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Literaturkalender für Deutschland / Dezember 2010

Von Aachen bis Worpswede - viele Termine rund ums Buch

© Die Berliner Literaturkritik, 27.12.10

 

Aachen

1.12. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Jacques Berndorf Krimi-Lesung. Die Nürburg-Papiere. Kriminalroman aus der Eifel. Am Nürburgring sind mehr als 300 Millionen in gewaltigen Betongebirgen verbaut worden, die angeblich schnellste Achterbahn der Welt kostete mehr als zwölf Millionen Euro und ist nicht ein einziges Mal gefahren. Fachleute versprachen hoch und heilig, privates Kapital heranzuschaffen, und obwohl keiner auch nur einen einzigen Cent auftreiben konnte, wurden absurd hohe Beraterhonorare gezahlt. Die Furcht der Eifeler Kneipenwirte, Pensionsinhaber und Hoteliers scheint berechtigt: Sie wurden von einer unbarmherzigen Clique von Managern rüde aus dem Geschäft gedrängt. Das Klima auf den Eifelhöhen ist zu Eis geworden. Niemand traut dem anderen, und selbst alte Freunde begegnen einander mit Misstrauen. 7-10 €. 20 Uhr. Buchkremerstraße 1-7, 52062 Aachen.

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Aschaffenburg

8.12. --- Jukuz Lesung. Autoren-Lesung mit Ulli Lust – „Heute ist der letzte Tag vom Rest Deines Lebens“. Die Wienerin und Wahlberlinerin Uli Lust liest persönlich aus ihrem Roman „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens”, einem komödiantischen Drama über den Preis der Freiheit, Geschlechterkonflikte und Vertrauensverluste. Sie berichtet von der heldenmütigen Reise zweier Punk-Mädchen, wie sie bis nach Sizilien gelangten, manchem Unhold begegneten und was ihnen dabei widerfuhr. Wie sie ganz unten waren und trotzdem immer weiter wollten. 3 €. 20 Uhr. Kirchhofweg 2, 63739 Aschaffenburg.

Augsburg

2.12. --- Kurhaustheater Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 19.30 Uhr. Klausenberg 6, 86199 Augsburg.

Bremen

5.12. --- Café Ambiente Lesung. Iris Hanika – „Das Eigentliche“. Autorenlesung im Rahmen der LiteraTour Nord 2010/11. Iris Hanika, geboren 1962 in Würzburg, studierte Allgemeine Literaturwissenschaft an der FU Berlin, debütierte 1992 mit der Erzählung „Katharina oder die Existenz-verpflichtung“, arbeitete dann als Journalistin für Zeitschriften und Zeitungen, Ende der 90er Jahre für die „Berliner Seiten“ der FAZ, schrieb ab 2000 die regelmäßige Chronik in der Monatsschrift „Merkur“. 2008 erschien ihr erster Roman „Treffen sich zwei“, der auf die shortlist für den Deutschen Buchpreis gesetzt wurde. Lebt in Berlin. 20 Uhr. Osterdeich 69a, 28205 Bremen.

7.12. --- Schwankhalle Lesung. LesBar. DEBÜTANTEN - JUNGE AUTOREN LESEN. In der Reihe Lesbar präsentiert die Schwankhalle herausragende Erstlingswerke junger Autoren. Moderiert von Ottmar Willi Weber stellen Annika Reich mit „Durch den Wind“, Elisabeth Rank mit „Im Zweifel für dich selbst“ und Joachim Geil mit „Heimaturlaub“ drei Romane vor, die wunderbar eindringlich und eigenwillig von Menschen in außergewöhnlichen Krisensituationen erzählen. Moderation: Ottmar Willi Weber. Autoren: Joachim Geil, Elisabeth Rank, Annika Reich. 20 Uhr. Buntentorsteinweg 112 , 28201 Bremen.

13.12. --- Bremer Rathaus Lesung. Bremer BuchPremiere Birgit Köhler & Beenhard Oldigs – „Mach das Beste draus! Hilde Adolf - Eine Biografie“. Als am Abend des 16. Januar 2002 ihr roter Mercedes auf der A 27 verunglückte, wurde das Leben von Hilde Adolf jäh beendet. Die engagierte Frauenpolitikerin, Senatorin und Kabarettistin war erst 48 Jahre alt. Selten war jemand in der Öffentlichkeit der beiden Schwesterstädte so anerkannt wie die Bremerhavenerin, selten war das Urteil aller, die sie kannten, so einhellig: Hilde Adolf war eine aufrechte und handfeste Politikerin mit Herz. Sie war weit über das Land Bremen hinaus bekannt und beliebt. Fast neun Jahre nach dem tragischen Unfall legen Birgit Köhler und Beenhard Oldigs nun eine Biografie dieser ungewöhnlichen Frau vor. Die Autoren haben in zahlreichen Interviews die Erinnerungen der Familie, Freunde und politischen Weggefährten festgehalten. Entstanden ist ein lebendiges Bild von Hilde Adolf als Politikerin, aber auch als Ehefrau, Mutter und Schwester. Sie war Anwältin und Gleichstellungsbeauftragte und pflegte trotz ihrer zeitlichen Belastungen ihren großen Freundeskreis. Hilde Adolf wird in all ihren Facetten gezeigt - nicht ohne Widersprüche und Zweifel und dennoch zupackend und mutig. Damit haben die beiden Autoren nicht nur ein Buch geschaffen für alle, die sie kannten und erlebt haben, sondern vielmehr auch ein Buch, das zeigt: Politisches Engagement lohnt sich, ist sinnvoll und kann Spaß machen. Hilde Adolf steht für Bodenständigkeit in der Politik. Ihre Leitsätze „Mach das Beste draus“ und „Man muss selbst was machen“ können Wegweiser für alle sein, die ihr eigenes Leben und die Gesellschaft verbessern möchten. 18 Uhr. Am Markt, 28195 Bremen.

17.12. --- Atelierhof-Galerie Lesung. Bremer BuchPremiere Rudolph Bauer & Lothar Bührmann – „Schutzschirmsprache“. Mit seiner Sammlung politischer Gedichte betritt Rudolph Bauer ein literarisches Minenfeld: Kann und darf Lyrik heute politisch sein? Und falls sie politisch ist oder zu sein beansprucht, handelt es sich dann noch um Lyrik von literarischem Rang? Mit seinen grafischen Arbeiten gibt Lothar Bührmann darauf eine Antwort. Er greift zum Florett der satirischen Zeichenfeder, „öffnet überraschende Horizonte und verborgene Denk-Räume, er schafft unerwartete Ausblicke - ohne lärmende Fanfarenstöße, ohne schweren Gedanken-Ballast“ (Rainer B. Schossig, Deutschlandradio Kultur). Einleitende Worte: Rechtsanwalt Dr. Rolf Gössner, Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte 19 Uhr. Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen.

27.12. --- Kulturzentrum Schlachthof Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine kaukasische Schwiegermutter“. Es ist das Paradies auf Erden: süße Melonen, emsige Bienen, pralle Weintrauben und spottbillige Prada-Taschen von Channel. Das gibt es nur an einem besonderen Ort: dem Kaukasus. Hier lebt die Schwiegermutter von Wladimir Kaminer samt ihrer Familie in Borodinowka an der Steppenstraße, einem Ort der Lebensfreude, Abenteuer und Begegnungen mit einzigartigen Menschen. Von ihnen erzählt Wladimir Kaminer so hinreißend, dass sie einem sofort ans Herz wachsen: Neben der Schwiegermutter wären da noch Onkel Joe, die Mitarbeiter der Dorfkantine, der Maler Gleb Michailowitsch oder der Imker Juri. Dazu ein paar unsichtbare springende Bartmäuse sowie die beiden frisch gekämmten Kühe der kleinen Siedlung. Als dann auch noch das deutsche Fernsehen kommt, um die Dokumentation »Kaminer Goes Kaukasus« zu drehen, steht Borodinowka kopf …20 Uhr. Finddorffstraße 51, 28215 Bremen.

Brüel

8.12. --- Bibliothek Lesung. Wolfgang Korn – „...und morgen ein Star!“ Das Thema „Casting“ ist in aller Munde. Wolfgang Korn setzt sich in seinem neuen Buch kritisch mit dem Phänomen auseinander: Es sollte der große Durchbruch werden, aber Daniels Auftritt in der Castingshow war eine Katastrophe. Vor laufender Kamera war er zusammengebrochen. Und die Presse hatte ihn mit Häme überzogen. Sein Freund Eddy will wissen: Wie konnte so etwas passieren? Eddy beschwert sich beim Zeitungschef über die Berichterstattung. Der wittert eine Story und überredet ihn zu einer gemeinsamen Recherche. Als Eddy während der Nachforschungen hinter die Kulissen der Castingshow blickt, durchschaut er allmählich, wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit funktioniert, wie Nachrichten gemacht werden - und welche Interessen dahinter stecken. 9.30 Uhr und 11 Uhr. —August-Bebel-Straße, 01, 19412 Brüel.

Dresden

2.12. --- Frauenkirche Lesung. Regelmäßig lädt die Frauenkirche zu einem literarisch-musikalischen Abend ein. Thematisch breit angelegt wird Literatur erlebbar gemacht mit dem Ziel, Impulse für das eigene Lesen zu geben. Leitmotiv und Schwerpunkt der Textauswahl bildet das Element der Friedens- und Versöhnungsarbeit. Darüber hinaus finden sich im Programm Bezüge zum Kirchenjahr (z.B. Epiphanias, Passion, Ostern) und zu biblischen Themen. Zu gegebener Zeit wird an ausgewählte Schriftsteller der Vergangenheit erinnert oder es... mehr werden Einladungen an zeitgenössische Autoren ausgesprochen. Die Lesungen, die jeweils mit Musik dargeboten werden, finden jeweils am ersten Donnerstag des Monats um 20 Uhr in der Unterkirche statt. 20 Uhr. An der Frauenkirche, 01067 Dresden.

Düsseldorf

1.12. --- Heine Haus Gespräch. Oswald Egger & Katharina Hinsberg. Ein Gespräch in der Reihe „Kunst trifft Literatur“. Wenn Oswald Egger und Katharina Hinsberg im Heine Haus über Fragen der Kunst im Allgemeinen und der Literatur im Besonderen diskutieren, darf man von einer idealen Konstellation ausgehen. Denn die Beiden leben und arbeiten als Paar auf der Raketenstation Hombroich. Und beide stellen an ihre Kunst grundsätzliche Fragen: Katharina Hinsberg beschäftigt sich auf vielfältigste Weise mit der Subjektivität des Zeichnens und dem Ausloten seiner Bedingungen, Techniken und Zusammenhänge. Oswald Egger, der „Sprachschamane der seltenen Art“ (Ilma Rakusa) gilt als einer der wortgewandtesten und originellsten zeitgenössischen Lyriker. Allein in diesem Jahr wurde er mit dem Karl-Sczuka- und Oskar-Pastior-Preis gewürdigt.Begrüßung: Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast. 6-8 €. 19.30 Uhr. Heine Haus, Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.

8.12. --- Heine Haus Wintermärchen - Ein Heine-Abend.Handverlesen sind die jungen Sängerinnen und Sänger, die sich im Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein den letzten Schliff holen. Im Juni war das Opernstudio erstmals im Heine Haus zu Gast, um der Verbindung von Oper und Literatur nachzuspüren. Nun wird die Kooperation mit einem Heine-Abend fortgesetzt. Zu Gehör gebracht werden Texte aus allen Schaffensperioden des Dichters und bekannte und weniger bekannte Vertonungen von Schubert, Schumann und zeitgenössischen Komponisten. Begrüßung: Prof. Reinhold Christiani (Vorsitzender Verein Heine Haus e.V.). Sängerinnen und Sänger des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. Musikalische Leitung: Christoph Stöcker. Lesung: Mechthild Hoersch, Bernhard F. Loges. 6-8 €. 19.30 Uhr. Heine Haus, Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.

9.12. --- Heine Haus Lesung. Margo Glantz. Mexikanistenkongress 2010. Lesung.. Im Rahmen des internationalen Kongresses Kolonie, Unabhängigkeit & Revolution in der Literatur und den visuellen Künsten. Bilder eines anderen Mexiko. Moderation: Prof. Dr. Vittoria Borsò. Veranstalter: Institut für Romanistik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit dem Heine Haus. 4-6 €. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.

12.12. --- ZAKK Matinée. 20 Jahre Heine-Salon – Vom Glück des Lesens (und des Vorlesens). Veranstalter: Heinrich Heine-Salon e.V. 7,50 € (inkl. kleinem Frühstücksbuffet). 11 Uhr. Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf.

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12.12. --- ZAKK Lesung. Max Goldt – „Gattin aus Holzabfällen“. Jeder, der aus der „Titanic“ weiß, wie Max Goldt obskure Bilder mit kurzen oder längeren Texten versieht, wird über diesen Band vor Freude aus dem Häuschen sein. Max Goldt hat die Bildlegende zur Literatur geadelt. Sein erstes Bilderbuch ist ein Prachtband des Komischen – und ein Buch für alle, die das Besondere lieben. Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo „Foyer des Arts“, in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Stephan Katz sechs Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire, 2008 wurden ihm der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis verliehen. 11-14 €, 20 Uhr, Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf.

Frankfurt a. Main

1.12. --- Literaturhaus Lesung. Reinhard Jirgl – „Hundsnächte“ – eine Wiedervorlage mit dem Büchner-Preisträger 2010. Moderation: Helmut Böttiger (freier Literaturkritiker). „Abschied von den Feinden“ erschien 1995. Reinhard Jirgl war damals erstmalig Gast am Literaturhaus. Man begrüßte einen Autor, der plötzlich größere Bekanntheit erlangt hatte. Bestaunt wurde vielmehr auch sein Roman um zwei verfeindete ostdeutsche Brüder als große wie virtuose Interpretation des vereinigten Deutschlands. „Gehege des Absterbens“, „Vom verstümmelten Paradies“, „Schriftzeichen: die Verrenkungen sterbender Leiber“ oder gar „Herz der Dunkelheit“ titelte das Feuilleton. Jirgl ist seinen Stoffen und auch seiner „textuellen Drift“, seinem ungezähmten Schriftbild (1samkeit + 2=spältige Gefühle), das im Grunde den Leser adelt, treu geblieben. Er hat es ebenso virtuos verteidigt („Land und Beute“) und inzwischen ein Werk geschaffen, für das er in diesem Herbst mit dem Georg-Büchner-Preis gewürdigt wurde. Zeit und Anlass genug, an das Gespräch von 1995 anzuknüpfen und sich samt einem seiner besten Kenner, Helmut Böttiger, dem Folgeroman „Hundsnächte“ (C. Hanser) von 1997 zu widmen. 8-12 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

4.12. --- Literaturhaus Lesung. Hütten, Paläste: Thomas Lehr. Jemand, der ein Buch liest, ist ein Denkmal. Eine Säule der Unantastbarkeit. Ein Stillleben für die Intimität zwischen Autor und Leser. Wir dürfen deren Kreise nicht stören. Wir sollen die Hoheit ihrer gegenseitigen Macht von Suggestion und Deutung nicht hinterfragen. Lesen ist zu höchst privatim. Das Literaturhaus feiert diese Intimität mit Lesungen und Gesprächen in Privatwohnungen. In Villen und Studentenbuden, in Mansarden und Souterrains, in Wohnungen und Gemächern, in Hütten und Palästen gleichermaßen. Zum Auftakt dieses exklusiven Formats „Hütten, Paläste“ liest Thomas Lehr und spricht mit den Besuchern des Abends. Im Mittelpunkt der Roman „September. Fata Morgana“ (C. Hanser), der zu den herausfordernden Romanen unserer Zeit gehört. Und in dem Lehr nicht weniger versucht, als die vernützten Bilder der stimmungsbildenden Katastrophen (Manhattan vs. Bagdad) zu überprägen. Begrenzte Platzzahl. Keine Abendkasse. Angaben zum genauen Veranstaltungsort in Frankfurt-Niederrad bitte ab 22.11.10 bei Sybille Lonitz unter 069 / 75 61 84 10. 14-22 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

7.12. --- Literaturhaus Literaturgespräch. Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch IX. Mit Bodo Kirchhoff, Ina Hartwig, Alf Mentzer und Hubert Spiegel. „Schöne Aussichten“, das ist Literarisches Quartett ohne Quotendruck. Streiten, schlichten und abwägen werden dabei abermals: die freie Literaturkritikerin Ina Hartwig, der hr2-Literaturchef Alf Mentzer und F.A.Z.-Redakteur Hubert Spiegel sowie ein Gast, der stets dazu geladen wird, dieses Mal Bodo Kirchhoff. Mit diesen letzten Schönen Aussichten 2010 wird zurückgeblickt auf das vergangene Bücherjahr. Alle Diskutanten bringen einen Favoriten des Jahres mit, darunter „Das war ich nicht“ von Kristof Magnusson (Kunstmann) und „Drei starke Frauen“ von Marie NDiaye (Suhrkamp). Und nach vorne wird auch geschaut: 2011 ist das doppelte Frisch-Jubiläum, und da ist es an der Zeit für einen „Haltbarkeitstest“. Auf dem Prüfstand steht Max Frischs „Montauk“ von 1981 (Suhrkamp). Sendung am 31.12.10, 17 – 19 Uhr. Kooperations- und Medienpartner hr2-kultur. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

