15.3. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Andreas Englisch – „Wenn Gott spricht“. Die großen Prophezeiungen sind bis heute Mysterien des Glaubens mit sehr realen Auswirkungen: ob Josuas Verheißung zur Ankunft seines Volkes im Gelobten Land, die bis in die aktuelle Nahost-Politik des 21. Jahrhunderts nachwirkt, oder die Weissagung Marias in Fatima, in der Papst Johannes Paul II. seinen Auftrag erkannte, den Eisernen Vorhang einzureißen. Andreas Englisch, seit zwei Jahrzehnten Vatikankorrespondent mit besten Verbindungen ins Machtzentrum der katholischen Kirche, folgt den Spuren alter und neuer Prophezeiungen. Am Beispiel der Ratzinger-Prophezeiung zeigt er, mit welcher Intensität in der Kirche bis heute mit göttlichen Weissagungen regiert und gelebt wird. 20 Uhr. Matthiashofstraße 28-30, 52064 Aachen.
9.3. --- Buchhandlung am Rathaus Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 19.30 Uhr. Wilhelm-Schechter-Straße 3, 77855 Achern.
20.3. --- Rathaus Lesung. Rafik Schami – „Das Geheimnis des Kalligraphen“. In Damaskus macht ein Gerücht die Runde: Nura, die schöne Frau des berühmten Kalligraphen Hamid Farsi, sei geflüchtet. Warum hat sie ein Leben, um das viele sie beneiden, hinter sich gelassen? Oder war sie Opfer einer Entführung der Gegner ihres Mannes? Schon als junger Mann wird Farsi als Wunderkind der Kalligraphie gefeiert. Nun arbeitet er verbissen an Plänen für eine radikale Reform der arabischen Sprache, nicht ahnend, dass zwischen Nura und seinem Lehrling Salman eine leidenschaftliche Liebe ihren Anfang nimmt - die Liebe zwischen einer Muslimin und einem Christen. Der neue Roman des deutsch-syrischen Autors ist ein großer Bilderbogen der syrischen Gesellschaft, der alle Sinne der Leser anspricht. 20 Uhr. Bürgersaal, Rathausplatz 1, 77855 Achern.
5.3. --- Pfarrsaal Lesung. Stephan Kulle – „40 Tage im Kloster des Dalai Lama“. Als erster westlicher Journalist lebte Stephan Kulle mehrere Wochen im Kloster des Dalai Lama. Der Journalist und Theologe Stephan Kulle gehört zu den profiliertesten Kennern des Papstes und des Vatikans. Für dieses Buch suchte er den anderen großen religiösen Führer unserer Zeit auf, den Dalai Lama. In dessen Kloster im nordindischen Exil gewährten ihm die Mönche 40 Tage lang einen ungewöhnlich offenen Zugang zum Innersten des tibetischen Buddhismus. Von der einzigartigen Atmosphäre des Klosters fasziniert, spürt er auch den Sehnsüchten vieler Pilger aus dem Westen nach, die zu diesem mystischen Ort voller Gegensätze reisen, um für sich Sinn und Orientierung zu finden. Dabei reflektiert er sein eigenes Leben, die westliche Gesellschaft und den christlichen Glauben. Ein packender und inspirierender Blick in eine andere spirituelle Welt. 19.30 Uhr. Ulrichsplatz 16, 86150 Augsburg.
17.3. --- Kolping Saal Lesung Andreas Englisch – „Wenn Gott spricht“. Die großen Prophezeiungen sind bis heute Mysterien des Glaubens mit sehr realen Auswirkungen: ob Josuas Verheißung zur Ankunft seines Volkes im Gelobten Land, die bis in die aktuelle Nahost-Politik des 21. Jahrhunderts nachwirkt, oder die Weissagung Marias in Fatima, in der Papst Johannes Paul II. seinen Auftrag erkannte, den Eisernen Vorhang einzureißen. Andreas Englisch, seit zwei Jahrzehnten Vatikankorrespondent mit besten Verbindungen ins Machtzentrum der katholischen Kirche, folgt den Spuren alter und neuer Prophezeiungen. Am Beispiel der Ratzinger-Prophezeiung zeigt er, mit welcher Intensität in der Kirche bis heute mit göttlichen Weissagungen regiert und gelebt wird. 19.30 Uhr. Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg.
16.3. --- Haus des Gastes Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 5-7 €. 20 Uhr. Wilhelmsplatz 3, 57334 Bad Laasphe.
24.3. --- Buchhandlung Moritz und Lux Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 20 Uhr. Gänsmarkt 3, 97980 Bad Mergentheim.
3.3. --- Hotel Dolce Multimedia-Abend. Roger Willemsen – „Bankok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 20 Uhr. Elvis-Presley-Platz 1, 61231 Bad Nauheim.
9.3. --- Theater Alte Mühle Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. Und wo es einmal nicht um die Familie geht, werden andere, mindestens ebenso brisante Themen erörtert: der grassierende Kevinismus unter Deutschlands Eltern etwa, das Wesen des schwedischen Krimis oder das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen. 20 Uhr. Lohstraße 13, 61118 Bad Vilbel.
26.3. --- Kaiser Spa Hotel zur Post Lesung. Hellmuth Karasek – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der „publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte“ (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. Die Beziehung zwischen Männern und Frauen – ein Wechselbad zwischen Liebe und Verlieren, Leidenschaft und Erkalten. Das Dilemma: Die Leidenschaft kennt keine Treue und verspricht keine Dauer. Ehe und Familie dagegen basieren auf der versprochenen Treue und der garantierten Dauer. Nestflüchter und Nestwärmer, das sind Mann und Frau. Und die Treue ist keine Frage der Moral, sondern der Bequemlichkeit, der Feigheit und des Mangels an Gelegenheiten. Eine Geschichte in Geschichten aus fünfzig Jahren Geschlechterkampf. 19 Uhr. Seestraße 5,17429 Bansin.
9.3. --- Das Zentrum Lesung. Richard David Precht – „Liebe“. Unzählige Ratgeber sind über die Liebe geschrieben worden, in allen Facetten wurde das unordentliche Gefühl, das wir Liebe nennen, beleuchtet. Wir haben erfahren, wie wir unsere Liebe jung halten, wie wir feurige Liebhaber werden und warum Männer nicht zuhören können. Hat es uns weitergeholfen? Nicht wirklich, denn in der Tat ist es nicht damit getan, das richtige Buch zu lesen, und alles wird gut. Warum dies so ist, erklärt Richard David Precht in seinem neuen Buch auf ebenso fundierte wie anschauliche Weise: Wie bereits in „Wer bin ich“ unternimmt er eine abenteuerliche Reise in die unterschiedlichsten Disziplinen der Wissenschaft und lotst den Leser dabei heiter und augenzwinkernd durch den Parcours der Liebe – an deren Unordentlichkeit wir uns am Ende wohl gewöhnen müssen! 20 Uhr. Äußere Badstrasse 7a, 95448 Bayreuth.
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10.3. --- Thalia Universitätsbuchhandlung Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 20.30 Uhr. Oberntorwall 23, 33602 Bielefeld.
10.3. --- Bahnhof Langendreer Lesung. Johann König – „Der Königsweg“. Johann König ist notorisch gelangweilt – und liebt es! Denn er weiß wie kein anderer, wie man „tote“ Zeit positiv nutzt. Egal, ob man stundenlang gelangweilt im Stau, verzweifelt auf den Zug oder ungeduldig an der Supermarktkasse wartet: Johann kennt das gut gehütete Geheimnis, das sich hinter der Langeweile verbirgt. Mit klugen Gedanken, bizarren Gedichten und skurrilen Fotos lüftet er es und nimmt den Leser mit auf seinen „Königsweg“. Er beweist einmal mehr, dass mehr „freie Zeit“ im Alltag steckt, als man denkt – man muss nur wissen, wo. Die wunderbarste Art, Zeit sinnvoll zu vergeuden – ein herrlich kluges, manchmal böses und immer witziges Buch! 20 Uhr. Wallbaumweg 108, 44894 Bochum.
18.3. --- Stadtbibliothek Borna Lesung. Patrick Hofmann – „Die letzte Sau“. Samstag, 5. Dezember 1992. Muckau, ein Dorf südlich von Leipzig. Weder Wende noch Wiedervereinigung haben den Tagebau zum Stillstand gebracht. Obwohl der Zusammenbruch der Braunkohleindustrie absehbar ist, drehen sich die Schaufelräder weiter, haben sich die Bagger bis an die Ortschaft herangefressen, deren Bewohner seit einem Jahr umgesiedelt werden. Die alten Schlegels sind die letzten. Ihr Abschied von Haus und Hof steht kurz bevor. Deshalb ist die Familie zusammengekommen, um Albrechts letztes Schwein zu schlachten. Am frühen Morgen erscheint jedoch kein Schlachter, sondern eine Schlachterin und schlägt die drei Generationen dieser einst systemtragenden ostdeutschen Familie in ihren Bann. Patrick Hofmanns derb-komischer Debütroman schildert das Schicksal einer Familie in einer Region, die wie keine zweite deutsche im 20. Jahrhundert von radikalen gesellschaftlichen, ideologischen, industriellen und landschaftlichen Umwälzungen heimgesucht wurde. Stück für Stück werden mit dem Schwein die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt und verarbeitet – ein Auflösungsprozess, der auch vor der Familie nicht Halt macht. 19 Uhr. Martin-Luther-Platz 9, 04552 Borna.
5.3. --- Thalia-Buchhaus Lesung. Tommy Jaud – „Hummeldumm“. Wer an allem schuld ist, ist für Matze sowieso klar: seine Freundin Sina. Während er in endlosen Verhandlungen die neue Eigentumswohnung klargemacht hat, sollte sie einfach nur „irgendwas“ buchen. Hat sie auch. Doch musste dieses „irgendwas“ ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch Namibia sein, ein Land, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet? Was hat er denn verbrochen, dass man ihn nun täglich in einen Kleinbus voller Bekloppter sperrt, um ihn dann zu österreichischen Schlagern über afrikanische Schotterpisten zu rütteln? Und warum stolpert er bei minus zwei Grad in einem albernen Wanderhut über die Dünen der Kalahari, statt auf Mallorca ein Bierchen zu schlürfen? Als Matze dann noch daran erinnert wird, dass die sicher geglaubte Wohnung an andere Käufer geht, wenn er nicht sofort die fünftausend Euro Reservierungsgebühr überweist, hat er gleich noch drei neue Probleme: Das nächste Internetcafé ist fünfhundert Kilometer entfernt, der Handyakku plattgedaddelt und das einzige Ladegerät fest in österreichischer Hand. 20.15 Uhr. Hutfiltern 9, 38100 Braunschweig.
14.3. --- Literaturzentrum/ Raabe-Haus Schauspielerlesung. Woody Allen – „Pure Anarchie“. Lesung mit Andreas Jäger. Neue Kurzgeschichten des „fröhlichsten Neurotikers unserer Zeit“: In „Pure Anarchie“ versammelt der Komiker und Filmregisseur Woody Allen das ganze Spektrum seiner skurrilen Figuren. Wie gewohnt bei Allen erwartet die Zuhörer eine amüsante und wache Sicht auf die Grotesken des Alltags. Teilweise brüllend komische Wendungen von den immerwährenden Sinnfragen mit sofortiger Erdung ins Banale machen Allens Werk immer wieder zu einem Genuss der gehoben komischen Literatur. 15 Uhr. Leonhardstraße 29 a, 38102 Braunschweig.
2.3. belladonna Lesung. Katharina Hagena – „Der Geschmack von Apfelkernen“. Als die Bibliothekarin Iris zur Beerdigung ihrer Großmutter Bertha kommt, beginnt für sie eine Reise in ihre eigene Vergangenheit. Sie erinnert sich an ihre Kindheitstage in dem Haus ihrer Großmutter in der norddeutschen Provinz: an ihre Cousine, an die Spiele ihrer Kindheit, an das Einkochen der Äpfel zu Kompott. Aber es gibt auch bittere Kapitel in der Vergangenheit ihrer Familie und Iris entdeckt nach und nach ein verborgenes Familiengeheimnis. Im Laufe ihres Aufenthaltes in dem geerbten Haus vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart. Iris trifft den Freund ihrer frühen Kindheit wieder und es entwickelt sich zwischen ihnen eine zarte Liebesgeschichte. Die Autorin erzählt einfühlsam und zugleich unterhaltend vom Leben dreier Generationen von Frauen in diesem Haus. 20 Uhr. Sonnenstraße 8, 28203 Bremen.
9.3. Schwankhalle Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. 20 Uhr. Buntentorsteinweg 116, 28201 Bremen.
9.3. --- Focke-Museum. Prinz Asfa-Wossen Asserate – „Manieren“. „Manieren“ wurde nach der Vorstellung auf der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2003 schnell zu einem Besteller. Prinz Asfa-Wossen Asserate beschäftigt sich in dem Buch mit den europäischen und insbesondere den deutschen Umgangsformen. Ist der Handkuss peinlich? Stirbt das Kompliment aus? Wie viel Geschichte ist in dem, was an Manieren geübt wird, noch lebendig? Und warum brauchen wir überhaupt Manieren? Dies Fragen stellt sich Asserate mit Esprit, Akkuratesse und lakonischer Distanz. 19 Uhr. Schwachhauser Heerstraße 240, 28213 Bremen.
15.3. --- Buchhandlung Geist Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht. 20 Uhr. Am Wall 161, 28195 Bremen.
19.3. --- Pier 2 Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Gröpeliner Fährweg 6, 28237 Bremen.
17.3. --- Amtshof Lesung. Alida Gundlach – „Miteinander oder gar nicht“. Ein enger Austausch zwischen den Generationen ist lebenswichtig. Wir können es uns nicht leisten, auf familiären Zusammenhalt, jahrzehntelange Erfahrungen, reiches Wissen und erworbene Kompetenz zu verzichten. Dabei ist eine Annäherung nie leichter gewesen als heute. 60-jährige stehen als Rockband auf der Bühne, 40-jährige sind im Sport erfolgreich. Man bleibt länger fit und aktiv und rückt schon dadurch näher zusammen. Alida Gundlach berichtet von ihrem Leben mit den Generationen; von ihren Erfahrungen, Ansichten, Prägungen. Sie gibt Einblick in ihre europäische Erziehung durch die verschiedenen Nationalitäten ihrer Familie (Mutter: Italienerin, Vater: Niederländer – und ihre Jahre in Spanien). Und sie erzählt von ihrem großen Traum, dem Bühnenprojekt der Generationen: ZEIT. Was hat es damit auf sich? Warum sollte es unbedingt wahr werden? Welche Erkenntnisse hat sie daraus gewonnen? Darüber hinaus spricht Alida Gundlach mit Menschen verschiedener Generationen über ihre Erfahrungen und interviewt Experten aus Politik, Gesellschaft, Soziologie und PR. Daraus ergeben sich unterschiedliche Meinungen, provokante Thesen und spannende Widersprüche. Alida Gundlach gibt Anregungen, nennt Lösungsvorschläge und zieht Resümees. Ihr warmherziger Stil ist heiter, dennoch sachlich, nicht frei von Selbstironie und zuweilen provokant. 19 Uhr. Auf dem Amtshof 8, 30938 Burggroßwedel.
17.3. --- Buch und Kunst Lesung. Achill Moser – „Das Glück der Weite“. Achill Moser erzählt von den Höhepunkten seiner Reisen und nimmt den Leser mit auf seine Wanderungen durch die geheimnisvollsten Einöden der Erde. Atemberaubende Fotos geben auch einen bildlichen Eindruck davon. Bereits als Siebzehnjähriger reist Achill Moser in die Wüste, die ihn begeistert, sein Leben verändert und die er intuitiv als „Heimat meiner Seele“erlebt. Mehr als dreißig Jahre lebt er als Pendler zwischen zwei Welten. Mal wandert er monatelang durch die Weiten in Afrika, Asien, Amerika, Australien und Europa – dann genießt er wieder das Leben als Familienvater in Hamburg. Ihm geht es nicht nur ums Abenteuer, sondern er ist ebenso stets auf der Suche nach sich selbst. Somit ist jeder Weg in die Wüste für ihn auch eine spirituelle Reise sowie ein gewagter Gang in die eigene Seelenlandschaft – denn erst in uns selbst zeigt die Wüste, was sie ist. 19.15 Uhr. Klosterstraße 24, 03046 Cottbus.
24.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 19.30 Uhr. Berliner Straße 13-14, 03046 Cottbus.
16.3. --- Forum der Kreissparkasse Lesung. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Ein couragiertes Leben, eine ungewöhnliche Frau – Inge Jens erzählt ihre eigene Geschichte. Aus dem Inhalt: Kindheit und Jugend. Nach dem Krieg Aufbruch in die Fremde – und ein Hausgenosse aus Hamburg. Lebensdinge und die Welt der Manns Neue Horizonte Alma mater Tubingensis Widerstand und Widerstehen Jenseits der Mauer Berlin und die Wende Noch einmal Katharina Pringsheim In guten und in schlechten Tagen. 20 Uhr. Wilhelmstraße 10, 74564 Crailsheim.
17.3. --- Literaturhaus Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 20 Uhr. Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt.
16.3. --- Aula des Grabbe-Gymnasiums Lesung. Gerhart Baum/Julius Reiter – „Abkassiert. Die skandalösen Methoden der Finanzbranche.“ Neben jeder Menge Geld ging in der Finanzkrise vor allem eines verloren: Vertrauen – das Vertrauen der Anleger in die Banken, das Vertrauen der Banken untereinander, das Vertrauen in die Finanzmärkte, in die Finanzaufsicht und letztlich in das gesamte marktwirtschaftliche System. Was läuft immer noch schief? Was können wir daraus für die Zukunft lernen? Und wie kann gegenseitiges Vertrauen wiederhergestellt werden? Auf diese Fragen geben die erfahrenen Verbraucheranwälte Gerhart Baum, Julius Reiter und Olaf Methner konkrete Antworten. In „Abkassiert“ enthüllen sie nicht nur die skandalösen Methoden der Finanzbranche und ihre Verflechtungen mit der Politik – anhand zahlreicher Beispiele zeigen sie auch, wie Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister ihre Kunden trotz gegenteiliger Beteuerungen auch heute noch regelrecht abkassieren. Und sie erläutern, wie neue Rahmenbedingungen für die Finanzmärkte Transparenz und Vertrauen schaffen können. 19.30 Uhr. <st1:personname>Küster</st1:personname>-Meyer-Platz 2, 32756 Detmold.
24.3. --- Stadtbücherei Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs Neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden. Was macht ein Garten im Krieg, wie rettet oder beendet er Ehen, was sind Gartenterroristen? Wie benimmt sich bildende Kunst im Garten, was pflanzen Menschenfeinde am liebsten an und wie könnte Epikurs Garten ausgesehen haben? 3-5 €. 20 Uhr. Darmstädter Straße 11, 63128 Dietzenbach.
25.3. --- Pan Buchhandlung Lesung. Wolfgang Schorlau – „Das München-Komplott“. Das Bundeskriminalamt bittet seinen früheren Zielfahnder und heutigen Privatermittler Georg Dengler um Mithilfe: Er soll die Akten der damaligen Sonderkommission Theresienwiese über den Anschlag auf das Münchner Oktoberfest 1980 prüfen. Dengler denkt, es sei ein leichter Auftrag, doch schon bald entdeckt er die ersten Widersprüche. Warum wurde in dem Abschlussbericht der Sonderkommission behauptet, es handele sich bei dem Attentäter um einen Einzelgänger, während glaubhafte Zeugenaussagen ihn unmittelbar vor der Tat mit weiteren Personen gesehen haben? Dengler ermittelt und steht plötzlich selbst im Fadenkreuz mächtiger Interessen. In seinem neuen Roman entwickelt Wolfgang Schorlau aus realen Geschehnissen eine Geschichte, die aus dem Kalten Krieg bis in unsere Zeit reicht und den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält. 20 Uhr. Marktstraße 4, 71254 Ditzingen.
3.3. --- HCC Dortmund Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 19.30 Uhr. Königswall 21, 44137 Dortmund.
10.3. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Armin Rohde – „Größenwahn und Lampenfieber“. Die Welt der Schauspieler wird von Klischees und Vorurteilen bestimmt – Armin Rohde nimmt kein Blatt vor den Mund: Warum muss man keinen Mörder treffen, um einen darzustellen? Warum kann ein Proll mit Lederjacke auch einen Schönheitschirurgen spielen? Und warum will man immer wieder an der Rampe stehen, obwohl man die Hose gestrichen voll hat? Anhand vieler Fragen, die seine Karriere begleitet haben, erzählt Armin Rohde anekdotenreich und unterhaltsam seinen Weg vom Arbeitersohn zum Filmstar – und gewährt gleichzeitig einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen des Berufs Schauspieler. Ein Leitfaden der ganz besonderen Art. 20.15 Uhr. Westenhellweg 37-41, 44137 Dortmund.
19.3. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Diana Gabaldon – „Echo der Hoffnung“. 1777 – die Zeichen für einen Sieg der Kolonien im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten stehen schlecht. Nur Claire Randall, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, und ihr geliebter Mann Jamie Fraser wissen, wie er ausgehen wird. Jamies Herz schlägt für die Aufständischen – doch sein unehelicher Sohn William kämpft in der britischen Armee. Jamie weigert sich, zur Waffe zu greifen, doch er will mit dem gedruckten Wort in die revolutionären Kämpfe eingreifen. Dafür braucht er seine Druckerpresse, und die steht immer noch in Edinburgh. Während es in den Straßen der Kolonien schon nach Pulverdampf riecht, macht sich Jamie bereit für eine Rückkehr in die schottischen Highlands, mit Claire an seiner Seite. Dort scheint seine Tochter Brianna, die im Jahr 1979 lebt, in Sicherheit. Doch mysteriöse Zwischenfälle lassen sie begreifen, dass in den Highlands gefährliche Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Eltern ins Licht der Gegenwart drängen. 17 Uhr. Westenhellweg 37 - 41, 44137 Dortmund.
20.3. --- Harenberg City Center Lesung. Rufus Beck liest „Der kleine Nick und seine Luftballon“ von René Goscinny. Zehn prima Geschichten vom kleinen Nick und seinen Freunden Aus dem Französischen von Hans Georg Lenzen Der kleine Nick wird 50 ... und beschenkt seine Leser mit seinen zehn allerersten Abenteuern, komplett farbig illustriert von Sempé. Ein Fest für uns, seine Leser. 18 Uhr. Königswall 21, 44137 Dortmund.
21.3. --- Konzerthaus Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 19 Uhr. Brückstraße 21, 44135 Dortmund.
9.3. --- Buchhandlung Rosenhahn Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der „zweiten Nitribitt“ die Runde. Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die „Akte Rosenherz“ soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis. 20 Uhr. Darmstädter Straße 2, 63303 Dreieich.
4.3. --- Frauenkirche/ Unterkirche Lesung. Friedrich Schorlemmer – „Wohl dem, der Heimat hat“. Friedrich Schorlemmer stellt sein gleichnamiges Buch vor, musikalisch begleitet von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert. 20 Uhr. In der Hauptkirche (Zugang über Eingang F), An der Frauenkirche, 01067 Dresden.
15.3. ---- Evangelische Studentengemeinschaft Gespräch. „Ein Plädoyer gegen das Vergessen“. Mit Uwe Claus zu Alexander I. Solschenizyns „Archipel GULAG“. 19 Uhr. Liebigstraße 30, 01187 Dresden.
16.3. --- Deutsches Hygiene-Museum Buchpräsentation. Helga Nowotny & Giuseppe Testa – „Die gläsernen Gene. Die Erfindung des Individuums im molekularen Zeitalter.“ In den Lebenswissenschaften hat sich die Molekularbiologie als Leitwissenschaft etabliert, die genzentrierte Sichtweise ist zum dominanten Paradigma, das Genom zum säkularisierten Äquivalent der Seele geworden. Parallel dazu ist in liberalen Demokratien ein Individualisierungsprozess zu beobachten: Dem einzelnen stehen alle Optionen offen. Die Kategorien, auf denen das gesellschaftliche Leben beruht – Verwandtschaftsbeziehungen, Eigentumsrechte an natürlichen und artifiziellen Organismen, die Verschiebung der Grenzen zwischen privat und öffentlich, die Rechte des Individuums gegenüber der Gemeinschaft und den nachfolgenden Generationen – werden durch die Vorstöße der Lebenswissenschaften tagtäglich aufs neue in Frage gestellt. Auf der einen Seite ist beispielsweise der Kampf gegen das Doping im Sport Ausdruck der Illusion eines natürlichen Lebens, auf der anderen Seite sind wir gezwungen, die Fiktion der Natürlichkeit aufzugeben und eine Koexistenz von Menschen und Artefakten zuzulassen. Das Individuum von morgen wird heute erfunden; seine Rechte und seine Stellung in der Gesellschaft müssen neu definiert werden. 19 Uhr. Lingnerplatz 1, 01069 Dresden.
15.3. --- Kulturpalast Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Schloßstraße 2, 01067 Dresden.
23.3. --- Theater Wechselbad Lesung. Klaus Bednarz – „Ferne und Nähe“. Aus einem Journalistenleben. Reportagen, Reden, Kommentare und andere Texte aus vier Jahrzehnten. 20 Uhr. Maternistraße 17, 01067 Dresden.
23.3. --- Kulturhaus Loschwitz Lesung. Meir Shalev – „Aller Anfang“. Der erste Kuss, der erste Betrug, der erste Traum – Meir Shalev hat in der Bibel den „ersten Malen“ nachgespürt, mit überraschenden Ergebnissen. Die biblischen Geschichten, die wir zu kennen glauben, lesen sich in seinen gedankensprühenden und originellen Deutungen wie neu und als handelten sie auch von uns. 20 Uhr. Friedrich-Wieck-Straße 6, 01326 Dresden.
29.3. --- Komödie Lesung. Hellmuth Karasek – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der „publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte“ (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. Die Beziehung zwischen Männern und Frauen – ein Wechselbad zwischen Liebe und Verlieren, Leidenschaft und Erkalten. Das Dilemma: Die Leidenschaft kennt keine Treue und verspricht keine Dauer. Ehe und Familie dagegen basieren auf der versprochenen Treue und der garantierten Dauer. Nestflüchter und Nestwärmer, das sind Mann und Frau. Und die Treue ist keine Frage der Moral, sondern der Bequemlichkeit, der Feigheit und des Mangels an Gelegenheiten. Eine Geschichte in Geschichten aus fünfzig Jahren Geschlechterkampf. 19.30 Uhr. Freiberger Straße 39, 01067 Dresden.
5.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 20 Uhr. Düsseldorfer Straße 5-7, 47051 Duisburg.
9.3. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Armin Rohde – „Größenwahn und Lampenfieber“. Die Welt der Schauspieler wird von Klischees und Vorurteilen bestimmt – Armin Rohde nimmt kein Blatt vor den Mund: Warum muss man keinen Mörder treffen, um einen darzustellen? Warum kann ein Proll mit Lederjacke auch einen Schönheitschirurgen spielen? Und warum will man immer wieder an der Rampe stehen, obwohl man die Hose gestrichen voll hat? Anhand vieler Fragen, die seine Karriere begleitet haben, erzählt Armin Rohde anekdotenreich und unterhaltsam seinen Weg vom Arbeitersohn zum Filmstar – und gewährt gleichzeitig einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen des Berufs Schauspieler. Ein Leitfaden der ganz besonderen Art. 20.15 Uhr. Königstraße 48, 47051 Duisburg.
2.3. Mayersche Droste Lesung. Tommy Jaud – „Hummeldumm“. Wer an allem schuld ist, ist für Matze sowieso klar: seine Freundin Sina. Während er in endlosen Verhandlungen die neue Eigentumswohnung klargemacht hat, sollte sie einfach nur „irgendwas“ buchen. Hat sie auch. Doch musste dieses „irgendwas“ ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch Namibia sein, ein Land, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet? Was hat er denn verbrochen, dass man ihn nun täglich in einen Kleinbus voller Bekloppter sperrt, um ihn dann zu österreichischen Schlagern über afrikanische Schotterpisten zu rütteln? Und warum stolpert er bei minus zwei Grad in einem albernen Wanderhut über die Dünen der Kalahari, statt auf Mallorca ein Bierchen zu schlürfen? Als Matze dann noch daran erinnert wird, dass die sicher geglaubte Wohnung an andere Käufer geht, wenn er nicht sofort die fünftausend Euro Reservierungsgebühr überweist, hat er gleich noch drei neue Probleme: Das nächste Internetcafé ist fünfhundert Kilometer entfernt, der Handyakku plattgedaddelt und das einzige Ladegerät fest in österreichischer Hand. 20.15 Uhr. Königsallee 18, 40212 Düsseldorf.
7.3. --- Tonhalle Lesung Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 19 Uhr. Ehrenhof 1, 40479 Düsseldorf.
10.3. --- Dammer Haarmoden Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 19.30 Uhr. Am Kreuzberg 3, 40483 Düsseldorf.
11.3. --- Heinrich-Heine-Institut Lesung. Klas Ewert Everwyn – „Deutzer Freiheit oder : Ein Offenbacher in der Unterwelt“. Klas Ewert Everwyn zum 80. Geburtstag. In seinem neuen Roman erzählt Klas Ewert Everwyn die Geschichte des Vaters von Jacques Offenbach. Er versteht es, ein lebendiges Bild vom Deutzer Alltag zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu zeichnen, von der Konkurrenz zur französisch besetzten Stadt Köln auf der anderen Rheinseite ebenso wie von der Situation der Juden, vom Räuberleben wie von wilden Festen, zu denen auch der fahrende Musiker Isaac aus Offenbach aufspielte. Moderation: Dr. Karin Füllner und Michael Serrer. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Bilker Straße 12-14, 40213 Düsseldorf.
16.3. --- Zentralbibliothek Lesung. Frisch gepresst: Tatjana Kuschtewskaja, Liebe – Macht – Passion. Berühmte russische Frauen. Tatjana Kuschtewskaja zeichnet Porträts von Frauen, die Rußland geprägt haben: die Fürstin Olga, die die Kiewer Rus im 10. Jahrhundert regierte; die Zarin Katharina die Große; die Revolutionärin Alexandra Kollontaj. Man liest vom Leben und Sterben großer russischer Künstlerinnen: von der Dichterin Anna Achmatowa, von der „russischen Chanel“Nadeschda Lamanowa und von Lou Andreas-Salomé, der Gefährtin Nietzsches und Rilkes. Der Blick reicht bis in die Gegenwart, bis hin zu der gerade in Deutschland geschätzten Raissa Gorbatschowa. Ein Buch, das Heinrich Heines Bonmot illustriert, dass Frauen Geschichte machen, „obgleich der Historiker nur Männernamen kennt“. Eintritt frei. 18 Uhr. Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40200 Düsseldorf.
16.3. --- Literaturhandlung im Heine Haus Lesung. Raoul Schrott – „Die Blüte des nackten Körpers“. Die Liebeslyrik wurde im Alten Ägypten entdeckt. Raoul Schrott, Kenner der Antike und antiker Sprachen, hat eine Auswahl aus den ägyptischen Quellen zusammengestellt und übersetzt. Die Gedichte der Liebe, die in der Epoche Ramses’ des Großen entstanden, waren intim, erotisch ungezwungen und leidenschaftlich religiös. Schrott macht diese Texte endlich wieder zugänglich, in einer ebenso bildhaften wie kraftvollen Sprache. Die Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten sind ein weiterer Schritt zu den Ursprüngen der Menschheit und ihrer Poesie. 19:30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
25.3. --- Literaturhandlung im Heine Haus Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
5.3. --- Ehinger Buchladen Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtöchter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 20 Uhr. Hauptstraße 46, 89584 Ehingen.
