ergänzt. Erzählt wird vom eigenen Leben und damit auch vom Leben anderer Menschen, die für Timm von Bedeutung waren – der in Russland gefallene ältere Bruder, der Freund und Lyriker Benno Ohnesorg, der durch eine Polizeikugel starb, der Dramatiker Heinar Kipphardt. Mit ihnen kommt die deutsche Kriegs- und Nachkriegszeit in den Blick, das Adenauer-Deutschland der Fünfzigerjahre und die bewegte APO-Zeit. Dem Zusammenhang von Leben, Politik, Kunst wird zudem am Beispiel historischer Gestalten wie Caravaggio und Antonio Gramsci nachgegangen. Uwe Timm, geboren 1940. Freier Schriftsteller seit 1971. Sein literarisches Werk erscheint im Verlag Kiepenheuer & Witsch, zuletzt „Am Beispiel meines Bruders“, 2003, mittlerweilein 17 Sprachen übersetzt, „Der Freund und der Fremde“, 2005, und „Halbschatten“, Roman, 2008. Uwe Timm wurde 2006 mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis, dem Premio Napoli sowie dem Premio Mondello ausgezeichnet und erhielt 2009 den Heinrich-Böll-Preis. Seit Herbst 1994 ist er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt sowie der Akademie der Künste, Berlin, und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Heute lebt er als freier Schriftsteller in München und Berlin. 3-5 €. 19 Uhr. Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin-Tiergarten.

Haus der Kulturen der Welt Lesung und Gespräch in der Reihe WortWelten. Konstantinopel – Athen. Der Kosmopolit und Krimiautor Petros Markaris im Gespräch.Petros Markaris ist griechisch-armenischer Herkunft, wuchs in Istanbul auf, studierte in Wien und lebt seit 40 Jahren in Athen. Mit seinem Kommissar Charitos hat er eine Figur geschaffen, die Leser in 14 Sprachen gefunden hat. In Die Kinderfrau (Diogenes), seinem letzten Fall, folgt Charitos einer mordenden 90-Jährigen nach Konstantinopel, in eine Vergangenheit mit einem schönen und einem hässlichen Gesicht. Markaris präsentiert mit diesem Roman sein bisher persönlichstes Buch. Sein neues Werk Quer durch Athen: Eine Reise von Piräus nach Kifisia (Hanser) ist ein Reiseführer über die griechische Haupstadt, aber auch über Bauboom, Verkehrschaos, Korruption und Kafenions. Diese Bücher sind Ausgangspunkt für eine Diskussion über das kosmopolitische Istanbul, aber auch über die aktuelle Krise in Griechenland, zu der Markaris immer wieder öffentlich Stellung bezieht. Als engagierter Intellektueller wird er auch über aktuelle Themen diskutieren, etwa die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die Einwanderung aus der Türkei und Griechenland nach Deutschland und zu weiteren derzeit debattierten gesellschaftpolitischen Themen Stellung nehmen. Moderation: Miltos Pechlivanos, FU Berlin. Übersetzung: Michaela Prinzinger. In Griechisch und Deutsch. 3-5 €. 19.30 Uhr. John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin-Tiergarten.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. „Schöne Morde, dreiste Ermittler – Ästhetik und Menschenbild des Kriminalromans“, Teil 4: Ästhetik und Geschichte. Wie Mordfälle schön und lesbar werden. Mit Uta-Maria Heim und Joseph Vogl (Kulturwissenschaftler). Moderation Thomas Wörtche. Als die Polizei um 1850 die positiven Wissenschaften für sich entdeckte, rief sie einen ästhetisch wertvollen Berufszweig ins Leben: den autonom rationalen Ermittler. Mit ihm stürzt sich seither der Kriminalroman ins Verbrechen, um die Schätze des Bösen zu heben: banale bis geile Kriminelle in schwülen bis cleanen Milieus. Uta-Maria Heim entfesselt dabei sogar die krummen Mächte des Schwabenlands und stellt sie raffiniert zur Rede (in „Wespennest“ und „Totenkuss“). Woher kommt der Reiz des Kriminalromans? Welche bewegte Geschichte hat er hinter sich? 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Ausstellungseröffnung & Buchpräsentation. Klabund – „Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort …“. Robert Stadlober liest aus Briefen von Klabund. Skandalträchtige erotische und „gotteslästerliche“ Gedichte in der Zeitschrift „Pan“ machten Klabund (1890 – 1928), der eigentlich Alfred Henschke hieß, 1913 schlagartig bekannt. In der kurzen Zeit bis zu seinem frühen Tod war er in allen literarischen Genres höchst produktiv und gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der Weimarer Republik. Große Teile seines Nachlasses sind verschollen, doch gelang es der Akademie der Künste über Jahrzehnte, eine der bedeutendsten Klabund-Sammlungen aufzubauen. Nun würdigt sie den unangepassten Dichter mit einer Wanderausstellung und einer Briefausgabe in der Reihe „Archiv-Blätter“. Aus z. T. unveröffentlichten Briefen und Dokumenten entsteht ein facettenreiches Bild der literarischen Arbeit, des politischen Engagements und der persönlichen Lebensumstände Klabunds im Kontext seiner Zeit. Zur Eröffnung der Ausstellung liest Robert Stadlober aus den Briefen... 3-5 €. 20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung & Ausstellungseröffnung. Hans Scheib – „Sonnentraum“. Uwe Kolbe: Radierungen und Gedichte. Musik: Janni Struzyk (Tuba)Ende der Ausstellung: 21.12.2010. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 3. November

Literatur und Kunst am Gendarmenmarkt. Literarischer Spaziergang. Um 1800 haben die Salons der Damen, allen voran Rahel Lewin, später Verheiratete  Varnhagen von Ense, das kulturelle Leben um den Gendarmenmarkt geprägt, sie hatte ihren ersten Salon in dem Dachstübchen in der Jägerstraße, vis-à-vis vom Geburtshaus  Alexander von Humboldts. Heinrich von Kleist wohnte in der Mauerstraße, der Philosoph und Theologe Friedrich Schleiermacher in den Pfarrhäusern Ecke Glinka/Taubenstraße, E.T.A  Hoffman vis-à-vis dem Schauspielhaus, in der Charlottenstraße, ein paar Häuser weiter, im Wirtshaus Wegener,  gab’s den berühmten Sekt, der den freiheitlichen Geist beflügelte. Die Hugenotten brachten den Berlinern die Seidenkunst und das gute Essen, was ja manchem Gourmet als die höchste Kunst gilt. In der Französischen Straße war das Haus der Hugenottenfamilie Archad, der der Erfinder des Rübenzuckers, Franz Carl Archad (1753-1821) entstammte. Führung auch am 20.10. Nur mit Anmeldung unter 030/892 13 38. 14 Uhr.

Literaturhaus Lesung. Philosophisches Café. Lutz von Werder – „Die Ethik des Mitleids (A. Schopenhauer)“. Veranstalter: Lutz von Werder. (Auskünfte: 211 92 04). 3 €. 17.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dussmann das Kulturkaufhaus Lesung.  Peter Ensikat und Dieter Hildebrandt - „Ihr könnt ja nichts dafür!“. Ein Ossi erklärt, wie's drüben war: Immer wieder ließ sich Peter Ensikat von Verwandten und Bekannten „aus dem Westen“ geduldig erklären, wie die DDR funktioniert. Jetzt schlägt er zurück - und beschreibt 60 Jahre bundesdeutsche Geschichte und Gegenwart aus der Perspektive des Ossis. Augenzwinkernd und auf der Grundlage soliden Halbwissens nimmt er die tragenden Pfeiler des westdeutschen Selbstverständnisses unter die Lupe. Und natürlich weiß er alles besser als seine neugewonnenen Landsleute, die jahrzehntelang jenseits der Mauer lebten. Aber er nimmt ihnen nichts übel - denn: „Ihr könnt ja nichts dafür!“ Eintritt frei. 19 Uhr. Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Jüdisches Museum Berlin Lesung. Lev Raphael - „My Germany“. Lev Raphael is considered one of America's earliest „Second Generation“ writers, publishing fiction that explores the impact of the Holocaust on the children of survivors from the late 1970s onward. Having grown up in a world haunted by secrets and the ghosts of relatives and friends lost in the Holocaust, Lev Raphael decided to confront his family's past and traveled to Germany. The result is not only his book „My Germany“, part travelogue, part detective story, but also a deep affection for the country, new friends, and an urge to return. Chair: Andrew Gross, Freie Universität Berlin. In cooperation with the U.S. Embassy Literature Series. Where: Auditorium on ground level. Free entrance.7pm. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Urania Lesung. Hamed Abdel-Samad – „Der Untergang der islamischen Welt“. „So gründlich, so radikal, so konsequent wie Hamed Abdel-Samad hat in den letzten Jahren kein Moslem den Islam kritisiert.“ Henryk M. Broder, Deutschlandradio. Im Westen herrscht die Vorstellung, der Islam sei übermächtig und befinde sich auf dem Vormarsch. Die demographischen Entwicklungen in der islamischen Welt und in Europa sowie die blutigen Anschläge und schrillen Töne des fundamentalistischen Islam scheinen die Annahme zu bestätigen. Tatsächlich, so der Politikwissenschaftler Abdel-Samad, ist es jedoch so, dass sich die islamische Welt in die Defensive gedrängt fühlt und gegen die in ihrer Wahrnehmung aggressive Macht- und Wirtschaftspolitik des Westens heftig protestiert. Das, was der Westen als Re-Islamisierung wahrnimmt, ist in Wirklichkeit nur ein Vorhang, der das Verschwinden der Religion kaschieren soll. Die islamischen Staaten werden zerfallen, der Islam wird als politische und gesellschaftliche Idee untergehen. Hamed Abdel-Samad, geb. 1972 bei Kairo, arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Im Jahr 2010 wurde er in die Deutsche Islam Konferenz berufen. 6 €. 19.30 Uhr. An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg.

Konrad-Adenauer-Stiftung Ausstellungseröffnung „Auferstanden aus Ruinen" mit Harald Hauswald. „Auferstanden aus Ruinen“ ist eine atemberaubende fotografische Zeitreise durch vier Jahrzehnte ostdeutscher Geschichte. ugleich bietet das Werk einen gültigen Querschnitt durch das Schaffen von Harald Hauswald. Es vereint inzwischen weltweit berühmte Aufnahmen des renommierten Fotokünstlers mit bisher unveröffentlichten Bildern zum Alltag und den Menschen in der Spätphase der DDR, der Zeit der friedlichen Revolution und des gesellschaftlichen Um- und Aufbruchs der letzten beiden Jahrzehnte. Harald Hauswald fotografierte die verbotene Wirklichkeit, was zur Folge hatte, dass ihn die Staatssicherheit als „Operativer Vorgang Radfahrer“ unter ihre eisernen Fittiche nahm. In der DDR konnte er seine Bilder nur begrenzt zeigen, in kirchlichen Räumen, Wohnungen oder Jugendclubs, gedruckt wurden sie fast nur im Westen, weil sie nicht in die staatstreue Presse passten. Heute zeigt Hauswald seine Bilder unbegrenzt und weltweit in Ausstellungen und Publikationen. Hauswalds Fotos erlauben sich keine Experimente, er arbeitet nicht mit ungewöhnlichen Einstellungen oder Lichteffekten. Aber seine Momentaufnahmen sind eindringlicher als jede Inszenierung. 19.30 Uhr. (Dauer und Öffnungszeiten: 4.-24.11.2010. Mo bis Do 8 -19.30 Uhr, Fr. 8 -17 Uhr). Tiergartenstraße 35, 10785 Berlin-Tiergarten.

Griechische Kulturstiftung Buchpräsentation. Gerasimos Alexatos – „Meilensteine deutsch-griechischer Beziehungen“. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion mit Dr. Gerasimos Alexatos, Dipl. Ing., Autor; Prof. Dr. Evangelos Chryssos, Präsident des Exekutivrates der Stiftung f. Parlamentarismus und Demokratie des Hellenischen Parlaments; Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke, Historiker, Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI); Prof. Dr. Miltos Pechlivanos, Literaturwissenschaftler-Neogräzist, FU-Berlin. Moderation: Dr. Wolfgang Schultheiß, Botschafter a.D. In deutscher Sprache, Eintritt frei. 20 Uhr. Wittenbergplatz 3A, 10789 Berlin-Schöneberg.

Kino Arsenal Filmvorführung & Gespräch. „Mit brennender Geduld“ (Ardiente Paciencia) (BRD / Portugal 1983, OmU, 79´). Im Anschluss: Gespräch mit Antonio Skármeta, geführt von Peter B. Schumann.In Kooperation mit den Freunden des IAI und Arsenal. Antonio Skármeta, 1975 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, ist eines der vielfältigsten Talente unter den berühmten Intellektuellen Lateinamerikas. Bekannt wurde der Chilene als Erzähler, Romancier und Drehbuchautor. Später kamen Theaterstücke und Hörspiele hinzu, inzwischen wird er sogar als Librettist von Opern gefeiert. Außerdem hat er als Moderator einer Büchershow im chilenischen Fernsehen Furore gemacht. Unvergessen sind die Jahre, die er im Anschluss an die ersten demokratischen Wahlen nach dem Ende von Pinochets Militärdiktatur als Botschafter seines Landes (2000-2003) in Berlin gewirkt hat. „Mit brennender Geduld“ (1985) – so der Titel seines großen Neruda-Romans, den er in seiner BKP-Zeit geschrieben und später selbst als eine wunderbar poetische Tragikomödie verfilmt hat – könnte als Motto über Leben und Werk von Antonio Skármeta stehen. Bei der Hommage aus Anlass seines 70. Geburtstags wird ARDIENTE PACIENCIA wieder aufgeführt.5-6,50 €. 20 Uhr. Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Andreas H. Apelt – „Schwarzer Herbst“. Eine große literarische Stimme meldet sich zurück: Schneewalzer hieß das hoch gelobte Debüt des Berliner Autors Andreas H. Apelt. In seinem neuen Roman Schwarzer Herbst schildert er einfühlsam, wie eine Gruppe umgesiedelter Dorfbewohner in der Lausitz Widerstand gegen den Braunkohletagebau leistet. Die Sehnsucht nach der verschwundenen Heimat vor und nach der „Wende“ und das Eindringen der Vergangenheit in die Gegenwart sind die Themen dieses aufrührenden Romans. 20 Uhr. Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht Haus Buchvorstellung und Gespräch. Klaus Bellin – „Es war wie Glas zwischen uns. Die Geschichte von Mary und Kurt Tucholsky“. Moderation Peter Böthig. Aus Notwehr hat sie ihn verlassen. „Man konnte mit ihm nicht zusammenleben“, so Mary Tucholsky über den Mann, mit dem sie vier Jahre verheiratet war. Ihre Liebesgeschichte begann im ersten Weltkrieg. Sie war beides und manchmal beides zur gleichen Zeit: Liebesgeschichte und Tragödie, ein Auf und Ab aus Glück und Enttäuschung, Sehnsucht und Trennung. Mit der Geschichte von Mary und Kurt Tucholsky ist Klaus Bellin ein überzeugender Essay, ein schnörkelloses Buch gelungen. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Donnerstag, 4. November

Museen Dahlem Lesung. Schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem. Peter-André Alt – „Die Ästhetik des Bösen“. (Verlag C. H. Beck). Der renommierte Literaturwissenschaftler und Präsident der Freien Universität erkundet in seinem neuen Buch die Gestalt des Bösen in der Literatur, die bis heute ein moralisches Skandalon darstellt. Prof. Alt geht den verschiedenen literarischen Genres und Formen nach, in denen moderne Texte ihre Lust am Bösen kultivieren. Von Goethe, E. T. A. Hoffmann, Shelley, Baudelaire, Huysmans, Wilde, George, Kafka bis zu Jünger, Genet, Kertész und Littell wird eine Phänomenologie des Bösen erkundet. Mit dem Autor im Gespräch der Theologe u. Religionswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Markschies. Moderation: Christian Richter. 8-12 €. 19.30 Uhr. Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem Dorf.

