1.11. --- Internationales Begegnungszentrum Lesung. Sarah Diehl (Hg.) – „Brüste kriegen“. Wie werden Kinder eigentlich zu Frauen? Wie lernen Mädchen mit körperlichen Veränderungen, die einer bestimmten Bedeutung unterworfen sind, umzugehen und sich einen weiblichen Habitus, also ein bestimmtes Repertoire an Denk-, Gefühls-, Verhaltens- und Wissensformen anzueignen, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden? Die Autorinnen beschreiben, mit welcher Form von Normalität sich Mädchen in ihrer Pubertät abzufinden lernen. Mit Beiträgen von Fana Asefaw, Asili Barre-Dirie, Maroula Blades, Annette Berr, Kevin Blechdom, Françoise Cactus, Sarah Diehl, Tanja Dückers, Tatjana Doll, Sonja Eismann, Katrin Funke, Kerstin Grether, Monika Großerüschkamp, Phoebe Gloeckner, Käthe Kruse, Annette Lory, Andrea Losch, Stu Mead, Christian Morin, Peggy Parnass, Peaches, Avi Pitchon, Tine Plesch, Angie Reed, Ziska Riemann, Ulrike Schuff, Sieres, Ingrid Strobl, Maria Voigt, Allison Williams und Edda und Camilla. Die Lesung findet im Rahmen von „Was uns beherrscht – Veranstaltungsreihe zur Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse“ statt. Veranstalter: Antifa AG an der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Gruppe association critique. 19 Uhr. Teutoburger Straße 106, 33607 Bielefeld.
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19.11. --- Roter Saal Lesung. Axel Hacke – „Die Kuriositäten der deutschen Sprache“. Axel Hacke hat eine ungewöhnliche Leidenschaft: Er sammelt seit Jahren „Verhörer“, Versprecher und Schreibfehler. So sind die seltsamsten Gestalten in die deutsche Öffentlichkeit getreten, darunter der „weiße Neger Wumbaba“ („... der weiße Nebel wunderbar“), „Erdbeerschorsch“ (Erzbischof) und der „Kuhfürst“ (Kurfürst). Gerade ist die „Wumbaba-Trilogie“ als limitierte Sonderausgabe erschienen. „Eine ganze Kollektion brüllkomischer Verhörer ... Herrlich! Zum Lesen, Vorlesen und Tränen Lachen.“ (Berliner Zeitung). Bekannt ist Axel Hacke seit mehr als zwanzig Jahren durch seine legendären Kolumnen für das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ und durch seine Bücher. Seit dem Erscheinen des ersten „Wumbaba“-Bandes 2004, ist das „Verhören“ zum Volkssport geworden und Axel Hacke zu seinem glücklichen Chronisten. Mit der Reihe „Der Norden liest“ kommt der gebürtige Braunschweiger nun für einen Abend in seine Heimat und nimmt uns mit auf eine wundersame Reise durch poetische Fantasie- und Sprachwelten. Moderator des Abends ist Christoph Bungartz vom NDR Kulturjournal. 7 €. 19.30 Uhr. Schlossplatz 1, 38100 Braunschweig.
7.11. --- Literaturhaus Bremer BuchPremiere. Bernd Steinhardt – „Impact macht Angst - und unterhält dabei doch blendend. So müssen moderne Thriller sein!“ Thomas Thiemeyer. Mit Erfrierungen und unerklärlichen Kopfschmerzen strömen die Menschen in die Krankenhäuser: Neuseeland wird mitten im Sommer von einer Kältewelle heimgesucht. Die TV-Reporter Jon Foster und Kate Ryan wittern eine quotenträchtige Geschichte. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf einen skrupellosen Wissenschaftler, der geheime Experimente durchführt, um das Klima zu manipulieren. Doch seine Versuche sind aus dem Ruder gelaufen und nun wird die Erdatmosphäre immer heißer und droht langsam aber sicher zu verbrennen. Während das Wetter immer unberechenbarer wird, beginnt für Jon Foster und Kate Ryan ein Wettlauf gegen die Zeit. Und sie müssen all ihren Mut und ihren Erfindungsreichtum aufbieten, um die Welt zu retten. Bernd Steinhardt, geboren 1960, ist promovierter Ethnologe. Forschungsreisen und Recherchen führten ihn nach Asien, Australien und Polynesien. Er war in der Fernsehproduktion tätig und betrieb eine Firma für Mediendesign. Bernd Steinhardt lebt als Autor in Bremen. 20 Uhr. Osterdeich 69a, 28205 Bremen.
14.11 --- Literaturhaus Autorenlesung. Rolf Lappert – „Auf den Inseln des letzten Lichts“. LiteraTour Nord 2010/11. Rolf Lappert, geboren 1958 in Zürich, machte eine Ausbildung als Grafiker, veröffentlichte Anfang der 80er Jahren als freier Autor zwei Romane und Gedichtbände, gründete danach einen Jazz-Club, kehrte Mitte der 90er Jahre zunächst zur Literatur zurück, arbeitete dann bis 2004 als Drehbuchautor für eine Schweizer Fernsehserie, erhielt 2008 für seinen Roman „Nach Hause schwimmen“ den Schweizer Literaturpreis. Lebt seit 2000 in Irland. Zum Inhalt: Die Geschwister Megan, die Tierschützerin, und Tobey, der Rockmusiker, sind trotz aller Unterschiede auf einzigartige Weise aneinander gebunden. Eines Tages ist Megan verschwunden, und Tobeys Suche nach ihr wird zu einem lebensgefährlichen Abenteuer: Auf einer winzigen philippinischen Insel stößt er auf eine seltsame, im Verfall begriffene Welt. Wissenschaftler und Versuchstiere einer einstigen Forschungsstation für Primaten vegetieren hier vor sich hin, und Tobey kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur, von dem nur Megan die ganze Wahrheit kennt. 5-7 €. 20 Uhr. Osterdeich 69a, 28205 Bremen
16.11. --- Schwankhalle Lesung. Jasmin Tabatabai – „Rosenjahre - Meine Familie zwischen Persien und Deutschland“. Die Schauspielerin und gebürtige Iranerin Jasmin Tabatabai ist auf Lesetour mit ihrem Debüt-Roman "Rosenjahre". Darin schreibt sie über ihre Kindheit und Familie im Iran. Mit nicht mal 20 Jahren beschließt Jasmins Mutter Rosemarie, ihrer ersten großen Liebe in den Iran zu folgen. Plötzlich findet sie sich in einer anderen Welt wieder: in prächtigen Moscheen, einfachen Bauernhütten und auf den Bazaren Teherans. Fast überall begegnen ihr die Menschen mit einer liebenswerten Mischung aus Neugier und Herzlichkeit - vor allem in der Großfamilie Tabatabai. Angefangen hat alles auf dem Oktoberfest, wo die schüchterne Rosemarie 1957 den persischen Unternehmer Modjtaba kennenlernt. Allen Widerständen zum Trotz folgt sie ihm in seine Heimat - der Beginn einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte. In Teheran bringt sie vier Kinder zu Welt, darunter ihre Tochter Jasmin. Gemeinsam erleben sie ein deutsch-persisches Familienidyll - bis die islamische Revolution alles verändert. Jasmin Tabatabai, geboren 1967 in Teheran, ist eine der angesehensten Film- und Theaterschauspielerinnen Deutschlands. Auch als Musikerin feiert sie große Erfolge. Sie besitzt sowohl die deutsche als auch die iranische Staatsbürgerschaft und lebt mit ihrer Familie in Berlin. 10 €. 20 Uhr. Buntentorsteinweg 112 , 28201 Bremen.
21.11. --- Kulturzentrum Lagerhaus Lesung & Musik. Finn Ole Heinrich – „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“. Der Autor Finn-Ole Heinrich und der Musiker Spaceman Spiff sind zwei ganz besondere Geschichtenerzähler : Zwei Wortkünstler, jeder für seine Ausdrucksform gefeiert, die seit einiger Zeit gemeinsame Sache machen. Bei ihren ersten Live-Auftritten schufen sie eine fast schon magische Atmosphäre, mit einfachen Songs und Texten, die ungewöhnlich nahe gehen und im richtigen Moment laut knallen. Im Winter 2010/2011 gehen sie zusammen auf Tour. Parallel dazu erscheint die CD »Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf« mit unveröffentlichten Texten von Finn-Ole Heinrich und neuen Songs von Spaceman Spiff. Finn-Ole Heinrich, geboren 1982, Autor und Filmemacher aus Hamburg. Bunte Augen, runde Füße, vernarbte Knie. Kann leider keine Musik machen, dafür schreibt er Geschichten, die Reibung erzeugen und dreht Filme, die sonst keiner dreht. Spaceman Spiff alias Hannes Wittmer, geboren 1986, lebt in Hamburg. Ist mit Helm und Gitarre unterwegs, um den Menschen mit seinen melancholisch-schönen Liedern ein Leuchten in die Augen und ein warmes Gefühl in den Bauch zu spielen. Der Weltraummann singt deutsch und erzählt seine Geschichten zwischen Fortgehen und Bleiben, Suchen und Finden, Hoffen und Resignieren. 6-8 €. 20 Uhr, Schildstraße 12-19, 28203 Bremen
25.11. --- Humboldt Buchhandlung Lesung. Jürgen Petschull – „Der fünfte Schatten“. Norddeutschland im Jahr 1993: Wer gerne Golf spielt, wird an diesem Buch seine helle Freude haben. Denn auf und neben einem großen Golfplatz spielen sich die zentralen Ereignisse dieses Thrillers mit historischen Bezügen ab. 1945, in den letzten Kriegstagen, stürzte dort ein US-Bomber ab. Gab es Überlebende? Und nun, 1993, werden bei der Erweiterung des Golfplatzes auf 27 Löcher Wrackteile des Flugzeugs entdeckt. Und wenig später findet man ganz in der Nähe die Leiche des Baumschulenbesitzers Elvers: ein alter Freund des Hamburger Großverlegers Malte von Mellin. Eintritt frei. 20 Uhr. Ostertorsteinweg 76, 28203 Bremen.
26.11. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Thomas Lehr – “September - Fata Morgana”. Zwei Väter und zwei Töchter, zwei parallele Lebensgeschichten in den USA und im Irak. Ihre Schauplätze sind weit entfernt, und doch verbinden sie zwei politische Ereignisse: Sabrina stirbt am 11. September 2001 im New Yorker World Trade Center, während Muna 2004 in Bagdad bei einem Bombenattentat ums Leben kommt. Thomas Lehr, in Deutschland einer der „klügsten und brillantesten Schriftsteller“ (FAZ), begibt sich in seinem grandiosen, vielschichtigen Werk auf eine literarische Grenzwanderung zwischen zwei Kulturen. In einer verdichteten, lyrischen Sprache erzählt „September“ vom Islam, von Öl, Terror und Krieg und von zwei Frauen, die stellvertretend für die Opfer dieses Konflikts stehen. Thomas Lehr, Jg. 1957, ist einer der literarischsten Autoren in Deutschland. Als Autor zahlreicher Romane erhielt er viele Preise und Anerkennung. Zuletzt wurde ihm 2010 der Berliner Literaturpreis zu erkannt für seinen Roman „September - Fata Morgana“. 20 Uhr. Obernstraße 44-54, 28195 Bremen.