9.3. --- Schloss Elmau Lesung. László Krasznahorkai – „Seiobo weilte auf Erden“. Seiobo ist eine japanische Göttin, deren Pfirsiche nur alle 3000 Jahre blühen, aber Unsterblichkeit schenken. Der Glaube an solche Geschichten ist uns längst abhanden gekommen, nicht aber ihre Sehnsucht. Ihr geht László Krasznahorkai in seinem neuen Buch nach. Er beobachtet, wie es in jeder Epoche und in allen Kulturen vollkommene Dinge gab und gibt: der im Fluss reglos stehende Reiher, die Grimasse einer No-Maske, die äußerste Nacktheit im Gesicht einer Ikone, die Zerbrechlichkeit einer Buddha-Statue. Seine Helden sind Maler, Schauspieler, Wissenschaftler – Menschen, die erzittern, wenn die Dinge plötzlich die Augen vor uns schließen. 19 Uhr. 82493 Elmau /.Oberbayern.
11.3.--- Schloss Elmau Lesung. Asfa-Wossen Asserate – „Afrika – wohin?“. Weshalb sind wir alle Afrikaner? Worin lag die Bedeutung Albert Schweitzers für Afrika? Ist afrikanische Kunst primitiv? Welche Bedeutung haben Voodoo und Candomblé in Afrika? Was ist Apartheid? Liest man in Afrika Harry Potter? Wie ist die Stellung der Frau in der Politik afrikanischer Staaten? Welche Bedeutung hat die Fußballweltmeisterschaft 2010 für Afrika? Welche Rolle spielen Kindersoldaten in den bewaffneten Konflikten Afrikas? Warum darf die Serengeti nicht sterben? Welche Probleme muss Afrika vordringlich lösen? 19 Uhr.82493 Elmau / Oberbayern.
18.3. --- Schloss Elmau Lesung. Mirko Bonné – „Wie wir verschwinden“. Der erwartete neue Roman von Mirko Bonné, erzählt eine große Geschichte der Erinnerung: Raymond, Witwer mit zwei so lebhaften wie eigensinnigen Töchtern, erhält nach Jahrzehnten des Schweigens einen Brief seines todkranken Jugendfreundes Maurice, der ihn in die gemeinsam erlebte Vergangenheit zurückversetzt: nach Villeblevin, wo 1960 Albert Camus bei einem Autounfall ums Leben kam. Ein französisches Dorf und ein historisches Ereignis werden für zwei Jugendfreunde zum symbolischen Angelpunkt, um die fünfzig zurückliegenden Jahre zu erinnern und ihre Schicksalhaftigkeit anzuerkennen. Erinnerung an die eigene Jugend und das Sterben eines Idols verbinden sich zu einem ergreifenden Roman, der Mirko Bonné als einen der bedeutenden Autoren unserer Zeit zeigt. Wie wir verschwinden ist ein großes Buch der Erinnerung, ein Roman unseres Lebens wie des Sterbens einer Ikone des letzten Jahrhunderts: Albert Camus. 19 Uhr. 82493 Elmau / Oberbayern.
11.3. --- Buchhandlung Sillmann Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 20 Uhr. Theodor-Ludwig-Straße 26, 79312 Emmendingen.
18.3. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Jostein Gaarder – „Die Frau mit dem roten Tuch“. Ein dramatisches Ereignis bringt eine Liebe zum Scheitern. 30 Jahre später trifft sich das ehemalige Paar überraschend wieder - am gleichen Ort in Norwegen, an dem sich der Vorfall ereignete. Ist es Schicksal oder einfach nur Zufall, dass sie sich genau dort wieder begegnen? In einem Briefwechsel erinnern sie sich, was damals eigentlich geschah. Wie sie heftig verliebt ins Fjordland fuhren, eine wahnsinnige Dummheit begingen, und jener rätselhaften Frau mit dem roten Tuch begegneten. Gibt es Kräfte, die stärker sind, als Vernunft und Wissenschaft es wahrhaben wollen? Jeder der beiden hat seine eigene Philosophie. Um endgültig Klarheit über das rätselhafte Erlebnis zu gewinnen, beschließen sie, sich noch einmal wiederzusehen. 8 €. 20 Uhr. Hugenottenplatz 6, 91054 Erlangen.
2.3. --- proust wörter-töne GmbH Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 20 Uhr. Am Handelshof 1, 45127 Essen.
4.3. --- Medienforum des Bistums Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 19.30 Uhr. Zwölfling 14, 45127 Essen.
3.3. --- Stadtbücherei Lesung. Christhard Läpple – „Verrat verjährt nicht. Lebensgeschichten aus einem einst geteilten Land“. Sieben Menschen, sieben Schicksale. Als der Kalte Krieg heiß war, kämpften sie an unsichtbarer Front. Ihre Waffen: Vertrauen, Verführung, Verrat. Als die Mauer in Deutschland fiel, war nichts mehr wie es war. Ihr Doppelleben verfolgt sie weiter, bis heute. Das Buch liefert keine „sensationellen Enthüllungen“. Es will etwas wagen. Es verlässt die Oberfläche, vermeidet schrille Schlagzeilen und verzichtet auf sattsam bekannte Stellungnahmen. Die Geschichten öffnen einen unverstellten Blick auf die Stasi-Herrschaft und ihre Durchdringung der Gesellschaft bis in privateste Bereiche. Es geht um Täter, Opfer und geopferte Täter, um unerkannten Verrat in nächster Nähe. Die beschriebenen Schicksale sind voller Hoffnungen, Dramatik und Irrtümer. Sie werden aus erster Hand erzählt. Der Leser erfährt, was passiert, wenn der Bruder, der Freund oder die Partnerin Vertrauen missbraucht und zum persönlichen Feind werden. Die Folgen des Doppelspiels wirken lebenslang: Verrat zerstört Freundschaften und politische Ideale. Es dauert lange, bis die Wunden heilen. Die sechs Erzählungen sind minutiös recherchiert worden auf der Basis von jahrelangen Gesprächen mit Beteiligten, Zeitzeugenprotokollen und umfangreichen Aktenfunden. 19.30 Uhr. Heugasse 9, 73728 Esslingen.
11.3. --- Buchhandlung Weiland Lesung. Alida Gundlach – „Miteinander oder gar nicht“. Ein enger Austausch zwischen den Generationen ist lebenswichtig. Wir können es uns nicht leisten, auf familiären Zusammenhalt, jahrzehntelange Erfahrungen, reiches Wissen und erworbene Kompetenz zu verzichten. Dabei ist eine Annäherung nie leichter gewesen als heute. 60-jährige stehen als Rockband auf der Bühne, 40-jährige sind im Sport erfolgreich. Man bleibt länger fit und aktiv und rückt schon dadurch näher zusammen. Alida Gundlach berichtet von ihrem Leben mit den Generationen; von ihren Erfahrungen, Ansichten, Prägungen. Sie gibt Einblick in ihre europäische Erziehung durch die verschiedenen Nationalitäten ihrer Familie (Mutter: Italienerin, Vater: Niederländer – und ihre Jahre in Spanien). Und sie erzählt von ihrem großen Traum, dem Bühnenprojekt der Generationen: ZEIT. Was hat es damit auf sich? Warum sollte es unbedingt wahr werden? Welche Erkenntnisse hat sie daraus gewonnen? Darüber hinaus spricht Alida Gundlach mit Menschen verschiedener Generationen über ihre Erfahrungen und interviewt Experten aus Politik, Gesellschaft, Soziologie und PR. Daraus ergeben sich unterschiedliche Meinungen, provokante Thesen und spannende Widersprüche. Alida Gundlach gibt Anregungen, nennt Lösungsvorschläge und zieht Resümees. Ihr warmherziger Stil ist heiter, dennoch sachlich, nicht frei von Selbstironie und zuweilen provokant. 19.30 Uhr. Holm 37, 24937 Flensburg.
1.3. --- Alte Oper Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Opernplatz 1, 60313 Frankfurt.
2.3. ---- Literaturhaus Literaturgespräch. Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch mit Wilhelm Genazino. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
4.3. --- Literaturhaus Lesung. Harriet Köhler – „Und dann diese Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem Alter seine Frau verliert und auf einmal merkt, dass man nie mit ihr geredet hat – zumindest nicht über das, was einem seit sechzig Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist es, wenn man als Rentner wieder bei seinem Vater einzieht – und einen Mann pflegt, der einem ein Leben lang fremd geblieben ist? Und wie ist es, wenn man immer sicher war, anders zu sein als die Eltern – und nun, da man zum ersten Mal liebt, erkennen muss, dass man genauso verstockt und unfähig ist wie sie? Nach ihrem hochgelobten Debüt „Ostersonntag“ erweist sich Harriet Köhler erneut als feinfühlige und genaue Beobachterin familiärer Bindungen. Mit beeindruckender Sprache und in intensiven Bildern erzählt sie von Trauer und Sehnsucht, von Wut und Liebe, aber auch von der Möglichkeit, zu verstehen und zu verzeihen – und umspannt, fast nebenbei, die Geschichte dreier Generationen, geprägt von den Spätfolgen des Krieges. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
6.3. --- Deutsche Nationalbibliothek Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der „zweiten Nitribitt“ die Runde. Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die „Akte Rosenherz“ soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis. 20 Uhr. Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main.
7.3. --- Restaurant „Cosmopolitan“ Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs Neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden. Was macht ein Garten im Krieg, wie rettet oder beendet er Ehen, was sind Gartenterroristen? Wie benimmt sich bildende Kunst im Garten, was pflanzen Menschenfeinde am liebsten an und wie könnte Epikurs Garten ausgesehen haben? 11 Uhr. Im Frankfurter Hauptbahnhof; gegenüber Gleis 3 und 4 (1. Stock), 60329 Frankfurt am Main.
9.3. --- Literaturhaus Lesung. Javier Marías – „Dein Gesicht morgen 3 – Gift und Schatten und Abschied“. Der letzte Band der Trilogie eines der wichtigsten Gegenwartsautoren „Gift und Schatten und Abschied“ ist ein Epos über das unerschöpfliche Rätsel der menschlichen Natur, über Liebe, Täuschung und Schuld. Mit meisterhafter Virtuosität entfaltet Javier Marías seine ganze betörende Erzählkunst und schenkt uns ein großes Werk von über bordender Originalität. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
11.3. --- Romanfabrik Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 20.30 Uhr. Hanauer Landstraße 186, 60314 Frankfurt am Main.
15.3. --- Literaturhaus Lesung. Michael Lentz – „Offene Unruh“. Michael Lentz, „unter den wichtigsten jungen deutschen Schriftstellern der rasanteste“ (Felicitas von Lovenberg, F.A.Z.), schreibt über die Liebe, als sei noch nie darüber geschrieben worden. Selbstbewusst und subversiv, leidenschaftlich liebeswund, verführerisch, so dass dem Liebenden das tausendfach Gesagte neu erscheint. Wann ist das letzte Mal so ungestüm und offen von der Unruhe, die wir Liebe nennen, gesprochen worden? 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
19.3. --- Palmengarten/ Siesmayersaal Lesung. Elsemarie Maletzke – „Gartenglück“. Elsemarie Maletzke hat sich nicht nur einen Namen mit ihren großen Biographien über die Brontës, Jane Austen und Elizabeth Bowen gemacht. Sie hat auch Geschichten über ihre Reisen quer durch europäische Gärten geschrieben, die erstmals in diesem Band versammelt werden. „Gartenglück“ erzählt mit Witz und Esprit von dem sinnlichen Vergnügen, Gärten zu erschaffen. 19 Uhr. Siesmayerstraße 61, 60323 Frankfurt am Main.
23.3. --- Stadtteilbibliothek Schwanheim Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs Neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden. Was macht ein Garten im Krieg, wie rettet oder beendet er Ehen, was sind Gartenterroristen? Wie benimmt sich bildende Kunst im Garten, was pflanzen Menschenfeinde am liebsten an und wie könnte Epikurs Garten ausgesehen haben? 20 Uhr. Alt Schwanheim, 60529 Frankfurt Main.
25.3. --- Literaturhaus Lesung. Andreas Maier – „Onkel J. – Heimatkunde“. Seit seinem Debüterfolg mit dem Roman „Wäldchestag“ im Jahr 2000 ist Andreas Maier häufig unterwegs, um aus seinen Romanen zu lesen. Nur dass er in den letzten ein, zwei Jahren meist, wenn er eingeladen war, auch immer wieder schon aus dem kommenden „Onkel J.“ las. Jedes Mal hatte er damit das Publikum im Handumdrehen auf seiner Seite. Umstandslos fand man sich angeschlossen an Maiers Welt aus Wetterau, Familie, Fußball, Apfelwein, aus Thomas Bernhard und dem Evangelium nach Matthäus, aus Ängsten, Kneipenfreuden und -nöten, eingepackt in absurde Vorkommnisse und komische Erlebnisse. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
25.3. --- Haus am Dom Lesung. Nir Baram – „Der Widerträumer“. Joel entdeckt als Kind, dass er eine besondere Gabe besitzt: Er kann die Träume anderer mitträumen und sie ihnen wiedergeben. Als Joel Jahre später seiner Frau von seiner Gabe erzählt, nimmt ein verhängnisvolles Geschehen seinen Lauf: Rachel will fortan nur noch träumen, wird geradezu süchtig danach, sich die nächtlichen Bilder von ihm in lebhafte Eindrücke verwandeln zu lassen. Ein Spiel mit dem Feuer vor der Kulisse eines monatelangen sintflutartigen Sturms im heutigen, fantastisch verfremdeten Tel Aviv. Vor dem apokalyptischen und zugleich alltäglichen Hintergrund seiner Erzählung entfaltet Nir Baram in einer poetischen Sprache voller Witz und Ironie ein figurenreiches Panorama der israelischen und palästinensischen Gesellschaft. 19 Uhr. Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main.
27.3. --- Literaturhaus Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der „zweiten Nitribitt“ die Runde. Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die „Akte Rosenherz“ soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis. 24 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
8.3. --- Frankfurter Stadt- und Regionalbibliothek Lesung. Thomas Meinecke – „Musik“. Karol ist Flugbegleiter und widmet sich mit Leidenschaft der Musik. Er verfolgt, wie leichter Swing zu schwierigem Bebop umkodiert wird oder Disco als House Music erneut in den Untergrund abtaucht. Seine Schwester Kandis ist Schriftstellerin und beschäftigt sich mit historischen Ansätzen weiblichen Schreibens. In zunehmender Übereinstimmung ihrer Themen tauschen sich die beiden über die komplizierten Wechselwirkungen zwischen anatomischem Geschlecht, sozialem Geschlecht und sexuellem Begehren aus. Ein intellektuelles Puzzle für Feministinnen und Flugbegleiter. 5 €. 19 Uhr. Vortragssaal, Bischofstraße 17, 15230 Frankfurt an der Oder.
2.3. --- Stadtschloss Fulda Lesung. Judith Hermann – „Alice“ „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 20 Uhr. Marmorsaal, Schloßstraße 1, 36037 Fulda.
25.3. --- Stadtschloss /Fürstensaal Lesung. Wilhelm Genazino – „Das Glück in glücksfernen Zeiten“. Der Arbeitsmarkt kennt keine Gnade, erst recht nicht für Philosophen. Daher tritt Dr. phil. Gerhard Warlich eine Stelle als Wäscheausfahrer an und richtet sich ein in dieser nicht allzu aufregenden, aber sicheren Existenz. Doch als seine Freundin Traudel sich ein Kind wünscht, bringt das Warlich, der eigentlich nur „halbtags leben“ möchte, vollkommen aus dem Gleis. Wilhelm Genazino erzählt diese Geschichte eines traurigen Helden und seiner viel weniger traurigen Freundin mit verblüffender Lakonie. Keiner beschreibt die menschliche Verzweiflung an Leben und Liebe so ironisch und brillant wie er. 20 Uhr. Schlossstraße 1, 36037 Fulda.
3.3. --- Haus am Markt Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtöchter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 20 Uhr. Hauptstraße 73, 76571 Gaggenau.
11.3. --- Buchhandlung Lothar Junius oHG Lesung. Klaus-Peter Wolf – „Ostfriesengrab“. Im zauberhaften Park von Schloss Lütetsburg wird eine weibliche Leiche gefunden. Der Mörder hat sie wie eine Elfe in den blühenden Sträuchern drapiert. Welche Botschaft will er Kommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team damit übermitteln? Auch der dritte Kriminalroman mit der beliebten Kommissarin verspricht Spannung pur. 19 Uhr. Sparkassenstraße 4, 45879 Gelsenkirchen. 19 Uhr. Sparkassenstraße 4, 45879 Gelsenkirchen.
13.3. --- Kaue Lesung. Johann König – „Der Königsweg“. Johann König ist notorisch gelangweilt – und liebt es! Denn er weiß wie kein anderer, wie man „tote“ Zeit positiv nutzt. Egal, ob man stundenlang gelangweilt im Stau, verzweifelt auf den Zug oder ungeduldig an der Supermarktkasse wartet: Johann kennt das gut gehütete Geheimnis, das sich hinter der Langeweile verbirgt. Mit klugen Gedanken, bizarren Gedichten und skurrilen Fotos lüftet er es und nimmt den Leser mit auf seinen „Königsweg“. Er beweist einmal mehr, dass mehr „freie Zeit“ im Alltag steckt, als man denkt – man muss nur wissen, wo. Die wunderbarste Art, Zeit sinnvoll zu vergeuden – ein herrlich kluges, manchmal böses und immer witziges Buch! 20 Uhr. Wilhelminenstraße 174, 45881 Gelsenkirchen.
22.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Silvio Huonder – „Dicht am Wasser“. In einer beschaulichen Gemeinde in Brandenburg leben viele junge Familien aus Berlin. Als plötzlich ein Kind verschwindet, bricht die glatte Oberfläche des freundlichen Miteinanders der kultivierten Akademiker ein, zum Vorschein kommen Gier, Angst und Betrug. Silvio Huonder gehört zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur der Schweiz. In „Dicht am Wasser“ verbindet er Thriller und Drama, um eine unheimliche Geschichte aus der Mitte des gebildeten Wohlstands zu erzählen. 20 Uhr. Dresdner Straße 5, 01768 Glashütte.
24.3. --- Gedenkstätte „Gothaer Tivoli“/Historischer Saal Lesung. Lars Brandt – „Andenken“. Alle glauben, Willy Brandt zu kennen. Lars Brandt erzählt, was er in seinem Vater sieht. Ausgehend von einzelnen Momenten -Kindheitserinnerungen an das Berlin des Bürgermeisters Brandt, das gemeinsame Angeln, die Atmosphäre in der Kanzlervilla in Bonn, bis hin zu Brandts Fischsuppe für Herbert Wehner - zeigt der Autor seinen Vater in den privatesten Augenblicken. 19 Uhr. Am Tivoli 3, 99867 Gotha.
17.3. --- Intercity Hotel Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 19 Uhr. Bahnhofshalle 1A, 37081 Göttingen.
5.3. --- Lutherhof Lesung und Gesang. Wiglaf Droste – „Am Nebentisch belauscht“. Nun kommt der Schriftsteller, Sänger, Vorleser und Satiriker endlich wieder nach Greifswald, um auf Einladung des Koeppenhauses eine Auswahl seiner Kolumnen und Satiren im Lutherhof zu präsentieren. Im Gepäck hat er auch sein neues Buch „Im Sparadies der Friseure – Eine kleine Sprachkritik“. Für die einen ist er der „Tucholsky von heute“, für die anderen ein „Verbalterrorist“ oder „satirischer Amokläufer“. Unbestritten ist, dass der Autor und Musiker mit seinen Artikeln, Büchern und CDs sich längst den soliden Ruf erworben hat, einer der scharfzüngigsten und polemischsten Wortarbeiter Deutschlands zu sein. 20 Uhr. Martin-Luther-Straße 8, 17489 Greifswald.
16.3. --- Buchhandlung Fischer Musikkabarettistische Krimilesung. Jörg Maurer – „Hochsaison“. Nach dem Bestseller ‚Föhnlage“ der zweite Alpenkrimi mit Kommissar Jennerwein. Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer – und das, wo Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als ausgerechnet in einem Gipfelbuch per Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung im Ort hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist die Hochsaison in Gefahr. Hensoltstraße 35a, 91710 Gunzenhausen.
4.3. --- Franckesche Stiftung Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 18 Uhr. Freylinghausen-Saal, Haus 37 Franckeplatz 1, 06110 Halle.
2.3. --- Literaturhaus Lesung. Alice Munro – „Tanz der seligen Geister“. Lesung aus dem Erzähldebüt Tanz der seligen Geister von Alice Munro, das nun erstmals auf Deutsch erhältlich ist. Es moderiert Gunhild Kübler, Schriftstellerin und Literaturkritikerin. Die Schauspielerin Julika Jenkins liest aus den Erzählungen. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
3.3. --- Katholische Akademie Lesung. Sibylle Lewitscharoff – „Apostoloff„. Zwei Schwestern. Die eine auf der Rückbank, die andere auf dem Beifahrersitz, die eine scharfzüngig und kampflustig, die andere nachsichtig und höflich: Sie sind unterwegs im heutigen Bulgarien. Auf der ersten Hälfte ihrer Reise waren sie Teil eines prächtigen Limousinenkonvois, der die Leichen von 19 Exilbulgaren – in den Vierzigern von Sofia nach Stuttgart ausgewandert – in ihre alte Heimat überführte. Darunter der frühverstorbene Vater der Schwestern. Jetzt sind sie Touristinnen, chauffiert vom langmütigen Rumen Apostoloff. Er möchte den beiden die Schätze seines Landes zeigen, die Keramik mit Pfauenaugendekor (dessen Kobaltblau giftig ist), die Schwarzmeerküste (komplett versaut), die Architektur (ein Verbrechen des 20. Jahrhunderts). Die Jüngere, die Erzählerin, spuckt Gift und Galle. Sibylle Lewitscharoffs neuer Roman ist eine Suada von der Rückbank, die bissige, rabenschwarze und erzkomische Abrechnung einer Tochter mit dem Vater und seinem Land. 19 Uhr. Herrengraben 4, 20459 Hamburg.
3.3. --- Literaturhaus Literatursoiree mit Ingo Schulze. Moderation: Andreas Isenschmidt. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
5.3. --- Speicherstadtmuseum Lesung. Kriminacht - „Die Mondspielerin“. Premierenlesung mit Nina George. Es war die erste Entscheidung, die sie alleine traf. Marianne beschloss, zu sterben. Doch der Sprung in die Seine ist nicht das Ende, sondern der Anfang - einer Flucht, die sie bis in die Bretagne an das Ende der Welt führt: in das Finistère. In dem verwitterten Hafendorf Kerdruc findet die schüchterne Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, Unterschlupf als Köchin in einem Bistro. Nur einen Tag, schwört sie sich – und morgen ist Schluss mit mir. Nur, dieser Morgen kommt nie, und jeden Tag hält Marianne etwas anderes davon ab, ihrem Leben ein Ende zu setzen: erst ein unglücklicher Koch, dann eine gute Hexe und schließlich die scheue Liebe zu dem Maler Yann. 19.30 Uhr. Anmeldung empfohlen unter 040 / 32 11 91. St. Annenufer 2, 20457 Hamburg.
6.3. --- Thalia Bücher Lesung. Tommy Jaud – „Hummeldumm“. Wer an allem schuld ist, ist für Matze sowieso klar: seine Freundin Sina. Während er in endlosen Verhandlungen die neue Eigentumswohnung klargemacht hat, sollte sie einfach nur „irgendwas“ buchen. Hat sie auch. Doch musste dieses „irgendwas“ ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch Namibia sein, ein Land, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet? Was hat er denn verbrochen, dass man ihn nun täglich in einen Kleinbus voller Bekloppter sperrt, um ihn dann zu österreichischen Schlagern über afrikanische Schotterpisten zu rütteln? Und warum stolpert er bei minus zwei Grad in einem albernen Wanderhut über die Dünen der Kalahari, statt auf Mallorca ein Bierchen zu schlürfen? Als Matze dann noch daran erinnert wird, dass die sicher geglaubte Wohnung an andere Käufer geht, wenn er nicht sofort die fünftausend Euro Reservierungsgebühr überweist, hat er gleich noch drei neue Probleme: Das nächste Internetcafé ist fünfhundert Kilometer entfernt, der Handyakku plattgedaddelt und das einzige Ladegerät fest in österreichischer Hand. 20 Uhr. Große Bleichen 19, 20354 Hamburg.
9.3. Literaturhaus Lesung. Catherine Millet – „Eifersucht“. Ein Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, darin ein eindeutiges Foto einer nackten Schwangeren: Catherine Millets Leben ändert sich schlagartig. Systematisch sucht die Betrogene nach weiteren Beweisen für Jacques’ Untreue. Ihre Eifersucht wird umso qualvoller, je mehr sie in Erfahrung bringt, und schließlich stürzt sie in eine tiefe Krise, deren einziger Ausweg die Erkundung des eigenen Ichs wird. Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ beschreibt die Autorin aus Frankreich nun die andere Seite der Liebe. Ihr Buch ist die minutiöse Darstellung des Seelenlebens einer betrogenen Frau und zugleich eine zutiefst bewegende Liebesgeschichte. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
9.3. --- Altonaer Theater Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Max-Brauer-Allee 16, 22765 Hamburg.
10.3. --- Literaturhaus Lesung. Javier Marias – „Dein Gesicht morgen 3. Gift und Schatten und Abschied“. „Gift und Schatten und Abschied“ ist der letzte Teil seiner Roman Trilogie „Dein Gesicht morgen“. Es handelt sich um eine philosophisch verspielte Spionagegeschichte, in der Javier Marías voll Spannung und Witz meisterhaft über die großen Themen – Freiheit und Verantwortung, Wissen, Macht und Gewalt – erzählt. Und dabei einen kaleidoskophaften Blick auf ein Jahrhundert voller Irrungen und Verheerungen wirft. Gift und Schatten und Abschied ist ein Epos über das unerschöpfliche Rätsel der menschlichen Natur, über Liebe, Täuschung und Schuld. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
10.3. --- Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Lesung. Friedrich von Borries – „Heimatcontainer“. Berlin, Ende der zwanziger Jahre. Die Hirsch Kupfer und Messingwerke entwickeln ein Fertighaus – aus Kupfer, dem wetterbeständigen Material aus der eigenen Fabrik. Walter Gropius wird mit der Verfeinerung der Entwürfe beauftragt, die Häuser haben Namen wie „Kupfercastell“ und „Frühlingstraum“. Doch dann kommen die Weltwirtschaftskrise und die Machtübernahme Hitlers, plötzlich heißen die Fertighäuser nun „Jerusalem“ und „Libanon“. In einer Anzeige in der „Jüdischen Rundschau“ inseriert die Firma: „Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen.“ Friedrich von Borries und Jens-Uwe Fischer haben sich in Deutschland und Israel auf die Spuren der Erbauer und Bewohner der Kupferhäuser gemacht und mit ihnen darüber gesprochen, was Heimat heute für sie bedeutet. 19 Uhr. Steintorplatz, 20099 Hamburg.
10.3. --- Laeiszhalle Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg.
11.3. --- Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaften Buchvorstellung. Wolfgang Michalski – „Hamburg – Erfolge und Erfahrungen in der globalisierten“. Hamburg ist weltweit eine der wenigen Städte, die seit über 1000 Jahren von der Globalisierung profitiert haben. Die Hansestadt ist trotz zeitweiliger Rückschläge ein ständiger Gewinner der Globalisierung, weil sie sich Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft permanent zunutze gemacht hat. Sie ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum einer Metropolregion mit 4,3 Millionen Einwohnern und die größte Stadt Europas, die nicht zugleich Hauptstadt ist. Wolfgang Michalski zeigt am Beispiel Hamburgs, wie man Gewinner oder Verlierer der Globalisierung wird. Raum 519. 18 Uhr. Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg.
12.3. --- Speicherstadtmuseum Lesung. Alexandra Kui – „Wiedergänger“. Lübeck, 1942. Ein Mann wird lebendig begraben –von seinen eigenen Kindern. Sechzig Jahre später werden die Geschwister von ihrer Tat eingeholt, und nicht nur sie müssen grausam dafür büßen. Kuis unerhört spannender Roman erzählt von der Macht eines alten Fluchs und von einer Schuld, für die jede Generation mit dem Tod bezahlen muss. Nicht jeder, der verschwindet, wird vermisst. Als Tönges Engel, Sprengmeister im Ruhestand, nach einem Streit mit der Verwandtschaft das Haus verlässt und nicht mehr zurückkommt, kümmert das niemanden. Bis seine Enkeltochter und Firmenerbin Liv anfängt, Fragen zu stellen. Alte Narben reißen auf. Hat jemand aus der zerrütteten Lübecker Familie den schroffen Patriarchen beseitigt? Oder hat sich Tönges Engel abgesetzt, um endlich den Geistern seiner Vergangenheit die Stirn zu bieten? Livs Suche führt bis nach Island, wo Tönges’ Schwester bereits auf sie wartet. Dort muss Liv nicht nur gegen Schnee und Eis, sondern auch gegen einen angeblichen archaischen Fluch kämpfen. 19.30 Uhr. St. Annenufer 2, 20457 Hamburg.
14.3. --- Mathilde Bar Lesung. Elisabeth Rank – „Und im Zweifel für dich selbst“. Als Lenes Freund Tim bei einem Autounfall stirbt, bricht die Existenz von Lene und Tonia in Stücke. Berlin, Prüfungen, Partys - nichts in ihrem Leben ist bislang besonders schwerwiegend gewesen. „Nutze den Tag“ war nur ein hübscher Spruch in Schönschrift. Als sie plötzlich mit einem schrecklichen Verlust klarkommen müssen, setzen sie sich ins Auto und fahren los, erst mal nur weg, kreuz und quer durchs sommerlich heiße Mecklenburg, Hauptsache nicht zurück, denn zu Hause wird alles anders sein. Doch am Meer geht es nicht mehr weiter, und Tonia, die Erzählerin, begreift: So sehr man glaubt, die Welt bleibt stehen, es geht immer weiter. Für die anderen, die noch da sind. Für die neue Liebe. Und im Zweifel für sich selbst. Elisabeth Ranks literarisches Debüt ist ein Generationenporträt und der Roman eines Lebensgefühls: die Geschichte der ersten echten Krise im Erwachsenenleben, erzählt als Roadstory. 19 Uhr. Bogenstraße 5, 20144 Hamburg.
16.3. --- Literaturhaus Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
16.3. --- Jüdischer Salon/ Café Leonar Lesung. Gerald Stern und Thomas Pletzinger – „Alles brennt“. Gerald Stern, der 85-jährige Altmeister der amerikanischen Gegenwartslyrik, präsentiert mit seinem Übersetzer, dem Autor Thomas Pletzinger „Alles brennt“ - eine Auswahl seiner erstmals auf Deutsch erscheinenden weltweisen, enthusiastischen und wütenden Gedichte (Matthes & Seitz Berlin). Stern wird die amerikanischen Originale seiner Gedichte lesen und sich dabei immer wieder selbst unterbrechen, um aus seinem Leben zu erzählen, davon wie fett Orson Welles wirklich war, wie Andy Warhol von Zuhause auszog, wie Allen Ginsberg starb, Geschichten von Pistolenkugeln, Frauen, Zigarren, Rabbis, Opossums, Schlägereien und dem Glück des Lebens. Der Autor Thomas Pletzinger, der Sterns Gedichte ins Deutsche übertragen hat, wird aus der Übersetzung lesen. Moderieren wird Stephan Samtleben. 10-5 €. 20 Uhr. Grindelhof 59, 20146 Hamburg.