Theater im Palais Lesung. Peter Ensikat - „Ihr könnt ja nichts dafür!“. Ein Ossi erklärt, wie's drüben war: Immer wieder ließ sich Peter Ensikat von Verwandten und Bekannten »aus dem Westen« geduldig erklären, wie die DDR funktioniert. Jetzt schlägt er zurück - und beschreibt 60 Jahre bundesdeutsche Geschichte und Gegenwart aus der Perspektive des Ossis. Peter Ensikat präsentiert sein Buch im Theater am Palais auf großer Bühne. 20 €. 20 Uhr. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.

Landesvertretung Rheinland-Pfalz Balkanische Alphabete. Drei Alphabete werden auf dem Balkan benutzt: das griechische, das lateinische und das slawische. Der jungen Poesie aus drei Balkanländern hat sich das »Balkanische Alphabete« überschriebene Übersetzungsprojekt des Künstlerhauses Edenkoben gewidmet und in mittlerweile drei Anthologien – in Original und Übersetzung – vorgestellt. Maja Genschel, Uwe Kolbe, Boiko Lambovski, Iulian Tănase und Dimitra Christodoulou lesen aus den Bänden der balkanischen Poesiebibliothek. Musik: Lyubomir Denev. Eintritt frei. 20 Uhr. In den Ministergärten 6, 10117 Berlin-Mitte.

Krimibuchhandlung Miss Marple Kriminacht. Lesung. Englischer Krimiabend bei Miss Marple: Simon Kernick und Kevin Wignall lesen aus ihren aktuellen Kriminalromanen „Verdächtig“ bzw. „Die letzte Wahrheit“. Den deutschen Part übernimmt Johannes Steck. 5.6 €. 19.30 Uhr. Weimarer Straße 17, 10625 Berlin-Charlottenburg.

Café Tasso Lesung. Lesezeichen: Petra G. Rist – „Der Profikiller“. „Mein erster Roman, ein Krimi, soll für jeden Leser sein, der Interesse an Spannung, Verwicklung und Liebe zeigt.“ So definiert die Autorin Petra G. Rist ihre Zielgruppe. Jack Logan, der Held ihres Romans „Der Profikiller“,  ist ein Auftragskiller für „eine der größten Mafiafamilien Siziliens“. Bei seinem jüngsten Auftrag treibt er „ein gefährliches Spiel zwischen Ehre, Liebe und bedingungslosem Gehorsam zu der Familie“ (Familie meint die Mafiafamilie), weil er sich in seine Zielperson verliebt. Wie das ausgehen wird? Eintritt frei, Spenden erbeten. 20 Uhr. Frankfurter Allee 11, 10247 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Buchhändlerkeller Lesung. Peter Wawerzinek – „Rabenliebe“. Ein Buch wie ein Erdbeben. Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. Ihre Abwesenheit war das schwarze Loch, der alles verschlingende Negativpol in Peter Wawerzineks Leben. Wie hatte seine Mutter es ihm antun können, ihn als Kleinkind in der DDR zurückzulassen, als sie in den Westen floh? Der Junge, herumgereicht in verschiedenen Kinderheimen, blieb stumm bis weit ins vierte Jahr, mied Menschen, lauschte lieber den Vögeln, ahmte ihren Gesang nach, auf dem Rücken liegend, tschilpend und tschirpend. Die Köchin des Heims wollte ihn adoptieren, ihr Mann wollte das nicht. Eine Handwerkerfamilie nahm ihn auf, gab ihn aber wieder ans Heim zurück. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

La Luz Vorleseshow. Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. Gäste: N.N. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarderstraße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Freitag, 5. November

Theater im Palais Lesung. „Und kurz und gut und jedenfalls“ – Gedichte und Balladen. Ein Peter-Hacks-Abend mit Gunter Schoß. Musikalische Begleitung: Ute Falkenau. 10-15 €. 20 Uhr. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.

Theodor Tucher Restaurant Lesung. Lutz Ulbrich – „LÜÜL“. Ein Musikerleben zwischen Agitation Free, Ashra, Nico, der Neuen Deutschen Welle und den 17 Hippies. Eine lebende Legende gibt sich die Ehre. Lüül alias Lutz Ulbrich erlebte alles aus erster Hand. 60ger Jahre bis heute. Beat - Krautrock – Ex Velvet Underground Sängerin Nico – Neue Deutsche Welle – 17 Hippies. In seiner Lesung gibt er nun Auszüge aus seiner Autobiografie „Lüül – ein Musikerleben...“ zum besten und unternimmt eine Zeitreise in die Gefilde deutscher Popmusik. Selbstironisch, humorvoll, offen und absolut unterhaltsam präsentiert der Berliner Musiker Anekdoten und Zeitdokumente aus seiner turbulenten Musikerkarriere. 7 €. 20 Uhr. Pariser Platz 6a, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. Erich Hackl – „Familie Salzmann. Erzählung aus unserer Mitte“. Moderation Lothar Müller. „Meine Oma ist in einem KZ umgekommen.“ Dieser Satz ist Ausgangspunkt der Familiengeschichte, die Erich Hackl erzählt. Das Deutsch-Österreichische Ehepaar Hugo und Juliana Salzmann, Kommunisten im Exil und Untergrund, wird in Paris denunziert und verhaftet. Ihr Sohn wird von seiner Tante gerettet und hat es später schwer, zum überlebenden Vater ein Verhältnis zu finden. Der Enkel schließlich wird an seinem Arbeitsplatz gemobbt, nachdem er von seiner ermordeten Großmutter spricht. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Prinz Eisenherz Buchladen Lesung. Odd Klippenvag – „Der Stand der Dinge“. Es geht um Annar und Simon, die beide nicht mehr die Jüngsten sind- Simon ist 17 Jahre älter als Annar und beide sind schon seit 40 Jahren ein Paar. Zum Zeitpunkt der Handlung ist Annar weit über 50 und Simon um die 70. Der körperliche Verfall von Simon trifft die beiden unvorbereitet und hart. Erst ein Herzinfarkt, dann ein Schlaganfall. Beides veranlasst Simon, die wichtigsten Stationen seines Lebens Revue passieren zu lassen. Nicht zuletzt durch die Thematiken des Älterwerdens, der Krankheit und Krisensituationen ein wichtiges, und von uns allen sehr geliebtes Buch. 5 €. 20.30 Uhr. Lietzenburger Straße 9, 10789 Berlin-Charlottenburg.

Samstag, 6. November

6. - 12.11. --- Instituto Cervantes Latinale 2010. 5. Mobiles lateinamerikanisches Poesiefestival. Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin-Mitte.

Lateinamerika Institut Übersetzungsworkshop. Produktive Verwirrung: Übersetzungsworkshop für Studierende und Schüler_innen unter Leitung von Rike Bolte und Timo Berger mit Lina Meruane (Chile), Ezequiel Zaidenwerg (Argentinien), Carlos Vicente Castro (Mexiko), Eduardo Martín del Campo Ramos (Mexiko). Eintritt frei. 13-17 Uhr. Rüdesheimer Straße 54-56, 14197 Berlin-Wilmersdorf.

Literatur und Kunst – Vom Brandenburger Tor zur Schloßbrücke. Untern Linden kannst du finden die schönsten Frauen, das dichtete bereits Heinrich Heine, als er von 1821 bis 1823 an der Berliner Universität sein Jurastudium fortsetzte. Er konnte die neueste Mode beobachten, die  die Damen trugen, unter anderem schöne Federhüte und Türkenschals. Und abends gingen sie noch feiner herausgeputzt in die Oper. Heine verkehrte im Salon von Rachel von Varnhagen, den sie in der Französischen Straße führte, er widmete ihr den Gedichtzyklus „Heimkehr“. 1822 wohnte er kurzfristig Unter den Linden. Der Bildhauer und Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor, Johann Gottfried Schadow, hatte sein Atelier in der ehemals Kleine Wall-, heute Schadowstraße.  Max Liebermann, impressionistischer Maler, Präsident der Akademie der Künste, war mit Walter Leistikow der Begründer der Berliner Sezession. Von  1893 bis zu seinem Tod 1935 wohnte und arbeitete er am Pariser Platz (Liebermann-Haus). Anna Dorothea Therbusch, geb. Lisiewiski (1721Berlin-1782 ebd.), war Portraitmalerin Friedrich II., sie portraitierte seine Familie ebenso wie Katharina II. von Russland. Sie malte in verschiedenen europäischen  Städten, in Paris wohnte sie bei Diderot. Sie war die erste Malerin, die sich traute, sich als alte Frau mit Monokel zu malen (Gemäldegalerie). Sie wohnte unweit der Akademie der Künste, die damals noch Unter den Linden war. Wegen Ernteausfall in europäischem Ausmaße gab es 1771/1772 Hungerjahre. Sie beklagte sich, „dass die Kaffeeregie keine einzige Bohne mehr herausgibt. Was nützen mir da die schönsten Brennscheine, die die Königin mir zukommen läßt.“ Die Königin Elisabeth Christine, die Gattin Friedrich II., die sommers in ihrem Schloß Schönhausen lebte und winters in der Stadt, war der Malerin zugetan. (Nur mit Anmeldung unter 030/892 13 38. Auch am 17.11.) 14 Uhr.

Literaturhaus Lesung. Brigitte Reimann – „Leben, Leben, Leben…!“. Blanche Kommerell liest Brigitte Reimann. Aus Tagebüchern, Briefen und Romanen. Veranstalter: Blanche Kommerell. (Auskünfte: 56 27 141). 5-8 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Café Tasso Improvisationstheater. Im Rahmen der 21. Berliner Märchentage: Improtheater: Zen tá B - fabel haft latino!  Von Borges bis Márquez: wundervolle lateinamerikanische Texte werden frei weiter und an-improvisiert - bis zu hundert Jahren Einsamkeit. Impro Nuevo - neues, frisches Improvisationstheater aus Berlin. Auf der sensiblen Suche nach Geschichten, die auf dem Bühnenboden liegen. Nach Worten, die in der Luft schweben und Charakteren, die sich aus den Requisiten lösen. Das Improvisationstheaterstück ist geeignet für Jugendliche und Erwachsene. 5-8 €. 20.30 Uhr. Frankfurter Allee 11, 10247 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Sonntag, 7. November

Berliner Ensemble Gespräch. BERLINER MANUSKRIPTE 2010. Gerrit Bartels, Frauke Meyer-Gosau und Jörg Plath im Gespräch mit den Autorinnen und Autoren Musikalische Begleitung Max Doehlemann (p) und Matthias Harig (trump). Mit Tamara Bach, Thomas Donndorf, Saskia Fischer, Mathias Gatza, Alexander Gumz, Anne-Kathrin Heier, Alban Nikolai Herbst, Esther Kinsky, Svealena Kutschke, Tanjana Tsouvelis, Peter Wawerzinek, Judith Zander, Falko Hennig und Robert Weber. Lesung und Diskussion mit den Stipendiaten des Berliner Arbeitsstipendiums für Autorinnen und Autoren der Senatskanzlei Berlin – Kultur. Im Anschluss laden die Veranstalter zu einem Glas Wein ein. Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturforum im Brecht-Haus und Berliner Ensemble. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturverwaltung des Berliner Senats. (Kartentelefon 030.28.408.155), 3 €. 11 Uhr. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Erlesene Sonntage. nachjequatscht – von Berliner Galgenhäusern, Steinkreuzen und Zauberweibern. Kathrin Buchmann und Frank Schulz haben spannende, gruslige und märchenhafte Überlieferungen ausgewählt. Für die ganze Familie mit Kindern ab 6 Jahren. Eintritt frei. 11 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Café Tasso Live-Hörspiel. Im Rahmen der 21. Berliner Märchentage: Märchenhaftes Live-Hörspiel: „Sebnems Träne“. Schwarzrock & Salomon, das sind die beiden Schauspielerinnen Judith Evers und Kristina Schwarzrock, erzählen von dem kleinen Mädchen Sebnem, das oft nicht einschlafen kann, weil es von plötzlicher Traurigkeit erfasst wird. Eines Abends verwandelt sich eine ihrer Tränen in einen schimmernden Tautropfen und entführt Sebnem auf eine abenteuerliche Reise in ein ungewöhnliches Märchenland. Wem wird sie dort wohl begegnen? Die selbst entworfenen Eigenproduktion von Schwarzrock & Salomon beinhalten neben künstlerischen auch immer präventive und aufklärende Aspekte und sozialkritische Fragestellungen. Geeignet für Kinder ab 6 Jahren. 4-7 €. 15 Uhr. Frankfurter Allee 11, 10247 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Buchhändlerkeller LebensGeschichten mit Sabine Gieschler. ErzählBar. Zu Gast: Hans-Georg Ullrich, Dokumentarfilmregisseur und –produzent. 17 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Montag, 8. November

Ingeborg-Drewitz-Bibliothek Lesung. Jonathan Coe – „Der Regen, bevor er fällt“. Eine Wettfahrt zu den Shetlandinseln? Warum nicht: Maxwell weiß, dass es Zeit ist, sein Leben zu ändern, da kommt so ein kleines Abenteuer wie gerufen. Voller Hoffnung macht er sich mit Emma, seinem freundlichen Navigationsgerät, auf den Weg – doch die Fahrt zum nördlichsten Punkt des Königreichs entwickelt sich mehr und mehr zu einer Reise in die dunkelsten Ecken seiner Vergangenheit. Lesung und Gespräch in englischer Sprache. 19 Uhr. Grunewaldstraße 3, 12165 Berlin-Steglitz.

Katholische Akademie Lesung. Martin Walser – „Mein Jenseits“. Martin Walser wird lesen aus seiner Novelle lesen. „Mein Jenseits“ - das ist ein Text über das Altern und die Religion, den Eigensinn und die Schönheit des Glaubens, über religiöse Phantasien, die blinde und selbstbewusste Sehnsucht, das Brauchen Gottes - kurz: über die Nöte, die mein Jenseits mir schon hier beschert. Ein Gespräch mit Professor Dr. Dieter Borchmeyer (Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Heidelberg) wird anschließend die zentralen Motive dieser Novelle weiter erschließen. 2-3,50 €. 19 Uhr. Hannoversche Straße 5, 10115 Berlin-Mitte.

Jüdisches Museum Berlin Lesung & Gespräch. Henryk M. Broder, Josef Joffe, Dirk Maxeiner, Michael Miersch: Früher war alles besser. Buchpräsentation mit den Autoren.Tatsächlich, früher war alles besser: Kulenkampff erfüllte den Kulturauftrag, es gab Buchclubs und die dritte Klasse in der Bahn, den Kalten Krieg und die Sekretärin. Die Eiskugel für 20 Pfennig ist inzwischen genauso verschwunden wie die deutsche Putzfrau und die DDR. In diesem Buch geht die unkonventionelle Viererbande des deutschen Journalismus mal böse-polemisch, mal liebevoll-ironisch durch die Bestände unseres Lebens. Die Autoren garantieren einen ideologiefreien, politisch unkorrekten und zukunftsfrohen Abend. In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung. Wo: Großer Saal, 2. OG. Kartenreservierung (für Nicht-Journalisten) bei der Literaturhandlung unter Tel. 030 - 8824 250. 5-7 €. 19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Museen Dahlem Lesung. Schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem. Herfried Münkler – „Mitte und Maß“. (Rowohlt Berlin Verlag). Herfried Münkler, einer der bekanntesten u. einflussreichsten deutschen Politologen, stellt zwei politische Schlüsselbegriffe in den Mittelpunkt einer historisch-politischen Analyse. Es entsteht ein facettenreiches Bild jener Verbindung von Mitte und Maß, die unsere Kultur auf besondere Weise durchdringt. Die Frage, die gleichsam Fluchtpunkt aller Überlegungen ist, beunruhigt: Wird die „Mitte der Gesellschaft“ deshalb so lebhaft beschworen, weil sie in Gefahr ist zu verschwinden? Und falls ja – was tritt an ihre Stelle? Ein Buch, das historische Analyse, Gegenwartsdiagnose und Zukunftsprognose souverän verbindet! Vortrag und Gespräch mit dem Autor. 8-12 €. 19.30 Uhr. Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem Dorf.

