3.5. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Ranga Yogeshwar – „Sonst noch Fragen?“ Tanzende Wassertropfen auf der heißen Herdplatte, feuchte Keller ausgerechnet im Sommer und kalte Füße im Bett – die Welt ist voller kleiner Wunder. Dieses Buch zeigt in 108 unterhaltsamen Geschichten, wie man sie entdecken und was man daraus lernen kann. Haben Sie schon mal im Sommer auf einer Wiese gelegen, ein bisschen geträumt, die Wolken bewundert und den Himmel betrachtet – und sich plötzlich gefragt, warum er eigentlich blau ist? Jeden Tag gibt es etwas zu entdecken, wenn man nur genau hinschaut: Denn oft verbergen sich spannende Geschichten und verblüffende Zusammenhänge hinter den kleinen Dingen des Alltags. Am Anfang steht immer eine einfache Frage: Warum ist das so? Ausgehend von Beobachtungen und Erfahrungen, die jeder machen kann, nimmt uns Ranga Yogeshwar mit in die aufregende Welt des Wissens. Seine Streifzüge führen von der Gehaltsverhandlung in die Mathematik, vom Sonntagmorgen-Croissant in die Geschichte oder vom Sommerhimmel in die Physik. Manchmal nehmen sie kleine Umwege, denn je länger man liest, desto mehr Querverbindungen werden deutlich. Und häufig führen sie uns wieder zurück in den Alltag, denn viele Erklärungen sind nicht nur aufschlussreich, sondern auch nützlich: Oder wissen Sie, zu welcher Uhrzeit man am besten zum Zahnarzt geht? 20 Uhr. Buchkremerstraße 1-7, 52062 Aachen.
4.5. --- Stadtbibliothek im Torhaus Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 17 Uhr. Gmünder Straße 9, 73430 Aalen.
19.5. --- Ortsbücherei Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 20 Uhr. Marbacher Straße 17, 71563 Affalterbach.
23.5. --- Winterstein Theater Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund um den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 20 Uhr. Buchholzer Straße 67, 09456 Annaberg-Buchholz.
28.5. --- Kulturzentrum Erzhammer Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 19.30 Uhr. Buchholzer Straße 2, 09456 Annaberg-Buchholz.
26.5. --- Bibliothek Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 19.30 Uhr. Breite Straße 22, 06449 Aschersleben.
18.5. --- Buchhandlung Moritz & Lux Lesung. Galsan Tschinag – „Der singende Fels“. „Schamane wird man nicht, das ist man. Aber Begabung ist nur ein Teil, der Rest ist harte Arbeit, Bildung, Lernen und nochmals Lernen. Ich bin schon mit etwa vier oder fünf Jahren in die Lehre gekommen. Die erste Ausbildungsstunde – schrecklich.“ Zum ersten Mal erzählt Galsan Tschinag über seine schamanische Arbeit: Als Heiler, der das uralte Wissen seines Volkes vom Altai nach Europa bringt. Galsan Tschinag und Klaus Kornwachs – Schamane und Technikphilosoph – tauschen sich unter der Gesprächsleitung von Maria Kaluza aus. Zu ihren vielfältigen Themen gehören Fragen nach dem Individuum in seiner Gemeinschaft, Natur und Technik, die Vereinbarkeit von westlicher und östlicher Spiritualität, die unterschiedlichen Konzepte von Gesundheit und Heilung, der Umgang mit Träumen, Tod und einem Leben danach. In diesem Trialog ohne Scheuklappen suchen die drei Partner Verwandtschaften und stellen die Unterschiede fest. 20 Uhr. Gänsemarkt 3, 97980 Bad Mergentheim.
5.5. --- Kurtheater Lesung. Roger Willemsen – „Bangkok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 19.30 Uhr. Heiligenangerstraße, 31812 Bad Pyrmont.
4.5. --- Kurtheater Lesung. Roger Willemsen – „Bangkok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 19.30 Uhr. Parkstraße 26, 32105 Bad Salzuflen.
4.5. --- Südwestrundfunk FS Kultur und Gesellschaft – Literatur Lesung. Henryk M. Broder/Erich Follath – „Gebt den Juden Schleswig-Holstein“. Zwei streitbare Autoren und eine heikle Frage: In welcher Form darf man als Deutscher Israel kritisieren? Die Erfolgsautoren Erich Follath und Henryk M. Broder haben sich scharfzüngig und debattenfreudig dieses heiklen Themas angenommen. Aus ihrer Auseinandersetzung entstanden ist ein ebenso erhellendes wie unterhaltsames Buch, das zum Weiterdiskutieren herausfordert. Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten – aber auch eine Besatzungsmacht, die Menschenrechte verletzt. Sollen wir uns als Deutsche angesichts unserer Geschichte mit Kritik an diesem Staat zurückhalten? Oder verpflichtet uns die Vergangenheit im besonderen Maße dazu, Missstände anzuprangern? Und geht das überhaupt: Israel wie jedes x-beliebige Land zu behandeln? Zwischen den SPIEGEL-Reporter Erich Follath und Henryk M. Broder hat sich über diese brisanten Fragen eine Debatte entsponnen. Mit großer Lust an der Auseinandersetzung und mit sprachlicher Brillanz feuern die beiden Israel-Kenner die Argumente aufeinander ab – als befreundete Kollegen, was sie jedoch nicht daran hindert, vom Dialog zum Angriff überzugehen. 20.30 Uhr. Hans-Bredow-Straße 12, 76530 Baden-Baden.
29.5. --- Pappelhof Lesung. Juli Zeh – „Corpus Delicti“. Juli Zeh und Slut präsentieren die Schallnovelle „Corpus Delicti (CD)“. „Corpus Delicti“, der im Frühjahr 2009 erschienene Roman von Juli Zeh, ist zum Ausgangspunkt eines Projektes geworden, das alle Genregrenzen sprengt. Das düstere Szenario einer Gesundheitsdiktatur wird hier – gemeinsam mit der Rockband Slut – zum Wortmusikstück. Juli Zeh entwirft mit „Corpus Delicti“ einen spannenden Science-Fiction-Thriller: Die junge Mia Holl muss sich wegen Nichteinhaltung der Gesundheitsgesetze vor Gericht verantworten. Sie will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer Vergewaltigung, unschuldig ist. So gerät sie in Stellung gegen das System, aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm. Slut hat zu „Corpus Delicti“ zehn neue Songs komponiert und eingespielt. Juli Zeh hat Textpassagen aus dem Roman dazu arrangiert und teilweise neu entworfen: So entsteht ein Klangbild des Buches, eine Idee, wie der Konflikt zwischen Gemeinwohl und individueller Freiheit klingen kann und wie ein Science-Fiction-Krimi als Hörspiel funktioniert. Einzelne Sätze inspirierten die Band zu instrumentalen, sphärischen Stücken, andere wiederum zu kraftvollen, melodischen Rocksongs. 20 Uhr. Kultursaal, Pappelallee 3, 16321 Bernau.
5.5. --- Theater am Alten Markt Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. Und wo es einmal nicht um die Familie geht, werden andere, mindestens ebenso brisante Themen erörtert: der grassierende Kevinismus unter Deutschlands Eltern etwa, das Wesen des schwedischen Krimis oder das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen. 1967 in Düsseldorf geboren, arbeitete er zunächst als Texter in der Werbung, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Seit 1994 in der Redaktion des SZ-Magazins tätig, leitete er dieses 2000 - Anfang 2005 als Chefredakteur (gemeinsam mit Dominik Wichmann). Jan Weiler lebt mit seiner italienischen Frau und zwei Kindern in Ambach. 20 Uhr. Brunnenstraße 3-9, 33602 Bielefeld.
23.5. --- Wassermühle Baumeister Lesung. Nadja Küchenmeister – „Alle Lichter“. „Alle Lichter“ zeigt die Kunst von Nadja Küchenmeister, die wunderbare Landschaftlichkeit ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste austarierte Grenze zwischen Poesie und Erzählen. Entstanden ist ein Buch sehr moderner Gedichte, die niemals ihr Herkommen aus der großen Tradition lyrischen Sprechens und Schreibens verleugnen, ein Buch ganz von heute, das auf das Kommende weist. 11.30 Uhr. Schloßstraße 79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.
23.5. --- Wassermühle Baumeister Lesung. Nadja Küchenmeister – „Alle Lichter“. „Alle Lichter“ zeigt die Kunst von Nadja Küchenmeister, die wunderbare Landschaftlichkeit ihrer Lyrik, eine stets aufs Genaueste austarierte Grenze zwischen Poesie und Erzählen. Entstanden ist ein Buch sehr moderner Gedichte, die niemals ihr Herkommen aus der großen Tradition lyrischen Sprechens und Schreibens verleugnen, ein Buch ganz von heute, das auf das Kommende weist. 18 Uhr. Schloßstraße 79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.
24.5. --- Wassermühle Baumeister Lesung. Mirko Bonné – „Die Republik der Silberfische“. „Die Republik der Silberfische“ versammelt die neuen Gedichte von Mirko Bonné, Gedichte aus den letzten sechs Jahren, aus einer Zeit, als nichts blieb, wie es war: ein Haus, ein Garten, eine ganze Landschaft lösen sich vor den Augen des Lesers ebenso auf wie die Liebe, die sie einmal zusammenhielt. Bonnés Abschiedsgedichte bilanzieren und fragen, was dennoch bleibt. Der Zyklus DIE TAUBENUHR stellt den Übergang zum Leben in der Stadt dar, hat zum Thema aber auch die Zeit, Vergänglichkeit, Kindsein und Älterwerden. Zwei weitere Abteilungen öffnen den Raum: Gedichte über Orte, bereist und beschrieben in geographischer Folge: Beginnend in Hamburg führt die Reise bis an die finnische Grenze, dann über Sankt Petersburg, Berlin, Prag und Wien nach Irland, Südamerika bis zum südlichsten Postamt der Welt in der Antarktis. Welche Abgründe warten in der Vertrautheit? Liegt in der Offenheit eine Heimat? 11.30 Uhr. Schloßstraße 79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.
24.5. --- Wassermühle Baumeister Lesung. Mirko Bonné – „Die Republik der Silberfische“. „Die Republik der Silberfische“ versammelt die neuen Gedichte von Mirko Bonné, Gedichte aus den letzten sechs Jahren, aus einer Zeit, als nichts blieb, wie es war: ein Haus, ein Garten, eine ganze Landschaft lösen sich vor den Augen des Lesers ebenso auf wie die Liebe, die sie einmal zusammenhielt. Bonnés Abschiedsgedichte bilanzieren und fragen, was dennoch bleibt. Der Zyklus DIE TAUBENUHR stellt den Übergang zum Leben in der Stadt dar, hat zum Thema aber auch die Zeit, Vergänglichkeit, Kindsein und Älterwerden. Zwei weitere Abteilungen öffnen den Raum: Gedichte über Orte, bereist und beschrieben in geographischer Folge: Beginnend in Hamburg führt die Reise bis an die finnische Grenze, dann über Sankt Petersburg, Berlin, Prag und Wien nach Irland, Südamerika bis zum südlichsten Postamt der Welt in der Antarktis. Welche Abgründe warten in der Vertrautheit? Liegt in der Offenheit eine Heimat? 18 Uhr. Schloßstraße 79, 33739 Bielefeld-Deppendorf.
26.5. --- Buchladen Eulenspiegel Lesung. Verena Auffermann, Gunhild Gübler, Ursula März, Elke Schmitter – „Leidenschaften“. Ihre Verse haben Jahrtausende überdauert wie Sapphos Poesie; sie schrieben in düsteren Verhältnissen wie die Schwestern Brontë, erfanden den weiblichen Fantasy-Roman wie Irmtraud Morgner, radikale Schreibweisen wie Elfriede Jelinek und die berühmteste Romanfigur der Gegenwart, Harry Potter. 99 schreibende Frauen haben Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter für ihren weiblichen Kanon der Literaturgeschichte ausgewählt. Sie porträtieren die Autorinnen, betten ihr Werk in Lebens- und Zeitumstände, positionieren sie innerhalb literarischer Traditionen und an deren Bruchstellen. Eine Wanderung durch die weiblichen Gefilde der Weltliteratur, für die man nichts mitbringen muss als Neugier und Leselust. 20 Uhr. Hagenbruchstraße 7, 33602 Bielefeld.
28.5. --- MS Rhenus Lesung. Saša Stanišic – „Wie der Soldat das Grammofon repariert“. Als der Bürgerkrieg in den 90er Jahren Bosnien heimsucht, flieht der junge Aleksandar mit seinen Eltern in den Westen. Rastlos neugierig erobert er sich das fremde Deutschland und erzählt mit unbändiger Lust die irrwitzigen Geschichten von damals, von der großen Familie und den kuriosen Begebenheiten im kleinen Višegrad. Aleksandar fabuliert sich die Angst weg und „die Zeit, als alles gut war“ wieder herbei. Aleksandar wächst in der kleinen bosnischen Stadt Višegrad auf. Sein größtes Talent ist das Erfinden von Geschichten: Er denkt gar nicht daran, sich an die Themen der Schulaufsätze zu halten, viel zu verrückt sind die Erntefeste bei seinen Urgroßeltern, viel zu packend die Amokläufe betrogener Ehemänner und viel zu unglaublich die Geständnisse des Flusses Drina. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Višegrad hereinbricht, hält die Welt, wie Aleksandar sie kannte, der Gewalt nicht stand, und die Familie muss fliehen. In der Fremde eines westlichen Landes erweist sich Aleksandars Fabulierlust als lebenswichtig: Denn so gelingt es ihm, sich an diesem merkwürdigen Ort namens Deutschland zurechtzufinden und sich eine Heimat zu erzählen. Seinen Opa konnte er damals nicht wieder lebendig zaubern, jetzt hat er einen Zauberstab, der tatsächlich funktioniert: seine Phantasie holt das Verlorene wieder zurück. Als der erwachsene Aleksandar in die Stadt seiner Kindheit zurückkehrt, muss sich allerdings erst zeigen, ob seine Fabulierkunst auch der Nachkriegsrealität Bosniens standhält. Mit „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ hat Saša Stanišic einen überbordenden, verschwenderischen, burlesken und tragikomischen Roman über eine außergewöhnliche Kindheit unter außergewöhnlichen Umständen geschrieben, über den brutalen Verlust des Vertrauten und über das unzerstörbare Vertrauen in das Erzählen. 18.15 Uhr. Brücke 4, Rheinanlagen, 55411 Bingen.
11.5. --- Haus Beda Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Maravan, 33, tamilischer Asylbewerber, arbeitet als Hilfskraft in einem Zürcher Sternelokal, tief unter seinem Niveau. Denn Maravan ist ein begnadeter, leidenschaftlicher Koch. In Sri Lanka hatte ihn seine Großtante in die Kochkunst eingeweiht, nicht zuletzt in die Geheimnisse der aphrodisischen Küche. Als er gefeuert wird, ermutigt ihn seine Kollegin Andrea zu einem Deal der besonderen Art: einem gemeinsamen Catering für Liebesmenüs. Anfangs kochen sie für Paare, die eine Sexualtherapeutin vermittelt. Doch der Erfolg von „Love Food“ spricht sich herum, und eine viel zahlungskräftigere Klientel bekundet Interesse: Männer aus Politik und Wirtschaft – und deren Grauzonen. Maravan hat Sorge, das Geschäft könne „unanständig“ werden. Und das wird es. Doch er benötigt das Geld dringend, um seine Familie in Sri Lanka am Leben zu erhalten. 20 Uhr. Bedaplatz 1, 54634 Bitburg.
4.5. --- KostBar Vortrag. Hartwig Hansen referiert zum Thema „Respekt“. Der Schlüssel zur Partnerschaft. Hartwig Hansen ist Diplom-Psychologe und Paar- und Familientherapeut (DGSF). Er absolvierte seine familientherapeutische Ausbildung am Institut für systemisch-integrative Paar- und Familientherapie von Professor Martin Kirschenbaum. Heute arbeitet er in freier Praxis in Hamburg, meist mit einer Kollegin als Therapeutenpaar in bewährter Balance der Geschlechter. „A bis Z der Interventionen in der Paar- und Familientherapie. Ein Praxishandbuch“. Dieses einzigartige Praxishandbuch ersetzt „einen Regalmeter“ Interventionsliteratur. Kompakt und anwendungsbezogen präsentiert es hundert bewährte und innovative Tipps und Methoden zur Bereicherung von Beratungs- und Therapiestunden. Lesen und Ausprobieren machen gleichermaßen Spaß. 17.30 Uhr. Innenhof, Riesstraße 2a, 53113 Bonn.
5.5. --- Bouvier Verlag Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 20.30 Uhr. Fürstenstraße 3, 53111 Bonn.
10.5. --- Theater Bonn Buchvorstellung. Wolfgang Engler – „Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus“. Was der Kapitalismus aus uns macht. Aufrichtigkeit ist ein Schlüsselbegriff zum Verständnis der bürgerlichen Kultur. Durch Aufrichtigkeit und ihre Inszenierungen schuf sich das Bürgertum eine Vertrauensbasis in einer feindlichen Umwelt. Aufrichtigkeit war die Zauberformel für den Umgang unter freien und gleichen Menschen. Das reife Bürgertum entsorgte diese Utopie, setzte auf die unsichtbare Hand, auf Recht und Verträge. Eigennutz und Selbstinteresse, derart gezügelt, schienen hinreichende Garanten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der jüngste Crash des globalen Kapitalismus widerlegt diese Doktrin ultimativ. Gerade moderne Gesellschaften leben von dem Vertrauen, das normale Menschen in die Redlichkeit der maßgeblichen Akteure setzen. Das Fazit von Englers brillanter Analyse der tiefgreifenden Wandlungen der bürgerlichen Lebenskultur: Nur wenn der Kapitalismus an sein sozialmoralisches Erbe anknüpft, bleibt er politisch mehrheitsfähig. 19 Uhr. Opernhaus, Foyerbühne, Am Boeselagerhof 1, 53111 Bonn.
28.5. --- Akademisches Kunstmuseum Buchvorstellung. Salvatore Bono – „Piraten und Korsaren im Mittelmeer“. Er präsentiert sein Buch in Zusammenarbeit mit der Società Dante Alighieri, dem Italienischen Kulturinstitut Köln und der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft Bonn. Salvatore Bono erzählt die Geschichte der Seeräuber im Mittelmeer. Er macht klar, dass die Piraten strategisch und politisch wichtige Instrumente der christlichen und muslimischen Herrscher waren. Anhand vieler Quellen schildert Bono das harte Leben an Bord und die Kämpfe auf See. Ein aktuelles Thema, spannend erzählt und analysiert. Die im gesamten Mittelmeerraum gefürchteten muslimischen Korsaren wurden im 16. und 17. Jahrhundert von den Ordensrittern der Malteser bekriegt und später sogar von den Elitesoldaten des US Marine Corps bekämpft, bevor ihrem Treiben erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Ende gemacht werden konnte. Auch auf christlicher Seite machten sich die Malteser- und Stephansritter jedes Frühjahr zu Kaperfahrten an die jenseitigen Ufer des Mittelmeers auf, von denen sie oft mit reicher Beute zurückkehrten. Doch waren die Korsaren anders als gemeine Piraten keine Gesetzlosen, denn das Kaperwesen, zu dem auf beiden Seiten auch die Sklavenjagd gehörte, wurde staatlich kontrolliert. Zwar spielten die Kaperflotten beider Seiten eine wichtige Rolle in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen, doch europäische Freibeuter machten auch vor Schiffen unter christlicher Flagge nicht halt. 19 Uhr. Am Hofgarten 21, 52113 Bonn.
12.5. --- Buchhandlung Graff Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 20.15 Uhr. Sack 15, 38100 Braunschweig.
17.5. --- Schwankhalle Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20 Uhr. Buntentorsteinweg 112, 28201 Bremen.
20.5. --- SWB AG Kundencenter Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges überlebendes Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt zunächst stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern mit dem Schreiben sein Glück zu machen versuchen. In seinem neuen, autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen. 19 Uhr. Am Wall/Ecke Sögestraße, 28215 Bremen.
6.5. --- Pferdestall Lesung. Erich Hackl – „Abschied von Sidonie“. Erich Hackl ist – wie schon mit seiner aufsehenerregenden Erzählung „Auroras Anlaß“ – einem unerhörten, jahrzehntelang verschwiegenen Fall nachgegangen; in einer knappen, präzisen Sprache erzählt Hackl das bewegende Schicksal Sidonies, ihr kurzes Glück bei den Pflegeeltern und deren verzweifelte Bemühungen, das Kind vor dem ihm zugedachten Ende zu bewahren. „Abschied von Sidonie“ ist nicht nur eine Chronik der Gewalt, von „Trägheit des Herzens“ und Bestialität des Anstands, sondern auch eine Liebeserklärung an Menschen, die in großen wie in kleinen Zeiten Mitgefühl und Selbstachtung vor falsch verstandene Pflichterfüllung gestellt haben. Zugleich gibt das Buch einen tiefen Einblick in den Zustand eines Landes und seiner Bewohner, zeigt, was möglich war und was wirklich wurde, und was davon geblieben ist. 20 Uhr. Gartenstraße 5-7, 27568 Bremerhaven.
3.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. An einem nebligen Morgen fährt ein Transporter durch den Stadtwald. Ein wertvolles Gemälde soll zum Frankfurter Flughafen gebracht werden. Plötzlich nehmen zwei vermummte Motorradfahrer die Verfolgung auf. Es kommt zum Schusswechsel. Dabei wird ein Wachmann getötet und Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza schwer verletzt. Robert Marthaler wird von den Ermittlungen ausgeschlossen. Als er auf eigene Faust recherchiert, gibt ihm der „kleine Bruno“, ein obdachloser Exhäftling, den entscheidenden Tipp: Es besteht eine Verbindung zu einem vierzig Jahre alten Verbrechen, dem Mord an der Prostituierten Karin Rosenherz. 19.30 Uhr. Hauptstraße 53, 63486 Bruchköbel.
4.5. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Jutta Voigt – „Westbesuch. Vom Leben in den Zeiten der Sehnsucht“. Warum so viele Westonkel mit einem geliehenen Mercedes in den Osten fuhren: Nach ihrem Überraschungsbestseller „Der Geschmack des Ostens“ erzählt Jutta Voigt nun von den Absurditäten des Reisens zwischen Ost und West. Westbesuch – ein Wort, das Erinnerung in sich trägt, an Willkommen und Abschied, Umarmung und Entfremdung. In ihrem brillant geschriebenen, ironischen und hellsichtigen Text stellt Jutta Voigt fest: Ost- und Westdeutsche kannten sich viel besser, als nach 1989 gemutmaßt wurde – und sie profitierten voneinander. Die einen freuten sich auf schöne Geschenke, die anderen genossen die Bewunderung ihres dicken Audis, ihres Lebensstandards, vor allem aber die Dankbarkeit für die mitmenschlichen Dienste an den Brüdern und Schwestern. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall ist die Besuchszeit vorbei. Dennoch fühlen sich viele Ostdeutsche immer noch zu Besuch im Westen und viele Westdeutsche als generöse Gastgeber. Das Glück ist nicht mehr da, wo wir nicht sind. Es hat da zu sein, wo wir sind. 20.15 Uhr. Neumarkt 2, 09111 Chemnitz.
28.5. --- Villa Esche Lesung. Tilmann Lahme – „Golo Mann“. Golo Mann neu entdecken! Golo Mann – berühmter Sohn, Emigrant, Gelehrter und scharfsinniger Analytiker im politischen Spannungsfeld zweier Kontinente. Zu Beginn des krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts hineingeboren in eine der prominentesten Familien dieser Zeit, aufgewachsen in der Weimarer Republik, war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus. Die Emigration führte ihn über Frankreich und die Schweiz in die USA. Nach seiner zögerlichen Rückkehr nach Europa folgte mit dem „Wallenstein“ und der „Deutschen Geschichte“ die späte Anerkennung des Historikers, der sich bis zu seinem Tod 1994 kontrovers und unabhängig in die Geschicke der Bundesrepublik einmischte. 7-10 €. 19 Uhr. Richard-Wagner-Straße 55, 09119 Chemnitz.
20.5. --- Stadtbibliothek Coburg in Oberfranken Lesung und Gespräch. Landolf Scherzer – „Der Grenz-Gänger“. Lesung anlässlich der Eröffnung der Plakatausstellung „Wir sind ein Volk!“ Landolf Scherzer hat mit seinem neuen Buch Grenzen überschritten. Auch 15 Jahre nach der Wende müssen die Bewohner zwischen Gräfenthal und Vacha sehen, wie sie ohne Zonenrandförderung oder sozialistische Vollbeschäftigung zurechtkommen. Denn so herrlich die Natur grünt, so bitter sind die Lebensbedingungen in der Region: hohe Arbeitslosigkeit, Abwanderung der Jungen, Schließung sozialer Einrichtungen. Mitten in Deutschland, fühlen sich die Leute oft aufgegeben und vergessen. Da braucht es nicht viel, um sie zum Reden zu bringen. In Einzelschicksalen kommen Probleme zur Sprache, die stellvertretend für die des ganzen Landes stehen. Es gibt etliche Verlierer- und einige Gewinnerbiographien, viele Vorurteile zwischen Ostlern und Westlern und vielversprechende Annäherungen. Dass auch dieses Abenteuer beschwerlich, aber wichtig ist, belegen die Diskussionen, die Scherzers ungewöhnliche Reise bereits ausgelöst hat. 19.30 Uhr. Herrngasse 17, 96450 Coburg.
6.5. --- Literaturhaus Lesung. Hans Joachim Schädlich – „Kokoschkins Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin kehrt auf der Queen Mary 2 von einer Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend nach New York zurück. Seine Erinnerungen rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Verfolgungen, Schicksalen und Emigrationen wach. „Hans Joachim Schädlich ist der große Lakoniker unter den deutschen Gegenwartsautoren.“ (Die Zeit). 20 Uhr. Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt.
25.5. --- Literaturhaus Lesung. Arnold Thünker – „Anne und Paul“. Nach seinem hoch gelobten Debütroman „Keiner wird bezahlen“ erzählt Arnold Thünker erneut auf eindringliche Weise, wie es einem jungen Menschen ergeht, der mit aller Gewalt in die Welt der Erwachsenen gestoßen wird. Subtil, einfühlsam, atmosphärisch dicht und mit feinem Sinn für Konflikte und Sehnsüchte. Mit seiner jüngeren Schwester Vera fährt Paul zur Lieblingstante – zum ersten Mal ohne Eltern, im Interzonenzug, über die deutsch-deutsche Grenze. Schon am Bahnhof beginnt das Fremde. Bis die Tante sie in Empfang nimmt, erleben die beiden Willkür und Gleichgültigkeit. Das Leben auf dem Hof der Tante und die kuriosen Regeln des sozialistischen Alltags stellen Paul dann vor ganz neue Herausforderungen. Die aufbrausende Wut der Tante, die ihren Hof nicht dem Kollektiv opfern will, ihr trotziges Aufbegehren gegen Gesetze und Pläne der Partei, ihre List angesichts der Mangelwirtschaft – all das nimmt Paul zwar wahr, aber ihn beschäftigen ganz andere Dinge. Bei einem Besuch in Ottos Frisörsalon erfährt er von Anne, dem Mädchen im Rollstuhl. Und schon bei ihrer ersten Begegnung ist ihm klar, dass Anne etwas ganz Besonderes ist. 20 Uhr. Kasinostraße 1, 64293 Darmstadt.
5.5. --- Wagner-Saal im Wagnerhaus Lesung. Klaus Siblewski – „Telefongespräche mit Ernst Jandl“. Nach der Bildbiographie „a komma punkt“ hat Klaus Siblewski nun ein spätes Porträt von Ernst Jandl anhand der Telefongespräche aus den Jahren vor seinem Tod vorgelegt. Das Telefon war das einzige Medium, mit dem Jandl noch Kontakt nach außen halten konnte. Gesprochen wurde über alles, und es zeigte sich immer deutlicher, unter welchen Bedingungen Jandl ein Leben lang arbeitete. Eine Erinnerung an einen der größten Lyriker des 20. Jahrhunderts. 20 Uhr. Hubertusplatz 3, 82041 Deisenhofen.
5.5. --- Buchhandlung Seitenweise Lesung. Dieter Wellershoff – „Der Himmel ist kein Ort“. Der Roman beginnt wie ein Krimi und entwickelt sich zu einem figurenreichen Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist ein junger Landpfarrer, der eines Nachts zu einem Unfallort gerufen wird. Ein Auto ist von der Straße abgekommen und in einen See gestürzt. Der Fahrer hat sich gerettet, seine Frau und sein Sohn werden leblos geborgen. Wie das geschehen konnte, ist unklar. Schon bald nimmt das angebliche Unglück unheimliche Züge an. Der Pfarrer hält trotzdem an der Unschuldsvermutung fest und bringt fast alle Gemeindemitglieder gegen sich auf. Das ist der Ausgangspunkt einer sich ausweitenden Sinnkrise. Die Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit greift auf immer neue Lebensbereiche über. Sie erfasst die religiösen Glaubensvorstellungen ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse und die sich über unerwartete suggestive Briefe anbahnende Beziehung zu einer Frau, die dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender Bedürftigkeit als unklare Verheißung erscheint. Dieter Wellershoff erzählt mit ausgeprägtem Gespür für Stimmungen und Gefühle, wie ein Mann, der in der Gewissheit einer sinnstiftenden Ordnung gelebt hat, an Grenzen gerät – seine eigenen und die einer Institution, deren Anspruch es ist, Orientierung zu bieten und Halt zu gewähren. Die szenische Spannung eines sich verselbständigenden Prozesses, die Stimmenvielfalt der darin verstrickten Figuren und die subtile Einfühlung in einen Menschen, der allmählich erkennen muss, dass er auf brüchigem Boden steht und damit zurechtkommen muss, machen diesen Roman zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis. 20 Uhr. Kölner Straße 149, 41539 Dormagen.
6.5. --- City Buchhandlung Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt. Kölner Straße 58, 41539 Dormagen.
3.5. --- Fruchtkasten Lesung. Vincent Klink – „Sitting Küchenbull“. „’Gastronomie, mein Sohn, das ist genau das Richtige für dich’, sprach der Papa, und ich senkte willig das Haupt, denn gegen meinen Vater hatte ich mich nie durchsetzen können, und obendrein war er der Stärkere. Andererseits liebte ich geradezu besessen den Bossa nova. Und so reifte in meinem Kopf ein infamer Plan, wie ich Papas Willen genügen und gleichzeitig meine eigenen Träume erfüllen könnte. Denn auch das hatte Papa gesagt: ‚Koch ist der elendste Beruf, wenn du mittelmäßig bist, aber es ist der schönste Beruf, wenn du gut bist. Dann steht dir die Welt offen. Du kannst aufs Schiff, bist immer in der Nähe der Reichen und immer dort, wo die Sonne scheint!’ Meine Zukunft war klar: In Brasilien kochen wie der Teufel und dann noch jazzen und die Hüften schwingen.“ Vincent Klink, Jahrgang 1949, betreibt in Stuttgart das Restaurant „Wielandshöhe“. Einem größeren Publikum wurde er bekannt durch die Fernseh-Kochsendungen „ARD Buffet“ und „Koch-Kunst“ (seit 1997). 20 Uhr. Zehntgasse 7, 72280 Dornstetten.