17.3. --- Fabrik Lesung. Diana Gabaldon – „Echo der Hoffnung“. 1777 – die Zeichen für einen Sieg der Kolonien im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten stehen schlecht. Nur Claire Randall, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, und ihr geliebter Mann Jamie Fraser wissen, wie er ausgehen wird. Jamies Herz schlägt für die Aufständischen – doch sein unehelicher Sohn William kämpft in der britischen Armee. Jamie weigert sich, zur Waffe zu greifen, doch er will mit dem gedruckten Wort in die revolutionären Kämpfe eingreifen. Dafür braucht er seine Druckerpresse, und die steht immer noch in Edinburgh. Während es in den Straßen der Kolonien schon nach Pulverdampf riecht, macht sich Jamie bereit für eine Rückkehr in die schottischen Highlands, mit Claire an seiner Seite. Dort scheint seine Tochter Brianna, die im Jahr 1979 lebt, in Sicherheit. Doch mysteriöse Zwischenfälle lassen sie begreifen, dass in den Highlands gefährliche Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Eltern ins Licht der Gegenwart drängen. 20 Uhr. Barnerstraße 36, 22765 Hamburg.
18.3. --- Buchhandlung Kortes Lesung. Susanne Bienwald – „Lauter zerrissene Verhältnisse“ – Friedrich Hebbel und Hamburg. Ein ungehobeltes Genie in der bürgerlichen Gesellschaft. Mit sicheren Strichen zeichnet Susanne Bienwald das Lebensdrama Friedrich Hebbels in Bezug auf Hamburg nach. Was so entsteht, ist nicht nur ein lebendiger Lebenslauf dieses großen Dramatikers, sondern das Zeitbild einer Stadt, das erstaunlich weit in die Gegenwart hineinreicht. Hamburg war die große Hoffnung des angehenden Dichters. Doch als ihm der Sprung aus der Enge und Armut Wesselburens in die Stadt seines Sehnens endlich gelungen war, war die Enttäuschung groß: Er blieb weiter vor den Toren der Gesellschaft – zu frei und unkonventionell war sein Leben, zu rücksichtslos seine literarischen Kritiken. Susanne Bienwald schildert die späten Anfänge des 22-Jährigen am Johanneum, die schwierige Liebe zu Elise Lensing und die konfliktreiche Beziehung zur Mentorin Amalie Schoppe. Sie zeigt die zwangsläufige Spannung zwischen dem ungehobelten Genie und der bürgerlichen Gesellschaft auf und beschreibt Hebbels lebenslanges Ringen mit dem großen Hamburger Verleger Julius Campe. 19.30 Uhr. Elbchaussee 577-579, 22587 Hamburg.
22.3. --- Kurt Heymann Buchzentrum Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 20.30 Uhr. Eppendorfer Landstraße 77, Marie-Jonas-Platz, 20249 Hamburg.
23.3. --- Literaturhaus Lesung. Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März, Elke Schmitter – „Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur.“ Ihre Verse haben Jahrtausende überdauert wie Sapphos Poesie; sie schrieben in düsteren Verhältnissen wie die Schwestern Brontë, erfanden den weiblichen Fantasy-Roman wie Irmtraud Morgner, radikale Schreibweisen wie Elfriede Jelinek und die berühmteste Romanfigur der Gegenwart, Harry Potter. 99 schreibende Frauen haben Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter für ihren weiblichen Kanon der Literaturgeschichte ausgewählt. Sie porträtieren die Autorinnen, betten ihr Werk in Lebens- und Zeitumstände, positionieren sie innerhalb literarischer Traditionen und an deren Bruchstellen. Eine Wanderung durch die weiblichen Gefilde der Weltliteratur, für die man nichts mitbringen muss als Neugier und Leselust. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
23.3. --- Jüdischer Salon am Grindel e.V. im Café Leonar Lesung. Rada Biller – „Ein Hund kann auch ein Jude sein“. Rada Biller hat eine fast märchenhafte Biographie, die sich geographisch aufspannt vom Rand des Morgenlands bis in unsere westliche Welt. Sie wuchs in den dreißiger Jahren in der südlichen Sphäre der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku auf, im Völkergemisch des Kaukasus, als Tochter ihrer jüdischen Mutter Zelda Perlstein und ihres armenischen Vaters Akop Tschachmachtschew. Sie überlebte Stalins Terror. „Wir lebten wie im Käfig. Fast nichts war erlaubt und fast alles verboten. Doch man konnte daraus lernen stark zu sein und menschlich zu bleiben denen gegenüber, die auch im Käfig lebten.’’ Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte sie in Moskau Geographie. Erinnerungsfetzen und Träumereien unterbrachen ihre Forschungsarbeit am Schreibtisch. Dort entstanden ihre ersten Skizzen und Notizen, sie schrieb ihre ersten Geschichten. In den fünfziger Jahren zog sie nach Prag, blieb der Liebe wegen und gründete eine Familie. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings emigrierte sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern nach Hamburg. Rada Billers klarer, offener, unerschrockener Blick, ihr unvergleichlicher Humor und die Leichtigkeit des Seins in einer schwierigen Welt verbinden sich unverwechselbar in ihrer Prosa. Sie liest aus dem autobiographischen Roman Melonenschale und zwei neue Erzählungen. 5-10 €. 20 Uhr. Grindelhof 59, 20146 Hamburg.
29.3. --- Röhrenbunker Lesung. Susanne Bienwald – „Hans Erich Nossack. Nachts auf der Lombardsbrücke“. Hans Erich Nossack und Hamburg – eine Hassliebe zwischen Alsteridyll und Reeperbahn-Hinterzimmer. Die Stadt zog ihn an und stieß ihn ab, er floh sie und suchte sie doch immer wieder auf. Ein literarischer Spaziergang durch Nossacks Hamburg. Lokalpatriotismus ist von Nossack nicht zu erwarten, dafür aber genaue, oft anekdotisch zugespitzte Beschreibungen einzelner Gegenden und Ansichten. Wie der Dichter diese Stadt erlebte und erlitt, wie sie ihn aus der herrschaftlichen Villa in Harvestehude in immer neue, kalte und arme Behausungen trieb, wie er in ihr über Jahrzehnte das Doppelleben eines ehrbaren Kaffeekaufmanns und eines asketisch-ausschweifenden Dichters führte und wie sie ihm zur überall durchscheinenden Folie seines umfangreichen Werkes wurde – das beschreibt Susanne Bienwald präzise recherchiert, plastisch erzählt und immer dicht auf den Fersen dieses großen Hamburgers, Hans Erich Nossack. 19.30 Uhr. Tarpenbeckstraße 68, 20251 Hamburg.
31.3. --- Literaturhaus Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
1.3. --- Universität Hannover Bolaño/Wallace-Abend. Übersetzen am Rande des Weltsinns – „Unendlicher Spaß“ und „2666“ in deutscher Übertragung. Meteoritengleich haben zwei Werke im vergangenen Buchherbst bei uns eingeschlagen: „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace und „2666“ von Roberto Bolaño. Beide sind in jeder Hinsicht gewaltig: 1500 Seiten dick das eine, 1100 das andere, hoch komplex und von so überbordendem artistischen Eigensinn, dass man sie im gleichen Atemzug als literarische Monstren und als Meilensteine der Weltliteratur bezeichnet hat. Beide stehen für uns heute als literarische Vermächtnisse da. Bolaño verstarb 2003, DFW (seine Initialen klingen so emblematisch wie JFK) beging 2008 Selbstmord. Eine Metamorphose von Leben in Text. Die sich umkehren lässt: „Wenn Sie nach einem Monat Lektüre aus diesen Seiten heraustreten, sind Sie ein besserer Mensch,“ berichtet freimütig der Schriftsteller Dave Eggers. Wie ergeht es erst Lesern, die über drei bzw. sechs Jahre in diesen Werken zugebracht, dem Klang jeder Silbe, den semantischen Finessen jedes Wortes, Balance und Rhythmus eines jeden Satzes nachgespürt haben? Die Übersetzer Christian Hansen (Bolaño) und Ulrich Blumenbach (DFW) berichten. 20 Uhr. Conti-Hochaus, 14. Etage. Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.
2.3. --- Literaturetage im Künstlerhaus Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.
4.3. --- Schmorl & von Seefeld Buchhandlung Lesung. Tommy Jaud – „Hummeldumm“. Wer an allem schuld ist, ist für Matze sowieso klar: seine Freundin Sina. Während er in endlosen Verhandlungen die neue Eigentumswohnung klargemacht hat, sollte sie einfach nur „irgendwas“ buchen. Hat sie auch. Doch musste dieses „irgendwas“ ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch Namibia sein, ein Land, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet? Was hat er denn verbrochen, dass man ihn nun täglich in einen Kleinbus voller Bekloppter sperrt, um ihn dann zu österreichischen Schlagern über afrikanische Schotterpisten zu rütteln? Und warum stolpert er bei minus zwei Grad in einem albernen Wanderhut über die Dünen der Kalahari, statt auf Mallorca ein Bierchen zu schlürfen? Als Matze dann noch daran erinnert wird, dass die sicher geglaubte Wohnung an andere Käufer geht, wenn er nicht sofort die fünftausend Euro Reservierungsgebühr überweist, hat er gleich noch drei neue Probleme: Das nächste Internetcafé ist fünfhundert Kilometer entfernt, der Handyakku plattgedaddelt und das einzige Ladegerät fest in österreichischer Hand. 20.15 Uhr. Bahnhofstraße 14, 30159 Hannover.
7.3. --- Buchhandlung Leuenhagen & Paris Lesung. Alida Gundlach – „Miteinander oder gar nicht“. Ein enger Austausch zwischen den Generationen ist lebenswichtig. Wir können es uns nicht leisten, auf familiären Zusammenhalt, jahrzehntelange Erfahrungen, reiches Wissen und erworbene Kompetenz zu verzichten. Dabei ist eine Annäherung nie leichter gewesen als heute. 60-jährige stehen als Rockband auf der Bühne, 40-jährige sind im Sport erfolgreich. Man bleibt länger fit und aktiv und rückt schon dadurch näher zusammen. Alida Gundlach berichtet von ihrem Leben mit den Generationen; von ihren Erfahrungen, Ansichten, Prägungen. Sie gibt Einblick in ihre europäische Erziehung durch die verschiedenen Nationalitäten ihrer Familie (Mutter: Italienerin, Vater: Niederländer – und ihre Jahre in Spanien). Und sie erzählt von ihrem großen Traum, dem Bühnenprojekt der Generationen: ZEIT. Was hat es damit auf sich? Warum sollte es unbedingt wahr werden? Welche Erkenntnisse hat sie daraus gewonnen? Darüber hinaus spricht Alida Gundlach mit Menschen verschiedener Generationen über ihre Erfahrungen und interviewt Experten aus Politik, Gesellschaft, Soziologie und PR. Daraus ergeben sich unterschiedliche Meinungen, provokante Thesen und spannende Widersprüche. Alida Gundlach gibt Anregungen, nennt Lösungsvorschläge und zieht Resümees. Ihr warmherziger Stil ist heiter, dennoch sachlich, nicht frei von Selbstironie und zuweilen provokant. 16 Uhr. Lister Meile 39, 30161 Hannover.
8.3. --- Theater am Aegi Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Aegidientorplatz, 30159 Hannover.
16.3. --- Pavillon Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. 20 Uhr. Lister Meile 4, 30161 Hannover.
17.3. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Jostein Gaarder – „Die Frau mit dem roten Tuch“. Ein dramatisches Ereignis bringt eine Liebe zum Scheitern. 30 Jahre später trifft sich das ehemalige Paar überraschend wieder - am gleichen Ort in Norwegen, an dem sich der Vorfall ereignete. Ist es Schicksal oder einfach nur Zufall, dass sie sich genau dort wieder begegnen? In einem Briefwechsel erinnern sie sich, was damals eigentlich geschah. Wie sie heftig verliebt ins Fjordland fuhren, eine wahnsinnige Dummheit begingen, und jener rätselhaften Frau mit dem roten Tuch begegneten. Gibt es Kräfte, die stärker sind, als Vernunft und Wissenschaft es wahrhaben wollen? Jeder der beiden hat seine eigene Philosophie. Um endgültig Klarheit über das rätselhafte Erlebnis zu gewinnen, beschließen sie, sich noch einmal wiederzusehen. Veranstaltung in englischer und deutscher Sprache. 20.30 Uhr. Georgstraße 10, 30159 Hannover.
23.3. --- Literaturhaus Gespräch. „Vom Lügen – zwischen Authentizität und Anpassung“. Mit Kristof Magnusson und Jürgen Schmieder. Laut Wissenschaft lügen wir bis zu 200-mal am Tag: aus Höflichkeit, Diplomatie, weil es einfacher ist. „Du sollst nicht lügen!“ heißt das aktuelle Buch von Jürgen Schmieder – und der Titel ist Programm. Der Redakteur der Süddeutschen Zeitung unternahm nämlich den ungewöhnlichen Selbstversuch, vierzig Tage lang nichts als die Wahrheit zu sagen. Das Ergebnis: blaue Flecken, Nächte auf der Couch, ein verlorener Freund – und dieser witzig-erhellende Erfahrungsbericht: „...als hätte man Woody Allen an einen Lügendetektor angeschlossen“, so Albert Ostermaier. „Das war ich nicht“ ist - passend dazu - der neueste Roman des isländisch-deutschen Autors Kristof Magnusson betitelt. Darin treffen ein international gefeierter Schriftsteller mit Schreibblockade und Altersangst, ein junger Banker auf dem Sprung zur großen Karriere und eine Literaturübersetzerin, die vor einem perfekt eingerichteten Leben mit Weinklimaschrank und Peugeot-Salzmühle flüchtet, aufeinander. Auch sie müssen sich fragen, wo zwischen Authentizität und Anpassung das „wahre Leben“ liegt und wo die Lebenslüge beginnt. Martina Sulner spricht mit beiden Autoren über ihre Bücher und das keineswegs eindeutige Verhältnis von Wahrheit und Lüge. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.
25.3. --- Schorl und von Seefeld Buchhandlung Lesung. Sabine und Kurt Postel – „Tiere auf Versfuß“. Sucht wohl der Schell_ sch hin und wieder seine Schellen? „Tiere auf Versfuß“ von Kurt Postel ist ein Fabelbuch mit CD, das sich auf humoristische Weise mit den Fragen des Lebens auseinandersetzt. Mit 16 Illustrationen von Peter Muzeniek zaubern die 28 Geschichten ein Lächeln auf jedes Gesicht. Die Geschichten werden gelesen von Sabine Postel und ihrem Vater Kurt Postel. Sabine Postel zählt zu den beliebtesten Fernsehschauspielerinnen Deutschlands. Seit 1997 ermittelt sie als Kommissarin Inga Lürsen im Bremer „Tatort“. 8 €. Forum/ 1. OG. 20.15 Uhr. Bahnhofstraße 14, 30159 Hannover.
29.3. --- Leibniz Universität Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Literarischer Salon, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.
31.3. --- Literaturhaus Lesung. Adolph Freiherr von Knigge – „Werke“. Vorgestellt von Sibylle Lewitscharoff, gelesen von Rainer Frank. Adolph Freiherr Knigge (1752-1796) war nicht nur ein Menschenkenner und Freund aufgeklärter Geselligkeitskultur. Knigge galt ebenso als politischer Feuerkopf, er war ein streitbarer Gegner des Feudalabsolutismus und Anhänger der Französischen Revolution. Bekannt ist er heute vor allem als Autor des (immer wieder als Benimm-Fibel missverstanden) Werkes „Über den Umgang mit Menschen“. Im Wallstein Verlag erscheint nun eine neue, vierbändige Edition, die es einem breiten Publikum ermöglicht, Knigges facettenreiches Werk neu zu entdecken. Die Werkausgabe verdankt sich einem Kooperationsprojekt der Wüstenrot Stiftung und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, wodurch literarische Werke, die aus dem kulturellen Gedächtnis zu fallen drohen, neu ediert und von zeitgenössischen Schriftstellern vorgestellt werden. Diesjährige „Buchpatin“ ist Sibylle Lewitscharoff, die zuletzt mit dem renommierten Leipziger Buchpreis 2009 und dem Berliner Literaturpreis 2010 ausgezeichnet wurde. Die Berliner Autorin stellt Leben und Werk des gewitzten und witzigen Aufklärers Knigge – dieses „tiefen Kenners der Menschen und Bestien“ (Heinrich Heine) – in einem einleitenden Essay vor und begleitet auch die Buchpräsentation in den Literaturhäusern in Frankfurt, Leipzig, Hannover, Wien, Stuttgart und Berlin. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.
4.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Alina Bronsky – „Scherbenpark“. Es war die unwahrscheinliche Geschichte eines unverlangt eingesandten Manuskriptes, das den Verlag sofort begeisterte, und es wurde eines der erfolgreichsten Debüts: Mit ihrer Geschichte von Sascha, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, hat Alina Bronsky die Herzen ihrer Leser erobert. Was macht ihr Debüt so besonders? Da ist zum einen die siebzehnjährige Sascha Naimann, die aus Moskau nach Deutschland gekommen ist und mit ihren zwei jüngeren Geschwistern im Scherbenpark lebt – einem Hochhaus-Ghetto, in dem eigene Gesetze herrschen, die sie mit wilder Entschlossenheit bricht. Da ist zum anderen das katholische Elite-Gymnasium, das Sascha wegen ihrer Hochbegabung und ihrer prekären Lebenssituation angenommen hat, mitsamt den behüteten und ausstaffierten Mitschülerinnen, die keinen Schimmer von Algebra haben, aber ein volles Freizeitprogramm. Und da ist der Ton, in dem Sascha ihre Geschichte erzählt: Selbstbewusst und geradeheraus, beiläufig und trocken kommentiert sie ihre Umgebung, das verzweifelte Streben nach Glück, Freiheit und Wohlstand, das Scheitern ringsum und das eigene Aufbegehren. 19.30 Uhr. Reschop Carré 1, 45525 Hattingen.
9.3. --- Deutsch-Amerikanisches Institut Lesung. Roger Smith – „Blutiges Erwachen“. Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, versetzt uns mit seinem neuen Roman „Blutiges Erwachen“ in die Kulisse Südafrikas. Dieser Thriller beschreibt schonungslos die heutige Realität Afrikas und schreckt nicht davor zurück, den Weichzeichner der politischen Korrektheit zu umgehen. Es ist Sommer in Kapstadt und ein Ehepaar wird in der Stadt überfallen. Nachdem die Gangster verschwunden sind, greift das amerikanische Ex-Model Roxy kurzerhand zur Waffe und erschießt ihren verwundeten Mann. Unter Verdacht geraten dabei die beiden Verbrecher, die ihrerseits auf Rache sinnen und sich auf die Jagd nach Roxy begeben. Nun beginnt die Hatz bei der Roxy unvermutet Unterstützung durch den farbigen Billy erfährt, der jedoch seine eigenen Absichten zu verfolgen scheint. Und noch ein undurchsichtiger Spieler ist von der Partie: Piper, ein liebesverrückter Psychopath, der sich nach dem Ex-Model verzehrt. 20 Uhr. . Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.
10.3. --- Deutsch-Amerikanisches Institut Lesung. Maxim Biller – „Der gebrauchte Jude“. In seinem autobiografischen Werk beschreibt Maxim Biller die tragikomische Geschichte eines Juden, der in einem Land Schriftsteller wird, in dem es keine Juden mehr geben sollte. Er erzählt leicht, ironisch und poetisch von einem jungen Mann, der immer wieder hört, er solle nicht darauf bestehen, der zu sein, der er ist, und spätestens dann allen klarmacht, dass er nicht zu bremsen ist, als er mit dem Schreiben beginnt. In Billers neuem Buch geht es v.a. um das Jude-Sein und um die Selbstbehauptung des nachgeborenen Juden gegenüber den Vergasten und den Davongekommenen. Maxim Biller wurde 1960 in Prag geboren und lebt seit 1970 in Deutschland. Er schrieb als Journalist für die Zeit und den Spiegel. Von ihm sind u.a. der Roman Die Tochter sowie das Kinderbuch Adas größter Wunsch erschienen. Sein Roman Esra wurde gleich nach seiner Veröffentlichung 2003 verboten. Zurzeit ist er Kolumnist der FAZ. 4-8 €. 20 Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.
18.3. --- Deutsch-Amerikanisches Institut Lesung und Gespräch. Royston Maldoom – „Tanz um dein Leben“. Seit 30 Jahren leitet Royston Maldoom Tanzprojekte auf der ganzen Welt. Vor allem durch den vielfach ausgezeichneten Film Rhythm is it! wurde er bekannt. Der Film zeigt, dass Maldoom mit seiner Arbeit mehr bewirkt als alle theoretischen Erziehungsratgeber. Wenn er erzählt, wie er mit Berliner Schülern Strawinsky oder mit äthiopischen Straßenkindern die Carmina Burana einstudiert, wird deutlich, dass er ihnen, wie kein anderer, die Möglichkeit gibt, sich selbst, ihre Leidenschaften und ihr Können zu entdecken. So bringt er ihnen nicht nur das Tanzen, sondern auch das Leben bei. Wie sehr die Kunst das Leben positiv verändern kann, hat er selbst erfahren. Auf seinem ungewöhnlichen Lebensweg, vom jugendlichen Außenseiter im ländlichen Wales zum international gefragten Tänzer und Star-Choreographen, hat er über alle Grenzen hinweg unglaubliche Projekte realisiert. Nun dokumentiert Royston Maldoom sein bewegtes und bewegendes Leben in der Autobiografie „Tanz um Dein Leben“. 4-8 €. 2o Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.
26.3. --- Deutsch-Amerikanisches Institut Lesung. Hans Neuenfels – „Wie viel Musik braucht der Mensch“. Hans Neuenfels ist nicht nur das „enfant terrible“ der deutschen Opernregie, dessen Inszenierungen regelmäßig heftige Kontroversen hervorrufen, er war auch immer schriftstellerisch tätig. So entstanden Gedichte, Libretti, Erzählungen und ein Roman. In den vorliegenden Texten setzt er sich mit Komponisten und Opern auf eine ganz persönliche und unverwechselbare Weise auseinander. Er nähert sich ihnen an, umkreist sie und träumt sich etwa in Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Bernd Alois Zimmermann oder Johann Simon Mayr hinein. Dabei sind literarische Miniaturen und Fantasien von enormer sprachlicher Wucht entstanden. Sie sind durchtränkt von der Leidenschaft des großen Theater- und Opernmannes, bieten neue, ungewöhnliche Sichtweisen auf die Komponisten und ihre Werke und tragen zu einem tieferen Verständnis von Neuenfels’ Denk- und Arbeitsweise bei. 20.15 Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.
23.3. --- Alte Sparkasse Lesung. Markus Orths – „Das Zimmermädchen“. Lynn Zapatek putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Wo andere Zimmermädchen nichts mehr sehen, fängt es bei Lynn erst an. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort sieht und findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel, Medikamente. Zunächst ist Lynn noch vorsichtig, dann wird sie immer dreister. Sie beschnuppert nicht nur die fremden Kleider, sie zieht sie auch an. An einem Dienstag hört Lynn Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden Halt machen vor dem Zimmer, in dem sie steht und längst nicht mehr stehen darf. Sie hört den Schlüssel im Schlüsselloch und ihr bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt die Nacht dort. Mit dem Gast über ihr. Den anderen auf den Leib rücken, ihrem Leben nachspüren: Lynn weiß schnell, dass sie es wieder tun wird, tun muss. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar. 20 Uhr. Laudenbacher Tor 4, 64646 Heppenheim.
25.3. --- Foyer im Maritim Hotel Kaiserhof Lesung. Christoph Hein – „Landnahme“. Bernhard Haber ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Zwar werden Handwerker gebraucht, und Bernhards Vater ist Tischler, aber die Einheimischen bestellen ihre Möbel natürlich nicht bei dem Fremden. Dem Jungen begegnet man in der Schule nicht viel besser, sich durchbeißen und immer wieder Schläge einstecken - das erkennt er rasch als den einzigen Weg. Dass Bernhard nach der 8. Klasse eine Tischlerlehre beginnt, wundert niemanden, eher schon, dass er später zeitweise als Karusselbesitzer sagenhaft viel Geld verdient. Peter Koller, der in einem selbstgebauten Auto zahlende Gäste nach Westberlin gebracht hat und dafür ein paar Jahre ins Gefängnis muss, weiß genauer, woher Bernhards Wohlstand stammt, aber er verpfeift ihn nicht. Überhaupt hat Haber Glück mit den Leuten um sich herum: mit seiner Frau Friederike, die ihn anhimmelt, mit seiner Schwägerin Katharina, die ihm beigebracht hat, was Liebe ist, mit dem Sägereibesitzer Sigurd, der dafür sorgt, dass Bernhard als Tischlermeister in den Kegelklub aufgenommen wird, wo die Selbständigen sich treffen, um den nötigen Einfluss auf die Politik des Ortes zu nehmen ... vor 1989 und erst recht in den wilden Jahren danach. 6-12 €. 19 Uhr. Strandpromenade 1, 17424 Seebad Heringsdorf.
1.3. --- Léon-Foucault-Gymnasium/ Aula Lesung. Juli Zeh – „Corpus Delicti“. Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist. Sie gerät also in Stellung gegen das System, hier „Methode“ genannt, auch aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm. Juli Zeh entwirft in „Corpus Delicti“ das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert. Sie zeichnet ein System, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur höchsten Bürgerpflicht geworden. Die „Methode“ verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert. „Corpus Delicti“ handelt von höchst aktuellen Fragen: Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand? Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein Prozess“ ist ein visionäres und ungeheuer spannendes Buch über unsere Zukunft - und unsere Gegenwart. 19 Uhr. Straße des Friedens 25-26, 02977 Hoyerswerda.
6.3. --- Literaturhotel Franzosenhohl Lesung Anton Leitner – „Im Glas tickt der Sand“. Herr Leitner liest aus seinem Lyrikband „Im Glas tickt der Sand“, wobei er sich auf Gedichte konzentriert, die (auto)biographische Impulse haben. Im literarischen Schaffen von Anton G. Leitner spielt das Erleben eine zentrale Rolle. Für ihn „wird das Poem zum wahren Instrument der Kommunikation.“ (Süddeutsche Zeitung, Joachim Sartorius). „Leitner kann aus den ganz gewöhnlichen Dingen das hervorzaubern, was wir in der Regel nicht mehr wahrnehmen, weil es für uns zu selbstverständlich geworden ist. Bei ihm entsteht daraus ein großartiger Hymnus des Werdens.“ Schweizer Radio DRS 2. Frau Leitner liest aus ihrem Buch „Die Venus streikt. Gesund durch die Kraft der Poesie“. „Kann es das Dichten richten? Dieses Buch lässt hoffen: Es kann.“ Robert Gernhardt. „Felizitas Leitner zeigt überzeugend, wie mit den Mitteln der Poesie z. B. eine nachvollziehbare Trauerarbeit gelingt.“ Süddeutsche Zeitung. 15 € incl. 1 Glas Sekt. (Karten nur im Vorverkauf, Reservierung: 02371/820 720). Einlass ab19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Danzweg 25, 58644 Iserlohn.
13.3. --- Literaturhotel Franzosenhohl Lesung. Jens Johler – „Kritik der mörderischen Vernunft“. Der Mörder nennt sich „Kant“ und hinterlässt mysteriöse Botschaften am Ort des Verbrechens. Seine Opfer sind Wissenschaftler, die an der Erforschung des menschlichen Gehirns arbeiten. Seine Mittel sind brutal, denn er kennt kein Mitleid. Der Wissenschafts-journalist Troller ist der Einzige, der „Kant“ stoppen kann, bevor er noch mehr Morde begeht.15 € incl. 1 Glas Sekt. (Karten nur im Vorverkauf, Reservierung: 02371/820 720). Einlass ab19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr. Danzweg 25, 58644 Iserlohn.
19.3. --- Literaturhotel Franzosenhohl Vortrag. Juliette Eckel – „Textilkunst. Frauensache?“ Ein historischer Spaziergang vom Gobelin zu Mixed Media. Seit jeher unterschied man zwischen bildender Kunst und Kunsthandwerk. Wenn Frauen Künstlerinnen wurden, so nahm man sie nicht ernst und rückte sie in die Ecke des Kunsthandwerks, welches einen eher schmückenden Charakter hatte. Kunstgewerbe war in den Augen der Gesellschaft etwas, dass mit weiblichem Zeitvertreib wie Sticken oder Handarbeit assoziiert wurde. „Wo Wolle ist, ist auch ein Weib, das webt, und sei es nur zum Zeitvertreib“ – heißt es in einem spöttischen Vers von Oskar Schlemmer (1888-1943 Maler und Bildhauer). Auch Walter Gropius und Johannes Itten, Gründer und Lehrer des Bauhauses gingen davon aus, dass Frauen letztendlich irgendwann heiraten würden, um Mutter und Hausfrau zu werden. Sie sahen wenig Sinn darin, Frauen auszubilden und vergaben die wenigen Studienplätze am Bauhaus bevorzugt an Männer. Der Vortrag soll einen Einblick in die Entwicklung und den Stellenwert der „Nadelarbeit“ vom Mittelalter bis zur Gegenwart vermitteln. 10 € inkl. K. Kaffee/Stk. Kuchen. Karten nur im Vorverkauf (Reservierung: 02371/ 820 720). Beginn 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen, Vortrag ab 16 Uhr, Ende ca. 19 Uhr. Danzweg 25, 58644 Iserlohn.
13.3. --- Kaffeebohne am Obertor Lesung. Maximilian Dorner – „Ich schäme mich“. Jeder kennt diese Empfindung: wenn man sich in einer peinlichen Situation wehrlos fühlt, rot wird, an Souveränität verliert und jedes andere Gefühl in den Hintergrund tritt, wenn einem die Scham die Sprache verschlägt. Maximilian Dorner neigte schon immer zu Zahnpastaflecken auf der Kleidung, aber seitdem er, mit Mitte dreißig, am Stock durchs Leben geht, häuften sich die schamvollen Momente. Deswegen hat er beschlossen, sich der Scham zu stellen, und zwar mit Humor. In seinem charmanten Selbstversuch holt Dorner das Peinliche aus dem Halbdunkel, bricht mit Tabus und reißt die Tür weit auf, statt nur durchs Schlüsselloch zu spähen. Anhand von selbst erlebten Episoden und peinlichen Situationen, die jeder kennt, erzählt er auf ebenso kluge wie amüsante Art, wofür und wie wir uns schämen. Mit Leichtigkeit geht er gegen die Schwere des Themas an, denn auf dem Prüfstand stehen nicht nur kleine Missgeschicke, sondern etwas durch und durch Menschliches. 19.30 Uhr. Obertorstraße 22, 88316 Isny im Allgäu.