Literaturhaus Vortrag. Boten des Grauens. Das Motiv der versehrten Puppe bei Heinrich von Kleist, Rainer Maria Rilke und Lotte Pritzel. Vortrag von Angelika Ebrecht-Laermann. Veranstalter: Berliner Psychoanalytisches Institut. (Auskünfte: 26 55 49 18). 20.15 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht Haus Buchvorstellung und Gespräch. Franz Schultheis u. a. (Hg.) – „Ein halbes Leben. Biografische Zeugnisse aus einer Arbeitswelt im Umbruch“. Wolfgang Engler im Gespräch mit dem Herausgeber und Annett Gröschner. Die Arbeitswelt unterliegt einem raschen und tiefgreifenden Wandel: Finanzkrise und Rezession, Insolvenzen, Massenarbeitslosigkeit und Unsicherheiten der Altersvorsorge bestimmen die Arbeitswelt der vergangenen Jahrzehnte. Mehr als 50 langjährig Berufstätige aus unterschiedlichsten Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichten in Interviews von ihrem Berufsalltag, ihren Schwierigkeiten, Sorgen und Nöten, Hoffnungen und Frustrationen. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Dienstag, 9. November

Lateinamerika Institut Offizielle Eröffnung des Festivals Latinale 2010. Auf Spanisch/Deutsch. Offizielle Eröffnung des Festivals: Blogger & Dichter - inside and outside: super-demokratische Netze? Strategien für eine neue kulturelle Öffentlichkeit. Ein Gespräch mit den Superdemokráticos über neue Formen der Demokratie und neue zivilgesellschaftlichen Initiativen, die Internet und Blogkultur  möglich machen. Mit Lina Meruane (Chile), Alan Mills (Guatemala), Sabine Scho und Jo Schneider (Deutschland), Moderation: Rery Maldonado (Bolivien). Eintritt frei. Rüdesheimer Straße 54-56, 14197 Berlin-Wilmersdorf.

Literaturforum im Brecht Haus Internationale Tagung. „Nach der Mauer der Abgrund“? Rückblicke auf die Literaturlandschaft DDR, Tag 1: Mit Vorträgen von Wolfgang Emmerich, Janine Ludwig, Hans-Christian Stillmark, Heinz-Peter Preußer und Matthias Schöning / Norbert Otto Eke und Kerstin Stüssel. Alle Künste, insbesondere aber die Literatur und Dramatik der DDR, sahen sich nach dem Fall der Mauer mit einem schlagartigen Reputationsverlust konfrontiert. Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung nimmt die Tagung diese in einem Klima der intellektuellen Entwertung alter kultureller Wegmarken entstandene Abwicklung einer einst hoch geschätzten Literatur zum Anlass einer kritischen Re-Lektüre sowohl der Literatur als auch ihrer wissenschaftlichen wie nichtwissenschaftlichen Rezeption. Zunächst geht es um Fragen der Literaturgeschichtsschreibung und Kanonisierung und ab 16.30 um Leitdiskurse und Gründungsmythen der DDR-Literatur. Eintritt frei. 16.30 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Europäische Haus „Europa literarisch“ wird nunmehr mit der fünfundzwanzigsten Veranstaltung fortgesetzt. Diese Veranstaltung ist der zeitgenössischen Literatur Zyperns gewidmet. Zu Gast ist der Lyriker Kyriakos Charalambidis. Die Lesung wird einen Überblick über sein Werk aus verschiedenen Jahrzehnten geben. Der Abend wird von Herrn Dr. Thomas Wohlfahrt, dem Leiter der Literaturwerkstatt Berlin, moderiert. 18 Uhr. Unter den Linden 78 (1. OG), 10117 Berlin-Mitte.

Kulturhaus Dussmann Lesung Peer Steinbrück – „Unterm Strich“. Als die Finanzkrise ausbrach, war Peer Steinbrück für viele der Sicherheitsanker der Regierung. Inzwischen sitzt der ehemalige Bundesfinanzminister nicht mehr auf der Regierungsbank. Darüber hat er jedoch nicht verlernt, Klartext zu reden. In seinem Buch „Unterm Strich“, mittlerweile ein Bestseller, analysiert Peer Steinbrück schonungslos die Lage Deutschlands und zeigt Wege aus der Krise.. Eintritt frei. 19 Uhr. KulturBühne an der Sphinx, . Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Krimibuchhandlung totsicher Lesung. Wie werde ich Witwe. Die Autoren Jutta Herrmann, Swenja Karsten, Thomas Nommensen und Mechthild Zimmermann teilen mit uns ihre schwarzhumorigen Gedanken zum Thema Scheidungsrecht. 4 €. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhandlung Starick Buchvorstellung. Der Verlag Edition Ebersbach stellt vor: Unbeschreiblich weiblich. In fast allen europäischen und außereuropäischen Metropolen entstand in den 20er und 30er Jahren eine lebendige weibliche Kulturszene, die die Kunst und Literatur, Musik und Philosophie ihrer Zeit maßgeblich beeinflusst hat. Brigitte Ebersbach wirft an diesem Abend einen Blick auf weibliche Lebenswelten der 20er bis 50er Jahre und stellt das Leben außergewöhnlicher Frauen vor, die ihre eigenen Vorstellungen von Leben, Kunst und Liebe verwirklichten: von Simone de Beauvoir und Coco Chanel über Emily Hahn und MFK Fisher bis zu Piaf, Françoise Sagan und Annemarie Schwarzenbach. 3 €. 20 Uhr. Breite Straße 35-36, 14199 Berlin-Schmargendorf.

Literaturforum im Brecht Haus Gespräch. DDR-Sound & Track. Mit Peter Wicke und Thomas Meinecke. Anhand ausgewählter Musik-Tracks, die angespielt werden, ergründen der Schriftsteller, Sänger und DJ Thomas Meinecke und Peter Wicke (Professor für populäre Musik an der Humboldt-Universität Berlin) vier Jahrzehnte musikalischer Pop- und Undergroundkultur der DDR. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller LebensBilder präsentiert von Jürgen Tomm. Berlin, wie es war - literarisch (3). Film-Dokumentation von 1983/84 mit Uwe Kolbe, Bernd Wagner, Jürgen K. Hultenreich. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 10. November

Literaturforum im Brecht Haus Internationale Tagung: „Nach der Mauer der Abgrund“? Rückblicke auf die Literaturlandschaft DDR, Tag 2: Mit Vorträgen von Viviana Chilese, Christian Jäger und Michael Ostheimer / Franz Stucke, Marianne Schwarz-Scherer, Stefan Elit, Thomas Ulrich, Susanne Liermann und Michael Hofmann. Der zweite Konferenztag setzt die Diskussion um Leitdiskurse und Gründungsmythen der DDR-Literatur fort. Ab 11:30 geht es danach um einzelne Gattungen und Autoren, wobei jeweils exemplarische Lektüren im Vordergrund stehen. Ein besonderer Akzent liegt auf den bislang weniger beachteten, für die DDR eher unkonventionellen Textsorten wie der Reise- und der selbstverlegten Literatur. Eintritt frei. Ab 9 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Pankow/Niederschönhausen- von Königinnen und der Seidenzucht. Zwei Schlösser und eine Seiden-Plantage, die Königinnen im Schloß Schönhausen. Mit der Möglichkeit des Schloßbesuchs. Sommerfrischler und böhmische Raschmacher. Politiker und Dichter am Majakowski-Ring. Am Majakowski-Ring 34, im sogenannten „Städtchen“, lebte der Dichter der DDR-Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“ Johannes R. Becher (1891-1958). Er unterstützte nach dem 2. Weltkrieg den drogen- und alkoholkranken Schriftsteller Hans Fallada (1893-1947) und verschaffte ihm eine Wohnung im Eisenmengerweg 19 (heute Rudolf-Ditzen-Weg), wo Fallada in seiner letzten schöpferischen Lebensphase den Roman „Jeder stirbt für sich allein“ schrieb. Seine Kräfte waren aufgebraucht, am 5. Februar 1947 stirbt er im Behelfskrankenhaus in der Blankenburger Straße 21-23 an Herzschwäche. Ebenfalls in Pankow verstorben ist der Friedensnobelpreisträger (1935) und Herausgeber der „Weltbühne“ Carl von Ossietzky (1889-1938) nach der KZ-Haft im Nordend-Krankenhaus. Nur mit Anmeldung  unter 030/892 13 38. 14 Uhr.

Botschaft des Königreichs der Niederlande Buchpremiere. „Anne Frank - Eine grafische Biografie“. Aus der grafischen Biografie lesen Olivia Gräser (Schauspielerin) und Oliver Rohrbeck (Schauspieler und Synchronsprecher). Anschließend spricht Andreas Platthaus mit Sid Jacobson (Autor) und Menno Metselaar (Projektleiter im Anne Frank Haus Amsterdam). Podiumsgäste: Thomas Heppener (Direktor Anne Frank Zentrum), Klaus Humann (Verleger Carlsen) und Klaus Schikowski (Comic-Journalist). Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Platthaus. Eintritt frei. 19 Uhr. Klosterstraße 50, 10179 Berlin-Mitte.

Kulturcafé Alice Gryphius Lesung. Metropolpoesie: Stadtautobahn Süd. Veranstaltung auf Spanisch. Herausgeberinnen präsentieren die mexikanische Poesiezeitschrift „Metrópolis“ und das Dossier zur Latinale 2010 aus der argentinischen Zeitschrift „def-ghi“ sowie visuelle Präsentation von Raúl Calderón Gordillo und Carlos Maldonado (Mexiko). U.a. mit Carlos Vicente Castro (Métropolis, Mexiko) sowie Julia Kratje und Mariano Dagatti (Def-ghi, Argentinien). Eintritt frei. 19.30 Uhr. Gryphiusstraße 10, 10245  Berlin - Friedrichshain-Kreuzberg.

Literaturforum im Brecht Haus Gespräch. Re-Reading DDR. Mit Jakob Hein und Jochen Schmidt. Die Schriftsteller und Lesebühnen-Routiniers Jakob Hein und Jochen Schmidt sprechen über vierzig Jahre Literatur der DDR, präsentieren verschiedene Schätze aus ihren Bücherregalen und tragen ihre ganz persönlichen Stilblüten und Entdeckungen aus dem Fundus deutsch-demokratischer Literatur vor. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Vortrag. Anne König – „Vernetztes Arbeiten und Lernen in der Medienbranche“. Vortragende: Prof. Dr. Anne König, Beuth Hochschule für Technik Berlin. Veranstalter: BücherFrauen. (Auskünfte: 39 73 13 72). 2,50-5 € (BücherFrauen frei). 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Nikolaikirche Lesung. Ilja Richter liest E. T. A. Hoffmann - „Die Brautwahl (1819)“. „Die Brautwahl“ von E.T.A. Hoffmann (1776–1822) ist, wie so oft bei ihm, eine Erzählung mit genauesten Ortsangaben – ebenso witzig und grotesk wie unheimlich. Die Gestalten der „Brautwahl“ handeln in einer fantastisch-realistisch spukhaften Szenerie, die dem wirklichen Berlin irritierend ähnelt. In dieser vom Dichter verwandelten Stadt geschehen „ganz unwahrscheinliche“ Abenteuer, die an der Ecke Spandauer Straße/Königstraße beginnen. Folgen Sie mit Ilja Richter dieser großen Literatur – solange die Zeit reicht. Die Splitter liest Miriam Sachs. 7-10 €. 19.30 Uhr. Nikolaikirchplatz, 10178 Berlin-Mitte.

Donnerstag, 11. November

Literaturforum im Brecht Haus Internationale Tagung. „Nach der Mauer der Abgrund“? Rückblicke auf die Literaturlandschaft DDR, Tag 3: Mit Vorträgen von Matteo Galli, Holger Helbig, Silke Horstkotte, Andrea Jäger, Stephan Krause und Juliane Schöneich. Am dritten und letzten Tagungstag geht es um die Literatur um und nach 1990. Gegenstand ist die nach dem Fall der Mauer geschriebene Literatur von Autoren und Autorinnen und deren Wahrnehmung in Literaturgeschichtsschreibung und wissenschaftlicher Rezeption. Eintritt frei. Ab 9 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Instituto Cervantes Lesung & Performance. Auf Spanisch/Deutsch. Soundtracks und andere Beschwörungswege: Lesung und Performance mit Alan Mills (Guatemala), Ezequiel Zaidenwerg (Argentinien), Pablo Thiago Rocca (Uruguay), Eduardo Martín del Campo Ramos (Mexiko), Judith Santopietro (Mexiko), Performance: Milagros Salcedo (Peru), Recital: Pablo Dacal (Argentinien), Moderation: Julian Drews. 3-5 €. 19 Uhr. Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin-Mitte.

Französischen Dom Lesung. Christoph Markschies und Hubert Wolf – „Erinnerungsorte des Christentums“. Das Christentum ist eine Religion der Erinnerung. Bereits unmittelbar nach dem Tode Jesu versammelten sich die ältesten Gemeinden und brachen das Brot zu seinem Gedächtnis. Bis heute vergegenwärtigen Gottesdienst und Abendmahl Leben,  Leiden  und  Auferstehung  Christi.  Ein  Zyklus  von Memorialfesten hat die christliche Botschaft dem kollektiven Langzeit- gedächtnis eingeprägt. Zahllose Orte erinnern mit Kirchen, Gräbern und Reliquien an Personen und Ereignisse der Heilsgeschichte. Aber auch die Erinnerung an Unheil ist fest mit dem Christentum verbunden, man denke nur an Kreuzzüge und Inquisition. 19 Uhr. Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin-Mitte.