21.11. --- Brecht-Weigel Haus Lesung. Joachim Lang und Manfred Wekwerth – „Neues vom alten Brecht“. Es lesen: Renate Richter und Hilmar Thate. Im Interview mit dem Brecht-Kenner Joachim Lang schildert Manfred Wekwerth seine Sicht auf Brecht, bestätigt Vertrautes und bringt Unentdecktes vor – über die Faszination des Naiven bei der ersten Begegnung mit dem Dramatiker, Brechts Haltung zum 17. Juni 1953, seine Angst vor dem Scheintod, seine Frauen, Vorbilder und Stücke oder seine Vorliebe für schnelle Autos. Entstanden ist ein authentischer Bericht eines Wegbegleiters. Die Buchpremiere findet in der Bertolt Brecht Gedenkstätte in Buckow statt. Bertolt-Brecht-Straße 30, 15377 Buckow.
5.11. --- AZ Conni Lesung. Germar Grimsen, Jörg Sundermeier – „Almatastr.“. „Lag morgens lange im Bett. So endet dieser Tag.“ Eine Straße in Bremen-Walle. Almatastraße. Ein Hochhaus, darin ein Mann. Den ganzen 18. Stock hat für sich, durch einen Zufall. Ein trauriger Denker ist er, ein armer Schlucker, gepeinigt von den Mitmenschen und der elenden Umwelt. Nicht einmal sein Freund Clemens versteht ihn. Und auch die Liebe bietet keinen Ausweg. Germar Grimsen eröffnet in „Almatastr.“ ein Panaroma der Ausweglosigkeit, er bietet das Tagebuch eines Misanthropen, den Leserinnen und Lesern zum Vergnügen – denn „Almatastr.“ ist ein äußerst komisches, ein ungemein erheiterndes Buch. „Biß in Schmelzkäse. Zahnfleischbluten.“ Germar Grimsen, geboren 1958, lebt als freier Schriftsteller in Bremen. Im Eichborn Verlag erschienen das gemeinsam mit dem „Herr Lehmann“-Autor Sven Regener verfasste Buch „Angulus Durus“ (2006) sowie der umfangreiche Roman „Hinter Büchern. Der Reigen“ (2007). 20 Uhr. Rudolf-Leonhard-Straße 39, 01097 Dresden.
4.11. --- Heine Haus Lesung. Ulrich Faure/Jürgen Pütz (Hrsg) – „Albert Vigoleis Thelen. Meine Heimat bin ich selbst. Briefe 1929 – 1953“. (Verlag Dumont). Albert Vigoleis Thelen war einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Noch immer aber ist er „…der große Unbekannte der deutschen Literatur.“ (Jürgen Pütz) Der 1903 in Süchteln am Niederrhein geborene Thelen war Autor, Kritiker und Übersetzer. Als Klassiker der Nachkriegsliteratur gilt sein 1953 erschienener Roman „Die Insel des zweiten Gesichts.“ Sein Hauptwerk wird möglicherweise aber jetzt erst entdeckt: Nicht weniger als 15.000 bislang unveröffentlichte Briefe, in denen Thelen zahllose Geschichten erzählt und Einblick in seine Arbeit gewährt. Eine Auswahl dieser Briefe ist nun erschienen und wird im Heine Haus von ihren beiden Herausgebern Jürgen Pütz und Ulrich Faure vorgestellt. „Ich habe mich an meine Briefe verschwendet.“ Albert Vigoleis Thelen. Moderation: Lothar Schröder (Rheinische Post). Lesung: Kathleen Morgeneyer. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
8.11. --- Heine Haus Gespräch. Werner Spies / Durs Grünbein – „Bildsprache / Sprachbilder“. Ein Gespräch in der Reihe Kunst trifft Literatur. Die Begegnung von Werner Spies mit Durs Grünbein ist mehr als nur ein Gipfeltreffen Kunstschaffender. Sie ist auch ein Gespräch unter Kollegen. Denn der Kunsthistoriker, Romanist, Journalist und Ausstellungsmacher Werner Spies hatte von 1975 bis 2002 den Lehrstuhl für die Kunst des 20. Jahrhunderts an der Düsseldorfer Kunstakademie inne. Seit 2005 ist dort auch der Dichter Durs Grünbein Professor: im Fach Poetik. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört mit dem Georg-Büchner-Preis der bedeutendste deutsche Literaturpreis. Moderation: Andreas Platthaus (FAZ). 6-8 €. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
10.11. --- Heine Haus Lesung. Michael Köhlmeier – „Madalyn“. In der Reihe Neue Deutsche Literatur. Der Schriftsteller Sebastian Lukasser kennt seine Nachbarin Madalyn seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie kann ihm all ihre großen und kleinen Geheimnisse anvertrauen. Jetzt ist sie vierzehn und erlebt die Wirrnisse der ersten großen, und natürlich ausweglos komplizierten Liebe. Der österreichische Romancier Michael Köhlmeier lässt in „Madalyn“ sein Alter Ego Lukasser aus dem Jahrhundert-Panorama „Abendland“ nochmals aufleben, diesmal allerdings in einer Geschichte, die so etwas ist wie der poetologische Gegenentwurf zu „Abendland“. „So gerät dieses geistreiche Stück Prosa zum Lehrstück nicht nur über die Wagnisse und Gefährlichkeiten früher Liebe, sondern auch über das Schreiben an sich.“ (Sandra Kegel, FAZ). Veranstalter: Verein zur Förderung des Heinrich-Heine-Geburtshauses e.V., Müller & Böhm Literaturhandlung. 6-8 €. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
10.11. --- ZAKK Lesung mit Diskussion. Kerstin Köditz – „Und morgen - Extreme Rechte in Sachsen“. Zivilcourage ist wichtig, ebenso eine funktionierende Zivilgesellschaft. Aber selbst wenn beides vorhanden wäre, könnte damit allein der Aufstieg der NPD nicht gestoppt werden. Der „Aufstand der Anständigen“ bleibt Stückwerk ohne den „Aufstand der Zuständigen“. Der allerdings ist in Sachsen die Ausnahme. Stück für Stück verankert sich die extreme Rechte in der Mitte der Gesellschaft. Auf der Straße, in den Köpfen, in den Parlamenten...Kerstin Köditz dokumentiert und analysiert das Agieren der Neonazis und der Gegenwehr. Sie berichtet über Strategie, Positionen und Personen der extremen Rechten. Sie weiß: Je weniger links die Linke ist, desto stärker wird die Rechte. Veranstalter: Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (VDJ), Regionalgruppe Düsseldorf. Mitveranstalter: VVN-BdA Kreisvereinigung Düsseldorf und Buchhandlung BiBaBuZe. 19.30 Uhr. Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf.
11.11. --- Mayersche Droste Lesung. Wojciech Kuczok – „Lethargie“. Der polnische Schriftsteller Wojciech Kuczok stellt in der Mayerschen Droste seinen neuen Roman „Lethargie“ vor. Die Moderation übernimmt Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW und Düsseldorf. Die Veranstaltung findet auf Deutsch/Polnisch statt und ist eine Kooperation mit dem Polnischen Institut Düsseldorf und dem Literaturbüro NRW und Düsseldorf. Wojciech Kuczok, 1972 in Chorzów/Oberschlesien geboren, debütierte 1996 als Lyriker, er arbeitete als Journalist, Filmkritiker und Drehbuchautor. Bekannt wurde er mit seinen Erzählungen und seinem Roman Dreckskerl, für den er 2004 den wichtigsten polnischen Literaturpreis, den NIKE, erhielt. Die Verfilmung des Textes nach einem Drehbuch des Autors gewann 2004 auf dem Filmfestival in Gdynia den Hauptpreis. Das Buch wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt. 6-8 €. 20.15 Uhr. Königsallee 18, 40212 Düsseldorf.
14.11. --- Heine Haus Märchen-Matinee. 8. Düsseldorfer Märchenwochen – „Wenn der Hodja den Hershele auf den Arm nehmen würde“. Musikalische Märchen-Matinee mit Schelmen- und Narrengeschichten. Die Erzählerin Christiane Willms kennt so manche unerhörte Geschichte aus aller Herren Länder – verstanden werden diese überall, wo es Narren gibt. Thomas Hinz spielt dazu beherzte Stücke am Klavier von Debussy, Bartok und Chopin. Veranstalter: Erzählzeit e.V. 12. €. 11 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
16.11. --- Literaturbüro Frisch gepresst. Neue Bücher aus Düsseldorf. Harald Hordych, Gebrauchsanweisung für Düsseldorf. Kö und Couture, Kunstmetropole und Karnevalshochburg, Rheinterrassen und längste Theke der Welt: das augenzwinkernde Porträt einer lebenswerten Stadt, in der sich rheinische Gemütlichkeit und Avantgarde täglich verbrüdern. 18 Uhr. Bilker Straße 5, 40213 Düsseldorf.
19.11. --- Heine Haus Lesung. David Grossman – Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2010. In der Reihe Zeitzeugen. Der israelische Schriftsteller David Grossman ist ein politischer Autor, der es sich nicht leicht macht. Der Friedensaktivist und Kritiker des Nahostkonflikts bemüht sich vielmehr darum, die ganze Vielschichtigkeit der Probleme aufzuzeigen und Vereinfachungen zu widersprechen. David Grossmans Engagement für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern würdigt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am 10. Oktober mit der Zuerkennung des Friedenspreises. Im Heine Haus liest Grossman aus seinem neuesten Roman: „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“, in dem er schildert, wie in Israel das Schicksal der Menschen unauflöslich mit Politik verbunden ist. Moderation: Christoph Buchwald, Verleger des literarischen Verlags Cossee (Amsterdam) und langjähriger Freund von David Grossman. Begrüßung: Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Kulturstaatssekretär (a.D.). 8-10 €. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
22.11. --- Heine Haus Lesung. Alexander Nitzberg (Hrsg.) – Daniil-Charms-Werkausgabe. In der Reihe Nähe und Ferne. Daniil Charms war komisches Genie, Sprachartist, Meister des Absurden, kurzum: ein russisches Gegenstück zu Ringelnatz und Beckett. Bis in die späten 80er Jahre waren seine Texte in der Sowjetunion verboten, der kafkaeske Nonsens seines Werks scheint heute jedoch moderner denn je. Der Berliner Galiani Verlag hat sich nun an eine Werkausgabe des russischen Avantgardisten gemacht, die ersten beiden Bände sind gerade erschienen. Aus dem Russischen neu übersetzt wurden Charms Texte von dem Düsseldorfer Autor, Übersetzer, Librettist und Lyriker Alexander Nitzberg. Veranstalter: Heine Haus, (Kooperationspartner in der Reihe Nähe und Ferne sind das Literaturbüro NRW und das Heinrich-Heine-Institut). 5 €. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.