6.5. --- HCC Dortmund Lesung. Monika Maron – „Bitterfelder Bogen“. „Vielleicht kennen ja sogar die Ostdeutschen ihre eigenen Erfolgsgeschichten zu wenig, um stolz auf sie und sich selbst zu sein.“ „B. ist die schmutzigste Stadt Europas“, schrieb Monika Maron in ihrem Debütroman „Flugasche“ (1981). B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym für marode Wirtschaft und verkommene Umwelt. Dreißig Jahre später hat sie die Stadt wieder besucht und die Spur der Veränderungen nachgezeichnet. Sie erzählt von der Wiederauferstehung einer Region, vor allem aber vom Aufbruch einiger Kreuzberger Solarenthusiasten in die Provinz Sachsen-Anhalts, wo sie eine Solarzellenfabrik mit 40 Arbeitsplätzen bauen wollten. Nur acht Jahre später ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller der Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik ist „Solar Valley“ geworden. 19.30 Uhr. Königswall 21, 44137 Dortmund.
19.5. --- Pfarrzentrum Rinkerode Lesung. Stephan Kulle – „40 Tage im Kloster des Dalai Lama“. Als erster westlicher Journalist lebte Stephan Kulle mehrere Wochen im Kloster des Dalai Lama. Der Journalist und Theologe Stephan Kulle gehört zu den profiliertesten Kennern des Papstes und des Vatikan. Für dieses Buch suchte er den anderen großen religiösen Führer unserer Zeit auf, den Dalai Lama. In dessen Kloster im nordindischen Exil gewährten ihm die Mönche 40 Tage lang einen ungewöhnlich offenen Zugang zum Innersten des tibetischen Buddhismus. Von der einzigartigen Atmosphäre des Klosters fasziniert, spürt er auch den Sehnsüchten vieler Pilger aus dem Westen nach, die zu diesem mystischen Ort voller Gegensätze reisen, um für sich Sinn und Orientierung zu finden. Dabei reflektiert er sein eigenes Leben, die westliche Gesellschaft und den christlichen Glauben. Ein packender und inspirierender Blick in eine andere spirituelle Welt. 20 Uhr. St. Pankratius-Kirchplatz 4, 48317 Drensteinfurt-Rinkerode.
4.5. --- Theater Wechselbad Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt. 20 Uhr. Maternistraße 17, 01067 Dresden.
11.5. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Michael Jürgs – „Seichtgebiete“. Alle wissen es, keiner schreit auf: Ob falsche Betroffenheit in Talkshows, prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen Kultur. 20.15 Uhr. Dr.-Külz-Ring 12, 01067 Dresden.
18.5. --- Theater Wechselbad Lesung. Christoph Hein – „Landnahme“. Bernhard Haber ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Zwar werden Handwerker gebraucht, und Bernhards Vater ist Tischler, aber die Einheimischen bestellen ihre Möbel natürlich nicht bei dem Fremden. Dem Jungen begegnet man in der Schule nicht viel besser, sich durchbeißen und immer wieder Schläge einstecken - das erkennt er rasch als den einzigen Weg. Dass Bernhard nach der 8. Klasse eine Tischlerlehre beginnt, wundert niemanden, eher schon, dass er später zeitweise als Karusselbesitzer sagenhaft viel Geld verdient. Peter Koller, der in einem selbstgebauten Auto zahlende Gäste nach Westberlin gebracht hat und dafür ein paar Jahre ins Gefängnis muss, weiß genauer, woher Bernhards Wohlstand stammt, aber er verpfeift ihn nicht. 15 €. 20 Uhr. Maternistraße 17, 01067 Dresden.
27.5. --- Jugendbibliothek Medien@age Lesung. Bürger Lars Dietrich – „Schlecht Englisch kann ich gut“. Potsdam in den achtziger Jahren: Der kleine Lars Dietrich ist ein geborenes Showtalent. Ob Wehrunterricht oder Fahnenappell – er findet überall seine Bühne. Da entdeckt er 1983 durch eine ZDF-Sendung den neuesten Trend aus den USA: Breakdance – und ist sofort Feuer und Flamme. Doch wie lässt sich eine westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat leben? Ohne die Originalmusik, die richtigen Klamotten und unter den misstrauischen Augen der Partei? Selbstironisch und voll schrägem Humor erzählt ein Paradiesvogel von den Erfahrungen der letzten Generation, die noch in der DDR aufwuchs. Bürger Lars Dietrich, geboren 1973 in Potsdam, ist Musiker, Moderator, Comedian und Schauspieler. Von 1989 bis 1991 studierte er Ballett und Tanz an der Palucca Schule in Dresden und an der Staatlichen Ballettschule Berlin, danach arbeitete er u.a. als Stuntman in den DEFA-Studios in Babelsberg. 1994 erscheint seine erste Single „Mädchenmillionär“, 1996 sein großer Hit „Sexy Eis“. Im Jahre 2001 wird er festes Ensemblemitglied bei der „Sat.1-Wochenshow“ und tritt seitdem regelmäßig in den verschiedensten Comedy-Shows auf. 20 Uhr. Waisenhausstraße 8, 01067 Dresden.
4.5. --- Buchhandlung BiBaBuZe Vortrag und Diskussion. Marc Thörner – „Afghanistan-Code. Eine Reportage über Krieg, Fundamentalismus und Demokratie“. Moderation: Thomas Schmidt (VdJ). In Kooperation mit VdJ e.V. und DFG-VK Kleve. 4 €. 19.30 Uhr. Aachener Straße 1, 40223 Düsseldorf.
8.5. --- Rahmenmuseum Conzen Lesung. Thomas Hoeps/ Jac. Toes – „Das Lügenarchiv“. Es soll ein feuchtfröhliches Wiedersehen in Amsterdam werden und endet mit einem Mord: Der Mönchengladbacher Kunstrestaurator Robert Patati muss mit ansehen, wie sein guter Freund und Kollege Wolfgang in dem von seinem Chef geliehenen Jaguar in die Luft gejagt wird. Zuletzt hat Wolfgang im Archiv des Lebensmittelkonzerns Duneko Fotos aus der Firmengeschichte für eine Ausstellung restauriert. Galt der Anschlag ihm oder seinem Auftraggeber? Verdächtigt werden die Aktivisten der Gruppe „Best for Africa“. Schon lange protestieren sie gegen die Geschäftspraktiken der Firma in Kamerun und anderen Entwicklungsländern. Haben die ‚Weltverbesserer’ die Grenze zum Terrorismus überschritten? Obwohl sie sich gerade erst getrennt haben, kann Patati jetzt nur noch die gewiefte niederländische Profilerin Micky Spijker weiterhelfen.... Ticket Museumsnacht (12 €). 19.30 Uhr. Bilker Straße 5, 40213 Düsseldorf.
17.5. --- Kulturzentrum zakk Literarische Plattform. Geladene Nachwuchsautor/-innen erhalten eine Bühne und professionelles Feedback - das Publikum neue Texte und eine anregende Diskussion! Moderation: Pamela Granderath. 2 €. 19 Uhr. Fichtenstraße 40, 40213 Düsseldorf.
18.5. --- Zentralbibliothek Lesung. Tilman Röhrig – „Caravaggios Geheimnis“. Im Schatten des Petersdoms sinnt Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, auf Rache. Es ist das Jahr 1593, und der junge Maler will nach harten Lehrjahren in Mailand nun in Rom, der Stadt der Meister und Mäzene, sein Talent unter Beweis stellen. Aber immer wieder erntet Caravaggio nur Spott - bis er die Kunstwelt Italiens in Erstaunen versetzt. Er provoziert mit seinen Kompositionen von Licht und Schatten und schafft sich dadurch Neider und Feinde. Um seinem Ruhm ein Ende zu bereiten, sind diese zu allem bereit. In die Enge getrieben, begeht Caravaggio ein Verbrechen. 18 Uhr. Bertha-von-Suttner-Platz 1, Düsseldorf.
30.5. --- Marionetten Theater Bücherbühne Lesung. Sabine Neuffer & Nele – „Familienprojekte“. Lesung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren. Nele lebt mit ihrer Mama allein – und damit das nicht so bleibt, macht sie sich auf die Suche nach neuen Familienmitgliedern. Zuerst soll ein Papa gefunden werden: Männer braucht man nicht nur zum Rasenmähen, es geht um Liebe! Doch es ist gar nicht so einfach, zwei Erwachsene zusammen zu bringen. Bis die beiden sich endlich finden, passieren so viele unvorhergesehene Dinge, dass Nele sich viel Mühe geben muss, ihr Papa-Projekt nicht aus dem Auge zu verlieren. Nachdem das geschafft ist, fehlen Nele noch eine liebe Oma und vielleicht auch ein Baby? 3-5 €. 15 Uhr. Bilker Straße 7, 40213 Düsseldorf.
20.5. --- Buchhandlung Peterknecht Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 20 Uhr. Anger 28, 99084 Erfurt.
4.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 20 Uhr. Hollestraße 3, 45127 Essen.
4.5. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20.15 Uhr. Markt 5-6, 45127 Essen.
7.5. --- Buchhandlung Provinzbuch Lesung. Bernhard Jaumann – „Die Stunde des Schakals“. Ein todkranker Killer auf der Suche nach Vergeltung. Ein zwanzig Jahre zurückliegendes Verbrechen, das lange Schatten wirft. Eine junge Polizistin zwischen Recht und Gerechtigkeit. Und eine schonungslose Verfolgungsjagd durch Namibia, Botswana und Südafrika. „Die Stunde des Schakals“ ist ein grandioser Politthriller, der um den spektakulärsten politischen Mord Namibias kreist und dabei die großen Fragen nach Wahrheit, Schuld und Moral aufwirft. Bernhard Jaumann wurde 1957 in Augsburg geboren. Er studierte in München und war zehn Jahre Lehrer für Deutsch, Geschichte und Italienisch in Bad Aibling. Nach längeren Aufenthalten in Italien, Australien und Mexiko-Stadt lebt er zurzeit in Windhuk/Namibia. 20 Uhr. Küferstraße 26, 73728 Esslingen.
16.5. --- Theater am Saumarkt Lesung. Christian Mähr – „Alles Fleisch ist Gras“. Durch einen Sturz über die Stiege stirbt Roland Mathis, der widerwärtige Schnüffler, der Anton Galba und seine heimliche Geliebte mit ihrem Verhältnis erpresst hatte. In Panik lässt Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage Dornbirn, die Leiche im Häcksler verschwinden. Der den Fall untersuchende Polizist Nathanael Weiß verdächtigt Galba von Anfang an. Allerdings gibt es auch in seinem Umfeld einen Widerling, den er gerne loswerden würde. Galba muss notgedrungen mitmachen, doch für Weiß ist das erst der Anfang: Es gilt, Schädlinge der Gesellschaft auszurotten. Christian Mähr erzählt in diesem bitterbösen Krimi aus Österreich von Moral und Mordlust in der Kleinstadt. Christian Mähr wurde 1952 in Nofels bei Feldkirch (Vorarlberg) geboren und lebt heute in Dornbirn. Er ist Autor, Bienenzüchter und Doktor der Chemie und arbeitet lebt als Schriftsteller und Publizist in Dornbrin. Werke (u. a.): Magister Dorn (1987), Fatous Staub (1991), Simon fliegt (1998), Die letzte Insel (2001), Vergessene Erfindungen. Warum fährt die Natronlok nicht mehr? (2002), Semmlers Deal (Deuticke, 2008) und Alles Fleisch ist Gras (Deuticke, 2010). 20.15 Uhr. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch.
5.5. --- Stadtbücherei Fellbach Lesung. Robert Schindel – „Mein liebster Feind“. „Wenn ich also den Blick wieder senke aus der Tiefe des Kaffeehauses hinein in die Enge der Zeitung, die ich da lese, geht alles seinen Gang. Ich mache sodann den Schluck vom kleinen Braunen und merke also doch, daß mich wer beobachtet. Ich drehe meinen Kopf und starre ihn an, meinen liebsten Feind, welcher mich aus dem Rokokospiegel auf lächerliche Weise mustert“. Die Essays und Reden des Lyrikers und Romanciers Robert Schindel sind funkelnde, subjektive, biographische Texte über Literaten wie Tisma, Celan oder Jandl, über Geschichte und Gegenwart des Jüdischen und die Allgegenwart des Antisemitischen. Immer wieder kommt Schindel auf seine eigenen Erfahrungen als Außenseiter zurück, als „Judenjunge“ mit „franzosenhaftem“ Aussehen, von denen er die Welt und ihre Verhältnisse in den Blick nimmt. Mit wienerischem Charme gelingen ihm pointierte Einlassungen in die Welt, Standortbestimmungen aus dem Kaffeehaus, sprachmächtige Miniaturen. 3-6 €. 20 Uhr. Berliner Platz 5, 70734 Fellbach.
8.5. --- Weinkeller der Fellbacher Weingärtner e.G. Lesung. Marica Bodrožić – „Der Windsammler“. Lesung aus „Der Windsammler“ im Rahmen der „Langen Nacht der Literatur: Kroatien“ mit Jagoda Marinić, Roman Simić und Edo Popović. Moderation: Alida Bremer. Hier, in den neuen Erzählungen von Marica Bodrožić, sind sie wieder, die vertrauten Topoi: das dörfliche Leben, die Natur, die Jahreszeiten, der Aberglaube; die Suche nach der verlorenen Kindheit, aber auch Krieg und Diktatur. Mit poetischem Blick sammelt die Autorin auf elf dalmatinisch-istrischen Inseln Bilder und Szenen und fügt sie zu modernen Märchen. Ihre Figuren sind Bildinspektoren, Windsammler oder Eroberer des Wörterbuchs, Wanderer durch Landschaft, Mythos und Geschichte. Die Erzählung „Die Rache des Damhirsches“ etwa spielt an auf ein Treffen zwischen von Tito und Walter Ulbricht. „Die Meeresseite der Orange“ thematisiert den jugoslawischen Gulag auf der Kahlen Insel. Traum und Wirklichkeit vermischen sich in Marica Bodrožićs Geschichten, Bilder flattern auf, schöne und erschreckende, wir aber können uns verlassen auf die heilsame Wirkkraft ihrer Poesie: „Im Winter, wenn die Gedächtnisse wie unter Schwefel liegen, bricht etwas in den Sätzen der Menschen auf und die leere Welt ihres Inneren wird gewendet.“ 20 Uhr. Kappelbergstraße 48, 70734 Fellbach.
3.5. --- Römerhallen im Römer Lesung. Der Magistrat der Stadt Frankfurt liest aus „Kaiserhofstraße 12“. Es sind die dreißiger Jahre: In der Kaiserhofstraße in Frankfurt am Main leben Schauspieler, Transvestiten, Freudenmädchen, Burschenschaftler – und die Familie Senger. Als Kommunisten und Juden mussten sie aus dem zaristischen Russland fliehen und haben hier ein neues Zuhause gefunden – bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift. Valentin Sengers Mutter Olga erkennt früh den Ernst der Lage: Mit gefälschten Papieren verschleiert sie die Spuren ihrer Herkunft. Die Angst vorm Entdecktwerden aber begleitet die Familie von nun an täglich. Der junge Valentin Senger geht seinen eigenen Weg und erlebt die erste Liebe. Aber wie soll er ein Mädchen näher kennen lernen, ohne dabei das Überleben der ganzen Familie zu gefährden? Seine Mutter ist krank vor Sorge. Und doch wird die Familie mit Hilfe zahlreicher Freunde, Nachbarn, mutiger Behördenmitarbeiter und einer großen Portion Glück diese Schreckenszeit überleben. 19 Uhr. Römerberg 23, 60311 Frankfurt am Main.
3.5. --- Literaturhaus Lesung. Hans Joachim Schädlich – „Kokoschkins Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin kehrt auf der Queen Mary 2 von einer Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend nach New York zurück. Seine Erinnerungen rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Verfolgungen, Schicksalen und Emigrationen wach. „Hans Joachim Schädlich ist der grosse Lakoniker unter den deutschen Gegenwartsautoren.“ (Die Zeit). 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt.
4.5. --- Romanfabrik Lesung. Anna Mitgutsch – „Wenn du wiederkommst“. Sie wollten vernünftig lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich und doch voller Achtung für die Freiheit des anderen. Ein ganzes Leben haben Jerome und die Erzählerin von Anna Mitgutschs neuem Roman gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Doch dann stirbt Jerome plötzlich, und die Erzählerin versucht mit einer eindringlichen, bewegenden Totenklage, das Versprechen eines Neuanfangs einzulösen, über den Tod hinaus. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, eher das Versprechen von Verlässlichkeit: zwei Menschen, einander nah und vertraut wie Geschwister. Diese Nähe ist so stark, dass sie die dunklen Seiten ihrer Liebe und Ehe, Untreue, ihre einander oft ausschließenden Obsessionen und sogar die scheinbar endgültige Trennung übersteht. Jetzt, lange Jahre später, sieht es so aus, als gäbe es die Möglichkeit, noch einmal ganz neu anzufangen. Da geschieht das Unfassbare. Jerome stirbt. Verzweifelt versucht die verlassene Erzählerin, gegen die Realität des Todes aufzubegehren. Sie kämpft, als könnte sie den Toten zurückholen oder ihm wenigstens ein letztes Wort, ein Zeichen seiner Liebe abringen. Sie klammert sich an die verheißungsvolle letzte Begegnung, den letzten gemeinsamen Augenblick, die letzten Worte beim Abschied am Flughafen von Boston. Sie beschwört die Glücksmomente wie auch die gegenseitigen Verletzungen in ihrer langen Liebesgeschichte. Den gesellschaftlichen Ritualen der Trauer, den Bemühungen der Verwandten, ihr die Bedeutung als Ehefrau abspenstig zu machen, steht sie wehrlos gegenüber. Und doch gelingt es ihr in der gemeinsamen Trauer mit der erwachsenen Tochter, die Beziehung zum Ehemann und zum Vater in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit lebendig werden zu lassen. 20 Uhr. Hanauer Landstraße 186 (Hof), 60314 Frankfurt.
5.5. --- Literaturhaus Preisverleihung. Preis der Literaturhäuser 2010 an Thomas Kapielski. Laudatio: Jürgen Roth. Thomas Kapielski, 1951 in Berlin geboren, erhält den „Preis der Literaturhäuser 2010“. Der Preis, der jährlich an einen Schriftsteller verliehen wird, der sich in besonderem Maß um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat, besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk „literaturhaus.net“ zusammengeschlossenen Häuser. In der Begründung der Jury heißt es u. a.: Der „arme Mann von Charlottenburg“, wie sich Kapielski selbst einmal nannte, zählt zu den künstlerischen Mehrfachbegabungen. Abgesehen von seinem Wirken als Nasenflötist, arbeitet er auch als bildender Künstler. /... / Geprägt von großem Beobachtungs- und Meinungsreichtum, mischen Kapielski-Notate unterschiedlichste Text- und Bildformen und betrachten die Welt mit dem nötigen Ernst und der unverzichtbaren Komik. Ganz nebenbei gelingen Thomas Kapielski dabei Sentenzen wie „Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein“ – Sentenzen, die alle Chancen haben, in den Zitatenschatz des deutschen Bundesbürgers einzugehen. Bei seinen Lesungen versteht es der engagierte Biertrinker Kapielski, die Offenheit seiner Texte in der Art seines Vortrags transparent zu machen. Letzte Gewissheiten gibt es nicht, und wo sich alle Welt der „Comedy“ hingibt, zeigt Kapielski, wie wichtig es ist, die Gedanken springen zu lassen, ehe man sie formuliert, und wie man nach Helmut Schön und Helmut Schmidt eine Schirmmütze auf elegante Weise trägt. 3,50-6 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
9.5. --- Literaturhaus Lesung. Iris Berben liest aus „Kaiserhofstraße 12“. Es sind die dreißiger Jahre: In der Kaiserhofstraße in Frankfurt am Main leben Schauspieler, Transvestiten, Freudenmädchen, Burschenschaftler – und die Familie Senger. Als Kommunisten und Juden mussten sie aus dem zaristischen Russland fliehen und haben hier ein neues Zuhause gefunden – bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift. Valentin Sengers Mutter Olga erkennt früh den Ernst der Lage: Mit gefälschten Papieren verschleiert sie die Spuren ihrer Herkunft. Die Angst vorm Entdecktwerden aber begleitet die Familie von nun an täglich. Der junge Valentin Senger geht seinen eigenen Weg und erlebt die erste Liebe. Aber wie soll er ein Mädchen näher kennen lernen, ohne dabei das Überleben der ganzen Familie zu gefährden? Seine Mutter ist krank vor Sorge. Und doch wird die Familie mit Hilfe zahlreicher Freunde, Nachbarn, mutiger Behördenmitarbeiter und einer großen Portion Glück diese Schreckenszeit überleben. 11.30 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
9.5. --- Neues Theater Höchst Lesung. Ingrid El Sigai liest aus „Kaiserhofstraße 12“. Es sind die dreißiger Jahre: In der Kaiserhofstraße in Frankfurt am Main leben Schauspieler, Transvestiten, Freudenmädchen, Burschenschaftler – und die Familie Senger. Als Kommunisten und Juden mussten sie aus dem zaristischen Russland fliehen und haben hier ein neues Zuhause gefunden – bis Adolf Hitler 1933 die Macht ergreift. Valentin Sengers Mutter Olga erkennt früh den Ernst der Lage: Mit gefälschten Papieren verschleiert sie die Spuren ihrer Herkunft. Die Angst vorm Entdecktwerden aber begleitet die Familie von nun an täglich. Der junge Valentin Senger geht seinen eigenen Weg und erlebt die erste Liebe. Aber wie soll er ein Mädchen näher kennen lernen, ohne dabei das Überleben der ganzen Familie zu gefährden? Seine Mutter ist krank vor Sorge. Und doch wird die Familie mit Hilfe zahlreicher Freunde, Nachbarn, mutiger Behördenmitarbeiter und einer großen Portion Glück diese Schreckenszeit überleben. 17 Uhr. Emmerich-Josef-Straße 46a, 65929 Frankfurt am Main.
21.5. --- Literaturhaus Diskussion. Streitfall – Autoren in der Kontroverse. Die neuen Bücher von Michael Hardt und Antonio Negri, Gunter Hofmann und Leo Müller. Es diskutieren: Franziska Augstein, München, Micha Brumlik, Frankfurt, Gunter Hofmann, Berlin, und Martin Lüdke, Frankfurt. Moderation: Peter Kemper, hr2-kultur. Richard von Weizsäcker schien das Amt des Bundespräsidenten gleichsam auf den Leib geschneidert. Auch „außer Dienst“ ist er bis heute eine politische und moralische Instanz geblieben. Wie kaum ein anderer Politiker hat er es verstanden, das Ganze der deutschen Gesellschaft in den Blick zu nehmen, Stärken und Schwächen der bundesdeutschen Demokratie darzulegen und zugleich immer wieder integrierend zu wirken. Gunter Hofmann, langjähriger Chefkorrespondent der Wochenzeitung „Die ZEIT“, geht in der neuen Monographie „Richard von Weizsäcker. Ein deutsches Leben“ dem Lebensweg des Ausnahmepolitikers nach und fragt nach der komplexen Persönlichkeit des glaubwürdigen Staatsmanns, die sich nicht leicht auf eine Formel bringen lässt. Dass die Finanzkrise das Werk einer unheiligen Allianz von kriminellen Managern und unfähigen Politikern ist, belegt Leo Müller in seinem Buch „Die Bank-Räuber“. Der Autor, Experte für Finanzkriminalität und Mitarbeiter des Wirtschaftsmagazins „Bilanz“, nimmt die Leser mit auf eine schockierende Spurensuche in die abgeschottete Welt der Finanzgauner und beschreibt, wie die Öffentlichkeit getäuscht wurde und die Wahrheit über die riskanten Geschäfte in den Bankbilanzen verschwiegen wurde. Dass in der Krise das gesellschaftliche Unbehagen am Kapitalismus wächst und viele Menschen nach einer humaneren Alternative des Zusammenlebens fragen, ist auch die Auffassung von Michael Hardt und Antonio Negri. Die beiden Autoren des Weltbestsellers „Empire“ entwerfen in ihrem neuen Buch „Common Wealth – Das Ende des Eigentums“ das Bild einer globalen Gesellschaft, in der die Idee des Gemeinsamen ganz neue Kräfte freisetzt. Zum 42. Mal veranstalten hr2-kultur und das Literaturhaus Frankfurt eine öffentliche Gesprächsrunde, in der Journalisten, Wissenschaftler und Schriftsteller Neuerscheinungen aus dem Sachbuchbereich kritisch durchleuchten. Live dabei ist man im Literaturhaus. Übertragen wird der Streitfall auf hr2-Kultur, dieses Mal am Sonntag, dem 30.5.2010 um 12.05 Uhr. Eintritt frei. 19 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
25.5. - 30.5. --- Frankfurt Literaturfestival LiteraTurm. Zum vierten Mal seit 2002 veranstaltet das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main das Literaturfestival LiteraTurm. Wie der Name anklingen lässt, finden die Veranstaltungen überwiegend in Hochhäusern statt, jenen Gebäuden, die Frankfurts Stadtbild prägen wie wenige sonst. Das Programm von LiteraTurm widmet sich einem Leitthema zeitgenössischer Literatur und fächert es kaleidoskopisch auf. Unter dem Motto vergangen verdichtet geht es in diesem Jahr um Literatur und Geschichte, genauer gesagt, um die Geschichte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Gegenwartsroman. Oder wie Hans-Ulrich Treichel es formuliert, um „die Fiktion von etwas, was wirklich stattgefunden hatte“. Detaillierte Informationen zum Programm erhalten Sie auf: www.literaturm.de. Telefon: 069/212 35435. Tickets: 069/1340 400. Brückenstraße 3–7, 60594 Frankfurt am Main.
26.5. --- Literaturhaus Lesung. Kevin Brooks – „The Road of the Dead“. Für Schüler ab 14 Jahren / Lesung deutsch / englisch. Im Rahmen von literaTurm liest der Jugendbuchautor Kevin Brooks aus „The Road of the Dead“. Moderation: Shelly Kupferberg, Deutschlandradio. Deutschen Texte: Oliver Rohrbeck, Schauspieler und Sprecher von „Die Drei ???“ Der britische Autor Kevin Brooks schreibt Romane, die den Leser bis zur letzten Seite in den Sog ziehen. Brooks’ Bücher sind dunkel, unheimlich, tiefgründig und stecken voller Lebenswahrheiten. Immer spielt Gewalt eine Rolle und wirft existenzielle Fragen auf. Dies trifft auch auf den preisgekrönten Jugendroman „The Road of the Dead“ zu. Die Geschichte: Ein Mädchen wird ermordet aufgefunden, den Täter vermag die Polizei nicht zu ermitteln. Die beiden Brüder der Verstorbenen machen sich auf, den Mörder zu finden. Der 14-jährige Ich-Erzähler ist besonders sensibel und nimmt die Empfindungen anderer auch aus der Ferne wahr. Der ältere Bruder bewegt sich immer an der Grenze, ist impulsiv und neigt dazu, sich in Gefahr zu begeben. Ihr Weg führt sie in einen kleinen Ort am Rande der Zivilisation, wo eigene Regeln herrschen und in dessen korrupter „Ordnung“ die Brüder als Eindringlinge abgewehrt werden. Im düsteren Dartmoor spielen sich gewalttätige Kämpfe ab, die viele Fragen aufwerfen, vor allem, inwiefern die Durchsetzung moralischer Werte Gewalt legitimieren kann. Lesung und Gespräch finden auf Englisch und Deutsch statt. Schulklassen sind herzlich eingeladen! Anmeldung bei Franziska Annabelle Lindner. 2 € im Klassenverband. 11 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
26.5. --- Opernturm Lesung. Anna Katharina Hahn – „Kürzere Tage“. Lesung aus „Kürzere Tage“ Im Rahmen des Literaturfestivals „literaTurm“, das in diesem Jahr unter dem Motto: „radikal gegenwärtig“ steht. Moderation: Wilhelm Genazino. Mustermütter und Karrierefrauen, Eurythmie und Hysterie, Alleinerziehende und Problemkinder, Wohlstand und Verwahrlosung. Was geschieht, wenn man das Leben, das man immer haben wollte, endlich führt? Wenn die Kompromisse in Zwang umschlagen und das Glück sich nicht einstellt? In ihrer literarisch bestechenden Bestandsaufnahme erzählt Anna Katharina Hahn von Frauen, deren Lebensraum zum Käfig geworden ist – und von einem Jungen, der ausbricht. Longlist Deutscher Buchpreis 2009 Shortlist für den Preis der SWR-Bestenliste. 20 Uhr. Bockenheimer Landstraße 4, 60306 Frankfurt.
27.5. --- Stadtteilbibliothek Bornheim Lesung. Jan Seghers – „Die Akte Rosenherz“. An einem nebligen Morgen fährt ein Transporter durch den Stadtwald. Ein wertvolles Gemälde soll zum Frankfurter Flughafen gebracht werden. Plötzlich nehmen zwei vermummte Motorradfahrer die Verfolgung auf. Es kommt zum Schusswechsel. Dabei wird ein Wachmann getötet und Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza schwer verletzt. Robert Marthaler wird von den Ermittlungen ausgeschlossen. Als er auf eigene Faust recherchiert, gibt ihm der „kleine Bruno“, ein obdachloser Exhäftling, den entscheidenden Tipp: Es besteht eine Verbindung zu einem vierzig Jahre alten Verbrechen, dem Mord an der Prostituierten Karin Rosenherz. 20 Uhr. Arnsburger Straße 24, 60385 Frankfurt.
30.5. --- Goethe-Haus Lesung. Ulrike Draesner – „Vorliebe“. Ein Wiedersehen, das einschlägt wie ein Blitz: plötzlich steht die Astrophysikerin Harriet ihrer großen Liebe von einst gegenüber. Und allmählich, aber unaufhaltsam, gerät ihr bisheriges Leben aus seiner geordneten Umlaufbahn. Harriet, halbindisch, mathematikbegeistert, macht in ihrem Beruf aus wissenschaftlichen Daten schöne kosmische Bilder, ein wenig Lüge darf dabei schon sein. Auch zuhause scheint alles gut eingerichtet mit Partner Ash und Ben, dessen Sohn aus einer früheren Beziehung. Doch dann fährt Ash mit dem Auto ausgerechnet die Frau von Harriets Jugendliebe an, und Peter, der Mann, den sie längst vergessen zu haben glaubte, tritt von neuem in ihr Leben. Ein vermeintlich harmloses Liebesgetändel beginnt: Man ist ja offen, Heimlichkeiten und Eifersucht sind antiquiert, man verhält sich den Klischees der Gefühlswelt gegenüber abgeklärt. Doch Ulrike Draesner schickt die Heldinnen und Helden ihres neuen Romans auf wunderbar verspielte Weise in ein irrlichterndes Labyrinth aus romantischen Verwicklungen, das eine der Figuren nicht lebend verlassen wird. 19 Uhr. Großer Hirschgraben 23, 60311 Frankfurt am Main.