Theater unterm Dach Berlin Performance. heymweh / eine konzertante performance. Lyrik, Texte von Georg Heym. Er wurde nur 24 Jahre alt und starb tragisch bei einem Eislaufunfall auf der Berliner Havel, als er versuchte, einen bereits eingebrochenen Freund vor dem Ertrinken zu retten. Er lebte in einer Zeit der extremen gesellschaftlichen Starre und litt unter dem grauen Gestrigen in Kunst und Gesellschaft. Seine wortgewaltigen Gedichte und Texte brachten ihm zu Lebzeiten wenig Anerkennung und Ruhm. Ein Getriebener, eine unstete Existenz, hungrig und sehnsüchtig: Georg Heym. Einer der bedeutendsten Vertreter des literarischen Früh-Expressionismus in Deutschland, einer, dessen Poesie, wie Marcel Reich-Ranicki einmal sagte, sich „durch eine unvergleichliche, ekstatisch-dämonische Aura“ auszeichne, wird nun, 98 Jahre nach seinem Tod, gleich dreifach für die Bühne wiederentdeckt. Ein kanadischer Kontrabassist, eine italienische Tänzerin und ein deutscher Schauspieler geben – gemeinsam und gleichzeitig wie eine Band - Georg Heym. Aus der Fusion der jeweiligen kreativen Kräfte – Schauspiel, Neue Musik, zeitgenössischer Tanz – entsteht um die Säulen von zwölf seiner großen Gedichte eine konzertante, kaleidoskope Performance. Sie stellt Heyms wuchtiges lyrisches Werk und sein vor Intensität berstendes kurzes Leben vor der Folie der langsam und knirschend untergehenden gewohnten Welt in einen spannenden Zusammenhang mit der revolutionären Hoffnung auf - welches auch immer – das unbekannte Neue. (Weitere Vorstellungen: 12., 25., 26. November & 11., 12. Dezember, Vorstellungsbeginn jeweils 20 Uhr.). 5-8 €. 20 Uhr. Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Pankow

Georg Büchner-Buchhandlung Buchpremiere. Kerstin Decker - „Lou Andreas-Salomé - Der bittersüße Funke Ich“. Gehst Du zum Weibe, vergiss die Peitsche nicht! – auf Lou Andreas-Salomé war Nietzsches berühmter Ausspruch gemünzt. Er hielt sie für scharfsinnig wie ein Adler und mutig wie ein Löwe,  und er wusste, wovon er sprach. Sigmund Freud adelte Lou Andreas-Salomé als „Dichterin der Psychoanalyse“. Sie gilt als Paradebeispiel der emanzipierten Frau, die aber von Emanzipationsgerede und Feminismus nichts hielt. Zum 150. Geburtstag Lou Andreas-Salomés ergründet Kerstin Decker die Faszination, die von dieser schönen, intelligenten, lebensklugen und charakterstarken Frau ausging. Vor allem will sie das Klischee von der Muse großer Männer aus der Welt schaffen. Kerstin Decker, geboren 1962 in Leipzig, ist promovierte Philosophin, Reporterin des Tagesspiegels und Kolumnistin der taz. Sie lebt in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter Biographien von Else Lasker-Schüler, Heinrich Heine und Paula Modersohn-Becker. 8 €. 20 Uhr. Wörther Straße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturhaus Gespräch und Lesung. Aktionsgruppe Banat. Mit Johann Lippet, Gerhard Ortinau, William Totok und Richard Wagner. Anton Sterbling spricht zur Einführung. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Akademie der Künste Archiveröffnung. Erwin Blumenfeld – „Bloomfield President-Dada-Chaplinist“. Wolfgang Unterzaucher liest Texte von Erwin Blumenfeld, es sprechen Helen Adkins und Michael Krejsa. Der schriftliche Nachlass des bildenden Künstlers, Fotografen und Schriftstellers Erwin Blumenfeld (1897-1969) konnte 2009 von der Akademie der Künste erworben werden. Am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn standen Begegnungen mit den Berliner Dadaisten und Avantgardisten Friedlaender, Grosz, Heartfield, Herzfelde und Mehring, deren Archive ebenfalls von der Akademie betreut werden. Erst in den 1950er Jahren wurde Blumenfeld in den USA als Modefotograf bekannt. Unter den von seinem Sohn Yorick Blumenfeld aus Cambridge übernommenen Materialien befindet sich neben umfangreichem Briefwechsel mit seiner späteren Ehefrau Lena Citroen auch das Originalmanuskript seiner posthum erschienenen Autobiografie. Die Kunsthistorikerin Helen Adkins würdigt Leben und Werk Erwin Blumenfelds; der Schauspieler Wolfgang Unterzaucher liest aus dessen autobiografischen Erinnerungen. 3-5 €. 20 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung. Klaus Böldl – „Der nächtliche Lehrer“. In einer kleinen Stadt im hohen Norden von Schweden tritt Lennart eine Stelle als Lehrer an. Er heiratet die Bibliothekarin Elisabeth, die kurz darauf bei einem Unfall ums Leben kommt. Danach wird Lennart vollends zum Einzelgänger, der seine Tage auf einem prähistorischen Grabhügel verbringt und irgendwann seine Arbeit aufgibt. Nur manchmal kehrt er noch nachts in das Schulhaus zurück, wo er umgeht wie ein sanftes Gespenst, das sein Leben sucht. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

La Luz Vorleseshow. Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. Gäste: N.N. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarderstraße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Freitag, 12. November

Insituto Cervantes Berlin Lesung & Konzert. Auf Spanisch/Deutsch. Kleine Unfälle - Das Ende des Imperiums: Lesung und Konzert mit Benjamín Chávez (Bolivien), Laura Lobov (Argentinien), Carlos Vicente Castro (Mexiko), Lina Meruane (Chile), Laura Erber (Brasilien), Mayra Santos-Febres (Puerto Rico), Rap: Lucio Yaxon (Guatemala), Moderation: Diana Grothues. 3-5 €. 19 Uhr. Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin-Mitte.

Theodor Tucher Restaurant Lesung. Falco Hennig liest aus seinen Büchern und unveröffentlichten Manuskripten. Falko Hennig, 1969 in Ostberlin geboren, ist Journalist und Vorsitzender der Charles-Bukowski-Gesellschaft. Außerdem arbeitet er als Radiomoderator bei dem legendären Radio Hochsee. Sein komisches Talent entfaltet Falko Hennig regelmäßig auf den Berliner Lesebühnen wie z.B. dem Kaffee Burger. 1999 veröffentlichte er seinen ersten Roman »Alles nur geklaut«, 2002 „Trabanten“ und 2004 „Willkommen bei Radio Hochsee“. Letzte Publikationen: „Der Eisbär in der Anatomie“, Eulenspiegel, 2010, „100 % Berlin“, Knesebeck, 2008. 7 €. 20 Uhr. Pariser Platz 6a, 10117 Berlin-Mitte.

WABE Lesung. Leben und Schreiben nach dem open mike. In Lesung und Gespräch: Inger-Maria Mahlke (Berlin), Leif Randt (Berlin), Judith Zander (Berlin). Moderation: Wiebke Porombka ( Literaturkritikerin, Berlin). Eine Gemeinschaftsveranstaltung der Literaturwerkstatt Berlin und der Crespo Foundation in Kooperation mit der WABE im Rahmen des open mike. 3-5 €. 20 Uhr. Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturhaus Lesung. Hans Joachim Rohwer – „Die heiße Stadt – Tiflis“. Hans Joachim Rohwer liest aus seiner Reiseerzählung. Musikalische Begleitung: Rolf Römer (sax, b-klar). Veranstalter: edition karo. (Auskünfte: 89 17 864). 3-5 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. Mircea Cărtărescu – „Travesti“. Ernest Wichner im Gespräch mit dem Autor. Mircea Cărtărescu, geboren 1956 in Bukarest, Lyriker und Prosaschriftsteller, ist gewiss der bekannteste rumänische Autor seiner Generation. Als 2007 der erste Band seiner ein Jahr zuvor abgeschlossenen „Orbitor“-Trilogie „Die Wissenden“ in deutscher Übersetzung erschien, konnte man erkennen, dass dieser Schriftsteller noch einmal den Versuch unternimmt, nichts weniger als die Welt und deren Abdruck in einem reflektierenden Bewusstsein literarisch darzustellen. Der im Vergleich dazu eher kleine Roman „Travesti“, 1994 in Bukarest und in diesem Herbst in deutscher Übersetzung von Ernest Wichner erschienen, liest sich wie das poetologische Programm zu diesem gewaltigen erzählerischen Unternehmen und ist zugleich eine zarte Adoleszenzgeschichte, die in die „düstere Geographie“ der Identitätsverwerfungen und -prägungen führt. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Gastveranstaltung Edition Nautilus. Gerd Fuchs liest aus seinem autobiographischen Buch „Heimwege“. So persönlich hat Gerd Fuchs noch nie erzählt. Im Rückblick auf sein Leben kristallisieren sich einzelne Geschichten heraus, die eine Autobiografie aus Momentaufnahmen ergeben. Idyllisch, komisch, ironisch, bitter oder milde sind die Erinnerungen, die immer auch ein Stück Zeitgeschichte sind. Ein poetischer Rückblick auf das Werden eines Schriftstellers. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Samstag, 13. November

Wabe Lesungen. Für 20 junge Autoren entscheiden beim open mike 15 Minuten über den Erfolg. Ausgewählt aus 700 Einsendungen, ist für sie beim Finale am 13. und 14. November in der Wabe in Berlin 15 Minuten das Mikro geöffnet, 15 Minuten, um mit ihren Texten die Jury und das Publikum zu überzeugen und die versammelte literarische Welt auf sich aufmerksam zu machen. Drei Preise können die Juroren Hanns-Josef Ortheil, Ilija Trojanow und Anja Utler vergeben, einen davon für Lyrik. Insgesamt steht ein Preisgeld von 7.500 EUR zur Verfügung. Dem Gewinner des Preises der taz-Publikumsjury winkt ein Textabdruck in der taz. Ab 14 Uhr. Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Schmargendorf Literarischer Spaziergang Die starken Frauen von Schmargendorf - Spaziergang von der alten Dorfkirche zum Wilden Eber, zum Prominentenstandesamt im Rathaus Schmargendorf. Obwohl Lou Andreas Salome (1861-1937) bereits eine bedeutende Schriftstellerin und mit Friedrich Nietzsche befreundet war, bevor sie den 14 Jahre jüngeren Rainer Maria Rilke (1875-1926), den sie vom 1.8.1898 bis 20.10.1900 in die gemeinsame Wohnung mit ihrem Ehemann, dem Orientalisten  Professor  Friedrich Andreas (1846-1930), aufnahm, ist es nicht gelungen, auch für sie eine Gedenktafel an der ehemaligen Villa Waldfrieden in der Hundekehlestraße anzubringen. Rilke schrieb hier die Erstfassung seines „Cornets“ in einer einzigen stürmischen Herbstnacht, der 1906 als 1. Band der Insel-Bücherei erschien und eins der erfolgreichsten Bücher der Literaturgeschichte wurde. Nur mit Anmeldung unter 030/892 13 38. 14 Uhr.

Jüdisches Museum Preisverleihung. Jüdisches Museum Berlin ehrt Jan Philipp Reemtsma und Hubertus Erlen mit „Preis für Verständigung und Toleranz“. Festakt in Anwesenheit von Bundespräsident Christian Wulff. Das Jüdische Museum Berlin zeichnet den Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma und den Wirtschaftsmanager Dr.-Ing. Hubertus Erlen am Samstag, den 13. November 2010 mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin« aus. Bei der Festveranstaltung hält Prof. Dr. Jürgen Habermas die Laudatio auf Jan Philipp Reemtsma. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, spricht in seiner Ehrenrede über die Verdienste von Hubertus Erlen. Der „Preis für Verständigung und Toleranz“ wird jährlich an zwei Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik vergeben, die sich besonders dafür eingesetzt haben, dass sich die Bundesrepublik Deutschland der Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus stellt und kritische Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus befördert. Gleichzeitig wird die Selbstverpflichtung honoriert, sich für Menschenwürde, für die Integration von Minderheiten und den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen zu engagieren. 18 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Buchhändlerkeller Gastveranstaltung Gebr. Mai Verlag. Flowerpower. Komödie von Philipp Sonntag gelesen u. a. von Andrea Brix, Peggy Lukac, Theresa Scholze, Achim Wolff, Christoph Dittmann. 20 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Sonntag, 14. November

Wabe Lesungen. 18. open mike. ca. 16.45 Uhr: Bekanntgabe der Preisträger des 18. open mike durch die Juroren Hanns-Josef Ortheil, Ilija Trojanow, Anja Utler. Der 18. open mike ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Literaturwerkstatt Berlin und der Crespo Foundation in Zusammenarbeit mit der WABE und dem Allitera Verlag. Eintritt frei. Ab 12 Uhr. Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund Buchpräsentation. Peter Kranz und Eva-Maria Buchholz – „Land fürs Leben – 20 Geschichten aus 20 Jahren Mecklenburg-Vorpommern“. Eintritt frei. 15 Uhr. In den Ministergärten 3, 10117 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Buchvorstellung. Thomas Heise – „Spuren“. Lesung mit Filmbeispielen und Musik, anschl. Gespräch mit Thomas Heise und Annett Gröschner Moderation: Bert Rebhandl, Musik: Gerry Franke. Mit seinen kontrovers diskutierten Filmen über rechtsradikale Jugendliche in Halle und mit Filmen über Verstrickungen mit der Stasi wurde Thomas Heise als Dokumentarfilmemacher bekannt. Im vergangenen Jahr hat er mit „Material“ einen der eindrücklichsten Filme über die Ereignisse im Herbst 1989 vorgelegt, die gleichnamige Videoinstallation war in der Akademie der Künste zu sehen. In seinem neuen Buch „Spuren. Eine Archäologie der realen Existenz“ geht es um Fundstücke, die Thomas Heise seit 1970 aufgelesen und bewahrt hat und die noch nicht zu den flurbereinigten Bildern unserer historischen Vorstellung geronnen sind. Im Gespräch mit der Schriftstellerin Annett Gröschner und dem Filmkritiker Bert Rebhandl und musikalisch begleitet von Gerry Franke (Gitarrist, ehem. „Freygang“), liest Thomas Heise aus seinem Buch und zeigt Beispiele aus seinen Filmen. 3-5 €. 17 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Gespräch. Belarus – die letzte Diktatur Europas. Es sprechen: Swetlana Alexijewitsch, Ingo Mannteufel, Katharina Narbutovic, Ganna-Maria Braungard, Doris Liebermann und Freya Klier. Musik: Stephan Krawczyk. Eintritt frei. 19 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Ausland Lesung. Grenzgänger Literaturbühne. Conte de Lautreamont: Die Gesänge des Maldoror / Eine Phänomenologie des Bösen. Zum 100. Geburtstag des Dichters - In Wort und Ton vorgestellt von: Markus Liske (Stimme) &    Manja Präkals (Stimme und Sounds). Conte de Lautreamont (eigentlich: Isodore Ducasse) ist noch immer eines der größten Rätsel der Literaturgeschichte. Er wurde nur 24 Jahre alt und verstarb weitgehendst unbekannt während der Belagerung von Paris am 24. November 1870, nur ein Jahr nach der Vollendung seines einzigen Werkes „Die Gesänge des Maldoror“. Mit diesem verstörenden Werk in sechs Gesängen, einem virtuos-blasphemischen Vexierspiels sadistischer Visionen nachtschwarzer Poesie in einer bis dahin unbekannten formalen  Radikalität, wurde Conte de Lautreamont zum „Großvater der Surrealisten“ und „Pförtner der Moderne“ (Andre Breton) erklärt. „Meine Dichtkunst wurde nur daraus bestehen, den Menschen, dieses Raubtier, mit allen Mitteln anzugreifen und mit ihm den Schöpfer, der ein solches Ungeziefer  nicht hätte erzeugen sollen. Gering ist die Zahl meiner Jahre, doch fühle ich schon, daß Güte nichts ist als eine Vereinigung klingender Silben; ich habe sie nirgends gefunden.“ 20 Uhr. Lychener Straße 60, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.