23.11. --- Literaturbüro Oscar-Loerke-Abend mit Lutz Seiler und Bernt Hahn. Oskar Loerke: Sämtliche Gedichte. Oskar Loerke (1884–1941) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten deutschen Lyriker der 20. Jahrhunderts. Seine Gedichte werden untern den Stichworten Expressionismus, Naturdichtung oder Innere Emigration kategorisiert. Loerkes Hauptwerk, seine Lyrik, wurde nun von Uwe Pörksen und Wolfgang Menzel neu herausgegeben. Lutz Seiler stellt Oskar Loerke in einem einleitenden Essay vor und lässt das Werk aus der eigenen Lektüreerfahrung heraus lebendig werden. Der Schauspieler Bernt Hahn liest Gedichte von Oskar Loerke. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Bilker Straße 5, 40213 Düsseldorf.
28.11. --- Marionettentheater Bücherbühne: Jutta Richter – „Hexenwald und Zaubersocken“. Für Familien mit Kindern ab 7 Jahren. Eigentlich kann sich Hexe Karla nicht beklagen: Sie ist jung, sie ist schön, sie hat ein windschiefes Häuschen im Wald und einen Hexenkessel, in dem sie Hexensuppe kocht. Wenn sie nur nicht so einsam wäre! Was aber tun junge Hexen, wenn sie einsam sind? Sie stricken Zaubersocken und - warten. Irgendwann gelangen die Socken an die Füße des Richtigen und bringen ihn in den Hexenwald. Und so zieht es auch den einsamen Kohlenträger Robert eines Tages unwiderstehlich zu Hexe Karla. Eine Hexengeschichte, die kleine und große Leser zum Schmunzeln bringt. 3 € Eintritt frei für Inhaber des Düssel-Passes (Anmeldung/Kartenabholung erforderlich). 15 Uhr. Bilker Straße 7, 40213 Düsseldorf.
23.11. --- Stadtbibliothek Lesung. Rolf Schneider - „20xBrandenburg“. Der bekannte Schriftsteller Rolf Schneider hat in 20 Essays eine literarische Reise durch Geschichte und Gegenwart Brandenburgs unternommen. Dabei sind ihm ganz unterschiedliche Menschen und Landschaften begegnet: Vom alten Derfflinger bis Gottfried Benn, von Walther Rathenau bis Hedwig Bollhagen, von der Schorfheide bis zu den Seelower Höhen, vom Schwedter Industriekombinat bis zum idyllischen Schloss Rheinsberg. Eintritt frei. 19 Uhr. Breite Straße 40, 16225 Eberswalde.
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2.11. --- Verlagshaus S. Fischer Lesung. Gert Scobel – „Der Ausweg aus dem Fliegenglas“. Glaube und Vernunft – für die meisten Menschen sind dies entgegengesetzte Welten, die sich nicht miteinander versöhnen lassen. Es scheint, als könnte man nur der einen oder der anderen Seite angehören. Doch was, wenn man sich weder ausschließlich auf den Glauben noch auf die Vernunft verlassen kann (oder will)? Der bekannte Wissenschaftsautor und Fernsehjournalist Gert Scobel zeigt in seinem so gedankenreichen wie anregend-unterhaltsamen Buch, dass es sich lohnt, sich in beiden Welten auszukennen. Viele der Konflikte zwischen Religion und Wissenschaft beruhen auf irrigen Annahmen, auf Missverständnissen und Illusionen. So geraten wir in die Situation der Fliege, die im Glas gefangen ist: Da sie die durchsichtige Wand nicht sieht, fliegt sie bis zur Ermattung immer wieder gegen dieselbe Stelle. Lesung und Gespräch mit Gert Scobel. Der Eintritt ist frei. 19.30 Uhr. Hedderichstraße 114, 60596 Frankfurt am Main.
3.11. - 5.11. Literaturhaus Gastveranstaltung: Kulturtage der Europäischen Zentralbank – Niederlande 2010 Café Amsterdam. Fast überall in der Welt ist die Kneipe Treffpunkt, Ort der Diskussion und auch der Lesung. In Amsterdam hat das „bruin café“ Tradition. Daran knüpft das Literaturprogramm der niederländischen Kulturtage an: Drei Tage lang ist das Literaturhaus „Café Amsterdam“ – ein Ort der Begegnung und einmalige Gelegenheit, sich mit niederländischer Kultur vertraut zu machen.Nähere Informationen unter: www.ecb.europa.eu/kulturtage.
3.11. --- Literaturhaus Lesung. Julia Franck und Arnon Grünberg - Deutsch-Niederländischer Literaturdialog. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
4.11. --- Literaturhaus Lesung. Paul Scheffer und Adriaan van Dis - ein Stadtsoziologe und ein Romancier über gesellschaftliche Umbrüche. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
5.11. --- Literaturhaus Abschlussfeier. Maarten Asscher, Marente de Moor und Adriaan van Dis. Mit Livemusik von Sonja van Hamel & Friends. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
10.11. --- Literaturhaus Lesung. Miriam Meckel – „Brief an mein Leben“. Moderation: Holger Heimann (Börsenblatt). Die Anzeichen sind immer da, wo man den Spaß gehabt hat. Oder anders: Wir brechen da, wo wir uns verbogen haben. An Symbolik ist aber auch kaum zu übertreffen, was ausgerechnet der Kommunikationswissenschaftlerin, Publizistin, Medienexpertin und einstigen Staatsekretärin Miriam Meckel widerfährt: Sie erleidet ein Burnout. Jene reüssierende Volkskrankheit, die linear übersetzt zunächst einmal sagt: Ausgebrannt. Und die so eine Art krasses Krankheitsideal sein muss. Jedenfalls steigt die Zahl derer, die in ihre Fänge rasen. Jedenfalls optimieren wir die Erreger: Druck, Zeitmanagement, ständige Bereitschaft. Oder wie der englische Dichter Michael Hofmann an ganz anderer Stelle und in etwa einmal schrieb: Irgendwann teilst du dir die Zeit in Bruchstücke ein, geteilte Rationen, dann geviertelt. Jetzt ist es ein Würfel Zucker pro Tag. – Miriam Meckel hat ein Buch über ihre Läuterung geschrieben, über das, wovon sie sich immer abgelenkt hat. „Brief an mein Leben“ (Rowohlt) ist aber auch ein kalter Umschlag für die Ungewarnten, die Überdreher, die Überhitzten. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
11.11. --- Literaturhaus Lesung. Anita Albus und Thomas Hettche – „Kunst und Leben“. Was bedeutet es, wenn eine Kunst die Biografie auf unausweichliche Weise bestimmt? Der Schriftsteller und Essayist Thomas Hettche spricht für das Literaturhaus mit Künstlern über den Raum, den sie ihrer Begabung im Leben eingeräumt haben, den Preis, den sie dafür zahlen, und ihren Lohn. Hettches zweiter Gast ist Anita Albus. Spätestens seit „Die Kunst der Künste“, ihrem Bestseller in H.M. Enzensbergers Anderer Bibliothek, gilt die Malerin und Schriftstellerin als Expertin längst vergessener Künste. Ihre Essays zu Maltechniken und Farbpigmenten sind dabei ebenso wie ihre eigenen Bilder (etwa die erlesenen Miniaturen seltener Vögel) und selbst ihre Lebensweise zwischen München und dem Burgund Ausdruck eines tiefen Wissens um künstlerische Notwendigkeiten, denen Mode und Zeitgeschmack nichts anhaben. Möbliert von Christoph Dettmering / www.dettmering-restaurator.de. 8-12 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
14.11. --- Literaturhaus Basteln mit der Ateliergemeinschaft LABOR. Mit Jörg Mühle, Moni Port, Philip Waechter u. a. Kritzelbücher für Kinder sind nichts Neues. Oder doch?! Wenn sich die Frankfurter Ateliergemeinschaft LABOR zusammensetzt und die Vorlage für Kinderuniversen entwickelt, dann muss man damit rechnen, dass Popelkunde betrieben oder mit Zahnbürsten gemalt wird, dass Papier geküsst oder zerschnibbelt, geklebt oder geflochten wird. Und heute Nachmittag sind alle zehn Künstler des wunderbaren neuen Gemeinschaftsprojekts „Kinder Künstler Mitmach-Buch“ (Beltz & Gelberg) im Literaturhaus, um mit unerschrockenen Kindern Käsebrote in Käseboote zu verwandeln, Alufolienaußerirdische auf die Reise zu schicken und Verdauungsprozesse zu dokumentieren. Mit von der Partie sind: Kirsten Fabinski, Christopher Fellehner, Zuni Fellehner, Anke Kuhl, Alexandra Maxeiner, Jörg Mühle, Moni Port, Natascha Vlahović, Philip Waechter und Claudia Weikert. Herzlich willkommen! Kinderbuch-Sonntag ab 6 Jahren / Eine Veranstaltung des Jungen Literaturhauses Frankfurt. 3 €. 15 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
16.11. --- Literaturhaus Lesung. Die open mike-Preisträger 2010 & Thomas von Steinaecker. Moderation: Thomas Wohlfahrt (Literaturwerkstatt Berlin). Was haben Zsuzsa Bánk, Karen Duve, Julia Franck, Terézia Mora, Tilman Rammstedt, Kathrin Röggla, Judith Zander und Ulf Stolterfoht in jedem Falle gemein? Sie alle traten früh und jung beim Berliner Wettlesen „open mike“ auf. Dieser Novembertermin in der dortigen Literaturwerkstatt hat sich beharrlich zum heißen Gradmesser für gute und zugleich erfolgreiche Literaturen entwickelt. Schon zwei Tage nach der Kür der Gewinner reisen diese nun an das Literaturhaus Frankfurt und lesen. Außerdem sprechen sie über ihre Erfahrungen als Autoren und Teil eines Wettbewerbs, der auch Umschlagplatz ist für Meinungen, Karrieren, Tendenzen. Als Ehrengast außerdem dabei Thomas von Steinaecker. Der hat 2003 am open mike teilgenommen, ist inzwischen renommierter Autor, Leiter der open writing-Schreibwerkstatt in Frankfurt und berichtet nun aus dem Arbeitsleben eines Autors und liest eigene Texte. Eintritt frei. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
17.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Verleihung des Literaturpreises 2010 der Jürgen Ponto-Stiftung an Barbara Aschenwald. Laudatio: Hans-Martin Gauger. Mit Gerhard Köpf und Christine Pitzke. Die Jürgen Ponto-Stiftung vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis in diesem Jahr an die Autorin Barbara Aschenwald. Die Stiftung zeichnet Aschenwald für ihr literarisches Debüt „Leichten Herzens“ aus (Skarabæus Verlag), weil sie darin „ernsthafte, ungewöhnliche und erstaunliche Erzählungen“ vorgelegt hat und sich „stilistisch deutlich von der Schreibweise junger Autoren abhebt“. Aschenwald fängt Beobachtungen ein zu unserer Welt, wie sie jetzt im Kleinen und Großen ist. In dreizehn Prosastücken erzählt die in Innsbruck lebende und 1982 geborene Autorin Geschichten rund um das Leben, die von Liebe und Zerstörung, von Schönheit und Verzweiflung handeln. Mit Barbara Aschenwald lesen an diesem Abend Christine Pitzke und Gerhard Köpf, die in den Jahren 2004 und 1982 den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung erhalten haben. Eintritt frei. 19 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