6.5. --- Literaturbüro Vortrag. Prof. Dr. Hermann Bausinger – „Hebel als poetischer Aufklärer“. Vortrag zum 250. Geburtsjahr Johann Peter Hebels. Prof. Dr. Hermann Bausinger, 1926 in Aalen geboren, em. Professor der Universität Tübingen, leitete von 1960 bis 1992 das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft. Zahlreiche Publikationen zur Alltagskultur, Kulturgeschichte, Landeskunde. 2006 publizierte er mit großem Erfolg „Der herbe Charme des Landes.“ Gedanken über Baden-Württemberg, 2007 die Essays „Berühmte und obskure“ / „Schwäbisch-alemannische Profile“. 2009 hat er die „Kalendergeschichten“ von Johann Peter Hebel neu herausgegeben. Der Vortrag reiht sich in weitere im Markgräflerland stattfindende kulturelle Aktivitäten zum Hebel-Jubiläum ein und ist ein Beitrag zu den „Heimattagen Baden-Württemberg“. Es handelt sich um eine Veranstaltung der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Literatursommers 2010, der Hebel gewidmet ist. Projektträger ist die Lesegesellschaft Müllheim e.V. in Kooperation mit dem Literaturbüro Freiburg. 3-5 €. 20 Uhr. Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
10.5. --- Poststelle Lesung. Martin von Arndt – „Der Tod ist ein Postmann mit Hut“. Autoren lesen am „Ort des Geschehens“ – dort, wo sie ihre Figuren handeln, leiden und lieben lassen. Literatur kehrt ein in die Räume, die mit Worten erschaffen wurden. Literatur im Sortiment verbindet Literatur mit Lokalitäten, fiktive Räume mit realen Räumlichkeiten. Mit „Der Tod ist ein Postmann mit Hut“ hat sich Martin von Arndt, dessen Beobachtungsgabe und Sprachbeherrschung zu den schönsten Erwartungen berechtigen, neuerlich als angehender Autor von Rang zu erkennen gegeben. (Die Zeit). Wer sendet ihm Monat für Monat anonym ein leeres Blatt Papier als Einschreibebrief? Gibt es etwa ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit oder in seiner Familie? Diese Fragen stellt sich der Gitarrist Julio, der seit Jahren davon lebt, Klassiker der Rockmusik für chinesische Schnellimbisse aufzubereiten. Julio beschließt, den Briefen auf den Grund zu gehen. Er macht sich auf die Suche nach möglichen Absendern, pflügt seine Vergangenheit und sein ganzes Leben um, bis er die Bekanntschaft mit einem pensionierten Chefinspektor macht und den alten Grantler, einen Seelenverwandten aus einer anderen Generation, ins Herz schließt. Martin von Arndt, 1968 geboren in Ludwigsburg, studierte Literatur-, Religionswissenschaft und Psychologie in Saarbrücken, Budapest und Würzburg. Promotion in Religionswissenschaft. Er lebt heute als Schriftsteller, Übersetzer, Musiker und freier Dozent unweit von Stuttgart, in Essen und im südungarischen Pécs. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg und der Poststelle in der Basler Str. 2. 6-8 €. 20 Uhr. Basler Straße 2, 79102 Freiburg.
14.5. --- Stühlinger Wohnheim Lesereihe – Zwischen/ Miete. Nachwuchsliteratur in WGs. Die neue Lesereihe präsentiert Literatur aus der jüngsten Schriftstellergeneration und bringt sie ins Gespräch. Für einen Abend kommen professionelle, noch nicht im Literaturbetrieb etablierte AutorInnen zur zwischen/miete in Freiburger Wohngemeinschaften und stellen frische Texte vor. Von Studierenden organisiert und moderiert, sollen die Lesungen die ganz unterschiedlich geprägten Räume des mal flotten, mal wenig außergewöhnlichen studentischen Lebens zu einem Ort der jungen Literatur machen. Tilman Strasser, geboren 1984 in München, studiert seit 2005 Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Uni Hildesheim. Er war Chefredakteur des Internetmagazins lit07.de und Redakteur des Verlags Glück & Schiller. 2007 erschien sein Erzählband „Seeleben“ in der Edition art & science. Außerdem ist er Mitglied der Literaturboygroup Text, Drugs and Rock‘n‘Roll. Tilman wird sein erstes Romanprojekt vorstellen. Dessen Held, Felix Hasenmeister, ist in eine Übezelle gesperrt und versucht Witz und Wut und Ehrlichkeit, um sich aus seinem Gefängnis zu erzählen. Eine Veranstaltung von Literaturbüro Freiburg und Studentenwerk Freiburg. 3 €(inkl. Brötchen und Bier). 20 Uhr. Engelbergerstraße 41e, 2. Haus rechts, 4. Stock, Eingang links und rechts, Zi 424/425, 79102 Freiburg.
20.5. --- Centre Culturel Français Lesung. Olivier Bouillère – „Retro“. Zusammen mit seinem Übersetzer Christian Ruzicska liest Olivier Bouillère aus Retro. 20 Uhr. Münsterplatz 11, 79098 Freiburg.
27.5. --- Literaturbüro Literarisches Werkstattgespräch. Im „Literarischen Werkstattgespräch“ können Schreibende unveröffentlichte literarische Texte zur Diskussion stellen. Die Veranstaltung findet monatlich jeweils am letzten Donnerstag statt. Textbewerbungen bitte bis spätestens eine Woche vor dem Gespräch ans Literaturbüro schicken. Eintritt frei. 20 Uhr. Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
5.5. --- Lesenswert! GmbH Lesung. Christoph Poschenrieder – „Die Welt ist im Kopf“. Zu gern würde Schopenhauer sehen, wie Philosophen und Literaten auf seine Ideen reagieren – wie Hegel seinen Thron räumt und der alte Goethe ihm, dem erst 30-Jährigen, Anerkennung zollt. Doch sein bahnbrechendes Werk erscheint verspätet. Und so verlässt Schopenhauer im Spätsommer 1818 Dresden in Richtung Italien ohne sein Buch in der Tasche – noch als ein Niemand. Schon auf der Reise fällt er der Metternich’schen Geheimpolizei auf: Goethes Empfehlungskarte an Lord Byron – Dichter und Skandalfigur europäischer Dimension – macht Schopenhauer verdächtig und im österreichisch besetzten Venetien unerwünscht. Doch einmal in Venedig, lässt sich Schopenhauer nicht vertreiben – erst recht nicht, als er Teresa kennenlernt. Denn Teresa zeigt dem jungen Philosophen, dass er einen Punkt seiner Weltsicht noch einmal überprüfen muss: sein Konzept der Liebe. Christoph Poschenrieder erzählt die Geschichte eines ehrgeizigen jungen Mannes, der auf die Bühne tritt, Applaus erhofft, aber nicht einmal ein Publikum findet. Und das, obwohl seine Philosophie, genau wie er selbst, sinnlich und lebendig ist. 19.30 Uhr. Ludwigstraße 39, 86316 Friedberg.
17.5. --- Pfarrzentrum St. Jakob Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 20 Uhr. Eisenberg 2, 86316 Friedberg.
20.5. --- Bibliothekszentrum Friedberg Lesung. Andreas Maier – „Ich“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literaturland Hessen – Ortsgespräch“. „Andreas Maier trifft Wolf Schmidt in Friedberg“. „Ich, diese drei Buchstaben, sind der Mittelteil des Wortes Nichts.“ Andreas Maiers Literatur ist ein Mittel, um ein Ich sichtbar zu machen. Das ist ein Kernsatz aus Andreas Maiers Poetik. So, wie man sein eigenes Gesicht nicht ohne Hilfsmittel sehen kann, kann ein anderes Ich nur mit einem Hilfsmittel sichtbar gemacht werden. „Die Bücher waren eigentlich die Menschen“, so beschreibt Maier seine erste Begegnung mit der Literatur. Maiers Vorlesungen enthalten auch eine Polemik gegen das Interessante in der Literatur. Literatur, sagt er, stellt immer die einfachsten Fragen. 11 Uhr. Augustinergasse 8, 61169 Friedberg.
14.5. --- Dampfschiff „Hohentwiel“ Lesung. Susann Pásztor – „Ein fabelhafter Lügner“. Joschi Molnár bleibt ein Rätsel. Der famose Fabulierer hat seinen Kindern etliche Versionen seines Lebens hinterlassen. Als sich die Halbgeschwister Hannah, Marika und Gabor in Weimar treffen, um Joschis hundertsten Geburtstag zu feiern, prallen Welten aufeinander. In rasanten Dialogen und skurrilen Szenen nähern sie sich der Wahrheit – und finden zueinander. Joschi Molnár hatte fünf Kinder mit fünf verschiedenen Frauen, verlor zwei Kinder und seine zweite Frau in Auschwitz, war Häftling in Buchenwald – und hinterließ ein Vermächtnis aus phantastischen Geschichten, tragischen Verstrickungen und faustdicken Lügen. Dreißig Jahre nach seinem Tod bringt sein Geburtstag die Geschwister zum ersten Mal zusammen. Ganz unterschiedliche Vaterbilder kommen zum Vorschein. Der Verräter. Der Abwesende. Der Geschichtenerzähler – und: der Tausendsassa mit Witz und Ideen. Während Hannah sich leidenschaftlich mit ihren jüdischen Wurzeln identifiziert und von einem Happy End in Israel träumt, hadert Gabor mit seiner Kindheit und bezweifelt Joschis jüdische Herkunft. Marika gibt die tapfere Alleinerziehende, verehrt Joschi für seinen Einfallsreichtum – und überlässt das Erzählen ihrer Tochter Lily. Überhaupt Lily: Die 16-Jährige hat sich eigentlich für ein Referat über Buchenwald gemeldet und erzählt stattdessen diese bezaubernde Geschichte. Was folgt, ist ein Wochenende voller Überraschungen, Missverständnisse, Streitereien, Geständnisse und Gelächter. Als Lily einen illegalen nächtlichen Festakt zu Joschis Ehren durchsetzt, ist der entscheidende Schritt zur Versöhnung getan – auch wenn der erstmal auf eine Polizeiwache in Weimar führt. 18 Uhr. Schiffanlegestelle am Hafen, 88046 Friedrichshafen.
6.5. --- Städtische Volksbücherei Lesung. Lea Fleischmann/ Chaim Noll – „Meine Sprache wohnt woanders“. Sie wanderten aus in das Land, in dem Milch und Honig fließen. Doch in Israel fanden sie nicht nur eine neue spirituelle Heimat. Lea Fleischmann und Chaim Noll erleben ihr Land jeden Tag in seiner ganzen Widersprüchlichkeit, und beziehen leidenschaftlich Stellung. Trotzdem sind sie ihrer alten Heimat verbunden, dem Land, in dem ihre Sprache wohnt. Ihre Erinnerungen sind auch die Erinnerung an zwei deutsche Staaten: Lea Fleischmann wuchs in der BRD auf, Chaim Noll in der DDR. Sie sehen Deutschland und Israel mit kritischer Anteilnahme und schonungsloser Offenheit. Ein einzigartiges Zeitdokument und gleichzeitig Literatur von hohem Rang. 20 Uhr. Fronmüllerstraße 22, 90763 Fürth.
7.5. --- Stadthalle Rondell Lesung. Richard David Precht – „Liebe“. Unzählige Ratgeber sind über die Liebe geschrieben worden, in allen Facetten wurde das unordentliche Gefühl, das wir Liebe nennen, beleuchtet. Wir haben erfahren, wie wir unsere Liebe jung halten, wie wir feurige Liebhaber werden und warum Männer nicht zuhören können. Hat es uns weitergeholfen? Nicht wirklich, denn in der Tat ist es nicht damit getan, das richtige Buch zu lesen, und alles wird gut. Warum dies so ist, erklärt Richard David Precht in seinem neuen Buch auf ebenso fundierte wie anschauliche Weise: Wie bereits in „Wer bin ich“ unternimmt er eine abenteuerliche Reise in die unterschiedlichsten Disziplinen der Wissenschaft und lotst den Leser dabei heiter und augenzwinkernd durch den Parcours der Liebe – an deren Unordentlichkeit wir uns am Ende wohl gewöhnen müssen! 20 Uhr. Brunnenstraße 5, 54568 Gerolstein.
2.5. --- Café Odeon Lesung. Markus Orths liest aus seinen Werken. Markus Orths, geboren 1969, studierte Philosophie, Romanistik und Englisch. Er arbeitete als Englisch-Lehrer, bevor er beschloss, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Mit seinen Erzählungen wurde er mit dem Moerser Literaturpreis ausgezeichnet und gewann den Open Mike, einen der wichtigsten Literaturwettbewerbe für junge Schriftsteller. Neben zahlreichen Stipendien, u.a. des Literarischen Colloquiums Berlin, erhielt er den Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künstler, den Limburg-Preis des Kunstvereins Bad Dürkheim sowie den Goldenen Lorbeer für den besten historischen Roman 2006. Für Erzählungen aus „Fluchtversuche“ wurde ihm 2006 das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen; für „Das Zimmermädchen“ erhielt das Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2009 sowie den Niederrheinischen Literaturpreis 2009. Bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt 2008 wurde Markus Orths mit dem Telekom Austria Preis ausgezeichnet. 11 Uhr. Mörikestraße 16/3, 73033 Göppingen.
5.5. --- Literarisches Zentrum Lesung. Eliot Weinberger – „Das Wesentliche“. Ein Kosmopolit zu Gast in der Provinz. Der große amerikanische Essayist, Dichter und Übersetzer Eliot Weinberger kommt ins Zentrum und hat nicht weniger als die Welt mit im Gepäck. Als Seismometer im babylonischen Gewirr der Zeichen ist er empfindlich für die kleinen, ungehörten Stimmen und die große Zusammenhänge. Da geht es um Changs und Zaunkönige, die Träume der Lakandon-Indianer und Abu al-Anbas' Esel, Valmiki, Vortex und Wutai Shan. Weinberger ist überall da zu Hause, wo es Geschichten gibt und erzählt eindrucksvoll, bisweilen experimentell und fast immer unerwartet. Beatrice Faßbender liest dazu die deutsche Übersetzung. 20 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.
13.5. --- Apex Lesung. Thomas Gsella – „Nennt mich Gott“. Das Beste aus 50 Jahren Gsella: seinen ersten, noch tastenden Reim aus dem elften Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte, zwiespältige Berufs- und Kinderhymnen, Fußballsonette dieses „Gottes der Fußballlyrik“ (taz) sowie, erstmals in Buchform, zahlreiche zeitkritische bis zeitverherrlichende Gedichte aus der TITANIC (mit Fotos) und unveröffentlichte neue Werke des „jüngsten Nachwuchsklassikers“ (Eckhard Henscheid). 20.15 Uhr. Burgstraße 46, 37073 Göttingen.
27.5. --- Literarisches Zentrum Lesung. Steffen Martus – „Die Brüder Grimm“. Das faszinierende Leben zweier Brüder, die Geschichte schrieben. Die Brüder Grimm haben den Klang unserer Kindheit bestimmt; durch sie wissen wir, wie sich Märchen anhören müssen. Sie waren Helden der Gelehrsamkeit und durch den Protest der „Göttinger Sieben“ politische Stars. So konsequent, wie sie sich der Vergangenheit zuwendeten, wurden sie zu den modernsten Traditionalisten ihrer Zeit. Auch wenn Jacob und Wilhelm Grimm in gewisser Weise „aus ihren beiden Leben ein einziges gemacht“ haben, wie Carl Zuckmayer meinte, waren es doch höchst ungleiche Brüder. Steffen Martus lässt ihre Biographie lebendig werden und zeichnet so, wie nebenbei, ein packendes Geschichtspanorama und das faszinierende Porträt einer Epoche. Steffen Martus, geboren 1968, studierte Germanistik, Soziologie und Philosophie in Regensburg und Berlin und lehrt heute als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Seit 1997 schreibt er regelmäßig als Literaturkritiker unter anderem für die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Berliner Zeitung“. 20 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.
11.5. --- Stadtbibliothek Hans Fallada Lesung. Hanne Ørstavik – „Die Pastorin“. Liv wollte an die Kante der Welt, dorthin, wo alle Wege enden, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Seit einem knappen Jahr arbeitet die 35-Jährige nun schon als Pastorin in einem abgeschiedenen Fischerdorf im Norden Norwegens. Doch auch hier holen sie eines Tages ihre Erinnerungen ein… Die vielfach preisgekrönte norwegische Autorin Hanne Ørstavik hat einen ergreifenden Roman über die Freundschaft geschrieben, in einer leichten, klaren Sprache, so glänzend schön. Eines Sonntags nach dem Gottesdienst läutet bei Liv das Telefon: Ein Mädchen hat sich in einer Fischlagerhalle erhängt. Die 35-Jährige macht sich sofort auf zu den Eltern der Verstorbenen, um Worte des Trostes für sie zu finden. Doch plötzlich überkommen Liv die sorgsam verdrängten Erinnerungen an ihre einstige Freundin Kristiane, eine Puppenspielerin. Ein Gleichklang hatte die beiden so unterschiedlichen Frauen verbunden, eine Freundschaft voller Vertrauen, bis zu jenem Tag, an dem Liv erfahren musste, dass das Vertrauen nur einseitig war. Ein berückender Roman über die Freundschaft und die Nähe und was es bedeutet, einen lieb gewonnenen Menschen zu verlieren. Getragen von einer hypnotisierenden Sprache, kraftvoll und glasklar – so klar wie das Glitzern des Schnees. „Die Pastorin“ wurde mit dem wichtigsten Literaturpreis Norwegens, dem Brage-Preis, ausgezeichnet. 19 Uhr. Knopfstraße 18, 17489 Greifswald.
12.5. --- Universität Fachbereich für Slawistik Lesung. Natalja Kljutscharjowa – „Endstation Russland“. Rußland heute ist ein Land der Extreme: bitterste Armut in den abgehängten Provinzen, schamlos ausgestellter Reichtum in der Megametropole Moskau. Ein Land, in dem die Wut brodelt und junge Leute revolutionär gestimmt sind. Sie sympathisieren mit den Zarenattentätern, befassen sich mit Bombenbau oder übersetzen Slavoj Žižek. Nikita, Anfang Zwanzig, ist einer von ihnen: ein Petersburger Student, der zu Ohnmachtsanfällen neigt und mit Jasja zusammen war, bevor sie einem Geschäftsmann in die Schweiz folgte. Ihren Verlust kann er nicht verwinden. Seit sie fort ist, hält es ihn nirgends mehr. Er fährt kreuz und quer durchs Land und gewinnt mit seinem Lächeln das Vertrauen wildfremder Menschen, die ihm in der Eisenbahn ihr Leben erzählen – Geschichten, die ihn aufwühlen und schließlich zum Handeln zwingen. 20 Uhr. Koeppenhaus, Bahnhofsstraße 4, 17498 Greifswald.
14.5. --- Koeppenhaus - Literaturzentrum Vorpommern Lesung. Jonas T. Bengtsson – „Submarino“. Jonas T. Bengtsson liest aus „Submarino“ im Rahmen des Festivals „Nordischer Klang“. Zwei Brüder kämpfen sich durch ein Leben aus Drogen, Gewalt und Einsamkeit. Als die Mutter stirbt, begegnen sie sich nach langer Zeit wieder und fassen Hoffnung. Aber schon bald holt das Leben sie wieder ein. Die Verfilmung des Buchs läuft im Wettbewerb der Berlinale 2010. Nick ist Bodybuilder und Ex-Knacki und haust in einem heruntergekommenen Wohnheim am Stadtrand Kopenhagens. Er trainiert hart und trinkt viel. Die nächtlichen Albträume vertreibt er mit lieblosem Gelegenheitssex. Sein älterer Bruder ist alleinerziehender Vater und Heroin-Junkie. Er lebt in ständiger Angst, seinen Sohn zu verlieren oder die Drogen aufgeben zu müssen. Als ihre Mutter stirbt, begegnen sie sich nach langer Zeit wieder und beschließen einen Neuanfang. Doch bald holt das Leben sie ein. „Submarino“. Foltermethode, bei der der Kopf einer Person bis zur Erstickungsgrenze unter Wasser gedrückt wird. 20 Uhr. Bahnhofstraße 4, 17489 Greifswald.
19.5. --- Medienwerkstatt Lesung. Jürgen Kuttner – „Die Geburt des radikalen Islamismus aus dem Hüftspeck des deutschen Schlagers und andere west-östliche Denkwürdigkeiten“. Kuttner erklärt die Welt: Grundsätzliches wie Liebe, Sex, Kampf der Geschlechter, Essen oder Autos, aber auch diffizile Probleme wie das Demokratisierungspotenzial des deutschen Schlagers nimmt er scharfzüngig und mit seinem unerbittlichen Blick für das Detail unter die Lupe. Kuttners Kommentare zu Ost und West sind überraschend, lehrreich - und große Unterhaltung. Jürgen Kuttner, Jahrgang 1958, studierte Kulturwissenschaften. Mit seinen „Expertengesprächen„ und der legendären Sendung „Sprechfunk“ wurde er als Radiomoderator berühmt. Bis April 2008 moderierte er zusammen mit seiner Tochter, der TV-Moderatorin Sarah Kuttner, die Radio-Eins-Show „Kuttner und Kuttner!“. 20 Uhr. Bahnhofstraße 50, 17489 Greifswald.
6.5. --- Stadthalle Lesung. Roger Willemsen – „Bangkok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 20 Uhr. Friedrichstraße 10, 33330 Gütersloh.
2.5. --- Hamburger Kunsthalle Bildbeschreibungen. Zu Gast: Sibylle Lewitscharoff. Sibylle Lewitscharoff spricht über Roelandt Saverys „Waldesdickicht nach dem Sturm“. Lothar Müller moderiert. 8-12 €. 11 Uhr. Glockengießerwall, 20095 Hamburg.
3.5. --- ZBW Buchpräsentation. Thomas Eger – „Europäische Integration – Wirtschaft und Recht, Geschichte und Politik“. Prof. Dr. Thomas Eger stellt sein neuestes Buch vor. Dr. Konrad Lammers, Forschungsdirektor am Europa-Kolleg Hamburg, wird die Lesung moderieren. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Europawoche 2010 statt. Eintritt frei. 18 Uhr. Neuer Jungfernstieg 21, Raum 519, 20354 Hamburg.
4.5. --- Literaturhaus Lesung. Ein Fußball-Abend. Nach der Lesung ist vor der Lesung: ein WM-Vorbereitungsabend mit Christoph Bierman und Metin Tolan. Rainer Moritz leitet das Spiel. Galt es vor zwanzig Jahren in intellektuellen Kreisen noch als unschicklich und karrierehemmend, sich mit den Niederungen des Ballsports abzugeben und diese Erfahrungen gar publizistisch wiederzugeben, so hat sich das Blatt gewendet. Längst ist es eine Selbstverständlichkeit, dass – gerade im Vorfeld einer Fußballweltmeisterschaft – die Feuilletons überladen sind mit geistvollen Betrachtungen rund ums runde Leder. Keiner, der auf sich hält, übt noch Zurückhaltung, wenn es darum geht, Flankenläufe ästhetisch zu analysieren, über die sich im Fußball spiegelnde „Zelebration des Unvermögens” (so der Philosoph Martin Seel) nachzudenken oder die gesellschaftspolitischen und kulturellen Abgründe dessen zu räsonieren, was sich Woche für Woche in den Stadien abspielt. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
5.5. --- Literaturhaus Lesung. Arne Rautenberg – „der wind lässt tausend hütchen fliegen“. Spaß mit Büchern. Arne Rautenberg liest Gedichte für neugierige Kinder aus dem Band „der wind lässt tausend hütchen fliegen“. Warum die Schwalbe Hütchen trägt, Qualle und Welle keine Freunde sein können und Zitronenfalter keine Zitronen faltet – auf diese und andere Fragen gibt Arne Rautenberg in seinem neuen Gedichtband „der wind lässt tausend hütchen fliegen” (Boje Verlag) wunderbar poetische und mitunter herrlich unsinnige Antworten. Mal witzig, mal nachdenklich gelingt ihm das Spiel mit der Sprache. Neben Riesengiraffen, Krokodilen und Walrossen werden hier auch nicht-tierische Dinge wie der Frühling und Füße in Poesie verwandelt. Arne Rautenberg, geboren 1967, ist Autor und Künstler und lebt in Kiel. Eintritt frei. 15.30 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
5.5. --- Literaturhaus Lesung. Leslie Malton – „Wapshots“. Ein John-Cheever-Abend. Gabriele von Arnim führt durch Leben und Werk John Cheevers. Leslie Malton liest aus den „Wapshots“ und aus den Erzählungen. Der 1912 in Massachusetts geborene John Cheever wurde mit dem Pulitzer-Preis und dem National Book Award geehrt, brauchte zwanzig Jahre sowie jede Menge Gin für seine „Wapshots” und balancierte hinter einer bürgerlichen Fassade zeitlebens am Abgrund. Doch ohne die Romane „Die Geschichte der Wapshots” (1957) und „Der Wapshot-Skandal” (1959) hätten Jonathan Franzens vergleichbar durchgeknallte Lamberts wohl kaum das Tageslicht erblickt. Dem DuMont Verlag und dem Übersetzer Thomas Gunkel ist es zu verdanken, dass die Romane und Erzählungen des beinahe vergessenen ‚Master of Desaster’ nun in exzellenten Neuübersetzungen vorliegen. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
6.5. --- Café Leonar Autorenlesung & Film. Werner Grassmann – „Hinter der Leinwand.“ Film- und Kinogeschichten. „Es gibt viele Arten, sein Geld zu verlieren. Man kann Roulette spielen, an der Börse spekulieren, guten Freunden kleine Scheine leihen. Eine ganz sichere Methode aber hat Werner Grassmann aus Hamburg festgestellt: Man macht ein kleines Kino auf, höchstens 25 Plätze, und spielt alte, gute Filme“ (Hamburger Abendblatt). Das ist jetzt 57 Jahre her und Werner Grassmann, Filmkritiker, Radioreporter, Regisseur, Begründer und Betreiber des Abaton-Kinos, hat ein anekdotenreiches, höchst amüsantes Buch über den Wiederaufbau der deutschen Kinowelt nach 1945 und über die bewegten 68er Jahre hinaus geschrieben. Im Gespräch mit Brigitte Landes und Stephan Samtleben stellt Werner Grassmann, begleitet von kurzen Filmen, seinen Blick auf Hamburg und die Filmgeschichte im Jüdischen Salon vor. 5-10 €. 20 Uhr. Jüdischer Salon am Grindel e.V, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.
7.5. --- cohen + dobernigg BUCHHANDEL Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 21 Uhr. Sternstraße 4, 20357 Hamburg.
10.5. --- Buchhandlung Heymann Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20.30 Uhr. Eppendorfer Landstraße 77, 20249 Hamburg.
11.5. --- Literaturhaus Lesung. Jürgen Schmieder – „Du sollst nicht lügen“. Lügen haben kurze Beine. Wenn dieser Kindheitsspruch stimmen würde, liefen wir auf Stummelbeinen durch die Welt. Denn wir lügen, sagt die Wissenschaft, bis zu 200-mal – am Tag. Aus Höflichkeit, aus Diplomatie oder weil es einfacher ist. Jürgen Schmieder sagt in einem Selbstversuch vierzig Tage lang nichts als die Wahrheit. Das Ergebnis: blaue Flecken, Nächte auf der Couch, diverse Beleidigungen, ein verlorener Freund. Manchmal fühlt er sich befreit und mutig, manchmal deprimiert und verunsichert. Privat („Findest du meinen Hintern fett?“) und beruflich („Mach doch deinen Scheiß alleine!“) gerät er in ungemütliche, aber auch witzig-erhellende Situationen. Ein amüsant-nachdenkliches Buch über das – kein bisschen eindeutige – Verhältnis von Wahrheit und Lüge. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
12.5. --- Italienisches Institut Lesung. Maike Albath – „Der Geist von Turin“. Die Autorin stellt im Italienischen Kulturinstitut Hamburg im Gespräch mit dem Verleger Heinrich von Berenberg ihr neues Buch „Der Geist von Turin. Pavese, Einaudi, Ginzburg und die Wiedergeburt Italiens nach 1943“ (Berenberg Verlag) vor. Der Eintritt ist frei. 19 Uhr. Hansastraße 6, 20149 Hamburg.
12.5. --- Uebel & Gefährlich – Medienbunker Lesung. Jörg-Uwe Albig – „Berlin Palace“. Jörg-Uwe Albig liest aus seinem Roman „Berlin Palace“. „Richard Kämmerlings ‚Berlin Palace’ ist ein leichtes, witziges Buch mit einem sehr ernsten Kern.“, Frankfurter Allgemeine Zeitung. In einer nahen Zukunft wird die westliche Welt ihre globale Vormachtstellung an China verloren haben. Deutsche Arbeiter verlassen die marode Heimat, um in Asien ihr Glück zu finden. Doch die Germanen sind in China nicht nur geduldet – sie sind Kult. Der Werbefilmer Ai, ein junger Chinese, begeistert sich für germanische Folklore, die sich von der „Schwalbenstadt“, einem futuristischen Vorstadtslum ausbreitet. Ai liebt die Märchen der Gebrüder Grimm, er liebt die deutsche Küche und die deutsche Musik. Doch vor allem liebt er Olympia, eine junge Schauspielerin, die in ihm zwar einen Freund, aber nicht ihren Geliebten sieht. Als Ai den Auftrag für einen Werbefilm erhält, in dem Olympia die Hauptrolle spielen soll, sieht er seine Chance. 20.30 Uhr. Feldstraße 66, 20359 Hamburg.
18.5. --- Literaturhaus Lesung Ein Mark-Twain-Abend. Mark Twain zum 100. Todestag: Tilman Spreckelsen stellt Leben und Werk des Autors vor. Christian Brückner liest ausgewählte Texte. Wer ist nicht mit Tom Sawyer und Huckleberry Finn groß geworden? Wer erinnert sich nicht an Tante Pollys Gartenzaun, der auf wundersam schnelle Weise zu einem weißen Anstrich kam, an Becky Thatchers Kaugummi, an Indiana Joe oder Hucks und Jims Mississippi-Fahrt? Allein mit diesen beiden Büchern – von „Huckleberry Finns Abenteuer“ stamme gar, so Ernest Hemingway, die „gesamte moderne amerikanische Literatur” ab – schuf Samuel Langhorne Clemens alias Mark Twain (1835 – 1910) Klassiker der Weltliteratur. Verfehlt wäre es indes, ihn und sein umfangreiches Werk der Kinder- und Jugendbuchliteratur zuzuschreiben. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
19.5. --- Heinrich Heine Buchhandlung Vortrag. Eva Jaeggi referiert zum Thema. „Streng in der Theorie - flexibel in der Praxis“. Bücher zu dieser Veranstaltung. Techniken und Theorie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, Tiefenpsychologie lehren - Tiefenpsychologie lernen. Und wer therapiert die Therapeuten? 20 Uhr. Grindelallee 26-28, 20146 Hamburg.