21.3. --- Volkshochschule Lesung. Kathrin Passig/Aleks Scholz – „Verirren“. Das Verirren hat keinen guten Ruf: Es gilt als gefährlich, zeitraubend und peinlich – und außerdem im Zeitalter von GPS und Google Maps als höchst überflüssig. Doch Verirren ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit, und ihre Vorzüge sind gar nicht zu überschätzen: Ohne sie hätte etwa Kolumbus nie Amerika entdeckt, Hänsel und Gretel hätten keine Hexe erlegt, und wir selbst könnten nur von wenigen spannenden Urlaubsabenteuern erzählen. Auf ebenso intelligente wie witzige Weise zeigen Kathrin Passig und Aleks Scholz, warum Verirren klüger, reicher und zufriedener macht – und manchmal sogar schneller zum Ziel führt. 19.30 Uhr. Rainstraße 12, 88316 Isny.
25.3. --- Schillers Gartenhaus Lesung. Ulrike Almut Sandig liest Lyrik. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus. Es ist nichts weniger als die Stimme einer neuen, ganz außergewöhnlichen Prosaautorin, die in der Welt der Lyrik bereits einen großen Namen besitzt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, zuletzt 2009 mit dem Leonce-und-Lena-Preis. Ulrike Almut Sandigs Prosa ist neu, frisch, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Mit bewundernswerter Sicherheit und Präzision setzt sie auf zweierlei: das Spiel mit der Erinnerung und die Gestaltungskraft der Phantasie, durchaus mit märchenhaften Zügen. Eine großartige neue Stimme, von der wir gewiss in den kommenden Jahren noch sehr viel zu erwarten haben: die Geburt einer Erzählerin. Friedrich-Schiller-Universität, Schillergässchen 2, 07745 Jena.
26.3. --- Stadtteilzentrum LISA Lesung. Landolf Scherzer – „Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten“. Wenn Landolf Scherzer sich auf den Weg macht, läuft er direkt ins Abenteuer. Knapp fünf Wochen wanderte er diesmal entlang der Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien. Aus zahllosen Begegnungen entsteht ein höchst lebendiges Porträt Osteuropas im Umbruch. 19.30 Uhr. Werner-Seelenbinder-Straße 28 a, 07747 Jena-Lobeda.
1.3. --- Literarische Gesellschaft Lesung Björn Kern – „Das erotische Talent meines Vaters“. Literarische Gesellschaft goes KOHI. LESUNG SÜD – Ein seltsamer Typ. Björn Kern entdeckt „Das erotische Talent meines Vaters“. Ein seltsamer Typ, dieser Jakob: Schon weit über 60, aber mit einer Frisur wie ein wildes Tier. Dazu umgeben von einer Alkoholfahne (oder ist es tatsächlich sein „Methanolparfüm“?) und trotzdem umschwärmt von Frauen. Nur durch ein Detail kann es schlimmer werden: Wenn dieser Mensch dein Vater ist! Dabei könnte alles so idyllisch sein: Ein Besuch am Bodensee, die Weinberge, das Anwesen, in dem der Vater wohnt… Wäre da nicht der haarsträubende Lebenswandel Jakobs, der so gar nicht in das Bild eines verlassenen Ehemanns und Familienvaters passt. Björn Kern erzählt seinen vierten Roman in meisterhafter, stilsicherer Sprache. Er verbindet spielend Humor und Tiefe zu einem ehrlichen und intelligenten Roman. Für dieses Jahr hat Kern, Jahrgang 1978, das renommierte Casa-Baldi-Stipendium der Villa Massimo erhalten. Für die LESUNG SÜD kommt er auf einen Sprung in Karlsruhe vorbei. Im Anschluss an die Lesung gibt es Funk und Soul zum Hören und Tanzen. 20Uhr. 5 €. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und der Stephanus-Buchhandlung Karlsruhe. KOHI-Kulturraum e.V., Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
4.3 --- Museum für Literatur am Oberrhein Ausstellungseröffnung.– „Franz Kafka – Verschrieben & Verzeichnet“. Eine Ausstellung mit Zeichnungen von Pavel Schmidt. Die zeichnerische Auseinandersetzung mit Franz Kafka steht vom 4. bis 28. März 2010 im Zentrum der Ausstellung im Karlsruher Literaturmuseum. Auf Reisen entwarf der Schweizer Bildhauer, Maler, Zeichner, Schriftsteller und Installationskünstler Pavel Schmidt 49 farbige Zeichnungen mit Bleistift, Tusche, Öl, Tintenstift auf (Brief)Papier und Karton. Pavel Schmidt, 1956 in Bratislava geboren, lebt und arbeitet in Solothurn, Basel und München. Er besuchte die Akademie der Bildenden Künste in München. Von 1983 bis 1989 war er Assistent des Schweizer Künstlers Daniel Spoerri. In seiner künstlerischen Arbeit setzt Schmidt sich häufig mit der Thematik Figur und Kopie auseinander. Neben seiner Aktionskunst und bildhauerischen Arbeit ist Pavel Schmidt für seine sorgfältig gestalteten Bücher bekannt. Eine Ausstellung der Galerie Alfred Knecht im Museum für Literatur am Oberrhein. Begleitend zur Ausstellung im Literaturmuseum zeigt die Galerie Alfred Knecht vom 26.02. bis zum 01.04.2010 Zeichnungen und Objekte von Pavel Schmidt in den Galerieräumen in der Baumeisterstraße 4 (gemeinsam mit Gundula Bleckmann) und auf der art Karlsruhe in einer One-Artist-Show vom 04. bis zum 07.03.2010. Nähere Informationen unter: www.galerie-alfred-knecht.de. Eintritt frei. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
10.3. --- Thalia Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 20.15 Uhr. Kaiserstraße 167, 76133 Karlsruhe.
12. 3. – 20.3. --- PrinzMaxPalais Krimitage. Die 5. Karlsruher Krimitage werden im Literaturhaus eröffnet. Drei Krimiautoren aus der Partnerstadt Halle an der Saale lesen im PrinzMaxPalais. Karlsruhes Partnerstadt erweist sich als wahre Krimihochburg, denn alle drei Autoren präsentieren spannende Texte: Der Journalist Bernd Kaufholz, Jahrgang 1952, liest aus seinem 9. Band mit authentischen Kriminalfällen: Mord für 40 Ostmark. Seinen brandneuen historischen Krimi Folgen einer Landpartie mit Protagonist Joseph von Eichendorff stellt Nachwuchsautor Bernhard Spring, geboren 1983, vor. Tim Herden, ARD-Hauptstadtkorrespondent, 1965 in Halle geboren, liest aus dem Hiddensee-Krimi Gellengold – seinem ersten Roman. Alle drei Bücher erscheinen in diesem Frühjahr im Mitteldeutschen Verlag Halle. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und des Kulturbüros der Stadt Karlsruhe. Die Karlsruher Krimitage dauern vom 12.03. bis 20.03.2010. Eintritt frei. 20Uhr. Karlstraße 10 76133 Karlsruhe.
17.3. --- Designer Modegeschäft G. Rillmann Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 19 Uhr. Karlstraße 61, 76131 Karlsruhe.
17.3. --- KIT Bibliothek Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 22 Uhr. Straße am Forum 2, 76131 Karlsruhe.
25.3. --- PrinzMaxPalais Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Beeindruckendes Debüt über das Scheitern im Leben. Stephan Thome liest aus seinem Roman „Grenzgang“. Der Wissenschaftler Thomas Weidmann steht kurz vor der Habilitation, doch das Vorhaben scheitert. Seine Pläne sind dahin, seine Beziehung zerbrochen. Er kehrt von Berlin zurück in das hessische Bergenstadt, woher er einst gekommen ist. Im selben Provinznest ist auch Kerstin Werner gestrandet. Einst mit großen Ambitionen als Tanztherapeutin, zog sie der Liebe wegen nach Bergenstadt. Die Liebe ist gegangen, aber Kerstin ist längst in soziale Verpflichtungen verstrickt und bleibt. Die Lebensentwürfe der Protagonisten im Roman Grenzgang scheitern. Doch wann beginnt ein Mensch, den falschen Weg einzuschlagen? Was geschieht mit ihm auf der Suche nach Selbstverwirklichung? Stephan Thome verfolgt die Lebenswege seiner Protagonisten sehr genau. Sein Roman verwebt Vor- und Rückblenden zu einem hochinteressanten Ursache-Wirkung-Komplex. Stephan Thome wurde 1972 in Biedenkopf/Hessen geboren. Er studierte Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie an der FU Berlin und an verschiedenen Universitäten in der VR China, Taiwan und Japan. Seit 2005 lebt und arbeitet er in Taipeh/Taiwan. Grenzgang kam auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2009. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. Vorverkauf: Stephanus-Buchhandlung, Tel. 0721/919520. 20. Uhr. 4-8 €. Karlstraße 10 76133 Karlsruhe.
8.3. --- Buchhandlung am Bebelplatz Felicitas Mayall – „Die Stunde der Zikaden“. Laura Gottberg und Commissario Guerrini verbringen ihren ersten gemeinsamen Urlaub im noblen Resort „Il Bosco“ an der toskanischen Küste. Aber die Idylle hat schnell ein Ende, als Laura morgens beim Baden im Meer mit einer Leiche zusammenstößt. Guerrini will mit dem Vorfall nichts zu tun haben, schließlich sind sie im Urlaub. Doch nachdem der Tote auf mysteriöse Weise verschwindet und auch einer der Wärter des Resorts wie vom Erdboden verschluckt ist, können Laura und Guerrini die Sache nicht mehr ignorieren. Bei ihren komplizierten und gefährlichen Ermittlungen begegnen sie auch einem alten Bekannten. 19.30 Uhr. Friedrich-Ebert-Straße 130, 34119 Kassel.
20.3. --- Erzählwerkstatt Sephira Lesung & Trinken. Gabriela Schweigler – „Die Sonnenbarke“. 10 Jahre TEE und POESIE für Erwachsene mit der Erzählerin Gabriela Schweigler. 10 €. 18 Uhr. Kartentelefon 0561/773446. Tee- und Gewürzkontor Petra Klippert, Friedrich-Ebert-Straße 114, 34119 Kassel.
22.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Radka Denemarková – „Ein herrlicher Flecken Erde“. Gita will nur nach Hause, sich unter der warmen, weichen Zudecke verkriechen, den geliebten Geruch der Villa in sich aufnehmen. Doch die Realität sieht anders aus, als die Sechzehnjährige 1945 aus dem Konzentrationslager zurück in ihr Heimatdorf, das tschechische Puklice, kommt. Der Familienbesitz wurde konfisziert, Fremde leben jetzt dort, und die Deutschsprachige wird als Staatsfeindin verjagt. Erst sechzig Jahre später kehrt Gita zurück, um die Familie zu rehabilitieren. Und wieder schlägt ihr als ehemalige Großgrundbesitzerin der Hass der Dorfbewohner entgegen. Doch längst ist für Gita Weiterleben zur Kampfansage gegen Gewalt und Lüge geworden. Mutig, mit sehr plastischen, unter die Haut gehenden Bildern und mit enormer Sprachmacht wagt dieser kompromisslose Roman, für den die Autorin mit dem bedeutendsten tschechischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, einen Blick auf die verdrängte deutsch-tschechische Nachkriegsgeschichte. 19.30 Uhr. Obere Königsstraße 8, 34117 Kassel.
26.3. --- Frisörsalon Rackl Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 20 Uhr. Rheinstraße 71, 77694 Kehl.
1.3. --- KulturForum Lesung. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Ein couragiertes Leben, eine ungewöhnliche Frau – Inge Jens erzählt ihre eigene Geschichte. Aus dem Inhalt: Kindheit und Jugend. Nach dem Krieg Aufbruch in die Fremde – und ein Hausgenosse aus Hamburg. Lebensdinge und die Welt der Manns Neue Horizonte Alma mater Tubingensis Widerstand und Widerstehen Jenseits der Mauer Berlin und die Wende Noch einmal Katharina Pringsheim In guten und in schlechten Tagen. 20 Uhr. Andreas-Gayk-Straße 31, 24103 Kiel.
2.3. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Ulrike Draesner – „Vorliebe“. Ein Wiedersehen, das einschlägt wie ein Blitz: plötzlich steht die Astrophysikerin Harriet ihrer großen Liebe von einst gegenüber. Und allmählich, aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges Leben aus seiner geordneten Umlaufbahn. Harriet, halbindisch, mathematikbegeistert, macht in ihrem Beruf aus wissenschaftlichen Daten schöne kosmische Bilder, ein wenig Lüge darf dabei schon sein. Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet mit Partner Ash und Ben, dessen Sohn aus einer früheren Beziehung. Doch dann fährt Ash mit dem Auto ausgerechnet die Frau von Harriets Jugendliebe an, und Peter, der Mann, den sie längst vergessen zu haben glaubte, tritt von neuem in ihr Leben. Ein vermeintlich harmloses Liebesgetändel beginnt: Man ist ja offen, Heimlichkeiten und Eifersucht sind antiquiert, man verhält sich den Klischees der Gefühlswelt gegenüber abgeklärt. Doch Ulrike Draesner schickt die Heldinnen und Helden ihres neuen Romans auf wunderbar verspielte Weise in ein irrlichterndes Labyrinth aus romantischen Verwicklungen, das eine der Figuren nicht lebend verlassen wird. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
9.3. --- Literaturhaus Schleswig Holstein Lesung. Brigitte Kronauer – „Zwei schwarze Jäger“. In Brigitte Kronauers „Zwei schwarze Jäger“ ist die Grenze zwischen Wirklichkeit und Kunst von Beginn an in beiden Richtungen durchlässig. Mit der Feder der Schriftstellerin Rita Palka lässt die Autorin fantasie- und liebevoll Geschichten von Menschen erstehen, die sich nur in Momenten des Glücks kurzfristig ihrer Alltäglichkeit entheben, die erfüllt sind von der Sehnsucht nach den verdeckten und unerfüllbaren Träumen des Alltags. Es sind Geschichten, die sich zufällig kreuzen und zu einem Reigen fügen, an dessen Ende nur der Tod stehen kann. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
11.3.--- Literaturhaus Schleswig-Holstein Buchpräsentation. Kultur Rausch 2010: „Tatort Schweden“. Der Übersetzer Wolfgang Butt spricht über die neuen Romane von Arne Dahl und Henning Mankell. Im Februar erscheint „Dunkelziffer" von Arne Dahl in der deutschen Ausgabe, im April dann „Der Feind im Schatten" von Henning Mankell. Beide Kriminalromane hat wie gewohnt Wolfgang Butt, ehemals Skandinavist an der Universität Kiel, übersetzt. Er wird im Literaturhaus die neuen Bücher von Dahl und Mankell vorstellen, über die literarischen Eigenarten der beiden schwedischen Schriftsteller sprechen und dem Publikum Einblicke in die Werkstatt speziell des Krimiübersetzers geben.3,50-6 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
16.3. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Der polnische Schriftsteller Ignaczy Karpowicz, im März Stipendiat des Halma-Netzwerks im Künstlerhaus Eckernförde, stellt sein literarisches Werk vor. Lesung auf Polnisch und Deutsch. Ignacy Karpowicz, geboren 1976 in Słuczanka nahe Białystok, ist Schriftsteller, Übersetzer und Reisender. Sein erster Roman „Niehalo“ (Nicht der Hit) wurde 2006 veröffentlicht, schon ein Jahr später sein Roman „Cud“ (Das Wunder). Im gleichen Jahr 2007 wurde der Band „Nowy Kwiat Cesarza (i pszczoły)“ (Die neue Blume des Kaisers - und Bienen) veröffentlicht – mit den gesammelte Erzählungen und Eindrücken seiner Äthiopien-Reise. Für dieses Buch wurde er für den POLITYKA Paszport nominiert. Sein letzter Roman „Gesty“ (Gesten) wurde 2008 veröffentlicht und im folgenden Jahr für den angesehenen Nike Award nominiert. Einige seiner Texte wurden mittlerweile ins Deutsche übersetzt. Ignacy Karpowicz ist im März als Halma-Stipendiat zu Gast im Künstlerhaus Eckernförde. Das Netzwerk literarischer Zentren in Europa „Halma“ vergibt 2010 mit Unterstützung der Europäischen Kommission 20 Stipendien für Schriftsteller. Die Stipendiaten verbringen jeweils einen Monat an zwei von ihnen ausgewählten „Halmaorten“, zu denen auch Stipendienhäuser in Schleswig-Holstein zählen. Eintritt frei. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
19.3. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Michaela Vieser – „Tee mit Buddha - Mein Jahr in einem japanischen Kloster“. Auf der Suche nach dem Land hinter dem Lächeln: Die Reise der jungen Japanologie-Studentin Michaela Vieser ist eigentlich schon festgezurrt. Ein Jahr lang soll sie dank eines Stipendiums der renommierten Stanford-Universität japanischen Sprach- und Kulturunterricht in Tokyo erhalten. Doch daraus wird erst mal nichts: Statt an der Uni landet sie in einem buddhistischen Kloster im Süden des Landes und verbringt dort ein Jahr mit den Mönchen. Ausgerüstet mit einem „Visum für besondere kulturelle Erfahrung", darf sie an der Spiritualität und dem traditionellen Leben dieses Klosters teilhaben. Sie wohnt und lebt gemeinsam mit Männern und Frauen, die ihr normales Leben hinter sich gelassen haben, um in der Gemeinschaft zu wachsen. Es sind Japaner der unterschiedlichsten sozialen Schichten, denen sie dort begegnet und die ihr das Land hinter dem Lächeln zeigen. Mit ihrem profanen, aber genauen Blick selbst für abseitige Details, einer gehörigen Portion Selbstironie, dabei stets realistisch und berührend, erzählt sie von ihrer sehr persönlichen Entdeckungsreise in einem wundersamen Land, dessen gelebte Spiritualität weit entfernt ist von jeder neumodischen Wellness-Erleuchtung und die jeden, der sich ihr mit Geduld, Zeit und wachen Sinnen nähert, im Innersten berührt. 5 € (Mitglieder der Deutsch-Japanischen Gesellschaft S-H frei). 19 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
22.3. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Vorlesepatenseminar – „Macht Bücher lebendig!“ mit Martin Gries von Bücherpiraten in Lübeck. Vorlesen ist in vieler Hinsicht ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung von Kindern: für ihre Freude am Entdecken, Hinterfragen, Diskutieren. Doch auch das Vorlesen will geübt sein, damit es Hörern wie Lesern Spaß bereitet. Das Vorlesepatenseminar bietet Informationen, Ideen und Konzepte rund ums Vorlesen sowie viele neue und alte Bilderbücher, die sich als Vorlesebücher eignen. Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen werden in einem zweiten Schritt Vorleseprojekte entwickelt, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. Martin Gries, Dipl. Pädagoge und Kinderbuchautor, ist u.a. pädagogischer Leiter der Bücherpiraten Lübeck e.V. und leitet als freier Mitarbeiter die Vorlesepatenseminare des Literaturhauses. Seminarbeitrag: 15 Euro (für aktive Vorlesepaten frei), Anmeldung bis zum 15.03.2010. 10-17 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
24.3. ---, Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Hannes Hansen – „Auf der Suche nach Schleswig-Holstein“ vor. Wo Schleswig-Holstein liegt, weiß doch jeder, sollte man meinen, das braucht man nicht zu suchen. Doch, sagt Hannes Hansen, jedenfalls dann, wenn man ein Land entdecken will, das mehr bietet als den allerorts zwischen Castrop-Rauxel und Bombay vorhandenen Einheitsbrei aus gesichtsloser Architektur und zersiedelter Landschaft. Der bekannte Kultur- und Reisejournalist nimmt Sie in diesem ersten von zwei Bänden mit in den Dänischen Wohld, nach Angeln und ins Holsteinische, nach Lauenburg und zu einer Tour entlang des Nord-Ostsee-Kanals. Im feuilletonistischen Plauderton erzählt er von den Schönheiten des Landes und lässt seine Menschen zu Wort kommen. So verbindet er Geschichte und Geschichten zu einer eindrucksvollen Reise in ein bekanntes, immer wieder neu zu entdeckendes Land. Hannes Hansen lebt nach mehrjährigem Aufenthalt als Universitätsdozent in Großbritannien und Irland als Gymnasiallehrer in Kiel. Er arbeitet als freier Kultur- und Reisejournalist, Autor und Übersetzer für diverse Zeitungen und Rundfunksender. Er veröffentlichte mehrere Reiseführer - über Schleswig-Holstein, Lübeck und Granada - und die drei Reisebücher „Hannes Hansens Spaziergänge in Schleswig-Holstein“, „... in Kiel“ und „... im Nordosten Deutschlands“. 3-5 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
27.3. --- Thalia-Buchhaus Buchvorstellungen. Die Leseratten des Literaturhauses Schleswig-Holstein stellen ihre aktuellen „Lesetipps“ für Kinder und Jugendliche vor Die Leseratten des Literaturhauses, Kinder und Jugendliche im Alter von 8-19 Jahren, treffen sich regelmäßig bei uns, um sich dort aktuelle Neuerscheinungen aus dem Kinder- und Jugendbuchbereich auszuleihen, diese zu lesen und eigene Buchrezensionen darüber zu verfassen. Diese Rezensionen werden dreimal jährlich in den "Lesetipps" herausgegeben. Darüber hinaus geben die Leseratten live Tipps für die kommenden Ferien: Die Osterferien sind lang, und wer könnte besser durch den Kinder- und Jugendbuchdschungel führen als junge kritische Leserinnen und Leser selbst? Jung und Alt sind herzlich eingeladen, sich in Erzählung und kurzen Lesestücken eine Reihe neuer, lesenswerter Bücher vorstellen zu lassen. Eintritt frei. 15 Uhr. Holstenstraße 17, 22765 Hamburg.
11.3. --- Buchhandlung Reuffel Lesung. Harald Martenstein – „Der Titel ist die halbe Miete“. Harald Martenstein weiß, worauf es ankommt. Seine Texte bringen das Wesentliche immer auf den Punkt. Auch im neuen Band sind Kolumnen versammelt, die sich um die Widrigkeiten des Alltags drehen: Probleme, die die Menschheit seit Urzeiten mit sich herumschleppt oder welche, die manchmal nur so kurz aufblitzen, dass sie nur von Harald Martenstein verewigt werden können. In seinen Gedankenlabyrinthen diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein kann man sich kichernd verlieren oder auch stirnrunzelnd Zeitgeistanalyse betreiben. Auf Martenstein ist Verlass. Immer. 20 Uhr. Löhrstraße 92, 56068 Koblenz.
12.3. --- Palais Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food“ fürs Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Firmungstraße 2, 56068 Koblenz.
17.3. --- Coenen Palais Lesung. Urs Widmer – „Herr Adamson“. Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit –, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. 20 Uhr. Hofstraße 272, 56067 Koblenz.
3.3 --- Lengfeld’sche Buchhandlung Vortrag. Prof. Dr. Hermann Kurzke spricht über Thomas Manns „Betrachtungen eines Unpolitischen“. 20 Uhr. Kolpingplatz 1, 50667 Köln.
8.3. --- Literaturhaus Lesung. Hallgrimur Helgason – „Reykjavik 101“. Eigentlich ist er Kroate, eigentlich lebt er in New York und eigentlich ist er kein Priester, sondern ein Auftragskiller mit 66 erfolgreich ausgeführten Morden. Doch einmal in Island angekommen, bleibt Toxic nichts anderes übrig, als die Rolle des Predigers zu spielen. Mehr schlecht als recht absolviert er einen Auftritt in einer TV-Show und verliebt sich auch noch in die Tochter seiner Gastgeber. Bald schon droht er aufzufliegen. In gewohnter Tarantino-Manier verbindet Hallgrímur Helgason in seinem Roman „10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“ Spannung und mitreißenden Humor, „nutzt Island als verkleinerte Weltkarte, in der sich ein ganzes Säkulum spiegelt.“ (FAZ) 4-7 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
9.3. --- Museum Ludwig Lesung. Ivan Nagel „Gespräche und Drama“. Über Jahrhunderte, von 1300 bis 1800, war die Leitgattung der europäischen Malerei das Historiengemälde. Götter, Helden, Menschen aus heidnischer, jüdischer, christlicher Sage wurden ins Bild geholt. Ivan Nagel zeigt den Aufstieg des neuen Historienbildes von 1300 bis 1500. In einem weit verbreiteten Vorurteil sah man Giottos, Masaccios und Leonardos Werke als „erzählende Bilder“. Ivan Nagel zeigt indessen, dass sie ihr präsentisches Aufleuchten einer Handlung nicht mit dem Epos oder dem Roman teilen, sondern mit dem Drama, das sie, lange vor dem Theater, erneuern. Der Autor zeigt, wie Giotto und Dante gemeinsam die Kunst als sichtbares Sprechen, „visibile parlare“, als Dialog der Gesten, Mienen und Blicke entdecken; wie Giotto seinen lebenslangen Helden Franz von Assis erst als aufrührerischen Lebensreformer, dann als kanonisierten Wundertäter, schließlich als modernen Menschen autonomer Entschlüsse in diesen Bilddialogen spiegelt. Eine weitere Untersuchung gilt der (bislang oft ignorierten) Freundschaft zwischen Masaccio und Alberti. 19 Uhr. Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln.
11.3. --- Schauspielhaus. Herta Müller trifft Ai Weiwei. 19.30 Uhr. Offenbachplatz, 50667 Köln.
12.3. --- MS Rheinenergie/ Literaturschiff Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine russischen Nachbarn“. Männer sind bekanntlich vom Mars, Frauen von der Venus. Aber woher kommen Russen? Sie kommen aus Berlin. Sie spielen morgens Trompete und freuen sich, wenn ihre Nachbarn mit dem Besen an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie lieben Besuch, kapern aber notfalls auch ein paar Zeugen Jehovas, um sie in ihrer Wohnung festzuhalten, bis alle Fragen zu Gott und der Welt beantwortet sind. Wladimir Kaminer ist überzeugt, dass seine beiden Nachbarn Andrej und Sergej auf diese Weise der deutschen Gesellschaft ein ganzes Trio dauerhaft entzogen haben. Möglicherweise helfen sie Andrej auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Denn sein Wortschatz ist auf den rätselhaften Satz begrenzt „Tschüss, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Popkonzert!“ Der Versuch, mittels einer Hypnose-Kassette Deutsch zu lernen, scheiterte. Zwar beherrscht man anschließend jede gewünschte Sprache fließend, sie wird allerdings von der Umwelt oft nicht erkannt. Glücklicherweise gibt es aber auch andere Wege, einander zu verstehen. Zum Beispiel durch die Lektüre der so komischen wie völkerverbindenden Geschichten von Wladimir Kaminer! 21 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
12.3. --- Halle Kalk Lesung. Harriet Köhler – „Und dann diese Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem Alter seine Frau verliert und auf einmal merkt, dass man nie mit ihr geredet hat – zumindest nicht über das, was einem seit sechzig Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist es, wenn man als Rentner wieder bei seinem Vater einzieht – und einen Mann pflegt, der einem ein Leben lang fremd geblieben ist? Und wie ist es, wenn man immer sicher war, anders zu sein als die Eltern – und nun, da man zum ersten Mal liebt, erkennen muss, dass man genauso verstockt und unfähig ist wie sie? Nach ihrem hochgelobten Debüt „Ostersonntag“erweist sich Harriet Köhler erneut als feinfühlige und genaue Beobachterin familiärer Bindungen. Mit beeindruckender Sprache und in intensiven Bildern erzählt sie von Trauer und Sehnsucht, von Wut und Liebe, aber auch von der Möglichkeit, zu verstehen und zu verzeihen – und umspannt, fast nebenbei, die Geschichte dreier Generationen, geprägt von den Spätfolgen des Krieges. 19.30 Uhr. Neuerburgstraße 1, 51103 Köln.
12.3. --- Schauspielhaus Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher1974-1978“. 19.30 Uhr. Offenbachplatz, 50667 Köln.
12.3. --- Gloria Theater Lesung. Anthony McCarten – „Hand aufs Herz“. Brauchen Sie ein neues Auto? Oder vielleicht gar ein neues Leben? Hier ist Ihre Chance: ein Ausdauerwettbewerb, bei dem ein glänzendes neues Auto zu gewinnen ist. Doch für zwei der vierzig Wettbewerbsteilnehmer in Anthony McCartens neuem Roman geht es nicht ums Gewinnen, sondern ums nackte Überleben. Was anfängt wie ein Kampf jeder gegen jeden, wird zu der Geschichte eines ungewöhnlichen Miteinanders. 19.30 Uhr. Apostelnstraße 11, 50677 Köln.
12.3. --- Arkadas Theater Lesung. Hundert Frauen durch den Wind. Annika Reich trifft Martina Zöllner. Annikas Reich Roman „Durch den Wind“ handelt von vier Frauen, Mitte Dreißig, in Berlin: Yoko, Friederike, Alison und Siri sind auf der Suche nach der Liebe und nach dem richtigen Leben. Und alle vier hadern mit sich, weil sie Angst vor dem Scheitern haben. Haben die Alten etwa mehr Mut als die jungen Leute? Annika Reich erzählt mit Witz und Melancholie, mit Intelligenz und Genauigkeit von einer Generation, die das Neue will und vor den alten Fragen steht. Am Ende merken die vier Frauen: Leben lernen muss jede für sich allein. 18.30 Uhr. Platenstraße 32, 50825 Köln.
12.3. --- Kulturkirche Lesung. Cathérine Millet – „Eifersucht“. Ein Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, darin ein eindeutiges Foto einer nackten Schwangeren: Catherine Millets Leben ändert sich schlagartig. Systematisch sucht die Betrogene nach weiteren Beweisen für Jacques’ Untreue. Ihre Eifersucht wird umso qualvoller, je mehr sie in Erfahrung bringt, und schließlich stürzt sie in eine tiefe Krise, deren einziger Ausweg die Erkundung des eigenen Ichs wird. Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ beschreibt die Autorin aus Frankreich nun die andere Seite der Liebe. Ihr Buch ist die minutiöse Darstellung des Seelenlebens einer betrogenen Frau und zugleich eine zutiefst bewegende Liebesgeschichte. 18.30 Uhr. Siebachstraße 85, 50733 Köln.
13.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Hans Neuenfels – „Wie viel Musik braucht der Mensch“. Hans Neuenfels ist nicht nur das „enfant terrible“ der deutschen Opernregie, dessen Inszenierungen regelmäßig heftige Kontroversen hervorrufen, er war auch immer schriftstellerisch tätig. So entstanden Gedichte, Libretti, Erzählungen und ein Roman. In den vorliegenden Texten setzt er sich mit Komponisten und Opern auf eine ganz persönliche und unverwechselbare Weise auseinander. Er nähert sich ihnen an, umkreist sie und träumt sich etwa in Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Bernd Alois Zimmermann oder Johann Simon Mayr hinein. Dabei sind literarische Miniaturen und Fantasien von enormer sprachlicher Wucht entstanden. Sie sind durchtränkt von der Leidenschaft des großen Theater- und Opernmannes, bieten neue, ungewöhnliche Sichtweisen auf die Komponisten und ihre Werke und tragen zu einem tieferen Verständnis von Neuenfels’ Denk- und Arbeitsweise bei. 20 Uhr. Josef-Haubrick-Hof 1, 50676 Köln.
13.3. --- MS Rheinenergie/ Literaturschiff Lesung. Josh Bazell – „Schneller als der Tod“. Pietro ist clever und smart und war Killer für die New Yorker Mafia. Er stieg aus und glaubt sich sicher – er ist erstens im Zeugenschutzprogramm und zweitens Arzt in einem Krankenhaus. Bis einer der alten Feinde eingeliefert wird. Diagnose: Krebs im Endstadium. Wenn er stirbt, ist Pietro geliefert. Die nächsten acht Stunden im Tollhaus der Klinik werden zum atemlosen Wettkampf um sein Leben...“Schneller als der Tod“ist ein adrenalingeladener Thriller mit Dialogen, so scharf geschliffen wie ein Skalpell. Josh Bazell schreibt extrem cool und schockierend unterhaltsam – so zynisch und komisch, als hätte Tarantino bei Dr. House Regie geführt. 20.30 Uhr. Frankenwerft 35/ KD-Anleger, 50667 Köln.