19.11. --- Literaturhaus Lesung. Alfred Andersch – „revisited: Die Sebald-Debatte und ihre Folgen“. Mit Rhys Williams, Stephan Reinhardt, Markus Joch, Alexander Ritter, Rolf Seubert, Felix Roemer und Jörg Döring. Moderation: Jörg Döring (Universität Siegen). Öffentliche Literaturwissenschaft: Die internationale Tagung „Andersch revisited“, bei der auch nicht-wissenschaftliches Publikum ausdrücklich erwünscht ist, beschäftigt sich einen Tag lang mit Leben und Werk des bedeutenden Nachkriegsautors Alfred Andersch (1914 – 1980). Andersch war 1993 der Gegenstand einer Invektive des Germanisten und Schriftstellers W.G. Sebald (1944 – 2001), die sich mit Anderschs Biografie während des Dritten Reiches beschäftigte. Moralische Verfehlungen aus dieser Zeit, denen gegenüber Andersch sich nicht anders als beschönigend verhalten habe, beschädigten dadurch auch sein literarisches Werk, so Sebald. Wie also hängen Leben und Werk eines Autors voneinander ab? Die Tagung möchte die Debatte bilanzieren, die sich an die Sebald-Invektive anschloss und dabei Anderschs Werkbiografie in den Mittelpunkt stellen. Welche Rolle spielt biografischer Stoff für Anderschs literarisches Werk? Das ausführliche Tagesprogramm finden Sie unter www.literaturhaus-frankfurt.de. Eintritt frei. Von 10 – 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
22.11. --- Literaturhaus Lesung. ZeitBrüche – Diagnosen zur Gegenwart: Moral der Banken? Mit u. a. Claudia Honegger, Anja Kohl und Sighard Neckel. Gesprächsleitung: Peter Kemper (hr2-kultur). Der Schockzustand nach Zusammenbruch der Lehman Brothers im Herbst 2008 hat sich gelöst. Die Maßnahmen zur Stützung und Kontrolle des Finanzsystems haben die Stimmung oberflächlich beruhigt. Doch hat sich durch die Krise in der scheinbar den Realitäten entrückten Finanzwelt, in der Banker, Händler, Analysten und Rechner unbehelligt von Politik und Öffentlichkeit ihre riskanten Geschäfte betreiben, etwas verändert? Zeigen die Ermahnungen zu verantwortungsvollem Handeln Wirkung? Oder entstammen sie einer vergangenen Welt, die der Finanzmarktkapitalismus längst hinter sich gelassen hat? Sind Banken ein System der strukturierten Verantwortungslosigkeit – determiniert von anonymen Gesetzen des Marktes? Im Literaturhaus diskutieren u. a. Claudia Honegger (Universität Bern), Anja Kohl (ARD) und Sighard Neckel (IfS und Universität Wien).3-5 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
23.11. --- Literaturhaus Lesung. Christian Golusda, Elsemarie Maletzke und Frank Wolff Sturm und Tang oder Versgruß vom Vesuv. Die Reisejournalistin und Autorin Elsemarie Maletzke (Frau M.) und der Universalkünstler und Arzt Christian Golusda (Doktor Krittel) grüßen sich aus Nah und Fern in Reimen. Und gewürdigt wurde das zuletzt mit dem Robert-Gernhardt-Förderpreis 2009. Der Frau M. kommt dabei die Rolle der berufsbedingt durch die Welt Fliegenden zu, während Doktor Krittel, eher bodenständig und von Flugangst befallen, näher liegende Ziele aufsucht oder gleich von zu Hause aus antwortet. Sie schickt ihm Sonette vom Sambesi, Terzinen aus Tamil Nadu, Haikus aus Hokkaido und Knittelverse von Kap Hoorn. Er antwortet ihr im Gegenzug mit Oden aus dem Frankfurter Ostend und Sestinen aus dem Sandweg. Zudem dabei an diesem versfüßigen Reiseabend zwischen „Sturm und Tang“ (weissbooks.w) die Cellolegende Frank Wolff. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
26.11. --- Literaturhaus Lesung. ZEIT-Vorlesetag mit Mäuseheld Despereaux und Rosemarie Fendel. Die Stiftung Lesen und DIE ZEIT initiieren jährlich gemeinsam den bundesweiten Vorlesetag. Mit dabei das Literaturhaus Frankfurt. Hier nimmt die Schauspielerin Rosemarie Fendel die schöne wie wichtige Aufgabe des Vorlesens in ihre Hände und liest aus dem Mäuse-Drama „Despereaux“. Dabei kennt die Geschichte der US-amerikanischen Autorin Kate DiCamillo kaum jemand so gut wie sie. Denn Fendel hat sie bereits als Hörbuch gesprochen (Hörcompany). Tragik und Komik liegen nah beieinander im Leben des Mäusehelden Despereaux. Er ist klein, hat riesige, blumenkohlknautschige Ohren und ist doch schrecklich verliebt, verliebt in die Menschenprinzessin, die es zu befreien gilt aus einem dunklen Verlies. Der Weg dorthin ist voller Abenteuer. Lesung für Schulklassen ab 7 Jahren / Anmeldung unter lindner@literaturhaus-frankfurt.de. Eintritt frei. 10 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.
21.11. --- Kleist-Museum Lesung. „20xBrandenburg“ - Lesung zur Eröffnung der Stadt-Land-Buch in Frankfurt/Oder. Zur Eröffnung von „Stadt-Land-Buch" laden die Frankfurter Veranstalter gemeinsam mit dem Landesverband des Börsenvereins zu einer Lesung des Schriftstellers Rolf Schneider ein, der in 20 Essays eine literarische Reise durch Brandenburg unternimmt. Schneider erzählt von seinen Begegnungen mit Menschen und Landschaften: vom alten Derfflinger bis Gottfried Benn, von Walther Rathenau bis Hedwig Bollhagen, von der Schorfheide bis zu den Seelower Höhen, vom Industriekombinat Schwedt bis zum idyllischen Schloss Rheinsberg. Eintritt frei. 17 Uhr. Faberstraße 7,15230 Frankfurt/Oder.
11.11. --- Alter Wiehrebahnhof Lesung. Zum 80. Geburtstag der Schweizer Autorin und Künstlerin Erica Pedretti. Anlässlich ihres 80. Geburtstags widmet die Veranstaltungsreihe HörBAR einen Abend der renommierten Schweizer Autorin Erica Pedretti. Präsentiert werden die drei Hörspiele „Badekur“ (SWR 1971), „Kaninchen“ (SWR 1972) und „Catch as Katz can“ (DRS 1972). In Beckettscher Modernität mischt die Autorin in diesen Stücken Motive aus Musik, Poesie und Erzählung. Thema ist die Entfremdung und Vereinzelung. So spielt „Badekur“ in einem Kurort, in einem kleinen Hotel. Die inneren Monologe aller Figuren werden als Geraune der Anderen in dieser kleinen Gesellschaft mehrstimmig überlagert und rhythmisiert hörbar. Im Hörstück „Kaninchen“ steht die Zoologie der Tiere in Relation zu den Personen, die mit ihnen in Berührung kommen; Kindheitserinnerungen und Traumerlebnisse werden mit sozialen und genetischen Strukturen in einen Zusammenhang gebracht. In „Catch as Katz can“ bewegen wir uns in einem bedrängend labyrinthischen Laden für Künstlerbedarf, in dem ein Maler inmitten von Farben, Gerüchen und französischen Satzfetzen tätig ist. Plötzlich tauchen Katzen auf, eine Erzählung bricht ein und ein eher unappetitliches Abendessen wird angerichtet... Wie in »Kaninchen« verwischt die Perspektive zwischen Menschen und Tieren, und es „catchen“ die Katzen. Eine Allegorie auf den Alltag des modernen Menschen (und Künstlers). Eine Veranstaltungskooperation von Literaturbüro Freiburg, Kommunales Kino, SWR2 und dem Zentrum für Anthropologie und Gender Studies. 4-5 €. 20Uhr. Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
12.11. --- Alter Wiehrebahnhof Werkstatt. „Jugend schreibt“. Zu Gast in der Textwerkstatt: Gunther Geltinger. Oberstufenschülerinnen und -schüler treffen sich regelmäßig zu halbtägigen Werkstattgesprächen im Literaturbüro, um eigene Texte zu lesen und darüber zu diskutieren. „Jugend schreibt“ erwartet im November einen ganz besonderen Gast: Gunther Geltinger wird im Rahmen des 24. Freiburger Literaturgesprächs mit den Jugendlichen der Werkstatt über das eigene Schreiben und die Arbeit mit Sprache sprechen. Als „vollkommen uncooles Buch“ beschreibt der Autor sein Debüt MENSCH ENGEL. Im Mittelpunkt steht der junge Leonard Engel, der in die Welt zieht, auf der Suche nach Sinn und Liebe. Der Text ist das leidenschaftliche Selbstportrait eines jungen Mannes, der seine Wahrheit sucht und dabei ganz nebenbei erzählt, warum das Leben eigentlich nicht auszuhalten ist. Gunther Geltinger wurde 1974 in Erlenbach am Main geboren und studierte in Wien Drehbuch und Dramaturgie sowie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Die Moderation übernehmen Bernd-Jürgen Thiel und Martin Gülich. Anmeldung bitte im Literaturbüro unter 0761/289989 oder info@literaturbuero-freiburg.de. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Freiburg, dem Markgräfler Gymnasium Müllheim und dem Regierungspräsidium Freiburg. Eintritt frei. 15.30-18 Uhr. 2. Obergeschoss | Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
14.11. --- SWR Studio Freiburg Gespräch. Prädikat wertvoll! Über Maßstäbe guter Literatur. Im Rahmen des 24. Freiburger Literaturgesprächs. Gute Elektrogeräte prüft und empfiehlt die Stiftung Warentest – gehaltvolle Bücher die Zunft der Literaturkritiker. Doch auch Schriftsteller bilden im Verlauf ihrer persönlichen Schreibbiografie und im kritischen Rückblick auf ihre eigenen Texte Kategorien und Maßstäbe für gute Literatur heraus. Darüber sprechen die drei Autoren Georg Klein, diesjähriger Buchpreisträger der Leipziger Buchmesse, Sabine Peters, Schriftstellerin und Literaturkritikerin, sowie Ulrike Almut Sandig, ehemalige Mitherausgeberin der EDIT, einem Magazin für junge deutschsprachige Prosa, Essayistik, Lyrik und Kritik. Eine Veranstaltung Literaturbüros Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Freiburg und dem SWR Studio Freiburg. 5 €. 11 Uhr. Schlossbergsaal, Kartäuserstraße 45, 79102 Freiburg.