19.5. --- Literaturhaus Preisverleihung. Thomas Kapielski erhält den Preis der Literaturhäuser. Wilhelm Trapp hält die Laudatio. Den Preis der Literaturhäuser erhält in diesem Jahr der Autor Thomas Kapielski, wie die Leiterinnen und Leiter der Literaturhäuser auf der Leipziger Buchmesse bekanntgaben. Der Preis, der seit 2002 jährlich einen Schriftsteller ehrt, der es in besonderem Maße versteht, das Publikum mit den Lesungen für die Welt der Literatur zu begeistern, besteht aus einer Lesereise - von Kapielski als „Magical Misery Tour” bezeichnet - durch alle elf im Netzwerk literaturhaus.net zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit 11.000 € dotiert. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
20.5. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Lew Tolstoj – „Anna Karenina“. Die Übersetzerin Rosemarie Tietze und Wladimier präsentieren in Lesung und Gespräch die Neuübersetzung von „Anna Karenina“ Die Slawistin Rosemarie Tietze, die u.a. Dostojewski, Pasternak, Bitow und Tarkowskij übersetzt hat, war mit ihrer Übersetzung für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert: „Da will man nur weiterlesen, weiterlesen und möglichst nicht an ein Ende kommen” (Die Zeit). Rosemarie Tietze wird sich mit Wladimir Tolstoi, Ururenkel des Dichters und Hausherr auf dem Landgut Jasnaja Poljana, über Entstehungsgeschichte und Originalschauplätze des Romans unterhalten. Wladimir Tolstoi liest die russischen Passagen des Romans. Im Herbst erscheint die Neuübersetzung von „Krieg und Frieden”. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
21.5. --- Speicherstadtmuseum Krimilesung. Gunter Gerlach und Henrike Heiland – „Kriminacht mit schwarzem Humor“. „Von Mädchen und Mördern“ heißt die aktuelle Krimianthologie von Gunter Gerlach, in der die besten seiner skurrilen Persönlichkeiten versammelt sind. Eine wunderbare Welt des Scheiterns – voller Witz und Überraschungen. Auch Henrike Heiland (alias Zoe Beck) hegt eine Vorliebe für ungewöhnliche und absonderliche Situationen. Lassen Sie sich überraschen. (Anmeldung empfohlen unter 040/32 11 91). 7,50-9,50 €. 19.30 Uhr. St. Annenufer 2, 20457 Hamburg.
23.5. --- Literaturhaus Lesung. Ein Abend mit „schön & gut“: Das Schweizer Kabarettduo spielt und liest aus seinen Werken. Felix Schlatter begrüßt. „schön&gut” sind Anna-Katharina Rickert und Ralf Schlatter. Seit 2003 stehen sie mit poetischem und politischem Kabarett auf den Kleinkunstbühnen der Deutschschweiz. 2004 erhielten sie den „Salzburger Stier”, die bedeutendste Auszeichnung im deutschsprachigen Kabarett. Nach „Eine Liebesgeschichte” und „Das Kamel im Kreisel” sind sie zurzeit mit ihrem dritten Stück „Der Fisch, die Kuh und das Meer” unterwegs, eine weitere Episode rund um ihre wundersamen Bühnenfiguren Herr Schön und Frau Gut. Eintritt frei. 17 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
25.5. --- Literaturhaus Lesung. Michael Lentz – „Offene Unruh“. Michael Lentz, „unter den wichtigsten jungen deutschen Schriftstellern der rasanteste“ (Felicitas von Lovenberg, F.A.Z.), schreibt über die Liebe, als sei noch nie darüber geschrieben worden. Selbstbewusst und subversiv, leidenschaftlich liebeswund, verführerisch, so dass dem Liebenden das tausendfach Gesagte neu erscheint. Wann ist das letzte Mal so ungestüm und offen von der Unruhe, die wir Liebe nennen, gesprochen worden? 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
26.5. --- Literaturhaus Buchpräsentation. Max Frisch – „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“. Gespräch mit Peter von Matt (Herausgeber) und Volker Hage. Moderation: Rainer Moritz. Im August 2009 meldeten die Feuilletons eine Sensation: In einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil des Max-Frisch-Archivs in Zürich war das Typoskript eines bisher unbekannten Werks des Schweizer Autors gefunden worden: 184 Seiten, von Frisch auf Tonband diktiert, von seiner Sekretärin in die Maschine getippt. Der Autor selbst hatte auf der Titelseite notiert: „Tagebuch 3. Ab Frühjahr 1982“. Max Frisch lebte zu dieser Zeit in New York, zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Alice Locke-Carey, bekannt als „Lynn“ aus der Erzählung „Montauk“. Ihr ist das „Tagebuch 3“ gewidmet, und vermutlich fällt das abrupte Ende der Aufzeichnungen Mitte der achtziger Jahre mit der Trennung von der Amerikanerin zusammen. Die USA und die Schweiz, die Reagan-Administration und das belastete Verhältnis zu der um vieles jüngeren Frau, der Kalte Krieg und der Krebstod eines engen Freundes: Wie die beiden legendären, 1950 und 1972 erschienenen Tagebücher verzeichnet auch das „Tagebuch 3“ Augenblicksnotizen neben längeren reflexiven Passagen – und hebt das scheinbar flüchtig hingeworfene Notat in den Rang des Literarischen: „Es gibt in Amerika alles – nur eins nicht: ein Verhältnis zum Tragischen.“ Eintritt frei. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
31.5. --- Literaturhaus Lesung. Schulhausroman – jeder kann schreiben. Vorstellung des ersten „Schulhausromans“ aus Hamburg mit dem Autor Richard Reich. Eine „Insel im Fluss” soll sie sein, die Elbinsel Wilhelmsburg, der ,Multikulti’-Stadtteil im Süden Hamburgs, dem die Stadteilentwickler eine rosige Zukunft versprechen. Aber interessiert das die Jugendlichen vor Ort? Was beflügelt deren Fantasie? Was hoffen sie, und was macht ihnen Angst? Was macht sie wütend? Keiner weiß das besser als sie selbst, aber dafür eine Sprache zu finden, es sogar aufzuschreiben, ist für viele von ihnen keine Kleinigkeit, zumal, wenn Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Jetzt haben Schülerinnen und Schüler der Wilhelmsburger Gesamtschule Hamburgs ersten Schulhausroman geschrieben. Auf der Bühne des Literaturhauses präsentieren sie ihre Geschichte, die sie mit ihrem persönlichen „Schreibtrainer”, dem Schweizer Autor Richard Reich, geschrieben haben. Der Schweizer ist gleichzeitig der Erfinder des Projekts „Schulhausroman”, das 2004 in Zürich startete. Und er weiß, dass korrekte Orthografie und Grammatik keine Garanten für eine gelungene Geschichte sind: „Immer wieder produzieren Jugendliche, die nach schulischen Kriterien sprachlich zu den Schwächsten ihres Jahrgangs gehören, treffende und fantasievolle Texte, mitunter lassen sie gar poetische Kometen aufsteigen, die mich begeistern.” Eintritt frei. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
3.5. --- Conti-Hochhaus Lesung. Steve Toltz – „Vatermord und andere Familienvergnügen“. Jasper Dean sitzt im Gefängnis und erzählt von den Jahren, als er sein wollte wie sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder, der zum beliebtesten Volkshelden des Landes avancierte. Kein Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte, als Australiens größter Wohltäter gleichzuziehen. Jasper wurde Zeuge seines Scheiterns – und erzählt nun die ungeschminkte Geschichte der Deans. Ein höchst vergnüglicher Ausflug an den Rand des Wahnsinns, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. „Die Leiche meines Vaters werden sie nie finden.“ Mit diesen Worten beginnt Jasper Dean die Odyssee durch die windungsreiche Geschichte seiner Familie. Zeit seines Lebens hat sich Jasper mit der Frage herumgeschlagen, ob er seinen Vater bedauern, ignorieren, ihn verehren oder gar umbringen solle. Vater Martin, ein Moralist ohnegleichen, war Australiens meistgehasster Wohltäter. Und nichts hat ihn mehr verärgert, als der Bruder von Terry Dean zu sein – dem beliebtesten Verbrecher des Landes. Nicht verwunderlich also, dass Jasper unter die Räder des Bruderzwistes kam. Mit unbändiger Fabulierfreude entführt uns Steve Toltz in die verrückte Welt der Deans. Höchst amüsant erzählt er von Räuberhöhlen und Nervenheilanstalten, von wilden Verfolgungsjagden durch drei Kontinente, von den Höhen der ersten Liebe und den Tiefen fehlgeleiteten Ehrgeizes – von allem, was das Leben zu bieten hat. 20 Uhr. 14. Etage, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.
11.5. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20.30 Uhr. Georgstraße 10, 30159 Hannover.
14.5. --- die hinterbühne Lesung. Thomas Gsella – „Nennt mich Gott“. Das Beste aus 50 Jahren Gsella: seinen ersten, noch tastenden Reim aus dem elften Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte, zwiespältige Berufs- und Kinderhymnen, Fußballsonette dieses „Gottes der Fußballyrik“ (taz) sowie, erstmals in Buchform, zahlreiche zeitkritische bis zeitverherrlichende Gedichte aus der TITANIC (mit Fotos) und unveröffentlichte neue Werke des „jüngsten Nachwuchsklassikers“ (Eckhard Henscheid). 20 Uhr. Hildesheimer Straße 39a, 30169 Hannover.
18.5. --- Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Michael Jürgs – „Seichtgebiete“. Alle wissen es, keiner schreit auf: Ob falsche Betroffenheit in Talkshows, prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen Kultur. 20.30 Uhr. Georgstraße 10, 30159 Hannover.
26.5. --- Literaturbüro Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. Georg Klein, 1953 in Augsburg geboren, veröffentlichte die Romane „Libidissi“, „Barbar Rosa“ und „Die Sonne scheint uns“ sowie die Erzählungsbände „Anrufung des blinden Fisches“ und „Von den Deutschen“. Für seine Prosa wurden ihm der Brüder-Grimm-Preis und der Bachmann-Preis verliehen. Zuletzt erschien sein Roman „Sünde Güte Blitz“. Georg Klein lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, und zwei Söhnen in Ostfriesland. 6-8 €. 19.30 Uhr. Sophienstraße 2, 30159 Hannover.
10.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Guy Helminger – „Morgen war schon“. Lesung im Rahmen des Projektes „Ruhr 2010“. Die langsame Louise träumt auf dem Sofa von einer Reise nach Neuseeland; für ihren Mann Feltzer, den Taxi fahrenden Choleriker, sind die angenehmsten Fahrgäste fünf ausgemergelte Stoffgiraffen. Man könnte es eine einigermaßen glückliche Ehe nennen. Sehnsüchte schweifen in die Ferne, der Alltag klebt hartnäckig am Hier und Heute, und ein leises Unbehagen durchzieht das Zusammenleben. Ein fremder Mann sitzt allzu traulich mit Louise auf dem Sofa. Und bleibt nach einer Fahrt in Feltzers Taxi verschwunden. Mit diesem eigenwillig gewöhnlichen Paar im Zentrum entwirft Guy Helminger ein Gesellschaftspanorama, das zurückreicht bis in die Nachkriegszeit: Wie sich die Eltern von Louise und die von Feltzer im Köln der fünfziger Jahre Existenzen aufbauten, ihre Fortune, ihre Misserfolge, all das färbt auf die nächste Generation ab, prägt sie bis hinein in die liebenswerten Marotten oder beängstigenden Verkorkstheiten. 19.30 Uhr. Reschop Carré 1, 45525 Hattingen.
4.5. --- Deutsch-Amerikanisches Institut Lesung. Hans Joachim Schädlich – „Kokoschkins Reise“. Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin kehrt auf der Queen Mary 2 von einer Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend nach New York zurück. Seine Erinnerungen rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Verfolgungen, Schicksalen und Emigrationen wach. „Hans Joachim Schädlich ist der große Lakoniker unter den deutschen Gegenwartsautoren.“ (Die Zeit). 20.15 Uhr. Sofienstraße 12, 69115 Heidelberg.
11.5. --- Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Lesung. Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“. Koscher essen heißt bewusst essen Koscher heißt: erlaubt, gestattet. Wer die jüdischen Speisegesetze befolgt, muss bestimmte Regeln einhalten. Das bedeutet, dass das Essen nie gedankenlos stattfindet, sondern in einen Ritus eingebettet ist, der es immer wieder zu etwas Besonderem macht. In ihrem neuen Buch macht Lea Fleischmann die Bedeutung der Speisegesetze auch für Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche Weise, wie man mit dem koscheren Essen im Einklang mit der Schöpfung leben und jede Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis verwandeln kann. 19.30 Uhr. Pfaffengasse 18, 69117 Heidelberg.
18.5. --- Romanisches Seminar Lesung. Olivier Bouillère – „Retro“. Paris 1998. Von exzessivem Drogenkonsum gelangweilt und erschöpft begibt sich Olivier auf eine Reise in seine Vergangenheit. Unvermittelt findet er sich im Jahr 1978 wieder; er ist zehn und hat die Erinnerungen eines Dreißigjährigen. Es ist die Zeit der ausschweifenden Partys, der schrankenlosen sexuellen Promiskuität und der mondänen Dekadenz. Die Windungen der Zeit sind außer Kraft gesetzt, es herrscht das Gesetz der Lust und langsam beginnt der Leser den Eros des Bösen zu ahnen, der sich in einer Orgie aus Gewalt und Sex entlädt. Als Olivier wieder in der Gegenwart auftaucht und der Horror in die Erinnerung entlassen wird, verwischen sich alle Gewissheiten über Opfer und Täter, Wirklichkeit und Fiktion. „Retro“ ist ein Roman zwischen Traum und Albtraum, ein gefährliches Spiel mit der Zeit und den Schichten der Wirklichkeit; ein Roman, der die Grenzen von Gut und Böse, von Erinnerung und erlebter Vergangenheit überschreitet; ein Roman, der mit der Kindheit, die er preisgibt, restlos alles zur Disposition stellt. 19.30 Uhr. Seminarstraße 3, 69117 Heidelberg.
20.5. --- Alte Aula der Universität Lesung. Martin Walser – „Leben und Schreiben. Tagebücher 1974-1978“. Der dritte Band Von Martin Walsers Tagebüchern: Einblick in Leben und Schreiben der 70er Jahre. „Martin Walsers Tagebücher sind Skizzenbücher eines Sprachartisten und Sprachsüchtigen. Alles im Leben gerät ihm zu glänzenden Sätzen. Ein literarisches Ereignis.“ (ZDF Aspekte). Geboren 1927 in Wasserburg, lebt Martin Walser in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Außerdem wurde er mit dem Orden „Pour le Mérite“ ausgezeichnet und zum „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. 20.15 Uhr. Grabengasse 1, 69115 Heidelberg.
5.5. --- Café Swing Lesung. Wilfried Bommert – „Kein Brot für die Welt – Keine Zukunft der Welternährung“. Angesichts wohl gefüllter Regale in unseren Supermärkten kaum vorstellbar, aber die Zeiten einer gesicherten Welternährung gehen zu Ende. Seit zwei Jahren explodieren die Preise für Reis, Mais und Weizen. Allein in den letzten sechs Monaten haben sie sich verdoppelt. In Asien reichte das Haushaltsgeld 2006 noch für drei Säcke Reis, heute reicht es kaum noch für einen. In China und Australien verdorren ganze Landstriche aufgrund der Klimaveränderung. In Indonesien und Malaysia riefen die Regierungen zur Rationierung auf. Bis jetzt wirkt sich die herannahende Katastrophe vor allem auf die armen Länder aus. Doch wenn die reichen Industrieländer abwarten, bis die Auswirkungen bei ihnen ankommen, wird es zu spät sein. Durch Klimawandel, Verlust der Bodenfruchtbarkeit, durch industrielle Monokultur und die Anfälligkeit der Gentech-Pflanzen kehrt der Hunger in die Welt zurück. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte könnte ein Gau der Welternährung auf uns zukommen, der einem apokalyptischen Szenario gleichkommt. In dieser Situation bleibt nur eine Notbremsung, die die Priorität der Welternährung auch gegenüber den Interessen der Weltkonzerne durchsetzen muss. Eine radikale Herausforderung, bei der der Menschheit die Zeit davonläuft. Die heraufziehende Welternährungskrise ist neben dem Klimawandel eine der globalen Gefahren. 19 Uhr. Bergstraße 4, 89518 Heidenheim.
20.5. --- Gemeindehaus Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 15 Uhr. Liebenzeller Straße 2, 75339 Höfen.
7.5. --- Stadthalle Lesung. Roger Willemsen – „Bangkok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 20 Uhr. Wallstraße 15, 37671 Höxter.
13.5. --- Schloss Corvey Lesung. Albert Mangual – „Eine Geschichte des Lesens“. Alberto Manguel erzählt Geschichten von Leserinnen und Lesern, die berühren und erstaunen. Wir begegnen Aristoteles, Mark Aurel und Thomas von Aquin ebenso wie Henry Miller, Oscar Wilde und Dorothy Parker. Wir erfahren von Büchernarren wie jenem persischen Großfürsten, der in einer Karawane alle seine Bücher bei sich führte und die Kamele alphabetisch ordnete, oder dem Grafen Libri, der sich eine kostbare Bibliothek zusammenstahl. Vor zehn Jahren erschien Alberto Manguels Liebeserklärung an das Lesen zum ersten Mal auf Deutsch. Schnell wurde sie zum Schatzbuch der Bücherfreunde und entwickelte sich ganz unerwartet zum Bestseller. Das Buch liegt nun durchgehend vierfarbig illustriert im Kunstdruck vor: ein Buch zum Lesen, Schauen, Staunen. 18 Uhr. Kaisersaal, Schloßplatz 1, 37671 Höxter.
10.5. --- Schloss Gartrop Lesung Mirko Bonné – „Wie wir verschwinden“. „Wie wir verschwinden“, der erwartete neue Roman von Mirko Bonné, erzählt eine große Geschichte der Erinnerung: Raymond, Witwer mit zwei so lebhaften wie eigensinnigen Töchtern, erhält nach Jahrzehnten des Schweigens einen Brief seines todkranken Jugendfreundes Maurice, der ihn in die gemeinsam erlebte Vergangenheit zurückversetzt: nach Villeblevin, wo 1960 Albert Camus bei einem Autounfall ums Leben kam. Ein französisches Dorf und ein historisches Ereignis werden für zwei Jugendfreunde zum symbolischen Angelpunkt, um die fünfzig zurückliegenden Jahre zu erinnern und ihre Schicksalhaftigkeit anzuerkennen. Erinnerung an die eigene Jugend und das Sterben eines Idols verbinden sich zu einem ergreifenden Roman, der Mirko Bonné als einen der bedeutenden Autoren unserer Zeit zeigt. Wie wir verschwinden ist ein großes Buch der Erinnerung, ein Roman unseres Lebens wie des Sterbens einer Ikone des letzten Jahrhunderts: Albert Camus. 19 Uhr. Blumraths Restaurant, Schlossallee, 46569 Gartrop-Bühl (Hünxe).
5.5. --- Kulturzentrum Speicher Lesung. Necla Kelek – „Bittersüße Heimat“. Vom europäischen Istanbul bis ins wilde Kurdistan ist Necla Kelek gereist, an traumhafte Küsten und durch die majestätische Bergwelt Anatoliens, und hat ein Land vorgefunden, dessen Geschichtsträchtigkeit und Schönheit sich kaum ein Reisender entziehen kann; die Bewohner des einstigen osmanischen Weltreichs aber wirken seltsam unbehaust, heimatlos, als trieben sie auf einem Floß durch eine ihnen fremde Welt. In Ankara erlebt Necla Kelek, wie ihr Lieblingsonkel, ein Mann der Republik, zu Grabe getragen wird und mit ihm die Vorstellung, aus der Türkei ein Land im Geiste Europas zu formen. „Wir sind mit der Geschichte im Reinen“, verkündet Präsident Gül. „Unsere Religion ist ohne Fehler“, sagt Ministerpräsident Erdogan. Bis heute ist der Genozid an den Armeniern ein Tabu, immer noch verbergen sich Christen hinter Mauern, um ihren Glauben leben zu können. Vom Selbstbehauptungswillen der alten Eliten erzählt Keleks Begegnung mit einem Militär, vom Aufstieg der neuen Macht ihr Besuch beim Amt für Religion, einer milliardenschweren „Missionsbehörde“. Befremdet registriert sie in ihrer ostanatolischen Kindheitsheimat, dass die Öffentlichkeit frauenlos geworden ist – ausschließlich Männer beherrschen das Straßenbild. Sie erzählt von dem Leben einer erfolgreichen Fabrikdirektorin, die – weil unverheiratet – von ihrem Teejungen kontrolliert wird; aber auch von vielen, die sich nicht abfinden wollen mit der neuen islamischen Leitkultur – wie der Bauchtänzer vom Bosporus, die Frauen, die gegen Ehrenmorde kämpfen, der Polizeioffizier, mit dessen Hilfe die Autorin eine junge Kurdin mit deutschem Pass aus den Fängen ihrer Familie befreit. Keleks Bericht aus dem Inneren der Türkei deckt unter der Oberfläche eines modernen Landes die Zerklüftungen auf, die zerrissenen Mentalitäten, die politischen Widersprüche, die sozialen Brüche, in die die Republik zunehmend gerät. Woher kommt, wohin treibt die Türkei? 20 Uhr. Hafenstraße 17, 25813 Husum.
18.5. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 20.15 Uhr. Leutragraben 1, 07743 Jena.
3.5. --- KOHI-Kulturraum Lesung. Harriet Köhler – „Und dann diese Stille“. Wie ist es, wenn man in hohem Alter seine Frau verliert und auf einmal merkt, dass man nie mit ihr geredet hat – zumindest nicht über das, was einem seit sechzig Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist es, wenn man als Rentner wieder bei seinem Vater einzieht – und einen Mann pflegt, der einem ein Leben lang fremd geblieben ist? Und wie ist es, wenn man immer sicher war, anders zu sein als die Eltern – und nun, da man zum ersten Mal liebt, erkennen muss, dass man genauso verstockt und unfähig ist wie sie? Walther sitzt an Grethes Krankenbett und sieht hilflos die letzte Chance verstreichen, ihr alles zu erzählen. Jürgen will seinem Vater zur Seite stehen, aber der wehrt seine Hilfe ab. Dennoch entsteht zwischen den beiden Männern eine Nähe, die neu für sie ist. Als Walther damals aus dem Krieg und der Gefangenschaft kam, war Jürgen bereits zehn, er hat seinen Sohn nicht aufwachsen sehen. Diese Jahre haben sie immer getrennt, Jahre, in denen viel geschehen ist, Erlebnisse, für die es keine Worte gibt. Doch nun wird Walther zum Pflegefall und Jürgen zum Pfleger, und Vater und Sohn entkommen sich nicht mehr. Als dann auch noch Jürgens Sohn Nicki sie besucht, der mit Ruth gerade zum ersten Mal erfährt, wie schön und schwer es ist zu lieben, wird die Mauer des Schweigens rissig und die Vergangenheit blitzt hervor. Alte, bislang nie ausgesprochene Konflikte bahnen sich wütend ihren Weg an die Oberfläche und führen zu einer vorsichtigen und zarten Annäherung. Nach ihrem hochgelobten Debüt „Ostersonntag“ erweist sich Harriet Köhler erneut als feinfühlige und genaue Beobachterin familiärer Bindungen. Mit beeindruckender Sprache und in intensiven Bildern erzählt sie von Trauer und Sehnsucht, von Wut und Liebe, aber auch von der Möglichkeit, zu verstehen und zu verzeihen – und umspannt, fast nebenbei, die Geschichte dreier Generationen, geprägt von den Spätfolgen des Krieges. 20 Uhr. Werderstraße 47, 76137 Karlsruhe.
12.5. --- Literaturhaus Lesung. Thomas Weiß – „von weit“. Ein „Sprachkünstler“ im Literaturhaus. allmende-Autor Thomas Weiß stellt seinen Gedichtband „von weit“ vor. „von weit“ ist voller „religiöser“ Lyrik frei von Phrasen. Thomas Weiß hat sich an Zitaten und Passagen aus der Bibel orientiert und so Gedichte geschaffen, die Literatur und den christlichen Ur-Text in einer einzigartigen Art und Weise vermischen. Die Gedichte von Thomas Weiß sind „von emotionaler Genauigkeit“, wie Peter Härtling lobt. Thomas Weiß wuchs in Rastatt auf, studierte Evangelische Theologie in Bielefeld und Heidelberg. Er lebt als Pfarrer in Gaggenau. Seit über zehn Jahren veröffentlicht der gebürtige Karlsruher Texte in Zeitschriften und Anthologien und hat bereits fünf Gedichtbände herausgebracht. Musikalisch begleitet wird die Lesung von der in Karlsruhe lebenden Cellistin und Musikpädagogin Dorothea Lehle.Eine Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung, der Metzlerschen Buchhandlung und der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe. 3-6 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
18.5. --- Thalia Universitätsbuchhandlung Lesung. Michael de Ridder – „Wie wollen wir sterben“. Die Würde des Menschen muss auch und gerade bei unheilbar kranken und alten Menschen respektiert und bewahrt bleiben. Viel zu oft allerdings setzen sich Ärzte über den Willen ihrer Patienten hinweg, tun alles, was medizinisch und technisch möglich ist, und tragen so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung als zur sinnvollen Lebensverlängerung bei. Aber Lebensverlängerung, so de Ridder, darf nie zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende. Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hilft zahllosen Patienten, verschafft Heilung oder zumindest Linderung, rettet und verlängert Leben. Gleichzeitig hat Hochleistungsmedizin, wie sie in unseren Krankenhäusern praktiziert wird, aber auch ihre Schattenseiten. Michael de Ridder, seit über dreißig Jahren an verschiedenen Kliniken in Hamburg und Berlin als Internist, Rettungs- und Intensivmediziner tätig, plädiert dafür, Sterben wieder als Teil des Lebens wahrzunehmen und anzuerkennen. Er richtet sich damit nicht zuletzt an die eigene Zunft. Vielfach verstehen sich Ärzte in einer medizinisch-technischen Krankenhauswelt, in der alles möglich scheint, ausschließlich als Heilende. Was aber, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Wenn ein Patient „austherapiert“ ist, wie es im Fachjargon heißt? Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssen Mediziner lernen, in aussichtslosen Situationen ein friedliches Sterben zu ermöglichen. Gerade hier, so de Ridder, sind Ärzte gefragt, als Begleiter, als Fürsorger. 20.15 Uhr. Kaiserstraße 167, 76133 Karlsruhe.
18.5.--- Stephanus Buchhandlung Lesung. Helge Timmerberg – „Der Jesus vom Sexshop“. „Adrenalin ist an und für sich nicht bösartig, sondern einbefreundetes Hormon. Es macht wach und putzmunter, denn es rast wie Rasierklingen durchs Blut und tut den Nervengut, tausendmal besser als Kokain. Adrenalin ist der letzte Joker des Lebens. Und ist dieses auch ein durchgehend verschlafenes gewesen, egal, im Angesicht des Todes verschafft es Mega-Aufmerksamkeit für die Situation. Es gibt Adrenalin-Klassiker wie den Schatten eines Schlachtermessers hinter dem transparenten Duschvorhang, oder wenn man durch ein Flugzeugfenster schaut, und die Turbine brennt. Adrenalin auch, wenn im Hals der Apfel klemmt oder ein hungriger Wolf seine Lieder singt. Ein hungriger Wolf? Mir schien, es waren mehrere...“ Helge Timmerberg, geboren 1952 in Dorfitter (Hessen), ist Abenteurer, Journalist und Reiseschriftsteller. Er schreibt Reportagen aus allen Teilen der Welt, unter anderem für „Stern“, „Die Zeit“, „Merian“ und „Playboy“. 20 Uhr. Jubez, Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe.
11.5. --- Christuskirche Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 20 Uhr. Baunsbergstraße 11, 34117 Kassel.
21.5. --- Universität Kassel Lesung. Rafik Schami – „Ein poetischer Spaziergang durch Damaskus und Rafik Schamis Geschichten“. Rafik Schami, der seine Heimat Syrien als Diktatur- und Kriegsgegner verlassen musste, hat sein Land nie wieder betreten. Aber vor allem Damaskus, die Stadt seiner Kindheit, hat er sich im Herzen bewahrt: die Farben und Gerüche, die Straßen und Plätze, die Menschen und Geschichten der uralten orientalischen Stadt. Rafik Schami macht in diesen über Jahren entstandenen Texten deutlich, wie sich arabische und europäische Kultur unterscheiden, und beschreibt - mal ernst, mal unterhaltsam - den Traum, sich eines Tages gegenseitig zu verstehen. Rafik Schami, 1946 in Damaskus geboren, kam 1971 nach Deutschland und studierte Chemie. Nach seiner Promotion wechselte er zum Schreiben. Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe „Südwind“ und des PoLiKunst-Vereins. Seit 1982 lebt es als freier Schriftsteller. 19 Uhr. Fachbereich 2, Institut für Germanistik, Veranstaltungsort: wird noch bekannt gegeben, Kassel.