14.3. --- Schauspielhaus Lesung. Miriam Meckel – „Brief an mein Leben“. Eine erfolgreiche Frau klappt zusammen. Ihr Körper zieht die Notbremse, nichts geht mehr. Die Diagnose: Burnout. In einer Klinik im Allgäu beginnt sie, einen „Brief an mein Leben“ zu schreiben. 20.30 Uhr. Offenbachplatz, 50667 Köln.
14.3. --- Kulturkirche Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. 20.30 Uhr. Siebachstraße 85, 50733 Köln.
14.3. ---Comedia Lesung. Susann Pásztor – „Ein fabelhafter Lügner“. Joschi Molnár bleibt ein Rätsel. Der famose Fabulierer hat seinen Kindern etliche Versionen seines Lebens hinterlassen. Als sich die Halbgeschwister Hannah, Marika und Gabor in Weimar treffen, um Joschis hundertsten Geburtstag zu feiern, prallen Welten aufeinander. In rasanten Dialogen und skurrilen Szenen nähern sie sich der Wahrheit – und finden zueinander. Mit feiner Beobachtungsgabe, großem Einfühlungsvermögen und viel Humor erzählt Susann Pásztor eine Familiengeschichte, in der das Tragische und das Komische ganz eng beieinander liegen. 19.30 Uhr. Vondelstraße 4–8, 50677 Köln.
15.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Martin Schäuble – „Die Geschichte der Israelis und Palästinenser“. Vom Nahost-Konflikt hören wir jeden Tag in den Nachrichten. Und immer sind es Schreckensmeldungen. Aber warum und worum kämpfen Israelis und Palästinenser eigentlich? Die Autoren nehmen den Leser mit auf eine Zeitreise ins Heilige Land: von den ersten Auseinandersetzungen um Jerusalem bis zum Libanon-Krieg 2006. Zeitzeugen auf beiden Seiten berichten von ihrer leidvollen Geschichte und ihrem Leben im permanenten Ausnahmezustand. Für alle, die den Nahost-Konflikt und seine Geschichte verstehen wollen! Mit Abbildungen, Karten und einer Zeittafel. 12 Uhr. Frankenwerft 35, KD-Anleger, 50667 Köln.
15.3. --- Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR Lesung. Christoph Biermann – „Die Fußball-Matrix“. Christoph Biermann hat ein so außergewöhnliches wie verblüffendes Fußballbuch geschrieben. Auf der Suche nach dem perfekten Spiel hat er mit Meistertrainer Felix Magath Fußball und Schach verglichen, ist in die Welt der Fußballdaten eingetaucht und hat das geheimnisvolle Laboratorium des AC Mailand besucht. Mit Lionel Messi hat er über Computerspiele gesprochen und einen Ökonom gefunden, der Fußball berechenbar machen will. Fußball ist das beste Spiel, weil es so einfach ist. Zugleich aber sind seine Möglichkeiten unerschöpflich und in den letzten Jahren immer weiter erforscht worden. Fußball hat seine digitale Wende erlebt und eine Invasion der Wissenschaftler. Das Spiel ist dadurch schneller geworden, taktisch anspruchsvoller und aufregender. Dieses Buch beschreibt den Stand der Dinge und dringt zugleich in die Grenzbereiche der neuen Fußballwissenschaft vor. Der Leser erfährt so, warum die wahre Fußballkunst in der Offensive liegt, und wie man sie am besten erlernt. Biermann erklärt, wie man einen Elfmeter schießen sollte, warum die Drei-Punkte-Regel den Fußball defensiver gemacht hat, und wie Klubs grobe Fehler bei Spielertransfers vermeiden können. Wir werden beim Lesen von überkommenen Meinungen Abschied nehmen müssen, aber in den allgegenwärtigen Diskussionen über Fußball smartere Antworten darauf geben können, wie es zu Sieg und Niederlage kommt. 20.30 Uhr. Wallrafplatz, 50667 Köln.
15.3. --- Philharmonie lit.COLOGNE-Gala. Mit Roger Willemsen und vielen Gästen. 20 Uhr. Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln.
16.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Diana Gabaldon – „Echo der Hoffnung“. 1777 – die Zeichen für einen Sieg der Kolonien im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten stehen schlecht. Nur Claire Randall, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, und ihr geliebter Mann Jamie Fraser wissen, wie er ausgehen wird. Jamies Herz schlägt für die Aufständischen – doch sein unehelicher Sohn William kämpft in der britischen Armee. Jamie weigert sich, zur Waffe zu greifen, doch er will mit dem gedruckten Wort in die revolutionären Kämpfe eingreifen. Dafür braucht er seine Druckerpresse, und die steht immer noch in Edinburgh. Während es in den Straßen der Kolonien schon nach Pulverdampf riecht, macht sich Jamie bereit für eine Rückkehr in die schottischen Highlands, mit Claire an seiner Seite. Dort scheint seine Tochter Brianna, die im Jahr 1979 lebt, in Sicherheit. Doch mysteriöse Zwischenfälle lassen sie begreifen, dass in den Highlands gefährliche Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Eltern ins Licht der Gegenwart drängen. 18 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
16.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Wolf Haas – „Der Brenner und der liebe Gott“. Der Brenner, Expolizist und Exdetektiv, hat endlich einen guten Job gefunden. Noch nie im Leben hat er sich so wohlgefühlt. Aber es wäre nicht der Brenner, wenn es lange dauern würde, bis wieder was passiert. So sorgt eine Tafel Schokolade für eine Kettenreaktion, an deren Ende sieben Begräbnisse stehen. 21 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
17.3. --- Laxness Arena Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 19.30 Uhr. Willy-Brandt-Platz 3, 50679 Köln.
17.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden. Was macht ein Garten im Krieg, wie rettet oder beendet er Ehen, was sind Gartenterroristen? Wie benimmt sich bildende Kunst im Garten, was pflanzen Menschenfeinde am liebsten an und wie könnte Epikurs Garten ausgesehen haben? 13,50-15 €. 20 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
18.3. --- Comedia Lesung. Ariel Magnus – „Ein Chinese auf dem Fahrrad“. Ramiro, Zeuge bei der Gerichtsverhandlung gegen den vermeintlichen Brandstifter Li, wird in das chinesische Viertel von Buenos Aires entführt. Mehr Gast als Geisel lernt er eine völlig neue Kultur kennen und verliebt sich in die hübsche Chinesin Yintai, die ihm mit ihren Liebesspielen und ihren Reden für eine chinesische Vormachtstellung in der Welt die Sinne raubt. Dieser ungezügelt komische Roman führt den Leser in die Wunderwelt chinesischer Miniläden, ins Chinatown von Buenos Aires, und ist eine der witzigsten Liebeskomödien der letzten Zeit. Die ganze Stadt sucht einen mysteriösen Brandstifter, Fosforito (das Streichhölzchen) genannt, der, so das Gerücht, nach seinen Untaten immer auf einem Fahrrad flüchten soll – er ist ja ein Chinese. Li passt genau ins Bild, und so wird er verhaftet. Bei seiner Verurteilung nimmt er eine Geisel, den Computerfreak Ramiro. Er entführt ihn ins Chinesenviertel von Buenos Aires, und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. In einer merkwürdigen Abwandlung des Stockholm-Syndroms findet Ramiro immer mehr Gefallen an seinen Entführern und ihrer Welt, in der er zwar kein Wort versteht, aber immerhin den besten Sex seines Lebens hat. In dieser Welt steht alles Kopf: Sein Bewacher bittet ihn, bei einem großangelegten Einbruch mitzumachen, seine Liebhaberin will nur an der frischen Luft mit ihm schlafen und Li gesteht, dass alles eine große Verwechslung war. Als Ramiro merkt, dass Li gar nicht Fahrrad fahren kann und die großen jüdischen Machtkämpfe doch chinesische sind, wird es Zeit für ihn, auch mal selbst eine Entscheidung zu treffen. 20 Uhr. Vondelstraße 4–8, 50677 Köln.
18.3. --- Uni Aula 1 + 2 Lesung. Nick Hornby – „Juliet, Naked“. Fans von Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ dürfen sich freuen, denn sein neues Buch spielt wieder in der Welt der Rock- und Popmusik. Sein Protagonist ist ein gescheiterter Rockstar, Tucker Crowe, Jahrgang 1953, der in den 80er-Jahren Triumphe feierte, heute aber völlig zurückgezogen in einer amerikanischen Kleinstadt lebt und bald Großvater wird. Unzufrieden mit seinem Dasein will er etwas ändern. Tucker Crowe, der 1986 kurz vor einem Gig spurlos verschwand, kann kaum glauben, was er im Internet alles über sich lesen muss. Dort tauschen seine glühendsten Fans Informationen aus, nachdem sie alle Stätten seines Schaffens besucht haben, sie lesen seine Songtexte rückwärts und tun noch manch andere merkwürdige Dinge, um Hinweise auf seine Person und seinen Aufenthaltsort zu erhalten. Zu dieser leicht verblendeten Community gehört auch Duncan, der mit seiner Freundin Annie in einem Kaff an der englischen Ostküste lebt. Annie hat sich nach 15 Jahren einigermaßen an seinen Spleen gewöhnt und lässt ihn gewähren, doch als dann plötzlich, welch eine Sensation!, ein neues Album von Crowe auf den Markt kommt, stellt sie eigenständig eine Kritik des neuen Albums ins Netz. Duncan ist entsetzt. Für ihn ist das der Beweis, wie ignorant Annie ist. Tucker Crowe himself wiederum fühlt sich zum ersten Mal verstanden, und er nimmt Kontakt zu Annie auf. 20 Uhr. Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.
18.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 13,50-15 €. 18 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
18.3. --- MS RheinEnergie / Literaturschiff Lesung. Benjamin von Stuckrad-Barre – „Auch Deutsche untern den Opfern“. Im Jahr 2001 brachte er „Deutsches Theater“ heraus, den „Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag“ (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Porträts, Erzählungen, Mono- und Dialoge – ein Sittengemälde unserer Zeit. Erstaunlich, wo überall Stuckrad-Barre mit Notizblock und Fotoapparat auftaucht, beeindruckend, wie nah er drankommt, erhellend, was er dabei zutage fördert: Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet er Momente der Wahrheit inmitten von Vorgängen, die genau diese verschleiern sollen. Dabei wechselt sein Blick permanent zwischen außen und innen, so dass nicht nur Erkenntnis über all die anderen Menschen, sondern auch über ihn, den Zuschauer, aufblitzt. 21 Uhr. Frankenwerft 35, 50667 Köln.
19.3. --- Polizeipräsidium Lesung. Paulus Hochgatterer – „Das Matratzenhaus“. Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller „Die Süße des Lebens“ geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche. 19.30 Uhr. Walter-Pauli-Ring 2-4, 51103 Köln.
19.3. --- MS Rheinenergie/ Literaturschiff Lesung. Carlos Ruiz Zafón – „Der Fürst des Nebels“. In „Der Fürst des Nebels“ fliehen Max und seine Familie vor dem tobenden Krieg. Ein altes Haus am Meer verheißt Frieden und Sicherheit. Doch schon bald legt sich ein dunkler Schatten über den Zufluchtsort, als Max erfährt, dass der Sohn der ehemaligen Bewohner unter mysteriösen Umständen ertrunken ist. Eine geheimnisvolle Macht bedroht nun auch das Leben seiner Familie. Als er mit seinem neuen Freund Roland zum Wrack der Orpheus taucht, kann Max förmlich fühlen, wie etwas Schreckliches in der Tiefe lauert. Gibt es eine Verbindung zum finsteren „Fürst des Nebels“, von dem der Leuchtturmwärter erzählt? Und hat der ihnen wirklich alles gesagt? Als Max erkennt, welch grauenvolle Gefahr wirklich droht, hat sich bereits ein Sturm zusammengebraut: etwas lange Totgeglaubtes erhebt sein Haupt und macht sich auf die Jagd. 19.30 Uhr. Frankenwerft 35/ KD-Anleger, 50667 Köln.
19.3. --- Stadtgarten Lesung. Ulrike Almut Sandig – „Flamingos“. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus, und so wird es auch mit ihren Geschichten sein, die nunmehr im Buch „Flamingos“ erscheinen. Es ist nichts weniger als die Stimme einer neuen, ganz außergewöhnlichen Prosaautorin, die in der Welt der Lyrik bereits einen großen Namen besitzt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, zuletzt 2009 mit dem Leonce-und-Lena-Preis. Ulrike Almut Sandigs Prosa ist neu, frisch, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Mit bewundernswerter Sicherheit und Präzision setzt sie auf zweierlei: das Spiel mit der Erinnerung und die Gestaltungskraft der Phantasie, durchaus mit märchenhaften Zügen. Eine großartige neue Stimme, von der wir gewiss in den kommenden Jahren noch sehr viel zu erwarten haben: die Geburt einer Erzählerin. 20.30 Uhr. Venloerstraße 40, 50672 Köln.
19.3. --- Theaterhaus Lesung. Michael Lentz – „Offene Unruh“. Michael Lentz, „ unter den wichtigsten jungen deutschen Schriftstellern der rasanteste“(Felicitas von Lovenberg, F.A.Z.), schreibt über die Liebe, als sei noch nie darüber geschrieben worden. Selbstbewusst und subversiv, leidenschaftlich liebeswund, verführerisch, so dass dem Liebenden das tausendfach Gesagte neu erscheint. Wann ist das letzte Mal so ungestüm und offen von der Unruhe, die wir Liebe nennen, gesprochen worden? 21 Uhr. Stammstraße 38-40, 50823 Köln.
20.3. --- Kölnischer Kunstverein/ Die Brücke Lesung. Antje Rávic Strubel – „Kältere Schichten der Luft“. Ein Kanu-Camp in Schweden. Hier arbeiten Aussteiger, Abenteuersuchende, Arbeitslose und Naturfreaks. Für einige Sommerwochen retten sie sich in eine kulturferne Landschaft. Auch Anja hat sich aus ihrem deutschen Kleinstadtalltag geflüchtet. Sie sucht Ruhe, doch sie wird überrascht von einer Leidenschaft: Eines Tages steht eine fremde, junge Frau am See und legt Anja die Arme um den Hals und entführt sie in ein unbewohntes Haus. Sie gibt ihr den Namen ihres verlorenen Geliebten, des Schiffsjungen Schmoll. Doch der Zauber, die nachgeholte Unschuld dieser ersten Liebe, wird bald vergiftet durch den Argwohn und die Übergriffe der Campbewohner. Angst und Verstörung bedrohen nicht nur die Phantasien, sondern auch die Realität der beiden Frauen. Aus Aggression wird schließlich tödliche Gewalt. 20.30 Uhr. Hahnenstraße 6, 50667 Köln.
20.3. --- Halle Kalk Lesung. Luc Bondy – „Am Fenster“. Nach einem Aufenthalt im Sanatorium ist Donatey in seine Zürcher Wohnung zurückgekehrt. Es quält ihn nicht nur die Stange im Rückgrat, die seine Wirbelsäule stabilisieren soll, sondern auch die Befürchtung, von Seraphine, seiner jüngeren Freundin, verlassen zu werden. Er trinkt Kaffee, raucht, blickt aus dem Fenster und erinnert sich: an die Jahrzehnte, die er als Assistent eines berühmten Regisseurs im Theater verbrachte; an die Großeltern, Offenbacher Juden, denen einst im letzten Moment die Emigration gelang; an Mathild, seine Mutter, die sich bis zu ihrem Tod weigerte, über die genauen Umstände der Flucht zu berichten; an Freunde wie den für seine zierlichen Gegenstände berühmten Bildhauer Ingo Licht oder an Piotr, den Pariser Anwalt kaukasischer Herkunft. Der berühmte Regisseur Luc Bondy hat seinen ersten Roman geschrieben, ein charmantes Capriccio, dessen Lektüre sinnliches Vergnügen bereitet. 19 Uhr. Neuerburger Straße 1, 51103 Köln.
10.3. --- Stadttheater Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. 6-10 €. 20 Uhr. Konzilstraße 11, 78462 Konstanz.
12.3. --- Mediothek Lesung. Hans Neuenfels – „Wie viel Musik braucht der Mensch“. Hans Neuenfels ist nicht nur das „enfant terrible“ der deutschen Opernregie, dessen Inszenierungen regelmäßig heftige Kontroversen hervorrufen, er war auch immer schriftstellerisch tätig. So entstanden Gedichte, Libretti, Erzählungen und ein Roman. In den vorliegenden Texten setzt er sich mit Komponisten und Opern auf eine ganz persönliche und unverwechselbare Weise auseinander. Er nähert sich ihnen an, umkreist sie und träumt sich etwa in Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Bernd Alois Zimmermann oder Johann Simon Mayr hinein. Dabei sind literarische Miniaturen und Fantasien von enormer sprachlicher Wucht entstanden. Sie sind durchtränkt von der Leidenschaft des großen Theater- und Opernmannes, bieten neue, ungewöhnliche Sichtweisen auf die Komponisten und ihre Werke und tragen zu einem tieferen Verständnis von Neuenfels’ Denk- und Arbeitsweise bei. 20 Uhr. Theaterplatz , 47798 Krefeld.
25.3. --- Gesamtschule Kaiserplatz Lesung. Peter Longerich – „Heinrich Himmler“. Über Heinrich Himmler, den Chef des NS-Polizei- und Terrorapparates, existieren viele Klischees: farbloser und pedantischer Bürokrat, verbissener Ideologe und versponnener Germanophiler, kaltblütiger Massenmörder. Peter Longerich entschlüsselt diese schwer fassbare Persönlichkeit und geht dabei über eine konventionelle Lebensbeschreibung weit hinaus: Der renommierte Zeithistoriker liefert erstmals eine Gesamtschau all jener Bereiche, in denen Himmler Verantwortung trug, und zeigt, in welch erstaunlichem Ausmaß dieser Mann die Strukturen und zerstörerische Dynamik der NS-Diktatur prägte. 19.30 Uhr. Kaiserplatz 50, 47800 Krefeld.
3.3. --- Kaspar-Zeuß-Gymnasium, Aula Vortrag „Werte“. Asfa-Wossen Asserate – „Ein Prinz aus dem Hause David„. 1974: Sein Vater, Präsident des äthiopischen Kronrats, wird von den Generälen der Revolution erschossen, seine Mutter und seine Geschwister gefangengenommen, das Hab und Gut der Familie beschlagnahmt. Über Nacht wird das Gastland Deutschland, in dem er studiert, zum Ort des Exils. Seine Pläne, nach Äthiopien zurückzukehren, werden durch die neue politische Situation von heute auf morgen zunichte gemacht. Prinz Asfa-Wossen Asserate erzählt vom Glanz des Kaiserhofs, seiner Zeit an der Deutschen Schule in Addis Abeba und vom Leid der Revolution. Er erzählt, wie er jahrzehntelang um seine Familie kämpfte, wie er in Deutschland neu anfing und nach seinen Studien in Tübingen und Frankfurt am Main die Deutschen und deren große Dichter und Denker kennen- und lieben lernte: der Fremde, der blieb. 19 Uhr. Siechenangerstraße 13, 96317 Kronach.
24.3. --- Automobilmuseum Dr. Carl Benz Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht.“ Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 20 Uhr. Ilvesheimer Straße 26, 68526 Ladenburg.
3.3. Haus des Buches Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
10.3. --- Haus des Buches Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 2-3 €. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
14.3. --- MDR Figaros Lesecafé Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 16 Uhr. Moritzbastei, Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
17.3. --- Haus des Buches Lesung. Boualem Sansal – „Das Dorf des Deutschen“. „Das Dorf des Deutschen“ erzählt eine deutsch-algerisch-französische Familiengeschichte zwischen kulturellen Konflikten in der Pariser Banlieu, islamistischem Terror im algerischen Bürgerkrieg und einer erschütternden NS-Vergangenheit. Boualem Sansal setzt in seinem Roman brisante historische Bezüge und zeigt, dass die Geschichte Algeriens auch ein schmerzhafter Teil deutscher Geschichte ist. Geboren 1948, gehört Sansal zu den wenigen Intellektuellen Algeriens, die in ihrer Heimat leben und dort offen und vehement Kritik an den Verhältnissen äußern. 2003 wurde er aufgrund seiner kritischen Haltung aus dem Staatsdienst entlassen. Seine Bücher dürfen in Algerien nicht mehr verkauft werden. Moderation: Tilman Krause. Lesung des deutschen Textes: Guido Lambrecht. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
17.3. --- Rathaussaal Lesung. Patrick Hofmann – „Die letzte Sau“. Samstag, 5. Dezember 1992. Muckau, ein Dorf südlich von Leipzig. Weder Wende noch Wiedervereinigung haben den Tagebau zum Stillstand gebracht. Obwohl der Zusammenbruch der Braunkohleindustrie absehbar ist, drehen sich die Schaufelräder weiter, haben sich die Bagger bis an die Ortschaft herangefressen, deren Bewohner seit einem Jahr umgesiedelt werden. Die alten Schlegels sind die letzten. Ihr Abschied von Haus und Hof steht kurz bevor. Deshalb ist die Familie zusammengekommen, um Albrechts letztes Schwein zu schlachten. Am frühen Morgen erscheint jedoch kein Schlachter, sondern eine Schlachterin und schlägt die drei Generationen dieser einst systemtragenden ostdeutschen Familie in ihren Bann. Patrick Hofmanns derb-komischer Debütroman schildert das Schicksal einer Familie in einer Region, die wie keine zweite deutsche im 20. Jahrhundert von radikalen gesellschaftlichen, ideologischen, industriellen und landschaftlichen Umwälzungen heimgesucht wurde. Stück für Stück werden mit dem Schwein die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt und verarbeitet – ein Auflösungsprozess, der auch vor der Familie nicht Halt macht. 19 Uhr. Markt 1, 04109 Leipzig.
17.3. --- Café Mega Pon Lesung. Nadja Küchenmeister – „Alle Lichter“. In ihrem ersten Gedichtband zeigt sich die Kunst von Nadja Küchenmeister, die wunderbare Landschaftlichkeit ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste austarierte Grenze zwischen Poesie und Erzählen. Entstanden ist ein Buch sehr moderner Gedichte, die niemals ihr Herkommen aus der großen Tradition lyrischen Sprechens und Schreibens verleugnen, ein Buch ganz von heute, das auf das Kommende weist. 20 Uhr. Gottschedstraße 11, 04109 Leipzig.
18.3. --- Café Mega Pon Lesung. Ulrike Almut Sandig – „Flamingos“. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus, und so wird es auch mit ihren Geschichten sein, die nunmehr im Buch „Flamingos“ erscheinen. Es ist nichts weniger als die Stimme einer neuen, ganz außergewöhnlichen Prosaautorin, die in der Welt der Lyrik bereits einen großen Namen besitzt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, zuletzt 2009 mit dem Leonce-und-Lena-Preis. Ulrike Almut Sandigs Prosa ist neu, frisch, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Mit bewundernswerter Sicherheit und Präzision setzt sie auf zweierlei: das Spiel mit der Erinnerung und die Gestaltungskraft der Phantasie, durchaus mit märchenhaften Zügen. Eine großartige neue Stimme, von der wir gewiss in den kommenden Jahren noch sehr viel zu erwarten haben: die Geburt einer Erzählerin. 20 Uhr. Gottschedstraße 11, 04109 Leipzig.
18.3. --- Theaterfabrik Lesung. Johann König – „Der Königsweg“. Johann König ist notorisch gelangweilt – und liebt es! Denn er weiß wie kein anderer, wie man „tote“ Zeit positiv nutzt. Egal, ob man stundenlang gelangweilt im Stau, verzweifelt auf den Zug oder ungeduldig an der Supermarktkasse wartet: Johann kennt das gut gehütete Geheimnis, das sich hinter der Langeweile verbirgt. Mit klugen Gedanken, bizarren Gedichten und skurrilen Fotos lüftet er es und nimmt den Leser mit auf seinen „Königsweg“. Er beweist einmal mehr, dass mehr „freie Zeit“ im Alltag steckt, als man denkt – man muss nur wissen, wo. Die wunderbarste Art, Zeit sinnvoll zu vergeuden – ein herrlich kluges, manchmal böses und immer witziges Buch! 20 Uhr. Franz-Flemming-Straße 16, 04176 Leipzig.
18.3. --- Haus des Buches Gespräch. Joachim Gauck im Gespräch mit György Dalos. Moderation: Lerke von Saalfeld. 18 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
18.3. --- Haus des Buches Gespräch. Adolph Freiherr Knigge. Mit Sibylle Lewitscharoff und Dieter Mann. Adolph Freiherr Knigge (1752–1796) ist vor allem als Autor des Werkes „Über den Umgang mit Menschen“ bekannt, das immer wieder als Benimm-Fibel missverstanden wird. Neben dieser berühmten praktischen Gesellschaftslehre verfasste er aber auch von Christoph Martin Wieland und Laurence Sterne inspirierte Romane und publizierte zahlreiche Aufsätze und satirische Schriften, die ihn als einen der bedeutendsten Schriftsteller der Aufklärungsepoche ausweisen. Die sorgfältig kommentierte Werkausgabe Adolph Freiherr Knigges ist die zweite Publikation in einer gemeinsam von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung gegründeten Editionsreihe, die im Wallstein Verlag erscheint. Diese Reihe widmet sich bedeutenden literarischen Werken des 18. und 19. Jahrhunderts, die angesichts fortschreitender Konzentrations- und Kommerzialisierungsprozesse im Verlagswesen und einem wachsenden Rentabilitätsdruck bei der Programmplanung aus dem kulturellen Gedächtnis zu fallen drohen. 20.30 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
18.3. --- Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Lesung. Sven Felix <st1:personname>Keller</st1:personname>hoff – „Der Stasi und der Westen“. Ein eher zufälliger Aktenfund aus dem Frühjahr 2009 zeigt: Die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte birgt noch viele Geheimnisse. Ein Buch über die verschwiegenen Ostspitzel im Westen, einen verhängnisvollen Todesschuss und den stillen Krieg der DDR gegen die Bonner Republik. Im Mai und Juni gab die Birthler-Behörde rund 3500 Aktenblätter frei, die für heftigen Wirbel sorgten. Seit der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, überraschend als MfS-Spion entlarvt wurde, ist schlagartig deutlich geworden, dass die DDR in zuvor ungeahntem Ausmaß auf die bundesdeutsche Gesellschaft eingewirkt hat. Kurras war nur einer von Tausenden, die in geheimdienstlicher Mission im Westen unterwegs waren – als klassische Spione, Desinformatoren und Einflussagenten. Am Beispiel von Kurras, aber auch vieler anderer Fälle erzählt der Autor eine haarsträubende Geschichte, die zentrale vermeintliche Gewissheiten in Frage stellt. 18 Uhr. Dittrichring 24, 04003 Leipzig.
18.3. --- Moritzbastei Lesung. Harriet Köhler – „Und dann diese Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem Alter seine Frau verliert und auf einmal merkt, dass man nie mit ihr geredet hat – zumindest nicht über das, was einem seit sechzig Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist es, wenn man als Rentner wieder bei seinem Vater einzieht – und einen Mann pflegt, der einem ein Leben lang fremd geblieben ist? Und wie ist es, wenn man immer sicher war, anders zu sein als die Eltern – und nun, da man zum ersten Mal liebt, erkennen muss, dass man genauso verstockt und unfähig ist wie sie? Nach ihrem hochgelobten Debüt „Ostersonntag“ erweist sich Harriet Köhler erneut als feinfühlige und genaue Beobachterin familiärer Bindungen. Mit beeindruckender Sprache und in intensiven Bildern erzählt sie von Trauer und Sehnsucht, von Wut und Liebe, aber auch von der Möglichkeit, zu verstehen und zu verzeihen – und umspannt, fast nebenbei, die Geschichte dreier Generationen, geprägt von den Spätfolgen des Krieges. 21 Uhr. Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
18.3. --- Moritzbastei Lesung. Nadja Küchenmeister – „Alle Lichter“. In ihrem ersten Gedichtband zeigt sich die Kunst von Nadja Küchenmeister, die wunderbare Landschaftlichkeit ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste austarierte Grenze zwischen Poesie und Erzählen. Entstanden ist ein Buch sehr moderner Gedichte, die niemals ihr Herkommen aus der großen Tradition lyrischen Sprechens und Schreibens verleugnen, ein Buch ganz von heute, das auf das Kommende weist. 20 Uhr. Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
18.3.--- Moritzbastei Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 22.15 Uhr. Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
18.3. --- Moritzbastei Lesung. Anke Stelling „Horchen“. Katja Rothenberger, 30, kann sich nicht beklagen – sie hat eine glückliche Kinderladenkindheit, einen umsichtigen Freund, eine Berliner Wohnung mit Holzfußboden und eine gut gegliederte Doktorarbeit. Woher nur kommt ihre Unzufriedenheit? Katja reist in die ostsächsische Kleinstadt, in die Reinhardt, ihr Jugendpfarrer, nach der Wende strafversetzt worden ist – er war ihre erste große Liebe. Dort begegnet sie Gernot, einem Anhänger einer fundamentalchristlichen Sekte, der Katja das bietet, was ihr offenbar in ihrem Leben gefehlt hat: Führung statt Freiheit, Gefolgschaft statt Sinnsuche. Selbstbestimmt wie sie ist, liefert sich Katja den neuen Regeln aus – und gerät in eine lebensbedrohliche Liebe zwischen totaler Hingabe und absoluter Abhängigkeit. 23.15 Uhr. Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
18.3. --- Moritzbastei Lesung. Ulrike Almut Sandig – „Flamingos“. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus, und so wird es auch mit ihren Geschichten sein, die nunmehr im Buch „Flamingos“ erscheinen. Es ist nichts weniger als die Stimme einer neuen, ganz außergewöhnlichen Prosaautorin, die in der Welt der Lyrik bereits einen großen Namen besitzt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, zuletzt 2009 mit dem Leonce-und-Lena-Preis. Ulrike Almut Sandigs Prosa ist neu, frisch, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Mit bewundernswerter Sicherheit und Präzision setzt sie auf zweierlei: das Spiel mit der Erinnerung und die Gestaltungskraft der Phantasie, durchaus mit märchenhaften Zügen. Eine großartige neue Stimme, von der wir gewiss in den kommenden Jahren noch sehr viel zu erwarten haben: die Geburt einer Erzählerin. 22 Uhr. Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig.
18.3. --- Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.
19.3. --- Literaturinstitut Leipzig Lesung. Nir Baram – „Der Wiederträumer“. Joel entdeckt als Kind, dass er eine besondere Gabe besitzt: Er kann die Träume anderer mitträumen und sie ihnen wiedergeben. Als Joel Jahre später seiner Frau von seiner Gabe erzählt, nimmt ein verhängnisvolles Geschehen seinen Lauf: Rachel will fortan nur noch träumen, wird geradezu süchtig danach, sich die nächtlichen Bilder von ihm in lebhafte Eindrücke verwandeln zu lassen. Ein Spiel mit dem Feuer vor der Kulisse eines monatelangen sintflutartigen Sturms im heutigen, fantastisch verfremdeten Tel Aviv. Vor dem apokalyptischen und zugleich alltäglichen Hintergrund seiner Erzählung entfaltet Nir Baram in einer poetischen Sprache voller Witz und Ironie ein figurenreiches Panorama der israelischen und palästinensischen Gesellschaft. 19 Uhr. Wächterstraße 34, 04107 Leipzig.