9.12. --- Literaturhaus Jazz und Lyrik. Jacques Palminger & 440 Hz Trio. Lieber Herr Palminger, was fällt Ihnen zu Frankfurt ein? Bank und B-Ebene, Euro und Heroin, Jazz & Lyrik! Gerade bringen Sie mit den Kollegen von Studio Braun „Rust – Ein deutscher Messias“ zur Theater-Premiere. Als Lyriker haben Sie aber keinen Ruf! Ich bin ein gefühlsbetonter, stimmungsvoller Mann, der sich vornehmlich ausdrückt in Reim und Rhythmus. Meine Selbstbeschreibung deckt sich genau mit der Definition des Begriffes „Lyrik“ im Duden, das ist wirklich auffällig. Vielleicht bin ich mehr Lyrik, als ich dachte. Warum die alte Kombination Jazz mit Lyrik? Man denkt an Manfred Krug, Annekathrin Bürger und die guten Momente der freien Töne in der DDR. Gleichzeitig nehme ich den Begriff und beseele ihn nach eigenem Gusto, und sicherlich werden wir in Frankfurt den ursprünglichen Rahmen dieser Kunstform sprengen.  Warum arbeiten Sie gerade mit dem 440 Hz Trio zusammen? Das 440 Hz Trio ist die absolut stilsichere Gruppe von Richard von der Schulenburg. Wir haben uns im Übel & Gefährlich kennen gelernt. Die telefonische Verabredung war: Wir treffen uns auf der Bühne und improvisieren unter dem positiven Druck der Live-Situation. Das Ergebnis war so durch und durch überzeugend, dass wir daraus einen ganzen Abend machen wollten. Jetzt haben wir den Salat! Was dürfen wir denn an Ihrem Abend nicht erwarten? Jacques Palminger und das 440 Hz Trio werden die Ja-Straße nicht verlassen. Wir lassen uns treiben, wir werden uns im metaphysisch menschlich-musikalischen Austausch befinden, wir werden über die positive Bejahung aller Worte und aller Töne unglaublich frei musizieren. Das glaube ich wirklich! Also kommt mit uns auf die Ja-Straße! Nora Petroll (Literaturhaus) sprach mit Jacques Palminger. 6-9 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

10.12. --- Literaturhaus Gespräch. Streitfall – Autoren in der Kontroverse XLIV. Mit Klaus Wagenbach, Franziska Augstein, Micha Brumlik, Martin Lüdke. Gesprächsleitung: Peter Kemper (hr2-kultur). Zu Gast in der traditionsreichen Gesprächsrunde zum aktuellen Sachbuch ist Klaus Wagenbach. Und mit ihm einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verlegern. Unter dem Titel „Die Freiheit des Verlegers“ (Wagenbach) hat der heitere Geschichtenerzähler jetzt seine Texte über Italien, Politik, das Leben und die Zukunft der Bücher zusammengefasst. In dieser Zukunft ist der jüngste Essay des koreanischen Philosophen Byung-Chul Han bereits angekommen: „Müdigkeitsgesellschaft“ (Matthes & Seitz) zeichnet die pathologische Landschaft einer Gesellschaft, zu der neuronale Erkrankungen wie Depression, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Borderline oder Burnout wie selbstverständlich gehören. Ein dritter Schwerpunkt des Abends liegt auf dem Brief-Dialog zwischen Hannah Arendt und Gershom Scholem. Der jetzt publizierte Briefwechsel (Suhrkamp) ist ein zeithistorisches Dokument, eine Auseinandersetzung über entscheidende Fragen jüdischer Geschichte und jüdisches Selbstverständnis nach der Shoah – geführt von zwei bedeutenden Denkern im 20. Jahrhundert. Eine Veranstaltung von hr2-kultur in Zusammenarbeit mit Literaturhaus Frankfurt. Sendung am 12.12.10, 12.05 – 13 Uhr. 3-5 €. 19 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

12.12. --- Literaturhaus Lesung. Kinderbuch-Sonntag mit Renus Berbig und Anke Kuhl. Adventsrätseln mit den eiligen drei Königen. Irgendwas stimmt hier nicht. Überall blinkt’s und glitzert’s! Wie soll man denn da dem richtigen Stern folgen, wenn man auf dem Weg zum Jesuskind ist? Die eiligen drei Könige haben ein Problem! Caspar, Melchior und Balthasar sind in der Gegenwart gelandet und sehen nur noch Sterne. Die einen baumeln über der Straße, die anderen kann man sogar essen. Da muss das Publikum helfen! Der Kinderbuchautor Renus Berbig rätselt, die Illustratorin Anke Kuhl zeichnet am Flipchart. Und der cleverste Sterndeuter unter den Zuhörern bekommt bei diesem vorweihnachtlichen Kinderbuch-Sonntag eine Belohnung. „Die eiligen drei Könige“ sind im Deutschen Taschenbuchverlag erschienen. Eine Veranstaltung des Jungen Literaturhauses Frankfurt / ab 5 Jahren. Das Junge Literaturhaus wird gefördert durch die Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung und Commerzbank-Stiftung. 3 €. 15 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

Freiburg

2.12. --- Alte Wiehrebahnhof Lesung. HörBar: Raskolnikov. In „Schuld und Sühne“ erzählt Fjodor Dostojewski die Geschichte des Studenten Rodion Raskolnikov, der eine Pfandleiherin ermordet hat und sich, ohne des Verbrechens überfuhrt zu sein, zu seiner Tat bekennt. Doch „der Raskolnikov dieses Hörspiels ist nicht der Raskolnikov des Romans“, bemerkt Leopold Ahlsen zu seiner Hörspielbearbeitung. „Vor allem sind seine Motive nicht nur die des Buches. Hier wird dem Hörer eher ein 'Ausschnitt aus Dostojewski', als speziell eine Dramatisierung von „Schuld und Sühne“ vorgestellt. Ein solches synoptisches Verfahren kann hier angewendet werden, weil das Gesamtwerk dieses Dichters eine Einheit bildet wie sonst das keines anderen Autors der Weltliteratur.“ Die Hörspielbearbeitung von Leopold Ahlsen mit Oskar Werner als Raskolnikov wurde 1962 vom Bayrischen Rundfunk in Koproduktion mit Hessischem Rundfunk und Südwestfunk produziert und wird am Do, den 2.12.10 in der HörBAR, einer Kooperation von Literaturbüro Freiburg, Kommunalem Kino und SWR2, präsentiert. 4-5 €. 20 Uhr. Kinosaal, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

3.12. - 5.12. --- Alte Wiehrebahnhof Festival. Schreibwaren. Das Buch und seine Zukunft. Der Niedergang des Buches als gesellschaftliches Leitmedium wird bereits seit Jahrzehnten prophezeit. Schon als vor mehr als einem halben Jahrhundert Film und Fernsehen zu Massenmedien avancierten, drohte der Bedeutungsverlust des Buches. Dieses trotzte allem Medienwandel, steht heute jedoch vor neuen, großen Herausforderungen. Wie sieht die Zukunft des gedruckten Wortes aus? Ist das Ende des Mediums Buch bzw. das ‚Sterben der gedruckten Presse‘ abzusehen, wie Kommunikationstheoretiker, Marketingexperten und Verleger prophezeien? Ist tatsächlich eine Medienrevolution zu erwarten oder handelt es sich hier um parallele Medienentwicklungen, um ganz normale Bedeutungsverschiebungen? Vom 3. bis 5. Dezember treffen Verleger, Kritiker, Wissenschaftler, Journalisten, Literaturvermittler und Autoren im Alten Wiehrebahnhof in Freiburg aufeinander, um über die Zukunft des Buches zu diskutieren. Mit Thomas Meinecke, Melinda Nadj Abonji, Finn-Ole Heinrich, Jürgen Neffe, Rüdiger Wischenbart, Mercedes Bunz, Kathrin Passig, Michael Ross und Chris Meade und vielen weiteren spannenden Gästen. Programm, Anmeldung und weitere Informationen: www.schreibwaren-festival.de. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg. Kinosaal, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

7.12. --- Alter Wiehrebahnhof Lesung. OuLiPo 1: Tobias Scheffel liest Georges Perec: Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen. 50 JAHRE OuLiPo: Lesungen und Diskussionen. Am Anfang stand eine Verabredung zum Essen: Im November 1960 luden Raymond Queneau und François Le Lionnais befreundete Schriftsteller in ein Pariser Restaurant ein. Dies war die Geburtsstunde der Autorengruppe OuLiPo – „Ouvroir de Littérature Potentielle“, der Werkstatt für potentielle Literatur. Ihr Ziel: Spracherweiterung durch formale Zwänge, Revolution der Literatur durch spielerisch-mathematische Regeln. Zu den bekanntesten Autoren von OuLiPo gehören Italo Calvino, Oskar Pastior und Georges Perec. Das 50. Jubiläum von OuLiPo feiern das Literaturbüro Freiburg, das Centre Culturel Français Freiburg und das Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg mit einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe im Dezember und Januar. 3-5 €.  20 Uhr. Kinosaal, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

14.12. --- Centre Culturel Français Lesung. OuLiPo 2: Jacques Roubaud: Der verwilderte Park | Parc Sauvage. Eine Lesung des Schriftstellers Jacques Roubaud und seines Übersetzers Tobias Scheffel aus seinem jüngst erschienenen Roman „Der verwilderte Park.“ Eintritt frei. 20 Uhr. Münsterplatz 11, 79098 Freiburg.

10.12. --- Studentendorf Vauban Lesung Zwischen/Miete. Lesung mit Judith Keller. Die Lesereihe zwischen/miete präsentiert Literatur aus der jüngsten Schriftstellergeneration und bringt sie ins Gespräch. Von Studierenden organisiert und moderiert, kommen für einen Abend professionelle junge AutorInnen zur „Zwischenmiete“ in Freiburger Wohngemeinschaften und präsentieren ihre Texte. Am 10. Dezember liest Judith Keller aus ihren Prosatexten. Geboren 1985 in Altendorf in der Schweiz, nahm sie ihr Studium am schweizerischen Literaturinstitut in Biel auf, wechselte 2007 ans Deutsche Literaturinstitut Leipzig (DLL) und studiert seit 2010 Deutsch als Fremdsprache an der Freien Universität Berlin. Judith Keller ist Mitredakteurin der Literaturzeitschrift EDIT, einem Magazin für junge deutschsprachige Prosa, Essayistik, Lyrik und Kritik. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk Freiburg.3 €. (inkl. Einem Bier und Brötchen). 20 Uhr. Merzhauserstraße 152/14, Quattro oben rechts, 79098 Freiburg.

16.12. --- Alter Wiehrebahnhof Literarisches Werkstattgespräch. Im „Literarischen Werkstattgespräch“ können Schreibende unveröffentlichte literarische Texte zur Diskussion stellen. Die Veranstaltung findet monatlich jeweils am letzten Donnerstag statt. Textbewerbungen bitte bis spätestens eine Woche vor dem Gespräch ans Literaturbüro schicken. Eintritt frei. 20 Uhr. Galerie, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

Göttingen

1.12. --- Aula am Wilhelmsplatz Lesung. John von Düffel – „Die dramatische und die epische Lesart der Welt“ – Poetikvorlesungen. „In meinen beiden Göttinger Exkursen wird es um die dramatische bzw. epische Lesart der Welt gehen. Dieser Doppelblick hat zunächst mit meiner geteilten Vita zwischen Buch und Bühne zu tun: dem Dramatiker und Dramaturgen auf der einen Seite sowie dem Romancier und Erzähler auf der anderen. Was prädestiniert einen Stoff für eine epische bzw. dramatische Form? Oder sind das Epische und das Dramatische nur zwei verschiedene Betrachtungsweisen ein und derselben Sache? Anhand der vielen Gattungsüberschreitungen durch Romanadaptionen fürs Theater stellt sich diese Frage auch ganz praktisch. Selbst wenn es die Puristen nicht gerne sehen, gibt es sehr handfeste Erkenntnisse über die Möglichkeiten des epischen bzw. dramatischen Prinzips, die ich anhand meiner Bearbeitungen von Thomas Manns Buddenbrooks, Felix Krull, Joseph und seine Brüder sowie Doktor Faustus beschreiben möchte.“ Eintritt frei! 20 Uhr. Wilhemsplatz, 37073 Göttingen.

2.12. --- Aula am Wilhelmsplatz Lesung. John von Düffel – „Die dramatische und die epische Lesart der Welt“ – Poetikvorlesungen. „In meinen beiden Göttinger Exkursen wird es um die dramatische bzw. epische Lesart der Welt gehen. Dieser Doppelblick hat zunächst mit meiner geteilten Vita zwischen Buch und Bühne zu tun: dem Dramatiker und Dramaturgen auf der einen Seite sowie dem Romancier und Erzähler auf der anderen. Was prädestiniert einen Stoff für eine epische bzw. dramatische Form? Oder sind das Epische und das Dramatische nur zwei verschiedene Betrachtungsweisen ein und derselben Sache? Anhand der vielen Gattungsüberschreitungen durch Romanadaptionen fürs Theater stellt sich diese Frage auch ganz praktisch. Selbst wenn es die Puristen nicht gerne sehen, gibt es sehr handfeste Erkenntnisse über die Möglichkeiten des epischen bzw. dramatischen Prinzips, die ich anhand meiner Bearbeitungen von Thomas Manns Buddenbrooks, Felix Krull, Joseph und seine Brüder sowie Doktor Faustus beschreiben möchte.“ Eintritt frei! 20 Uhr. Wilhemsplatz, 37073 Göttingen.

5.12. --- Literarisches Zentrum Lesung. Jutta Richter – „Als ich Maria war“. Ein Vorlesesonntag im Advent für Kinder, Eltern und andere Angehörige. Weihnachtszeit: Wer freut sich da nicht auf warme Nachmittage bei Kerzenschein, auf Selbstgebackenes, auf Adventslieder, auf schöne Geschenke und stimmungsvolle Krippenerzählungen? Es ist die Zeit der Nähe und der Wünsche. Und nichts wünscht sich das kleine Mädchen im neuen Bilderbuch der renommierten Kinder- und Jugendbuchautorin Jutta Richter so sehr, wie einmal im Krippenspiel die Maria zu sein. Aber sie ist neu in der Klasse, hat noch keine Freunde und wird jeden Tag geärgert von Brigitte, mit der sie immer zur Schule gehen muss. Brigitte darf natürlich die Maria spielen, für die kleine Erzählerin bleibt nur die Rolle des Schafs – ein schwarzes Schaf, mit dunkler Haut und kurzen dunklen Haaren. Doch manchmal, gerade an Weihnachten, gehen Wünsche auch in Erfüllung – und es zeigt sich, dass man anders sein und trotzdem dazugehören kann. Jutta Richter, Trägerin nahezu aller Kinder- und Jugendbuchpreise, erzählt in ihrem Buch Als ich Maria war (Hanser 2010) einfühlsam und liebevoll eine Geschichte, wie sie besser für die Vorweihnachtszeit nicht denkbar ist. Wir laden Sie und Ihre Kinder ein, Jutta Richter zuzuhören und einen gemütlichen Adventsnachmittag im Literarischen Zentrum zu genießen. 3,50-6,50 €. 15 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.

9.12. --- Literarisches Zentrum Lesung. Raimund Fellinger und Martin Huber – „Der Briefwechsel Bernhard/Unseld“.  Ein Mammutprojekt war die Herausgabe des Briefwechsels zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld. Die von 1961 bis 1988 währende Korrespondenz zwischen Autor und Verleger umfasst über 500 Briefe. In einem Feuerwerk an Fußnoten, gespickt mit Notizen, Reiseberichten und Aufzeichnungen, lassen die Herausgeber zwei Giganten der Literatur- und Verlagsgeschichte lebendig werden. Hier treffen Größenwahn und Großzügigkeit aufeinander. Ist das Verhältnis von Verlegern und Autoren auch oftmals das eines verheirateten Paars, werden hier die Bedingungen des Ehevertrags auf dem Schlachtfeld ausgehandelt. Es ist ein Kampf mit ungleichen Waffen: Auf den Starrsinn des schillernden Aggressors Bernhard reagiert Diplomat Unseld mit Beschwichtigung, auf erzürnte Eitelkeit mit Verständnis und Kalkül. In ihrer Reibung entstand eine Energie, die beide in ihrem Bereich zu Höchstleistungen anspornte. Wir wagen einen Blick in Abgründe – des Literaturbetriebs und der Psyche seiner Akteure. Die Herausgeber Fellinger und Huber schlüpfen in die Rollen Bernhards und Unselds und sprechen mit dem Germanisten Karl Wagner über geschäftstüchtige Genies und geniale Geschäftsmänner. 5,50-8,50 €. 20 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.