3.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Natalja Kljutscharjowa - „Endstation Rußland“. Lesung der deutschen Textpassagen: Eva Krautwig (Theater Kiel) Der Roman führt Russland als Land der Extreme zwischen bitterster Armut und schamlos ausgestelltem Reichtum vor Augen. Mitten in diesem Szenario findet sich der Petersburger Student Niko, den es nirgendwo hält, seit seine langjährige Freundin Jasja ihn verlassen hat. Er fährt kreuz und quer mit der Eisenbahn durchs Land, ohne ein Ziel vor Augen zu haben, und trifft wildfremde Menschen, die ihm ihre Lebensgeschichten anvertrauen und ihm schließlich die Augen öffnen. Kljutscharjowas mitreißender wie verstörender Streifzug hat schon in Rußland lebhafte Diskussionen ausgelöst. Natalja Kljutscharjowa, geboren 1981 in Perm, lebt in Abramzewo bei Moskau. Sie arbeitete als Nachrichtenredakteurin beim Fernsehen und ist heute Mitarbeiterin von Pervoe sentjabrja (Erster September), einer Moskauer Zeitschrift, die sich mit Fragen der Bildung und Erziehung befaßt. Bereits 2002 landete sie auf der Short-list des „Debut"-Preises in der Kategorie Lyrik. Ihre Erzählung „Odin den' v raju“ („Ein Tag im Paradies", NM 2007) wurde 2008 mit dem Jurij-Kasakow-Preis ausgezeichnet. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
6.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesefest zum Auftakt des 8. Europäisches Festival des Debütromans vom 6. - 9. 5.2010. Die teilnehmenden Autorinnen und Autoren aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, der Schweiz, Spanien und Wales lesen Auszüge aus ihren Debütromanen in der Originalsprache. Lesung der deutschen Texte: Eva Krautwig und Marcus Grube (Theater Kiel). Eine gemeinsame Veranstaltung des Centre Culturel Français de Kiel und des Literaturhauses S-H mit Unterstützung von Partnern aus allen beteiligten Ländern. 5-8 €. 19 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
10.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Vortrag. Mahnveranstaltung zur Bücherverbrennung von 1933. Hannes Hansen, Günter Ernst, Heidi Beutin und Kieler Schüler lesen aus „verbrannten“ Büchern, u.a. von Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Rosa Luxemburg, dazu musikalische Begleitung des Chors der Kieler Gewerkschafter und ein Vortrag zu den „Stolpersteinen“. 17 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
16.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein „Frühstück im Frühling“ - Literarisch-musikalischer Vormittag des Freundeskreises des Literaturhauses. Der Freundeskreis des Literaturhauses Schleswig -Holstein lädt ein in den Alten Botanischen Garten zum „Frühstück im Frühling“ mit einem Gespräch über Literaturpreise in Schleswig-Holstein und einer Lesung von Nils Aulike aus dem Werk des diesjährigen Hans-Fallada-Preisträgers der Stadt Neumünster Lukas Bärfuss. Das kulinarische und literarische Angebot wird musikalisch ergänzt durch Boris und Ludmilla Dmitrichenko (Knopfakkordeon und Balalaika). Wenn das Wetter schlecht sein sollte, findet die Veranstaltung im Literaturhaus statt. 2-4 €. 11 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
19.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein LeseLounge des Jungen Literaturhauses. Der Frühling ist da und die LeseLounge startet in eine neue Runde! Das Literaturhaus ist ein weiteres Mal Kulisse junger, energetischer Gegenwartsliteratur und neu entdeckter Live-Musik. Eingeladen, ihre aktuellen, „tierischen Titel“ an diesem Abend zu präsentieren, sind die Leipziger Autorin Ulrike Almut Sandig mit ihren Erzählungen „Flamingos“ und der Hamburger Michael Weins mit seinem Roman „Delfinarium“. Den Titeln zum Trotz erzählen beide Autoren feinsinnig distanziert und kunstvoll von Melancholie und Identitätsfindung ihrer menschlichen Protagonisten. Den Live-Auftritt wird „Somewhere in Lahaina“ aus Osnabrück auf‘s Parkett legen, der mit seinen Surf-Akustik-Stücken die ersten Körper in Bewegungen versetzen wird, bevor anschließend Musikalisches aus der Plattenkiste von Gazi alle Tanzwilligen erfreut. 5 €. 21 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
25.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. Georg Klein, 1953 in Augsburg geboren, veröffentlichte die Romane „Libidissi“, „Barbar Rosa“ und „Die Sonne scheint uns“ sowie die Erzählungsbände „Anrufung des blinden Fisches“ und „Von den Deutschen“. Für seine Prosa wurden ihm der Brüder-Grimm-Preis und der Bachmann-Preis verliehen. Zuletzt erschien sein Roman „Sünde Güte Blitz“. Georg Klein lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, und zwei Söhnen in Ostfriesland. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
26.5. --- Literaturhaus Schleswig-Holstein Lesung. César Antonio Molina liest im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Metropolen im Dialog: Utopie und Gegenwart europäischer Städte“ aus „Ciudades europeas en mis memorias de ficción“. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
19.5. --- Buchhandlung Margot Schieferle Lesung. Michael de Ridder – „Wie wollen wir sterben“. Die Würde des Menschen muss auch und gerade bei unheilbar kranken und alten Menschen respektiert und bewahrt bleiben. Viel zu oft allerdings setzen sich Ärzte über den Willen ihrer Patienten hinweg, tun alles, was medizinisch und technisch möglich ist, und tragen so eher zur qualvollen Sterbeverzögerung als zur sinnvollen Lebensverlängerung bei. Aber Lebensverlängerung, so de Ridder, darf nie zum Selbstzweck werden. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende. Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hilft zahllosen Patienten, verschafft Heilung oder zumindest Linderung, rettet und verlängert Leben. Gleichzeitig hat Hochleistungsmedizin, wie sie in unseren Krankenhäusern praktiziert wird, aber auch ihre Schattenseiten. Michael de Ridder, seit über dreißig Jahren an verschiedenen Kliniken in Hamburg und Berlin als Internist, Rettungs- und Intensivmediziner tätig, plädiert dafür, Sterben wieder als Teil des Lebens wahrzunehmen und anzuerkennen. Er richtet sich damit nicht zuletzt an die eigene Zunft. Vielfach verstehen sich Ärzte in einer medizinisch-technischen Krankenhauswelt, in der alles möglich scheint, ausschließlich als Heilende. Was aber, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Wenn ein Patient „austherapiert“ ist, wie es im Fachjargon heißt? Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssen Mediziner lernen, in aussichtslosen Situationen ein friedliches Sterben zu ermöglichen. Gerade hier, so de Ridder, sind Ärzte gefragt, als Begleiter, als Fürsorger. 20 Uhr. Wellingstraße 24, 73230 Kirchheim.
20.5. --- Tibetisch Buddhistisches Zentrum Lesung. Galsan Tschinag – „Der singende Fels“. Galsan Tschinag liest aus seinem Buch „Der singende Fels“. „Schamane wird man nicht, das ist man. Aber Begabung ist nur ein Teil, der Rest ist harte Arbeit, Bildung, Lernen und nochmals Lernen. Ich bin schon mit etwa vier oder fünf Jahren in die Lehre gekommen. Die erste Ausbildungsstunde – schrecklich.“ Zum ersten Mal erzählt Galsan Tschinag über seine schamanische Arbeit: Als Heiler, der das uralte Wissen seines Volkes vom Altai nach Europa bringt. Galsan Tschinag und Klaus Kornwachs – Schamane und Technikphilosoph – tauschen sich unter der Gesprächsleitung von Maria Kaluza aus. Zu ihren vielfältigen Themen gehören Fragen nach dem Individuum in seiner Gemeinschaft, Natur und Technik, die Vereinbarkeit von westlicher und östlicher Spiritualität, die unterschiedlichen Konzepte von Gesundheit und Heilung, der Umgang mit Träumen, Tod und einem Leben danach. In diesem Trialog ohne Scheuklappen suchen die drei Partner Verwandtschaften und stellen die Unterschiede fest. 20 Uhr. Alleenstraße 18 (Eingang Schülestraße), 73230 Kirchheim unter Teck.
7.5. --- Kirchzartener Bücherstube Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges überlebendes Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt zunächst stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern mit dem Schreiben sein Glück zu machen versuchen. In seinem neuen, autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen. 20 Uhr. Freiburger Straße 6, 79199 Kirchzarten.
3.5. --- Buchladen Neusserstraße Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 19.30 Uhr. Neusser Straße 197, 50733 Köln.
3.5. --- Literaturhaus Lesung. Amir Cheheltan – „Teheran Revolutionsstraße“. Operateur der Jungfernhäutchen. Der Aufstieg eines zwielichtigen Operateurs von Jungfernhäutchen zum Klinikchef, der sich in eine seiner Patientinnen verliebt, ist Ausgangspunkt des Romans „Teheran Revolutionsstraße“', Amir Cheheltans Sittenbild der iranischen Gesellschaft, deren politische, wirtschaftliche und soziale Zwänge und Verwerfungen ein junges Liebespaar auf grausame Weise scheitern lassen. Der im Iran nicht veröffentlichte Roman Cheheltans porträtiert den unbekannten Alltag von Menschen der Teheraner Megacity, wie Cheheltan dies oft auch in seinen scharfsichtigen und scharfzüngigen Feuilletons zur Lage im Iran in der FAZ und SZ tut. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
4.5. --- Literaturhaus Lesung. Steve Toltz – „Vatermord und andere Familienvergnügen“. Jasper Dean sitzt im Gefängnis und erzählt von den Jahren, als er sein wollte wie sein Onkel Terry, ein Polizistenmörder, der zum beliebtesten Volkshelden des Landes avancierte. Kein Wunder, dass Jaspers Vater alles daransetzte, als Australiens größter Wohltäter gleichzuziehen. Jasper wurde Zeuge seines Scheiterns – und erzählt nun die ungeschminkte Geschichte der Deans. Ein höchst vergnüglicher Ausflug an den Rand des Wahnsinns, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. „Die Leiche meines Vaters werden sie nie finden.“ Mit diesen Worten beginnt Jasper Dean die Odyssee durch die windungsreiche Geschichte seiner Familie. Zeit seines Lebens hat sich Jasper mit der Frage herumgeschlagen, ob er seinen Vater bedauern, ignorieren, ihn verehren oder gar umbringen solle. Vater Martin, ein Moralist ohnegleichen, war Australiens meistgehasster Wohltäter. Und nichts hat ihn mehr verärgert, als der Bruder von Terry Dean zu sein – dem beliebtesten Verbrecher des Landes. Nicht verwunderlich also, dass Jasper unter die Räder des Bruderzwistes kam. Mit unbändiger Fabulierfreude entführt uns Steve Toltz in die verrückte Welt der Deans. Höchst amüsant erzählt er von Räuberhöhlen und Nervenheilanstalten, von wilden Verfolgungsjagden durch drei Kontinente, von den Höhen der ersten Liebe und den Tiefen fehlgeleiteten Ehrgeizes – von allem, was das Leben zu bieten hat. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
5.5. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20.15 Uhr. Schildergasse 31-37, 50667 Köln.
6.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Necla Kelek – „Bittersüße Heimat“. Vom europäischen Istanbul bis ins wilde Kurdistan ist Necla Kelek gereist, an traumhafte Küsten und durch die majestätische Bergwelt Anatoliens, und hat ein Land vorgefunden, dessen Geschichtsträchtigkeit und Schönheit sich kaum ein Reisender entziehen kann; die Bewohner des einstigen osmanischen Weltreichs aber wirken seltsam unbehaust, heimatlos, als trieben sie auf einem Floß durch eine ihnen fremde Welt. In Ankara erlebt Necla Kelek, wie ihr Lieblingsonkel, ein Mann der Republik, zu Grabe getragen wird und mit ihm die Vorstellung, aus der Türkei ein Land im Geiste Europas zu formen. „Wir sind mit der Geschichte im Reinen«“, verkündet Präsident Gül. „Unsere Religion ist ohne Fehler“, sagt Ministerpräsident Erdogan. Bis heute ist der Genozid an den Armeniern ein Tabu, immer noch verbergen sich Christen hinter Mauern, um ihren Glauben leben zu können. Vom Selbstbehauptungswillen der alten Eliten erzählt Keleks Begegnung mit einem Militär, vom Aufstieg der neuen Macht ihr Besuch beim Amt für Religion, einer milliardenschweren „Missionsbehörde“. Befremdet registriert sie in ihrer ostanatolischen Kindheitsheimat, dass die Öffentlichkeit frauenlos geworden ist – ausschließlich Männer beherrschen das Straßenbild. Sie erzählt von dem Leben einer erfolgreichen Fabrikdirektorin, die – weil unverheiratet – von ihrem Teejungen kontrolliert wird; aber auch von vielen, die sich nicht abfinden wollen mit der neuen islamischen Leitkultur – wie der Bauchtänzer vom Bosporus, die Frauen, die gegen Ehrenmorde kämpfen, der Polizeioffizier, mit dessen Hilfe die Autorin eine junge Kurdin mit deutschem Pass aus den Fängen ihrer Familie befreit. Keleks Bericht aus dem Inneren der Türkei deckt unter der Oberfläche eines modernen Landes die Zerklüftungen auf, die zerrissenen Mentalitäten, die politischen Widersprüche, die sozialen Brüche, in die die Republik zunehmend gerät. Woher kommt, wohin treibt die Türkei? 20 Uhr. Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln.
6.5. --- Kölner Stadtgarten Lesung. „Literarischer Salon International“. Gastgeber: Guy Helminger und Navid Kermani. Titel zur Veranstaltung: Dževad Karahasans „Berichte aus der dunklen Welt“. Zwanzig Minuten Fußweg sind es von der Lateinerbrücke, an der mit dem Attentat auf das Habsburger Thronfolgerpaar das „kurze 20. Jahrhundert“ begann, bis zur Vrbanjabrücke, an der es 1992 mit der Ermordung zweier Studentinnen endete. Nüchtern und unspekulativ hellt Dževad Karahasan die Dunkelheit auf, die über diesem Weg und den Menschen liegt, die ihn gegangen sind. Karahasan folgt den Spuren, die das 20. Jahrhundert in seiner Heimatstadt Sarajevo und in Bosnien hinterlassen hat. Anatomie der Traurigkeit handelt von dem Sohn eines italienischen Partisanen und einer jugoslawischen Kommunistin, der im Exil sein Leben rekapituliert. In Prinzip Gabriel führen Recherchen den Erzähler nach Theresienstadt. Er entdeckt, dass dort auch Gavrilo Princip, der Attentäter von Sarajevo, inhaftiert war. Die Briefe aus dem Jahre 1993 berichten von einem Studenten, der seinen Dozenten mit den Briefen eines in Sarajevo Umgekommenen konfrontiert. 6-8 €. 20.30 Uhr. Konzertsaal, Venloer Straße 40, 50672 Köln.
17.5. --- Literaturhaus Preisverleihung. Preis der Literaturhäuser 2010. Ein Abend mit dem Preisträger Thomas Kapielski. Thomas Kapielski misst in seinen Büchern die Gesellschaft an großen Maßstäben: Gerechtigkeit, Vernunft, Schönheit, Glück und übt so eine Fundamentalkritik, wie man sie sonst kaum mehr findet. Eine Kritik, die sich aus der eigenen Erfahrung speist, aber auch aus der Kenntnis unzähliger Texte und Theorien, die uns die Welt erklären, schönreden – Erklärungen und Theorien, die Kapielski mit seinen eigenen Erfahrungen kurzschließt und einer Perspektive, die verpönter nicht sein könnte: der Perspektive des Stammtischs, denn: „Nur an den Stammtischen sieht man noch klar“. So nehmen seine Lesungen zuweilen den Ton von Erzählungen unter Kneipenbekanntschaften an: Unglaubliches wird erzählt, die Absurdität der Welt bei ihrem Namen genannt, Klartext geredet. Und viel gelacht. 4-7 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
20.5. --- Alte Feuerwache Schreibwerkstatt. Die Schreibbar – junges literaturhaus: Schreibwerkstatt mit Sascha Pranschke. In der von Sascha Pranschke geleiteten Schreibbar können Jugendliche ab 12 Jahren ihre eigenen Texte vorstellen und über sie sprechen. Pranschke ist Autor, Lektor und Dozent für kreatives Schreiben. In der Schreibbar gibt er Jugendlichen Tipps, wie sie ihre Geschichten verbessern können, und hilft mit Schreibaufgaben und -spielen, Blockaden zu überwinden und einen eigenen Stil zu entwickeln. 4/5 €. 18 Uhr. Melchiorstraße 3, Raum 5 (Steigeturm), 50670 Köln.
21.5. --- Rex am Ring Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 26 €. 20 Uhr. Hohenzollernring 60, 50672 Köln.
25.5. --- Literaturhaus Lesung. Heinrich Holl – „Ein Jude namens Adolf?“. Norbert Heinrich Holls Roman über die nicht vergehende Vergangenheit. Die furiose Fingerfertigkeit am Konzertflügel in einer Kölner Musikalienhandlung begeistert den jungen Jurastudenten. Als er bei einem sommerlichen Spaziergang durch die noch immer durch den Krieg gezeichnete Stadt den Namen des um einige Jahre älteren Amerikaners kennen lernt, erschrickt er schamvoll: Norman Frauenheimer. Der neue Freund, der ihn „mon chou“ nennt – ein Jude? Er selbst wurde auf den Namen Adolf getauft. Für den 20-jährigen Sohn eines Lehrers verwirrt sich die Identität. Adolf Kamphoff beginnt mit Ahnenforschung in den Kirchenregistern, die erstaunlicherweise durch zwei Jahrhunderte zu einem Vorfahren namens Balthasar Licht an die Mosel nach Monzelfeld führt. Der Wunsch, einen Juden in der eigenen Familiengeschichte zu finden, verdichtet sich für Adolf zur fixen Idee: „Vielleicht wäre ich ein Jude namens Adolf?“ Mit 'Normans Geheimnis' schrieb Norbert Heinrich Holl, der als hoher Diplomat u.a. als bislang einziger Deutscher eine Friedensmission der Vereinten Nationen in Afghanistan geleitet hat, einen spannungsvollen Roman über die nicht vergehende Vergangenheit und das deutschjüdische Verhältnis. 4-7 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
26.5. --- Literaturhaus Lesung. Steffen Martus – „Die Brüder Grimm“. Das faszinierende Leben zweier Brüder, die Geschichte schrieben. Die Brüder Grimm haben den Klang unserer Kindheit bestimmt; durch sie wissen wir, wie sich Märchen anhören müssen. Sie waren Helden der Gelehrsamkeit und durch den Protest der „Göttinger Sieben“ politische Stars. So konsequent, wie sie sich der Vergangenheit zuwendeten, wurden sie zu den modernsten Traditionalisten ihrer Zeit. Auch wenn Jacob und Wilhelm Grimm in gewisser Weise „aus ihren beiden Leben ein einziges gemacht“ haben, wie Carl Zuckmayer meinte, waren es doch höchst ungleiche Brüder. Steffen Martus lässt ihre Biographie lebendig werden und zeichnet so, wie nebenbei, ein packendes Geschichtspanorama und das faszinierende Porträt einer Epoche. Steffen Martus, geboren 1968, studierte Germanistik, Soziologie und Philosophie in Regensburg und Berlin und lehrt heute als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Seit 1997 schreibt er regelmäßig als Literaturkritiker unter anderem für die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Berliner Zeitung“. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
27.5. --- Europaschule Zollstock Lesung. Kevin Brooks – „Black Rabbit Summer“. junges literaturhaus „Wo warst du letzte Nacht?“. Deutsch-englische Schullesung: Kevin Brooks’ 'Black Rabbit Summer' Nach dem Ende der Schulzeit trifft sich Petes alte Clique, um ein letztes Mal gemeinsam zu feiern, bevor alle getrennte Wege gehen. Von Anfang an ist klar, dass dieser heiße Sommerabend böse enden wird. Und tatsächlich gibt es am Ende zwei Vermisste: Raymond, Petes ängstlicher Freund, der nie so richtig dazugehörte, und Stella, eine frühere Klassenkameradin. Als wenig später Stellas Leiche nackt im Fluss gefunden wird, fällt der Verdacht auf Raymond. Und auf Pete selbst, weil er anfängt, auf eigene Faust zu ermitteln. „Dieser finstere, fesselnde Roman wird sowohl erwachsene wie auch jugendliche Leser in seinen Bann ziehen.“ (Midlands Zone). Raderthalgürtel 3, 50968 Köln.
31.5. --- Literaturhaus Literarisches Krisenspiel. Immer dasselbe mit der Demokratie. Gegen den Strich: Ein politisch-literarisches Krisenspiel von Serge Embacher. Seit geraumer Zeit – und immer wieder – erleben wir in Deutschland eine Krise der demokratischen Kultur. An der letzten Bundestagswahl beteiligten sich noch 70,8% der Wahlberechtigten – ein in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig schlechter Wert. Wenn man nach den Gründen für Demokratieverdruss und Politikdistanz forscht, dann gelangt man zu zwei Hauptursachen: Vertrauensverlust durch Sozialabbau einerseits, Mangel an demokratischen Beteiligungschancen andererseits. Eine politische Kultur des »Durchregierens« auch gegen die Mehrheit des Wahlvolks hat daher heute keine Aussicht mehr auf Erfolg. Der Politikwissenschaftler Serge Embacher, Autor des Buches „Demokratie! Nein danke?“, entwickelt aus seinen Forschungsergebnissen ein politisch-literarisches Krisenspiel. 4-7 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
31.5. --- Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld Mönchengladbach Lesung Peter Henning – „Die Ängstlichen“. Über Taunus und Rhön gehen sintflutartige Regenfälle nieder. Sie sind Vorboten eines Orkans, der die Familie Jansen mit aller Zerstörungskraft trifft: Weil Johanna Jansen, die 80-jährige Patriarchin, in ein Wohnstift ziehen will, möchte sie ihre Kinder noch einmal um sich versammeln. Doch der Lebensabend wird für sie zur Sonnenfinsternis: Plötzlich verschwindet ihr Lebensgefährte, der Spieler und Hasardeur Janek, und Helmut, ihr ältester Sohn, sieht sich von einer tödlichen Krankheit bedroht, während sein jüngerer Bruder Christian aus der Psychiatrie flieht, um sich mit allen Mitteln nach Hause durchzuschlagen. Auch Ulrike, Johannas Tochter, begibt sich auf eine Reise, die für sie und ihren untreuen Mann zur Tortur gerät, derweil Ben Jansen um die Liebe seines Lebens kämpft. Als die Jansens ein letztes Mal zusammenfinden, ziehen erneut dunkle Wolken auf. Es sind die Schatten des Kleinmuts und der Angst, der Geltungssucht und Lieblosigkeit - die Schatten einer deutschen Familie. 20 Uhr. Theaterplatz 3, 47798 Krefeld.
6.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Josef Haslinger – „Phi Phi Island“. Am 26. Dezember 2004 löste ein Seebeben vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra eine Flutwelle aus. Der Tsunami tötete und verletzte Hunderttausende, machte unzählige heimatlos, zerstörte ganze Landstriche. Auch die wenige Kilometer vor der Westküste Thailands gelegene Insel Koh Phi Phi wurde von der verheerenden Naturkatastrophe schwer getroffen. Josef Haslinger und seine Familie verbrachten hier ihren Weihnachtsurlaub und hatten Glück. Sie überlebten. 20 Uhr. Heinrich-Heine-Platz 10, 76829 Landau.
8.5. --- Restaurant Elefanten Lesung. Markus Orths – „Das Zimmermädchen“. Lynn Zapatek putzt im Hotel Eden, und sie putzt gründlich. Wo andere Zimmermädchen nichts mehr sehen, fängt es bei Lynn erst an. Immer länger bleibt sie in den Zimmern, gebannt von allem, was sie dort sieht und findet: Zettel, Bücher, Kulturbeutel, Medikamente. Zunächst ist Lynn noch vorsichtig, dann wird sie immer dreister. Sie beschnuppert nicht nur die fremden Kleider, sie zieht sie auch an. An einem Dienstag hört Lynn Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden Halt machen vor dem Zimmer, in dem sie steht und längst nicht mehr stehen darf. Sie hört den Schlüssel im Schlüsselloch und ihr bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Lynn kriecht unters Bett und verbringt die Nacht dort. Mit dem Gast über ihr. Den anderen auf den Leib rücken, ihrem Leben nachspüren: Lynn weiß schnell, dass sie es wieder tun wird, tun muss. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar. „Das Zimmermädchen“ ist das intensive Porträt einer eigenwilligen, obsessiven jungen Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, wie den Menschen gelingt, was ihr selbst so schwer fällt - das Leben. Eins ist sicher: Nach der Lektüre des „Zimmermädchens“ wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unters Bett zu schauen. 10 Uhr. Bahnhofstraße 12, 74348 Lauffen.
18.5. --- Stadtbibliothek Lesung. Michael Wigge – „Ohne Geld bis ans andere Ende der Welt“. Kann man das schaffen? Ohne einen Cent in der Tasche von Berlin bis in die Antarktis reisen? Michael Wigge hat es erprobt: zum Nachmachen nur für Abenteurer mit sehr viel Humor empfohlen – aber zum Nachlesen ein Riesenspaß für alle. Am Anfang sieht es nach einem Kinderspiel aus: In Belgien wird er auf dem Schiff, das ihn nach Kanada bringen soll, freundlich begrüßt und in eine Luxuskabine geführt – bis sich rausstellt, dass er kein zahlender Passagier ist. Ab da heißt es Schiffsgeländer streichen, Container inspizieren, Dosen zählen. Und Karaoke singen mit den Filipinos an Bord. Über Montreal gelangt er in die USA. Dort übernachtet er in einem Amish-Dorf (in einer Scheune) und bekommt eine Bibel geschenkt – und ein Fahrrad. Damit durchquert er Ohio, bis er es schließlich gegen ein Busticket nach New Mexico eintauschen kann. In einem uralten Mustang fährt er über die Route 66 nach Las Vegas, wo er in einem Hotel übernachten kann. Aber nach einer Woche geht es weiter: Nach Los Angeles und San Francisco (dann kommt ein unvorhergesehener, aber nicht unwillkommener Schlenker nach Hawaii dazu), durch Mexiko, Mittelamerika und den ganzen südamerikanischen Kontinent bis in die Antarktis. Dabei bleibt ihm wenig erspart, denn jeden Tag muss er auf fremde Leute zugehen, um etwas zu essen und zu trinken und um einen Platz zum Schlafen zu bekommen. Michael Wigge erzählt von Couch-Surfern, Freeganism-Anhängern und amerikanischen Eisenbahn-Vagabunden, die eigentlich seit John Steinbeck als ausgestorben gelten. Er nimmt den Leser mit auf eine ungewöhnliche und unterhaltsame Reise, die beweist, dass die Welt doch nicht schlecht und vieles möglich ist, wenn man ein klares Ziel hat. Am Büscherhof 1, 42799 Leichlingen.
3.5. --- Haus des Buches 15. MDR-Literaturnacht. Finalrunde um den 15. MDR-Literaturpreis. Moderation: Michael Hametner und Ulf Heise . Im Gespräch: Juli Zeh. Live-Musik: Uschi Brüning und das Stephan-König-Trio. Über 2.000 deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben sich mit Prosa-Texten am 15. MDR-Literaturwettbewerb beteiligt. Der neunköpfigen Expertenjury aus Schriftstellern und Literaturkritikern lagen die bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten in anonymer Form vor – nach Lektüre und Diskussion nominierte sie ihre Favoriten. Diese sieben Finalisten werden in der öffentlichen End-runde des MDR-Kurzgeschichten-Wettbewerbs lesen. Die Abendjury aus Literaturkritikern und Publikum entscheidet über die Vergabe des 15. MDR-Literaturpreises. Die Veranstaltung wird live im Programm von MDR-Figaro ausgestrahlt. 19.30 Uhr. Großer Saal, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
4.5. --- Haus des Buches Vortrag. Nils Kahlefendt – „Produktdesign & Lebensform“. Wie junge Independent-Verlage den Buchmarkt erobern. – Sie sind klein, aber erkennbar; ihre Geschichten erzählen von Freiheitsnischen, geglückter Improvisation und fröhlichen Zufällen. Veranstaltungen, Partys und gemeinsame Messe-Auftritte sind ebenso Teil ihrer Kommunikation wie die Produkte selbst. Was zeichnet die inhaltlichen und gestalterischen Konzepte der jungen Verlegerinnen und Verleger aus? Was haben sie wieder- und neu erfunden, was aus verwandten Branchen übernommen? Mit Blick auf ausgewählte Verlage und mit Büchern zum Anfassen wird eine Annäherung an eins der auffälligsten Buchmarktphänomene der letzten Jahre versucht. Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V. 19.30 Uhr. Saal 2, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
5.5. --- Haus des Buches Lesung. Barbara Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“. Sophie Scholl ist eine Ikone der deutschen Geschichte. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg von der jugendlichen NS-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Barbara Beuys hat Hunderte bisher unbekannte Dokumente gesichtet, die das Rückgrat der ersten umfassenden Biographie über Sophie Scholl bilden. Eingebettet in die farbige, historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft beschreibt sie meisterhaft die ganze Lebensspanne der Widerstandskämpferin der Weißen Rose. Barbara Beuys wurde 1943 geboren und studierte 1963 Geschichte, Philosophie und Soziologie in Köln. 1968 promovierte sie zum Dr. phil. Sie arbeitete als Redakteurin u.a. beim Stern, Merian und bei der Zeit. Heute lebt Barbara Beuys als freie Autorin in Köln. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
6.5. --- Literaturcafé Lesung & Gespräch. „Berührung ist nur eine Randerscheinung“. Neue Literatur aus der DDR – Betrachtungen zu der 1985 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienenen Anthologie. Lesung und Gespräch mit der Herausgeberin Elke Erb, den Autoren Uwe Kolbe und Thomas Böhme. Moderation: Klaus Michael. Veranstaltung des Museums für Druckkunst, des Lehrstuhls Buchwissenschaft der Universität Leipzig, des Staatsarchivs Leipzig, der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, der Pavillon-Presse Weimar und der Sächsischen Akademie der Künste Dresden. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
7.5. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Gloria Vanderbilt – „Die Bienenkönigin. Roman einer Begierde“. Lehmanns Erotische Nacht - Lesung, Musik und Performance, u.a. mit Irina von Bentheim. Irina von Bentheim liest aus „Die Bienenkönigin. Roman einer Begierde“ von Gloria Vanderbilt. Lesung mit Irina von Bentheim im Rahmen des Festivals „LesArten“. „Nichts macht so viel Spaß wie Männer.“ Gloria Vanderbilt. Sie hatte Affären mit Frank Sinatra und Marlon Brando. Truman Capote modellierte nach ihrem Vorbild die unvergessliche Holly Golightly für „Frühstück bei Tiffany“ - jetzt hat Gloria Vanderbilt einen erotischen Schlüsselroman geschrieben. In freizügigster Art erzählt sie darin von den Lustspielen eines Stararchitekten, seiner gefühlskalten Ehefrau und seiner Mätresse, der geheimnisvollen „Bienenkönigin“.19.30 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.