Montag, 15. November

Jüdisches Museum Berlin Lesung. Irène Némirovsky -“Die Familie Hardelot“. Buchpräsentation mit Denise Epstein und Judith Rosmair. Der Roman „Die Familie Hardelot“ ist der illusionslose Abgesang auf ein feiges, selbstzufriedenes Bürgertum und entstand unmittelbar vor dem Erfolgsroman „Suite française“ im Jahr 1940. Irène Némirovsky, 1903 als Tochter eines Bankiers in Kiew geboren, etablierte sich als Star der französischen Literaturszene. 1942 wurde sie verhaftet und in Auschwitz ermordet. Ihre Tochter, Denise Epstein, weigerte sich bislang, nach Deutschland zu kommen. Sie wird gemeinsam mit der Schauspielerin Judith Rosmair den Roman präsentieren. In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung. Wo: Großer Saal, 2. OG. Kartenreservierung (für Nicht-Journalisten) bei der Literaturhandlung unter Tel. 030 - 8824 250. 7-9 €. 19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Dienstag, 16. November

Literaturhaus Gespräch. „Rasse – eine soziale und politische Konstruktion“. Es sprechen: Angelika Königseder, Yasemin Shooman, Karin Weiß, Almut Hille. Begrüßung: Dr. Friedrich Gehart. Einführung und Moderation: Wolfgang Benz. Eintritt frei. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturhaus Lesung. Dan Lungu – „Wie man eine Frau vergisst“. Der Autor liest zusammen mit seinem Übersetzer Jan Cornelius aus dem Roman. 20 Uhr. Oberes Foyer, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. Hermann Kant – „Kennung“. Hermann L. Gremliza im Gespräch mit dem Autor. Linus Cord, der Protagonist des neuen Romans von Hermann Kant, ist ein „aufstrebender Kritiker“ aus Ostberlin, der von Alpträumen über Stasi und Konsorten geplagt wird. Von Seiten des Geheimdienstes wird ihm der Auftrag erteilt, seine Soldaten-Kennmarke aus der Wehrmachtszeit zu ermitteln. Dies führt ihn auf eine abenteuerliche Spurensuche zwischen Ost- und West-Berlin. Mit routinierter Wort- und Metaphern-Akrobatik schreibt Kant, einstiger Präsident des DDR-Schriftstellerverbandes und prominenter Vertreter der Literatur der DDR, einen ebenso unterhaltsamen wie listigen Roman über die Stellung des Schriftstellers in der Deutschen Demokratischen Republik. Mit ihm über seinen Roman spricht der „konkret“-Herausgeber und Kolumnist Hermann L. Gremliza. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturwerkstatt Poesiegespräch: Elke Erb – „Meins“. In Lesung und Gespräch: Elke Erb (Autorin, Berlin). Moderation: Nico Bleutge (Autor und Literaturkritiker, Berlin). Poesiegespräche bieten die Möglichkeit eines tiefen Einblicks in Schreibstätten und Konzepte von Dichtern, zumal wenn es um deren neuestes Buch geht. Nico Bleutge, selbst Dichter, wird als kritisch begleitender Gesprächspartner auch die dritte Veranstaltung in dieser Reihe moderieren. Im Zentrum des Abends steht die Berliner Dichterin Elke Erb und ihr neuer Band „Meins“, der jüngst als »roughbook« bei Urs Engeler erschienen ist. Über ihn wird diskutiert, aus ihm gelesen. Elke Erb ist eine poetische Autorität. Ihre Freiheit im Umgang mit Sprache, ihre Unabhängigkeit von Moden und Trends machen sie zu einer Autorin, an der sich Kollegen messen. Für Elke Erb existieren Genregrenzen für Texte nicht. »Poesie existiert nicht nur im Gedicht, sondern auch in anderen Literaturgattungen oder Künsten sowie außerhalb der Künste.« »MEINS«, herausgegeben von Christian Filips, bestätigt dies aufs Neue: Ein Band voller kurzer Texte, die sich jeder Definition entziehen, Notizen aus den Jahren 2003 bis 2009, Beobachtungen aus dem Alltag. Sie bewegen sich sprachwandlerisch und lautmalend, sie sind rau, sie wecken Neugier. Der Leser kann die Autorin begleiten, sich auf das Sprach-Abenteuer einlassen, er kann die Welt mit ihren Augen sehen. 20 Uhr. Knaackstraße 97/Kulturbrauerei, 10435 Berlin-Pankow.

Buchhändlerkeller Wiedergelesen. Meine Bücher gewonnen, ein Leben verloren. Zum 100. Todestag von Wilhelm Raabe am 15. 11. 2010. Mit Gerold Ducke (Autor), Wolfgang Lörzer (Sprecher). 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 17. November

Literaturwerkstatt open poems. Schreibwerkstatt für junge Dichter von 16–23 Jahren, Leitung: Ulf Stolterfoht (Lyriker, Berlin). open poems findet jeden zweiten Mittwoch statt. Anmeldung erforderlich unter mail@literaturwerkstatt.org. Ab 17 Uhr. Knaackstraße 97/Kulturbrauerei, 10435 Berlin-Pankow.

Literaturhaus Lesung. Philosophisches Café. Lutz von Werder – „Die Ethik der Nützlichkeit (J.S. Mills)“. Veranstalter: Lutz von Werder. (Auskünfte: 211 92 04). 3 €. 17.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Heimathafen Lesung. Markus Heitz – „Judassohn“. Mit Ritus und Sanctum, Kinder des Judas und Blutportale begeisterte er seine große Fangemeinde für das Urban-Fantasy-Genre. Jetzt präsentiert Markus Heitz seinen Roman Judassohn! Sie glaubt, sie sei die letzte ihrer Art: Theresia Sarkowitz, genannt Sia, ein »Kind des Judas«, uralt und ewig jung. Sorgfältig getarnt wacht sie über ihre Nachkommen, eine unschuldige junge Frau und ihr Kind, damit diese nicht dasselbe Schicksal erleiden wie sie – einst als Untote wiederauferstehen zu müssen. Doch dann taucht eine Gestalt auf, die Sia seit Jahrhunderten gesucht hat. Eine Gestalt, deren Kräfte ausreichen, sie zu töten. Und die voll Rachedurst ist ... Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Er wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet. 6-8 €. 20 Uhr. Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin-Neukölln.

Literaturforum im Brecht Haus Dichterleben. Richard Pietraß im Gespräch mit Milan Richter. Als Sohn einer jüdischen Familie, die im Holocaust fast vollständig ausgelöscht wurde, wuchs der 1948 Geborene in einem slowakischen Dorf unweit der Grenze zu Mähren auf. Das Schicksal der Seinen, auch die Mutter wurde deportiert und überlebte, machte ihn zu einem Dichter des Abschieds, der um sein Lächeln kämpft. Mit dem Willen eines Stehaufmanns und dem Fleiß eines Zugpferds wurde der Germanist und Anglist auch ein weithin geschätzter Übersetzer und nach der samtenen Revolution sogar Gründer eines Verlags. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Konzert & Lesung. Herta Müller/Sanda Weigl & Band: Maria Tănase – Gypsy Concert. Konzert und Lesung mit Herta Müller, Sanda Weigl, Shoko Nagai, Stomu Takeishi und Satoshi Takeishi. Zur Finissage der Herta-Müller-Ausstellung im Literaturhaus stellt die Nobelpreisträgerin erstmals zusammen mit Sanda Weigl & Band Lieder der legendären Sängerin Maria Tănase vor, deren poetische, bilderreiche Texte Herta Müller übersetzt und in ihren Roman »Herztier« eingebaut hat. Sanda Weigl, Nichte von Helene Weigel, wurde in Bukarest geboren und übersiedelte 1961 mit ihrer Familie nach Ost-Berlin. Sie wurde Anfang der 1970er Jahre nach West-Berlin ausgebürgert und arbeitete als Schauspielerin. Die Zusammenarbeit mit Robert Wilson brachte sie zum Gesang zurück. Seit 1992 lebt Sanda Weigl in New York und feierte in der dortigen Jazz-Szene und auf Europa-Tourneen große Erfolge. In Berlin wird sie begleitet von Shoko Nagai (piano, accordion, keyb.), Stomu Takeishi (bass) und Satoshi Takeishi (perc.). In Kooperation mit dem Literaturhaus Berlin. 15-20 €. 20 Uhr. Studio, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.

VIA Lesung. Ilka Piepgras – „Meine Freundin, die Nonne“. Lesung mit anschließendem Gespräch. Als junge Mädchen waren sie beste Freundinnen – heute führen sie Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ilka ist erfolgreiche Journalistin und Mutter von Zwillingen. Und Charlotte, die sich nun Diodora nennt, ist Äbtissin in Griechenland. Nach einer einschneidenden Begegnung mit einem Mönch war sie noch während ihres Kunststudiums in ein orthodoxes Kloster eingetreten – und machte dort auf ihre Weise Karriere. Im östlichen Christentum fand sie das, was sie in der Kunst jahrelang vergeblich gesucht hatte. Ihre Familie reagierte schockiert auf ihren Entschluss, dem bisherigen Leben den Rücken zu kehren – doch Diodora hat ihn nie bereut. Zwanzig Jahre nach ihrer letzten Begegnung begibt sich Ilka auf den Weg zu ihrer Freundin – es wird eine Reise in die Vergangenheit und zugleich eine Suche nach Spiritualität in der heutigen Zeit. „Piepgras' Fragen und Zweifel helfen den Lesern, ihre eigenen Fragen zu entdecken. Für die Reportage über ihren Besuch bei Diodora erhielt Ilka Piepgras 2008 den Katholischen Medienpreis. Ihr sorgfältig komponiertes, eindringlich erzähltes Buch ist ebenfalls preisverdächtig - eine Perle, wie man sie nicht alle Tage findet.“ Heinrichsblatt. Ilka Piepgras, Jahrgang 1964, ist Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Sie studierte in München Politische Wissenschaften und begann 1991, als Reporterin bei der Berliner Zeitung zu arbeiten. Nach einem Studienjahr in Harvard wechselte sie 1999 zur deutschen Ausgabe der Financial Times Deutschland, wo sie die Buchseiten in der Weekend-Beilage betreute. Heute ist sie Redakteurin im Magazin der ZEIT. 5 €. 19.30 Uhr. Schönhauser Allee 175, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.

Donnerstag, 18. November

Slowakisches Institut Lesung. Dušan Šimko – „GUBBIO. Das Buch der Denunzianten“. Ein literarischer Abend mit dem Schriftsteller Dušan Šimko, der sein neues Buch vorstellen wird. Das Buch rangiert im Rahmen des wichtigsten slowakischen Literaturwettbewerbs „Anasoft litera 2010“ unter den zehn Belletristikwerken des Jahres 2009. Der Roman behandelt das tragikomische Phänomen der Bespitzelung, Kollaboration und des Verrats anhand von sechs reellen, bzw. fiktiven Fällen. Als Orte des Romangeschehens dienen Basel, Zürich, Košice, Prag, Novi Sad und Gubbio (Umbrien). Die Zeitspanne des Romans umfasst ca. 150 Jahre. Das Buch besteht aus sechs Kapiteln, welche nicht personell, aber motivisch miteinander verbunden sind. Das Versagen, die Schwäche und der Ehrgeiz der Spitzel, Denunzianten und Informanten werden ins Visier  genommen. Herausgegeben von Edition Ryba, Slowakische Republik, 2009 Grußwort: Martin Sarvaš – Direktor des Slowakischen Instituts Berlin. Einführung und Lesung: Dušan Šimko. 19 Uhr. Zimmerstraße 27, 10 969 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Literaturhaus Lesung. Fast vergessene Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Werner Bergengruen (1892-1964) vorgestellt von Ursula Henriette Kramm Konowalow. Eine Veranstaltung des Berliner Verbandes deutscher Schriftsteller  (VS) in Zusammenarbeit mit dem Berliner Kulturwerk e.V. )Auskünfte: 8866-5402). Eintritt frei. 19.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literarischen Salon der Allianz Lesung. Sascha Reh – „Falscher Frühling“. Moderation: Jörg Magenau. Als Stipendiat der Berliner Autorenwerkstatt Prosa 2007 hat Sascha Reh schon 2008 einen Textauszug aus „Falscher Frühling“ im Literarischen Salon der Allianz vorgestellt. Jetzt ist sein Debütroman im Schöffling Verlag erschienen und wir wollen wissen, wie es um die Familie Lotmann steht. Falscher Frühling erzählt von einer Nacht, in der der Alltag dreier Menschen auseinanderbricht, und von einer Begegnung, die sie wieder zu einer Familie macht. Der alternde Theatermann Lothar Lotmann verachtet die Unterhaltungsindustrie, die seine Kunst nicht mehr würdigt. Er ist selbstgerecht, brüskiert seine Freunde und betrügt seine Frau. Aber noch einmal will er in einer letzten großen Inszenierung die Ideale in der Kunst verwirklichen, an denen er im Leben gescheitert ist: Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit. In der Nacht vor der Scheidung erhofft sich seine Frau Emilie von einem Treffen mit einem alten Freund einen „zweiten Frühling“, der sich eher komisch entwickelt. Schließlich überwindet die Tochter Franziska, emotional von den Eskapaden ihrer Eltern schwer beschädigt, ihre Ängste vor dem Glück. „Sascha Rehs Debütroman ist eine schöpferische Hommage an die modernen Theaterklassiker und wird durch seinen ironischen Ton und virtuose Perspektivwechsel zum Ereignis.“Das Gespräch führt der Berliner Literaturkritiker und Autor Jörg Magenau. 20 Uhr. An den Treptowers 1, VIP-Lounge in der dreißigsten Etage, 12435 Berlin-Treptow.

Literaturforum im Brecht Haus Gespräch. Gespräch über den Schriftsteller Wolfgang Hilbig. Mit Ingo Schulze und Jürgen Hosemann. Moderation Michael Opitz. Im Rahmen der Wolfgang Hilbig-Werkausgabe ist mit „Erzählungen“ der dritte Band des 2007 verstorbenen Autors erschienen. Jürgen Hosemann, Hilbigs Lektor, betreut die Ausgabe; der Schriftsteller Ingo Schulze hat das Nachwort zu dem Band geschrieben, der die Erzählungen „Die Weiber“, „Alte Abdeckerei“ und „Die Kunde von den Bäumen“ enthält. Diese drei Texte „gehören zum Beeindruckendsten, was die deutschsprachige Literatur im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat“, heißt es im Klappentext. Wodurch sich diese drei Texte auszeichnen, soll an diesem Abend Gegenstand des Gesprächs sein. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung. Lucy Fricke – „Ich habe Freunde mitgebracht“. Was tun, wenn’s nicht mehr brennt? Wenn Träume, Socken, Ziele und Liebhaber durcheinandergeraten, Erschöpfung die Wut ablöst und einem die Ausreden langsam ausgehen? In einer Krise gibt es nichts Besseres als Freunde, denen es richtig mies geht. Dies ist ihre Geschichte. „Realisten wie Clemens Meyer und Lucy Fricke reißen mit dem Schaufelbagger tiefe Löcher in den Stadtasphalt und sind einfach nur begeisterungswürdig. Große Literatur zum Anschnallen.“ WDR. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

La Luz Vorleseshow. Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. Gäste: Manfred Maurenbrecher (frisch durch eine Triple-Tribute-CD-geadelter Liedermacher), Andreas Monning (ungeadelter, trotzdem sehr netter Vorleser). 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarderstraße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Freitag, 19. November

Schokofabrik Lesung. Intoleranz dürfen wir nicht tolerieren –Die Streitschrift einer mutigen Frau Mina Ahadi,  Autorin des Buches „Ich habe abgeschworen”. Für Mina Ahadi ist die Abkehr vom Glauben ein Grundrecht, nach islamischer Rechtslehre ist sie ein Verbrechen. Deshalb wird die gebürtige Iranerin, seit sie den „Zentralrat der Ex-Muslime” gründete, von Fundamentalisten mit dem Tode bedroht. In ihrem Buch erklärt die mutige Kämpferin für Menschen- und Frauenrechte, warum der Islamismus in Deutschland eine Gefahr ist und warum wir keine muslimische Parallelgesellschaft dulden dürfen. Mit ihrem Einsatz für Freiheit und Demokratie riskierte Mina Ahadi bereits in ihrem Heimatland Iran ihr Leben. Seit ihrer Flucht in den Westen setzt sie sich kompromisslos für die Frauenrechte in islamischen Ländern ein. Zugleich muss sie entsetzt feststellen, dass der Fundamentalismus in demokratischen Staaten Einzug hält. Auch in Deutschland dürfen sich Muslime nicht offen zu ihrem Unglauben bekennen, werden Frauen zum Tragen des Kopftuchs gezwungen und von ihren Ehemännern als Besitz betrachtet. Doch es ist gefährlich, wenn wir aus falsch verstandener Toleranz die Gesetze der Scharia bei uns dulden. Mina Ahadis Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine wehrhafte Demokratie, in der die Menschenrechte für alle Bürger gelten, auch für die muslimischen. „Die 48jährige gilt als die weltweit aktivste Kämpferin gegen die Steinigung.“ Eventuell wird sie von Colin Schubert, Terre des Femme , begleitet. 19 Uhr. Tel: 615 29 99, Nur für Frauen! Kostenlos! Seminarraum, Naunynstraße 72, 10997 Berlin-Kreuzberg.