Greifswald

6.12. --- Koeppenhaus Lesung. TresenLesen mit Christian Holm, Schauspieler am Theater Vorpommern. Das Theater Vorpommern und das Café Koeppen laden wieder zu einer Lesung ironischer und humorvoller Texte an den Tresen in das Koeppenhaus. Präsentiert werden sie von Christian Holm, Schauspieler am Theater Vorpommern. Das Wachbleiben lohnt. Der Eintritt beträgt - wie stets - 1,19 €. 21 Uhr. Bahnhofstraße 4/5, 17489 Greifswald.

9.12 --- Koeppenhaus Lesung. Moritz von Uslar – „Deutschboden - Eine teilnehmende Beobachtung“. Lesung und Gespräch mit Prof. Dr. Eckhard Schumacher. Willkommen in jenem unbekannten Land, das Deutschland heißt. Moritz von Uslar geht in eine Kleinstadt im Osten Deutschlands, er bleibt drei Monate und kehrt mit dieser großen Erzählung, einer Geschichte der Gegenwart, die gleichzeitig Reportage und Abenteuerroman ist, zurück. Draußen, vor der Großstadt, wo Hartz IV, Alkoholismus, Abwanderung und Rechtsradikalismus angeblich zu Hause sind: Hier beginnt diese Geschichte. Der Reporter sucht nach einem Ort mit Boxclub und Kneipe und findet ihn im Landkreis Oberhavel, gut eine Autostunde nördlich vor Berlin. Pension Heimat, Franky’s Place, Gaststätte Schröder: Pils am Tresen, Diktiergerät am Mann. Der Reporter hört zu, guckt zu, trinkt mit, trainiert mit, labert mit, und am nächsten Morgen steht er wieder da. Es erscheinen der Kneipenchef Heiko, der Geschichtenerzähler Blocky, der tätowierte Punk Raoul, und damit ist der Zugang eröffnet: zu den Proben der Band „5 Teeth Less“, zu Grillfesten mit Deutschlandfahne, zum Abhängen am Kaiser’s-Parkplatz und an der Aral-Tankstelle – und zum Alltag junger Männer, die vielleicht keine großartige Zukunft haben, aber einen ziemlich guten Humor. 3-5 €. 20.30 Uhr. Bahnhofstraße 4/5, 17489 Greifswald.

10.12. --- Koeppenhaus Vortrag. Dr. Regine Altenstein – „… über ihre Liebe zu mir weiß ich nichts.“ Psychoanalytische Überlegungen zu Bernhard Schlinks Roman „Der Vorleser“. Bernhard Schlinks 1995 erschienener, sprachlich meisterhafter Roman „Der Vorleser“ wurde zu einem Welt-Bestseller und ist mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem ersten Welt-Literaturpreis. Das Buch erzählt mit einfachen, klaren Sätzen und in ergreifenden Bildern die traurige Geschichte der ersten sexuellen Leidenschaft des Ich-Erzählers. Diese Geschichte ist eng verknüpft mit dem Thema der Bewältigung und Aufarbeitung der deutschen Nazi-Vergangenheit und so kann das Buch stärker unter dem einen oder dem anderen Fokus gelesen werden. Der Roman ist viel diskutiert worden im Hinblick auf die auch transgenerationale Auseinandersetzung mit Scham, Schuld und Sühne bezüglich des Holocaust und der Naziverbrechen. Frau Dr. Altenstein, niedergelassene Psychoanalytikerin in Greifswald, richtet ihr Augenmerk auf die innere Situation der beiden Protagonisten und die Dynamik ihrer Beziehung zueinander. Sie wird mit Hilfe zahlreicher Textbeispiele darstellen, wie es Bernhardt Schlink gelingt in sehr prägnanter Art die Entstehung einer Missbrauchssituation aus einer emotionalen Abhängigkeit heraus zu entwerfen und die Folgen einer solchen Erfahrung überzeugend aufzuzeigen. 3-5 €. 20 Uhr. Bahnhofstraße 4/5, 17489 Greifswald.

Hamburg

1.12. --- Literaturhaus Lesung. Spaß mit Büchern. Nina Petri – „Anna, Max und das Schneewunder“. Max und Anna wünschen sich weiße Weihnachten und nehmen die Sache selbst in die Hand. Wenn die Indianer den Regengott beschwören konnten, dann muss das doch mit dem Schneegott auch funktionieren! Aber ob ein Tigerzahn und Wetterreis tatsächlich ein Schneewunder bewirken können? Nina Petrick wurde 1965 in Berlin geboren und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. 1997 erhielt sie für „Die Regentrinkerin” den Peter-Härtling-Preis der Stadt Weinheim. Sie arbeitet als freie Autorin für verschiedene Kinder- und Jugendbuchverlage und den Rundfunk. Nina Petrick lebt mit Mann und Tochter in Berlin. Eintritt frei. 15.30 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

1.12. --- ZBW Buchvorstellung. Prof. Dr. Kai A. Konrad – „Schulden ohne Sühne? – Warum der Absturz der Staatsfinanzen uns alle trifft“ vor. Können Staaten Pleite gehen? Auf Basis neuester ökonomischer Forschung zeigen Kai A. Konrad und Holger Zschäpitz, wie es zu dem massiven Anstieg der Staatsverschuldung kam, sie ziehen historische Parallelen, entlarven populäre Irrtümer und diskutieren realistische Lösungsmöglichkeiten. Sie sind überzeugt: Wenn wir aus der Schuldenfalle nicht herauskommen, drohen uns allen drastische Folgen, die der Hyperinflation und den Währungsreformen, die Deutschland in seiner Geschichte schon mehrfach erlebt hat, in nichts nachstehen. Zum Autor: Prof. Dr. Kai A. Konrad ist Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München. Er ist einer der forschungsstärksten deutschen Ökonomen und ein vielgefragter Berater in den Medien und der Politik. Eintritt frei. 18 Uhr. Neuer Jungfernstieg 21, Raum 519, 20354 Hamburg.

1.12. --- Literaturhaus Szenische Lesung. „du süßes Menschenfleisch!“ - Briefwechsel: Arthur Schnitzler und Adele Sandrock. Mit Hermann Beil und Chris Pichler. Arthur Schnitzler hat wie kein anderer Dichter seiner Zeit die Stimmungen im Wien des Fin de Siècle festgehalten und so eine zuverlässige und reiche Topografie der Wiener Seelenverfassung um 1900 geschaffen. 1893 lernt er die karrierebewusste Schauspielerin Adele Sandrock kennen, zwei Jahre lang sind die beiden ein stürmisches Liebespaar. Welche Schattierungen der Gefühle ihre Beziehung durchlebt, zeigt ihr Briefwechsel, der beherrscht ist von Launen, von einem beständigen Wechsel der Verbindlichkeiten, von einem Auf und Ab ihrer Liebe, man lebt von Augenblick zu Augenblick und gibt nur, um selbst zu nehmen. Die szenische Lesung bietet einen vergnüglichen und spannenden Einblick in die innere Landschaft Schnitzlers und Sandrocks und die überaus komplizierte Beziehung zwischen den beiden eigensinnigen, sensiblen und doch arroganten Künstlernaturen. Man könnte diesen Briefwechsel sozusagen als reale Vorlage für einige Szenen in Schnitzlers Werken betrachten, so z.B. „Halbzwei“ und „Reigen“. Auch in „Kleine Komödie“ entbehrt der Umgang der beiden Liebenden nicht einer gewissen Ähnlichkeit der Beziehung zwischen Dichter und Schauspielerin. So wird aus einem scharfzüngigen stürmischen Briefwechsel zugleich eine treffende gesellschaftliche Analyse der Seelenlandschaft zweier Liebender, die in ihrer Schonungslosigkeit bis heute Brisanz enthält. Nach ihrem umjubelten Schnitzler-Abend vor einem Jahr kommen Chris Pichler und Hermann Beil mit einem neuen Programm zurück ins Literaturhaus. Die Schauspielerin Chris Pichler war an vielen großen deutschsprachigen Bühnen engagiert, u.a. am Deutschen Nationaltheater in Weimar und am Wiener Volkstheater. 2009 wurde sie österreichische Schauspielerin des Jahres. Der Regisseur und Dramaturg Hermann Beil ist seit zehn Jahren Chefdramaturg am Berliner Ensemble. Thomas Bernhard verewigte ihn im Dramolett „Claus Peymann und Hermann Beil auf der Sulzwiese“. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

2.12. --- Literaturhaus Preisverleihung. Verleihung des Ben-Witter-Preises. Preisträger 2010 ist Micheal Buselmeier. Michael Buselmeier wird ausgezeichnet. Der renommierte Ben-Witter-Preis geht in diesem Jahr an den Heidelberger Autor Michael Buselmeier. Die Jury der Ben-Witter-Stiftung, Aloys Behler, Joachim Kersten, Rolf Michaelis und Theo Sommer, ehrt damit einen Schriftsteller, der zum Chronisten der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte wurde: vom Aufbruch der sechziger Jahre bis zur Biedermeier-Republik von heute. In seinen Prosabüchern – „Der Untergang von Heidelberg“ (1981), „Schoppe“ (1989), in seinem Bulgarischen Tagebuch „Die Hunde von Plovdiv“ (1997) und „Amsterdam Leidseplein“ (2003) -, in seinen Gedichten, Essays und literarischen Spaziergängen gelingen Buselmeier tiefenscharfe Erkundungen deutscher Gemütszustände. Radikale Selbstehrlichkeit, kühle Empörungslust, historisch geschärfte Beobachtungsgabe und nicht zuletzt ein anarchisch sanfter Witz zeichnen sein Schreiben aus. Buselmeiers Werk ist eines der reizvollsten und vielgestaltigsten unserer Gegenwartsliteratur. 4-8 €. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

3.12.--- Speicherstadtmuseum Premierenlesung. DER HISTORISCHE ROMAN. Wolf Serno – „Die Medica von Bologna“. Bologna 1552. Mit einem entstellenden Feuermal – für die Inquisition ein Zeichen der Sünde – kommt Carla zur Welt. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ein Medizinstudium ist ihr als Frau verwehrt. Heimlich besucht sie Vorlesungen an der Universität, wo der charismatische Chirurg Gaspare Tagliacozzi lehrt. Wolf Serno, 1944 in Hamburg geboren, hat 30 Jahre als Texter und Creative Director in der Werbebranche gearbeitet. Mit seinem Romandebüt „Der Wanderchirurg“ gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem viele weitere folgten. Anmeldung empfohlen unter Tel. 040 / 32 11 91 oder info@speicherstadtmuseum.de. 8,50-10 €. 19.30 Uhr. Saint Annenufer 2, 20457 Hamburg.

5.12. --- Mathilde Bar Lesung. Stories on Stage – englische Lesung. Englische Muttersprachler setzen immer am 1. Sonntag im Monat Texte von angelsächsischen Erzählern und Autoren in Szene. Verbessert Sprachkenntnisse, Allgemeinbildung und Laune. In Kooperation mit den University Players, den Hamburg Players und Rover Rep. 4 €. 19 Uhr. Mathilde Bar, Bornstraße 16, 20146 Hamburg.

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6.12. --- Hamburger Institut für Sozialforschung INSTITUTSMONTAG am Montag. Prof. Dr. Berthold Vogel (HIS): „Der Abschied von der Mitte, die wir kannten? Neue Konturen der Arbeitswelt, veränderte Formen des Wohlfahrtsstaates“. Moderation: Dipl. Sozw. Natalie Grimm (HIS). Dritter Vortrag im Rahmen der InstitutsMontagsreihe „Gefährdung der Mitte? Soziale und politische Unsicherheiten in der Gegenwartsgesellschaft“. Die aktuelle Debatte über Zustand und Zukunft der Mitte der Gesellschaft beleuchtet nicht nur sozialstrukturelle Fragen. Vielmehr spiegeln sich in der neuerlichen Suche nach der sozialen Mitte Verteilungskonflikte um Wohlstandsgüter, Fragen nach der künftigen Gestaltbarkeit der Gesellschaft und die verschärfte Krise des öffentlichen Sektors. Diese Diskussionen und Konflikte werden von der Gewissheit getragen, dass wir uns in einer Übergangszeit befinden. Die arbeitsgesellschaftlichen und sozialstaatlichen Grundlagen einer breiten und oftmals selbstzufriedenen Mittelklassegesellschaft haben an Tragfähigkeit verloren. Wir verabschieden ein Wohlstandsmodell, das vielen zu materiellem Aufstieg und sozialem Status verholfen hat. Die ökonomische Logik einer Politik des Wachstums wird mit der Notwendigkeit der Gestaltung des Weniger konfrontiert. Der Abschied von der Mitte, die wir kannten, ist daher nicht nur eine Abstiegs- und Verlustgeschichte, sondern auch eine Aufforderung, in neuer Weise über die Maßstäbe des Wohlstands und die öffentlichen Güter der Zukunft nachzudenken. Eintritt frei. 20 Uhr. Mittelweg 36, 20148 Hamburg.

7.12. --- Kampnagel K6 Lesung. Hannelore Elsner liest Truman Capote. Die Schauspiel-Ikone und Kino-Legende, ist mit einer musikalischen Lesung zu Gast auf Kampnagel. In Kombination mit den tiefgründigen und launischen Portraits des Bestsellerautors Truman Capote und der atmosphärischen Musik des Schweizers David Klein entsteht an diesem Abend ein Bühnenereignis. Im ersten Teil lernen wir Tennessee Williams näher kennen in einem bitter-süßen Capote-Portrait, erfahren Unerwartetes über die legendäre Schriftstellerin Colette und verbringen einen Tag in Gesellschaft von Mary Sanchez, Capotes quirliger Putzfrau. Nach der Pause folgt die Kurzgeschichte EIN WUNDERSCHÖNES KIND, in der Truman Capote von einem Nachmittag mit Marilyn Monroe erzählt. Begleitet wird Hannelore Elsner mit Live-Musik vom Quartett des Schweizer Musikers und Komponisten David Klein, dessen preisgekrönte Jazz-Hommage MY MARILYN die musikalische Grundlage liefert. 29,70-41,20 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.

7.12. --- Literaturhaus Literatursoirée. Andreas Isenschmid trifft Katharina Hacker. Ein Gespräch. Wo Monat für Monat Autorinnen und Autoren ihre druckfrischen Neuerscheinungen präsentieren und wo leidenschaftlich über aktuelle Strömungen der Literaturen debattiert wird, da tut es mitunter gut, sich aus dem immer schneller rotierenden Literaturbetrieb zu entfernen, die Langsamkeit wiederzuentdecken und über grundsätzliche ästhetische Fragen nachzudenken. Die neue Reihe „Literatursoiree” schafft einen solchen Raum. Philologen, Literaturkritiker oder Schriftsteller treten hier auf die Bühne, um die Grundfragen der Literatur in ein neues Licht zu rücken und Zusammenhänge herzustellen, für die das Feuilleton immer weniger Platz zur Verfügung stellt. Unkonventionalität ist dabei gefragt – und der Mut, festgefahrene Bahnen zu verlassen und den Eigensinn des Literarischen zu stärken. Moderator der „Literatursoiree” ist der Literaturkritiker Andreas Isenschmid („Die Zeit”, „Neue Zürcher Sonntagszeitung”). Als seinen vierten Gast begrüßt er die Berliner Schriftstellerin und Übersetzerin Katharina Hacker. Seit ihrem 2006 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman „Die Habenichtse” geht sie das ehrgeizige Unternehmen an, Porträts ihrer Generation zu liefern – geschichtsbewusste Bücher, die mal jene auf die Anschläge vom 11. September 2001 reagierende Generation der Mittdreißiger beschreiben, mal diejenige, die Kinder bekommt und das Sterben ihrer Eltern miterlebt. Katharina Hacker verschärft diese Anstrengung durch avancierte formale und stilistische Techniken, die sich unter anderem auf Virginia Woolf berufen und auf ausgeklügelte Weise mehrere Bewusstseinsebenen herstellen. Darüber und über manches andere wird Andreas Isenschmid mit der Autorin sprechen. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

7.12. --- Mathilde Literatur & Café Themenabend (Poetry Slam). Thema: „Alle Jahre wieder“. Seit 7 Jahren hebt sich Mathilde mit ihren Themenslams von der Masse ab – denn: Hier wird selten getanzt, gerappt oder gesungen. Das Publikum achtet ein klein wenig mehr auf den Inhalt und nicht so sehr auf die Form. Und auf das Publikum kommt es an. Ausgebuht oder ausgelacht wird hier niemand. Anders als beim "normalen" Slam bewertet nicht eine Jury sondern das komplette Publikum. Jeder einzelne bekommt einen Bewertungszettel und einen Stift und gibt Punkte von 1 bis 10. Die Autoren lesen jeder einen Text von höchstens 5 Minuten. Der Text muss zum vorgegebenen Thema passen. Vorleser zahlen natürlich keinen Eintritt und der Publikumssieger noch nicht einmal seine Getränke. Der Gewinner bekommt einen Mathilde-Verzehrgutschein. Nur die ersten 10 Autoren können lesen und nur die ersten 50 Gäste zuhören. Voller als voll geht einfach nicht, und regelmäßig müssen Gäste wieder weggeschickt werden. Daher empfehlen wir den Vorverkauf und rechtzeitiges Erscheinen. 4 €. 20.15 Uhr. Bogenstraße 5, 20144 Hamburg.