11.5. --- Literaturcafé Lesung. Übersetzer stellen vor. M. T. als Krimiautor „Knallkopf Wilson“. Anlässlich des 100. Todestages von Mark Twain am 21. April 2010 macht seine Übersetzerin Reinhild Böhnke bekannt mit einer burlesken Komödie des Autors, die den amerikanischen Süden der Sklavenhalter vorführt. Der Titelheld, ein Jurist aus New York, gilt ob seiner verblüffenden Erfindungsgabe als durchgeknallt. Doch als Aufklärer eines Mordes erweist er sich allen hausbackenen Verstandestypen weit überlegen – nicht zuletzt dank seiner damals ungebräuchlichen Methode des Vergleichs von Fingerabdrücken. Bei allem Witz der Story, Mark Twain ist mit diesem kleinen Roman schon auf dem Weg zu seinem kritischen Spätwerk. Seine Verbindung von Joke und Engagement deutete Bernard Shaw treffend: „Mark Twain muss die Dinge so darstellen, dass die Leute, die ihn andernfalls hängen würden, glauben, er mache Spaß“. Es liest Matthias Hummitzsch. 1-2 €. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
15.5. --- Textmanufaktur Lesung. Thomas Gsella – „Nennt mich Gott“. Das Beste aus 50 Jahren Gsella: seinen ersten, noch tastenden Reim aus dem elften Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte, zwiespältige Berufs- und Kinderhymnen, Fußballsonette dieses „Gottes der Fußballyrik“ (taz) sowie, erstmals in Buchform, zahlreiche zeitkritische bis zeitverherrlichende Gedichte aus der TITANIC (mit Fotos) und unveröffentlichte neue Werke des „jüngsten Nachwuchsklassikers“ (Eckhard Henscheid). 13 Uhr. Seminarraum, Spinnereistraße/Geb. B21 7, 04179 Leipzig.
18.5. --- Literaturcafé Lesung. Preis der Literaturhäuser. Thomas Kapielski, Preisträger des Jahres 2010, in Lesung und Gespräch. Laudatio: Heinz-Werner Lawo. Zum neunten Mal wird der Preis der Literaturhäuser an einen Schriftsteller verliehen, der sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat. In diesem Jahr erhält ihn der Autor, Künstler und Musiker Thomas Kapielski, „einer der großartigsten Schelmen unserer Zeit“ (F.A.Z.). Sein literarisches Werk nimmt sich „alle Freiheiten, das sinnliche Gewirr der Gegenwart zu ertasten. Unerschrocken legt Kapielski einleuchtende ‚Gottesbeweise’ vor, dringt in den bundesdeutschen ‚Mischwald’ ein und begibt sich auf ‚Ortskunde’ in abseitige Landgemeinden … Geprägt von großem Beobachtungs- und Meinungsreichtum, mischen Kapielskis Notate unterschiedlichste Text- und Bildformen und betrachten die Welt mit dem nötigen Ernst und der unverzichtbaren Komik“, heißt es in der Preisbegründung. Und was sagt der Preisgekrönte selbst dazu? „Die elf Literaturhäuser Deutschlands, der Schweiz und Österreichs haben mir einen Preis, eben den der Literaturhäuser, verabreicht. Freue ich mich! Wird aber Schwerstarbeit … Also: Ochsentour!? Magical Misery Tour? –: Nee, Lesereise!“ – Und die führt ihn am 18. Mai auch ins Literaturhaus Leipzig. Thomas Kapielski wurde 1951 in West-Berlin geboren und studierte Geografie, Philologie und Philosophie. Neben seinem Wirken als Schriftsteller und Nasenflötist arbeitet er als bildender Künstler und hatte von 1998 bis 2004 eine Professur an der Braunschweiger Hochschule für Bildende Künste inne. Zuletzt erschienen seine Bände „Zeitbehälter“ (Merve 2009) und „Ortskunde“ (Urs Engeler 2009). 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
19.5. --- Haus des Buches Lesung. Lew Tolstoj – „Anna Karenina“. Rosemarie Tietze und Wladimir Tolstoj in Lesung und Gespräch. (Veranstaltung in Russisch und Deutsch). Zum Tolstoj-Jahr 2010 hat der Carl Hanser Verlag Lew Tolstojs berühmtes Romanepos „Anna Karenina“ in einer großartigen Neuübersetzung herausgebracht – seit einem halben Jahrhundert hatte sich niemand mehr an dieses 1877/78 erschienene Monumentalwerk gewagt. Rosemarie Tietze glückte nicht allein eine meisterhafte Übertragung; die Ausgabe ist zugleich die erste, die mit Anmerkungen und einem von der Übersetzerin verfassten Nachwort veröffentlicht wird: „’Anna Karenina’ ist eines der himmlischsten Bücher der Weltliteratur. Jetzt ist es neu übersetzt worden: besser denn je. Im Vergleich zu allen auf dem Markt erhältlichen Übersetzungen genauer, farbiger in den Einzelheiten, überzeugender. Der Roman lässt uns all seinen Figuren so nahe kommen, wie es nur wenigen Büchern der Weltliteratur gelingt, lässt ihnen aber in aller Nähe ihr Rätsel.“ (Neue Zürcher Zeitung). Zusammen mit Wladimir Tolstoj, dem Ururenkel des Dichters und heutigen Hausherrn auf dem ehemaligen Landgut der Familie Jasnaja Poljana, präsentiert Rosemarie Tietze ihre Arbeit und diskutiert über die Entstehungsgeschichte und die Originalschauplätze des Romans. Auszügen des deutschen Textes werden in einer gemeinsamen Lesung einige russische Passagen gegenübergestellt. Für ihre Neuübersetzung von „Anna Karenina“ war Rosemarie Tietze für den Preis der Leipziger Buchmesse 2010 in der Kategorie Übersetzung nominiert. Zuvor brillierte sie unter anderem mit einer Neuübertragung von Andrej Bitows „Puschkinhaus“ (Suhrkamp 2007). 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
21.5. --- Haus des Buches Lesung. Jens Schumacher – „Ein Abend mit Mord und Magie“. Jens Schumacher in Lesung und Gespräch. Moderation: Manfred Orlowski. Veranstaltung des Freundeskreises Science Fiction Leipzig e.V. 20 Uhr. Saal 1, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
22.5. --- Darkflower Alternative Club Lesung. Oliver Plaschka – „Die Magier von Montparnasse“. Oliver Plaschka und Klett-Cotta präsentieren „Une soirée fantastique“. Der Autor liest aus seinem Fantasyroman „Die Magier von Montparnasse“ zusammen mit Markus Heitz, Christian von Aster, Christoph Hardebusch und Boris Koch. Im Rahmen des Wave-Gothic-Treffens (WGT) Leipzig. Paris 1926, ein Varieté am Montparnasse. Eigentlich hatten der Bühnenzauberer Ravi und seine Assistentin Blanche nur ihr harmloses Zauberkunststück im Sinn. Dann aber wird der große Ravi gezwungen, die älteste Regel der Zaubererzunft zu brechen. Vor aller Augen setzt er echte Magie ein. Justine, die junge Kellnerin des „Jardin“, der bärbeißige Wirt Alphonse und der glücklose Schriftsteller Gaspard – keiner von ihnen weiß, warum sich plötzlich ein seltsames Dämmerlicht über Paris legt. Die geheime Société, die über alle Magie wacht, ist alarmiert und hat bereits ihre Vertreter entsandt, um den abtrünnigen Zauberkünstler Ravi und seine bezaubernde Assistentin Blanche zu bestrafen. Im „Jardin“, dem kleinen Hotel am Boulevard Raspail treffen sie schließlich aufeinander, um zu klären, was unerklärlich scheint. Der Kampf zwischen Wirklichkeit und Traum, der nun entbrennt, hält nicht nur Gaspard und Justine in Atem, sondern verschlingt die gesamte Stadt. Paris steht still, keine Glocke schlägt die Zeit. Das Pendel im Chor von Saint-Martin-des-Champs schwingt aus, und niemand weiß, ob sich die Welt noch dreht. 17 Uhr. Hainstraße 12-14, 04109 Leipzig.
26.5. --- Haus des Buches Lesung. Herfried Münkler – „Die politischen Mythen der Deutschen“. Unter dem Eindruck der napoleonischen Kriege haben sich in Deutschland während des 19. Jahrhunderts überwiegend Opfermythen ausgebildet, die auf die Inpflichtnahme des Einzelnen durch die Gemeinschaft abzielten. Es handelte sich dabei um narrative Selbstvergewisserungen einer heroischen Gesellschaft. Die Katastrophe dieser Gesellschafts- wie Erzählstruktur fand zwischen 1914 und 1945 statt; danach waren die politischen Mythen des Deutschen Reichs buchstäblich verbrannt. Die politischmythische Selbstverständigung der beiden deutschen Staaten nahm unterschiedliche Wege. Während sich die DDR auf das positive Erbe der deutschen Geschichte berief, entwickelten sich in der Bundesrepublik eine Reihe von Prosperitätsmythen als narrative Selbstvergewisserung einer postheroischen Gesellschaft. Das vereinte Deutschland ist nach dem Wegfall der D-Mark ein weitgehend mythenfreies Land. Die großen Erzählstränge sind gerissen, auf Seiten der politischen Linken wie bei den Konservativen. Die Frage ist, welche Folgen das hat. – Herfried Münkler, geb. 1951, ist Professor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. Zuletzt veröffentlichte er „Die Deutschen und ihre Mythen“ (Rowohlt 2009), das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2009 ausgezeichnet wurde. 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
27.5. --- Haus des Buches Lesung. Landolf Scherzer –„Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten“. Die Welt mit den Füßen vermessen. Wenn Landolf Scherzer sich auf den Weg macht, läuft er direkt ins Abenteuer. Knapp fünf Wochen wanderte er diesmal entlang der Grenzen zwischen Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien. Aus zahllosen Begegnungen entsteht ein höchst lebendiges Porträt Osteuropas im Umbruch. „Der Meister der literarischen Reportage.“ Neue Presse Coburg. 20 Uhr. Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
31.5. --- Haus des Buches Lesung. Birgit Schlieper – „Polnisch für Anfänger“. Lesung und Workshop. Fremd sehen – Grenzen im Kopf überwinden. Die 15-jährige Mari wird nach einem gewaltsamen Angriff auf einen polnischen Jungen zur Rehabilitation nach Polen geschickt. Dort sieht sie sich gezwungen, so manches Vorurteil zu überdenken – die glaubwürdige und mitreißende Geschichte eines Mädchens, das zugleich Opfer und Täter ist. 10.30 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
11.5. --- Christian-Wagner-Haus Lesung. Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. „Einmal in der Woche bin ich bei Uhrmacher Walinski, um meine Armbanduhr auf die Zeitwaage zu legen. Seit ich entdeckt habe, tatsächlich ein Träumer zu sein (‚ein verdammter Träumer’, wie mein Vater es früher so oft sagte), bin ich vollkommen ruhig; ich bin ruhig und gelassen und tue nur noch, was ich will. Dinge, von denen ich weiß, daß sie gut für mich sind.“ Mit der Ruhe eines Seiltänzers bewegt sich dieser Träumer auch durch das Nachwende-Berlin. Zu den Dingen, die dabei in seinen Besitz geraten, gehört eine einzigartige Uhr, in deren Ticken er die Geschichte hören kann, die ihm geschehen ist. 20 Uhr. Christian-Wagner-Straße 3, 71229 Leonberg-Warmbronn.
4.5. --- Museum Morsbroich Lesung. Mark Twain – „Sommerwogen. Eine Liebe in Briefen.“ Olaf Reitz liest aus „Sommerwogen“ anlässlich des 100. Todestag von Mark Twain. Temperamentvoll, voller Witz und Einfallsreichtum – so schrieb Mark Twain über dreißig Jahre an Livy Langdon, seine große Liebe. Alexander Pechmann hat die funkelnden Liebesbriefe nun erstmals ins Deutsche übertragen und zu einem hinreißenden Porträt des großen amerikanischen Erzählers zusammengestellt. „Ich bin jung & sehr gutaussehend … & sie ist wahrhaftig das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe.“ – Mark Twain war zweiunddreißig Jahre alt, als er sich zum ersten und einzigen Mal verliebte. Die Briefe an Livy Langdon, seine „Seelenschwester“, später Verlobte, Ehefrau und Mutter seiner Kinder, werden über die Jahre immer mehr zu amüsanten, anrührenden Lebenszeugnissen des berühmten Autors, der offen von seinen Erfolgen und Niederlagen, Hoffnungen und Ängsten schreibt und so manche Anekdote zum Besten gibt. Man findet darin eine lange Verteidigung des Rauchens, Spekulationen über die Unsterblichkeit der Seele, detektivische Nachforschungen über den geheimnisvollen Verehrer eines Dienstmädchens, Erinnerungen an Reisen, aber auch Verzweiflung über wirtschaftliche Fehlschläge und unheilbaren Schmerz über den Tod der Lieblingstochter Susy. Eintritt (inkl. Imbiss): 15-18 €. 19.30 Uhr. Spiegelsaal, Gustav-Heinemann-Straße 80, 51377 Leverkusen.
20.5. --- Buchstäblich Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 19.30 Uhr. Stadskanaal 1, 28865 Lilienthal.
3.5. --- Altes Rathaus Vortrag. Wilhelm Schmid – „Macht Glück immer glücklich?“ Die Suche nach Glück treibt moderne Menschen um, und allen ist zu wünschen, es auch wirklich zu finden. Aber was ist eigentlich Glück? Es gibt keine verbindliche, einheitliche Definition. Was darunter zu verstehen ist, legt letztlich jeder Einzelne für sich fest. Zweifellos ist Glück ein Element der Gesundheit – die Frage ist nur: welches Glück? Dass es unterschiedliche „Glücke“ gibt, bringt der Berliner Lebenskunst-Philosoph Wilhelm Schmid in seinem Vortrag zur Sprache. 4 €. 19.30 Uhr. Volkshochschule Lörrach, Untere Wallbrunnstraße 2, 79539 Lörrach.
11.5. --- Buddenbrookhaus Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 20 Uhr. Mengstraße 4, 23552 Lübeck.
3.5. --- Heinrich Heine Haus Lesung. Eliot Weinberger – „Das Wesentliche“. Eliot Weinberger, 1949 in New York geboren, gilt als einer der herausragendsten Essayisten der Gegenwart. Seine Essays wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Im deutschsprachigen Raum veröffentlicht er regelmäßig in „Lettre International“. Dort erschien 2005 sein Essay „Was ich vom Irak hörte“, der ihn einem breiteren Publikum bekannt machte. Auch als Übersetzer der Werke von Octavio Paz, Vicente Huidobro oder Bei Dao und als Herausgeber hat sich Weinberger einen Namen gemacht. Für seine Edition der Selected Non Fictions von Jorge Luis Borges erhielt er den National Book Critics Award. Bernhard Robben moderiert. Er ist Literaturübersetzer aus dem Englischen und hat Bücher von John Banville, Salman Rushdie, Ian McEwan, Hanif Kureishi, Philip Roth u.v.m. übersetzt. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
10.5. --- Heinrich Heine Haus Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
1.5. --- Herrenkrug Parkhotel an der Elbe Lesung. Winfried Glatzeder – „Paul und ich“. Lesung aus der Autobiographie „Paul und ich“, ein Filmleben zwischen Ost und West. „Jede Rolle hat mit mir zu tun - egal ob Mörder, Lüstling, Geizkragen oder idealistischer Phantast.“ Winfried Glatzeder präsentiert seine Autobiographie. Im Kultfilm „Die Legende Paul und Paula“ schrieb er zusammen mit Angelica Domröse Filmgeschichte - jetzt erzählt Winfried Glatzeder sein Leben. Seit „Paul und Paula“ gehörte Winfried Glatzeder zu den beliebtesten Schauspielstars der DDR - mit seinem markanten Gesicht avancierte er zum „Belmondo des Ostens“. Nun erzählt er amüsant und authentisch sein Leben auf Leinwand und Bühne zwischen Berlin, Hamburg, Düsseldorf. Doch seine Arbeit gerät immer wieder in das Blickfeld der Stasi. 1982 zieht Glatzeder mit seiner Familie nach West-Berlin. Es folgen Krisen, die sich in Alkoholproblemen und kreativer Erschöpfung niederschlagen. So erzählt diese Autobiographie 35 Jahre nach „Paul und Paula“ auch von künstlerischer Identitätsfindung und den Schwierigkeiten eines Schauspielerlebens zwischen Ost und West. Bis heute ist Glatzeder auf Bühne und Leinwand präsent. 19.30 Uhr. Herrenkrug 3, 39114 Magdeburg.
18.5. --- Bahnhof Rolandseck/ Künstlerhaus Edenkoben Lesung. Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen. 19.30 Uhr. Kaiserstraße 26-30, 55116 Mainz.
20.5. --- Frankfurter Hof Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“. 24 €. 20 Uhr. Augustinerstraße 55, 55116 Mainz.
4.5. --- Waggonhalle Kulturzentrum e.V. Lesung. Katharina Hacker – „Alix, Anton und die anderen“. Für ihren Roman „Die Habenichtse“ wurde Katharina Hacker im Jahr 2006 mit dem ersten Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Dessen Protagonisten, um die dreißig, zieht es von Berlin nach London. Im neuen fulminanten und vielstimmigen Roman der Autorin hat es die Protagonisten, in den Vierzigern, aus ganz unterschiedlichen Gründen von der deutschen Provinz nach Berlin verschlagen. Alix, Anton und die anderen Freunde, die sich eher zufällig kennengelernt haben, treffen sich regelmäßig bei den Eltern von Alix, meistens sonntags, und man wandert, in wechselnden Gruppen, um den Schlachtensee. Viele der Freunde sind »in der Mitte des Lebens« angekommen – und in diesem Winter in der Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrhunderts haben sie auf so vieles zu reagieren, dass sie ihre Geschichte rekapitulieren, erzählen, wie sie aus welchen Gründen so geworden sind, wie sie nun zu Beginn der zweiten Lebenshälfte sind. Der Kunst von Katharina Hacker ist es zu verdanken, wenn jeder und jede einzelne mit eigener unverwechselbarer Stimme vom Lauf der Dinge berichtet, jeder und jedem dasselbe Erzählrecht zusteht – und so ein Kosmos entsteht, in dem deutsche Geschichte, vergangen und gegenwärtig, aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, auf jeder Buchseite dieses Romans sich versammelt. 3-6 €. 20 Uhr. Rudolf-Bultmann-Straße 2a, 35039 Marburg.
17.5. --- Technologie- und Tagungszentrum (TTZ) Vortrag und Diskussion. Marc Thörner – „Afghanistan-Code. Eine Reportage über Krieg, Fundamentalismus und Demokratie“. Eine Veranstaltung der Buchhandlung Roter Stern, der Kulturellen Aktion Marburg und dem Marburger Weltladen. 3-5 €. 20 Uhr. Softwarecenter 3, 35037 Marburg.
3.5. --- Info-Zentrum Lesung. Stephan Kulle – „40 Tage im Kloster des Dalai Lama“. Als erster westlicher Journalist lebte Stephan Kulle mehrere Wochen im Kloster des Dalai Lama. Der Journalist und Theologe Stephan Kulle gehört zu den profiliertesten Kennern des Papstes und des Vatikans. Für dieses Buch suchte er den anderen großen religiösen Führer unserer Zeit auf, den Dalai Lama. In dessen Kloster im nordindischen Exil gewährten ihm die Mönche 40 Tage lang einen ungewöhnlich offenen Zugang zum Innersten des tibetischen Buddhismus. Von der einzigartigen Atmosphäre des Klosters fasziniert, spürt er auch den Sehnsüchten vieler Pilger aus dem Westen nach, die zu diesem mystischen Ort voller Gegensätze reisen, um für sich Sinn und Orientierung zu finden. Dabei reflektiert er sein eigenes Leben, die westliche Gesellschaft und den christlichen Glauben. Ein packender und inspirierender Blick in eine andere spirituelle Welt. 20 Uhr. Benediktinerabtei, 56653 Maria Laach.
5.5. --- Evangelisch-Lutherische Kirche Lesung. Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“. Koscher essen heißt bewusst essen Koscher heißt: erlaubt, gestattet. Wer die jüdischen Speisegesetze befolgt, muss bestimmte Regeln einhalten. Das bedeutet, dass das Essen nie gedankenlos stattfindet, sondern in einen Ritus eingebettet ist, der es immer wieder zu etwas Besonderem macht. In ihrem neuen Buch macht Lea Fleischmann die Bedeutung der Speisegesetze auch für Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche Weise, wie man mit dem koscheren Essen im Einklang mit der Schöpfung leben und jede Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis verwandeln kann. 19.30 Uhr. Herzog-Heinrich-Straße 6b, 09496 Marienberg.
27.5. --- Stadtbibliothek Lesung und Gespräch. Galsan Tschinag – „Die Rückkehr. Roman meines Lebens“. Lesung und anschließendes Gespräch mit Maria Kaluza. Der große autobiographische Roman des Schamanen und Bestsellerautors Galsan Tschinag: Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk zurück, den Tuwa im Nordwesten der Mongolei, und läßt sein Leben Revue passieren –sein Leben als Häuptling, als deutschsprachiger Schriftsteller, als Vermittler zwischen den Welten der Tradition und der Moderne. Und er erinnert sich an die Erfüllung seines Lebenstraums: 1995 führte er sein Volk in einer großen Karawane in den Hohen Altai zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet, in dem sie ihre ursprüngliche nomadische Lebensweise wieder aufnahmen. Galsan Tschinag, geboren 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. 20 Uhr. Rennweg 1, 39012 Meran.
19.5. --- Buchhandlung Stoll Lesung. Dieter Wellershoff – „Der Himmel ist kein Ort“. Der Roman beginnt wie ein Krimi und entwickelt sich zu einem figurenreichen Gesellschaftsdrama. Hauptfigur ist ein junger Landpfarrer, der eines Nachts zu einem Unfallort gerufen wird. Ein Auto ist von der Straße abgekommen und in einen See gestürzt. Der Fahrer hat sich gerettet, seine Frau und sein Sohn werden leblos geborgen. Wie das geschehen konnte, ist unklar. Schon bald nimmt das angebliche Unglück unheimliche Züge an. Der Pfarrer hält trotzdem an der Unschuldsvermutung fest und bringt fast alle Gemeindemitglieder gegen sich auf. Das ist der Ausgangspunkt einer sich ausweitenden Sinnkrise. Die Erfahrung einer abgründigen Vieldeutigkeit greift auf immer neue Lebensbereiche über. Sie erfasst die religiösen Glaubensvorstellungen ebenso wie die Freundschaftsverhältnisse und die sich über unerwartete suggestive Briefe anbahnende Beziehung zu einer Frau, die dem Pfarrer in diesen Tagen wachsender Bedürftigkeit als unklare Verheißung erscheint. Dieter Wellershoff erzählt mit ausgeprägtem Gespür für Stimmungen und Gefühle, wie ein Mann, der in der Gewissheit einer sinnstiftenden Ordnung gelebt hat, an Grenzen gerät – seine eigenen und die einer Institution, deren Anspruch es ist, Orientierung zu bieten und Halt zu gewähren. Die szenische Spannung eines sich verselbständigenden Prozesses, die Stimmenvielfalt der darin verstrickten Figuren und die subtile Einfühlung in einen Menschen, der allmählich erkennen muss, dass er auf brüchigem Boden steht und damit zurechtkommen muss, machen diesen Roman zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis. 20 Uhr. Schönbeinstraße 7, 72555 Metzingen.
14.5. --- St. Michael-Gymnasium Lesung. Sarah Kuttner – „Mängelexemplar“. „Die Psyche ist so viel komplizierter als eine schöne glatte Fraktur des Schädels.“ Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit: intelligent, selbstironisch und liebenswert. Als sie ihren Job verliert, ein paar falsche Freunde aussortiert und mutig ihre feige Beziehung beendet, verliert sie auf einmal den Boden unter den Füßen. Plötzlich ist die Angst da. Als auch die cleversten Selbsttäuschungen nicht mehr helfen, tritt sie verzweifelt und mit wütendem Humor ihrer Depression entgegen. Dem Wahnwitz unserer Gegenwart gibt Sarah Kuttner eine Stimme. Lustig und tieftraurig, radikal und leidenschaftlich erzählt sie von dem der Verlorenheit, die manches Leben heute aushalten muss. 20 Uhr. Walter-Scheibler-Straße 51, 52156 Monschau.
1.5. --- BRK München Seminar. Angaangaq – „Die Weisheit aus dem Eis“. Christoph Quarch, Angaangaq - der Schamane aus Grönland. „Schmelzt das Eis in euren Herzen“. Ein freies Herz macht stark! Wie wir ändern, was uns umbringt. „Schmelzt das Eis in euren Herzen!“ Angaangaqs Botschaft ist von bestechender Klarheit und Kraft. Sie ermutigt zu einem couragierten, liebevolleren Leben in Harmonie mit sich selbst und anderen, im Gleichgewicht mit der Natur. Ein großartiges, mit tiefer Weisheit geschriebenes Buch zu Lebensthemen wie: Geben und Nehmen, Stille, Beten, Heilen, Pflanzen und Tiere, Werden und Vergehen, Familie, Partnerschaft, Sexualität, Jahreszeiten, Zeremonien und vieles mehr. – Mit atemberaubenden Fotos. 10.30 Uhr. Christophstraße 12, 80538 München.
3.5. --- Lyrikkabinett Lesung. Karl Lubomirski – „Tempo naufragato – Gekenterte Zeit“. Karl Lubomirski liest aus seinen neuen Gedichten. Einführung: Felicitas von Schönborn. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.
4.5. --- Literaturhaus „Preis der Literaturhäuser 2010“. Die im Netzwerk literaturhaus.net zusammen geschlossenen Literaturhäuser vergeben einmal jährlich einen Literaturpreis an deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die sich für neuartige Konzepte der Vermittlung von Literatur stark machen. Am Freitag, den 19.3., wird der Preisträger 2010 auf der Messe Leipzig verkündet. Im Anschluss wird der Preisträger / die Preisträgerin eine Lesereise durch alle 11 Literaturhäuser antreten - am 4. Mai ist er/sie zu Gast in München! Veranstalter: Stiftung Literaturhaus im Kooperationsverbund literaturhaus.net. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
5.5. --- Bücher Lentner Lesung. Adam Davies – „Dein oder mein“. Der Superheld: Otto Starks, ein hoch spezialisierter Sicherheitsbeauftragter mit einer fast übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit, der Diebe von teuren Kunstgegenständen fernhalten soll. Aber jetzt ist ihm schon drei Mal nacheinander ein wertvolles Kunstwerk direkt unter der Nase weggestohlen worden, und zwar von der sogenannten „Ratte“. Der Superschurke: Aus der Sicht der „Ratte“ sieht alles ganz anders aus. Er entwendet nur zuvor gestohlene Kunstwerke, um sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzubringen. Die Story: ein durchgeknallter romantischer Thriller über Verrat, Betrug und Besitzansprüche in der Kunst und in der Liebe, grell und laut. 20 Uhr. Balanstraße 14, 81669 München.
5.5. --- Literaturhaus Lesung. Amélie Nothomb – „Der japanische Verlobte“. Moderation: Judith Heitkamp. Dolmetscherin: Michaela Gohmert. Lesung des deutschen Textes: Lisa Wagner. Amélie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht und lebt mittlerweile in Paris und Brüssel. In ihrem neuen Roman (Deutsch von Brigitte Große) erzählt die Bestsellerautorin die so verrückte wie poetische Liebesgeschichte zwischen einer Belgierin und einem Japaner. Gleichzeitig ist dieser autobiographisch gefärbte Roman eine Geschichte vom Leben zwischen den Kulturen und eine Liebeserklärung an das Land der aufgehenden Sonne mit all seinen Traditionen, mit seinen Bergen und seinen Rätseln. 8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
6.5. --- Uni München Lounge Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München.
10.5. --- Lyrikkabinett Lesung. Poetry in Motion –mit N. N. Moderation: Ko Bylanzky; an den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.
12.5. --- Lyrikkabinett Lesung. Kevin Perryman – „Bring deinen Stein“. Kevin Perryman liest aus seinen Gedichten.Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.
13.5.--- Altes Rathaus Lesung. Markus Orths liest aus seinen Werken. Markus Orths, geboren 1969, studierte Philosophie, Romanistik und Englisch. Er arbeitete als Englisch-Lehrer, bevor er beschloß, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Mit seinen Erzählungen wurde er mit dem Moerser Literaturpreis ausgezeichnet und gewann den Open Mike, einen der wichtigsten Literaturwettbewerbe für junge Schriftsteller. Neben zahlreichen Stipendien, u.a. des Literarischen Colloquiums Berlin, erhielt er den Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künstler, den Limburg-Preis des Kunstvereins Bad Dürkheim sowie den Goldenen Lorbeer für den besten historischen Roman 2006. Für Erzählungen aus „Fluchtversuche“ wurde ihm 2006 das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen; für „Das Zimmermädchen“ erhielt das Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2009 sowie den Niederrheinischen Literaturpreis 2009. Bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt 2008 wurde Markus Orths mit dem Telekom Austria Preis ausgezeichnet. 20 Uhr. Historischer Festsaal, Marienplatz 15, 80331 München.
14.5. --- HuK-Forum München Lesung. Matthias Frings – „Der letzte Kommunist. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau“. Im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages 2010. Im Sommer 1980 zieht Ronald M. Schernikau (1960-1991) nach Westberlin. Er ist eine Lichtgestalt der Literatur, Autor der provokanten „Kleinstadtnovelle“. Er stürzt sich ins Nachtleben, in die Welt der Cabarets, Saunen, Discos. Er trifft die Liebe seines Lebens. Unter seinen Freunden, die wie er die Welt erobern wollen, ist der junge Schauspieler Matthias Frings. Doch in einem Punkt unterscheidet sich Schernikau von den anderen: Er ist Kommunist. Zum Entsetzen seiner Freunde will er DDR-Bürger werden. Im Herbst 1989 erfüllt sich sein Lebenstraum. Doch wenige Wochen später fällt die Mauer. - Neben einer schillernden Biographie, in der Elfriede Jelinek, Thomas Hermanns, Marianne Rosenberg, Peter Hacks u. v. a. auftreten, gilt es einen Autor zu entdecken: „Einer der größten deutschen Schriftsteller der letzten Jahrzehnte.“ 16 Uhr. Grundschule am Gärtnerplatz, Klenzestraße 27, 80469 München.
17.5. --- Literaturhaus Lesung. Helmut Krausser – „Substanz. Das Beste aus den Tagebüchern 1992 – 2004“. Zwölf Monate aus zwölf Jahren, von 1992 bis 2004: Helmut Kraussers Tagebücher sind ein einzigartiges literarisches Dokument. Sie sind viel mehr als das ungewöhnliche Selbstporträt des facettenreichsten Autors seiner Generation. Sie legen Zeugnis ab von Gesellschaft, Politik und Kultur unserer Zeit - stets getrieben von rastloser Neugier. Voller Sprachwitz und Poesie bilden sie ein kluges, scharfsinniges, gnadenloses Journal. Die Tagebücher erschienen zwischen 1993 und 2005. Helmut Kraussers Aufzeichnungen sind nun auf ihre Essenz konzentriert - zwölf Jahre Gegenwart in einem Band. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
17.5. --- Lyrikkabinett Lesung. SAID und Asher Reich – „Das Haus, das uns bewohnt“. Ein israelisch-iranisches Dichtergespräch: SAID und Asher Reich lesen aus ihrem neuen gemeinsamen Buch. Einführung: Christoph Lindemeyer. In Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.