Café Palladin Lesung und Gespräch. „Das Herz von Berlin – mit leichten Rhythmusstörungen“. Eine Veranstaltung von Literatur-Salon Potsdamer Straße und Café Palladin. Mit Gülsen Aktas, Bertram von Boxberg, Christiane Carstens, Andreas Fuhr, Reinhold Gottwald, Gerhard Haug, Moussa Issa, Jack, Petra Knittel, Matz Müller, Helga Ntephe, Puschel, Barbara Reger, Hans-Ulrich Sanner, Christine Scherzinger, Regine Wosnitza und andere. Moderation: Sibylle Nägele und Joy Markert. Musik: Saif A. Karomi, Oud. Eintritt frei! 19 Uhr. Pallasstraße 8/9, 10781 Berlin-Schöneberg.

Akademie der Künste Preisverleihung. Anna Seghers-Preis 2010 – Andreas Schäfer – Félix Bruzzone. Laudatoren Meike Feßmann und María Cecilia Barbetta, anschließend Lesung der Preisträger. Der von der Anna Seghers-Stiftung ausgelobte Preis geht dieses Jahr an den Berliner Autor Andreas Schäfer und an den argentinischen Schriftsteller Félix Bruzzone. Die diesjährigen Juroren waren Meike Feßmann und María Cecilia Barbetta. Beide werden die Laudatio auf den von ihnen ausgesuchten Preisträger halten, Meike Feßmann auf Andreas Schäfer und María Cecilia Barbetta auf Félix Bruzzone. Anschließend werden die beiden Ausgezeichneten aus ihren Werken lesen. Seit 1995 vergibt die Stiftung den Anna Seghers-Preis an jüngere Autoren aus deutschsprachigen und lateinamerikanischen Ländern. Eine Veranstaltung der Anna Seghers-Stiftung und der Akademie der Künste. Eintritt frei. 19 Uhr. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Suchers Leidenschaften: August Strindberg. C. Bernd Sucher widmet sich dem großen Dichter und schwierigen Charakter. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Prinz Eisenherz Buchladen Lesung. Brane Mozetic – „Banalien“. Mozetics Gedichte sind wie Kurzgeschichten en miniature und lesen sich wie die destillierte Essenz seiner Romane. Sie handeln nicht selten von Ausschweifungen, Sex und Drogen und sind Prosagedichte, die die Brutalität und den Sex der Welt der Männer beschreiben und gleichzeitig über die Sinnhaftigkeit des Daseins philosophieren.5 €. 20.30 Uhr. Lietzenburger Straße 9, 10789 Berlin-Charlottenburg.

Privatbrauerei Eschenbräu Leseshow. Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann und Heiko Werning. Die traditionelle Herbstlesung der Brauseboys im einzigartigen und einzigen Brauhaus des Weddings! 21 Uhr. Triftstraße 67, Berlin-Wedding.

Samstag, 20. November

Literaturhaus Lesung. Paul Celan – „Schwerer werden. Leichter sein.“. Blanche Kommerell liest Paul Celan. Liebesgedichte und Liebesbriefe. Veranstalter: Blanche Kommerell. (Auskünfte: 56 27 141). 8-12 €. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche 5. Lange Lesenacht: „Das Gesetz“ von Thomas Mann. Die Erzählung „Das Gesetz“ von Thomas Mann aus dem Jahr 1942 greift die Stationen der biblischen Mose-Geschichte auf. Unterdrückung und Sklaverei des Volkes Israel in Ägypten, Flucht, Wüstenwanderung und schließlich der Tanz ums „Goldene Kalb“ werden als Sinnbilder menschlicher Grunderfahrungen dargestellt. Es lesen Schauspielerinnen und Schauspieler und Personen des öffentlichen Lebens: Wolfgang Thierse Paul Sonderegger Hildegard Schroedter Uta Gosselck-Perschmann Kai Frederic Schrickel Angelika Obert Joosten Mindrup Christian Fischer Claudia Jakobshagen Nela Bartsch. Vor der Lesung erklingt zur Einstimmung Orgelmusik (Orgel: Helmut Hoeft). Ab 20.00 Uhr bis ca. 23.15 Uhr. In der Gedenkhalle wird ab 22 Uhr ein Imbiss angeboten, nach der Lesung gibt es dort die Möglichkeit den Abend im Gespräch ausklingen zu lassen. Die Eintrittsgelder kommen der Erhaltung der Kirchengebäude zu Gute. Eintritt: 10,– € / erm. 5,– €. Karten an der Abendkasse und bei Tickethotline 030 / 230 99 30. Evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde Berlin. Lietzenburger Straße 39, 10789 Berlin

Sonntag, 21. November

Deutsches Theater Eröffnungsveranstaltung STADT LAND BUCH. Landschaften der Erinnerungen. Zur Eröffnung von STADT LAND BUCH lesen und diskutieren die französische Publizistin Pascale Hugues und die junge deutsch-polnische Schriftstellerin Sabrina Janesch mit Sigrid Löffler aus ihren Erinnerungen an die Großeltern und das Aufwachsen zwischen den Grenzen von Deutschland, Frankreich und Polen. In ihrem vielbeachteten Romandebüt „Katzenberge“ (Auf bau) erzählt Sabrina Janesch von einer Reise an den Rand der Zeit. Nach dem Tod ihres Großvaters erkundet die junge Journalistin Nele Leipert die Geschichte ihrer Familie. Sie verlässt Berlin und fährt nach Schlesien und schließlich nach Galizien, wo alles begann. In „Marthe & Mathilde. Eine Familie zwischen Frankreich und Deutschland“ (Rowohlt) beschreibt Pascale Hugues die unerschütterliche Freundschaft ihrer Großmütter. Beide wurden 1902 in Colmar geboren. Aus einer deutschen und einer französischen Familie stammend, durchwandern sie gemeinsam das zwanzigste Jahrhundert. Veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg. Deutsches Theater, Schumannstr. 13 a, Mitte Eintritt 8 €

Centrum Judaicum Buch-Revue. „Abendkleid und Filzstiefel“. Eine musikalisch-literarische Buch-Revue über die jüdische Jazzpianistin und Diseuse Peggy Stone. Mit der Peggy-Stone-Biografin Regine Beyer, der Schriftstellerin Erica Fischer, der Schauspielerin und Sängerin Maike von Bremen sowie den Musikern Maxim und Julia Shagaev (Akkordeon/Klavier). Anschließend Empfang mit Wodka aus den sechs Ländern, in denen Peggy Stone gelebt hat. 6-8 €. 11 Uhr. Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin-Mitte.

Café Tasso WunderVollErzählerey. Im Rahmen der 21. Berliner Märchentage: WunderVollErzählerey: Guanakozauber. „Er erhob sich von der Erde, ging über die Bäume, ja, er gab sich Flügel, wenn er wollte.“ Zauberer gebieten über rote Ameisen, dämmrig schimmert der Urwald, Häuptlinge suchen eine Frau und begegnen geheimnisvollen Tiermenschen, Siedler erzählen vom magischen Spiegel. WunderVollErzählerey - begleitet von den Celloklängen Julia de Boors öffnet Matthias Halbrock eine schillernde Blüte südamerikanischer Märchen. Für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene jeglichen Alters. 4-7 €. 15 Uhr. Frankfurter Allee 11, 10247 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Montag, 22. November

Jüdisches Museum Berlin Lesung. Rafael Seligmann - „Deutschland wird dir gefallen“. Buchvorstellung, Moderation: Tissy Bruns (Der Tagesspiegel). Dieses Buch ist weit mehr als eine Autobiographie. Es vermittelt eine schonungslos offene und humorvolle Sicht auf die vergangenen 60 Jahre der deutsch-jüdischen Beziehungen. Rafael Seligmann schreibt über sich als Schüler, den seine Eltern in ihre Heimat verpflanzen, als Student der Geschichte und Politik, als Journalist und Schriftsteller. Er berichtet und polemisiert über Deutsche, Juden, Israelis, also über alle. Eine Veranstaltung im Rahmen von „Stadt, Land, Buch“. In Kooperation mit der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Aufbau Verlag und dem Börsenverein des deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg. Wo: Großer Saal 2.OG. Kartenbestellungen (für Nicht-Journalisten) unter Tel. 030 - 2639 18 11 oder kultur@berlinerbuchhandel.de. 5 €. 19.30 Uhr. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Heinrich-Heine-Buchhandlung Lesung.  Petra Boden - „Die Berliner Currywurst“. Als Geburtsstunde der Currywurst gilt der 4. September 1949, an dem Herta Heuwer an ihrem Imbiss in Charlottenburg erstmals gebratene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver und weiteren Zutaten servierte. Heute ist die Currywurst aus dem Alltag der Hauptstädter nicht mehr wegzudenken. Petra Boden unternimmt einen kulinarischen Streifzug durch die Berliner Geschichte und Gegenwart und erzählt über Geschichte und Geschichten vor und hinter der Imbisstheke. Eintritt frei. 20 Uhr. Weinbergsweg 3, 10119 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Vortrag. Andrea Schlanstein – „ Peter Handke. Die Morawische Nacht. Erkundungen einer Geographie zwischen Leere und Traum“. Vortrag von Andrea Schlanstein. Veranstalter: Berliner Psychoanalytisches Institut. (Auskünfte: 26 55 49 18). 20.15 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 23. November

Heimathafen Buchpräsentation. Hamed Abdel-Samad – „Der Untergang der islamischen Welt“. Buchpräsentation zusammen mit Henryk M. Broder. „So gründlich, so radikal, so konsequent wie Hamed Abdel-Samad hat in den letzten Jahren kein Moslem den Islam kritisiert.“ Henryk M. Broder, Deutschlandradio. Im Westen herrscht die Vorstellung, der Islam sei übermächtig und befinde sich auf dem Vormarsch. Die demographischen Entwicklungen in der islamischen Welt und in Europa sowie die blutigen Anschläge und schrillen Töne des fundamentalistischen Islam scheinen die Annahme zu bestätigen. Tatsächlich, so der Politikwissenschaftler Abdel-Samad, ist es jedoch so, dass sich die islamische Welt in die Defensive gedrängt fühlt und gegen die in ihrer Wahrnehmung aggressive Macht- und Wirtschaftspolitik des Westens heftig protestiert. Das, was der Westen als Re-Islamisierung wahrnimmt, ist in Wirklichkeit nur ein Vorhang, der das Verschwinden der Religion kaschieren soll. Die islamischen Staaten werden zerfallen, der Islam wird als politische und gesellschaftliche Idee untergehen. Hamed Abdel-Samad, geb. 1972 bei Kairo, arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Im Jahr 2010 wurde er in die Deutsche Islam Konferenz berufen. 11 €. Karl Marx Straße 141, 12043 Berlin-Neukölln.

Haus der Demokratie und Menschenrechte Buchvorstellung und Diskussion . Wolfgang Ruges - „Lenin. Vorgänger Stalins“. Buchvorstellung zu Wolfgang Ruges gerade erschienem Werk. Vom schwierigen Verhältnis der Linken zu ihrer eigenen Geschichte. Mit Wladislav Hedeler und Shenja Ruge. „Wer war Lenin – Putschist oder Revolutionär? Fanatiker oder Prophet? Heilsbringer oder Verbrecher? Mit diesen Fragen haben sich schon viele Lenin-Biographen beschäftigt. Je nach Geschichtsbild und weltanschaulicher Position sind sie zu sehr verschiedenen Ergebnissen gekommen.“ So beginnt Shenja Ruge sein Vorwort zu einer Arbeit über Lenin, die sein Vater, der DDR-Historiker Wolfgang Ruge, der in der Sowjetunion Lager und Verbannung erlebte, im Rahmen einer Vorlesung nach 1989 konzipiert hatte. – Wolfgang Ruge lässt viele Fragen offen, gibt Antworten, die zum Widerspruch reizen und fällt Urteile, an denen es sich lohnt zu reiben. Die interessanten Fragen, wie sich über die Kenntnis der Persönlichkeit Lenins dessen Epoche besser begreifen lässt und welchen Stellenwert die Antwort für die Gegenwart hat, wird wohl eine uns weiterhin beschäftigende Aufgabe bleiben. „Wozu brauchen wir die historische Wahrheit? Wozu zerstören wir Ikonen, die wir anbeten, wozu verneigen wir uns vor den Toten, deren Andenken wir durch unsere Ignoranz und unser Vergessen beschmutzen?“ fragt Shenja Ruge am Ende seines Vorwortes und setzt die Antwort nach: „Wir tun dies – zunächst – für uns selbst.“ 19 Uhr. Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. Sabine Peters – „Feuerfreund“. Kerstin Hensel im Gespräch mit der Autorin. Nicht nur das Sterben ist eine Zumutung, auch der Tod. Sabine Peters, geboren 1961 in Neuwied, schreibt in ihrem neuen Roman „Feuerfreund“ eine ungewöhnliche, intensive Geschichte über Liebe und Loslassen, über die zwanzigjährige komplexe und komplizierte Ehe eines Schriftstellerpaares, über herbschöne Landschaften und linksintellektuelles Denken nach dem Mauerfall. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Joachim Dyck – „Benn in Berlin“. Der Literaturwissenschaftler liest aus seinem Buch und spricht mit dem Dichter Norbert Hummelt über Benn. 20 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Elfenbein Literaturhandlung Lesung. Ferdinand Peroutka – „Adieu, Jeanne! Oder: Die zweite Chance der Jungfrau“ vorgestellt von der Übersetzerin Mira Sonnenschein. Mit tschechischem Büfett und französischer Note. Eintritt frei. 20 Uhr. Gaudystraße 8, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.

Krimibuchhandlung totsicher Lesung. Es geschah in Berlin….. Horst Bosetzky, Petra A. Bauer und Jan Eik stellen ihre neuen Fälle um den Kommissar Herrmann Kappe vor. 4 €. 20 Uhr. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhändlerkeller Wiedergelesen. Kann ein Pferd lachen? Betrachtungen und Geschichten von Robert Musil ausgewählt und vorgetragen von Hermann Treusch. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Fachbuchhandlung Lehmanns Lesung. Sebastian Fitzek – „Der Augensammler“. Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge. Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt …6 €. 20.30 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 24. November

Buchhandlung Johannesstift Buchvorstellung. Der Verlag Edition Ebersbach stellt vor: Unbeschreiblich weiblich. In fast allen europäischen und außereuropäischen Metropolen entstand in den 20er und 30er Jahren eine lebendige weibliche Kulturszene, die die Kunst und Literatur, Musik und Philosophie ihrer Zeit maßgeblich beeinflusst hat. Brigitte Ebersbach wirft an diesem Abend einen Blick auf weibliche Lebenswelten der 20er bis 50er Jahre und stellt das Leben außergewöhnlicher Frauen vor, die ihre eigenen Vorstellungen von Leben, Kunst und Liebe verwirklichten: von Simone de Beauvoir und Coco Chanel über Emily Hahn und MFK Fisher bis zu Piaf, Françoise Sagan und Annemarie Schwarzenbach. 3 €. 19 Uhr. Schönwalder Allee 26, 13587 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturwerkstatt Lesungen. Ich kann nicht woanders sein – Literatur aus Vietnam und darüber hinaus. Vietnam zu Beginn des 21. Jahrhunderts. – In unserer (Medien)-Wirklichkeit ist, außer in Reiseprospekten, kaum etwas davon zu lesen und zu sehen. Das Bild von Vietnam ist hierzulande geprägt vom 20. Jahrhundert: ein Land in Südostasien, das zwei verheerende Kriege überstanden hat. Diese politischen Nachrichten haben Vietnam in das Bewusstsein der Welt gebracht, Hollywood hat die Bilder dazu geliefert. Die Deutungshoheit allerdings holen sich jetzt, eine Generation später, die vietnamesischen Künstler und Literaten zurück. Aber Literatur aus Vietnam erscheint im deutschsprachigen Raum selten. Mehr Aufmerksamkeit finden Texte der Autoren, die als Boatpeople mit ihren Eltern das Land verlassen haben. Meist schreiben sie auf Englisch oder Französisch. Gelegenheit, diese Literatur in Bewegung zu entdecken, bieten zwei Abende, die im Rahmen des »Vietnam-Jahr in Deutschland« stattfinden. Der erste Abend präsentiert Autoren aus Vietnam, die sich jenseits der Grenzen des offiziellen Kunstbetriebes bewegen. Der zweite Abend lässt Autorinnen zur Sprache kommen, die als Kinder Vietnam verlassen haben und sich ihm nun zuwenden – zwei Perspektiven auf ein Land und seine Geschichte, zwei Literaturen, oder doch eine? Die Literaturwerkstatt Berlin dankt Pham Thi Hoai für Beratung und Unterstützung des Projektes. Mit freundlicher Unterstützung durch das Auswärtige Amt, die Vertretung der Regierung von Québec und den Verlag C.H. Beck. In Lesung und Gespräch: Bui Chat (Dichter, Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)), Bui Thanh Hieu alias Wind Trader (Blogger, Hanoi), Vo Thi Hoa (Prosa­autorin, Hanoi). Moderation: Claudia Kramatschek (Literaturkritikerin und Publizistin, Berlin). Einführung: Pham Thi Hoai (Autorin und Journalistin, Berlin) 20 Uhr. Knaackstraße 97/Kulturbrauerei, 10435 Berlin-Pankow.