18.11. --- Waschsalon „Wasch&Fun“ Literatur im Sortiment. Hanna Lemke im Waschsalon. Auf dem Weg zum Lesesaal blieb ich auf der Treppe stehen und legte meine Hände auf das Mamor des Geländers, führte die Linie meiner Adern fort in denen des Steins. Ich las keine Zeile an diesem Tag. (Hanna Lemke, Gesichertes). Literatur im Sortiment wählt nach zahlreichen Auftrittsorten nun für seine sechste Veranstaltung einen Salon: Im Waschsalon „wasch&fun“ liest Hanna Lemke – ohne Vorwäsche und Schleudergang – aus ihren leisen und verstörenden Kurzgeschichten, jüngst unter dem Titel »Gesichertes« im Antje Kunstmann Verlag erschienen. Gesichert ist in den Texten wenig, weder das eigene Leben, die berufliche Existenz, die Zukunft noch die Liebe. In einer eindringlich konzentrierten Sprache erkundet Hanna Lemke die zufälligen Begegnungen und brechenden Beziehungen, die Spannungen und Unsicherheiten an den Randgebieten unseres Lebens, dort, wo sich bisweilen auch unser nächster Waschsalon befindet. Hanna Lemke wurde 1981 in Wuppertal geboren und studierte von 2002 bis 2004 am Literaturinstitut Leipzig. Ihre Geschichten werden als das überraschendste Erzähldebüt seit langem gefeiert. Gegenwärtig lebt sie in Berlin. 4-6 €. 20 Uhr. Egonstraße 25, 79106 Freiburg.
25.11. --- Alter Wiehrebahnhof Gespräch. Literarisches Werkstattgespräch. Im „Literarischen Werkstattgespräch“ können Schreibende unveröffentlichte literarische Texte zur Diskussion stellen. Die Veranstaltung findet monatlich jeweils am letzten Donnerstag statt. Textbewerbungen bitte bis spätestens eine Woche vor dem Gespräch ans Literaturbüro schicken. Eintritt frei. 20 Uhr. Galerie, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
28.11. --- Vorderhaus Preisverleihung. Kinder-und Jugendschreibwettbewerb „Reise...“. Im Rahmen einer Überraschungsparty im Vorderhaus – Kultur in der Fabrik werden die besten eingereichten Geschichten und ihre Autorinnen und Autoren zum diesjährigen Thema „REISE...“, dem Schreibwettbewerb für Mädchen und Jungen von 12-16 Jahren, prämiert. Eine Veranstaltungskooperation von Literaturbüro Freiburg, Vorderhaus – Kultur in der Fabrik, SWR Studio Freiburg und Kulturamt der Stadt Freiburg – STORIES Jugendliteraturtage. Eintritt frei. 19 Uhr. Kultur in der Fabrik, Habsburger Straße 9, 79104 Freiburg.
30.11. --- Alter Wiehrebahnhof Werkstatt. REISE. Ganztägige Text- und Schreibwerkstatt für Jugendliche ab 16 Jahren. ... ob mit Reisefieber, Reisepass oder Reisegruppe, ob legal oder illegal, ob mit Reisebekanntschaft oder Reiseapotheke, in dieser oder in einer anderen Welt – ein Reiseverbot gibt es in unserer ganztägigen Werkstatt ebenso wenig wie eine festgelegte Reiseroute. In der Text- und Schreibwerkstatt stehen Texte im Mittelpunkt, die sprachlich oder inhaltlich ihre gewohnten Plätze verlassen und sich auf den Weg, auf die Reise machen. Ob es sich dabei um die reale Welt oder um ausgedachte oder innere Welten handelt, ist Euch überlassen – die Route legt ihr fest. Im Rahmen dieser kreativen Schreibwerkstatt sollen aber auch neue Texte zum Thema geschrieben werden. Deshalb können auch Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die vorher keine Texte eingesandt haben. Moderation: Bernd-Jürgen Thiel (langjähriger Moderator von Schreibwerkstätten) und Martin Gülich (Schriftsteller). Schriftliche Anmeldung (Name, Adresse, Schule und Jahrgangsstufe) mit eigenem Text (max. 5 Seiten) an das Literaturbüro Freiburg, Alter Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg im Rahmen von STORIES Literaturtage. 9 Uhr – 12.30 Uhr und 14 Uhr – 16 Uhr. 2. OG, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
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2.11. --- Literarisches Zentrum Lesung. Elisabeth Zöller – „Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens“. Elisabeth Zöller ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Ihr Roman „Schwarzer, Wolf, Skin“ erregte großes Aufsehen. Für ihr Buch „Anna rennt“ erhielt sie den Katholischen Jugendbuchpreis, für „Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens“ den Gustav-Heinemann-Friedenspreis. 2007 wurde Elisabeth Zöller für ihr Engagement gegen Gewalt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Münster. 19.30 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.
11.11. --- Literarisches Zentrum Lesung. Sineb El Masar – „Gazelle“. Ob deutsch-irische Nachwuchsfotografin mit 4 Jahren, jordanische Studentin, die als Eskortdame arbeitet oder Shanghaier Architekt, der sich der Meditation verschrieben hat: Die Gazelle versammelt sie alle auf ihren Seiten. Die Zeitschrift, die sich selbst ein multikulturelles Frauenmagazin nennt, bietet eine Plattform vor allem für Frauen mit Migrationshintergrund. Seit 2006 erscheint zweimal jährlich das Magazin, das verschiedensten Themen Raum gibt, Personen porträtiert und dabei hochglänzend unterhält. Mit unerschöpflicher Energie und Ideenreichtum gibt die 1981 geborene Sineb El Masrar, Tochter marokkanischer Einwanderer, ihre eigene Zeitschrift heraus. Um unabhängig publizieren zu können, gründete die gebürtige Hannoveranerin in Berlin eigens ihren selbstfinanzierten Verlag. Ihre Gazelle schlägt Haken durch die Savanne der deutschen Zeitschriftenlandschaft und lässt die faden Konventionen anderer Frauenmagazine hinter sich. Das Gespräch mit Sineb El Masrar, die am folgenden Tag auch im Rahmen von „Literatur macht Schule“ zu Gast sein wird, führt die Dramaturgin und Autorin Luise Rist. 3,50-6,50 €. 20 Uhr. Düstere Straße 20, 37073 Göttingen.
16.11. --- Altes Rathaus Lesung. Péter Esterhazy – „Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane)“. Wenn er Ich sagt, erklärte Péter Esterházy schon in Kleine ungarische Pornographie, meine er stets auch jenen Trottel, den er gerade gestalten will. Immer schon gehört die scheinbar oft bis zur Deckungsgleichheit reichende spielerische Nähe von Verfasser und Erzähler, von Faktischem und Fiktivem zu seiner Prosa. – In diesem Herbst nun legt der Berlin Verlag den ersten Roman des schwebenden Ironikers endlich auf Deutsch vor. Als Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) 1979 in Ungarn erschien, war sofort klar, dass hier einer antrat, die ungarische Literatur grundzuerneuern. Teil I des Romans ist die Parodie eines Produktionsromans, jener Gattung, in der man gemäß sozialistischer Kulturpolitik von der Arbeiterklasse zu erzählen hatte. In Teil II, „E.s Aufzeichnungen“, berichtet der Chronist Peter Eckermann sehr vergnüglich über die Umstände, unter denen Teil I vom „Meister“ geschrieben wurde. Das ist der eigentliche Produktionsroman in Esterházys Sinn. Die Lektorin Katharina Raabe (Berlin) spricht mit dem Autor über diese Keimzelle all seiner späteren Themen und Schreibweisen und seiner ureigenen Gewitztheit. 8,50-13,50 €. 20 Uhr. Markt 9, 37073 Göttingen.
27.11. --- Hausbesuch X Lesung. Nino Haratischwili – „Juja“. „Prosa ist wie eine Ehe und Theaterstücke sind wie Liebhaber“, meint Nino Haratischwili. Bislang präsentierte sie in Göttingen vor allem ihre Liebhaber: Im Februar 2010 wurde ihr Stück Zorn am Deutschen Theater uraufgeführt, in dieser Saison ist sie als Hausautorin dort. Nun hat die junge Georgierin ihre erste Ehe geschlossen. Ihr Roman Juja, im Verbrecher Verlag erschienen, basiert auf einer wahren Begebenheit. Haratischwili belebt den geheimnisvollen Fall eines weiblichen Werther-Effekts wieder: Im Paris der 50er Jahre schreibt eine 17-Jährige einen aufwühlenden Prosatext. Zwei Jahrzehnte später veranlasst dieser andere Frauen, sich wie die Autorin das Leben zu nehmen. 2005 stoßen einige Figuren auf den Fall und versuchen, ihm auf den Grund zu gehen. Ungewollt geraten sie in den Sog dieses merkwürdigen Buches und verstricken sich zunehmend darin. Juja ist eine virtuose Engführung von unterschiedlichen Stimmen, ein Ineinanderlaufen von Vergangenem und Gegenwärtigem. In unserer Reihe „Hausbesuch“ liest Haratischwili, Trägerin des Adelbertvon Chamisso-Förderpreises 2010, bei Käse und Wein in einem Göttinger Wohnzimmer aus ihrem eindrücklichen Debütroman. Nur VVK. Privatwohnung - Ortsangabe bei Ticketkauf. VVK ab € 16,50/12,50. 20 Uhr.