20.5. --- Literaturhaus Lesung. Herta Müller – „Niederungen“. „Der Krieg ist die Schule des Lebens, sagt Herr Wultschmann. Herr Wultschmann denkt viel nach.“ (Aus: „Herr Wultschmann“). Herta Müllers Debüt erschien 1982 in Bukarest, 1984 in gekürzter Form in Deutschland. Nun liegt dieser so schonungslose wie poetische Prosaband in seiner vollständigen Form wieder vor. Die »Niederungen« sind der Beginn eines literarischen Werkes, das die Autorin aus dem rumänischen Nitzkydorf bis nach Stockholm zur Verleihung des Literaturnobelpreises führte. In knappen literarischen Bildern beschreibt Herta Müller das Leben im kommunistischen Rumänien. Wie eingefroren wirken manche der Szenen, die das Dorfleben im schwäbischen Banat, die zwischenmenschliche Kälte und die Intoleranz des politischen Systems zum Thema haben. Klar, dicht, poetisch und unverwechselbar ist die Sprache der Autorin, der im Literaturhaus nun eine große Ausstellung gewidmet ist (bis 20.6.2010). 8-12 €. 20 Uhr. Raum wird noch bekanntgegeben (vermutlich außer Haus!!).
4.5. --- Metropolis Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. Und wo es einmal nicht um die Familie geht, werden andere, mindestens ebenso brisante Themen erörtert: der grassierende Kevinismus unter Deutschlands Eltern etwa, das Wesen des schwedischen Krimis oder das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen. 1967 in Düsseldorf geboren, arbeitete er zunächst als Texter in der Werbung, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Seit 1994 in der Redaktion des SZ-Magazins tätig, leitete er dieses 2000 - Anfang 2005 als Chefredakteur (gemeinsam mit Dominik Wichmann). 20 Uhr. Berliner Platz 39, 48143 Münster.
6.5. --- Thalia-Buchhandlung Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 20.30 Uhr. Münster Arkaden, Ludgeristraße 100, 48143 Münster.
18.5. --- Stadtbücherei Münster Lesung. Georg Klein – „Roman unserer Kindheit“. Ein scheinbar ewiger Sommer umfängt Neubaublöcke, amerikanische Kasernen, ein verlassenes Wirtshaus unter uralten Kastanien und die Laubenkolonie, wo die Kinder der Neuen Siedlung sich die großen Ferien vertreiben. Langsam, kaum merklich, sickert das Unheimliche ein: Ein Mord wird angekündigt, dann kommen die Boten, buchstäblich aus einer anderen Welt. Und es sieht aus, als könnten sie zumindest eines der Siedlungskinder auf die Nachtseite dieses Sommers hinüberziehen. Georg Klein, 1953 in Augsburg geboren, veröffentlichte die Romane „Libidissi“, „Barbar Rosa“ und „Die Sonne scheint uns“ sowie die Erzählungsbände „Anrufung des blinden Fisches“ und „Von den Deutschen“. Für seine Prosa wurden ihm der Brüder-Grimm-Preis und der Bachmann-Preis verliehen. Zuletzt erschien sein Roman „Sünde Güte Blitz“. Georg Klein lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, und zwei Söhnen in Ostfriesland. 20 Uhr. Alter Steinweg 11, 48143 Münster.
6.5. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20.15 Uhr. Hindenburgstraße 75, 41061 Mönchengladbach.
17.5. --- Mediathek Lesung. Vincent Klink – „Sitting Küchenbull“. „’Gastronomie, mein Sohn, das ist genau das Richtige für dich’, sprach der Papa, und ich senkte willig das Haupt, denn gegen meinen Vater hatte ich mich nie durchsetzen können, und obendrein war er der Stärkere. Andererseits liebte ich geradezu besessen den Bossa nova. Und so reifte in meinem Kopf ein infamer Plan, wie ich Papas Willen genügen und gleichzeitig meine eigenen Träume erfüllen könnte. Denn auch das hatte Papa gesagt: ‚Koch ist der elendste Beruf, wenn du mittelmäßig bist, aber es ist der schönste Beruf, wenn du gut bist. Dann steht dir die Welt offen. Du kannst aufs Schiff, bist immer in der Nähe der Reichen und immer dort, wo die Sonne scheint!’ Meine Zukunft war klar: In Brasilien kochen wie der Teufel und dann noch jazzen und die Hüften schwingen.“ Vincent Klink, Jahrgang 1949, betreibt in Stuttgart das Restaurant „Wielandshöhe“. Einem größeren Publikum wurde er bekannt durch die Fernseh-Kochsendungen „ARD Buffet“ und „Koch-Kunst“ (seit 1997). 20 Uhr. Urbanstraße 12, 74172 Neckarsulm.
20.5. – 24.5. Neuruppin Fontane Festspiele. „Fontane ist und bleibt eine Herausforderung - auch für seine Heimat, die einstige Grafschaft Ruppin. Denn Fontanes Landschaften sind auch eine Reise in die Seele des Menschen mit all ihren Glücksmomenten und dramatischen Schicksalen. An der Oberfläche muss Contenance gewahrt werden - doch tief in Fontanes Menschen brodelt es. Das betrifft uns alle, das ist aktueller denn je! Eine ganze Region macht sich deshalb 2010 auf die Reise, Ihnen diese psychologische und lyrische Meisterschaft des großen Dichters nahe zu bringen. Reisen Sie mit!“ (Jens-Peter Golde, Bürgermeister). Programmschwerpunkte: Grete Minde nach Fontane - Ein szenisch-musikalisches Spektakel, Neben der Spur - Europäisches Festival der Reiseliteratur, „Unterm Birnbaum“ Auszug der Neuinszenierung, Reisen wie Fontane, Die Fontane-Preise (Preisverleihung: 21.5.2010, 19Uhr / KulturKirche (Pfarrkirche)), Fontane-Lyrik-Projekt und Sie alle haben einen Knax – Fontane und die Frauen (Multimediainstallation). 2-4 €. Verschiedene Veranstaltungsorte und -zeiten. Öffentlichkeitsarbeit: Tel.: (0)3391.355 186. Fontanestadt Neuruppin, Karl-Liebknecht-Straße 33/34, 16816 Neuruppin.
22.5. --- Museumshof Lesung. Olga Tokarczuk – „Unrast“. Eine Frau und ihr kleiner Sohn verschwinden auf mysteriöse Weise während des Urlaubs; eine orthodoxe Sekte will durch ständige Bewegung dem Teufel entkommen; die Ich-Erzählerin ist auf permanenter Wanderschaft: In ihrem neuen Buch „Unrast“ beschäftigt sich die große polnische Autorin Olga Tokarczuk mit der Reiselust und dem Nomadentum des modernen Menschen. In einer Vielfalt von Texten, von der Reiseerzählung über mythologische Geschichten bis zur pointierten philosophischen Betrachtung, bannt sie die Hektik des modernen Lebens in einen feinverwobenen erzählerischen Kosmos, der durch brillante Prosa besticht. Olga Tokarczuks Figuren sind Getriebene, Flüchtende vor der Starrheit der Zuordnung, der Verwurzelung, rastlos auf der Suche nach einer immateriellen Heimat. Der Weg dorthin führt durch ein faszinierendes Labyrinth von Geschichten über Menschen, Dinge, Orte und Zeiten, die dieses Buch zu einer wahren Welt für sich machen. 17 Uhr. Fischbänkenstraße 3, 16819 Neuruppin.
10.5. --- Schöpferisches Zentrum „Oase“ Lesung und Gespräch. Galsan Tschinag – „Die Rückkehr. Roman meines Lebens“. Lesung und Gespräch: "Wanderer zwischen Welten". Der große autobiographische Roman des Schamanen und Bestsellerautors Galsan Tschinag: Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk zurück, den Tuwa im Nordwesten der Mongolei, und läßt sein Leben Revue passieren –sein Leben als Häuptling, als deutschsprachiger Schriftsteller, als Vermittler zwischen den Welten der Tradition und der Moderne. Und er erinnert sich an die Erfüllung seines Lebenstraums: 1995 führte er sein Volk in einer großen Karawane in den Hohen Altai zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet, in dem sie ihre ursprüngliche nomadische Lebensweise wieder aufnahmen. Galsan Tschinag, geboren 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. 19 Uhr. Schaarweg 70, 23730 Neustadt.
5.5. --- Kulturkeller Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Königsstraße 93, 90403 Nürnberg.
12.5. --- Löwensaal Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 20 Uhr. Schmausenbuckstraße 166, 90480 Nürnberg.
15.5. --- Literaturhaus Lesung. Helge Timmerberg – „Der Jesus vom Sexshop“. „Adrenalin ist an und für sich nicht bösartig, sondern einbefreundetes Hormon. Es macht wach und putzmunter, denn es rast wie Rasierklingen durchs Blut und tut den Nervengut, tausendmal besser als Kokain. Adrenalin ist der letzte Joker des Lebens. Und ist dieses auch ein durchgehend verschlafenes gewesen, egal, im Angesicht des Todes verschafft es Mega-Aufmerksamkeit für die Situation. Es gibt Adrenalin-Klassiker wie den Schatten eines Schlachtermessers hinter dem transparenten Duschvorhang, oder wenn man durch ein Flugzeugfenster schaut, und die Turbine brennt. Adrenalin auch, wenn im Hals der Apfel klemmt oder ein hungriger Wolf seine Lieder singt. Ein hungriger Wolf? Mir schien, es waren mehrere...“ Helge Timmerberg, geboren 1952 in Dorfitter (Hessen), ist Abenteurer, Journalist und Reiseschriftsteller. Er schreibt Reportagen aus allen Teilen der Welt, unter anderem für „Stern“, „Die Zeit“, „Merian“ und „Playboy“. 20.30 Uhr. Luitpoldstraße 6, 90402 Nürnberg.
31.5. --- Buchhandlung Rupprecht Lesung. Rafik Schami – „Poetischer Spaziergang durch Damaskus“ Rafik Schami, der seine Heimat Syrien als Diktatur- und Kriegsgegner verlassen musste, hat sein Land nie wieder betreten. Aber vor allem Damaskus, die Stadt seiner Kindheit, hat er sich im Herzen bewahrt: die Farben und Gerüche, die Straßen und Plätze, die Menschen und Geschichten der uralten orientalischen Stadt. Rafik Schami macht in den in „Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick“ enthaltenen und über Jahren entstandenen Texten deutlich, wie sich arabische und europäische Kultur unterscheiden, und beschreibt - mal ernst, mal unterhaltsam - den Traum, sich eines Tages gegenseitig zu verstehen. Rafik Schami, 1946 in Damaskus geboren, kam 1971 nach Deutschland und studierte Chemie. Nach seiner Promotion wechselte er zum Schreiben. Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe „Südwind“ und des PoLiKunst-Vereins. Seit 1982 lebt es als freier Schriftsteller. 20.15 Uhr. Breite Gasse 5, 90402 Nürnberg.
18.5. --- Buchhandlung Bollinger Lesung. Astrid Fritz – „Die Bettelprophetin“. Das Königreich Württemberg am Vorabend der industriellen Revolution. Theres Ludwig wird als Tochter einer oberschwäbischen Vagabundin auf der Straße geboren. Als Kleinkind ihrer Mutter entrissen, wächst das sensible Mädchen im Waisenhaus auf. Mit der harten Arbeit als Dienstmagd kämpft sie um ihren Lebensunterhalt. Als sie in einem Anfall von Verzweiflung Gott und die Kirche verflucht, wird ein Pfarrer zu ihr geschickt. Der charismatische Mann soll ihr den Teufel austreiben. Doch dann wendet sich das Blatt. Theres hat wundersame Marienerscheinungen. Und gleichzeitig öffnet sich ihr Herz für die Liebe. Jahrgang 1959, ist Astrid Fritz im nordbadischen Pforzheim aufgewachsen. In München, Avignon und Freiburg studierte sie Germanistik und Romanistik. Nach dem Studium arbeitet sie zunächst als Fachzeitschriftenredakteurin, dann als Schulungsreferentin und technische Redakteurin für ein Freiburger Softwarehaus. 20 Uhr. Hohemarkstraße 151, 61440 Oberursel.
6.5. --- Buchhandlung Roth Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges überlebendes Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt zunächst stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern mit dem Schreiben sein Glück zu machen versuchen. In seinem neuen, autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen. 20 Uhr. Hauptstraße 45, 77652 Offenburg.
4.5. --- Blue-Note im Cinema-Arthouse Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 20.30 Uhr. Erich-Maria-Remarque-Straße 16, 49074 Osnabrück.
26.5. --- Altstädter Bücherstuben Lesung. Rafik Schami – „Poetischer Spaziergang durch Damaskus“. Rafik Schami, der seine Heimat Syrien als Diktatur- und Kriegsgegner verlassen musste, hat sein Land nie wieder betreten. Aber vor allem Damaskus, die Stadt seiner Kindheit, hat er sich im Herzen bewahrt: die Farben und Gerüche, die Straßen und Plätze, die Menschen und Geschichten der uralten orientalischen Stadt. Rafik Schami macht in den in „Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick“ enthaltenen und über Jahren entstandenen Texten deutlich, wie sich arabische und europäische Kultur unterscheiden, und beschreibt - mal ernst, mal unterhaltsam - den Traum, sich eines Tages gegenseitig zu verstehen. Rafik Schami, 1946 in Damaskus geboren, kam 1971 nach Deutschland und studierte Chemie. Nach seiner Promotion wechselte er zum Schreiben. Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe „Südwind“ und des PoLiKunst-Vereins. Seit 1982 lebt es als freier Schriftsteller. 20 Uhr. Bierstraße 37, 49074 Osnabrück.
28.5. ---Lagerhalle Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Rolandsmauer 26, 49074 Osnabrück.
3.5. ---- PaderHalle Lesung. Roger Willemsen – „Bangkok Noir“. Ein literarisches Nachtbild mit mehr als 300 Fotos von suggestiver Kraft: Nie zeigte Bangkok mehr Farben als in „Bangkok Noir“. Etwa drei Monate lang lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Bleibe allabendlich um 18 Uhr und kehrte im Morgengrauen zurück. In den Nächten durchstreifte er mit dem in Bangkok wohnenden Fotografen Ralf Tooten die Stadt: die Nachtclubs, Karaoke-Bars und Massage-Salons, die Kickbox-Studios, Nachtmärkte, Tempel und Baustellen. Er besuchte Wahrsager, Tätowierer und Aura-Fotografen, den Amulett-Markt, den Jahrmarkt der Gastarbeiter, das Straßenkino. Er aß bei den Insektenverkäufern, fand die geheimen Schlafplätze der Elefanten und kampierte unter den Demonstranten gegen die Regierung. Er fand Zugang zu Nobel-Clubs, aber ebenso zu den Glücksspielern aus den Armen-Wohnblocks. Entstanden ist ein großes Nocturno, komponiert aus lauter literarischen Nachtbildern und mehr als 300 Fotos von Ralf Tooten. 20 Uhr. Heiersmauer 45-51, 33098 Paderborn.
6.5. --- Kulturwerkstatt Lesung. Jan Weiler – „Mein Leben als Mensch“. Es gibt Neues von der Familie. Von Sara, der Ehefrau, und den Kindern Carla und Nick. Und natürlich von Antonio, dem italienischen Schwiegervater. Der zum Beispiel vor der Wä-Emme, der Fußball-Weltmeisterschaft, noch schnell „eine Geräte mitte Flakebilde“ kaufen muss. Und dabei seinen Schwiegersohn ebenso in den Wahnsinn treibt wie das gesamte Verkaufspersonal. Und wo es einmal nicht um die Familie geht, werden andere, mindestens ebenso brisante Themen erörtert: der grassierende Kevinismus unter Deutschlands Eltern etwa, das Wesen des schwedischen Krimis oder das Geheimnis erfolgreicher Kontaktanzeigen. 1967 in Düsseldorf geboren, arbeitete er zunächst als Texter in der Werbung, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Seit 1994 in der Redaktion des SZ-Magazins tätig, leitete er dieses 2000 - Anfang 2005 als Chefredakteur (gemeinsam mit Dominik Wichmann). 20 Uhr. Bahnhofstraße 64, 33102 Paderborn.
5.5. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 20.15 Uhr. Westliche-Karl-Friedrich-Straße 27-29, 75172 Pforzheim.
6.5. --- Theodor-Fontane-Archiv Lesung. Ein Abend mit Peter Härtling. Peter Härtling ist einer der vielseitigsten und bekanntesten deutschen Gegenwartsautoren – und er ist ein bekennender „Fontane-Fan“. Den Stechlin zum Beispiel bezeichnet er als „Buch seines Lebens“, das er immer wieder zur Hand nimmt. Peter Härtling liest aus seinem Werk und spricht über seine Beziehung zu Fontane und andere Lieblingslektüren. Peter Härtling wurde 1933 in Chemnitz geboren. Er arbeitete als Redakteur und Herausgeber bei diversen Zeitungen und Zeitschriften, bevor er 1967 als Cheflektor zum S. Fischer Verlag kam und dort ein Jahr später zum Sprecher der Geschäftsleitung ernannt wurde. Seit 1973 arbeitet Peter Härtling als freier Schriftsteller, der sich auf dem Gebiet der Lyrik, als Erzähler, Biograph sowie Kinder- und Jugendbuchautor einen Namen machte. Peter Härtling erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Hölderlinpreis, den Sonderpreis des Jugendbuchpreises und den Deutschen Bücherpreis. Er lebt in Mörfelden-Walldorf. 5 € (um Anmeldung unter 0331/201396 wird gebeten). 19 Uhr. Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, 14469 Potsdam.
11.5. --- Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Lesung. Christine Gräfin Brühl – „Die preußische Madonna. Auf den Spuren der Königin Luise.“ Lesung aus „Die preußische Madonna. Auf den Spuren der Königin Luise“ im Rahmen der Reihe „Streifzüge durch die brandenburgisch-preußische Geschichte“ des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam. Kaum eine Herrscherin hat in nur 34 Lebensjahren soviel Sympathie und Aufmerksamkeit auf sich gelenkt wie Luise von Preußen (1776-1810). Nach ihrer Heirat mit Friedrich Wilhelm III. machten ihre Schönheit und Güte sie weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt und beliebt. Nach ihrem überraschend frühen Tod wird sie zur „Königin der Herzen“. Christine Gräfin von Brühl, geb. 1962 in Accra (Ghana). Ihr Studium der Slawistik, Geschichte und Philosophie schloss sie mit Promotion ab. Nach Stationen bei Zeit, Sächsischer Zeitung und Magazin lebt sie heute als Autorin in Berlin. Bei Gustav Kiepenheuer erschien im Herbst 2009 ihr Roman „Out of Adel“. Tipp: Die Ausstellung „Luise. Königin der Herzen“ im Filmmuseum Potsdam ist bis 19 Uhr geöffnet. Ausstellungsbesucher haben ermäßigten Eintritt zur Lesung. 3-5 €. 19 Uhr. Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam.
20.5. --- Friedrich-Naumann-Stiftung Lesung. Marc Beise – „Die Ausplünderung der Mittelschicht“. Unten ist nichts mehr zu holen, und oben sind es zu wenige. Also muss mal wieder die Mittelschicht ran. Doch sie wird unter den wachsenden Belastungen immer mehr zerrieben. Etwas aufbauen, fürs Alter sparen und den Kindern etwas mit auf den Weg geben – was einst ganz normal war, ist für die „Helden der schwarzen Null am Monatsende“ kaum mehr zu schaffen. Ein Hilferuf aus der abgezockten Mitte der Gesellschaft. Und ein Plädoyer für eine andere Politik, die die Eigenverantwortung der Bürger stärkt. 19 Uhr. Karl-Marx-Straße 2, 14482 Potsdam.
23.5. --- Villa Schöningen Buchpremiere. Thomas Blees – „Die Glienicker Brücke“. Von der Hohenzollernbrücke zur Brücke der Einheit: Die Glienicker Brücke gilt als die berühmteste Brücke Deutschlands. Als Symbol der deutschen Teilung wurde sie bekannt durch Aufsehen erregende Fluchtversuche und war berüchtigt als Ort spektakulärer Agentenübergaben. Thomas Blees stellt sein Buch zur spannenden Geschichte der Glienicker Brücke – in Bild und Wort – vor. 6-8 € (gleichzeitig Eintritt in die Ausstellung der Villa Schöningen). 15 Uhr. Berliner Straße. 86, 14467 Potsdam.
17.5. --- Literaturbüro Eifel Literatur Festival Lesung. Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen. 20 Uhr. Wenzelbachstraße 90, 54595 Prüm.
7.5. --- Sehstation Marktplatz Lesung. Benedict Wells – „Spinner“. Jesper Lier, 20, ist voller Erwartungen nach Berlin gekommen: Er hofft auf ein aufregendes Leben in der Stadt der Verheißungen und auf einen fulminanten Start als Schriftsteller. Stattdessen haust er in einem Kellerloch am Prenzlauer Berg, sein Roman „Der Leidensgenosse“ ist zu einem Monstrum angeschwollen, und seine Aversion gegen die Gesellschaft und die sich selbst feiernde Stadt hat ihn zum Einzelgänger gemacht. Jesper konsumiert im Wechsel Alkohol und Schlaftabletten und entwickelt bedrohliche Tagträume. Bis seine Freunde Gustav und Frank bei ihm aufkreuzen und ihn aus seiner Einsamkeit reißen. Eine verrückte Woche lang erleben die drei eine rauschhafte Odyssee durch Berlin, bei der Jesper nicht nur das Mädchen seiner Träume über den Weg läuft, sondern viele schräge Gestalten und sogar seine eigenen Romanfiguren. Und die meinen es nicht immer gut mit ihrem Autor. 20 Uhr. Markt, 33378 Rheda-Wiedenbrück.
21.5. --- St. Josefshaus Lesung. Galsan Tschinag – „Der weiße Berg“. Lesung, Erzähl- und Erlebnisabend mit Galsan Tschinag. Der deutsch schreibende mongolische Schriftsteller Galsan Tschinag erzählt in seinem Roman »Der weiße Berg« eindrucksvoll vom Erwachsenwerden eines Nomadenjungen in der Mongolei, vom Einbruch der Moderne ins archaische Leben und der Suche nach persönlicher Identität zwischen den Welten. Info: 07623-470432. 19 Uhr. Konferenzraum Therapiezentrum, Hauptstraße 1, 79618 Rheinfelden-Herten.
4.5. --- Kurt Tucholsky-Literaturmuseum Lesung. Knut Elstermann – „Klosterkinder“. Eine Klosterruine im Herzen Berlins, ein Stiftungsvermögen aus dem 18. Jahrhundert, die Auslöschung eines traditionsreichen Namens - Knut Elstermann nähert sich der spannenden Geschichte des 1574 gegründeten Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster. 2-3 €. 19.30 Uhr. Schloß Rheinsberg, 16831 Rheinsberg.
21.5. --- Alte Schule Ribbeck Lesung. Martin Keune – „Groschenroman“. Eine unglaubliche Lebensgeschichte: Der Bochumer Bergmann Axel Rudolph steigt Anfang der 1930er Jahre vom zeitweiligen Obdachlosen zum gefeierten Drehbuchautor und Schriftsteller auf. Am 21. Mai taucht die Alte Schule Ribbeck ein in die Welt des Axel Rudolph: Martin Keune liest Passagen aus seinem spannenden „Groschenroman“ über den Hasardeur Rudolph, begleitet von zahlreichen authentischen Fotografien aus dem Leben des Vielschreibers und Frauenhelden. 4 €. 19.30 Uhr. Am Birnbaum 3, 14641 Ribbeck.
3.5. --- Literaturhaus Vorlesung. Holger Helbig – „Uwe Johnson. Leben und Werk“. In den Städten Berlin (1959-1966). Öffentliche Vorlesung „Uwe Johnson. Leben und Werk“ mit Prof. Dr. Holger Helbig. 17.15 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
10.5. --- Literaturhaus Vorlesung. Holger Helbig – „Uwe Johnson. Leben und Werk“. Uwe Johnson sieht fern. Film und Gespräch mit der Regisseurin Saskia Walker. Öffentliche Vorlesung „Uwe Johnson. Leben und Werk“ mit Prof. Dr. Holger Helbig. 17.15 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
17.5. --- Literaturhaus Vorlesung. Holger Helbig – „Uwe Johnson. Leben und Werk“. Das dritte Buch über Achim (1961). Öffentliche Vorlesung „Uwe Johnson. Leben und Werk“ mit Prof. Dr. Holger Helbig. 17.15 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
18.5. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Björn Kern – „Das erotische Talent meines Vaters“. Ist es ein vom Wunsch nach Nähe angeregter Wochenendausflug zum Vater oder ein Kontrollbesuch? Als der Sohn, der Icherzähler in Björn Kerns neuem Roman, aus Berlin an den Bodensee kommt, um nach längerer Zeit einmal wieder nach dem Vater zu sehen, holt dieser ihn nicht vom Zug ab. Vergessen, verschusselt, egal? Der Vater Jakob, hoch in den Sechzigern, aber von fast schon erschreckender Virilität, durchtrainiert und mit einer beeindruckenden schwarzen Lockenpracht gesegnet, stellt den Sohn, der als Pfleger arbeitet, vor nicht wenige Rätsel. Welche Rolle spielen die beiden Frauen, die den Vater zu belagern scheinen und von denen er sich angeblich belästigt fühlt, tatsächlich? Was finden sie an ihm und was am Sohn? Wieso ist der Vater so fit und wo treibt er sich eigentlich nachts herum? Nimmt er gar Drogen? 20 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
21.5. --- Theater im Stadthafen Buchpremiere. Volker Harry Altwasser – „Letztes Schweigen“. Volker Harry Altwasser stellt seinen neuen Roman Letztes Schweigen vor. 20 Uhr. Warnowufer 65, 18057 Rostock.
26.5. --- Literaturhaus Lesung. Orhan Pamuk – „Das neue Leben“. LesBar – der Lesertreff. Thema: Orhan Pamuk - „Das neue Leben“. 19.30 Uhr. Klubraum PWH, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
27.5. – 30.5. --- Rathaus Internationale Tagung der Uwe-Johnson-Gesellschaft. Internationale Tagung der Uwe-Johnson-Gesellschaft. Identität des Autors zweifelhaft. Uwe Johnson. Leben und Werk. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik der Universität Rostock, der Hansestadt Rostock und dem Literaturhaus Rostock. Rostocker Rathaus, Neuer Markt 1, 18055 Rostock.
28.5. --- Literaturhaus Lesung. Thomas Kapielski. Preis der Literaturhäuser 2010. Laudatio & Lesung. 19.30 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
30.5. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Chaim Noll – „Von Ostberlin nach Israel“ – Auf der Suche nach jüdischer Identität. 19.30 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.
7.5. - 9.5.--- Landeskulturzentrum Salzau Fachtagung für neue europäische Literatur. Teilnahmegebühr: 25,- (incl. Lesefest am 6.5.) | Anmeldung im Literaturhaus SH erforderlich. Veranstalter: Literaturhaus SH und das Centre Culturel Français de Kiel mit freundlicher Unterstützung durch ars baltica. 24256 Salzau (Fargau-Pratjau).
7.5. --- Landeskulturzentrum Salzau Öffentliche Diskussion – „Beruf: Schriftsteller?“. Öffentliche Diskussion im Rahmen der Fachtagung des 8. Europäischen Festivals des Debütromans. Moderation: Margaux Lejeune, Dr. Wolfgang Sandfuchs. Eine gemeinsame Veranstaltung des Centre Culturel Français de Kiel und des Literaturhauses S-H mit Unterstützung von Partnern aus allen beteiligten Ländern. Eintritt frei (Anmeldung im Literaturhaus erforderlich). 19.30 Uhr. 24256 Salzau (Fargau-Pratjau).
5.5. --- Kunsthaus Alte Mühle Lesung. Monika Maron – „Bitterfelder Bogen“. „Vielleicht kennen ja sogar die Ostdeutschen ihre eigenen Erfolgsgeschichten zu wenig, um stolz auf sie und sich selbst zu sein.“ „B. ist die schmutzigste Stadt Europas“, schrieb Monika Maron in ihrem Debütroman „Flugasche“ (1981). B. steht für Bitterfeld, bis heute ein Synonym für marode Wirtschaft und verkommene Umwelt. Dreißig Jahre später hat sie die Stadt wieder besucht und die Spur der Veränderungen nachgezeichnet. Sie erzählt von der Wiederauferstehung einer Region, vor allem aber vom Aufbruch einiger Kreuzberger Solarenthusiasten in die Provinz Sachsen-Anhalts, wo sie eine Solarzellenfabrik mit 40 Arbeitsplätzen bauen wollten. Nur acht Jahre später ist Q-Cells der größte Solarzellenhersteller der Welt. Aus der kleinen Solarzellenfabrik ist „Solar Valley“ geworden. 20 Uhr. Unter der Stadtmauer 4, 57392 Schmallenberg.
3.5. --- Kirchengemeinde St. Wolfgang Lesung. Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“. Koscher essen heißt bewusst essen. Koscher heißt: erlaubt, gestattet. Wer die jüdischen Speisegesetze befolgt, muss bestimmte Regeln einhalten. Das bedeutet, dass das Essen nie gedankenlos stattfindet, sondern in einen Ritus eingebettet ist, der es immer wieder zu etwas Besonderem macht. In ihrem neuen Buch macht Lea Fleischmann die Bedeutung der Speisegesetze auch für Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche Weise, wie man mit dem koscheren Essen im Einklang mit der Schöpfung leben und jede Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis verwandeln kann. 19.30 Uhr. Frauengasse, 08289 Schneeberg.
4.5. --- Buchhandlung Bacher Lesung. Astrid Fritz – „Die Bettelprophetin“. Das Königreich Württemberg am Vorabend der industriellen Revolution. Theres Ludwig wird als Tochter einer oberschwäbischen Vagabundin auf der Straße geboren. Als Kleinkind ihrer Mutter entrissen, wächst das sensible Mädchen im Waisenhaus auf. Mit der harten Arbeit als Dienstmagd kämpft sie um ihren Lebensunterhalt. Als sie in einem Anfall von Verzweiflung Gott und die Kirche verflucht, wird ein Pfarrer zu ihr geschickt. Der charismatische Mann soll ihr den Teufel austreiben. Doch dann wendet sich das Blatt. Theres hat wundersame Marienerscheinungen. Und gleichzeitig öffnet sich ihr Herz für die Liebe. Jahrgang 1959, ist Astrid Fritz im nordbadischen Pforzheim aufgewachsen. In München, Avignon und Freiburg studierte sie Germanistik und Romanistik. Nach dem Studium arbeitet sie zunächst als Fachzeitschriftenredakteurin, dann als Schulungsreferentin und technische Redakteurin für ein Freiburger Softwarehaus. 19.30 Uhr. Markt 14-16, 73614 Schorndorf.