8.12. --- Jüdischer Salon am Grindel Lesung. Tamar Amar-Dahl – „Shimon Peres und die Widersprüche des Zionismus“. Der Weltpolitiker Shimon Peres gehört zu den außergewöhnlichsten und kontroversesten Figuren des Zeitgeschehens: Der »ewige Politiker« prägte das zionistische Projekt sowie die israelische Politik und Geschichte seit den 1950er Jahren bis heute wie kein anderer. Der Friedensnobelpreisträger ist zugleich Vater der israelischen Atomstreitmacht; der Zivilpolitiker prägte das militarisierte Israel. Frau Dr. Tamar Amar-Dahl ist Historikerin. In Israel geboren und aufgewachsen, lebt sie in Deutschland seit 1996. Studium der Geschichte und Philosophie in Tel Aviv, Hamburg und München; Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität, München. Seit 2009 Lehrbeauftragte an der Humboldt Universität zu Berlin. In ihrer intellektuellen Biographie über Shimon Peres, die sie im Salon vorstellen wird, deutet die Autorin ein scheinbar widersprüchliches Leben. Sie entwirft ein eigenes, kontroverses Bild der politischen Kultur Israels und des Nahost-Konfliktes. An Hand der Biographie von Shimon Peres konstatiert sie das Scheitern des Zionismus und eine Friedensunfähigkeit Israels. 4-8 €. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

8.12. --- Literaturhaus Nora Gomringer spricht Heine – „Ich hab in meinen Jugendtagen…“. ZEIT-Stiftung. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

9.12. --- Planten un Blomen Gedankenflieger – Philosophieren mit Kindern. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – wo fängt alles an? Auf jeden Winter folgt der Frühling, nach jeder Nacht beginnt ein neuer Tag. Und jeder Anfang ist geheimnisvoll, manchmal sogar richtig aufregend. Eine Pflanze keimt, schlägt Wurzeln und wächst, sie trägt Früchte und irgendwann stirbt sie. Währenddessen entstehen neue Pflanzen und so geht es immer weiter. Aber ist es schon immer so gewesen? Oder gab es vielleicht doch einmal einen allerersten Tag, an dem die Welt ihren Anfang nahm? Und was war dann davor? Das Irgendwas? Das Nichts? Im warmen Tropengewächshaus in Planten un Blomen lesen wir aus dem ebenso fantasievollen wie amüsanten Buch „Aller Anfang“ von Franz Hohler und Jürg Schubiger (Illustrationen: Jutta Bauer) und überlegen gemeinsam, wann und wo vielleicht einmal alles begonnen hat. Der Gartenpädagoge Walter Krohn zeigt uns die Pflanzen, die im Tropengewächshaus wachsen und auch im Winter grünen und blühen, während draußen im Park die Bäume ohne Blätter stehen – und vielleicht schon dem Neubeginn im nächsten Frühjahr entgegen träumen. 2 €. 15.30 Uhr. Eingang Gewächshäuser, Klosterwall 8, 20095 Hamburg.

10.12. --- Magazin-Kino Lesung und Gespräch. Harry Rowohlt und Frank Schulz lesen und erzählen. 13 €. 20.30 Uhr. Fiefstücken 8, 22299 Hamburg.

12.12. --- Jüdischer Salon am Grindel Kinderbuchlesung. Eva Lezzi & Anna Adam – „Beni, Oma und ihr Geheimnis“. Von der Schweizer Autorin Eva Lezzi geschrieben und aufwändig illustriert von der Berliner Künstlerin Anna Adam. Eine Enkel-Großeltern-Geschichte für alle Generationen, die vom Erinnern und Vergessen, von Ordnung und Chaos, vom jüdischen Leben im heutigen Deutschland und vom nicht immer einfachen, jedoch liebenvollen Miteinander der Generationen handelt. Eva Lezzi; geboren in New York und aufgewachsen in Zürich; Studium und Promotion in Berlin. Sie unterrichtet an der Universität Potsdam Germanistik und Jüdische Studien und hat mehrere literaturwissenschaftliche Bücher veröffentlicht. „Beni, Oma und ihr Geheimnis“ ist ihre erste Kinderbuchpublikation. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin. Anna Adam; studierte in Düsseldorf und Hannover. Ihre Kunst wird in zahlreichen europäischen Museen und Galerien gezeigt. Ihre satirische Ausstellung FEINKOST ADAM© im Jüdischen Museum Franken/Fürth wurde international kontrovers diskutiert. Anna Adam lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin. Gelesen von Jalda Rebling. 15 Uhr. Im Café Leonar, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.

15.12. --- Literaturhaus Gemischtes Doppel. Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz empfehlen Bücher. Die Weihnachtsglocken klingen schon schriller und mahnender. Wer jetzt noch kein Buch hat, das er seinem Liebsten unter den Tannenbaum legen kann, steht beinahe auf verlorenem Posten. Doch es gibt Menschen, die weiterhelfen, in altruistischer Haltung ihre Erfahrungen teilen und präsenttaugliche Bücher empfehlen wollen. Diese guten Menschen heißen Annemarie Stoltenberg, ihres Zeichens mit allen Wassern gewaschene Journalistin und Literaturkennerin, und Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg. Beide wissen, wie trostlos die Raunächte zwischen den Jahren sein können, wenn kein Buch zur Hand ist, der Wind gegen die Fensterläden peitscht, man den Kindheitserzählungen der erstaunlich rüstigen Erbtante ein zwanzigstes Mal lauschen muss und die Zimtsterne mal wieder knallhart sind. Kommen Sie ins Literaturhaus und profitieren Sie. 16 Novitäten werden Ihnen präsentiert, Belletristik und Sachbuch gemischt. Es besteht die Möglichkeit, die vorgestellten Bücher an diesem Abend bei der Buchhandlung Samtleben zu erwerben. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

17.12. --- Speicherstadtmuseum Lesung. DIE LANGE KRIMINACHT mit Überraschungsgästen. „Die Märchenmörder“. Der Märchen neue Kleider – so haben Sie die Klassiker noch nie gelesen! Schneewittchen, Rotkäppchen, Hänsel und Gretel: neuer Ort, andere Zeit, und schon wird aus dem Märchen ein fesselnder Krimi. Im Syndikat sind inzwischen über 600 Krimiautoren und -autorinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Gegründet wurde das Autorennetzwerk 1986 mit dem Ziel, die deutschsprachige Krimiliteratur zu fördern. Anmeldung empfohlen unter Tel. 040 / 32 11 91 oder info@speicherstadtmuseum.de. 12 € . 19.30 Uhr. Saint Annenufer 2, 20457 Hamburg.

24.12. --- Mathilde Lesung. Auch in diesem Jahr wird an Heiligabend wieder die berühmteste aller Weihnachtsgeschichten in der Mathilde gelesen. Ein stimmungsvoller Abend für die ganze Familie ist garantiert, wenn der Geizhals Scrooge den drei Geistern der Weihnacht begegenet, die ihm den Weg in ein glücklicheres Leben weisen. Leider mussten schon in den letzten Jahren Gäste abgewiesen werden, was natürlich am Weihnachtsabend besonders schwer fällt. Deshalb bitten wir Sie, für diese Veranstaltung unbedingt den Kartenvorverkauf im Café oder online hier zu nutzen. Sitzplatzreservierungen sind leider nicht möglich. 5-7 €. 20.15 Uhr (Einlass ab 19. Uhr!). Bogenstraße 5, 20144 Hamburg.

31.12. --- Mathilde Bar Lesung & Party. Ein Jahr der Höhen und Tiefen nähert sich dem Ende. Längs hat viel erlebt ... das Autoschrauben, den Toaster-Kauf in der Sozialen Marktwirtschaft, von sadistischen Personal Trainern, der Reinkarnation als Spatz, Panini-Bilder, und Tupperparty. Liefka Würdemann, Thomas Nast und Jörch Schwedler laden ein zum Jahresübergang in der Mathilde Bar. Die besten Texte aus 2010, die tiefgehendsten Gedanken zum Jahreswechsel, die besten Caipis im Grindelviertel, leckere Berliner um Mitternacht und und die ambitioniertesten Barkeeper der Welt nämlich Längs himself. Längs lädt ein zur großen Silvester-Gala:
21 Uhr: Lesung, 23 Uhr: Vorbereitung auf das neue Jahr mit Musik, Sekt und Caipirinha,0 Uhr: Berliner und Sekt, 0.30 Uhr: persönliche Neujahrsansprache, ab 1 Uhr: Party. Eintritt: 50 Euro inkusive Vodka-Ahoj satt, Getränken, Berliner und zwei Lesungen. Wir bitten darum, für diese Veranstaltung unbedingt den Kartenvorverkauf im Café oder online hier zu nutzen. Sitzplatzreservierungen sind leider nicht möglich.
50 €. 20 Uhr.Bornstraße 16, 20146 Hamburg.

Hannover

2.12. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Kunstausüben. 20 Jahre Literaturhaus Hannover. Kathrin Dittmer und Olaf Kutzmutz im Gespräch mit F.W. Bernstein, Andreas Platthaus, Moritz Rinke und Thomas Rosenlöcher. Wenn man 20 Jahre Literatur öffentlich vorstellt, darf man auch einmal fragen: Wie übt sich Kunst aus? Darf es schön sein? Macht Zuhören alt und wieso ist Lesen seliger denn Fernsehen? Stimmt es, dass Kunst von Können kommt, und macht sie wirklich so viel Arbeit? Sicher haben die Gäste des Jubiläumsabends viele Antworten darauf! 6-8 €. 20 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.

6.12. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Horst Bienek zum 20. Todestag. Lesung und Gespräch mit Michael Krüger. Moderation: Reinhard Laube. Vor 20 Jahren, am 07. Dezember 1990, starb Horst Bienek. 1930 in Schlesien geboren, war seine Lyrik und Prosa stark von der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt. Bieneks langjähriger Lektor und Verleger Michael Krüger liest unbekannte Texte aus dem Nachlass und spricht über Bieneks große Themen. 5-7 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.

9.12. --- Literaturhaus Lesung. Iris Hanika – „Das Eigentliche“. Im Rahmen der LiteraTour Nord 10/11 liest die Autorin. Moderation: Martin Rector. Hans Frambach, als Archivar im „Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung“ täglich mit der Nazi-Vergangenheit beschäftigt, teilt seine Fassungslosigkeit gegenübver der Geschichte mit seiner besten Freundin Graziela: zwei Menschen im mittleren Alter, die glaubten, unglücklich sein zu müssen, und nun versuchen, mit dieser Hilflosigkeit zu leben und zu lieben. 5-7 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.

15.12. --- Literaturhaus Lesung. Heiko Postma – „Plumpudding, Mistelzweig und ein Christmas Carol“. Weihnachten mit Charles Dickens. Keiner hat den „Geist der Weihnacht“ so schön, so oft und so herzlich beschworen wie der viktorianische Autor Charles Dickens. Heiko Postma liest Auszüge des von ihm neu übersetzten „Ein Weihnachtslied. In Prosa“ und erzählt über den Autor und seine Zeit. 5-7 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.

26.12. --- Kultur- und Kommunikationszentrum Pavillon Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine kaukasische Schwiegermutter“. Es ist das Paradies auf Erden: süße Melonen, emsige Bienen, pralle Weintrauben und spottbillige Prada-Taschen von Channel. Das gibt es nur an einem besonderen Ort: dem Kaukasus. Hier lebt die Schwiegermutter von Wladimir Kaminer samt ihrer Familie in Borodinowka an der Steppenstraße, einem Ort der Lebensfreude, Abenteuer und Begegnungen mit einzigartigen Menschen. Von ihnen erzählt Wladimir Kaminer so hinreißend, dass sie einem sofort ans Herz wachsen: Neben der Schwiegermutter wären da noch Onkel Joe, die Mitarbeiter der Dorfkantine, der Maler Gleb Michailowitsch oder der Imker Juri. Dazu ein paar unsichtbare springende Bartmäuse sowie die beiden frisch gekämmten Kühe der kleinen Siedlung. Als dann auch noch das deutsche Fernsehen kommt, um die Dokumentation »Kaminer Goes Kaukasus« zu drehen, steht Borodinowka kopf … 20 Uhr. Lister Meile 4, 30161 Hannover.

Jever

8.12. --- Bibliothek des Mariengymnasiums Jever Lesung. Gerhard Henschel – „Liebesroman“. Verrückt vor Liebe: der furiose Abschluss der Martin-Schlosser-Trilogie. „Es fließt im Buch die Zeit von damals vorbei, als wäre sie nur einen Wimpernschlag entfernt. Großes Ding!“ So urteilte das Bonner Stadtblatt Schnüss über den Jugendroman. Im Liebesroman wächst der Erzähler Martin Schlosser nun über sich hinaus und sorgt damit für den Höhepunkt der ihm gewidmeten Trilogie.20 Uhr. Viethstraße 7, 26441 Jever.

Karlsruhe

6.12. --- KOHI-Kulturraum Lesung Süd. „Kurze Visite“ in Karlsruhe: Sebastian Brock liest aus seinem neuen Roman. „Am Ende steigt ein Mann in sein Auto und fährt zurück in sein altes Leben. Der Leser aber legt das Buch auf den Nachtisch und mag kein Auge schließen.“ (Mitteldeutsche Zeitung). Sein Vorgänger hat Selbstmord begangen. Jetzt rückt Kai Weiß als Oberarzt nach. Für den taffen Familienvater kein Problem: Innerhalb der gnadenlosen Klinikhierarchien erscheint er genauso routiniert wie im Familienalltag mit Frau und Kindern. Das Kartenhaus bricht zusammen, als ein Mensch aus Kais Vergangenheit Kontakt mit ihm aufnimmt. Die zum Vorschein kommende Erinnerung verlangt mit aller Dringlichkeit und Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Jakob, dem Freund aus der Studienzeit. Kai setzt dafür Beruf und Familie aufs Spiel. Ihm steht eine irritierende, traum- und zugleich alptraumhafte Begegnung bevor. Mit Kurze Visite legt Sebastian Brock, Jahrgang 1980, seinen zweiten Roman vor: Sprachlich klar und geradlinig, in seiner inneren Struktur geheimnisvoll. Brock, selbst Arzt, absolvierte parallel zu seinem Studium der Medizin ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 5 €. 20 Uhr. Werderstraße 47, 76137 Karlsruhe.

8.12. --- PrinzMaxPalais Lesung. Der Wallstein Verlag stellt vor, Lutz Seiler kommentiert, Christoph Köhler liest. Die Wüstenrot Stiftung und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung präsentieren: „Oskar Loerke. Sämtliche Gedichte“. Um sie vor der Vergessenheit zu bewahren, veröffentlichen die Wüstenrot Stiftung und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im Wallstein Verlag Werke von Autoren, die dem kulturellen Gedächtnis zu entfallen drohen. 2010 wurde die Gedichte von Oskar Loerke (1884-1951) neu herausgegeben, einem der bedeutendsten und einflussreichsten Lyriker des 20. Jahrhunderts. Der renommierte Lyriker, Erzähler und Essayist Lutz Seiler stellt Oskar Loerke in einem einleitenden Essay vor und lässt dessen Werk aus der eigenen Lektüreerfahrung heraus lebendig werden. Im Anschluss an den Vortrag liest Christoph Köhler Texte Loerkes. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

9.12. --- Schloss Karlsruhe Lesung. Hebel, Pfeffel, Walser und andere - Vertonungen oberrheinischer Dichter. „Du singst die wunderbaren Tage“. Ein vielseitiges Konzertprogramm mit Vertonungen von Texten oberrheinischer Dichter, das ein zeitliches Spektrum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart umspannt. In der Region entstandene Kompositionen wurden in besonderem Maße berücksichtigt. Es werden neben Werken berühmter Komponisten auch selten gespielte, fast vergessene musikalische Raritäten zu hören sein - moderiert von Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Es singen Malika Reyad (Mezzosopran) und Makitaro Arima (Bariton), am Flügel begleitet von Markus Hadulla. Eine Zusammenarbeit der Literarischen Gesellschaft und der Karlsruher Schlosskonzerte. Eintritt frei. 20 Uhr. Gartensaal, Schloßplatz 1, 76131 Karlsruhe.