Akademie der Künste Lesung & Gespräch. Fünf-Uhr-Tee. Lektionen 1-3 Dramaturgie/Regie/Schauspiel. Ist Ausbildung zeitgemäß? Lesung und Gespräch mit Friederike Heller, Jutta Wachowiak, Robert Schuster, Bernd Stegemann. Moderation: Regine Herrmann. Eintritt frei. 17 Uhr. Clubraum, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Café Sibylle Lesung. David Ensikat – „Was bleibt. Nachrufe“. 50 Nachrufe. 50 Geschichten mitten aus dem Leben, komisch, rührend, spannend, skurril und immer einmalig. Da ist der Buchverkäufer, für den die Welt ein Ort voll tödlicher Gefahren ist. Dagegen die Literatur ein bezaubernder Kosmos, so viel bunter und begreifbarer als alles, was sich Wirklichkeit nennt. Einmal hat sich der Buchhändler verliebt … Da ist der Pfarrer, der meint, die Welt im Griff zu haben, der sie verändern will. Und der sich mit der Stasi einlässt. Einem aus seiner Gemeinde rät der Pfarrer: Tu so etwas nicht, du hast das nicht im Griff …. 3-6 €. 19.30 Uhr. Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin-Friedrichshain.

Literaturforum im Brecht Haus Lesung und Gespräch. Peter Wawerzinek – „Rabenliebe. Eine Erschütterung“. Sigrid Löffler im Gespräch mit dem Autor. Die Abwesenheit der Mutter, ihre „Rabenliebe“ ist das schwarze Loch, das alles motivierende Ereignis in Peter Wawerzineks Leben. Zwei Jahre alt war er, als sie ihn und die Schwester verließ. Das Kind machte eine Heimkarriere, wurde adoptiert, wurde aber nicht heimisch in der neuen Familie. Peter Wawerzinek ist seine eigene Hauptfigur. Er erzählt bildhaft, assoziativ und sprunghaft, wobei der Text durchsetzt ist mit Kinderreimen und Volksliedern, wie sie ihm gerade in den Sinn kommen. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Gastveranstaltung Verlag BibSpider. Günter Baron – „Nun hören Sie mir mal zu ...“. Günter Baron (Jahrgang 1938) war Abteilungsleiter und Stellvertreter des Direktors von 1969 bis 1979 in der noch jungen Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, in der aufregenden Zeit der 68er und der Studentenbewegung. Ab 1979 war er zweiundzwanzig Jahre tätig als Ständiger Vertreter des Generaldirektors der Berliner Staatsbibliothek. Er beschreibt plastisch und provokativ, anregend und humorvoll Anekdoten, Schnurren, Alltägliches und Ernüchterndes aus seinem beruflichen Leben, gipfelnd in der politischen Wende 1989. Spannend und hintersinnig kommentierend schildert er seine Erlebnisse und Erfahrungen vom „Untergang“ der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (Berlin-West) und der Deutschen Staatsbibliothek (Berlin-Ost) und deren Wiedervereinigung und Wiedergeburt 1990 als „Staatsbibliothek zu Berlin“. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 25. November

Helene-Nathan-Bibliothek Lesung. Lesereihe 8 - „Die Gedanken sind frei?“. Verbotene Bücher – Zensur damals und heute. „Der verbotene Eros“. Texte von Boccaccio bis Ludwig Thoma. Von Marquis d'Argens bis Frank Wedekind. Gerals Koenig liest diverse Texte aus dem Buch „Unstatthafte Lektüre – der verbotene Eros“, herausgegeben von M.C. Graf. „wirf die zensur zur tür hinaus, durchs fenster kommst wie wieder herein“- horaz. Eintritt frei. 18.30 Uhr. Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin-Neukölln.

ARD Hauptstadtstudio Lesung. Das Hörbuchfinale: Marcel Proust – „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Werkstattgespräch und Lesung mit dem Schauspieler Peter Matić. Moderation: Dr. Claus-Ulrich Bielefeld, Literatur-Redakteur, Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Über acht Jahre dauerten die Hörbuchaufnahmen zu Marcel Prousts Meisterwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Immer in den Wintermonaten, zwischen 2001 und 2008, las der Wiener Burgschauspieler Peter Matić in den Studios des Rundfunk Berlin-Brandenburg die sieben Bände vollständig ein. Zeile für Zeile. Wort für Wort. 4.195 Buchseiten, 160 Stunden, 9.600 Hörminuten. Das ist die Recherche von Marcel Proust als Komplettlesung und damit das umfangreichste Hörbuchprojekt im deutschsprachigen Raum. Zum Abschluss der Reihe liest Peter Matić, und er erzählt im Gespräch mit dem verantwortlichen Redakteur des rbb, Dr. Claus-Ulrich Bielefeld, von seinen vielen Wochen im Studio und der gemeinsamen Suche mit Proust. Eintritt frei. 19 Uhr. Wilhelmstraße 67a, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Vorträge. „Rudolf Borchardts Volterra Schriften“. Vorträge von Prof. Dr. Kai Kauffmann und Dr. Elisabetta Abbondanza. Lesung: Beate Jensen. Veranstalter: Società Dante Alighieri. (Auskünfte: 883 14 01). Eintritt frei. 19.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht Haus Lebenszeugnisse. Dorothea Ebert, Michael Proksch „Und plötzlich waren wir Verbrecher. Geschichte einer Republikflucht“. Wolfgang Benz im Gespräch mit den Autoren. Im Sommer 1983 beschließen die in Dresden lebenden Geschwister Michael und Dorothea, beide Musiker, aus der DDR zu fliehen. Doch der Fluchtversuch misslingt und die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung endet hinter Gittern. Was brachte junge Menschen mit guten Aussichten in der DDR dazu, das Risiko einer Republikflucht auf sich zu nehmen? Wie erlebten sie das Scheitern? Wie kamen sie im Gefängnis zurecht, als „Politische“ unter Kriminellen? Der DDR-Alltag außerhalb und innerhalb der Gefängnisse und eine gescheiterte Flucht – erzählt aus der Perspektive von Schwester, Bruder und Mutter, die in Dresden zurückblieb. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Institut Français de Berlin Lesung. Georg Holzer (Übersetzer) – „Amoren für Marie“ von Pierre de Ronsard. „Amoren für Marie“ (1556) handelt von der unglücklichen Liebe des Dichters zu Marie, einem hübschen fünfzehnjährigen Bauernmädchen aus Bourgueil an der Loire. Eintritt frei. 20 Uhr. Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Place Clichy Lesung. Ruth Landshoff-Yorck ­ „-In den Tiefen der Hölle“ – Ein Paris-Krimi von Ruth Landshoff-Yorck. Die Verlegerin Britta Jürgs liest aus dieser nur scheinbar herkömmlichen Kriminalgeschichte, die direkt in die Abgründe der menschlichen Psyche führt. Eintritt frei. 20 Uhr. Simon-Dach-Straße 22, 10245 Berlin-Friedrichshain.

Literaturwerkstatt Lesung. n Lesung und Gespräch: Kim Thúy (Autorin, Montréal), Monique Truong (Autorin, New York)  Moderation: Claudia Kramatschek (Literaturkritikerin und Publizistin, Berlin). Kim Thúy und Monique Truong haben beide als Kinder mit ihren Familien Vietnam verlassen und sind in den USA resp. Québec (Kanada) aufgewachsen. Beide sind Anwältinnen geworden, heute schreiben sie Romane. Sie erzählen vom Anderssein und davon, was  Familie bedeuten kann. Ihr Blick auf Vietnam, das Land ihrer Eltern und ihrer Kindheit, ist ein doppelt gebrochener: durch die Filter der Familiengeschichte(n) und durch eine nordamerikanische Kultur, die die ihre geworden ist. Kim Thúy wurde in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) geboren und floh als Zehnjährige zusammen mit ihrer Familie in den Westen. Sie arbeitete als Übersetzerin und Rechtsanwältin und war sowohl Gastronomin als auch Gastrokritikerin für Radio und Fernsehen. Ihr erster Roman »Der Klang der Fremde« (deutsch 2010 Verlag Antje Kunstmann, Übersetzung aus dem Französischen Andrea Alvermann und Brigitte Große) wurde in Kanada und Frankreich ein Bestseller. Kim Thúy lebt in Montréal. Monique Truong (*1968 Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)) kam mit sechs Jahren in die USA. Sie studierte an der Yale University und der Columbia University School of Law und arbeitete in einer namhaften New Yorker Anwaltskanzlei, wo sie sich auf Urheberrecht spezialisierte. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien und wurde für ihren ersten Roman »Das Buch vom Salz« (2004, deutsch C.H: Beck Verlag 2005, Übersetzung von Barbara Rojahn-Deyk), der in viele Sprachen übersetzt wurde, u.a. mit dem Fiction Award des Bard College und dem Young Lions Award ausgezeichnet. Ihr jüngster Roman »Bitter im Mund« erschien in diesem Jahr auf Deutsch (Übersetzung Peter Torberg, ebenfalls C.H. Beck). 20 Uhr. Knaackstraße 97/Kulturbrauerei, 10435 Berlin-Pankow.

Café Tasso Lesung. Storyatella kommunizieren – Berliner Kurzgeschichten. Seit 2001 veranstalten die VirtuArtisten die Kommunikationskunst-Veranstaltung LUNGE, eine literarische Leseveranstaltung abseits der Lach-Lesebühnen-Literatur Berlins. Zu einem Themenabend verfassen die VirtuArtisten und STORYATELLA-Autoren aktuell Kurzgeschichten und tragen diese vor. Heute heißt es: Halbe Miete. Eintritt frei, Spenden erbeten. 20 Uhr. Frankfurter Allee 11, 10247 Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg.

Buchhändlerkeller Lesung. Sabine Peters – „Feuerfreund“. Eine intensive Geschichte über Liebe und Loslassen, über eine junge Frau und einen sehr viel älteren MannRupert schickt Marie aus Portugal Briefe, in die er Federn, Zigaretten, Ziegenzähne oder Schmetterlingsflügel einlegt. Bald ziehen die beiden zusammen ans hinterste Ende von Ostfriesland, dort schreiben sie ihre Bücher. Aber: 33 Jahre Altersunterschied, wie geht das? 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

La Luz Vorleseshow. Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. Gäste: N.N. 20.30 Uhr. Osramhöfe, Oudenarderstraße 16-20, 13347 Berlin-Wedding.

Freitag, 26. November

Bibliothek der Freien Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Vortrag & Diskussion. Alternative Lebensgemeinschaften: Strukturen, Vernetzung, Perspektiven. Der Rückzug aus der kapitalistischen Gesellschaft und das Ausprobieren alternativer Lebensweisen, die Suche nach einem richtigen Leben im Falschen, gehören spätestens seit den 70er Jahren zu den oft propagierten Lösungsansätzen zur Schaffung einer freieren Gesellschaft. Oft wird solchen Gemeinschaften vorgeworfen, sie stellten einen Rückzug ins Private dar, verlören den Zugang zum Rest der Gesellschaft. Andere behaupten, sich den Zwängen des Kapitalismus zu entziehen sei unmöglich, jeder Versuch auszubrechen führe zum Scheitern. Aber wieviel steckt hinter den Vorwürfen, wieviel hinter dem Lob? Wie sehen alternative Lebensgemeinschaften heute überhaupt aus? Sind sie nur private Rückzugsorte oder Orte der Zusammenkunft? Isolierte Enklaven, der Gnade des Kapitalismus ausgeliefert oder ein erstarkendes Netzwerk mit Zukunft? Fehlgeleitete Öko-Spinner oder die einzig wahren Revolutionäre? Ein Mitglied der Bibliothek der Freien, konfrontiert mit viel Theoretischem, aber wenig Material zu den existierenden Gemeinschaften, präsentiert und debattiert die Resultate einer kritischen Forschungsreise durch alternative Lebensgemeinschaften in Berlin und Umland. 19 Uhr. Greifswalder Straße 4, 2. Hof, Raum 1102, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Museen Dahlem Lesung. Schleichersbuch zu Gast in den Museen Dahlem. Rüdiger Safranski ­ „Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie“. (Hanser Verlag). Zum 150. Todestag Schopenhauers – ein Abend mit Rüdiger Safranski. Seine Biographie ist eine Liebeserklärung an die Philosophie und seit über 20 Jahren das Beste, was es zum Leben u. Werk des großen Querdenkers zu lesen gibt. Und gleichzeitig ist dieser Abend ein „Revival“, denn 1988 stellte Rüdiger Safranski diese Biographie zum ersten Mal bei uns vor, und seitdem ist er ständiger Gast unserer Veranstaltungen! Lesung und Gespräch mit dem Autor. Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem-Dorf

SoSch Lesung. Sebastian Fitzek – „P.S. Ich töte Dich“. Dreizehn Thrillerautoren der internationalen Spitzenriege - darunter Sebastian Fitzek, Michael Connelly, Val McDermid, Steve Mosby und Jilliane Hoffman – sorgen dafür, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert – für weitaus länger als die zehn Minuten, die es zum Lesen jeder Story braucht. Denn sie alle beherrschen die Klaviatur des Grauens perfekt! 8 €. 20.30 Uhr. Johannisthaler Chaussee 301, 12351 Berlin-Britz.

AHA Vorleseshow. Die Brauseboys: Roter Wedding trifft Rote Insel. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann & Heiko Werning. Ein Abend der Brücken schlägt: Vom roten Wedding auf die rote Insel Schönebergs. In einer Hinsicht sind die Brauseboys eine ganz typische Boygroup (die eine Hälfte vergeben, die andere Hälfte schwul), nun beehren sie das neu eröffnete Vereinsheim der queeren AHA und lesen und trinken für die Völkerverständigung. 20.30 Uhr, Monumentenstraße 13, Berlin-Schöneberg.