3.11. --- Koeppen Haus Lesung. Zweisprachige Lesung: Tuuve Aro – „Karmiina K.: Ich bin okay“. Eine Veranstaltung des Lehrstuhls für Fennistik, Nordische Abteilung der Universität Greifswald. Einen Tag vor ihrem 17. Geburtstag gelingt es Karmiina, sich aus dem Kellerverlies zu befreien, in dem sie als Gefangene von Tischler Keränen, ihrem Vater, aufwachsen musste. Die durch einen Brunnensturz als Säugling halbseitig entstellte Karmiina erschlägt ihren Vater, schlägt den in plötzlicher Vorahnung herbeigeeilten Hauptwachtmeister Mielonen bewusstlos, stiehlt seine Uniform und macht sich mit Käfer Kaspar in der Tasche auf in die Stadt, zur Wohnung der verhassten Stiefmutter - die einzige Adresse, die sie kennt. Unterwegs trifft sie Maisa, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, wird auf einer Szene-Party als neue Stilikone gefeiert und landet im Morgengrauen in der berüchtigten Kommune der „Grünen Gefahr“, von wo aus sie gemeinsam zu einer Demo und Aktion im Parlament aufbrechen, um vor einem gekaperten Mikrofon der Welt in Erinnerung zu bringen: „Eine bessere, andere Zukunft ist möglich.“ Im Parlament begegnet sie ihrer geliebten Zwillingsschwester, die entgegen den Erzählungen ihrer Familie nicht im Brunnen sterben musste, weil Karmiina auf sie fiel, sondern von einer wohlhabenden Familie adoptiert wurde, und die nun die Existenz einer verkrüppelten Schwester nicht wahrhaben will. Während all dessen bleibt ihr Hauptwachtmeister Mielonen dicht auf den Fersen und findet Karmiina schließlich bei der vom Alkohol gezeichneten Tischlersfrau. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Bahnhofstraße 4, 17489 Greifswald.
5.11. --- Koeppen Haus Lesung. Georg Zoche – „Welt Macht Geld“. Im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage. Die weltweite Finanzkrise hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wenig wir tatsächlich über unser Geldsystem wissen. Was ist Geld eigentlich? Wo kommt es her? Wer macht es und wer legt fest, wie viel Zinsen wir zu zahlen haben oder für unser Guthaben erhalten? Georg Zoche, Gewinner des UNESCO-Essaywettbewerbs „Global Governance“, beschreibt in „Welt Macht Geld“ Wesen und Macht des Geldes im 21. Jahrhundert. Er erklärt, wie der Trick mit der Immobilienblase funktionierte, wo das Geld geblieben ist und was das mit Krieg und Macht zu tun hat. Er liefert die Grundlagen zu einem neuen Verständnis von Geld, Finanzkrise und internationaler Politik. Sein Buch entstand in jahrelangen Recherchen und basiert auf bisher weitgehend unbekannten Protokollen der amerikanischen Zentralbank. Georg Zoche, geboren 1968, studierte Maschinenbau und Philosophie und setzt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema „Global Governance“ auseinander. Er hat 2001 die Transnationale Republik mitbegründet, der weltweit rund fünftausend Bürgerinnen und Bürger aus über hundert Ländern beigetreten sind. Mit freundlicher Unterstüzung des Fachschaftsrates Philosophie der Universität Greifswald. 3-5 €. 20 Uhr. Bahnhofstraße 4, 17489 Greifswald.
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1.11. --- Hamburger Institut für Sozialforschung Vortrag. Institutsmontag: Dr. Karin Jurczyk (HIS) – „Familie als Mitte, Familie in der Mitte? Gesellschaftliche Verschiebungen“. Moderation: Prof. Dr. Heinz Bude (HIS). Zweiter Vortrag im Rahmen der InstitutsMontagsreihe „Gefährdung der Mitte? Soziale und politische Unsicherheiten in der Gegenwartsgesellschaft“. Ist Familie noch die Mitte der Gesellschaft, die „Keimzelle des Staates“? Bislang war eine solche Beschreibung stets an traditionelle Familienformen und Geschlechterrollen verknüpft. Dass diese sich sehr geändert haben, führt zu mehrdeutigen Entwicklungen: Studien belegen einerseits, dass Familien nach wie vor ein hohes Kohäsionspotenzial besitzen, in denen Bindungen gelebt, Solidarität eingeübt und Sorgeleistungen erbracht werden, andererseits zeigen sich Grenzen: Familie wird für alle Beteiligten zu einer prekären Herstellungsleistung. Gleichzeitig geraten Familien von der Mitte an die Ränder der Gesellschaft, es gibt eine Polarisierung von Elternschaft in den oberen und unteren Schichten. Insbesondere die Eltern der Unterschicht geraten dabei in Generalverdacht, nicht mehr die „richtigen“ Leistungen für ihre Kinder und die Gesellschaft zu erbringen. Familien- und gesellschaftspolitische Maßnahmen lassen sich durchaus in die Richtung interpretieren, dass heute die „falschen Leute“ Kinder kriegen. Dass Familie ein strukturelles Armutsrisiko ist und die Belastungen vor allem den Frauen und Kindern aufgedrückt werden, wird im neoliberalen Diskurs um Befähigung und Aktivierung jedoch ignoriert. Dr. Karin Jurczyk, Soziologin und Politologin; Leiterin der Abteilung „Familie und Familienpolitik“ am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München. Moderation: Prof. Dr. Heinz Bude, Soziologe; Leiter des Arbeitsbereichs „Die Gesellschaft der Bundesrepublik“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Eintritt: frei. 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr). Mittelweg 36, 20148 Hamburg.
1.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Kriminelle Eröffnung: Ingrid Noll & Ulrich Wickert. Ingrid Noll liest aus „Ehrenwort“, Ulrich Wickert liest aus „Das achte Paradies“. Volker Albers moderiert. Musik von Salut Salon. 16 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
2.11. --- Kampnagel – k2 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Grauen aus dem Netz: Jilliane Hoffman. Jilliane Hoffman liest aus „Mädchenfänger“. Sandra Quadflieg liest den deutschen Text. Margarete von Schwarzkopf moderiert. 12 €. 18 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
2.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Dunkle Zeiten: Åke Edwardson. Åke Edwardson liest aus „Der letzte Winter“. Oliver Mommsen liest den deutschen Text. Margarete von Schwarzkopf moderiert. 12 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
2.11. --- Kampnagel – k1 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Reise ohne Gnade: Zoran Drvenkar. Zoran Drvenkar liest aus „Du“. Antje Flemming moderiert. 10 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
3.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Familiäre Abgründe: Val McDermid. Val McDermid liest aus „Vatermord“. Margarete von Schwarzkopf moderiert. Jürgen Heinrich liest den deutschen Text. 12 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
3.11. --- Kampnagel – k1 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Geheime Mission: Wolfgang Schorlau. Wolfgang Schorlau liest aus „Das München-Komplott“. Harald Butz moderiert. 10 €. 18 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
3.11. --- Kampnagel – k2 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Schatten der Vergangenheit: Jan Seghers. Jan Seghers liest aus „Die Akte Rosenherz“. Volker Albers moderiert. 10 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
4.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Ausverkauft. Unplugged – Die ???. Mit Andreas Fröhlich, Oliver Rohrbeck und Jens Wawrczeck. 12 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
4.11. --- Kampnagel – k1 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Kriminelles aus Südafrika: Deon Meyer. Deon Meyer liest aus „Dreizehn Stunden“. Mechthild Großmann liest den deutschen Text. Regula Venske moderiert. 10 €. 18 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
4.11. --- Kampnagel – k2 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Wettlauf gegen das Vergessen: John Katzenbach. John Katzenbach liest aus „Der Professor“. Rainer Strecker liest den deutschen Text. Günter Keil moderiert. 12 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
5.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Nordische Nacht: Roslund & Hellström, Helene Tursten und Ann Rosman. Roslund & Hellström lesen aus „3 Sekunden“, Helene Tursten liest aus „Der im Dunkeln wacht“, Ann Rosman liest aus „Die Tochter des Leuchtturmmeisters“. Stephan Benson liest die deutschen Texte. Dagmar Mißfeldt moderiert. 14 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
5.11. --- Kampnagel – k2 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Deutsche Dramen: Oliver Bottini & Frank Göhre. Oliver Bottini liest aus „Das verborgene Netz“. Frank Göhre liest aus „Der Auserwählte“. Tobias Gohlis moderiert. 12 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
5.11. --- Kampnagel – k1 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Der Profiler erzählt: Axel Petermann. Axel Petermann liest aus „Auf der Spur des Bösen“. Harald Butz moderiert. 10 €. 18 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
6.11. --- Kampnagel – k1 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Kleine Detektive - Die ??? Kids. Premiere zum Mitmachen: „Die drei ??? Kids“ – Interaktives Live-Hörspiel mit Ulf Blanck, Jannik Schümann, Yoshij Grimm und David Wittmann. 7 €. 16 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
6.11. --- Kampnagel – k6 Lesung. 4. Hamburger Krimifestival vom 1.- 6. November. Hamburger Abendblatt Krimi-Abend: Lesung und Gespräch mit Doris Gercke, Renate Kampmann, Carmen Korn, Petra Oelker, Regula Venske und Michael Koglin. Volker Albers moderiert. 14 €. 20 Uhr. Jarrestraße 20, 22303 Hamburg.