22.12. --- PrinzMaxPalais Lesung. Literaturkritik live – Sigrid Löffler, Hajo Steinert und Eberhard Falcke präsentieren die SWR-Bestenliste. Eine Jury aus 31 renommierten Literaturkritikern wählt monatlich zehn Bücher aus, denen sie möglichst viele Leserinnen und Leser wünscht. Wie bewertet man Literatur, was sind die Kriterien, ob ein Buch ge- oder misslungen ist? Die SWR-Bestenliste, und damit ihr Redakteur Gerwig Epkes, gestattet einen Einblick in die Werkstatt literarischer Kritik. Bekannte Kritiker der großen deutschen Zeitungen, wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Welt und der Rundfunkhäuser von ARD und Deutschlandfunk sind regelmäßig zu Gast im PrinzMaxPalais – eine besondere Veranstaltung, die kein Literaturinteressierter versäumen sollte. Im Karlsruher Literaturhaus diskutieren die Kritiker Sigrid Löffler, Eberhard Falcke und Hajo Steinert über herausragende Neuerscheinungen des Buchmarktes. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk Baden-Baden und der Stephanus-Buchhandlung Karlsruhe. Vorverkauf: Stephanus-Buchhandlung, Tel. 0721/919520. 3-5 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

Kiel

1.12. --- Audimax CAP2 Lesung. Öffentliche Poetikvorlesung „Die ganze Tafel. Zum Lesen und Schreiben von Gedichten“. Eintritt  frei. 18.15 Uhr. (Westring), Hörsaal B, Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel.

1.12. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. „Literarische Gegenwart und Tradition“. Gesprächsrunde zum Abschluss der Dozentur mit F. J. Czernin und den Kieler Literaturwissenschaftlern Hans Edwin Friedrich und Claus-Michael Ort. Zwischen Vorlesung und Gesprächsrunde ist Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss im Literaturhaus. Eintritt frei. 20.30 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

3.12. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Bei dieser Lesenacht dreht sich alles um „Groß und Klein“. Wer hat schon einmal von den geheimnisvollen „Houyhnhnms“ oder aber von den „Yahoos“ gehört..? Nein, wir meinen nicht die allseits bekannte Suchmaschiene im Internet. Was könnte es sonst sein..? Wohin mag die Reise führen..? In jedem Fall freuen wir uns auf eine spannende Nacht voller guter Geschichten und Abenteuer! Denn nachts sind ja bekanntlich alle Katzen grau.... Ihr braucht neben ganz viel Leselaune einen Schlafsack, eine Isomatte und, wenn ihr habt, am Besten auch noch eine Taschenlampe. Das müsste zum Reisen in entfernte Welten als Grundausstattung reichen... Für Kinder von 8-12 Jahren. 15,- € incl. Frühstück am Samstag. Die Lesenacht beginnt 20 Uhr und endet am Samstag (4.12.) um 8.30 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

7.12. ---Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Mareike Krügel und Svenja Leiber lesen aus ihren neuen Romanen „Bleib wo du bist“ und „Schipino“. Waren ihre beiden ersten Romane in Schleswig-Holstein angesiedelt (zuletzt „Die Tochter meines Vaters“) so lässt die in Kiel geborene und jetzt bei Eckernförde lebende Mareike Krügel ihren Helden im neuen Roman „Bleib wo du bist“ reisen. Sie erzählt die Geschichte von Matthias Harms, einem erfolgreichen, auf Zwangsneurosen spezialisierten Psychotherapeuten aus Hamburg, der auf einer Tagung in Meran durch scheinbar harmlose Begebenheiten unversehens an seine Grenzen und in den Strudel von Erinnerungen gerät. Ein Spaziergang durch die sonnige Südtiroler Postkartenidylle wird zur bedrohlichen Wanderung, das Tagungswochenende zu einer Flucht vor sich selbst. Mareike Krügel wurde 2006 mit dem Hebbelpreis ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt ein zweimonatiges Stipendium des europäischen Halma-Netzwerks in Wales und in Polen. Auf eine noch weitere Reise schickt die bei Lübeck aufgewachsene und Svenja Leiber den Helden ihres neuen Romans. War ihr mit dem Bremer Förderpreis ausgezeichnetes Erzähldebüt „Büchsenlicht“ noch ganz der norddeutschen Provinz verpflichtet, so führt „Schipino“ führt nach Russland. Vier Datschen in der Nähe einer maroden Kolchose, eine Handvoll Menschen, ein Klavier und ein Gasherd auf einem Hügel mitten im Wald, umringt von Sümpfen und Seen – das ist Schipino, Ziel und Schicksal für Jan Riba, der sich auf der Suche nach Atem in einer atemlosen Zeit von Deutschland aus auf den Weg dorthin macht. Svenja Leiber lässt wie schon in „Büchsenlicht“ die fremden Landschaften, Stimmungen und Situationen aus wenigen Worten entstehen und schafft Figuren, die in ihrem Leben und Scheitern nahegehen. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

10.12. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Gastveranstaltung – Karen Susan Fessel liest aus „Leise Töne“. Karen Susan Fessel erzählt in ihrem neuen Roman „Leise Töne“ von der Frage nach Schuld und Verantwortung für sich selbst und für andere. Veranstalter: Maike Brzakala. 8 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

11.12. ---– Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Gastveranstaltung – Adventslesung „Der Weihnachtsmann steht vor der Tür“. Lotte Brügmann-Eberhardt, Christel Bröer, Anna Malou, Elisabeth Melzer-Geissler, Brigitte Lederich lesen Weihnachtsgeschichten und -gedichte auf hoch- und plattdeutsch. 5-6 €. 15 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

14.12. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. „Geschichten für neugierige Lauscher“. In Kooperation mit Kindergärten und Kindertagesstätten bietet das Literaturhaus SH öffentliche Vorlesevormittage für Kinder von 3 bis 6 Jahren an. Weitere kleine Einzelzuhörer sind nach Anmeldung herzlich willkommen. 10 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

14.12. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. „Lyrik im Gespräch“ - Die beiden Kieler Schriftsteller Christopher Ecker und Stephan Turowski stellen ihre neuen Gedichtbände „die montage der dienstage“ und „Glückwunsch zur Wunde“ vor. Zur gemeinsamen Lesung aus ihren eben erschienenen Gedichtbänden hat das Literaturhaus die Kieler Autoren Christopher Ecker und Stephan Turowski eingeladen. Ihr Gespräch über dichterische Verfahren und Traditionen verspricht, Gegensätzliches, wenn auch nicht Unvereinbares. Christopher Ecker, bislang v.a. durch seine Prosa bekannt, zuletzt der Roman „Madonna", spielt in „die montage der dienstage“ virtuos auf der Klaviatur der literarischen Moderne. Von Sonett bis Lautgedicht jongliert er halsbrecherisch mit Rhythmen und Formen. Stephan Turowski nimmt auch in seinem zweiten Gedichtband „Glückwunsch zur Wunde" den erzählerischen Ton des Vorgängers „Und jetzt bist du nackt“ auf. Auf kunstvolle, existentiell anrührende Weise erzählen die Texte des Bandes von den Umbrüchen und Verwandlungen der Liebe und des Lebens in ihrer ganzen Abgründigkeit und Komik: Was eben noch das Glück war, kann im nächsten Moment schon die Hölle sein - und umgekehrt. Veranstalter: Literaturhaus Schleswig-Holstein. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

Köln

1.12. --- COMEDIA Theater Gespräch. Deutsch-deutscher Satire-Express. Peter Ensikat erzählt sein Leben – als ganze Halbwahrheit. Vielleicht ist Peter Ensikat einer der letzten seiner Art: Er ist Autor, Schauspieler und Regisseur, hat für das Deutsche Theater Berlin gearbeitet und zeitweilig das Kabaretttheater „Die Distel“ geleitet. In der DDR gehörte er als ostdeutsches Pendant Dieter Hildebrandts zu den wichtigsten kritischen Künstlern. Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung spiegelt sich in seiner Person der Grenzgang deutsch-deutscher Künstler. „Das Schönste am Gedächtnis sind die Lücken“, behauptete Ensikat 2005. Scharfzüngig setzte er sich damals mit einem Problem des politischen Kabaretts auseinander: Ungewollt mit den Herrschenden zu kollaborieren, nimmt das Publikum lachend doch jedes Elend hin. Jetzt räumt Ensikat weiter mit den eigenen Lücken auf und präsentiert offenherzig seine Autobiographie: Meine ganzen Halbwahrheiten. Ensikat wird lesen, über deutsche Halbwahrheiten spekulieren und sich befragen lassen. Veranstaltungspartner: COMEDIA Theater Köln. 5-9 €. 20.30 Uhr. Vondelstraße 4-8, 50677 Köln-Südstadt.

7.12. --- Literaturhaus Lesung. Jugendliche schreiben nicht? Von wegen! junges literaturhaus: Lesung des Projekts MeinBlock. Wer behauptet, Jugendliche ließen sich nicht zum Schreiben motivieren, der kennt MeinBlock nicht. Seit drei Jahren trifft sich regelmäßig eine Gruppe Jugendlicher, um gemeinsam das Online-Kulturmagazin www.meinblockmagazin.de herauszugeben. Dass diese Texte nicht nur die anderen Redaktionsmitglieder interessieren, beweist die Zahl der Leser des Magazins: 8000 Menschen besuchen jeden Monat die Website. Egal, ob Gedichte, Buchbesprechungen, Reportagen, das „Wort der Woche“ oder Erzählungen – MeinBlock bietet Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren die Chance, journalistische und literarische Texte zu schreiben und sich mit anderen darüber auszutauschen. Diesen Herbst wird die MeinBlock-Redaktion die neue Ausgabe der Zeitschrift augenbrause produzieren und unter fachkundiger Anleitung auch das Layout gestalten. Die augenbrause ist ein Literaturmagazin von Jugendlichen für Jugendliche und wird an weiterführenden Schulen und Bibliotheken verteilt. Im Literaturhaus stellen die Jugendlichen ausgewählte Texte und die druckfrische augenbrause vor. Ab 16.30 Uhr lädt das Literaturhaus an diesem Tag außerdem die Freunde der Literatur und all diejenigen, die noch auf der Suche nach schönen Weihnachtsgeschenken sind, zu einem Bücherbasar bei Tee und Plätzchen ein. Jedes Buch 1 Euro! Der Erlös kommt dem Literaturhaus und dem Jungen Literaturhaus zugute. Veranstaltungspartner: jugendstil – kinder- und jugendliteraturzentrum nrw. Eintritt frei. 19 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

12.12. --- Allerweltshaus Lesung. Manfred Loimeier – „Africando“. Der renommierte Literaturexperte, Publizist und Autor Manfred Loimeier ist mit seinem jüngst erschienenen Band Africando (Verlag Brandes & Apsel) im Allerweltshaus zu Gast und lädt zu einer literarischen Reise durch Afrika ein. Africando – in Sprache und Musik der westafrikanischen Wolof die Einheit Afrikas bezeichnend – steht für den Versuch, in der Vielfalt der Literaturen Afrikas auch Verbindendes herauszuarbeiten. Loimeiers Streifzüge durch die zeitgenössische afrikanische Literatur führen von Westafrika über Zentral- und Ostafrika bis zum südlichen Afrika. Sehr sachkundig und gut verständlich gibt Loimeier ungemein anregende Einblicke in den geografischen wie thematischen Reichtum zeitgenössischer afrikanischer Literatur. Vertieft werden soll dadurch das Verständnis für die Gewichtung brisanter aktuellerThemen, aber auch für literarische Tendenzen in der belletristischen Produktion Afrikas. Eine wichtige Einführung und Orientierungshilfe durch die inzwischen in beträchtlicher Zahl in deutscher Übersetzung vorliegenden Werke afrikanischer Autorinnen und Autoren, verfasst von einem der profiliertesten Kenner afrikanischer Literaturen in Deutschland. 3-5 €. 13 Uhr. Körnerstr. 77-79, 50823 Köln.

13.12. --- Schauspiel Köln Gespräch. Der Literator lädt ein: Daniel Kehlmann diskutiert mit internationalen Gästen die Lage der Literatur. „Literator“ nannte Goethe in seinem Konzept für Weltliteratur Schriftsteller, die aus dem Eigenen ins Fremde ausgehen, statt stets aus dem Fremden blind ins Eigene zurück zu  streben. „Literator“ heißt auch eine neue Dozentur an der Universität zu Köln, die im Rahmen des Internationalen Kollegs Morphomata eingerichtet wurde. Daniel Kehlmann, der nach dem großen Erfolg seines Romans Die Vermessung der Welt auf seiner Lesetournee alle Kontinente bereiste, wurde zum ersten Literator für zwei Wochen nach Köln berufen. Am 13. Dezember wird er mit seinen Gästen, dem albanischen Nationaldichter Ismail Kadare, dem niederländischen Bestseller-Autor Arnon Grünberg und dem jungen Briten Adam Thirlwell, die Bühne im Schauspiel Köln betreten, um mit ihnen gemeinsam Schlaglichter auf Zukunftstendenzen der Literatur zu werfen. Subjektiv und provokativ. Der Blick in die Weite der Weltliteratur soll schöpferische Unruhe auslösen – und die Urheber zeitgenössischer Literaturen zur Auseinandersetzung miteinander anstoßen. Veranstaltungspartner: Internationales Kolleg Morphomata, Universität zu Köln; Schauspiel Köln. 9-12 €. 20 Uhr. Offenbachplatz 1, 50667 Köln.

15.12. --- Literaturhaus Lesung. Kai Meyer – „Arkadien brennt“. Geheimnisvoller Freund. Kai Meyer ist einer der populärsten Phantastik-Autoren Deutschlands. Seine Werke erscheinen auch als Film-, Comic- und Hörspieladaptionen und wurden in siebenundzwanzig Sprachen übersetzt. Sehnsüchtig haben die Fans auf den zweiten Band seiner „Arkadien“-Reihe gewartet: Endlich erscheint die Fortsetzung der fantastischen Geschichte um Menschen, die sich in Tiere verwandeln, Blutfehden zwischen Mafiaclans und eine verbotene Liebe. Auf den Spuren ihres alten Lebens reist Rosa nach New York. Als sie auf beunruhigende Details über ihren toten Vater und über ihre eigene Vergangenheit stößt, keimt in ihr ein schrecklicher Verdacht. Welche Rolle in diesem beunruhigenden Beziehungsgeflecht spielt der geheimnisvolle Alessandro, der sich bei heftigen Gefühlswallungen in einen Panther verwandelt? - Das wird an diesem Abend, vielleicht, zu erfahren sein. 3-8 €. 19 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

16.12. --- Altes Pfandhaus Buchpremiere. Ute Wegmann – „Sommer war gestern“. Buchpremiere der Kölner Autorin Ute Wegmann. Wie schafft man es, als Mädchen in einem katholischen Dorf mit strengen Eltern zu überleben? – Indem man Geheimnisse hat, die nur die beste Freundin kennt. Indem man liebt, leidet und träumt. Ela tut das, denn sie will leben: Kati ist ihre beste Freundin und ihre große Hilfe. Bis Anouk auftaucht. Bis Schoner versucht, Kati zu küssen. Bis Elas Phantasien groß und größer wird. Frei fühlt Ela sich nur, wenn sie ihrer Leidenschaft nachgeht, dem Autofahren. Hier bestimmt sie. Hier gibt es keine Grenzen, hier ist sie frei. Und warum sollen bei den heimlichen Rennen keine Mädchen mitmachen? Das könnte man mal ändern! Heimlich! 3-8 €. 18 Uhr. Kinderoper, Kartäuserwall 20, 50678 Köln.

19.12. --- Allerweltshaus Lesung. Eine Veranstaltung für Kinder ab 5 Jahre. Die Schauspielerin Azizè Flittner wird aus Nelson Mandelas Afrikanischen Lieblingsmärchen und aus „Kwajo und das Geheimnis des Trommelmännchens“ des mehrfach ausgezeichneten  Autors und Illustrators Meshak Asare (Ghana) vorlesen. Nelson Mandelas Lieblingsmärchen, die er aus den verschiedenen Ländern Afrikas zusammengetragen hat, regen zum staunen, nachdenken, lachen und träumen an. Auch geben sie Einblick in eine ferne und mythische Welt und bezaubern durch ihre poetische und farbenfrohe Sprache. Unterschiedliche afrikanische Künstler haben herrlich phantasievolle Farbillustrationen zu den Geschichten beigetragen. Dieser brillante und reich illustrierte Märchenschatz lädt zu einer faszinierenden Reise durch den afrikanischen Kontinent ein und wird nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene in seinen Bann ziehen. Kwajo und das Geheimnis des  rommelmännchens ist eines der schönsten Bücher des mehrfach ausgezeichneten ghanaischen Autors und Illustrators Meshak Asare. Der kleine Ashanti-Junge Kwajo lebt in Ghana und hilft seinem Vater seit jeher bei der Herstellung von kleinen Bronze-Figuren, den sogenannten Gold-gewichten. Zur Belohnung schenkt ihm der Vater ein Trommelmännchen, das plötzlich mit Kwajo zu sprechen beginnt. Es erzählt ihm im Traum von einem sagenhaften Goldschatz, den er durch Weisheit zu finden vermag. Und Kwajo macht sich auf die Suche...3-5 €. 16 Uhr. Körnerstraße 77-79, 50823 Köln.