19.3. ---- Gohliser Schlößchen Lesung. Nadja Küchenmeister – „Alle Lichter“. In ihrem ersten Gedichtband zeigt sich die Kunst von Nadja Küchenmeister, die wunderbare Landschaftlichkeit ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste austarierte Grenze zwischen Poesie und Erzählen. Entstanden ist ein Buch sehr moderner Gedichte, die niemals ihr Herkommen aus der großen Tradition lyrischen Sprechens und Schreibens verleugnen, ein Buch ganz von heute, das auf das Kommende weist. 19 Uhr. Menckestraße 23, 04155 Leipzig.
19.3. --- Friedrich-Ebert-Stiftung Lesung. Landolf Scherzer – „Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten.“ Wenn Landolf Scherzer sich auf den Weg macht, läuft er direkt ins Abenteuer. Knapp fünf Wochen wanderte er diesmal entlang der Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien. Aus zahllosen Begegnungen entsteht ein höchst lebendiges Porträt Osteuropas im Umbruch. 19 Uhr. Burgstraße 25, 04109 Leipzig.
19.3. Café Puschkin Lesung. Patrick Hofmann – „Die letzte Sau“. Samstag, 5. Dezember 1992. Muckau, ein Dorf südlich von Leipzig. Weder Wende noch Wiedervereinigung haben den Tagebau zum Stillstand gebracht. Obwohl der Zusammenbruch der Braunkohleindustrie absehbar ist, drehen sich die Schaufelräder weiter, haben sich die Bagger bis an die Ortschaft herangefressen, deren Bewohner seit einem Jahr umgesiedelt werden. Die alten Schlegels sind die letzten. Ihr Abschied von Haus und Hof steht kurz bevor. Deshalb ist die Familie zusammengekommen, um Albrechts letztes Schwein zu schlachten. Am frühen Morgen erscheint jedoch kein Schlachter, sondern eine Schlachterin und schlägt die drei Generationen dieser einst systemtragenden ostdeutschen Familie in ihren Bann. Patrick Hofmanns derb-komischer Debütroman schildert das Schicksal einer Familie in einer Region, die wie keine zweite deutsche im 20. Jahrhundert von radikalen gesellschaftlichen, ideologischen, industriellen und landschaftlichen Umwälzungen heimgesucht wurde. Stück für Stück werden mit dem Schwein die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt und verarbeitet – ein Auflösungsprozess, der auch vor der Familie nicht Halt macht. 21 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 74, 04275 Leipzig.
19.3. --- Café Maga Pon Lesung. Mirko Bonné – „Ausflug mit dem Zerberus“. Mirko Bonné wählt die ganze Welt für seinen Spaziergang mit dem Höllenhund. Die Reise führt nach Südamerika und in die Antarktis, nach New York und Amsterdam, an die Orte seiner Kindheit und Familie, auf den Mond und zurück. Den drei Augenpaaren des Zerberus entgeht nichts: Detaillierte, poetische Reisebetrachtungen wechseln in diesen klugen und zugleich unterhaltsamen Beobachtungen ab mit Exkursionen in die Kunstgeschichte, Erinnerungen an Strandurlaube und Clubkonzerte mit Überlegungen zu Leben und Literatur. Unterwegs auf den Spuren von Trakl, Sebald, Camus und Whitman erzählt der Autor auch von der Entstehung seiner eigenen lyrischen Werke und Romane so geistreich wie leichthändig, so kritisch wie weltoffen. 20 Uhr. Gottschedstraße 11, 04109 Leipzig.
19.3. --- FHL Verein Öffentlichkeitsarbeit Lesung. Christiane Neudecker – „Das siamesische Klavier“. Wann sie damit anfingen, die Toten zu rufen, weiß im Nachhinein niemand so genau. Es begann doch als harmlose Jugendfreizeit auf dem Hof, aber dann wurden die Spiele der Kinder immer beunruhigender. Bis zu jener Nacht, von der sich die, die sie überlebten, bis heute noch nicht erholt haben. Ein Schatten, der sich im lichtverschmutzten Hongkong zu verselbständigen beginnt. Ein Boxer, der gegen einen teuflisch guten Gegner kämpft. Eine verhängnisvolle Begegnung mit einem Erlkönig der Neuzeit oder ein Schachspiel mit einem Toten: Christiane Neudeckers Geschichten erzählen von dem winzigen Spalt, der sich von Zeit zu Zeit in unserem hoch technisierten Dasein auftut – sie versetzen mit hypnotischer Spannungskunst das Genre der unheimlichen Erzählung von E.T.A Hoffmann bis Daphne du Maurier in unsere moderne, nur scheinbar durchrationalisierte Welt. 19.30 Uhr. Eichendorffstraße 14, 04277 Leipzig.
19.3. --- Café Kleine Träumerei Lesung. Matthias Politycki – „Jenseitsnovelle“. Eine mitreißende Liebesgeschichte – und ihr schlimmster Albtraum zugleich. In einer Novelle von bedrückender Dichte erzählt Matthias Politycki vom Glück und Unglück der Liebe und wie der Tod all ihre Gewissheiten zunichtemachen kann. Eine atemlose Reise in die Abgründe von Treue und Betrug, das Drama einer Liebe in unserer Zeit. Hinrich Schepp ist unter die Sehenden geraten. Nach Jahrzehnten starker Kurzsichtigkeit möchte er den Frauen und ihrer grandioser Unbegreiflichkeit endlich auf den Grund kommen. Umso mehr, als er in seiner Stammkneipe eine verführerische Schönheit an der Bar beobachtet, die – für einen Schepp entsetzlich verwerflich und glückverheißend zugleich – von ihrer Begleiterin erst geküsst, dann sogar in den Hals gebissen wird. Sein Leben gerät endgültig in Schieflage, als ebenjene Frau wenig später wieder in seiner Kneipe auftaucht – als Bedienung. Aber was hat das alles mit den Notizen seiner Frau Doro zu tun, die er eines Morgens auf dem Schreibtisch findet? Und was mit dem dunklen kalten See, in den die Frischverstorbenen laut Doro alle hineinmüssen, um darin ein zweites Mal zu sterben? 20.30 Uhr. Münzgasse 7, 04107 Leipzig.
19.3. --- Haus des Buches Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. Sie stehen im Regal, eines neben dem anderen, immer griffbereit, aufgeklebte Zettel auf dem Rücken mit den Nummern 1 bis 46 darauf: Die Tagebücher von Martin Walser, die er seit 1949 schreibt, denn: „Schreibend erträgt man alles eher“. Nach seinen bereits veröffentlichten Aufzeichnungen der 50er-, 60er- und frühen 70er-Jahre erscheinen nun Martin Walsers Tagebücher der Jahre 1974 bis 1978 und sind beides: Selbstzeugnis und zeithistorisches Dokument. Sie gewähren tiefen Einblick in das Spannungsverhältnis von Literatur und Kritik, von Autor und Kritiker. Der Tagebuchschreiber offenbart sich als Beobachter der eigenen Verletzbarkeit, aber auch als Zeitgenosse, in dessen Betrachtungen innere und äußere Welt sich spiegeln und verschränken. Als „eine Fundgrube brillanter Etüden, Miniaturen, Aphorismen“ werden die Tagebücher in der F.A.Z. beschrieben, ebenjener Zeitung, die den Autor 1976 mit einer verheerenden Kritik zum Roman „Jenseits der Liebe“ niederwarf. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
19.3. --- Hochschule für Telekommunikation Lesung. Harald Martenstein – „Der Titel ist die halbe Miete“. Harald Martenstein weiß, worauf es ankommt. Seine Texte bringen das Wesentliche immer auf den Punkt. Auch im neuen Band sind Kolumnen versammelt, die sich um die Widrigkeiten des Alltags drehen: Probleme, die die Menschheit seit Urzeiten mit sich herumschleppt oder welche, die manchmal nur so kurz aufblitzen, dass sie nur von Harald Martenstein verewigt werden können. In seinen Gedankenlabyrinthen kann man sich kichernd verlieren oder auch stirnrunzelnd Zeitgeistanalyse betreiben. Auf Martenstein ist Verlass. Immer. 21.30 Uhr. Gustav-Freytag-Straße 43, 04277 Leipzig.
19.3. --- Laden für Nichts Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 21 Uhr. Spinnereistraße 7, 04109 Leipzig.
19.3. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.
20.3. --- Haus des Buches Lesung. Tahar Ben Jelloun – „Zurückkehren“. Mohamed ist Muslim, Familienvater und Marokkaner – in dieser Reihenfolge. Sein Leben lang hat er bei Renault in Paris am Fließband gestanden; die Arbeit war sein Leben. Seine Söhne aber sind ihm entfremdet, er hat sie an Frankreich verloren: Einer hat eine Christin geheiratet und der andere, Rachid, nennt sich nun Richard. Als Mohameds Pensionierung naht, hat er nur noch einen Traum: in seiner Heimat Marokko ein Haus zu bauen, in dem er die Familie wieder zusammenführen kann. „Ein ergreifender Roman mit Beckett’schen Zügen.“(Le Magazine Littéraire) – Tahar Ben Jelloun, 1944 in Fès, Marokko, geboren, lebt seit 1971 in Frankreich. 1987 wurde er als erster nordafrikanischer Schriftsteller mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. 17 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
20.3. --- Kultur- und Kommunikationszentrum naTo Lesung. Mirko Bonné – „Ausflug mit dem Zerberus“. Mirko Bonné wählt die ganze Welt für seinen Spaziergang mit dem Höllenhund. Die Reise führt nach Südamerika und in die Antarktis, nach New York und Amsterdam, an die Orte seiner Kindheit und Familie, auf den Mond und zurück. Den drei Augenpaaren des Zerberus entgeht nichts: Detaillierte, poetische Reisebetrachtungen wechseln in diesen klugen und zugleich unterhaltsamen Beobachtungen ab mit Exkursionen in die Kunstgeschichte, Erinnerungen an Strandurlaube und Clubkonzerte mit Überlegungen zu Leben und Literatur. Unterwegs auf den Spuren von Trakl, Sebald, Camus und Whitman erzählt der Autor auch von der Entstehung seiner eigenen lyrischen Werke und Romane so geistreich wie leichthändig, so kritisch wie weltoffen. 17 Uhr. Karl-Liebknecht-Straße 48, 04107 Leipzig.
20.3. --- Skala Lesung. Ulrike Almut Sandig – „Flamingos“. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus, und so wird es auch mit ihren Geschichten sein, die nunmehr im Buch „Flamingos“ erscheinen. Es ist nichts weniger als die Stimme einer neuen, ganz außergewöhnlichen Prosaautorin, die in der Welt der Lyrik bereits einen großen Namen besitzt und mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, zuletzt 2009 mit dem Leonce-und-Lena-Preis. Ulrike Almut Sandigs Prosa ist neu, frisch, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Mit bewundernswerter Sicherheit und Präzision setzt sie auf zweierlei: das Spiel mit der Erinnerung und die Gestaltungskraft der Phantasie, durchaus mit märchenhaften Zügen. Eine großartige neue Stimme, von der wir gewiss in den kommenden Jahren noch sehr viel zu erwarten haben: die Geburt einer Erzählerin. 21 Uhr. Gottschedstraße 16, 04109 Leipzig.
20.3. --- Friedrich-Ebert-Stiftung Lesung. Erika Riemann – „Stalins Bart ist ab“. Wie geht man mit Traumata und den inneren Verletzungen um, die sie angerichtet haben? Die Antwort: Nur reden hilft. 19 Uhr. Burgstraße 25, 04109 Leipzig.
20.3. --- Gohliser Schlösschen Lesung. Reiner Kunze – „Wort ist Währung“ Gedichte aus 50 Jahren. 20 Uhr. Menckestraße 23, 04155 Leipzig.
20.3. --- Mercedes Benz Niederlassung Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht.“ Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 20 Uhr. Richard-Lehmann-Straße 120, Leipzig.
20.3. --- Bibliotheca Albertina Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht. 17 Uhr. Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig.
20.3. --- Stadtbad Lesung. Helge Timmerberg – „Der Jesus vom Sexshop“. Mit siebzehn trampte Helge Timmerberg nach Indien, bereiste den legendären Hippie-Trail; in Kurdistan fiel er unter die Wölfe, im Iran wurde er verhaftet, und in Belutschistan traf ihn die Liebe – sie hieß Leila. Seither, seit vier Jahrzehnten, ist Timmerberg auf Reisen, Sesshaftigkeit hat ihm das Schicksal verboten – entstanden sind daraus ebenso abenteuerliche wie einzigartige Reportagen. Er erzählt, wie Hunter S. Thompson ihm in den Rocky Mountains die Freundin ausspannen wollte (und es nicht schaffte); wie Steven Seagal ihm beim Aikido einen Daumen und warum Havanna ihm das Herz brach. Er berichtet von einem wilden Kamelritt durch die marokkanische Wüste, von geheimen Haschisch-Oasen in Wien und davon, wie ihn am Amazonas um ein Haar der Jaguar gekriegt hätte. Und was noch? Geschichten über die Thaiboxer von Bangkok, die Astrologen von Varanasi, den Geheimdienst in Nordkorea und die Taxifahrer von Tel Aviv. Auf St. Pauli arbeitete Timmerberg als Nachtclub-Portier; in Marrakesch fand er sein Lieblingshaus. Aber auch hier konnte er nicht bleiben – unterwegs ist sein Zuhause. Ein Abenteuerbuch, das seinesgleichen sucht – hintergründig, lebensklug, lustig und vor allem: packend von der ersten bis zur letzten Seite. 18 Uhr. Eutritzscher Straße 21, 04105 Leipzig.
20.3. --- Haus des Buches Lesung. Jostein Gaarder – „Die Frau mit dem roten Tuch“. Ein dramatisches Ereignis bringt eine Liebe zum Scheitern. 30 Jahre später trifft sich das ehemalige Paar überraschend wieder - am gleichen Ort in Norwegen, an dem sich der Vorfall ereignete. Ist es Schicksal oder einfach nur Zufall, dass sie sich genau dort wieder begegnen? In einem Briefwechsel erinnern sie sich, was damals eigentlich geschah. Wie sie heftig verliebt ins Fjordland fuhren, eine wahnsinnige Dummheit begingen, und jener rätselhaften Frau mit dem roten Tuch begegneten. Gibt es Kräfte, die stärker sind, als Vernunft und Wissenschaft es wahrhaben wollen? Jeder der beiden hat seine eigene Philosophie. Um endgültig Klarheit über das rätselhafte Erlebnis zu gewinnen, beschließen sie, sich noch einmal wiederzusehen. Veranstaltung in englischer und deutscher Sprache. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
20.3. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 109 Leipzig.
20.3. --- Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Michael de Ridder – „Wie wollen wir sterben“. Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hilft zahllosen Patienten, verschafft Heilung oder zumindest Linderung, rettet und verlängert Leben. Gleichzeitig hat Hochleistungsmedizin, wie sie in unseren Krankenhäusern praktiziert wird, aber auch ihre Schattenseiten. Michael de Ridder, seit über dreißig Jahren an verschiedenen Kliniken in Hamburg und Berlin als Internist, Rettungs- und Intensivmediziner tätig, plädiert dafür, Sterben wieder als Teil des Lebens wahrzunehmen und anzuerkennen. Er richtet sich damit nicht zuletzt an die eigene Zunft. Vielfach verstehen sich Ärzte in einer medizinisch-technischen Krankenhauswelt, in der alles möglich scheint, ausschließlich als Heilende. Was aber, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Wenn ein Patient „austherapiert“ ist, wie es im Fachjargon heißt? Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssen Mediziner lernen, in aussichtslosen Situationen ein friedliches Sterben zu ermöglichen. Gerade hier, so de Ridder, sind Ärzte gefragt, als Begleiter, als Fürsorger. 19 Uhr. Brüderstraße 53, 04103 Leipzig.
16.3. --- Schloss Morsbroich, Spiegelsaal Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food’ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 19.30 Uhr. Gustav-Heinemann-Straße 80, 51377 Leverkusen.
12.3. --- Restaurant Willenbrink „Essen & Hören“ Lesung. Michael Gantenberg – „Neu-Erscheinung“. Paul Elmar Litten lebt in einer sehr überschaubaren Kreisstadt: 50.000 Einwohner, die Hälfte katholisch, die andere das Gegenteil. Paul ist verheiratet, arbeitet als Lokalredakteur beim Westfälischen Heimatboten und will endlich mal zeigen, welches Talent wirklich in ihm schlummert. Er macht einen geheimen Deal mit dem Herausgeber und veröffentlicht als ‚Bella Gabor’ einen spektakulären Fortsetzungsroman auf Seite 1 des Heimatboten: ‚Die Messias’, die Geschichte von Jesu Zwillingsschwester Hannah, die nach zweitausend Jahren Unsterblichkeit endlich das wahre Leben leben will: Sie möchte Liebe finden, Sex haben und vielleicht auch ein paar Kilo abnehmen, möglicherweise sogar gleichzeitig. Das Ganze schlägt ein wie eine Bombe im idyllisch sortierten Westfalen, und auch Pauls Frau ist begeistert – nur ahnt sie nicht, wer Bella Gabor wirklich ist. 19 Uhr. Hauptstraße 10, 59510 Lippborg.
1.3. --- Kulturzentrum/Großer Saal Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühjahr im Herbst. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 19 Uhr. Wilhelmstraße 9/1, 71638 Ludwigsburg.
10.3. --- Das Haus Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. 20 Uhr. Bahnhofstraße 30, 67059 Ludwigshafen.
1.3. --- Literarische Gesellschaft Lüneburg Literaturtreff - Buch im Gespräch. Gisela Müller hält einen Vortrag über den neuesten Roman von Herta Müller „Atemschaukel“, in dem die Nobelpreisträgerin das Schicksal ihres 2006 gestorbenen Freundes Oskar Pastior verarbeitet. Ursprünglich sollte das Buch ein Gemeinschaftswerk der beiden werden. Im Zentrum stehen die fünf Jahre Internierungslager Pastiors in Nowo-Gorlowa, Ukraine. Eintritt frei. 20Uhr. Heinrich-Heine-Haus, Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
2.3. --- Universität, Hörsaal Lesung. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Ein couragiertes Leben, eine ungewöhnliche Frau – Inge Jens erzählt ihre eigene Geschichte. 20 Uhr. Scharnhorststraße, 21335 Lüneburg.
10.3. --- Universität, Hörsaal I Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: „Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Scharnhorststraße 1, 21335 Lüneburg.
16.3. --- Heinrich-Heine-Haus Lesung. Urs Widmer – „Herr Adamson“. Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit –, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
13.3. --- Alte Schmiede, Kleiner Kunstverein Lesung. Friedrich Dönhoff – „Die Welt ist so, wie man sieht“. Viele Jahre lang war Marion Dönhoffs Großneffe Friedrich einer der Menschen, die ihr am nächsten standen. Er begleitete sie im Alltag und auf Reisen. Wenn er davon erzählt, ist die tiefe Vertrautheit in jeder Zeile spürbar. Humor und Streitlust, Offenheit und Neugierde prägten diese ungewöhnliche Freundschaft zweier Menschen, deren Altersunterschied sechzig Jahre betrug. Die Welt ist so, wie man sie sieht, eine Lebensweisheit, der sich die Gräfin besonders zugetan fühlte, enthält auch die letzten Gespräche, die der Autor wenige Wochen vor ihrem Tod mit Marion Dönhoff in ihrem Haus vor dem Kamin führte. In ungewohnter Offenheit spricht sie hier über den nahenden Tod und zieht ein Resümee ihres Lebens. 19 Uhr. Oberstraße 21a, 24318 Lütjenburg.
2.3. --- Literaturhaus Lesung. Monika Maron – „Bitterfelder Bogen“. „B. ist die schmutzigste Stadt Europas“, schrieb Monika Maron in ihrem Debütroman ‚Flugasche“ (1981). B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym für marode Wirtschaft und verkommene Umwelt. Dreißig Jahre später hat sie die Stadt wieder besucht und die Spur der Veränderungen nachgezeichnet. Sie erzählt von der Wiederauferstehung einer Region, vor allem aber vom Aufbruch einiger Kreuzberger Solarenthusiasten in die Provinz Sachsen-Anhalts, wo sie eine Solarzellenfabrik mit 40 Arbeitsplätzen bauen wollten. Nur acht Jahre später ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller der Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik ist „Solar Valley“ geworden. 19 Uhr. Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg.
3.3. --- Literaturhaus Gedanken zur Ethik bei Thomas Mann und Albert Schweitzer. Gesehen im Zusammenhang mit dem kulturellen Erbe Goethes. Vortrag mit Dr. Dieter Ostermann, Magdeburg. Gemeinschaftsveranstaltung der Goethe-Gesellschaft mit der Literarischen Gesellschaft Magdeburg. 18 Uhr. Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg.
3.3. --- Gesellschaftshaus Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. 18 Uhr. Schönbecker Straße 129, 39104 Magdeburg.
10.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Harald Martenstein – „Der Titel ist die halbe Miete“. Harald Martenstein weiß, worauf es ankommt. Seine Texte bringen das Wesentliche immer auf den Punkt. Auch im neuen Band sind Kolumnen versammelt, die sich um die Widrigkeiten des Alltags drehen: Probleme, die die Menschheit seit Urzeiten mit sich herumschleppt oder welche, die manchmal nur so kurz aufblitzen, dass sie nur von Harald Martenstein verewigt werden können. In seinen Gedankenlabyrinthen kann man sich kichernd verlieren oder auch stirnrunzelnd Zeitgeistanalyse betreiben. Auf Martenstein ist Verlass. Immer. 18.30 Uhr. Rheinallee 3b, 55116 Mainz.
1.3. --- Alte Feuerwache Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“
Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 20 Uhr. Brückenstraße 2, 68167 Mannheim.
26.3. --- Buch Kober Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht.“ Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 20.30 Uhr. Am Paradeplatz, 68159 Mannheim.
17.3. --- Alte Universität, Alte Aula Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: „Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Lahntor 3, 35032 Marburg.
9.3. --- die insel, VHS Marl Vortrag. Harald Welzer, Claus Leggewie – „Das Ende der Welt, wie wir sie kannten“. Wie sollen Demokratien auf die Krisen in Ökonomie und Ökologie gerecht und nachhaltig reagieren? Finanz- und Wirtschaftskrise, Klimawandel, schwindende Ressourcen und der Raubbau an der Zukunft der kommenden Generationen bilden einen beispiellosen sozialen Sprengstoff. Die Analyse der sich auftürmenden Krisen zeigt, wie Demokratien dabei unter die Räder kommen, wenn sie nicht radikal erneuert werden und den Weg aus der Leitkultur der Verschwendung finden. 19.30 Uhr. Bergstraße 230, 45768 Marl.
19.3. --- Kleines Theater am Weingarten. Heike Faller – „Wie ich einmal versuchte, reich zu werden“. Eigentlich sollte ich was mit meinem Geld machen, dachte Heike Faller jahrelang. Und tat: nichts. Appelle an die private Altersvorsorge versetzten sie in Tiefschlaf, Zahlenpost ließ sie liegen, den Wirtschaftsteil verstand sie nicht. So kam es, dass ihr Erspartes auf dem Konto vor sich hin dämmerte. Bis zwei abseitige Sparkassenberater aus der Oberpfalz ihr überraschende Spekulationsgewinne bescherten und sie auf eine Idee brachten: Es sollte doch möglich sein, in einem Jahr zehntausend Euro zu verdoppeln. Sie stürzt sich in die fremde Welt des Geldes. Auf der Suche nach Erfolgsanlagen trifft sie Londoner Jungtrader, skandinavische Risikoinvestoren, Kunstsammler und einen der reichsten Männer der Erde. Bereitwillig weihen die Finanzleute sie in ihre Strategien ein, erstaunt stellt sie fest, wie schnell sie dem Sog erliegt. Ihr Denken dreht sich fortan um <st1:personname>Hebel</st1:personname>zertifikate, Put-Optionen, Superzyklen. Und vor allem die Frage: Wie mache ich mir die hereinbrechende Krise zunutze? In einer wunderbaren Mischung aus journalistischer Recherche, Selbstbeobachtung und Erfahrungsbericht, die viele komische Momente und überraschende Begegnungen enthält, beschreibt die Amateurinvestorin die Erlebnisse eines turbulenten Jahres, in dem sie mitten in den Taumel der Finanzmärkte gerät. 19 Uhr. Königswall 97, 32423 Minden.
5.3. --- Zentralbibliothek Moers Lesung. Oliver Bottini – „Jäger in der Nacht“. Nichts verbindet Nadine, die reiche, gelangweilte Studentin aus Freiburg, und Eddie, den einzelgängerischen, gewalttätigen Fünfzehnjährigen aus einem Dorf am Rhein miteinander. Bis auf eines: Beide sind innerhalb weniger Tage spurlos verschwunden. Louise Bonì und ihre Ermittlerkollegen glauben nicht an einen Zufall. Als Eddies Leiche gefunden wird und kurz darauf ein gutsituierter, allseits respektierter Familienvater einem grausamen Mord zum Opfer fällt, wird zur Gewissheit, was anfangs nur eine dunkle Ahnung war: Die Hintergründe dieses Falles sind grauenhafter, als Louise Bonì es sich vorzustellen imstande war. Menschenjäger sind unterwegs, und längst hat ein Wettlauf mit der Zeit begonnen ... Ihr vierter Fall führt Louise Bonì vor Augen, dass manchmal wenig genügt, um die Bestie im Menschen freizusetzen. 20 Uhr. Unterwallstraße 15, 47441 Moers.
7.3. --- Sparkasse (Hauptstelle) Lesung. Petros Markaris – „Die Kinderfrau“. Was in Istanbul geschah, ist nun viele Jahrzehnte her. Und doch findet die neunzigjährige Kinderfrau keine Ruhe – sie hat noch alte Rechnungen zu begleichen. Kommissar Charitos folgt ihren Spuren: Sie führen nach ‚Konstantinopel“, in eine Vergangenheit mit zwei Gesichtern – einem schönen und einem hässlichen. Petros Markaris präsentiert mit „Die Kinderfrau“ einen Roman voll Nostalgie – sein bisher persönlichstes Buch. 19.30 Uhr. Ostring 4-7, 47441 Moers.
8.3. --- Kleinlützum Friseurbetrieb Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 20 Uhr. Friedrichstraße 30, 47439 Moers.
22.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Landolf Scherzer – „Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten“. Wenn Landolf Scherzer sich auf den Weg macht, läuft er direkt ins Abenteuer. Knapp fünf Wochen wanderte er diesmal entlang der Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien. Aus zahllosen Begegnungen entsteht ein höchst lebendiges Porträt Osteuropas im Umbruch. 19.30 Uhr. St. Jacobi 1, 99974 Mühlhausen.
25.3. --- Theater an der Ruhr Lesung. Bodo Kirchhoff – „Erinnerungen an meinen Porsche“. Daniel Deserno, 39, bis vor kurzem Investmentbanker, ist Patient in der Kurklinik Waldhaus, unter lauter Prominentenleichen mit Depressionen. Freundin Selma aus der Kulturstiftung der Bank hat ihm nach einem Streit unter dem Weihnachtsbaum mit dem eben ausgepackten Edelkorkenzieher seinen Porsche ruiniert, wie das männlichste Teil unter Daniels Kollegen hieß. Und in der teuren Kurklinik hängt er den Zeiten ungehemmter Sex- und Geldvermehrung nach, bis eine neue, junge Patientin auftaucht: die mit einem Buch über ihre Hämorrhoiden soviel Erfolg hatte, dass sie darüber schwermütig wurde. Daniel und die Neue kommen sich rasch näher. Dann aber kündigen Selma und auch noch Daniels altlinke Mutter ihren Besuch an, weil im Waldhaus ein berühmter Autor aus seinem Goethe-Roman liest. Und im Zuge dieser Lesung über Johanns Nummer mit seiner Sponsorin Anna Amalia kommt Daniels Porschewrack zu einem nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg, während ringsherum die Finanzwelt einstürzt. In seinem neuen Schundroman verschränkt Kirchhoff vier verrückte Liebesgeschichten mit dem Kollaps eines verrückten Systems, brandaktuell – und doch zeitlos wie das Liebesverlangen des Helden: ein aberwitziger Kommentar zu den Krisen in der Welt des Geldes und der Literatur. 6-8 €. 20 Uhr. Akazienallee 61, 45478 Mülheim.
10.3. --- Buchhandlung Beidek Lesung. Rüdiger Safranski – „Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft“. Ihre Freundschaft ist eine Sternstunde des deutschen Geistes: Friedrich Schiller bringt seine Dramen mit Goethes Hilfe auf die Bühne. Johann Wolfgang von Goethe erlebt durch Schiller in Weimar seine zweite Jugend. Dennoch ist ihre gemeinsame Geschichte nicht frei von Konflikten: etwa Schillers Neid auf den bewunderten Goethe oder Goethes Angst vor dem Aufstieg Schillers. Trotz aller Gegensätze lernte Schiller in der Freundschaft, „dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe“. Und jeder der beiden sagte vom anderen: er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. Rüdiger Safranskis Buch ist die spannend erzählte Biographie dieser für die Dichtung in Deutschland so wichtigen Begegnung. 20 Uhr. Werderstraße 23, 79379 Müllheim.
1.3. --- Lyrikkabinett Lesung. Walt Whitman (1819-1892) – „Grasblätter“. Jürgen Brôcan präsentiert den Dichter anhand seiner neuen Übersetzung der Leaves of Grass. Rezitation der Originale: Elizabeth Kovach. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80 799 München.
4.3. --- Evangelische Stadtakademie Lesung. Stephan Kulle – „40 Tage im Kloster des Dalai Lama“. Als erster westlicher Journalist lebte Stephan Kulle mehrere Wochen im Kloster des Dalai Lama. Der Journalist und Theologe Stephan Kulle gehört zu den profiliertesten Kennern des Papstes und des Vatikans. Für dieses Buch suchte er den anderen großen religiösen Führer unserer Zeit auf, den Dalai Lama. In dessen Kloster im nordindischen Exil gewährten ihm die Mönche 40 Tage lang einen ungewöhnlich offenen Zugang zum Innersten des tibetischen Buddhismus. Von der einzigartigen Atmosphäre des Klosters fasziniert, spürt er auch den Sehnsüchten vieler Pilger aus dem Westen nach, die zu diesem mystischen Ort voller Gegensätze reisen, um für sich Sinn und Orientierung zu finden. Dabei reflektiert er sein eigenes Leben, die westliche Gesellschaft und den christlichen Glauben. Ein packender und inspirierender Blick in eine andere spirituelle Welt. 19.30 Uhr. Herzog-Wilhelm-Straße 24, 80331 München.