8.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Verleihung des K.-H.-Zillmer-Verlegerpreises. Heinrich von Berenberg wird mit dem K.-H.-Zillmer-Verlegerpreis geehrt. Jürgen Christian Kill hält die Laudatio. Maike Albath liest aus „Der Geist von Turin“. Der mit 10.000 € dotierte „K.-H.-Zillmer-Verlegerpreis“ wird dieses Jahr an den Inhaber des vor sechs Jahren gegründeten Berenberg Verlags, Heinrich von Berenberg, verliehen. Um den Preisträger vorzustellen, liest die Berenberg-Autorin Maike Albath aus ihrem vielgelobten Buch „Der Geist von Turin“. Jener Geist aus dem Kreis um Cesare Pavese, Leone und Natalia Ginzburg und dem Einaudi-Verlag, der nach 1945 das Klima intellektueller Freiheit in Italien wesentlich geprägt hat. Die Autorin, die Italien kennt und liebt, beschwört die Stadt und die einmalige geistige Landschaft, in der diese stolze Episode aus Italiens jüngerer Geschichte ihren Lauf nahm. Die Laudatio auf Heinrich von Berenberg hält Jürgen Christian Kill, Preisträger 2008 und Leiter der Verlagsbuchhandlung Liebeskind in München. Die Jury lobt den Berenberg Verlag für sein hoch professionelles Liebhaberprojekt: „Er verzichtet fast vollständig auf die reine Literatur und pflegt stattdessen den Essay. Jedes Buch ist ein intellektueller Trip, der Leser wird dabei nie enttäuscht, sondern macht eine Entdeckung nach der anderen. In seiner stolzen Bescheidung beweist Berenberg eine klare verlegerische Handschrift, die bis in die schöne Ausstattung durchgehalten wird.“ Der 1950 geborene Heinrich von Berenberg hat 20 Jahre lang als Übersetzer und Verlagslektor gearbeitet. Vor sechs Jahren rief er in Berlin seinen eigenen Verlag ins Leben. Seitdem verlegt er insbesondere autobiografische und biografische Literatur, Essays und Memoiren. Getreu dem Motto des amerikanischen Historikers Robert Darnton: „In jedem dicken Buch steckt ein dünnes, das schreit: Ich will raus!“ Der Preis gilt dem verlegerischen Idealismus und Mut, dem Einsatz für die Verbreitung von Literatur als Kunst, für das kulturelle Leben insgesamt. Stifter ist der Hamburger Diplom-Ingenieur Karl-Heinz Zillmer. (Anmeldung bis 5. November unter Telefon 040-22 70 20 14!) 19.30 Uhr! Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
11.11. --- Literaturhaus Workshop. Spaß mit Büchern: Hamburger Märchentage. Die 7. Hamburger Märchentage und „Spaß mit Büchern“ präsentieren einen märchenhaften Mal-Workshop mit Katharina Großmann-Hensel. Das russische Volksmärchen „Filipka“ handelt von dem gleichnamigen Fischerjungen, der einst durch einen Zauber zur Welt gekommen war. Seine Mutter, die sich sehnlichst ein Kind wünschte, hatte einen Erlenscheit in eine Wiege gelegt, drei Tage ausdauernd das immer-gleiche Schlaflied gesungen und endlich einen Sohn aus Fleisch und Blut in die Arme geschlossen. Der Junge wuchs heran und fischte für sein Leben gern. Bis in die Nacht blieb er draußen auf dem See, um zu angeln. Als die böse alte Hexe Baba Jaga von dem glücklichen Fischerjungen hört, ersinnt sie ein reiches Repertoire an Hinterhältigkeiten, um ihn gefangen zu nehmen und als knusprigen Braten zu verspeisen. Aber der schlaue Filipka lässt sich von der mächtigen und grausamen Baba Jaga nicht so leicht austricksen. In russischen Volksmärchen spielt die böse Hexe Baba Jaga eine bedeutende Rolle. Sie wohnt meist tief in einem Wald in einer Hütte versteckt und denkt beim Anblick eines Menschen sofort daran, das Kochwasser aufzusetzen oder den Ofen zu heizen ... Ein verfressenes altes Weib! Die Illustratorin Katharina Großmann-Hensel gestaltet im Rahmen der „7. Hamburger Märchentage“ mit Kindern Märchentableaus, die von der abenteuerlichen Geschichte Filipkas inspiriert werden. Außerdem zeigt sie anhand eines kleinen Spaziergangs durch ihr Werk, wie ihre Illustrationen entstehen und wie man mit Bildern eine Geschichte erzählt. Katharina Großmann-Hensel wurde 1973 in Mülheim an der Ruhr geboren und studierte in Hamburg Illustration. Sie hat drei Jahre in Paris gelebt und dort auch ihr erstes Kinderbuch veröffentlicht. Heute lebt sie als freie Autorin und Illustratorin in Berlin. Gerade ist das von ihr illustrierte Buch „Deutschland, eine Märchenreise“ erschienen. Für Kinder ab 6 Jahren! Bitte Federtasche mit eigenen Lieblingsstiften mitbringen! Anmeldung unter Tel. 040 - 22 70 20 14. Im Rahmen der 7. Hamburger Märchentage der Dr. E. A. Langner-Stiftung und in Kooperation mit dem JIZ (Jugendinformationszentrum). Eintritt frei. 15.30 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
11.11. --- Literaturhaus Gespräch. Philosophisches Café: Klaus-Michael Meyer-Abich. Thema: Was der Medizin fehlt – Gesundheit, Gast: Klaus-Michael Meyer-Abich. Reinhard Kahl moderiert. „Soweit die Menschen gesund sind, besteht von Seiten unseres sogenannten Gesundheitswesens so gut wie kein Interesse an ihnen. Sollte es dann nicht besser ein Krankheitswesen heißen?“ „Was fehlt Ihnen?“ In dieser ärztlichen Frage hört Klaus Michael Meyer-Abich den Nachhall einer Weisheit, der es um den ganzen Menschen geht, denn bevor wir körperlich krank werden, fehlt uns fast immer etwas anderes. Als Ausfälle im Betriebssystem des Körpers oder seinen Subsystemen hingegen würden Krankheiten nur unzureichend verstanden. Dass ein gesunder Mensch nicht krank wird, sei nur scheinbar ein tautologischer Satz, denn der Krankheit gehe etwas voraus. „Eine Krankheit sagt nichts, und sie verbirgt nichts, sondern sie bedeutet etwas“, zitiert er den vorsokratischen Philosophen Heraklit. Der Blick aufs Ganze sei allerdings der heutigen Medizin abhanden gekommen – und nicht nur der Medizin. Der Philosoph und Physiker Klaus Michael Meyer-Abich hat bei Carl Friedrich von Weizsäcker studiert. Bis zu seiner Emeritierung lehrte er Naturphilosophie an der Universität Essen. Zwischendurch regierte er in den achtziger Jahren als Wissenschaftssenator in Hamburg. Nun legt er ein großes Werk vor – vielleicht sein Lebenswerk – eine Philosophie der Medizin: „Was es bedeutet gesund zu sein“ (Hanser Verlag). Alte Weisheiten werden von neuen Forschungen bestätigt, etwa der Psychoneuroimmunologie. So sieht Meyer-Abich in der Krankheit nicht nur eine verletzte Ganzheit, sondern auch eine Störung des Mitseins. Aus all dem folgen nicht nur Vorschläge für eine andere Medizin, sondern vor allem eine andere Haltung, ein anderer Blick, ein anderes Denken. Es ist die Stunde der Philosophie. Ärzte und Patienten agieren in dem besonderen Licht unserer Kultur. Aber sie sehen nicht das Licht, denn das haben sie immer nur im Rücken. Meyer-Abich dreht sich um, blickt auf dieses Licht und auf vieles rundherum, was dieser Lichtkegel gewöhnlich im Dunklen lässt. „Die Erinnerung an das Ganze ist nicht nur für die Medizin, sondern auch für die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums in der Natur der einzige Ausweg aus der Begrenzungskrise, in die wir geraten sind.“ Mit freundlicher Unterstützung von „Der Spiegel“. 6-10 €. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
16.11. --- Literaturhaus NDR Kultur Podium: Literatur und Medizin. Ärzte als Schriftsteller – mit den Schriftstellern Paulus Hochgatterer und Jens Petersen und dem Literaturwissenschaftler Marc Föcking. Stephan Lohr moderiert. Ohne Krankheit und Leid kommt Literatur nicht aus. Die Erwähnung medizinrelevanter Themen in Erzählungen und Romanen füllt ganze Lexika … Eine Zuspitzung erfährt das Thema, wenn man sich der Autoren erinnert, die auch Ärzte sind: Ernst Augustin, Gottfried Benn oder Alfred Döblin, unter den jüngeren dann Jakob Hein, Paulus Hochgatterer, Jens Petersen oder Uwe Tellkamp. Zwei dieser Autoren haben wir gebeten, das öffentliche Gespräch zu führen: Mit Paulus Hochgatterer und Jens Petersen spricht der Hamburger Romanist Marc Föcking. Paulus Hochgatterer, geboren im Juli 1961 in Niederösterreich, arbeitet als Kinder- und Jugendpsychiater in Tulln. Seine literarischen Werke (zuletzt „Das Matratzenhaus“, 2010 und „Die Süße des Lebens“, 2006) verraten seine beruflichen Erfahrungen. Hochgatterers literarisches Wirken wurde vielfach ausgezeichnet, z.B. mit dem Österreichischen Staatspreis für Literatur (2000), dem Elias-Canetti-Stipendium (2001) oder dem Literaturpreis der Europäischen Union (2009). Jens Petersen ist der Vorjahressieger des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Der im März 1976 in Pinneberg geborene Autor wirkt heute als Neurologe in Zürich. Er debütierte 2005 mit „Die Haushälterin“ und las beim Bachmann-Wettbewerb das letzte Kapitel seines in Arbeit befindlichen Romans „Bis dass der Tod“ vor. Petersen sieht seine literarische Arbeit absolut getrennt von seiner medizinischen Tätigkeit. Die Aufzeichnung dieses Podiumsgesprächs strahlt NDR Kultur voraussichtlich im Sonntagsstudio (20 -22 Uhr) am 12. Dezember aus. Eine Veranstaltung von NDR Kultur und Literaturhaus. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