21.12. --- Lengfeld'sche Buchhandlung Lesung. Uwe Johnson – „Jahrestage“. Uwe Johnsons „Jahrestage“,  gelesen von Bernt Hahn. Lesung in 68 Teilen jeden 1. und 3. Dienstag im Monat. 19.30 Uhr. Kolpingplatz 1, 50667 Köln.

20.12. --- Mayersche Buchhandlung Signierstunde. Christoph Maria Herbst – „Ein Traum von einem Schiff“. 17 Uhr. Neumarkt 2, 50667 Köln.

Leipzig

1.12. --- Literaturcafé Lesung. POETISCHES PODIUM IV/2010. Shakespeares Sonette und ihre Übertragung ins Deutsche. Die Nachdichter Christa Schuenke und Leander Sukov stellen ihre Übertragungen von Shakespeare-Sonetten vor und diskutieren mit Alfred Schreiber über die Modernität dieser Dichtung. Die Anzahl ihrer deutschen Übersetzungen muss wohl längst die der Sonette übersteigen, die William Shakespeare je verfasste. 154 Beispiele Shakespearescher Sonettkunst waren es, die der Verleger Thomas Thorpe in London vor 400 Jahren in einer Quartausgabe herausbrachte. Lange standen sie im Schatten der ungleich prominenteren Bühnenwerke. Erst mit dem Interesse der Romantiker an biografischen Lesarten stießen sie auf öffentliche Resonanz, die sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts bald mit moralischer Entrüstung und Verlegenheit verband, da viele der Sonette homoerotische Verstrickungen des Autors auszusprechen schienen. Den deutschen Dichtern aber waren sie da schon zum Lieblingsobjekt ihrer Obsession geworden, sich den englischen Barden durch Übersetzung anzueignen. Christa Schuenke hat über 130 Übersetzungen von Werken nahezu aller literarischen Genres vorgelegt. Die NZZ kommentierte ihre Übertragung der Shakespeare-Sonette: „Eine Übersetzung im best-möglichen Sinne des Wortes liefert Christa Schuenke, die sich dem Original verpflichtet fühlt und es mit einer glücklichen Mischung aus Respekt und Selbstbewusstsein behandelt.“ Leander Sukov schreibt Kurzgeschichten und Lyrik. Seine Nachdichtung „Ist besser, verdorben auch zu sein… 21 Sonette von Shakespeare“ erschien 2009 im Kulturmaschinen Verlag. Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. mit freundlicher Unterstützung des Kul-turamtes der Stadt Leipzig und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. 19 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

2.12. --- Literaturcafé Lesung. „Es gibt eine andere Welt“. Eine Anthologie aus Sachsen. Neue Gedichte (poetenladen 2010). Es lesen Róža Domašcyna, Wulf Kirsten, Andre Rudolph und Tilo Esche. Gespräch mit Andreas Altmann, Axel Helbig, Andreas Heidtmann und Richard Pietraß. „Was das Unverwechselbare dieser Anthologie auszeichnet: dass sich plebejische Haltung und höchster Kunstanspruch, Geschichtsbewusstsein und Aufmerksamkeit für Lebensmomente, pure Sinnlichkeit und philosophisches Zweifeln, melancholische Ironie und visionäres Trotzdem im Gedicht verbünden können.“ (Auszug aus dem Nachwort von Peter Geist). Sachsen – ein Land der Dichter. Das ist immer wieder einmal zu hören oder zu lesen gewesen. Mit der vorliegenden Anthologie haben die Herausgeber Andreas Altmann und Axel Helbig versucht, dieser begründeten Vermutung nachzugehen. Dabei ist ein gleichermaßen lesbares wie umfassendes Gedichtbuch entstanden, das die Qualität eines Standardwerks besitzt. Es bekennt sich zu seiner literarischen Verortung in Sachsen und zeigt doch zugleich ein überregionales dichterisches Panorama auf. Andreas Altmann, 1963 in Hainichen geboren, lebt als Autor und Herausgeber in Berlin. Zuletzt erschienen die Gedichtbände „das langsame ende des schnees“ (Rimbaud Verlag 2005) und „Das zweite Meer“ (poetenladen 2010). Axel Helbig, 1955 in Freital geboren, lebt als Autor, Herausgeber und  Redakteur der Zeitschrift „Ostragehege“ in Dresden. Zuletzt veröffentlichte er „Der eigene Ton. Gespräche mit Dichtern“ (Leipziger Literaturverlag 2007) und die Anthologie „Skeptische Zärtlichkeit. Junge deutschsprachige Lyrik“ (Leipziger Literaturverlag 2009, zusammen mit Ulf Großmann). Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V., des poetenladens und des Kuratoriums Haus des Buches e.V. 2-3 €. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

6.12. --- Literaturhaus Vortrag. Nach dem Hype, vor dem Durchbruch? Medienunternehmen in sozialen Netzwerken. Auf Augenhöhe mit dem Leser – wie soziale Netzwerke das Verhältnis zwischen Verlagen und  Lesern verändern. Vortrag von Markus Klose (Hoffmann und Campe). Ringvorlesung des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft, HTWK Leipzig. 19 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

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7.12. --- Literaturcafé Lesung & Gespräch. SCHRIFTSTELLER UND IHR ORT. „Von Mohatsch nach Lamspringe“ Dichten und Reisen. Norbert Weiß in Lesung und Gespräch. Moderation: Steffen Birnbaum. Norbert Weiß, Lyriker, Erzähler und Herausgeber der Literaturzeitschrift „Signum. Blätter für Literatur und Kritik“, fühlt sich in seiner Heimatstadt Dresden zu Hause. Was ihn nicht hindert, sondern anspornt, sich in der weiten Welt herumzutreiben. Studienreisen führten ihn nach Mittelasien, Amsterdam, Visby, Straßburg, Wien und Zürich, boten Anlässe und Stoffe für Poetisches. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts im südungarischen Fünfkirchen (Pécs) entstanden zahlreiche Gedichte, Miniaturen und Skizzen, die in der Sammlung „Nahe Mohatsch. Eine Spätsommerreise“ präsentiert werden. Ihn empfängt das Lenau-Haus, eines „der ockerfarbnen Häuser / Das aus dem Ei gepellt sich öffnete“ und bietet ihm „Obdach … und Schutz vor Sonne, Regen, / Vor wilden und vor zahmen Tieren“. Von Peter Marggraf wurden die Gedichte gesetzt, mit einer Handpresse auf Bütten gedruckt, fadengeheftet und mit einem Holzschnitt versehen. Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) – Landesverband Sachsen. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

8.12. --- Literaturhaus Lesung. „Westbesuch“ Jutta Voigt und Bernd-Lutz Lange erzählen vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht und lesen eigene Texte. In ihrem ironischen und hellsichtigen Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser, als nach 1989 gemutmaßt wurde und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke, die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis, ihres Lebensstandards, vor allem aber die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. 20 Jahre nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch fühlen sich viele Ostdeutsche immer noch zu Besuch im Westen und viele Westdeutsche als generöse Gastgeber. Jutta Voigt hat Geschichten aus der Besuchszeit aufgeschrieben, ihre und die der anderen. Alltägliches und Absurdes, Drama und Groteske. Westbesuch – ein Wort, das Erinnerung in sich trägt, an Willkommen und Abschied, Umarmung und Entfremdung. Die Zeit schrieb über Voigts Buch „Das Ergebnis ist großes, politisch nicht korrektes Lesevergnügen“, die Süddeutsche Zeitung lobte das Werk als „unterhaltsam und klug“. Jutta Voigt wurde 1941 in Berlin geboren. Sie arbeitete als Redakteurin, Filmkritikerin, Kolumnistin und Reporterin bei den Wochenzeitungen Wochenpost, Sonntag, Freitag, Die Woche und Die Zeit. Sie ist Mitglied des P.E.N.-Clubs und wurde 2000 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Bernd-Lutz Lange, geboren 1944 in Ebersbach/Sachsen, wuchs in Zwickau auf, war Gründungsmitglied des Kabaretts „academixer“ und ist auf der Bühne ebenso erfolgreich wie als Autor. Sein Erinnerungsbuch „Magermilch und lange Strümpfe“ verkaufte sich seit Erscheinen an die 200.000 Mal. Zuletzt publizierte er „Heute hier und morgen gestern“ im Hohenheim-Verlag. Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Aufbau Verlages. 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

9.12. ---Literaturcafé Gespräch. Kampf oder Dialog der Kulturen? Podiumsgespräch mit Volker Ebersbach, Fayçal Hamouda, Ricarda Lukas, Christoph Sorger und Reiner Tetzner. Was bedeutet eigentlich Toleranz – was sind ihre Voraussetzungen, wie übt man sie ein und wo liegen ihre Grenzen? Gibt uns die Mythologie – z.B. die griechische – Hinweise auf mögliche Antworten? Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e.V. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

14.12. --- Literaturhaus Puppenspiel. „Die Weihnachtsgans Auguste“. Puppenspiel nach Motiven von Friedrich Wolf. Es spielen Wilmi und Wolfgang Gerber. Der Opernsänger Luitpold Löwenhaupt hat für das Weihnachtsfest eine Gans gekauft. Sie soll ihm den Festtag verschönern. Sohn Peter und Gans Auguste sind jedoch unzertrennlich, als der Vater gegen alle barmherzigen Einwände seiner Frau kurz vor Weihnachten Auguste in den Gänsehimmel schicken will. (1.-4. Klasse, Anmeldung unter 0341/9954 134). Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig . 10.30 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

15.12. --- Literaturhaus Vortrag. Jour Fixe – Trends in der Buch- und Medienproduktion. Innovative Geschäftsmodelle: Leipziger Unternehmen stellen sich vor. Vortrag von Katharina Kunath (Druck & Werte GmbH Leipzig). Veranstaltung des Studiengangs Buch- und Medienproduktion, HTWK Leipzig. 18 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Ludwigshafen

5.12. --- La casa di LAUL Lesung. Abbas Khider – „Der falsche Inder“. Lesung im Rahmen der Reihe Europa.Morgen.Land. Ein geheimnisvolles arabisches Manuskript im ICE Berlin-München, das niemandem zu gehören scheint und worin acht Mal auf verschiedene Weise die Lebensgeschichte desjenigen erzählt wird, der es zufällig findet und liest. Dieses Romandebüt handelt von der Flucht eines jungen Irakers, der unter Saddam Hussein im Gefängnis saß und vor Krieg und Unterdrückung flieht, sich in mehreren Ländern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter, Kellner durchschlägt; der vom Unglück verfolgt scheint und doch immer wieder auf wundersame Weise gerettet wird. Auf seiner Reise durch Nordafrika und Europa trifft er viele andere Flüchtlinge aus aller Welt, die wie er auf der Suche nach einem Leben ohne Hunger und Krieg sind und dafür sehr viel opfern. Ihre Stimmen und Schicksale verbinden sich in Khiders Roman zu einem modernen realistischen Märchen. 17 Uhr. Ludwigsplatz, 67059 Ludwigshafen.

Marbach

7.12. --- Deutsches Literaturarchiv Buchpräsentation. Berthold-Leibinger-Auditorium, Literaturmuseum der Moderne. Moralische Klarheit - Leitfaden für erwachsene Idealisten. Mit Susan Neiman, Leiterin des Einstein Forums Potsdam. In Zusammenarbeit mit dem Heidelberg Center for American Studies. 20 Uhr. Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.

München

1.12. --- Literaturhaus Lesung. Elke Heidenreich und Helmut Krausser. Zwei ungleiche Rivalen - Ein Abend mit Elke Heidenreich und Helmut Krausser. „Das soll ein Sachbuch sein? Es liest sich wie der spannendste Roman: zwei hochbegabte, verrückte Komponisten im selben Land, zur selben Zeit, und der eine – Puccini – wird weltberühmt, der andere – Franchetti – vergessen. Warum?“ (Elke Heidenreich) Baron Alberto Franchetti war Giacomo Puccinis größter Rivale. Er liebte die Automobile und die Frauen, seine Duelle, Autorennen und skandalösen Ehen füllten die Klatschspalten der italienischen Presse. Mit Opern wie Asrael, Cristoforo Colombo oder Germania feierte er internationale Erfolge und galt als Verdis Nachfolger. Doch während sich Puccinis Ruhm stetig steigerte, sank Franchettis Stern plötzlich. Warum? Haben ihn seine sinistren, an Wagner erinnernden Kompositionen ins Abseits geführt, während Puccinis luzide Opern noch heute in aller Welt aufgeführt werden? Helmut Krausser begibt sich in seiner großartig recherchierten und brillant geschriebenen Doppelbiografie auf eine spannende Spurensuche, die er gemeinsam mit Elke Heidenreich – selbst eine ausgewiesene Opernkennerin und -liebhaberin – vorstellen wird. Veranstalter: Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann.8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

2.12. --- Literaturhaus Lesung. Erri de Luca – „Der Tag vor dem Glück“. Ein Abend mit Erri de Luca. Moderation und Übersetzung: Carmen Morese (Leiterin des Goethe Instituts Neapel). Lesung des deutschen Textes: Armin Bauer. Erri de Luca ist einer der erfolgreichsten Autoren Italiens. „Der Tag vor dem Glück“ („Il giorno della felicità“, Deutsch von Annette Kopetzki) ist die Geschichte eines kleinen Waisenjungen, der im Schatten des Vesuvs erwachsen wird. Eines Tages entdeckt er unter einem alten neapolitanischen Mietshaus ein geheimes Verlies voller Bücher. Erri de Luca erzählt mit der klaren, bildreichen Sprache des Südens die Geschichte dieses Jungen. Sein Roman ist ein Buch über die Magie der Literatur - und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Stadt Neapel, an ihre morbide Schönheit und ihre stolzen Bewohner. Erri de Luca wurde mit dem in diesem Jahr erstmals wieder vergebenen Petrarca-Preis für europäische Literatur ausgezeichnet. Veranstaltung in deutscher und italienischer Sprache. Veranstalter: Graf Verlag, Istituto Italiano di Cultura, Stiftung Literaturhaus.6-8 €.20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

5.12. --- Literaturhaus Lesung. Lev Tolstoj – „Krieg und Frieden“ - Lesung mit Stefan Wilkening. Einführung: Johanna Renate Döring-Smirnov. Lev Tolstoj spannt in »Krieg und Frieden« einen großen Bogen von politischen und militärischen Machtkämpfen zu Familien- und Liebesgeschichten und reflektiert damit das nationale Trauma aus den Zeiten der Napoleonischen Kriege und des Russlandfeldzugs (1805-1812). Selbst die komplizierten Liebesgeschichten von Fürst Andrej, Pierre Besuchow und Natascha bleiben nicht im Privat-Emotionalen. Tolstoj stellt sich der großen philosophischen Diskussion des 18ten Jahrhunderts, ob es Ewigen Frieden geben kann, er reflektiert Herders Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele, überprüft die Ideale der Freimaurer, fragt nach der Identität des russischen Adels und nach der ursprünglichen Kraft des russischen Volkes. Lev Tolstojs Klassiker der Weltliteratur liegt nun in einer kongenialen Neuübersetzung von Barbara Conrad vor (Carl Hanser Verlag). Nach einer Einführung durch Johanna Renate Döring-Smirnov, Slavistin an der LMU und Kuratorin der Ausstellung »Ein Licht mir aufgegangen« - Lev Tolstoj und Deutschland (bis zum 30.1.2011 in der Galerie), liest Stefan Wilkening Passagen daraus vor. Ab 10.30 Uhr: Kleines Frühstück im Foyer! 6-8 €. 11.30 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

6.12. --- Literaturhaus Lesung. Literatur über Literatur: Sibylle Lewitscharoff und Thomas Steinfeld. Der Sprachverführer - Ein Abend mit Sibylle Lewitscharoff und Thomas Steinfeld. Eine Verführung für den Kopf und für die Sinne: Thomas Steinfeld, leitender Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, zeigt den Reichtum und die Schönheit der deutschen Sprache. Wie baut man einen gelungenen Satz? Welche Rolle spielen Klang und Rhythmus? Der beste Zugang zur Sprache führt über die Schriftsteller, die in den großen Texten der deutschen Literatur ihre Ausdrucksmöglichkeiten seit 200 Jahren erprobt und weiterentwickelt haben. Steinfeld öffnet Ohren und Augen für die Lebendigkeit der deutschen Sprache. Mit der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff (u.a. »Preis der Literaturhäuser« 2007, Leiterin des aktuellen textwerk-Seminars für Romanautoren) diskutiert Thomas Steinfeld über die deutsche Sprache, über die richtige Lektüre und über die Arbeit des Schreibens. 6-8 €. Salvatorplatz 1, 80333 München.