5.3. --- Literaturhaus Lesung. Die Preisträger des diesjährigen Adelbert-von-Chamissopreises der Robert Bosch Stiftung lesen aus ihren Werken. Es lesen: Terezia Mora (Adelbert-von-Chamisso-Preis), Abbas Khider (Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis) und Nino Haratischwili (Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis). 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
9.3. --- Literaturhaus Lesung. Josh Bazell – „Schneller als der Tod“. Pietro ist clever und smart und war Killer für die New Yorker Mafia. Er stieg aus und glaubt sich sicher – er ist erstens im Zeugenschutzprogramm und zweitens Arzt in einem Krankenhaus. Bis einer der alten Feinde eingeliefert wird. Diagnose: Krebs im Endstadium. Wenn er stirbt, ist Pietro geliefert. Die nächsten acht Stunden im Tollhaus der Klinik werden zum atemlosen Wettkampf um sein Leben...“Schneller als der Tod“ist ein adrenalingeladener Thriller mit Dialogen, so scharf geschliffen wie ein Skalpell. Josh Bazell schreibt extrem cool und schockierend unterhaltsam – so zynisch und komisch, als hätte Tarantino bei Dr. House Regie geführt. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
10.3. --- Lyrikkabinett Lesung. Felix Philipp Ingold „Gegengabe – Dieses Leben“ Felix Philipp Ingold liest aus seinem neuen Band und präsentiert die von ihm betreute Werkausgabe von Anatol von Steiger. Einführung: Samuel Moser. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80 799 München.
10.3. --- Literaturhaus Lesung. Catherine Millet – „Eifersucht“. Ein Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, darin ein eindeutiges Foto einer nackten Schwangeren: Catherine Millets Leben ändert sich schlagartig. Systematisch sucht die Betrogene nach weiteren Beweisen für Jacques’ Untreue. Ihre Eifersucht wird umso qualvoller, je mehr sie in Erfahrung bringt, und schließlich stürzt sie in eine tiefe Krise, deren einziger Ausweg die Erkundung des eigenen Ichs wird. Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ beschreibt die Autorin aus Frankreich nun die andere Seite der Liebe. Ihr Buch ist die minutiöse Darstellung des Seelenlebens einer betrogenen Frau und zugleich eine zutiefst bewegende Liebesgeschichte. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
11.3. --- Instituto Cervantes Lesung. Rosa Ribas – „Kalter Main“. Hochwasser in Frankfurt, und in den Fluten des Mains treibt ein Toter: Marcelino Soto, beliebtes Mitglied der spanischen Gemeinde in Frankfurt, wurde brutal ermordet. Hauptkommissarin Cornelia Weber-Tejedor übernimmt den Fall und ist bald mehr in die Ermittlungen verstrickt, als ihr lieb ist. Zwischen Bankentürmen und Bahnhofsviertel - der erste Fall der Frankfurter Kommissarin Cornelia Weber-Tejedor. 4-5 €. 19.30 Uhr. Kultursaal, Alfons-Goppel-Straße 7, 80539 München.
13.3. --- Münchener Volkstheater Buchpremiere. Jörg Maurer – „Hochsaison“. Nach dem Bestseller ‚Föhnlage“ der zweite Alpenkrimi mit Kommissar Jennerwein.
Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer – und das, wo Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als ausgerechnet in einem Gipfelbuch per Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung im Ort hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist die Hochsaison in Gefahr. 20 Uhr. Brienner Straße 50, 80333 München.
14.3. --- Herkulessaal in der Residenz Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Residenzstraße 1, 80333 München.
15.3. --- Lyrikkabinett Lesung. Poetry in Motion – mit Lee Knight Jr. (Palo Alto/USA), Melissa Rose (Palo Alto/USA), Lars Ruppel (Marburg/D). Moderation: Ko Bylanzky; an den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80 799 München.
16.3. --- Theater...und so fort Lesung. Christian Schünemann – „Die Studentin“. Eine Leiche stört die Ruhe der Geisteswissenschaften – es ist mords was los an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität! Ein neuer Fall für Tomas Prinz, den Münchner Starfrisör und Detektiv wider Willen. 20 Uhr. Kurfürstenstraße 8, 80799 München.
17.3. --- Bayerischer Architektenkammer/ Haus der Architektur Lesung und Gespräch. Richard Wagner – „Es reicht. Gegen den Ausverkauf unserer Werte“. Provokante Thesen: Aus dem christlichen Abendland, dem Kontinent der Aufklärung, ist McAbendland geworden. Darin wird Columbus zu Popeye, das Lexikon verwandelt sich in Wikipedia und aus Ethos wird Popcorn. Die kulturellen Werte der europäischen Gesellschaft sieht Wagner gefährdet durch den unkritischen Umgang mit der Erlebnisgesellschaft, der islamischen Einwanderung und der 68er Ideologie. Fehlen uns die Fähigkeit und der Wille, Europas Werte und seine Freiheit zu verteidigen? Dieses pointierte und streitbare Buch will zurückführen zu unseren europäischen Wurzeln. Es handelt von dem, was es zu verteidigen gilt: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. 20 Uhr. Waisenhausstraße 4, 80637 München.
22.3. --- Lyrikkabinett Lesung. Piotr Sommer – „Im Dunkeln auch“. Piotr Sommer liest aus seinen Gedichten (polnisch / deutsch). Einführung und Übersetzungen: Renate Schmidgall. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerprogramm des DAAD. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80 799 München.
23.3. --- Literaturhaus Lesung. Martin Walser – „Leben und Scheiben. Tagebücher 1974-1978“. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80331 München.
24.3. --- Lyrikkabinett Lust auf Lyrik VII. Schüler des Adolf-Weber-Gymnasiums (K12) entdecken neue Wege zur Dichtung Projektleitung: Andrea Heuser und Àxel Sanjosé. Kursleitung: Sabine Schwiese-Liebl. In Zusammenarbeit mit dem Adolf-Weber-Gymnasium, mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80 799 München.
25.3. --- Literaturhaus Lesung. Meir Shalev – „Aller Anfang“. Die erste Liebe, das erste Lachen, der erste Traum und andere erste Male in der Bibel Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama Im Anfang war das Wort. Aber wer gab wem den ersten Kuss? Worüber wurde zum ersten Mal gelacht, zum ersten Mal geweint? Wer empfand den ersten Hass? Wovon handelte der erste Traum? 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
25.3. ---- Volkstheater. Juli Zeh und Slut präsentieren die Schallnovelle „Corpus Delicti“. „Corpus Delicti“, der im Frühjahr 2009 erschienene Roman von Juli Zeh, ist zum Ausgangspunkt eines Projektes geworden, das alle Genregrenzen sprengt. Das düstere Szenario einer Gesundheitsdiktatur wird hier – gemeinsam mit der Rockband Slut - zum Wortmusikstück. Juli Zeh entwirft mit „Corpus Delicti“ einen spannenden Science-Fiction-Thriller: Die junge Mia Holl muss sich wegen Nichteinhaltung der Gesundheitsgesetze vor Gericht verantworten. Sie will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer Vergewaltigung, unschuldig ist. So gerät sie in Stellung gegen das System, aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm. Slut hat zu „Corpus Delicti“ zehn neue Songs komponiert und eingespielt. Juli Zeh hat Textpassagen aus dem Roman dazu arrangiert und teilweise neu entworfen: So entsteht ein Klangbild des Buches, eine Idee, wie der Konflikt zwischen Gemeinwohl und individueller Freiheit klingen kann und wie ein Science-Fiction-Krimi als Hörspiel funktioniert. Einzelne Sätze inspirierten die Band zu instrumentalen, sphärischen Stücken, andere wiederum zu kraftvollen, melodischen Rocksongs. 20 Uhr. Brienner Straße 50, 80333 München.
4.3. --- Thalia Universitätsbuchhandlung Lesung. Michael Jürgs – Seichtgebiete“. Alle wissen es, keiner schreit auf: Ob falsche Betroffenheit in Talkshows, prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen Kultur. 20.30 Uhr. Ludgeristraße 100, 48143 Münster.
11.3. --- Stadtteilhaus Fachwerk Gieveneck Lesung. Rolf Bauerdick – „Wie die Madonna auf den Mond kam“. In den Karpaten dämmert das Bergdorf Baia Luna verschlafen vor sich hin. Bis zu jenem verhängnisvollen Morgen am 6. November 1957, als seine Lehrerin dem 15-jährigen Pavel Botev den verstörenden Auftrag zuflüstert, einen Menschen zu vernichten. Pavel steht vor der Mission seines Lebens. Sein Kampf gegen skrupellose Mächte wird zum Kampf um die eigene Freiheit. Leidenschaftlich und mit großer Sprachkraft ist Rolf Bauerdicks Debütroman erzählt, fesselnd und voll tiefgründigem Humor. Seit dem 6. November 1957 steht die Welt plötzlich Kopf in den transmontanischen Karpaten: Während der Sputnik im All piept, erhält der 15-jährige Pavel Botev einen ungeheuerlichen Auftrag: „Schick ihn zur Hölle“, flüstert ihm seine Lehrerin zu, als er das Foto des neuen Parteisekretärs im Klassenzimmer aufhängt. Des Nachts verschwindet die Lehrerin spurlos, dann findet man den greisen Dorfpfarrer mit durchgeschnittener Kehle, das Ewige Licht in der Kirche erlischt, und aus der Kapelle auf dem Mondberg wird die Madonna geraubt. Pavel versucht, einen sinnhaften Zusammenhang zwischen all diesen mysteriösen Geschehnissen herzustellen – aber erst drei Jahrzehnte später, als der Sozialismus im schwarzen Loch der Geschichte verschwindet, gelingt es ihm, Gerechtigkeit für seine Lehrerin zu erwirken. 5 €. 20 Uhr. Arnheimweg 40-42, 48161 Münster.
20.3. --- Halle Münsterland Congress-Saal Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Albersloher Weg 32, 48155 Münster.
18.3. --- Staatsbad Bad Salzhausen Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Quellenstraße 2, 63667 Nidda.
2.3. --- Meistersingerhalle Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Münchnener Straße 21, 90478 Nürnberg.
3.3. --- Buchhandlung Zimmermann Lesung. Barbara Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“. Sophie Scholl ist eine Ikone der deutschen Geschichte. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg von der jugendlichen NS-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Barbara Beuys hat Hunderte bisher unbekannte Dokumente gesichtet, die das Rückgrat der ersten umfassenden Biografie über Sophie Scholl bilden. Eingebettet in die farbige, historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft beschreibt sie meisterhaft die ganze Lebensspanne der Widerstandskämpferin der Weißen Rose. 20 Uhr Schillerplatz 1, 72622 Nürtingen.
12.3. --- Forum Oberdingen Lesung. Silke Scheuermann – „Die Stunde zwischen Hund und Wolf“. Zwei Schwestern treffen nach Jahren wieder aufeinander. Ines, die kapriziöse Malerin, bittet um Hilfe, stößt aber auf Kälte und Ablehnung. Ihre Schwester möchte einen Schlusspunkt setzen: Nicht schon wieder will sie in das Muster der ewig Helfenden zurückfallen. Sie will mit der Welt ihrer Schwester nichts zu tun haben und ist doch zunehmend fasziniert. Als sich eine Affäre mit Kai, Ines’ Freund, anbahnt, verliert sie sich in einen fragwürdigen, rauschhaften Glückszustand – der sie eigenartigerweise zu ihrer Schwester zurückführt. Die Stunde zwischen Hund und Wolf erzählt von der Desorientierung in einer Gesellschaft, die höchste Ansprüche stellt, selber jedoch an Alltäglichkeiten scheitert. Scheinheilige Entwürfe halten die Fiktion einer Geborgenheit aufrecht, selbst der Umgang mit der Vergangenheit wird auf sinnentleerte Bilder reduziert; manchmal ist vom Leben kaum mehr übrig als ein kalter Entzug. Doch die Hoffnung auf Veränderung bleibt – ein Zustand, den Silke Scheuermann melancholisch und humorvoll, lapidar und ergreifend schildert. 20 Uhr. Heinfelser Platz 1, 75038 Oberdingen.
11.3. --- Ebertbad Lesung. Johann König – „Der Königsweg“. Johann König ist notorisch gelangweilt – und liebt es! Denn er weiß wie kein anderer, wie man „tote“ Zeit positiv nutzt. Egal, ob man stundenlang gelangweilt im Stau, verzweifelt auf den Zug oder ungeduldig an der Supermarktkasse wartet: Johann kennt das gut gehütete Geheimnis, das sich hinter der Langeweile verbirgt. Mit klugen Gedanken, bizarren Gedichten und skurrilen Fotos lüftet er es und nimmt den Leser mit auf seinen „Königsweg“. Er beweist einmal mehr, dass mehr „freie Zeit“ im Alltag steckt, als man denkt – man muss nur wissen, wo. Die wunderbarste Art, Zeit sinnvoll zu vergeuden – ein herrlich kluges, manchmal böses und immer witziges Buch! 20 Uhr. Ebertplatz 4, 46045 Oberhausen.
8.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der „zweiten Nitribitt“ die Runde. Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die „Akte Rosenherz“ soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis. 19 Uhr. Herrnstraße 59/84, 63065 Offenbach.
24.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 20 Uhr. Weingartenstraße 32, 77654 Offenburg.
15.3. --- Kulturetage Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: ‚Love Food“ fürs diskrete Téte-à-Téte. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg.
16.3. --- Literaturbüro Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht.20 Uhr Peterstraße 3, 26121 Oldenburg.
17.3. --- Kulturetage Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. 20 Uhr. Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg.
1.3. --- Buchhandlung zur Heide Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. Osterberger Reihe 2-8, 49074 Osnabrück.
23.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Silvio Huonder – „Dicht am Wasser“. In einer beschaulichen Gemeinde in Brandenburg leben viele junge Familien aus Berlin. Als plötzlich ein Kind verschwindet, bricht die glatte Oberfläche des freundlichen Miteinanders der kultivierten Akademiker ein, zum Vorschein kommen Gier, Angst und Betrug. Silvio Huonder gehört zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur der Schweiz. In „Dicht am Wasser“ verbindet er Thriller und Drama, um eine unheimliche Geschichte aus der Mitte des gebildeten Wohlstands zu erzählen. 19.30 Uhr. Dohnaische Straße 76. 01796 Pirna.
4.3. --- Villa Quandt Lesung. Michael Schindhelm – „Dubai Speed: Eine Erfahrung“. Unter dem Motto „größer, höher, moderner, glamouröser“ sollte in Dubai, mitten in der Wüste, die Welthauptstadt des 21. Jahrhunderts entstehen. Die Metropole am Golf war angetreten, alle Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und in jeder Beziehung Superlative zu schaffen. Doch dann kam die Finanzkrise, und all die milliardenschweren Projekte, vor allem auch jene, die keine Rendite versprechen, standen plötzlich zur Diskussion. Allen voran die Kultur. Mit deren Aufbau war u.a. Michael Schindhelm beschäftigt. Er berichtet aus der Innenperspektive darüber, wie man als Europäer zwischen traditionellen und modernen Nomaden lebt, und erzählt aus der Welt des Hofstaats, der Emiratis und der Abenteurer und Glückssucher aus aller Herren Länder. 20 Uhr. Große Weinmeisterstraße 46/47, 14469 Potsdam.
17.3. --- Villa Quandt Lesung. Wieland Förster – „Der Andere. Briefe an Alena“. Friedrich K. ist der Dicke. Er hat es schwer unter den Kommilitonen und im Staat und bei den Frauen. Er ist einer der Anderen, gehört zu den Außenseitern und Ausgegrenzten. Zugleich hat er sich eine reiche Innenwelt des Geistigen und Musischen erobert, eine Welt voller menschlicher und poetischer Entdeckungen. Was aber Friedrich K.s nur äußerlich tristes Dasein vor allem überstrahlt, ist seine Verehrung einer so fernen wie fremden Frau namens Alena, ist seine unerfüllte Sehnsucht, die in allen Episoden frei von Klischees bleibt und zum bedenklichen Abenteuer gerät. Försters Briefroman aus dem Jahr 1981/82 erschien erstmals im Jahr 2009. 7-5 €. 20 Uhr. Große Weinmeisterstraße 46/47, 14469 Potsdam.
19.3. --- Konvikt-Haus der Kultur Lesung. Michael Jürgs „Seichtgebiete“. Alle wissen es, keiner schreit auf: Ob falsche Betroffenheit in Talkshows, prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen Kultur. 20 Uhr. Kalvarienbertstraße, 54595 Prüm.
2.3. --- Buchhandlung RavensBuch Lesung. Barbara Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“. Sophie Scholl ist eine Ikone der deutschen Geschichte. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg von der jugendlichen NS-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Barbara Beuys hat Hunderte bisher unbekannte Dokumente gesichtet, die das Rückgrat der ersten umfassenden Biografie über Sophie Scholl bilden. Eingebettet in die farbige, historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft beschreibt sie meisterhaft die ganze Lebensspanne der Widerstandskämpferin der Weißen Rose. 20 Uhr. Marienplatz 34, 88212 Ravensburg.
26.3. --- Buchhandlung RavensBuch Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 20 Uhr. Marienplatz 34, 88212 Ravensburg.
1.3. --- Volkshochschule Lesung. Julia Friedrichs – „Deutschland dritter Klasse. Leben in der Unterschicht“. Viel ist geredet worden über das „abgehängte Prekariat“, die „neue Armut“ oder die Unterschicht. Wer dabei selten zu Wort kam, waren die Betroffenen selbst, aber auch die Helfer in der Schule, in den Ämtern, in den Familien. Dies Buch gibt diesen Menschen eine Stimme – sie selbst erzählen, wie es ist, ganz unten zu leben. In den vergangenen Jahren hat sich eine Gruppe der „Ausgeschlossenen“ gebildet – Menschen, die nicht mehr am Leben in diesem Land teilnehmen und kaum Hoffnung haben, dass dies eines Tages wieder gelingen wird. Die Autoren haben sie aufgesucht – Familie Weber und die Schüler der Förderschule in Wattenscheid; Heidemarie Danzer, die Menübotin in Berlin, die arm ist, obwohl sie arbeitet; die Mitarbeiter und „Kunden“ des reformierten Arbeitsamtes Hagen und die Insassen im Jugendarrest in Wetter an der Ruhr. Neuste Zahlen und Fakten ergänzen die Geschichten und stellen sie in einen größeren Zusammenhang. Ein brisantes Buch über die soziale Schieflage in Deutschland. 19.30 Uhr. Willy-Brandt-Haus am Herzogswall 17, 45657 Recklinghausen.
16.3. --- Katholische Bücherei Lesung. Stephan Kulle – „40 Tage im Kloster des Dalai Lama“. Als erster westlicher Journalist lebte Stephan Kulle mehrere Wochen im Kloster des Dalai Lama. Der Journalist und Theologe Stephan Kulle gehört zu den profiliertesten Kennern des Papstes und des Vatikans. Für dieses Buch suchte er den anderen großen religiösen Führer unserer Zeit auf, den Dalai Lama. In dessen Kloster im nordindischen Exil gewährten ihm die Mönche 40 Tage lang einen ungewöhnlich offenen Zugang zum Innersten des tibetischen Buddhismus. Von der einzigartigen Atmosphäre des Klosters fasziniert, spürt er auch den Sehnsüchten vieler Pilger aus dem Westen nach, die zu diesem mystischen Ort voller Gegensätze reisen, um für sich Sinn und Orientierung zu finden. Dabei reflektiert er sein eigenes Leben, die westliche Gesellschaft und den christlichen Glauben. Ein packender und inspirierender Blick in eine andere spirituelle Welt. 20 Uhr. Niederer Straße 29, 45663 Recklinghausen.
4.3. --- Schloss Reinbek Lesung. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Ein couragiertes Leben, eine ungewöhnliche Frau – Inge Jens erzählt ihre eigene Geschichte. 20 Uhr. 21465 Reinbek bei Hamburg.
23.3. --- Atlantis-Lesestube Lesung. Hans Joachim Schädlich – „Kokoschkins Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin kehrt auf der Queen Mary 2 von einer Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend nach New York zurück. Seine Erinnerungen rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Verfolgungen, Schicksalen und Emigrationen wach. 20 Uhr. Wahlenstraße 8, 93047 Regensburg.
24.3. --- Buchhandlung Pustet Lesung. Meir Shalev – „Aller Anfang“. Der erste Kuss, der erste Betrug, der erste Traum – Meir Shalev hat in der Bibel den „ersten Malen“ nachgespürt, mit überraschenden Ergebnissen. Die biblischen Geschichten, die wir zu kennen glauben, lesen sich in seinen gedankensprühenden und originellen Deutungen wie neu und als handelten sie auch von uns. 20 Uhr. Gesandtenstraße 6-8, 93047 Regensburg.
2.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Maxim Leo – „Haltet euer Herz bereit“. Die Familie von Maxim Leo war wie eine kleine DDR. In ihr konzentrierte sich vieles, was in diesem Land einmal wichtig war: Die Hoffnung und der Glaube der Gründerväter. Die Enttäuschung und das Lavieren ihrer Kinder, die den Traum vom Sozialismus nicht einfach so teilen wollten. Und die Erleichterung der Enkel, als es endlich vorbei war. In dieser Familie wurden im Kleinen die Kämpfe ausgetragen, die im Großen nicht stattfinden durften. Hier traf die Ideologie mit dem Leben zusammen. Denn die Überzeugungen waren stark und sie wurden geprägt von einer starken Persönlichkeit, Großvater Leo: Résistance-Kämpfer, Spion, Journalist und Gründervater des antifaschistischen Staates. Widerspruch war entweder zwecklos oder führte zu Zerwürfnissen. Maxims kritischer Vater Wolf, ein radikaler Künstler und Freigeist, liebt Gerhards Tochter Anne trotz ihrer Staatstreue. Und Sohn Maxim steht dazwischen und muss einsehen, dass es gegen „revolutionäre“ Eltern kein jugendliches Aufbegehren geben kann. Bis es das Land, das sie aufgebaut und für das sie gekämpft hatten, plötzlich nicht mehr gab und ihr Lebenssinn – im Guten wie im Schlechten – verschwand. 20 Uhr. Spendhausstraße 2, 72764 Reutlingen.
18.3. --- Altes Progymnasium/ Ratssal Lesung. Juli Zeh – „Corpus Delicti“. Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist. Sie gerät also in Stellung gegen das System, hier „Methode“ genannt, auch aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm. Juli Zeh entwirft in „Corpus Delicti“ das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert. Sie zeichnet ein System, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur höchsten Bürgerpflicht geworden. Die „Methode“ verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert. „Corpus Delicti“ handelt von höchst aktuellen Fragen: Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand? Juli Zehs „Corpus Delicti. Ein Prozess“ ist ein visionäres und ungeheuer spannendes Buch über unsere Zukunft - und unsere Gegenwart. 20 Uhr. Klosterstraße 13, 33397 Rietberg.
25.3. --- Bücherhaus – Adlersaal Vortrag. Jean Ziegler – „Der Hass auf den Westen“. Er gilt als scharfzüngiger Globalisierungskritiker, als „Stimme der Armen und Schrecken der Mächtigen“(so der Stern): Jean Ziegler ist einer der letzten zornigen Linken, der unermüdlich Elend, Unterdrückung, Menschenverachtung und die Arroganz der Reichen als Resultat eines global agierenden Kapitalismus und einer „mörderischen Weltordnung“ anprangert. In seinem neuen Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, diagnostiziert er wachsenden Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen. Dessen Nährboden sind gegenseitiges Unverständnis sowie das Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung – mit weit reichenden Folgen für globale Friedenspolitik. Frankfurter Straße 6, 65428 Rüsselsheim.
23.3. --- Heimat- und Bürgerhaus im alten Bahnhof Lesung. Mirjam Pressler – „Grüße und Küsse an alle“. Eine Sensation: Die ganze Geschichte von Aufstieg und Schicksal der Familie Anne Franks über drei Jahrhunderte, erzählt auf der Grundlage tausender unbekannter Briefe und Dokumente Sommerfrische hoch über dem Silser See in den Schweizer Bergen: Alljährlich traf sich hier die Familie Frank, die sonst über ganz Europa verstreut war. Noch Anne Franks Ururgroßvater hatte als kleiner Junge in der engen Frankfurter Judengasse leben müssen, doch schon eine Generation später wurde ein Vorfahr Anne Franks zum ersten jüdischen Professor in Deutschland berufen. Ihre Großmutter Alice führte als Bankiersgattin ein weltoffenes Haus in Frankfurt, bis die Familie nach London, Basel und Amsterdam übersiedelte, das dann zum Schicksalsort der Familie werden sollte. Der letzte noch lebende Verwandte Anne Franks, ihr Cousin Buddy Elias, wurde schließlich berühmt als Eiskunstläufer und Schauspieler. Wie durch ein Wunder haben zahllose Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank auf dem Dachboden des Hauses in der Baseler Herbstgasse überlebt und wurden dort vor einiger Zeit entdeckt – ein Sensationsfund. Die wunderbare Erzählerin Mirjam Pressler hat daraus die so einzigartige wie exemplarische Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Frank zusammengefügt, die sich liest wie ein großer schicksalhafter Familienroman. 20 Uhr. Am Bahnhof 21, 48720 Rosendahl-Darfeld.
7.3. --- Jazzclub Session ‘88 Lesung. Lale Akgün – „Tante Semra im Leberkäseland“. Bei Familie Akgün war es nie langweilig. Dafür sorgten schon die unterschiedlichen Familienangehörigen: der politisch sehr begeisterungsfähige Vater, ein Zahnarzt, und die schlanke, vornehme Mutter, überzeugte Kemalistin und begeisterte Mathematikerin, einen Kopf größer als ihr Mann und völlig humorlos. Tante Semra, die erst nach Mekka pilgert, um eine echte Hadschi zu werden, und dann alles dafür tut, den Ramadan zu umgehen und sich Leberkäsebrötchen zu gestatten. Die Schwester, die den deutschen Adel für sich entdeckte und ihre Liebe zum Klatschblätterwald – von den deutschen Nachbarn und ihrer türkischen Gastfreundschaft ganz zu schweigen. Herrlich komische Geschichten von Türken und Deutschen, die so unterschiedlich und doch auch wieder so gleich sind. 11 Uhr. Hammerschlag 8, 73614 Schorndorf.
4.3. --- Bücherei Schortens Lesung. Klaus-Peter Wolf – „Ostfriesengrab“. Im zauberhaften Park von Schloss Lütetsburg wird eine weibliche Leiche gefunden. Der Mörder hat sie wie eine Elfe in den blühenden Sträuchern drapiert. Welche Botschaft will er Kommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team damit übermitteln? Auch der dritte Kriminalroman mit der beliebten Kommissarin verspricht Spannung pur. 20 Uhr. Weserstraße 1, 26419 Schortens.
11.3. --- Kunstverein Vortrag. Julia Voss – „Darwins Jim Knopf“. Was Michael Endes „Jim Knopf“ mit Charles Darwin und der Evolutionstheorie zu tun hat.
Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ist eines der populärsten Kinderbücher der Nachkriegszeit. Bisher dachte man auch, dass damit alles gesagt sei. In einer spannenden und aufregenden Spurensuche gelingt es Julia Voss jedoch, eine tiefere Dimension dieses Klassikers der Kinderliteratur freizulegen: Wie eine Detektivin weist sie nach, dass zahlreiche Anspielungen auf Darwin und die Evolutionstheorie das gesamte Buch durchziehen – es sind so viele, dass sich dahinter ein Plan verbergen muss. Diesen Plan legt sie Schritt für Schritt frei und zeigt, dass Michael Endes Buch mehr ist als das Produkt reiner eskapistischer Phantasie. 19 Uhr. Am Markt 7/8, 74523 Schwäbisch Hall.
3.3. --- Schleswig-Holstein-Haus Lesung. Inge Jens – „Unvollständige Erinnerungen“. Ein couragiertes Leben, eine ungewöhnliche Frau – Inge Jens erzählt ihre eigene Geschichte. 19.30 Uhr. Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin.
21.3. --- Neue Bühne Senftenberg Lesung. Judith Hermann – „Alice“. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von „Sommerhaus, später“ und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 19.30 Uhr. Rathenaustraße 6-8, 01968 Senftenberg.
22.3. --- Stadtmuseum Lesung. Dieter Hildebrandt – „Schillers erste Heldin“. Als Schwester war sie Friedrich Schiller so nahe wie nur wenige Menschen. Heute imponiert uns Christophine Reinwald (1757-1847) als eine Frau, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hat. Schiller nannte die ältere Schwester seine früheste Heldin. Ihr langes Leben war zunächst bestimmt von der Sorge um die jüngeren Geschwister inmitten einer strengen Familie, dann von der Vernunftehe mit dem Bibliothekar Reinwald aus Meiningen. Erst als Witwe lernt sie, was ihrem Bruder über Nacht gelungen war: die Freiheit, ein eigenes Leben zu führen. Dieter Hildebrandt macht uns mit der Biographie einer Frau bekannt, wie wir sie viel eher in der Gegenwart als im 18. und 19. Jahrhundert vermuten würden. 19.30 Uhr. Am Markt 46, 553721 Siegburg.
20.3. --- Medien- und Kulturhaus Lyz Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine russischen Nachbarn“. Männer sind bekanntlich vom Mars, Frauen von der Venus. Aber woher kommen Russen? Sie kommen aus Berlin. Sie spielen morgens Trompete und freuen sich, wenn ihre Nachbarn mit dem Besen an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie lieben Besuch, kapern aber notfalls auch ein paar Zeugen Jehovas, um sie in ihrer Wohnung festzuhalten, bis alle Fragen zu Gott und der Welt beantwortet sind. Wladimir Kaminer ist überzeugt, dass seine beiden Nachbarn Andrej und Sergej auf diese Weise der deutschen Gesellschaft ein ganzes Trio dauerhaft entzogen haben. Möglicherweise helfen sie Andrej auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Denn sein Wortschatz ist auf den rätselhaften Satz begrenzt „Tschüss, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Popkonzert!“ Der Versuch, mittels einer Hypnose-Kassette Deutsch zu lernen, scheiterte. Zwar beherrscht man anschließend jede gewünschte Sprache fließend, sie wird allerdings von der Umwelt oft nicht erkannt. Glücklicherweise gibt es aber auch andere Wege, einander zu verstehen. Zum Beispiel durch die Lektüre der so komischen wie völkerverbindenden Geschichten von Wladimir Kaminer! 20 Uhr. St.-Johann-Straße 18, 57074 Siegen.
2.3. --- Pro-Winzkino Lesung. Stuart Pigott – „Wein weit weg“. Pinkfarbener Riesling aus China und Amphorenwein aus Georgien. Noch nie gab es so weit im Norden so reife und aromareiche Weine: In Kanada, in Dänemark und Norwegen lotet Stuart Pigott die polaren Grenzen der neuen Weinwelt aus. In China und Japan begegnet ihm eine aufstrebende fernöstliche Weinwirtschaft, die auf dem besten Weg ist, westliche Spitzenweinerzeuger in den Schatten zu stellen. An der Schnittstelle zwischen Europa und Asien entdeckt Pigott im Kaukasus zahlreiche Ur-Rebsorten, die in Amphoren ausgebaut grandiose Weine ergeben. Aber auch vor unserer Haustür ist die Weinwelt im Aufbruch: An der traditionsreichen Mosel schießen Garagen-Weingüter aus dem Boden, werden Quereinsteiger zu Winzern, mit dem ehrgeizigen Ziel, den großen etablierten Weingütern Paroli zu bieten und Spitzenweine zu erzeugen. 19.30 Uhr. Marktstraße 39, 55469 Simmern.
8.3. --- Stadthalle Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. 19.30 Uhr. Hohgarten 4, 78224 Singen.
11.3. --- Buch Greuter Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht. 19 Uhr. Hegaustraße 17, 78224 Singen.