Samstag, 27. November

Volksbühne Berlin. HIER LIEST BERLIN!... unter diesem Motto präsentiert sich das Berliner Bücherfest in der Volksbühne Berlin am Samstag von 14.00 – 23.00 (Büchertische bis 20.00) und am Sonntag von 11.00 – 18.00 Uhr: mit 50 Verkaufsständen von Buchhandlungen und Verlagen, mit Lesungen und einem Programm für Kinder: Volksbühne Backstage – nähere Infos dazu vor Ort. Kinder und Jugendliche bis 12 Jahren haben zu allen Veranstaltungen für junge Menschen freien Eintritt, ansonsten gelten folgende Preise: Einzellesung 5 € / erm. 4 € Tageskarte 12 € / erm. 10 € Tageskarte + Konzert Stereo Total 20 € / erm. 16 € Nur Konzert Stereo Total 16 € / erm. 12 €. Linienstraße 227, 10178 Berlin

Literatur und Kunst um die Grunewaldseen I. - Halensee, Friedhof Grunewald. Literarischer Spaziergang. Auf dem Grunewald-Friedhof in Halensee ist die Begräbnisstätte des zu seiner Zeit mit Gerhard Hauptmann um Ruhm und Ansehen konkurrierenden, heute weniger bekannten Schriftsteller Hermann Sudermann (1857-1928) und seiner Ehefrau Clara, deren Drama „Die faule Mare“, 1904 in München uraufgeführt wurde unter dem Pseudonym E. Linde. Gerhard Hauptmann wohnte in der Nähe. Else Lasker-Schüler floh aus ihrer Ehe mit Herwarth Walden in die Humboldtstraße, in der auch die großen Soziologen und Philosophen Werner und Nicolaus Sombart, Vater und Sohn, lebten. Carl Zuckmayer wohnte in der Koenigsallee unweit vom Luna-Park, der in den 30iger Jahren dem Avus-Ausbau und der Halenseestraße weichen musste, ein fröhlicher Weinberg nach Preußischer Art verschwand Aufnimmerwiedersehn  und am Bismarckplatz thront noch immer über sein Areal wachend Otto von Bismarck mit seinem Lieblingshund, einer Dogge (Skulptur von Max Klein). Er gilt als Begründer des Kurfürstendamms und der Gemeinde Grunewald. Nur mit Anmeldung unter 030/892 13 38. 14 Uhr.

Literaturhaus Lesung. The Dung – „Der Traum von Orly“ – ein Roman aus Vietnam über die Zeit der Wende. Zweisprachige Lesung mit dem vietnamesischen Autor The Dung. Moderation: Peter Knost. Veranstalter: Horlemann Verlag, Edition Vipen. (Auskünfte: 0172 8601206). Eintritt frei. 19.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Lettrétage Buchpremiere.  Grit Kalies – „Lamort“. Grit Kalies Romandebüt „Lamort“ ist ein raffiniertes Vexierspiel von Fiktion und Autofiktion, Fakten und Pseudofakten, Urheber- und Autorschaft. Gewitzt und lebendig erzählt sie die Geschichte von zwei Männern, die antreten, ihre ungleichen Erlebniswelten zu etwas Großem zu vereinen – ein Versuch, den einer von beiden mit dem Leben bezahlt. 19.30 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

La Boheme Lesung & Gesang. Als die Axt in den Wald kam. (neue Texte und Lieder von Manja Präkels & Markus Liske). Die Dichterin, Sängerin und Komponistin Manja Präkels (aka HirnHornHaut) und der Satiriker Markus Liske erörtern gemeinsam letzte und allerletzte Fragen. Zwei lesen. Eine macht Krach. Unter anderem mit 'ner Ukulele. Es geht um alles, und es geht um das Nichts. Es geht um Fische und Fakten, um die Zukunft und das Leben davor, wer wir sind und was wir waren. Es wird Lieder geben, Einblicke, Ausblicke, einfache Wahrheiten und komplexe Lügen - schöne Aussichten vom Rande des Abgrunds. 20 Uhr. Winsstraße. 12, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Sonntag, 28. November

Literaturhaus Lesung. Das Literarische Kinderquartett. Vier Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren diskutieren über fünf ausgewählte neu erschienene Jugendbücher. 11 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literatur und Kunst um die Grunewaldseen II. – Vom Hagenplatz zum Bahnhof Grunewald. Literarischer Spaziergang. Der „reine Liebesfreund“ von Else Lasker-Schüler, „Tristan kämpfte in Feindesland…Bis der Feind brach seinen Leib“, so dichtete sie über den Tod des Dichters Hans Ehrenbaum-Degele, fiel 1915 in Russland. Sein Freund Friedrich Wilhelm Murnau (Plumpe), der große Stummfilm-Regisseur, erbte das Haus in der Douglasstraße.Alfred Kerr lebte in der Douglasstaße und um die Ecke betrieb Edith Jacobsohns, die Frau  des Verlegers der „Weltbühne“, Siegfried Jacobsohn, nach seinem Tod (1925) den Verlag Williams&Co, wo 1930 Kästners „Emil und die Detektive“, herauskam, hier erschienen „Pu, der Bär“ und die „Dr. Dolittle“-Bücher. Max Reinhardt hat in der Fontanestraße gelebt, Hermann Sudermann in der Bettinastraße, die nach Bettina von Arnim genannt ist. Und in der Erdener Straße war der Salon des Verlegers Samuel Fischer, wo sich die großen Schriftsteller und Geister der Zeit trafen, Gerhard Hauptmann, Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Walter Rathenau. Nach dem 2. Welt-Krieg initiierte hier Hans Werner Richter die „Gruppe 47“. In der Koenigsallee und im Hasensprung wohnte Ingeborg Bachmann. Nur mit Anmeldung unter 030/892 13 38. 14 Uhr.

Schokofabrik Lesung. Wie verträgt sich Islam und Moderne? Lesung aus ihrem Buch „Himmelsreise“ und Diskussion mit der Soziologin, Volkswirtin und Autorin Necla Kelek. Necla Kelek fragt: Wie viel Verantwortung tragen die Muslime selbst für ihr Ankommen in der Moderne? Warum werden die angebotenen Chancen dafür nicht ausreichend genutzt? Necla Kelek wendet sich gegen die Verharmlosung des Islam und weist nach, dass er – trotz regionaler Unterschiede – immer Lebenskonzept, Ideologie und Politik zugleich ist. Ihr Credo: Wir müssen den Glauben von seinem patriarchalischen Missbrauch befreien und ihn spirituell rehabilitieren. Und endlich die Probleme anpacken, die unübersehbar mit Muslimen verknüpft sind – die verweigerte Gleichberechtigung der Frauen und die mangelnde Bildung der Kinder. Über vier Millionen Muslime leben in Deutschland. Viele von ihnen sind gut integriert; Religion ist Teil ihrer kulturellen Identität. Sie wollen in dieser Gesellschaft ankommen, ohne von ihrem Glauben zu lassen. Aber es ist eine schweigende Mehrheit. Lauter sind jene, die demonstrativ Zeichen der Abgrenzung gegen die »Ungläubigen« setzen und behaupten, dabei den Gesetzen ihrer Religion zu folgen. Mit diesen islamischen Traditionalisten, die Glauben zu Politik machen und sich zugleich als Opfer der hiesigen Gesellschaft stilisieren, setzt sich Necla Kelek auseinander. Ihnen stellt sie in einer „kleinen Koranschule“ eine aufgeklärte Lesart des Heiligen Buches entgegen, die über Entstehung und Hintergründe des Islam informiert: Auf den Koran kann sich nicht berufen, wer für Kopftuch und fünf Pflichtgebete am Tag plädiert. Sie erkundet Vorzeige- wie Hinterhof-Moscheen, spricht mit Imamen und Vorbeterinnen und nimmt den Streit mit Predigern wie Tariq Ramadan und Fethullah Gülen auf. In der Rubrik »Islam-Deutsch/Deutsch-Islam« diskutiert sie, wie unterschiedlich grundlegende Begriffe wie Anstand, Respekt und Freiheit verstanden werden. Sie durchstreift die Geschichte des Islam in Deutschland und entdeckt Überraschendes wie den weißen Elefanten Karls des Großen und Goethes Kritik an dem letzten Propheten, der das Himmlische seinen irdischen Absichten geopfert habe. Tel: 615 29 99, e-mail: renatewitt[at]schokofabrik.de. Nur für Frauen! Kostenlos! Bitte anmelden! 19 Uhr. Mariannenstraße 6 III. Etage,10997 Berlin-Kreuzberg.

Buchhändlerkeller Lesebühne. Carmer Eins – literarische Lesebühne. Eigene Texte – Lyrik / Prosa – lesen und diskutieren mit Sabine Schönfeldt und Signe Ibbeken. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Montag, 29. November

Jüdisches Museum Berlin Perrine Simon-Nahum: Jews in France today. Part of „Dialogues on Jewish Present and Past“. In recent years, the situation of Jews in France has undergone fundamental transformations. What was considered as French Jewish history, shaped by the Dreyfus Affair and the Shoah, has diminished in importance. At the same time, Jewish communities are confronted with an increasing number of anti-Semitic outbreaks. However, French Judaism and its relevancy in French society have become even more vital, rather than declining in meaning. Today, Jewish life and the State of Israel are considered to be especially important in French culture and politics. Chair: Hans-Joachim Neubauer (t.b.c.).In cooperation with Centre Marc Bloch, Berlin. Where: Bildungsraum on first level, Free entrance. 7.30pm. Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Literaturhaus Gespräch. „Wege im harten Gras“. Erinnerungen an Südafrika, Deutschland und England. Ruth Weiss im Gespräch mit Elke Kuhne. Veranstalter: Weltfriedensdienst e.V.. (Auskünfte: 25 39 90 21). 3-5 €. 19.30 Uhr. Kaminraum, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturhaus Lesung. Sigmund Freud: das Unheimliche. Hanns Zischler liest Freud. Veranstalter: Berliner Psychoanalytisches Institut. Auskünfte: 26 55 49 18. 20.15 Uhr / Großer Saal, Fasanenstrasse 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 30. November

Alfred-Döblin Bibliothek Lesung. Robert Seethaler – „Jetzt wirds ernst“. Nach dem großen Erfolg von Die weiteren Aussichten erzählt Robert Seethaler in seinem neuen Roman mit liebevollem Humor die Geschichte eines Jungen, der es schafft, seinen Traum zu verwirklichen »Mein Weg ans Theater war verschlungen. Unvorhersehbar. Holprig« so beginnt Robert Seethalers eigenwilliger Held seine Geschichte. Eine Geschichte, die mit der Kindheit im kleinen Friseursalon der Eltern beginnt, gefolgt von der turbulenten Freundschaft mit dem treuen Begleiter und ewigen Konkurrenten Max und dem ersten Verliebtsein in Lotte mit den grellpinken Zehennägeln. Doch so viel Unglück diese Liebe über den Helden bringt, so viel Glück bedeutet sie letztlich auch, denn durch sie kommt er zum Theater Tschechow hin oder her und beginnt damit seinen langen, steinigen Weg zum Schauspieler und schließlich gar raus aus der Provinz. Ausgelassen, mit viel Zärtlichkeit, aber in seinem typisch lakonischem Ton wagt sich Seethaler ganz dicht an seine Figuren und erzählt von all den kleinen und großen Dingen, die sie und ihre Leben zeichnen. 16.15 Uhr. Dieffenbachstraße 1, 10967 Berlin-Kreuzberg.

Literaturhaus Ausstellungseröffnung. Eröffnung der Installation: Projekt Klee. Zur Eröffnung sprechen Ernest Wichner und Günter Karl Bose. Gian-Philip Andreas liest aus Lebenszeugnissen und Texten von Paul Klee. Der Eintritt ist frei. 19 Uhr. Großer Saal, Fasanenstrasse23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

VIA Lesung mit anschließendem Gespräch. Arnhild Lauveng und Günther Frauenlob „Morgen bin ich ein Löwe. Wie ich die Schizophrenie besiegte“. Die erstaunliche Geschichte einer Frau, der das scheinbar Unmögliche gelang: Seit ihrer Jugend litt Arnhild Lauveng an Schizophrenie, fast zehn Jahre ihres Lebens verbrachte sie in der Psychiatrie. Ihr Leben als Patientin war geprägt von Selbstzerstörung und der niederschmetternden Diagnose, dass ihre Erkrankung unheilbar sei. Doch die junge Frau überwand nicht nur die Krankheit, sondern auch das Gesundheitssystem, das sie gefangen hielt. Schonungslos offen und zugleich voller Humor schildert sie in ihrem autobiographischen Buch "Morgen bin ich ein Löwe" ihren Weg aus der Schizophrenie und führt uns vor Augen, wie schwer es ist, dem medizinischen Apparat wieder zu entkommen, wurde erst einmal eine Krankenakte angelegt, die den seelischen Verfall dokumentiert. Arnhild Lauvengs Buch ist auch eine Anklage gegen ein System aus Fallstudien, Krankheitsbeschreibungen und Diagnosehandbüchern. Ein System, in dem der Raum für den Menschen hinter der Krankheit umso kleiner wird, je stärker der ökonomische Druck wächst. Ohne Sentimentalität und falsches Pathos zeichnet sie das Bild eines psychischen Leidens, das immer noch gesellschaftlich stigmatisiert und mit vielen Tabus behaftet ist. Und sie beweist, dass es möglich ist, nicht nur mit der Krankheit zu leben, sondern sie zu besiegen. „Die Offenheit, mit der Arnhild Lauveng ihr Martyrium schildert, berührt.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung. Arnhild Lauveng, Jahrgang 1972, hat an der Universität von Oslo studiert und arbeitet heute als klinische Psychologin, daneben ist sie erfolgreiche Buchautorin und gefragte Referentin. Für ihr Bemühen um mehr Offenheit im Umgang mit „psychischen Erkrankungen“ wurde sie 2004 mit dem Mental Health Prize ausgezeichnet. Günther Frauenlob, geb. 1965, ist in Gütersloh aufgewachsen und seit 1999 wohnhaft in Waldkirch bei Freiburg. Nach der Ausbildung zum Diplom Geographen und einigen Berufsjahren in der Schweiz, arbeitet er seit 1995 als literarischer Übersetzer für norwegische und dänische Literatur und Sachbücher. Außerdem betreut Günther Frauenlob seit mehr als 10 Jahren die Redaktion der Zeitschrift „natur und mensch“. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter. 5 €. 19.30 Uhr. Schönhauser Allee 175, 10119 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht Haus Buchvorstellung und Gespräch. Theodor W. Adorno – „Einführung in die Dialektik“. Wolfram Ette im Gespräch mit dem Herausgeber Christoph Ziermann. Die Veröffentlichung der Vorlesung „Einführung in die Dialektik“, die Adorno im Sommersemester 1958 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main hielt, erlaubt nicht nur den Einblick in die Anfänge einer selbständigen Reflexion des Philosophen auf die dialektische Theorie, die in der „Negativen Dialektik“ von 1966 ihren Abschluss fand. Sie gibt zugleich eine authentische Einführung in ihren Gegenstand, der heute, wo uns die aufbrechenden Widersprüche des Kapitalismus unsanft an dessen dialektische Verfassung erinnern, an Aktualität nichts verloren zu haben scheint. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Instituto Cervantes Homage mit Musik. José Ángel Valente. Mit Mauricio Sotelo (Komponist, Madrid), Claudio Rodriguez  Fer (Autor und Universitätsdozent, Santiago de Compostela), Raquel Rivera (Musikerin, Berlin). Moderation: Susanne Lange (Übersetzerin, München). Gewidmet ist dieser Abend einem der großen spanischen Dichter des 20. Jahrhunderts: José Ángel Valente (1929-2000). Freunde und Kollegen stellen sein Werk vor und lesen seine Texte mitsamt der deutschen Übersetzung. Beschlossen wird der Abend von einer musikalischen Deutschen Erstaufführung: Mauricio Sotelo hat sich mit »Muros de dolor … V: José Ángel Valente – Memoria sonora« Valente genähert. Aufgeführt wird es von Mauricio Sotelo (Live Elektronik) und Raquel Rivera (Violine). Eintritt frei. 20 Uhr. Rosenstraße 18/19, 10178 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Buchpremiere. Lars Gustafsson/Agneta Blomqvist – „Alles, was man braucht“. Einführung und Gespräch mit Wolf Lepenies. 3-5 €. 20 Uhr. Studiofoyer, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.

Buchhändlerkeller Zur Erinnerung. Eins nach dem andern. Lyrik und Prosa von Christian Enzensberger (1931-2009). Ausgewählt und gelesen von Ulrich Enzensberger. 20.30 Uhr. Carmenstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.


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