7.12. --- Kulturforum im Sudetendeutschen Haus Lesung & Musik. Mit Wolf Euba und dem Schwabinger Klaviertrio. Stifter sei langweilig, glauben manche, vielleicht auch, weil man sie in der Schule damit überfordert hat. Wer aber bereit ist, Stifters großartige, keineswegs nur idyllische, sondern oft geradezu schreckhaft unheimliche Naturbilder vor seinem inneren Auge erstehen zu lassen, wer mit seiner Phantasie und seiner eigenen Empfindungsfähigkeiten den Irrweg der todesmutigen und so seelen-starken Kinder durch die Eisesstarre des Hochgebirges mitmacht, dem wird bestimmt keine Sekunde langweilig. Erst recht nicht, wenn die Lesung von der bekannten Stimme Wolf Eubas und der bewegenden Musik des Schwabinger Klaviertrios getragen wird. Adalbert Stifter (1805-1868) wurde zu dieser anrührenden Erzählung durch eine Begegnung während eines Aufenthaltes am Hallstädter See angeregt. Es regnete stark, dennoch unternahm er mit seinem Freund, dem Maler Friedrich Simony, eine Wanderung. Unterwegs trafen sie auf zwei durchnässte und ausgefrorene Bauernkinder. Sie erzählten ihnen, dass sie, um dem Schlimmsten zu entgehen, Unterschlupf unter einem überhängenden Felsen gefunden hatten. Als Simony dem Freund dann noch die magischen Farbwirkungen einer Eishöhle hoch oben auf dem Dachstein schilderte, reifte in der Phantasie des Dichters ein Plan: „Ich habe mir jetzt das Kinderpaar von gestern in diesen blauen Eisdom versetzt gedacht; welch ein Gegensatz wäre dies liebliche, aufknospende, frisch pulsierende Menschenleben zu der grauenhaft prächtigen, starren, todeskalten Umrahmung!“. Wolf Euba wird den Besuchern mit seiner prägnanten Stimme einige Passagen aus Adalbert Stifters „Bergkristall“ nahe bringen. Das musikalische Programm gestaltet das Schwabinger Klaviertrio, bestehend aus Norbert Groh (Klavier), Esther Schöpf (Violine) sowie Klaus Kämper (Violoncello). Sie präsentieren Sätze aus Kammermusikwerken Johann Sebastian Bachs und Franz Schuberts. Eintritt frei, Spenden erbeten. 19 Uhr. Hochstraße 8, 81669 München

7.12. --- Literaturhaus Lesung. - textwerk-Abschlusslesung. Ende gut! - textwerk-Abschlusslesung. Moderation: Sibylle Lewitscharoff und Mathias Gatza. Seit über zehn Jahren werden junge Autorinnen und Autoren in den textwerk-Seminaren beim Schreiben ihres ersten Romans begleitet, gemeinsame Lektüren, Diskussionen mit erfahrenen Kollegen und der Austausch über Literatur prägen diese Treffen. Nun sind wir am Ende eines textwerk-Seminars angekommen und dieses Ende ist: Gut! Neun Romane, teils noch in Arbeit, teils bereits fertig, laufen vom Stapel. Die große Bühne werden bevölkern: Hasenmeister und Monstersöhne, Hikikomoris und die Bewohner von Tälern, Erinnerungen, Gärten und Altenheimen. Wir präsentieren jeden Autor in einer eigenen Lesung und natürlich im ausführlichen Gespräch. Veranstalter: Stiftung Literaturhaus mit freundlicher Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

8.12. --- Literaturhaus Preisverleihung. Tukan-Preis 2010 - Preisverleihung und Lesung mit dem Preisträger. Die Stadt München verleiht jährlich den Tukan-Preis für die formal und inhaltlich am besten gelungene belletristische Neuerscheinung eines Münchner Autors/einer Münchner Autorin. Der Preis wird von Bürgermeisterin Christine Strobl übergeben, im Anschluss liest der Preisträger aus seinem Roman. Bitte beachten Sie die Tagespresse und www.literaturhaus-muenchen.de. Veranstalter: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Tukan Kreis e.V. in Kooperation mit der Stiftung Literaturhaus. Eintritt: frei. 19 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

8.12. --- Lyrik Kabinett Lesung. Beständig ist das leicht Verletzliche. Wulf Kirsten präsentiert seine Anthologie deutscher Lyrik von Nietzsche bis Celan. Einführung: Jürgen Verdofsky. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.

9.12. --- Literaturhaus Ausstellungsführung. Lev Tolstoj und Deutschland. Jasnaja Poljana gestern und heute - Ausstellungsführung mit Costanza Puglisi und Florian Wenz. Die Ausstellungsgestalter Costanza Puglisi und Florian Wenz (unodue{) haben im Sommer 2010 in Moskau und in Jasnaja Poljana recherchiert, haben sich auf die Spuren von Tolstoj begeben. Aus ihren Eindrücken haben sie ein Konzept für die Gestaltung der Ausstellung entworfen - darüber und über ihre Erlebnisse vor Ort berichten die beiden in der Ausstellung. Eintritt: Führung (inkl. Eintritt): 6-8 €. 18 Uhr. Galerie, Salvatorplatz 1, 80333 München.

9.12. --- Literaturhaus Lesung. Harald Martenstein – „Gefühlte Nähe“. Harald Martensteins neuer Roman besticht durch eine genaue Beobachtung des Paarungsverhaltens im ausgehenden 20. Jahrhundert. Er beschreibt 23 Männer in archetypischen Situationen, die eines gemeinsam haben: dieselbe Frau; eine Frau, die wir nur als N. kennenlernen. An ihrem Liebesleben und Lebenslauf reiht Harald Martenstein die unterschiedlichen Männer wie Verhältnisse auf – ein Roman in 23 Liebesabenteuern. Die Geschichten und Situationen ergänzen sich, zeigen Verhaltensmuster, ergeben eine Sittengeschichte im Privaten – aber sie sind vor allem eins: überraschend komisch und eigensinnig. !Gefühlte Nähe! ist die Vermessung der Tiefen und Untiefen des uns bekannten Beziehungskosmos. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

12.12. --- Literaturhaus Lesung. Tolstoj am Sonntag: „Der Tod des Iwan Iljitsch“. Ab 10.30 Uhr: Kleines Frühstück im Foyer! Lev Tolstoj: „Der Tod des Iwan Iljitsch“ - Lesung mit Axel Milberg. Einführung: Johanna Renate Döring-Smirnov. Zum 100. Todestag von Lev Tolstoj am 20. November 1910 rückt seine große Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“ (1886) ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Theodor Fontane hat sie als „Meisterwerk zur Weihnachtszeit! empfohlen und an ihr konnte Martin Heidegger seine Konzeption des Todes als !existenzialem Phänomen! darlegen. Im Prozess seines qualvollen Sterbens fragt der Untersuchungsbeamte Iwan Iljitsch nach der Authentizität seines Lebens, nach der Bedeutung seiner mitmenschlichen Beziehungen und erfährt im Sterben selbst die Überwindung des Todes. Die Tolstoj-Ausstellung des Literaturhauses (bis 30.1.2011 in der Galerie im Erdgeschoss) macht wiederholt auf die Erfahrung des Todes als prägendes Motiv in Tolstojs „Lebenskunstwerk“ aufmerksam und zeigt im späten Kontext der „Großen Umkehr“ Tolstojs eine reproduzierte Manuskriptseite aus der Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“. Die Kuratorin der Ausstellung führt in Tolstojs große Erzählung ein, Axel Milberg liest ausgewählte Passagen. Überlänge: Dauer der Lesung: 120 Min. Veranstalter: Stiftung Literaturhaus. 8-12 €. 11.30 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

13.12. --- Lyrik Kabinett Lesung. Poetry in Motion – mit Dan Sullivan (Chicago), Dominique Macri (Frankfurt) und Felix Bonke (München). Moderation: Ko Bylanzky; an den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstrasse 83 a, 80799 München.

14.12. --- Literaturhaus Symposium. Symposium zur „Weißen Rose“. „Eine Mauer um uns baue...“ - Lektüre als Widerstand. Eröffnungsvortrag: Wolfgang Frühwald. Lesung: Sabine Kastius und Gert Heidenreich. Podiumsdiskussion: Gudrun Brockhaus, Wolfgang Frühwald, Gert Heidenreich, Wolfgang Huber. Moderation: Dieter Heß (Bayerischer Rundfunk). Die Flugblätter der „Weißen Rose“ bezeugen den Einfluss von Literatur auf Denken und Handeln des studentischen Widerstandskreises. Wolfgang Frühwald, emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte, wird über die Lektüre sprechen, in der die Studenten um Hans Scholl und Alexander Schmorell Kraft und Bestärkung und zugleich eine bessere Gegenwelt fanden. Ernst Wiechert (1887-1950) übernahm das Brentano-Zitat „Eine Mauer um uns baue...“ als Bild für die damalige Gegenwart in einer Schrift, die 1937 in der Frankfurter Zeitung erschien. Daraus und aus anderen Texten lesen Sabine Kastius und Gert Heidenreich. Unter der Moderation von Dieter Heß (Bayerischer Rundfunk) loten die Sozialpsychologin Gudrun Brockhaus, der Sprachwissenschaftler Wolfgang Huber, der Schauspieler Gert Heidenreich und Wolfgang Frühwald in ihrer anschließenden Diskussion aus, was Literatur in einer Diktatur vermag und warum uns heute vieles so fern ist, was damals verboten war. Veranstalter: Stiftung Literaturhaus, Weiße Rose Stiftung e. V. Das Symposium wird unterstützt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. 6-8 €. 18.30 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

15.12. --- Literaturhaus Ausstellungsführung. Lev Tolstoj und Deutschland. Jasnaja Poljana gestern und heute - Ausstellungsführung mit Costanza Puglisi und Florian Wenz. Die Ausstellungsgestalter Costanza Puglisi und Florian Wenz (unodue{) haben im Sommer 2010 in Moskau und in Jasnaja Poljana recherchiert, haben sich auf die Spuren von Tolstoj begeben. Aus ihren Eindrücken haben sie ein Konzept für die Gestaltung der Ausstellung entworfen - darüber und über ihre Erlebnisse vor Ort berichten die beiden in der Ausstellung. Eintritt: Führung (inkl. Eintritt): 6-8 €. 18 Uhr. Galerie, Salvatorplatz 1, 80333 München.

15.12. --- Lyrik Kabinett Lesung. Durs Grünbein – „Aroma“. Durs Grünbein liest aus seinem neuen Gedichtband. Stabwechsel im Lyrik Kabinett – von Ursula Haeusgen zu Maria Gazzetti. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.

19.12. --- Literaturhaus Lesung. Lev Tolstoj – „Weihnachten bei Tolstoj“ - Lesung mit Stefan Hunstein. Einführung: Johanna Renate Döring-Smirnov. Ab 10.30 Uhr: Weihnachtsfrühstück im Foyer! Russische Weihnachten in München? Am vierten Advent erinnert das Literaturhaus an die russische Weihnacht, wie sie Lev Tolstoj in »Krieg und Frieden« und in seinen Erinnerungen beschrieb. Nach einer kurzen Einführung der Ausstellungs-Kuratorin über das Besondere alter russischer Bräuche liest Stefan Hunstein (Münchner Kammerspiele) Passagen aus »Krieg und Frieden« und aus Tolstojs Erinnerungen (1903-1906). Und anschließend wird eine kleine Advents-Überraschung aus Moskau ausgepackt. Veranstalter: Stiftung Literaturhaus. 6-8 €. 11.30 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

20.12. ---Lyrik Kabinett Lesung. Sex und Spott und Politik. Aristophanes (ca. 450-385 v. Chr.): Der größte Komödiendichter der Antike. Vorgestellt von Niklas Holzberg. Einführung: Stephan von der Lahr. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.

Neubrandenburg

7.12. --- Regionalbibliothek Lesung. Wolfgang Korn – „...und morgen ein Star!“ Das Thema „Casting“ ist in aller Munde. Wolfgang Korn setzt sich in seinem neuen Buch kritisch mit dem Phänomen auseinander: Es sollte der große Durchbruch werden, aber Daniels Auftritt in der Castingshow war eine Katastrophe. Vor laufender Kamera war er zusammengebrochen. Und die Presse hatte ihn mit Häme überzogen. Sein Freund Eddy will wissen: Wie konnte so etwas passieren? Eddy beschwert sich beim Zeitungschef über die Berichterstattung. Der wittert eine Story und überredet ihn zu einer gemeinsamen Recherche. Als Eddy während der Nachforschungen hinter die Kulissen der Castingshow blickt, durchschaut er allmählich, wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit funktioniert, wie Nachrichten gemacht werden - und welche Interessen dahinter stecken. 8 Uhr, 9.15 Uhr, 10.30 Uhr. Stargarder Straße 8, 17033 Neubrandenburg.

Parchim

6.12. --- Stadtbibliothek Lesung. Wolfgang Korn – „...und morgen ein Star!“ Das Thema „Casting“ ist in aller Munde. Wolfgang Korn setzt sich in seinem neuen Buch kritisch mit dem Phänomen auseinander: Es sollte der große Durchbruch werden, aber Daniels Auftritt in der Castingshow war eine Katastrophe. Vor laufender Kamera war er zusammengebrochen. Und die Presse hatte ihn mit Häme überzogen. Sein Freund Eddy will wissen: Wie konnte so etwas passieren? Eddy beschwert sich beim Zeitungschef über die Berichterstattung. Der wittert eine Story und überredet ihn zu einer gemeinsamen Recherche. Als Eddy während der Nachforschungen hinter die Kulissen der Castingshow blickt, durchschaut er allmählich, wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit funktioniert, wie Nachrichten gemacht werden - und welche Interessen dahinter stecken. Um 8 Uhr, 9 Uhr, 10.45 Uhr. Putlitzer Straße 56/57, 19370 Parchim.

Rostock

1.12. --- Literaturhaus Lesung. „Warum eigentlich streben?“ - Philosophischer Literaturwettbewerb. Lesung der PreisträgerInnen aus dem landesweiten Schulwettbewerb. Die PreisträgerInnen des zweiten philosophischen Literaturwettbewerbs werden ihre gelungenen Antworten auf die Frage: „Warum eigentlich streben?“ vortragen. Die SchülerInnen der neunten und zehnten Klassen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern hatten vom 30. August bis 15.Oktober Zeit, Ihre Gedanken über die eigene Zukunft, Lebensentwürfe, die Gesellschaft, Engagement, Schule, Noten und Karriere, Familie, Freundschaft und Liebe und vieles mehr zu Papier zu bringen. Aus den 65 Einsendungen wurden die besten von einer 7köpfigen Jury ausgewählt. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Institut für Philosophie der Universität Rostock und Literaturhaus Rostock. Eintritt frei. 11 Uhr. Peter-Weiss-Haus, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

7.12. --- andere buchhandlung Lesung. LITERATOUR NORD 2010/2011. Iris Hanika – „Das Eigentliche“. Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt. Sechs Gegenwartsautorinnen gehen auf LiteraTour NORD, eine Lesereise durch den Norden, und stellen ihre aktuellen Neuerscheinungen vor. Das Publikum sowie die Jury entscheiden über den Gewinner des Literaturwettbewerbs. Nur eine Autorin / ein Autor wird mit dem mit 15.000 Euro dotierten PREIS DER LITERATOUR NORD ausgezeichnet. Unser dritter Gast der LiteraTour NORD ist Iris Hanika mit ihrem bitter-komischen Roman „Das Eigentliche“: Das Eigentliche ist – für jeden etwas anderes. Für Hans Frambach sind es die Verbrechen der Nazizeit, an denen er leidet, seit er denken kann. Darum ist er Archivar im „Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung“. Auch für seine beste Freundin Graziela steht die Fassungslosigkeit über diese Vergangenheit im Mittelpunkt – bis sie einen Mann kennenlernt, der sie begehrt, und fortan die Begegnung der Geschlechter im Fleische für das Eigentliche hält; ein Konzept, an dem sie nun zweifelt. Aber kann man denn den Nationalsozialismus für alles verantwortlich machen? Eigentlich ist es doch ihre Unfähigkeit zum Glück, die Hans und Graziela zu so wunderlichen Gestalten macht. Nur sie selbst halten ihr Unglück nicht für gott-, sondern für nazigegeben. Zugleich hat auch der Staat, in dem sie leben, sein Eigentliches. Es ist das unausgesetzte Bemühen um Harmlosigkeit seiner Repräsentanten, das allen voran die Bundeskanzlerin vorführt, wenn sie jede Woche übers Internet zu uns spricht. Iris Hanika zeigt, wie die Verbrechen der Nazizeit uns bis heute in ihren Klauen halten, und übersieht dabei nicht, zu welchen Absurditäten die Professionalisierung des Gedenkens führt. Da wäre nämlich noch ein Eigentliches: unsere Hilflosigkeit angesichts dieser Verbrechen. Iris Hanika, geboren 1962 in Würzburg, studierte Allgemeine Literaturwissenschaft an der FU Berlin, debütierte 1992 mit der Erzählung „Katharina oder die Existenzverpflichtung“, arbeitete dann als Journalistin für Zeitschriften und Zeitungen, Ende der 90er Jahre für die „Berliner Seiten“ der FAZ, schrieb ab 2000 die regelmäßige Chronik in der Monatsschrift „Merkur“. 2008 erschien ihr erster Roman „Treffen sich zwei“, der auf die shortlist für den Deutschen Buchpreis gesetzt wurde. „Das Eigentliche“ wurde bereits für viele Preise nominiert (u.a. Preis der SWR-Bestenliste 2010, Shortlist Wilhelm-Raabe-Preis, Hotlist 2010 der deutschsprachigen Independentverlage), zuletzt wurde der Roman ausgezeichnet mit dem European Literature Prize 2010. Iris Hanika lebt in Berlin. 5-7 €. 20 Uhr. Wismarsche Straße 6/7, 18057 Rostock.