13.3. --- Städtisches Kunstmuseum Lesung. Lukas Hartmann – „Bis ans Ende der Meere“. Im Juni 1776 schifft sich der junge Zeichner John Webber in Plymouth (England) zur dritten Weltumsegelung auf dem Dreimaster ‚Resolution“ ein. Kapitän ist James Cook. Webber quartiert sich in der Kajüte ein, in der Georg Forster auf Cooks zweiter Weltumsegelung Tagebuch führte. Webber wird zum Vertrauten von Captain Cook, stirbt beinahe und begegnet seiner großen Liebe. Vier Jahre später kommt Webber zurück, gezeichnet von den Strapazen der Reise. Die Sehnsucht nach der Südsee wird ihn nie mehr loslassen. Captain Cook, der aufgebrochen war, um die Nordwestpassage durchs arktische Eis zu finden, kehrt nicht heim. Was war geschehen? Ein spannender historischer Roman um den rätselhaften Captain James Cook und zugleich die Entwicklungsgeschichte eines jungen englischen Malers mit Schweizer Wurzeln. 17.30 Uhr. Ekkehardstraße 10, 78224 Singen.
12.3. --- Kulturhaus Alter Schlachthof Lesung. Johann König – „Der Königsweg“. Johann König ist notorisch gelangweilt – und liebt es! Denn er weiß wie kein anderer, wie man „tote“ Zeit positiv nutzt. Egal, ob man stundenlang gelangweilt im Stau, verzweifelt auf den Zug oder ungeduldig an der Supermarktkasse wartet: Johann kennt das gut gehütete Geheimnis, das sich hinter der Langeweile verbirgt. Mit klugen Gedanken, bizarren Gedichten und skurrilen Fotos lüftet er es und nimmt den Leser mit auf seinen „Königsweg“. Er beweist einmal mehr, dass mehr „freie Zeit“ im Alltag steckt, als man denkt – man muss nur wissen, wo. Die wunderbarste Art, Zeit sinnvoll zu vergeuden – ein herrlich kluges, manchmal böses und immer witziges Buch! 20.30 Uhr. Ulrichertor 4, 59494 Soest.
4.3. --- Evangelisches Gemeindehaus Lesung. Sabine Weigand – „Die Seelen im Feuer“. Jeder kann verdächtigt werden, jeder wird verhört, jeder kann brennen. Die Angst geht um in Deutschland. 1626 ist es die Angst vor dem Teufel, der Zauberei, den Hexen. Es ist ein Ringen um Gut und Böse, aber auch ein Kampf um die Macht. Der intrigante Fürstbischof von Bamberg will die freien Bürger der Stadt in ihre Schranken weisen. Neben den einfachen Leuten hat er es deshalb besonders auf die Stadträte abgesehen. Sie werden verhört und verurteilt. Sie werden verbrannt. Mit der jungen Apothekerstochter Johanna schauen wir in eine Welt, in der der Hexenwahn Wirklichkeit ist. Auch sie droht in den Teufelskreis zu geraten, aus dem keiner entrinnt. Gelingt ihr die Flucht ins weltoffene Amsterdam? Bekommen die Bürger von Bamberg endlich Hilfe bei Kaiser und Papst, um dem Brennen ein Ende zu machen? 19 Uhr. Kirchplatz 4, 95469 Speichersdorf.
14.3. --- Buchhandlung Siegfried Haas Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 19.30 Uhr. Bahnhofstraße 66, 78112 St. Georgen.
12.3. --- Kulturraum Altrheinhalle Lesung. Susanne Fröhlich – „Und ewig grüßt das Moppel-Ich“. Warum ist dünn sein immer noch das beherrschende Schönheitsideal vieler Frauen? Mit „Moppel-Ich“ hat Susanne Fröhlich einen großen Bestseller geschrieben und eine große Diskussion über das Thema „Schlankheitswahn“ angestoßen. Selbstbewusst, selbstironisch und offen schildert sie in ihrem neuen Buch nun, wie es ihr seitdem mit dem ewigen Auf und Ab auf der Waage ergangen ist, wie die Öffentlichkeit darauf reagiert und wie sich das Verhältnis der Menschen zum Thema „Gewicht und Figur“ in Deutschland grundsätzlich verändert hat. „Und ewig grüßt das Moppel-Ich“ ermuntert zu mehr Gelassenheit gegenüber erniedrigenden Schönheitsidealen und beweist: Frauen können mehr als Kalorien zählen und sich dünne machen. 20 Uhr. Insel-Kühkopf-Straße 1, 64589 Stockstadt am Rhein.
27.3. --- Restaurant Fischerkietz Lesung. Michael Jürgs – „Seichtgebiete“. Alle wissen es, keiner schreit auf: Ob falsche Betroffenheit in Talkshows, prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen Kultur. 17 Uhr. Am Fischerkietz 6, 15344 Strausberg.
3.3. --- Liederhalle Lesung. Frank Schätzing – „Limit“. Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. 20 Uhr. Berliner Platz 1-3, 70174 Stuttgart.
9.3. --- Literaturhaus Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
10.3. --- Literaturhaus Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. „Erzähl schon!“, sagt sie schließlich, und es klingt merkwürdig dumpf. Der Ältere Bruder aber hebt den Kopf und guckt über die Büsche und Baumspitzen in den weiß betupften Himmel. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. „Roman unserer Kindheit“ ist zugleich ein radikal autobiographisches und magisch-phantastisches Buch, ein Kindheitsroman voll fiebrigem Witz und dunkler Einsicht. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
11.3. --- Literaturhaus Lesung. Cathérine Millet – „Eifersucht“. Ein Briefumschlag auf dem Schreibtisch ihres Mannes, darin ein eindeutiges Foto einer nackten Schwangeren: Catherine Millets Leben ändert sich schlagartig. Systematisch sucht die Betrogene nach weiteren Beweisen für Jacques’ Untreue. Ihre Eifersucht wird umso qualvoller, je mehr sie in Erfahrung bringt, und schließlich stürzt sie in eine tiefe Krise, deren einziger Ausweg die Erkundung des eigenen Ichs wird. Sieben Jahre nach ihrem Skandalerfolg „Das sexuelle Leben der Catherine M.“ beschreibt die Autorin aus Frankreich nun die andere Seite der Liebe. Ihr Buch ist die minutiöse Darstellung des Seelenlebens einer betrogenen Frau und zugleich eine zutiefst bewegende Liebesgeschichte. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
13.3. --- Theaterhaus Lesung. Tommy Jaud – „Hummeldumm“. Wer an allem schuld ist, ist für Matze sowieso klar: seine Freundin Sina. Während er in endlosen Verhandlungen die neue Eigentumswohnung klargemacht hat, sollte sie einfach nur „irgendwas“ buchen. Hat sie auch. Doch musste dieses „irgendwas“ ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch Namibia sein, ein Land, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet? Was hat er denn verbrochen, dass man ihn nun täglich in einen Kleinbus voller Bekloppter sperrt, um ihn dann zu österreichischen Schlagern über afrikanische Schotterpisten zu rütteln? Und warum stolpert er bei minus zwei Grad in einem albernen Wanderhut über die Dünen der Kalahari, statt auf Mallorca ein Bierchen zu schlürfen? Als Matze dann noch daran erinnert wird, dass die sicher geglaubte Wohnung an andere Käufer geht, wenn er nicht sofort die fünftausend Euro Reservierungsgebühr überweist, hat er gleich noch drei neue Probleme: Das nächste Internetcafé ist fünfhundert Kilometer entfernt, der Handyakku plattgedaddelt und das einzige Ladegerät fest in österreichischer Hand. 20.15 Uhr. Siemensstraße 11, 70469 Stuttgart.
15.3. --- Literaturhaus Lesung. Marlene Streeruwitz, Antje Rávic Strubel. Essayreihe „Betrifft“: Buchpremiere, zwei Kurzessays und Gespräch, Moderation: Tim Schleider. Was betrifft Autoren zurzeit? Sechsunddreißig Originalbeiträge sind seit 2001 entstanden, die im Literaturhaus Stuttgart vorgestellt und diskutiert wurden und anderntags ganzseitig in der Stuttgarter Zeitung erschienen. Die ersten Jahre dokumentierte 2004 der Band "Betrifft:" (edition suhrkamp 2379). Nun folgt im Wallstein Verlag der zweite Teil "Zur Zeit", an dem sich einundzwanzig Schriftsteller beteiligt haben: Lukas Bärfuss, Nico Bleutge, Arno Geiger, Wilhelm Genazino, Peter Härtling, Thomas Hettche, Reinhard Jirgl, Steffen Kopetzky, Ursula Krechel, Judith Kuckart, Sibylle Lewitscharoff, Martin Mosebach, Herta Müller, José F. A. Oliver, Heinrich Steinfest, Ulf Stolterfoht, Marlene Streeruwitz, Antje Rávic Strubel, Jan-Peter Tripp, Ilija Trojanow und Feridun Zaimoglu. Roter Faden des Buches ist die Gattung Essay, die ihre Grenzen in die unterschiedlichsten Richtungen dehnt und sich in dieser Beweglichkeit von ihrer starken Seite zeigt. Zwei der im Band vertretenen Autorinnen denken in einem kurzen Originalbeitrag noch einmal über die Form des Essays nach und stellen ihre Überlegungen zur Diskussion: Marlene Streeruwitz und Antje Rávic Strubel. Beide Texte werden in der Stuttgarter Zeitung abgedruckt und noch am selben Abend an alle Besucher verteilt.4-8 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
16.3. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Tahar Ben Jelloun – „Zurückkehren“. Moderation: Joachim Kalka. Tahar Ben Jelloun, der als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb gilt, ist mit seinem neuen Roman „Zurückkehren“ zu Gast: Mohamed ist Muslim, Familienvater und Marokkaner - in dieser Reihenfolge. Und ein vorbildlicher Arbeiter: Die Arbeit war sein Leben. Jetzt steht ihm die Rente bevor, und er zieht Bilanz: wie er 1962 sein Dorf in Marokko verlässt, nur den Koran in der Hand, der eingeschlagen ist in ein Stück vom Leichentuch seines Vaters und den er nicht lesen kann; die Heirat mit seiner Cousine; seine tiefe Religiosität, die ihm keine Assimilierung an die französischen Sitten gestattet, sein Abscheu aber auch vor den Fanatikern; seine fünf Kinder, die sich ihm entfremdet haben, „Lafrance“, davon ist er überzeugt, hat ihm zwar Arbeit gegeben, ihm aber seine Kinder gestohlen. Er versteht ihr Französisch nicht, der eine Sohn hat eine Christin geheiratet und der andere, Rachid, nennt sich Richard. Halt findet er nur in einem alten Traum: nach Marokko zurückkehren, um das „Haus des Glücks und des Friedens“ zu bauen, in dem er seine ganze Familie versammeln kann. 4-8 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart. -
17.3. --- Institut Francais Lesung. Jean Mattern – „Im Király-Bad“. Gabriel, ein etwa dreißigjähriger Übersetzer, wohnhaft in London, durchlebt eine Sinnkrise. Aufgewachsen in der französischen Provinz als Sohn einer ungarisch-jüdischen Einwandererfamilie, ist er dem stummen Zuhause entflohen: stumm, was die Herkunft, das Schicksal der Vorfahren, aber auch, was den Unfalltod der geliebten Schwester betrifft, der sein und der Eltern Leben urplötzlich verdunkelt hat. In London heiratet er eine lebenslustige junge Frau, der er mit Erfolg Gesprächigkeit und Aufgeschlossenheit vorspielt. Sie hat ihn mit ihrem Lachen, das ihm eine hellere Zukunft verspricht, in Bann geschlagen. Ein Verlag beauftragt Gabriel mit der Neuübersetzung von Thomas Manns „Doktor Faustus“. Laura wird schwanger. Das Paar richtet sich auf Nachwuchs ein. Alles lässt sich gut an. Da fährt er zu einem Übersetzerkolloquium nach Budapest. Auf dem jüdischen Friedhof entdeckt er die Gräber seiner Familie. In den Dämpfen des Király-Bads begegnet er – sich selbst? Die totgeschwiegene Vergangenheit greift nach ihm. Sie stellt alles in Frage. „Steht es mir noch zu, mein Leben gegen ein anderes einzutauschen? Ein neues Tor zu öffnen und einen anderen Weg zu finden?“ 19 Uhr. Diemershaldenstraße 11, 70184 Stuttgart.
23.3. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Robert Spaemann, Michael Klett – „Schritte über uns hinaus“. Im Gespräch mit Michael Klett stellt Robert Spaemann zwei seiner neuesten Bücher vor: Den gerade erschienenen Sammelband „Schritte über uns hinaus. Gesammelte Reden und Aufsätze I“ und „Rousseau - Mensch oder Bürger. Das Dilemma der Moderne“. Leitmotiv für Robert Spaemann ist es, die innere Widersprüchlichkeit der modernen Weltanschauung aufzuzeigen: Dem philosophischen Denken hingegen geht es um etwas jenseits seiner selbst. Diese Haltung zeigt sich in seinem Gespräch mit den Großen der Philosophie und wird zum roten Faden seines Opus, dessen essayistischer Teil in Form von Reden und Aufsätzen der letzten 60 Jahre nun in "Schritte über uns hinaus" vorliegt. In seinem Rousseau-Buch deckt Spaemann exemplarisch die fundamentalen Widersprüche im Denken und in der Persönlichkeit Rousseaus auf. Nicht ohne Grund repräsentiere Rousseau alle Hoffnungen, alle Nostalgien, aber auch alle Widersprüche des modernen Bewusstseins. „Er ist unser aller Vater“, schreibt Claude Lévi-Strauss: Revolution und Restauration, liberaler Rechtsstaat und populistische Diktatur, antiautoritäre Pädagogik und Totalitarismus berufen sich auf ihn. 4-8 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
25.3. --- Literaturhaus Buchvorstellung. Barbara Wiedemann – Kurt Leonhard und Paul Celan“. Buchvorstellung, Gespräch mit Peter Härtling und Barbara Wiedemann, Moderation: Ulrich Keicher. Am 5. Februar jährte sich der 100. Geburtstag von Kurt Leonhard, dem Kunsthistoriker, Lyriker, Herausgeber und Übersetzer; vor fünf Jahren ist er in Esslingen gestorben. Von seiner mit Paul Celan zusammen erarbeiteten Michaux-Übertragung wusste man, nicht bekannt aber war bisher, wie früh und mit wie viel Elan er um das Übersetzen mit Celan gekämpft hat. Da nun, wie der Nachlass von Paul Celan, auch der von Kurt Leonhard im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt wird, hat Barbara Wiedemann, die uns durch zahlreiche Celan-Editionen bekannt ist, recherchiert und festgestellt, „dass wir es hier mit dem Dokument einer für beide Beteiligte einzigartigen intensiven Zusammenarbeit zu tun haben“. Im Zentrum der Publikation im Verlag Ulrich Keicher steht ein Scherzgedicht, das beide Autoren an einem 9.9.9999 zusammen verfasst haben. War das der 9.9.1965, den eine Widmung von Paul Celan für Leonhards Tochter Bettina im Band Sprachgitter dokumentiert? Oder vielleicht doch ein Tag außerhalb der Zeit? Peter Härtling und Barbara Wiedemann sprechen über Kurt Leonhard und das neu erschienene Buch. Im unteren Foyer werden 32 Typographische Variationen über Worte von Kurt Leonhard von Karl Herrmann zu sehen sein. 4-8 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
28.3. --- Schauspielhaus Lesung. Josef Winkler – Die Realität so sagen als ob sie trotzdem nicht wär“. „Niedlichs Literarischer Salon“. Nachdem Josef Winkler am 1. November 2008 in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis entgegengenommen hatte, hielt er zum Dank eine Rede, aus der dieses Buch entstand. Es gibt Antwort auf einige Fragen: Josef Winkler, wer ist das? Wo kommt er her? Was hat ihn geprägt? Wie ist er zum Schriftsteller geworden? Warum schämt er sich seit kurzem nicht mehr, wenn er nicht jeden Tag an Selbstmord denkt? Josef Winkler wurde 1953 in Kamering in Kärnten geboren und wuchs dort auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Seit 1982 ist Josef Winkler freier Schriftsteller. Im Jahr 1979 gewann er mit dem Roman "Menschenkind" den zweiten Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Das Buch bildet mit den folgenden Romanen "Der Ackermann aus Kärnten" und "Muttersprache" die Trilogie "Das wilde Kärnten". In den Texten des Autors spielen die Themen Tod, Homosexualität und Katholizismus eine bedeutende Rolle. 5,50-7 €. (Kartentelefon 0711 / 20 20 90). 11 Uhr. Foyer, Oberer Schlossgarten 6, 70173 Stuttgart.
29.3. --- Haus der Kulturgemeinschaft Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. 20 Uhr. Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart.
14.3. --- Kulturbastion Torgau Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine russischen Nachbarn“. Männer sind bekanntlich vom Mars, Frauen von der Venus. Aber woher kommen Russen? Sie kommen aus Berlin. Sie spielen morgens Trompete und freuen sich, wenn ihre Nachbarn mit dem Besen an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie lieben Besuch, kapern aber notfalls auch ein paar Zeugen Jehovas, um sie in ihrer Wohnung festzuhalten, bis alle Fragen zu Gott und der Welt beantwortet sind. Wladimir Kaminer ist überzeugt, dass seine beiden Nachbarn Andrej und Sergej auf diese Weise der deutschen Gesellschaft ein ganzes Trio dauerhaft entzogen haben. Möglicherweise helfen sie Andrej auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Denn sein Wortschatz ist auf den rätselhaften Satz begrenzt „Tschüss, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Popkonzert!“ Der Versuch, mittels einer Hypnose-Kassette Deutsch zu lernen, scheiterte. Zwar beherrscht man anschließend jede gewünschte Sprache fließend, sie wird allerdings von der Umwelt oft nicht erkannt. Glücklicherweise gibt es aber auch andere Wege, einander zu verstehen. Zum Beispiel durch die Lektüre der so komischen wie völkerverbindenden Geschichten von Wladimir Kaminer! 12-14 €. 20 Uhr. Straße der Jugend 14 b, 04860 Torgau.
16.3. --- Mayersche Interbook Lesung Andreas Englisch – „Wenn Gott spricht“. Die großen Prophezeiungen sind bis heute Mysterien des Glaubens mit sehr realen Auswirkungen: ob Josuas Verheißung zur Ankunft seines Volkes im Gelobten Land, die bis in die aktuelle Nahost-Politik des 21. Jahrhunderts nachwirkt, oder die Weissagung Marias in Fatima, in der Papst Johannes Paul II. seinen Auftrag erkannte, den Eisernen Vorhang einzureißen. Andreas Englisch, seit zwei Jahrzehnten Vatikankorrespondent mit besten Verbindungen ins Machtzentrum der katholischen Kirche, folgt den Spuren alter und neuer Prophezeiungen. Am Beispiel der Ratzinger-Prophezeiung zeigt er, mit welcher Intensität in der Kirche bis heute mit göttlichen Weissagungen regiert und gelebt wird. 20.15 Uhr. Kornmarkt 3, 54290 Trier.
4.3. --- Osiandersche Buchhandlung Lesung. Barbara Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“. Sophie Scholl ist eine Ikone der deutschen Geschichte. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg von der jugendlichen NS-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Barbara Beuys hat Hunderte bisher unbekannte Dokumente gesichtet, die das Rückgrat der ersten umfassenden Biografie über Sophie Scholl bilden. Eingebettet in die farbige, historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft beschreibt sie meisterhaft die ganze Lebensspanne der Widerstandskämpferin der Weißen Rose. 20 Uhr, Unter dem Holz 25, 72072 Tübingen.
25.3. --- Museum Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? 20 Uhr. Wilhelmstraße 3, 72074 Tübingen.
17.3. --- Büchereck am Rathaus Lesung. Arno Geiger – „Alles für Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit.8-10 € . 19.30 Uhr. Rathausplatz 3, 34246 Vellmar
23.3. --- Buchhandlung Rupprecht Lesung. Radka Denemarková – „Ein herrlicher Flecken Erde“. Gita will nur nach Hause, sich unter der warmen, weichen Zudecke verkriechen, den geliebten Geruch der Villa in sich aufnehmen. Doch die Realität sieht anders aus, als die Sechzehnjährige 1945 aus dem Konzentrationslager zurück in ihr Heimatdorf, das tschechische Puklice, kommt. Der Familienbesitz wurde konfisziert, Fremde leben jetzt dort, und die Deutschsprachige wird als Staatsfeindin verjagt. Erst sechzig Jahre später kehrt Gita zurück, um die Familie zu rehabilitieren. Und wieder schlägt ihr als ehemalige Großgrundbesitzerin der Hass der Dorfbewohner entgegen. Doch längst ist für Gita Weiterleben zur Kampfansage gegen Gewalt und Lüge geworden. Mutig, mit sehr plastischen, unter die Haut gehenden Bildern und mit enormer Sprachmacht wagt dieser kompromisslose Roman, für den die Autorin mit dem bedeutendsten tschechischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, einen Blick auf die verdrängte deutsch-tschechische Nachkriegsgeschichte. 20 Uhr. Dr.-Pfleger-Straße 6, 92637 Weiden.
7.3. --- Deutsches Nationaltheater/ Großer Saal Lesung. Wolfgnag Engler – „Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus“. Was der Kapitalismus aus uns macht Aufrichtigkeit ist ein Schlüsselbegriff zum Verständnis der bürgerlichen Kultur. Durch Aufrichtigkeit und ihre Inszenierungen schuf sich das Bürgertum eine Vertrauensbasis in einer feindlichen Umwelt. Aufrichtigkeit war die Zauberformel für den Umgang unter freien und gleichen Menschen. Das reife Bürgertum entsorgte diese Utopie, setzte auf die unsichtbare Hand, auf Recht und Verträge. Eigennutz und Selbstinteresse, derart gezügelt, schienen hinreichende Garanten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der jüngste Crash des globalen Kapitalismus widerlegt diese Doktrin ultimativ. Gerade moderne Gesellschaften leben von dem Vertrauen, das normale Menschen in die Redlichkeit der maßgeblichen Akteure setzen. Das Fazit von Englers brillanter Analyse der tiefgreifenden Wandlungen der bürgerlichen Lebenskultur: Nur wenn der Kapitalismus an sein sozialmoralisches Erbe anknüpft, bleibt er politisch mehrheitsfähig. 11 Uhr. Theaterplatz 2, 99423 Weimar.
21.3. --- Nationaltheater Vortrag. Jean Ziegler – „Der Hass auf den Westen“. Er gilt als scharfzüngiger Globalisierungskritiker, als „Stimme der Armen und Schrecken der Mächtigen“(so der Stern): Jean Ziegler ist einer der letzten zornigen Linken, der unermüdlich Elend, Unterdrückung, Menschenverachtung und die Arroganz der Reichen als Resultat eines global agierenden Kapitalismus und einer „mörderischen Weltordnung“ anprangert. In seinem neuen Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, diagnostiziert er wachsenden Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen. Dessen Nährboden sind gegenseitiges Unverständnis sowie das Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung – mit weit reichenden Folgen für globale Friedenspolitik. 11 Uhr. Theaterplatz, 99423 Weimar.
8.3. --- Gleichstellungsstelle Lesung. Alina Bronsky – „Scherbenpark“. Es war die unwahrscheinliche Geschichte eines unverlangt eingesandten Manuskriptes, das den Verlag sofort begeisterte, und es wurde eines der erfolgreichsten Debüts: Mit ihrer Geschichte von Sascha, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, hat Alina Bronsky die Herzen ihrer Leser erobert. Was macht ihr Debüt so besonders? Da ist zum einen die siebzehnjährige Sascha Naimann, die aus Moskau nach Deutschland gekommen ist und mit ihren zwei jüngeren Geschwistern im Scherbenpark lebt – einem Hochhaus-Ghetto, in dem eigene Gesetze herrschen, die sie mit wilder Entschlossenheit bricht. Da ist zum anderen das katholische Elite-Gymnasium, das Sascha wegen ihrer Hochbegabung und ihrer prekären Lebenssituation angenommen hat, mitsamt den behüteten und ausstaffierten Mitschülerinnen, die keinen Schimmer von Algebra haben, aber ein volles Freizeitprogramm. Und da ist der Ton, in dem Sascha ihre Geschichte erzählt: Selbstbewusst und geradeheraus, beiläufig und trocken kommentiert sie ihre Umgebung, das verzweifelte Streben nach Glück, Freiheit und Wohlstand, das Scheitern ringsum und das eigene Aufbegehren. 19.30 Uhr. Markt 4, 59514 Welver.
17.3. --- Hansen und Kröger Buchhandlung Lesung. Ulla Hahn – „Aufbruch“. Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt. Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden? Weiherplatz 14, 51674 Wiehl.
10.3. Literaturhaus Lesung. Dieter Wellershoff – „Der Himmel ist kein Ort“. Der Roman beginnt wie ein Krimi und entwickelt sich zu einem figurenreichen Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist ein junger Landpfarrer, der eines Nachts zu einem Unfallort gerufen wird. Ein Auto ist von der Straße abgekommen und in einen See gestürzt. Der Fahrer hat sich gerettet, seine Frau und sein Sohn werden leblos geborgen. Wie das geschehen konnte, ist unklar. Schon bald nimmt das angebliche Unglück unheimliche Züge an. Der Pfarrer hält trotzdem an der Unschuldsvermutung fest und bringt fast alle Gemeindemitglieder gegen sich auf. Das ist der Ausgangspunkt einer sich ausweitenden Sinnkrise. Die Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit greift auf immer neue Lebensbereiche über. Sie erfasst die religiösen Glaubensvorstellungen ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse und die sich über unerwartete suggestive Briefe anbahnende Beziehung zu einer Frau, die dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender Bedürftigkeit als unklare Verheißung erscheint. Dieter Wellershoff erzählt mit ausgeprägtem Gespür für Stimmungen und Gefühle, wie ein Mann, der in der Gewissheit einer sinnstiftenden Ordnung gelebt hat, an Grenzen gerät – seine eigenen und die einer Institution, deren Anspruch es ist, Orientierung zu bieten und Halt zu gewähren. Die szenische Spannung eines sich verselbständigenden Prozesses, die Stimmenvielfalt der darin verstrickten Figuren und die subtile Einfühlung in einen Menschen, der allmählich erkennen muss, dass er auf brüchigem Boden steht und damit zurechtkommen muss, machen diesen Roman zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis. 20 Uhr. Frankfurter Straße 1, 65183 Wiesbaden.
13.3. --- Caligari FilmBühne Lesung. Thila Wydra – „Alfred Hitchcock“. Alfred Hitchcock: Ein Name, der zu einer Marke wurde. Jeder scheint ihn zu kennen, sein gezeichnetes Profil, seine exzentrischen Cameo-Auftritte in den eigenen Filmen. Und dennoch bleibt der weltweit populärste Filmregisseur als Mensch ein Unbekannter. Angst und Phobien bestimmten das Leben und Arbeiten des scheuen „Master of Suspense“, der mit „Vertigo“, „Psycho“ oder „Die Vögel“ zeitlose Meisterwerke der Filmgeschichte schuf. 20 Uhr. Markplatz 9, 65183 Wiesbaden.
16.3. --- Weiland Lesung. Hellmuth Karasek – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der „publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte“(Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. Die Beziehung zwischen Männern und Frauen – ein Wechselbad zwischen Liebe und Verlieren, Leidenschaft und Erkalten. Das Dilemma: Die Leidenschaft kennt keine Treue und verspricht keine Dauer. Ehe und Familie dagegen basieren auf der versprochenen Treue und der garantierten Dauer. Nestflüchter und Nestwärmer, das sind Mann und Frau. Und die Treue ist keine Frage der Moral, sondern der Bequemlichkeit, der Feigheit und des Mangels an Gelegenheiten. Eine Geschichte in Geschichten aus fünfzig Jahren Geschlechterkampf. 19.30 Uhr. Hinter dem Rathaus 21 , 23966 Wismar.
7.3. --- Saalbau Lesung. Wladimir Kaminer – „Meine russischen Nachbarn“. Männer sind bekanntlich vom Mars, Frauen von der Venus. Aber woher kommen Russen? Sie kommen aus Berlin. Sie spielen morgens Trompete und freuen sich, wenn ihre Nachbarn mit dem Besen an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie lieben Besuch, kapern aber notfalls auch ein paar Zeugen Jehovas, um sie in ihrer Wohnung festzuhalten, bis alle Fragen zu Gott und der Welt beantwortet sind. Wladimir Kaminer ist überzeugt, dass seine beiden Nachbarn Andrej und Sergej auf diese Weise der deutschen Gesellschaft ein ganzes Trio dauerhaft entzogen haben. Möglicherweise helfen sie Andrej auch beim Erlernen der deutschen Sprache. Denn sein Wortschatz ist auf den rätselhaften Satz begrenzt „Tschüss, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Popkonzert!“ Der Versuch, mittels einer Hypnose-Kassette Deutsch zu lernen, scheiterte. Zwar beherrscht man anschließend jede gewünschte Sprache fließend, sie wird allerdings von der Umwelt oft nicht erkannt. Glücklicherweise gibt es aber auch andere Wege, einander zu verstehen. Zum Beispiel durch die Lektüre der so komischen wie völkerverbindenden Geschichten von Wladimir Kaminer! 19.30 Uhr Bergerstraße 25, 58452 Witten.
1.3. --- Stadtbücherei Lesung. Andrej Kurkow – „Der Milchmann in der Nacht“. „Der Milchmann in der Nacht“ ist dreifache Liebesgeschichte, schwarze Komödie, Krimi und politische Satire zugleich – ein Roman mit so vielen Pointen, Wendungen und Geschichten wie Sterne in der Milchstraße. 20 Uhr. Marktplatz 9, 97070 Würzburg.
10.3. --- Stadtbücherei Lesung. Peter Henning – „Die Ängstlichen“. Mit diesem Buch legt Peter Henning seinen lang erwarteten großen Roman vor. Die Chronik einer musterhaften Familie ist eine aberwitzige, rabenschwarze menschliche Komödie, ein Mosaik aus Hoffnung, Glück, kleinen und großen Schrecken - ein Buch des Lebens. 20 Uhr. Marktplatz 9, 97070 Würzburg.
7.3. --- Kurt-Mühlenhaupt-Museum Lesung. Christoph Hein – „Landnahme“. Bernhard Haber ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Zwar werden Handwerker gebraucht, und Bernhards Vater ist Tischler, aber die Einheimischen bestellen ihre Möbel natürlich nicht bei dem Fremden. Dem Jungen begegnet man in der Schule nicht viel besser, sich durchbeißen und immer wiedere Schläge einstecken - das erkennt er rasch als den einzigen Weg. Dass Bernhard nach der 8. Klasse eine Tischlerlehre beginnt, wundert niemanden, eher schon, dass er später zeitweise als Karusselbesitzer sagenhaft viel Geld verdient. Peter Koller, der in einem selbstgebauten Auto zahlende Gäste nach Westberlin gebracht hat und dafür ein paar Jahre ins Gefängnis muss, weiß genauer, woher Bernhards Wohlstand stammt, aber er verpfeift ihn nicht. Überhaupt hat Haber Glück mit den Leuten um sich herum: mit seiner Frau Friederike, die ihn anhimmelt, mit seiner Schwägerin Katharina, die ihm beigebracht hat, was Liebe ist, mit dem Sägereibesitzer Sigurd, der dafür sorgt, dass Bernhard als Tischlermeister in den Kegelklub aufgenommen wird, wo die Selbständigen sich treffen, um den nötigen Einfluss auf die Politik des Ortes zu nehmen ... vor 1989 und erst recht in den wilden Jahren danach. 8-10 €. 16 Uhr. Bergsdorfer Dorfstraße 1, 16792 Zehdenick/Bergsdorf.