19.5. --- Osiandersche Buchhandlung Lesung. Barbara Beuys – „Sophie Scholl. Biographie“. Sophie Scholl ist eine Ikone der deutschen Geschichte. Mit Flugblättern hatte sie es gewagt, die verbrecherische Politik Adolf Hitlers anzuklagen. Doch ihr Weg von der jugendlichen NS-Führerin zur entschiedenen Gegnerin des Nationalsozialismus war länger, widersprüchlicher und differenzierter als bisher dargestellt. Barbara Beuys hat Hunderte bisher unbekannte Dokumente gesichtet, die das Rückgrat der ersten umfassenden Biographie über Sophie Scholl bilden. Eingebettet in die farbige, historisch präzise Schilderung der Nazi-Herrschaft beschreibt sie meisterhaft die ganze Lebensspanne der Widerstandskämpferin der Weißen Rose. Barbara Beuys wurde 1943 geboren und studierte 1963 Geschichte, Philosophie und Soziologie in Köln. 1968 promovierte sie zum Dr. phil. Sie arbeitete als Redakteurin u.a. beim „Stern“, „Merian“ und bei der „Zeit“. Heute lebt Barbara Beuys als freie Autorin in Köln. 19.30 Uhr. Neue Straße 29-33, 74523 Schwäbisch-Hall.
7.5. --- Buchhandlung Röhm Lesung. Isabelle Müller – „Phönixtochter“. „Aus jedem Stein, den sie uns vor die Füße werfen, werden wir unseren Weg bauen.“ Das ist das trotzige Lebensmotto von Isabelle. Von Loan, ihrer lebenstüchtigen vietnamesischen Mutter hat sie den Willen, immer wieder Mut zu fassen und nach vorne zu blicken. Auch wenn das Leben fast unerträglich scheint. „Phönixtochter“ erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die sich vom Unglück nicht überwältigen lässt, die das Leben meistert und am Ende – trotz aller Schicksalsschläge – eine erfolgreiche Unternehmerin in Deutschland wird. 19.30 Uhr. Marktplatz 9, 71063 Sindelfingen.
30.5. --- Stadtbücherei Singen Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Eva Demski liest aus „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden. Was macht ein Garten im Krieg, wie rettet oder beendet er Ehen, was sind Gartenterroristen? Wie benimmt sich bildende Kunst im Garten, was pflanzen Menschenfeinde am liebsten an und wie könnte Epikurs Garten ausgesehen haben? 11 Uhr. August-Ruf-Straße 13, 78224 Singen.
1.5. --- Forum Produktdesign Lesung. Günter Wallraff – „Aus der schönen neuen Welt“. Niemand hat mehr Missstände aufgedeckt als er. Millionen haben seine Bücher gelesen, junge Journalisten nehmen sich an ihm ein Vorbild, wenn sie in Rollen schlüpfen, um die dunklen Seiten der gesellschaftlichen Realität aufzudecken – eine Vorgehensweise, die im Schwedischen „wallraffa“ genannt wird. Doch Günter Wallraff hat sich nicht zur Ruhe gesetzt. Seit einiger Zeit ist er wieder undercover unterwegs. Als „Michael G.“ recherchierte er den Alltag in deutschen Callcentern – das Echo auf die in der Zeit veröffentlichte Reportage war gewaltig: Wallraff war Gast in Fernseh- und Hörfunksendungen; zahlreiche Callcenter-Mitarbeiter meldeten sich, die ihm von eigenen Erlebnissen berichteten. Der zweite Coup: Als Niedriglöhner arbeitete Wallraff in einer Fabrik, die für Lidl Brötchen backt, bis zur Erschöpfung, erlitt mehrfach – wie auch seine Kollegen – Brandverletzungen. Dem Lidl-Aufsichtsratschef Klaus Gehrig schlug Wallraff in der Sendung »Kerner« vor, gemeinsam mit ihm zwei Tage lang unter diesen „Straflager-Bedingungen“ zu arbeiten – was dieser ablehnte. Und im Winter 2008/2009 hat Günter Wallraff am eigenen Leibe erfahren, wie Obdachlose in Deutschland leben. Er quartierte sich in Obdachlosenheimen ein und verbrachte die kältesten Tage des Winters auf der Straße, bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad. 20 Uhr. Bahnhofstraße 15, 42651 Solingen.
8.5. --- Alter Stadtsaal Lesung. Wilhelm Genazino --- „Das Glück in glücksfernen Zeiten“. Der Arbeitsmarkt kennt keine Gnade, erst recht nicht für Philosophen. Daher tritt Dr. phil. Gerhard Warlich eine Stelle als Wäscheausfahrer an und richtet sich ein in dieser nicht allzu aufregenden, aber sicheren Existenz. Doch als seine Freundin Traudel sich ein Kind wünscht, bringt das Warlich, der eigentlich nur "halbtags leben" möchte, vollkommen aus dem Gleis. Wilhelm Genazino erzählt diese Geschichte eines traurigen Helden und seiner viel weniger traurigen Freundin mit verblüffender Lakonie. Keiner beschreibt die menschliche Verzweiflung an Leben und Liebe so ironisch und brillant wie er. Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt in Frankfurt. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt die Romane „Ein Regenschirm für diesen Tag“ (2001), „Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman“ (2003), „Die Liebesblödigkeit“ (2005), „Mittelmäßiges Heimweh“ (2007) und „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ (2009). 20 Uhr. Rathaus-Rückgebäude, Maximilianstraße 12, 67346 Speyer.
19.5. --- Buchhandlung Friedrich Schaumburg Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges überlebendes Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt zunächst stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern mit dem Schreiben sein Glück zu machen versuchen. In seinem neuen, autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen. 20 Uhr. Große Schmiedestraße 27, 21682 Stade.
2.5. ---„Das Dürer“ Begegnungszentrum Lesung. Lea Fleischmann – „Heiliges Essen“. Koscher essen heißt bewusst essen. Koscher heißt: erlaubt, gestattet. Wer die jüdischen Speisegesetze befolgt, muss bestimmte Regeln einhalten. Das bedeutet, dass das Essen nie gedankenlos stattfindet, sondern in einen Ritus eingebettet ist, der es immer wieder zu etwas Besonderem macht. In ihrem neuen Buch macht Lea Fleischmann die Bedeutung der Speisegesetze auch für Nichtjuden erfahrbar, und sie erzählt auf anschauliche Weise, wie man mit dem koscheren Essen im Einklang mit der Schöpfung leben und jede Mahlzeit in ein spirituelles Erlebnis verwandeln kann. 16.30 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße 85, 09366 Stollberg.
3.5. --- Hospitalhof / Evang. Bildungswerk Vortrag. Friedhelm Hengsbach – „Krisen und Widersprüche einer kapitalistischen Marktwirtschaft“. Referentinnen/Referenten: Professor Dr. em. Friedhelm Hengsbach, Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik, Frankfurt. Im Rahmen der Vortragsreihe Utopien: „Nichts muss so bleiben, wie es ist“. 4-5 €. 20 Uhr. Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart.
4.5. --- Stadtbücherei im Wilhelmspalais Lesung. Adam Davies – „Dein oder mein“. Der Superheld: Otto Starks, ein hoch spezialisierter Sicherheitsbeauftragter mit einer fast übernatürlichen Wahrnehmungsfähigkeit, der Diebe von teuren Kunstgegenständen fernhalten soll. Aber jetzt ist ihm schon drei Mal nacheinander ein wertvolles Kunstwerk direkt unter der Nase weggestohlen worden, und zwar von der sogenannten „Ratte“. Der Superschurke: Aus der Sicht der „Ratte“ sieht alles ganz anders aus. Er entwendet nur zuvor gestohlene Kunstwerke, um sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzubringen. Die Story: ein durchgeknallter romantischer Thriller über Verrat, Betrug und Besitzansprüche in der Kunst und in der Liebe, grell und laut. 19.30 Uhr. Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart.
10.5. --- Galerie InterART Lesung. Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. „Einmal in der Woche bin ich bei Uhrmacher Walinski, um meine Armbanduhr auf die Zeitwaage zu legen. Seit ich entdeckt habe, tatsächlich ein Träumer zu sein (‚ein verdammter Träumer’, wie mein Vater es früher so oft sagte), bin ich vollkommen ruhig; ich bin ruhig und gelassen und tue nur noch, was ich will. Dinge, von denen ich weiß, daß sie gut für mich sind.“ Mit der Ruhe eines Seiltänzers bewegt sich dieser Träumer auch durch das Nachwende-Berlin. Zu den Dingen, die dabei in seinen Besitz geraten, gehört eine einzigartige Uhr, in deren Ticken er die Geschichte hören kann, die ihm geschehen ist. 4-5 €. 19.30 Uhr. Rosenstraße 37, 70182 Stuttgart.
10.5. --- Literaturhaus Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
12.5. --- Hospitalhof Lesung. Martin Suter – „Der Koch“. Maravan, 33, tamilischer Asylbewerber, arbeitet als Hilfskraft in einem Zürcher Sternelokal, tief unter seinem Niveau. Denn Maravan ist ein begnadeter, leidenschaftlicher Koch. In Sri Lanka hatte ihn seine Großtante in die Kochkunst eingeweiht, nicht zuletzt in die Geheimnisse der aphrodisischen Küche. Als er gefeuert wird, ermutigt ihn seine Kollegin Andrea zu einem Deal der besonderen Art: einem gemeinsamen Catering für Liebesmenüs. Anfangs kochen sie für Paare, die eine Sexualtherapeutin vermittelt. Doch der Erfolg von ›Love Food‹ spricht sich herum, und eine viel zahlungskräftigere Klientel bekundet Interesse: Männer aus Politik und Wirtschaft – und deren Grauzonen. Maravan hat Sorge, das Geschäft könne „unanständig“ werden. Und das wird es. Doch er benötigt das Geld dringend, um seine Familie in Sri Lanka am Leben zu erhalten. 20 Uhr. Gymnasiumstraße 36, 70174 Stuttgart.
13.5. --- Theaterhaus Lesung. Nina Hagen singt und liest aus ihrer Autobiografie „Bekenntnisse“! Über Nina Hagen existieren 1000 Gerüchte: Nina die „Punkröhre“, Nina der „frivole Vamp“, Nina „der Bürgerschreck“. Wer Nina Hagen wirklich ist, weiß nur sie selbst. Nun legt sie ihre „Bekenntnisse“ vor; und sie schreibt, wie sie singt: ohne Netz und doppelten Boden, aufregend, provokant, rückhaltlos authentisch. Nina Hagen redet ungeschminkt von sich und ihrem rasanten Leben auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Doch sie hat mehr zu erzählen als die übliche Mixtur aus Sex, Drugs & Rock ´n´ Roll. Nina erzählt davon, wie sie mitten in einem atheistischen Umfeld bereits sehr früh auf ein verbotenes, aber faszinierendes Wesen namens Gott stieß. Sie nimmt den Leser mit auf ein wildes Roadmovie, das in Ostberlin begann und an vielen Orten rund den Globus spielte und noch immer spielt: Hamburg, wohin sie ihrem Ziehvater Wolf Biermann folgte, London, wo sie in die Punkszene eintauchte, Amsterdam, wo sie in einem besetzten Haus lebte und Indien, wo sie in einem Ashram dämonische Erfahrungen machte. Nina Hagen gefällt sich nicht in äußeren Abenteuern und Erfolgen; ihr geht es um den roten Faden, die Wahrheit ihres Lebens, ihre innere, spirituelle Reise. Auf dieser Reise hat sie der Liebe, den Drogen und dem Tod ins Auge geschaut. Vor allem aber begegnete sie Gott, und sie erlebte eine unerhörte Liebesgeschichte mit Jesus –- eine lovestory, die einen Anfang hat und kein Ende haben wird. „Gehst DU etwa auch wieder weg wie all die anderen?“ hatte sie Jesus einst gefragt, damals in jener Nacht, in der die Geschichte begann. Die Antwort auf diese Frage ist die Lebensgeschichte der Nina Hagen: „Ich bin immer da. Ich war immer da und ich werde immer da sein!“ 20 Uhr. Siemensstraße 11, 70469 Stuttgart.
18.5. --- Hospitalhof / Evang. Bildungswerk Vortrag. Claus Leggewie – „Das Ende der Welt wie wir sie kannten“. Gegenwärtig erleben wir einen fundamentalen Umbruch der Politik, der auch die relativ gefestigte demokratische Kultur im vereinten Deutschland verunsichert. Das Problem des schleichenden Effizienzverlusts nationalstaatlicher Politik und des zunehmenden Demokratiedefizits supranationaler (Wirtschafts-) Gemeinschaften im Zeitalter der Globalisierung wird uns zweifelsohne noch die nächsten Jahrzehnte beschäftigen. Aber auch die Frage, wie sich die Demokratie als Regierungsform in diesem Prozeß und wie sich das Verständnis der Rollen von Regierung, Verwaltung und Bürgern verändern wird, welche sozialen Verwertungen angesichts einer Politik der offenen Grenzen zu erwarten sind oder welchen Zwängen und Entwicklungschancen sich die Arbeitsgesellschaft ausgesetzt sieht. Wer wissen will, vor welchen Herausforderungen unsere Gesellschaft in absehbarer Zukunft steht und wie ihnen begegnet werden kann, dem bietet „Politik im 21. Jahrhundert“ (Hg. von Claus Leggewie und Richard Münch) einen breiten und profunden Überblick. 20 Uhr. 4/5 €. Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart.
18.5. --- Hospitalhof / Evang. Bildungswerk Vortrag. Klaus Berger – „Wieder im Zentrum: Die letzten Dinge und das Ende der Welt“. Zur Vortragsreihe „Erschütterungen durch die Aufklärung und durch neue Funde. Wie die großen Entdeckungen der Bibelwissenschaften unser Verständnis der Heiligen Schriften verändert haben“. 4/5 €. 20 Uhr. Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart.
19.5. --- Waldorfkindergartenseminar Lesung. Galsan Tschinag – „Die Rückkehr. Roman meines Lebens“. Galsan Tschinag liest und berichtet aus seinem Leben, von der Nomadenwelt und seinem Bewaldungsprojekt. Gäste sind willkommen. Informationen unter Tel: 0711-2684470. 10 Uhr. Freie Fachschule für Sozialpädagogik, Heubergstraße 11/18, 70188 Stuttgart.
12.5. --- Zirkus Zambaioni Lesung. Lutz Seiler – „Die Zeitwaage“. Die Veranstaltung wird moderiert von Helge Noack, Literaturm. „Einmal in der Woche bin ich bei Uhrmacher Walinski, um meine Armbanduhr auf die Zeitwaage zu legen. Seit ich entdeckt habe, tatsächlich ein Träumer zu sein (‚ein verdammter Träumer’, wie mein Vater es früher so oft sagte), bin ich vollkommen ruhig; ich bin ruhig und gelassen und tue nur noch, was ich will. Dinge, von denen ich weiß, daß sie gut für mich sind.“ Mit der Ruhe eines Seiltänzers bewegt sich dieser Träumer auch durch das Nachwende-Berlin. Zu den Dingen, die dabei in seinen Besitz geraten, gehört eine einzigartige Uhr, in deren Ticken er die Geschichte hören kann, die ihm geschehen ist. 6-8 €. 19.30 Uhr. Lorettoplatz 2, 72072 Tübingen.
27.5. --- Club Voltaire Lesung. Thomas Wild – „Nach dem Geschichtsbruch“. Thomas Wild stellt sein aktuelles Buch Nach dem Geschichtsbruch. Deutsche Schriftsteller um Hannah Arendt vor. 20 Uhr. Haaggasse 26, 72070 Tübingen.
15.5. --- Buchhandlung Helming & Heuser Lesung. Benedict Wells – „Spinner“. Jesper Lier, 20, ist voller Erwartungen nach Berlin gekommen: Er hofft auf ein aufregendes Leben in der Stadt der Verheißungen und auf einen fulminanten Start als Schriftsteller. Stattdessen haust er in einem Kellerloch am Prenzlauerberg, sein Roman ›Der Leidensgenosse‹ ist zu einem Monstrum angeschwollen, und seine Aversion gegen die Gesellschaft und die sich selbst feiernde Stadt hat ihn zum Einzelgänger gemacht. Jesper konsumiert im Wechsel Alkohol und Schlaftabletten und entwickelt bedrohliche Tagträume. Bis seine Freunde Gustav und Frank bei ihm aufkreuzen und ihn aus seiner Einsamkeit reißen. Eine verrückte Woche lang erleben die drei eine rauschhafte Odyssee durch Berlin, bei der Jesper nicht nur das Mädchen seiner Träume über den Weg läuft, sondern viele schräge Gestalten und sogar seine eigenen Romanfiguren. Und die meinen es nicht immer gut mit ihrem Autor. 20 Uhr. Albrecht-Dürer-Straße 1, 82008 Unterhaching.
11.5. --- Bürgerhaus Vellmar-West Lesung. Joachim Gauck – „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“. Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied. Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt. 19.30 Uhr. Lüneburger Straße 10, 34246 Vellmar.
5.5. --- Heine Buch & Kunst Lesung. Moritz Rinke – „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt? Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr. Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche. Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt. 19.30 Uhr. Neue Herrlichkeit 2, 27283 Verden.
6.5. --- lesbar – die Buchhandlung Lesung. Christoph Poschenrieder – „Die Welt ist im Kopf“. Zu gern würde Schopenhauer sehen, wie Philosophen und Literaten auf seine Ideen reagieren – wie Hegel seinen Thron räumt und der alte Goethe ihm, dem erst 30-Jährigen, Anerkennung zollt. Doch sein bahnbrechendes Werk erscheint verspätet. Und so verlässt Schopenhauer im Spätsommer 1818 Dresden in Richtung Italien ohne sein Buch in der Tasche – noch als ein Niemand. Schon auf der Reise fällt er der Metternich’schen Geheimpolizei auf: Goethes Empfehlungskarte an Lord Byron – Dichter und Skandalfigur europäischer Dimension – macht Schopenhauer verdächtig und im österreichisch besetzten Venetien unerwünscht. Doch einmal in Venedig, lässt sich Schopenhauer nicht vertreiben – erst recht nicht, als er Teresa kennenlernt. Denn Teresa zeigt dem jungen Philosophen, dass er einen Punkt seiner Weltsicht noch einmal überprüfen muss: sein Konzept der Liebe. Christoph Poschenrieder erzählt die Geschichte eines ehrgeizigen jungen Mannes, der auf die Bühne tritt, Applaus erhofft, aber nicht einmal ein Publikum findet. Und das, obwohl seine Philosophie, genau wie er selbst, sinnlich und lebendig ist. 20 Uhr. Admiral-Hipper-Straße 2, 82362 Weilheim.
6.5. --- Stadtbücherei Weimar Lesung. Gloria Vanderbilt – „Die Bienenkönigin. Roman einer Begierde“. Irina von Bentheim liest aus „Die Bienenkönigin. Roman einer Begierde“ von Gloria Vanderbilt. Lesung mit Irina von Bentheim im Rahmen des Festivals „LesArten“. „Nichts macht so viel Spaß wie Männer.“ Gloria Vanderbilt. Sie hatte Affären mit Frank Sinatra und Marlon Brando. Truman Capote modellierte nach ihrem Vorbild die unvergessliche Holly Golightly für „Frühstück bei Tiffany“ - jetzt hat Gloria Vanderbilt einen erotischen Schlüsselroman geschrieben. In freizügigster Art erzählt sie darin von den Lustspielen eines Stararchitekten, seiner gefühlskalten Ehefrau und seiner Mätresse, der geheimnisvollen „Bienenkönigin“. 19.30 Uhr. Steubenstraße 1, 99423 Weimar.
7.5. --- Herderkirche St. Peter und Paul Vortrag. „Wer küsste den Musensohn“ - ein vergnüglicher Spaziergang durch das literarische Weimar. Mit Galsan Tschinag, in Anwesenheit von Rita Süssmut und Alfred Biolek. Der große autobiographische Roman des Schamanen und Bestsellerautors Galsan Tschinag: „Die Rückkehr. Roman meines Lebens“. Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk zurück, den Tuwa im Nordwesten der Mongolei, und läßt sein Leben Revue passieren –sein Leben als Häuptling, als deutschsprachiger Schriftsteller, als Vermittler zwischen den Welten der Tradition und der Moderne. Und er erinnert sich an die Erfüllung seines Lebenstraums: 1995 führte er sein Volk in einer großen Karawane in den Hohen Altai zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet, in dem sie ihre ursprüngliche nomadische Lebensweise wieder aufnahmen. Galsan Tschinag, geboren 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. Anmeldung bei Paul Jacbczyk, Ilmtalstraße .42, 90450 Weimar (Tel: 036453-76794/ 0173412647). 17 Uhr. Herderplatz, 99423 Weimar.
8.5. --- Reithaus an der Ilm Gespräch. Galsan Tschinag – „Eine neue Zeit – Dimension“. Podiumsgespräch mit Galsan Tschinag, Prof. Bernd Senf, Madjib Abdellaziz und Prof. Hans Peter Dürr. Der große autobiographische Roman „Die Rückkehr - Roman meines Lebens“ des Schamanen und Bestsellerautors Galsan Tschinag: Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk zurück, den Tuwa im Nordwesten der Mongolei, und läßt sein Leben Revue passieren –sein Leben als Häuptling, als deutschsprachiger Schriftsteller, als Vermittler zwischen den Welten der Tradition und der Moderne. Und er erinnert sich an die Erfüllung seines Lebenstraums: 1995 führte er sein Volk in einer großen Karawane in den Hohen Altai zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet, in dem sie ihre ursprüngliche nomadische Lebensweise wieder aufnahmen. Galsan Tschinag, geboren 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. Anmeldung bei: Paul Jakubczik, Ilmtlstraße 42, 90450 Weimar (Tel: 036453-76794/ 0173412647). 14 Uhr. Platz der Demokratie 5, 90450 Weimar.
11.5. --- Stadtbücherei Lesung. Terézia Mora – „Der einzige Mann auf dem Kontinent“. Umgeben von globalen Wirtschaftskatastrophen macht sich ein Mann daran, sein Lebensidyll zu verteidigen, auch wenn er schon längst zugeben müsste, dass die Firma, für die er arbeitet, zusammengebrochen ist und seine Ehe vor dem Aus steht. „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ erzählt eine Woche im Leben von Darius Kopp. Er ist Anfang vierzig, verheiratet und einziger Vertreter einer US-amerikanischen Firma für drahtlose Netzwerke. Darius sieht sich als Gewinner der neuen Zeit. Er stammt aus der DDR, war als Informatiker nach deren Zusammenbruch ein gefragter Mann und legt Wert darauf, ein zufriedener Mensch zu sein. In letzter Zeit laufen die Geschäfte allerdings mehr schlecht als recht. Eines Tages lässt ein säumiger Kunde eine Pappschachtel mit Geld in seinem Büro liegen. In der Folge versucht Darius Kopp vergeblich, einen seiner Chefs in London oder Los Angeles zu erreichen, um zu beraten, was mit dem Geld geschehen soll. Fast scheint es, als gebe es die Firma überhaupt nicht mehr. Darius Kopp leidet zunehmend unter dem Verlust seiner Sicherheiten, doch er kann dies weder sich gegenüber zugeben, noch will er Flora, seine hypersensible Frau, damit belasten. Denn Flora findet sich in ihrem Leben nur schwer zurecht. Nicht nur in seinem Beruf, muss Darius schließlich erkennen, kämpft er um das nackte Überleben, auch seine Ehe, die Liebe seines Lebens, droht vor dem Aus zu stehen. 19.30 Uhr. Steubenstraße 1, 99423 Weimar.
19.5. --- Sparkasse Lesung. Martina Rellin – „Göttergatten“. Wenn’s drauf ankommt, schweigen sie. Männer! Doch das Klischee, sie hätten nur Autos, Fußball und andere Frauen im Kopf, stimmt natürlich nicht. Bestsellerautorin Martina Rellin fragt Männer, was sie wirklich über ihre Frauen denken, was sie nervt und wofür sie sie lieben. Warum es mit dem Sex nicht mehr klappt und die Geliebte trotzdem keine Gefahr ist. Wahre Geschichten über den Ehealltag aus Sicht der Männer. Männer von heute sind anders als ihre Väter: offener und partnerschaftlicher, daran besteht kein Zweifel. Und doch wissen Frauen oft nicht, was in ihren Partnern vorgeht. Männer gehen Konflikten aus dem Weg, mit ihnen über Familie und Beziehung zu sprechen ist fast immer mühsam. In diesem Buch brechen Ehemänner ihr Schweigen, sie erzählen freimütig, selbstkritisch und oft ausgesprochen humorvoll. Und es zeigt sich: Männer schweigen gegenüber ihren Ehefrauen eher aus Bequemlichkeit denn aus mangelnder Liebe. Sie wollen Missverständnisse und Streit vermeiden, wissen aber meist genau, dass sie oft das Gegenteil erreichen. Diese wahren Geschichten erlauben Frauen einen Blick in die Gefühls- und Erlebenswelt der Männer – und lassen erkennen, dass Männer durchaus beziehungstauglich und nicht zuletzt liebenswert sind. Hier kommt zur Sprache, was Männer denken – und Frauen erfahren endlich, was in Männern wirklich vorgeht. 20 Uhr. Graben 4, 99423 Weimar.
3.5. --- Burg Bielstein Lesung. Wigald Boning – „In Rio steht ein Hofbräuhaus“. Reisen auf fast allen Kontinenten: Rio ist wie Giséle Bündchen mit Mundgeruch, Paris macht auch mit verbundenen Augen Spaß, und am Yukon trinkt man Menschenschnaps – diese und viele andere höchst interessante Erkenntnisse gewann Wigald Boning auf seinen vielen Reisen nach nah und fern. Er fotografierte Telefonzellen in Tiflis, tanzte im Samba Express an die „karibische Ostsee“ und wurde von thailändischen Fans in Bangkok ehrfürchtig bestaunt – und er kommentiert diese skurrilen und bewegenden Begegnungen auf gewohnt trockene Art. Eine unterhaltsame Reise auf (fast) alle Kontinente und ein respektvoll-augenzwinkernder Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen uns und dem Rest der Welt. Wigald Boning, Moderator und Comedian, wurde mit verschiedenen Preisen wie dem Goldenen Löwen, dem Adolf-Grimme-Preis, Bambi und Echo ausgezeichnet. 20 Uhr. Burg Bielstein, Burgstraße 9, 51674 Wiehl.
3.5. --- Literaturhaus Lesung und Gespräch. Galsan Tschinag – „Die Rückkehr. Roman meines Lebens“. Erlebnisabend mit Galsan Tschinag. Er liest aus zahlreichen Werken und erzählt im Gespräch mit Maria Kaluza. Der große autobiographische Roman des Schamanen und Bestsellerautors Galsan Tschinag: Nach vielen Jahren des Unterwegsseins kehrt er zu seinem Volk zurück, den Tuwa im Nordwesten der Mongolei, und läßt sein Leben Revue passieren –sein Leben als Häuptling, als deutschsprachiger Schriftsteller, als Vermittler zwischen den Welten der Tradition und der Moderne. Und er erinnert sich an die Erfüllung seines Lebenstraums: 1995 führte er sein Volk in einer großen Karawane in den Hohen Altai zurück, ihr einstiges Siedlungsgebiet, in dem sie ihre ursprüngliche nomadische Lebensweise wieder aufnahmen. Galsan Tschinag, geboren 1943 als jüngster Sohn einer Nomadenfamilie in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa, einer ethnischen Minderheit in der Mongolei. Sein Name in der Sprache der Tuwa lautet Irgit Schynykbai-oglu Dshurukuwaa. 20 Uhr. Villa Clementine, Frankfurterstraße 1, 65158 Wiesbaden.
4.5. --- Stadtbücherei Lesung Clemens Meyer – „Gewalten. Ein Tagebuch“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 20 Uhr. Max-Heim-Bücherei, Marktplatz 9, 97070 Würzburg.
16.5. --- Exerzitienheim Himmelpforten Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges überlebendes Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt zunächst stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern mit dem Schreiben sein Glück zu machen versuchen. In seinem neuen, autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen. 11 Uhr. Mainaustraße 42, 97082 Würzburg.
19.5. --- Bücher Köndgen Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. Lange hat sich die erfolgsverwöhnte Schriftstellerin Mimosa Mein dem Medienbetrieb entzogen. Ihre Romane haben ihr allerdings den Ruf eingetragen, das Leben eines mondänen und zügellosen Vamps zu führen. Überrumpelt sagt sie zu, als sie angefragt wird, in der Jury der Sendung „Die Schweiz sucht den „SchreibStar“ mitzuwirken - als skandalumwitterte „Hasbeen“ seien ihr die Stärken und Schwächen der „Wannabes“ vertraut, wie ihr der Fernsehredakteur erklärt. Dort wird sie mit den Lebensgeschichten von Menschen konfrontiert, die buchstäblich alles riskieren, um berühmt zu werden. Und Mimosa riskiert fast alles, um ihnen dabei zu helfen. Ein mitreißender, witziger Roman über Schreiben und Ehrgeiz, Freundschaft und Verrat und die tückischen Zufälle des Lebens. Milena Moser, 1963 in Zürich geboren, arbeitete nach einer Buchhändlerlehre als freie Mitarbeiterin für das Schweizer Radio DRS und für Zeitungen, bevor sie durch ihre Romane und Erzählungen über die tragikomischen Wechselfälle des Lebens berühmt wurde. Sie veröffentlichte 1990 ihre erste Kurzgeschichtensammlung Gebrochene Herzen oder Mein erster bis elfter Mord in einem eigens von ihren Freunden für sie gegründeten Verlag – 1991 landete sie mit Die Putzfraueninsel ihren ersten Bestseller. 19.30 Uhr. Werth 79, 42775 Wuppertal.
26.5. --- Alter Gasometer Lesung. Bürger Lars Dietrich – „Schlecht Englisch kann ich gut“. Potsdam in den achtziger Jahren: Der kleine Lars Dietrich ist ein geborenes Showtalent. Ob Wehrunterricht oder Fahnenappell – er findet überall seine Bühne. Da entdeckt er 1983 durch eine ZDF-Sendung den neuesten Trend aus den USA: Breakdance – und ist sofort Feuer und Flamme. Doch wie lässt sich eine westliche Jugendkultur im Arbeiter-und-Bauern-Staat leben? Ohne die Originalmusik, die richtigen Klamotten und unter den misstrauischen Augen der Partei? Selbstironisch und voll schrägem Humor erzählt ein Paradiesvogel von den Erfahrungen der letzten Generation, die noch in der DDR aufwuchs. Bürger Lars Dietrich, geboren 1973 in Potsdam, ist Musiker, Moderator, Comedian und Schauspieler. Von 1989 bis 1991 studierte er Ballett und Tanz an der Palucca Schule in Dresden und an der Staatlichen Ballettschule Berlin, danach arbeitete er u.a. als Stuntman in den DEFA-Studios in Babelsberg. 1994 erscheint seine erste Single „Mädchenmillionär„, 1996 sein großer Hit „Sexy Eis“. Im Jahre 2001 wird er festes Ensemblemitglied bei der„Sat.1-Wochenshow„ und tritt seitdem regelmäßig in den verschiedensten Comedy-Shows auf. 20 Uhr. Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau. (kör/kum/sch)