9.12. --- Literaturhaus Lesung. Wolfgang Korn – „...und morgen ein Star!“ Das Thema „Casting“ ist in aller Munde. Wolfgang Korn setzt sich in seinem neuen Buch kritisch mit dem Phänomen auseinander: Es sollte der große Durchbruch werden, aber Daniels Auftritt in der Castingshow war eine Katastrophe. Vor laufender Kamera war er zusammengebrochen. Und die Presse hatte ihn mit Häme überzogen. Sein Freund Eddy will wissen: Wie konnte so etwas passieren? Eddy beschwert sich beim Zeitungschef über die Berichterstattung. Der wittert eine Story und überredet ihn zu einer gemeinsamen Recherche. Als Eddy während der Nachforschungen hinter die Kulissen der Castingshow blickt, durchschaut er allmählich, wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit funktioniert, wie Nachrichten gemacht werden - und welche Interessen dahinter stecken. 8.30 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

10.12. --- Stadtteilbibliothek Lesung. Wolfgang Korn – „...und morgen ein Star!“ Das Thema „Casting“ ist in aller Munde. Wolfgang Korn setzt sich in seinem neuen Buch kritisch mit dem Phänomen auseinander: Es sollte der große Durchbruch werden, aber Daniels Auftritt in der Castingshow war eine Katastrophe. Vor laufender Kamera war er zusammengebrochen. Und die Presse hatte ihn mit Häme überzogen. Sein Freund Eddy will wissen: Wie konnte so etwas passieren? Eddy beschwert sich beim Zeitungschef über die Berichterstattung. Der wittert eine Story und überredet ihn zu einer gemeinsamen Recherche. Als Eddy während der Nachforschungen hinter die Kulissen der Castingshow blickt, durchschaut er allmählich, wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit funktioniert, wie Nachrichten gemacht werden - und welche Interessen dahinter stecken. 7.30 Uhr. Gerüstbauerring 28, 18109 Rostock.

13.12. --- andere buchhandlung Lesung. Robert Gernhard – „Was das Gedicht alles kann: Alles“. Zum Geburtstag von Robert Gernhardt (*13.12.1937 † 30.6.2006). Ein Vortrag von Prof. Dr. Lutz Hagestedt und Johannes Möller. Robert Gernhardt, der große Lyriker, Schriftsteller und Zeichner, wäre am 13. Dezember 73 Jahre alt geworden. Der Geburtstag des großen Meisters ist Anlass für ein Ständchen: Prof. Dr. Lutz Hagestedt und Thomas Müller stellen den 2009 erschienenen Nachlass Robert Gernhardts mit seinen wichtigsten Überlegungen zur Entstehung und Aufgabe von Lyrik, darunter bislang unveröffentlichte Texte, insbesondere die Poetikvorlesungen an diesem Abend vor. Robert Gernhardt, geboren am 13. Dezember 1937 in Reval (heute Tallinn/Estland), studierte Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin. 1964 zog er nach Frankfurt am Main und trat in die Redaktion der satirischen Zeitschrift »Pardon« ein. Hier erfand Robert Gernhardt zusammen mit F.K. Waechter und Fritz Weigle die Nonsense-Doppelseite „Welt im Spiegel“ (WimS). 1979 war er Mitbegründer der satirischen Monatsschrift »Titanic«. Ab 1966 arbeitete Robert Gernhardt als freier Lyriker und Schriftsteller, Maler und Zeichner, Theoretiker und Kritiker. Robert Gernhardt wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter mit dem Bertolt-Brecht-Preis (1998), dem e.o.plauen Preis (2002), dem Heinrich-Heine-Preis (2004) und dem Wilhelm-Busch-Preis (2006). Zuletzt erschienen die Erzählungen ›Denken wir uns‹ (2007) und die ›Gesammelten Gedichte 1954–2006‹ (2008). Robert Gernhardt ist am 30. Juni 2006 in Frankfurt am Main gestorben. 4-6 €. 20 Uhr. Wismarsche Straße 6/7, 18057 Rostock.

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15.12. --- Max-Samuel-Haus Lesung & Gespräch. Benjamin Stein – „Die Leinwand“. Moderation: Frank Schröder. „Die Leinwand“ von Benjamin Stein ist ein außergewöhnliches Buch: Ein Spiegelkabinett mit zwei Eingängen. Hinter beiden Buchdeckeln beginnt je eine Geschichte. Genau in der Mitte kommt es zur Konfrontation, treffen die beiden Erzähler, Amnon Zichroni und Jan Wechsler, aufeinander. Ein faszinierender, spannender Roman über die Unzuverlässigkeit unserer Erinnerungen und das Ringen um Identität. Meisterhaft konstruiert – und als Buch zum Wenden zugleich eine Liebeserklärung an das Medium Buch. Amnon Zichroni besitzt die Fähigkeit, Erinnerungen anderer Menschen nachzuerleben. Geboren in Jerusalem und streng jüdisch erzogen, studiert er in den USA und lässt sich in Zürich als Analytiker nieder. Dort begegnet er dem Geigenbauer Minsky, den er ermuntert, seine traumatische Kindheit in einem NS-Vernichtungslager schreibend zu verarbeiten. Beider Existenz steht auf dem Spiel, als der Journalist Jan Wechsler behauptet, das Minsky-Buch sei reine Fiktion... Zehn Jahre später wird eben diesem Jan Wechsler ein Koffer zugestellt, der ihm bei einer Reise nach Israel verloren gegangen sein soll – doch Wechsler kann sich an den Koffer nicht erinnern. Auf den Spuren fragwürdig gewordener Erinnerungen reist er nach Israel und gerät in ein Verhör. Tatsächlich, stellt sich heraus, ist er schon einmal dort gewesen, und sein damaliger Gastgeber, Amnon Zichroni, gilt seither als vermißt . 4-6 €. 19.30 Uhr. Schillerplatz 10, 18055 Rostock

16.12. --- Literaturhaus Lesung. LesBar – der Lesertreff. Thema: Albert Camus „Der Fall“. Die LesBar macht monatlich ein ausgewähltes Buch zum Thema – ein Lesertreff gegen das Verstummen der Bücher und Leser. Alle Interessierten sind herzlich zum gemeinsamen Austausch eingeladen. Im Dezember wird in der LesBar „Der Fall“ von Albert Camus diskutiert: Der einst sehr erfolgreiche Anwalt Jean-Baptiste Clamence erlebt mehrere durchzechte Nächte, in denen er einer Zufallsbekanntschaft sein Leben berichtet - ein Bericht über Heuchelei, Entfremdung und Schuld. Leitung/Moderation: Kathrin Johansen und Doreen Katzberg. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

St. Peter-Ording

30.12. --- Café Rasmus Lesung. Constanze Wilken – „Die Lautenspielerin“. 1569: Die Hugenottin Jeanne, eine Lautenspielerin, und ihr Vater suchen Zuflucht in einem sächsischen Dorf. Die Dorfbewohner begegnen den Fremden mit Missgunst. Nur der schüchterne Heiler Gerwin verliebt sich in Jeanne, obwohl der Standesunterschied unüberbrückbar ist. Bald darauf geht Jeanne an den Dresdner und später an den französischen Hof – immer auf der Suche nach Förderern ihrer Lautenspielkunst. Als sie glaubt, endlich eine Heimat gefunden zu haben, wird sie in eine gefährliche Intrige verstrickt. Doch dann begegnet sie Gerwin wieder. Und das Schicksal von Jeanne und Gerwin wird sich in der blutigen Bartholomäusnacht entscheiden ...19 Uhr. Strandpromenade 1, 25826 St.Peter-Ording.

Stuttgart

1.12. --- Haus der Wirtschaft Vortrag. Büchermachen schwer gemacht. Vortrag im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen 2010. Über Hürden, Hindernisse, Wassergräben auf dem Weg von der Idee zum fertigen Fotobuch. Der Programmdirektor für Fotografie, Markus Hartmann, und die Herstellungsleiterin des Kunstbuch-Verlags Hatje Cantz, Stefanie Langner, geben Einblick in ihren Arbeitsalltag. Sie sind herzlich eingeladen! Eintritt frei. 20 Uhr. Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart.

3.12. --- Haus der Wirtschaft Lesung. Wolfgang Schorlau – „Das brennende Klavier“. Im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen lädt das haus der Wirtschaft zu einem musikalisch-literarischen Abend mit Wolfgang Dauner und Wolfgang Schorlau ein. 20 Uhr. Willi-Bleicher-Straße 19, 70174 Stuttgart.

6.12. --- Mozartsaal Buchvorstellung. Wolfgang Schorlau – „Stuttgart 21“. Susanne Eisenmann, Winfried Kretschmann, Hannelore Schlaffer, Heinrich Steinfest. Buchvorstellung, Podiumsdiskussion, Moderation: Wolfgang Schorlau. Der Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau, bekannt durch seine fünf Politkrimis um den Privatermittler Georg Dengler und zuletzt durch die Wolfgang Dauner-Biographie „Das brennende Klavier“, unterstützt aktiv die Bewegung gegen Stuttgart 21. Zum Thema hat er nun für den Verlag Kiepenheuer & Witsch ein in die Kapitel „Der Bahnhof“ und „Die Demokratie“ geteiltes Buch mit mehr als dreißig Beiträgen herausgegeben. 4,50-9 €. 20 Uhr. Berliner Platz 1-3, 70174 Stuttgart.

7.12. --- Literaturhaus Buchvorstellung. Lutz Seiler – „Oskar Loerke: Sämtliche Gedichte“. Lutz Seiler, Reinhold Ohngemach. Buchvorstellung, Einführung: Peter Hamm. Gemeinsam mit dem Schauspieler Reinhold Ohngemach präsentiert der Autor Lutz Seiler die neue Werkausgabe „Oskar Loerke: Sämtliche Gedichte“. Loerkes Gedichte werden in Anthologien unter den Stichworten Expressionismus, Naturdichtung oder Innere Emigration abgedruckt. Doch wird diese Reduktion der thematischen Vielfalt und dem Formenreichtum seiner Dichtung nicht gerecht, die weite geschichtliche, mythologische und geographische Räume umgreift. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

8.12. --- Literaturhaus Lesung. Kookbooks, Supposé, Tropen – Zukunftsmodelle Kleiner Verlage. Daniela Seel, Klaus Sander, Michael Zöllner. Veranstaltungsreihe: Junge deutsche Literatur. Podiumsdiskussion, Lesung, Moderation: Wiebke Porombka. Über Zukunftsmodelle kleiner Verlage diskutieren: Daniela Seel, viel gerühmte Verlegerin von „kookbooks“ (Motto: „Poesie als Lebensform“), Klaus Sander, Gründer des CD-Verlags „supposé“, der sich mit Originaltonaufnahmen aus Philosophie, Literatur, Theorie, Kunst und Wissenschaft einen Namen gemacht hat, und Michael Zöllner, der (gemeinsam mit Tom Kraushaar) den eigenwilligen „Tropen Verlag“ (von Jonathan Lethem über Skateboarding bis zu den Simpsons) ins Leben gerufen hat. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

9.12. --- Liederhalle Hegelsaal Lesung & Konzert. Herta Müller, Sanda Weigl – „Es gibt vieles, was man nicht sagen, aber nichts, was man nicht singen kann“. Konzert, Gespräch, Vernissage, Moderation: Ernest Wichner. Gemeinsam mit Sanda Weigl und ihrer New Yorker Musikgruppe präsentiert Herta Müller Lieder der rumänischen Sängerin Maria Tănase. Der Abend ist zugleich die Eröffnung der Ausstellung "Minze Minze flaumiran Schpektrum. Herta Müller und Oskar Pastior", die der Zusammenarbeit von Oskar Pastior und Herta Müller gewidmet ist und die Ernest Wichner und Lutz Dittrich speziell für das Literaturhaus konzipiert haben. 9-18 €. 19 Uhr. Berliner Platz 1-3 , 70174 Stuttgart.

10.12. --- theater rampe Gespräch. Tankred Dorst, Kader Abdolah – „Grosse Szene am Fluss“. Gespräch, Gesprächspartner: Eva Hosemann, Daniel Klumpp. Zum 85. Geburtstag von Tankred Dorst zeigen Theater Rampe und nomad theatre ensemble erneut Daniel Klumpps 2007 mit dem Stuttgarter Theaterpreis ausgezeichnete Inszenierung von "Große Szene am Fluss" (Tankred Dorst, Mitarbeit: Ursula Ehler): „Habt ihr Harko gekannt?“ fragt der Journalist Budd, der sich eine gute Story erhofft. Eintritt frei. 18 Uhr. Filderstraße 47, 70180 Stuttgart.

12.12. --- Schauspielhaus Lesung. Annette Pehnt – „Man kann sich auch wortlos aneinander gewöhnen das muss gar nicht lange dauern“. Veranstaltungsreihe: Niedlichs Literarischer Salon. Bereits mit ihrem erfolgreichen Roman „Mobbing“ war Annette Pehnt zu Gast in „Niedlichs Literarischem Salon“, und bei den letzten Autorennächten gab sie eine Kostprobe aus dem druckfrischen Erzählungsband, dem sie nun eine Lesematinee widmet: Da ist die vermeintlich glückliche junge Frau, die von der Feststellung einer alten Chinesin verblüfft wird. 5,50-8 €. 11 Uhr. Türlenstraße 2, 70191 Stuttgart.

13.12. --- Literaturhaus Lesung. „Das Geheimnis der Pacific High School“ – Ein Roman. Schüler der Schloss-Realschule-Stuttgart. Veranstaltungsreihe: Junges Literaturhaus. Sonderbare Dinge geschehen an der Pacific High School: Zwei Schüler verschwinden spurlos und ein ebenso mysteriöser wie gefährlicher Unbekannter bedroht die Schule. Die Polizei tappt im Dunkeln. Der Schüler Toni beschließt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und das Rätsel zu lösen. Mit ein wenig Glück und Hilfe kommt er dem Unbekannten allmählich auf die Spur. Eintritt frei. 19 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

14.12. --- Literaturhaus Lesung. Rüdiger Safranski – „Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie“. Zum 150. Todestag Arthur Schopenhauers am 21. September wird Rüdiger Safranskis Buch „Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie“ neu aufgelegt: „eines der besten Bücher Safranskis – das spannende, kontextreiche Porträt einer philosophischen Höhenkamm-Epoche.“ (Wolfgang Schneider/Der Tagesspiegel). Warum fasziniert uns heute der Philosoph, der zum unverbesserlichen Pessimisten abgestempelt wurde, weil er inmitten der Aufbruchsjahre des deutschen Idealismus ein Weltbild der Skepsis entwarf? 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

17.12. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Mario Levi – „Istanbul war ein Märchen“. Veranstaltungsreihe: Literatür - Deutsch-Türkische Kulturnacht. Moderation: Manfred Heinfelnder. Übersetzung und deutsche Lesung: Sebnem Bahadir. Das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart und das Literaturhaus Stuttgart widmen sich in ihrer Reihe LITERATÜR in diesem Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt 2010. Der Istanbuler Autor Mario Levi liest und erzählt über seine Heimatstadt und die jahrhundertealte jüdische Tradition in der Bosporus-Metropole. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

Worpswede

12.12. --- Music Hall Worpswede Lesung. Hannelore Elsner liest Truman Capote. Eine musikalische Lesung. Es gibt aktuell nicht viele deutsche Schauspielerinnen mit unangefochtenem Starstatus: Hannelore Elsner, Preisträgerin des „Deutschen Filmpreises“, der „Goldenen Kamera“, des „Adolf-Grimme Preises“ und des „Bayerischen Fernsehpreises“, ist eine von ihnen! In Kombination mit den tiefgründigen und launischen Portraits des Bestsellerautors Truman Capote („Breakfast At Tiffany's“, „In Cold Blood“) und der atmosphärischen Musik des Schweizers David Klein entsteht ein Bühnenereignis der Extraklasse! 20 Uhr, Findorffstraße 21, 27726 Worpswede.


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