17.11. --- Literaturhaus Lesung. Joseph Boyden – „Durch dunkle Wälder“. Sebastian Dunkelberg liest den deutschen Text, Achim Zeilmann moderiert. „Ich bin müde, aber ich muss weiterlaufen. Ich bin so müde, aber ich muss aufstehen, sonst erfriere ich. Mit euch zu reden, hält mich warm“: Erzählen ist Leben. Diesem Credo verschreibt sich auch das neue Buch des Kanadiers Joseph Boyden. „Durch dunkle Wälder“ (Knaus Verlag) ist der zweite Teil seiner Trilogie über die „First Nations“, die Nachkommen der indianischen Ureinwohner Kanadas. Der opulente Roman, von Ingo Herzke wunderbar ins Deutsche übertragen, erzählt gänzlich unromantisch aus zwei Perspektiven vom Überlebenskampf und der Desillusionierung der Cree-Indianer in den kanadischen Wäldern bei Moosonee, Ontario, von ihren Traditionen, die durch die Moderne bedroht sind – oder nicht mehr existieren. Will Bird ist ein Buschpilot, ein Bärenflüsterer, ein Jäger, kurz, einer, dessen Herz nur in der Natur frei zu schlagen vermag. Und Will verbringt viel Zeit mit seinem besten Freund, den er sich mit Pepsi, Ginger Ale oder notfalls mit Flusswasser vermengt hinter die Binde gießt. Der Rye Whisky ist es auch, der den Waldläufer zwischen die Fronten zweier verfeindeter Gruppen geraten lässt. Annie Bird sitzt am Bett ihres krankenhausreif geprügelten Onkels und versucht ihm mit Worten und Berührungen Leben einzuhauchen. Doch auch ihre Geschichten künden vom Ende. Auf der Suche nach ihrer Schwester Suzanne, einem Model, das mit leuchtenden Augen und nachtblauen Haaren Herzen zum Schmelzen brachte und vor zwei Jahren spurlos im Großstadtdschungel verschwand, kommt Annie nach Toronto, und blickt in eine verwesende, korrupte Welt. Im „Süden“ lernt „die Indianerprinzessin“ die bedrohliche Wildnis der Menschen kennen und heftet sich mit dem stummen Cree Gordon an die Fersen ihrer Schwester. Wie eine Traumwandlerin bewegt sich die junge Frau zwischen den Welten, ist Model und Fallenstellerin, schwingt ihre Hüften und das Buschmesser, und erkennt am Ende doch, wie sie leben möchte – und warum. Wie in seinem mit dem renommierten Giller-Preis geehrten Debüt „Der lange Weg“ ist Joseph Boyden, der selbst indianische Vorfahren hat, auch mit „Durch dunkle Wälder“ ein Buch von „großer mystischer Kraft, eine eindringliche Parabel über Verlust und Entfremdung, Hoffnung und Erlösung“ (The Independent) gelungen. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
18.11. --- Literaturhaus Kabarett. Irgendwie komisch: Martin Sonneborn. Martin Sonneborn betreibt Heimatkunde und verspricht Krawall und Satire. Für seine „Titanic“-Aktionen bejubelte ihn der „Stern“ als „Krawallsatiriker mit Profilneurose“, für „Heimatkunde“ lobte ihn der „Berliner Kurier“: „Üble Ossi-Hetze! Wie kann ein Mensch die Ossis nur so hassen?!“ Nach seinen Kurzreportagen für die ZDF-„Heute Show“ trat der Geschäftsführer des größten deutschen Pharma-Verbandes zurück und das chinesische Außenministerium verlangte Sonneborns Hinrichtung. Ein Abend mit Martin Sonneborn ist ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit langweiligen, hochpoetischen Lesepassagen aus seinem neuen Buch „Heimatkunde“ (Ullstein), lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation zugunsten der „Partei“, die in Deutschland immer noch unbemerkt nach der Macht greift. (Weitere parteipolitische Abende sind im Literaturhaus künftig nicht vorgesehen; sehen Sie bitte von Anfragen ab.) Martin Sonneborn war bis 2005 Chefredakteur bei „Titanic“. Im August 2004 gründete er „Die Partei“, um die Mauer wieder aufzubauen. Heute hat sie schon weit über 8000 Mitglieder in Ost und West. Seit 2006 ist er Leiter des Satireressorts „Spam“ bei Spiegel Online, seit 2009 Außenreporter der „Heute Show“ (ZDF). Bestätigten Gerüchten zufolge holte er, wenn man „FAZ“, Tagesthemen und Rudi Völler glauben darf, die Fußball-WM 2006 nach Deutschland. Über „Heimatkunde“ schrieb die Berliner Zeitung: „Komischer als ausgedacht“, und der „Spiegel“ urteilte: „Eine schaurig schöne Momentaufnahme zum Stand der Einheit.“ Ein Abend nicht nur für Chemnitzer und Anklamer. Auch Eppendorfer und Wandsbeker werden sich wiederfinden. Glauben Sie uns. Medienpartner NDR Info. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
22.11.--- Literaturhaus Gespräch. sta*-club – Schüler treffen Autoren. Die Friedrich-Ebert-Stiftung und der sta*-club präsentieren: Ein Literaturgespräch über Heldinnen und Helden mit Alexa Hennig von Lange und Finn Ole Heinrich. Seit der Antike hat sich der Held in der Literatur extrem gewandelt. War er in der Antike noch ein Heros übermenschlicher Gestalt, hat er - abgesehen von seinem Treiben als Superheld in Fantasyromanen - eine eher antiheldische Karriere durchlaufen. Gern operiert er nun am Rande der Gesellschaft, mit sich und der Welt hadernd. Das allherbstliche Literaturgespräch im sta*-club – bereits zum fünften Mal initiiert durch die Friedrich-Ebert-Stiftung - widmet sich Helden in der Gegenwartsliteratur. Zu diesem Zweck haben wir Alexa Hennig von Lange und Finn Ole Heinrich aufs Podium gebeten, die aus ihrer „Helden-Literatur“ lesen. Mit dem Literaturgespräch fördert das Julius-Leber-Forum Austausch und Auseinandersetzung Jugendlicher über zeitrelevante literarische Themen. Für Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13. Anmeldung unter Telefon 040 - 32 58 74 20 oder per E-Mail unter gaby.wittpohl[at]fes.de. Eintritt frei. 19 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
23.11. --- Literaturhaus Lesung. Arno Schmidt: Zettel’s Traum. Arno Schmidts Riesenroman wird wiederentdeckt – von Friedrich Forssman, Susanne Fischer, Bernd Rauschenbach, Joachim Kersten und Jan Philipp Reemtsma. „Was stünde nicht in Zettel‘s Traum?“, fragte Arno Schmidt ebenso selbstbewusst wie selbstironisch anlässlich seines Opus Magnum, das vor 40 Jahren als Reproduktion des 1334 Seiten starken großformatigen Manuskripts erschien. Denn das Gespräch der vier Hauptfiguren dreht sich zwar hauptsächlich um Literatur und den amerikanischen Schriftsteller Edgar Allan Poe, aber damit natürlich auch um die ganze Welt: Von arabischen Göttinnen bis zum Quelle-Katalog wird nichts ausgelassen. Die Protagonisten lassen sich unter anderem in Bäume, Pferde und Zigeuner verzaubern, um das Leben aus neuen Perspektiven zu erfahren. Nicht zuletzt geht es um die zarte Liebe zwischen dem alternden Erzähler Dän und dem jungen Mädchen Franziska, und um Sexualität und ihre Spielarten. Dabei entwirft Schmidt eine eigene Literaturtheorie in der Nachfolge von Sigmund Freud, die er nebenbei in eine neue Rechtschreibung umsetzt: Die Wörter zeigen ihren Nebensinn schon auf den ersten Blick. Die komplexe Struktur des dreispaltigen Romans mit seinen zahlreichen Randglossen stellt nicht nur Herausforderungen an den Leser: „Es wird sich nicht mehr setzen lassen“, befürchtete der Autor, als er sein Hauptwerk 1968 abschloss. Nun endlich erscheint „Zettel’s Traum“ als gesetztes Buch, bei Suhrkamp. Die Editorin Susanne Fischer führt in den Roman ein, der Buchgestalter Friedrich Forssman erläutert die typographische Umsetzung von Schmidts Manuskript in der Neuausgabe. Die bewährten Vortragskünstler Joachim Kersten, Jan Philipp Reemtsma und Bernd Rauschenbach lesen Auszüge aus dem Großroman – vielleicht diesen: „Gemeinsam hören sie Radio und rahmen Dias. Daniel beschäftigt die eifrige Franziska sogar damit, aus alten Briefumschlägen Notizzettel zu schneiden und verweist damit auf eine Angewohnheit seines Autors Arno Schmidt, in dessen Nachlaß sich beispielsweise Notizzettel aus Konservendosenetiketten finden.“ Kulturpartner NDR Kultur. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
24.11. --- Magazin-Kino Lesung. Thomas Lehr – „September. Fata Morgana“. Martin Ebel moderiert. Weltengrauen gerinnt zu Poesie: In seinem verblüffenden Roman „September. Fata Morgana“ (Hanser Verlag) perlen Thomas Lehrs Gedanken über die Seiten und kein Satzzeichen vermag sie aufzuhalten. Das Buch, diese „kunstvolle und grundsätzliche Gegenwehr gegen das Leichtgängige, gefährlich Banale in Form und Inhalt“ (Frankfurter Rundschau), beleuchtet aus zwei Perspektiven die Ereignisse, die unsere Welt im vergangenen Jahrzehnt aus den Fugen gehoben haben. Die Politik zieht ins Private ein, das müssen der deutsch-amerikanische Literaturprofessor Martin und seine Tochter Sabrina ebenso erkennen wie der in Paris ausgebildete Arzt Tarik aus dem Irak und seine Tochter Muna. Die Stimmen dieser vier Intellektuellen erzählen ihre Version der Geschichte. Die Töchter sterben – die junge US-Amerikanerin lässt ihr Leben in den Trümmern des World Trade Centers, die Irakerin kommt drei Jahre später während eines Anschlags in Bagdad zu Tode: „Fetzen graue Trümmer scharfkantige aufgebogene zerrissene Objekte die an etwas erinnern sollten das Pfeifen wird lauter schmerzhaft eine zerplatzte Wassermelone ...“. Dieser Roman ist ein Wagnis und Lesegenuss zugleich. Wagnis, weil er den Leser erkennen lässt, wie nahe sich der westliche und der östliche Blick kommen, wie sie sich verschränken und einander bedingen. Genuss, weil der 1957 geborene Lehr, dessen Roman „42“ bereits 2005 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, mit stupendem Wissen auf literarische Traditionen verweist und die westliche Erzählweise meisterlich mit der orientalischen verknüpft. Hinweise auf den „West-östlichen Divan“, über den der Goethe-Forscher arbeitet, finden sich ebenso eingewoben wie die Poesie des persischen Dichters Hafis oder seines zeitgenössischen Kollegen Adonis: „Das Herausragende dieses Romans liegt vor allem darin, dass er eine literarische Form gefunden hat, die die politische Katastrophe zwar nicht aufhebt, sie aber kenntlich macht und durchdringt“ (DeutschlandRadio Kultur). „September. Fata Morgana“ wurde in diesem Jahr für die Shortlist des Deutschen Buchpreises ausgewählt und gehört zweifellos zu den großen Werken dieses Herbstes. Ein Buch, das bleiben wird. Eine gemeinsame Veranstaltung von NDR Kultur und Literaturhaus. 8-12 €. 20 Uhr. Fiefstücken 8, 22299 Hamburg.
25.11. --- Hamburger Kunsthalle Gespräch. Gedankenflieger – Philosophieren mit Kindern. Wir philosophieren zum Thema „Die Ordnung der Dinge“ und sehen uns die „Wunderkammern“ von Gustav Hinz in der Hamburger Kunsthalle an Sich zu wundern ist die Grundlage des Philosophierens. Also wollen wir mit unseren Gedanken experimentieren und durchaus humorvoll grübeln, worüber man sich so wundert und worüber nicht. Wunderst du dich über ein Kaugummi in einem Mülleimer? Eher nicht, wirst du wahrscheinlich antworten, wohl aber wunderst du dich über ein Kaugummi auf einem Seidentuch, oder? Wie kommt das? Wir lesen aus „Fast Alles“, einem Bilderbuch, in dem Joëlle Jolivet Dinge auf ihre Weise ordnet. Der Maler Johann Georg Hinz zeigt uns auf seinem Bild „Wunderkammer“ wunderbare Sachen: fein geordnet und übersichtlich. Aber: Warum zeigt er uns das? Fragen über Fragen, die einen staunen und nachdenken lassen. Und natürlich wollen wir auch eine eigene Wunderkammer herstellen. Wenn du magst, bring doch etwas zum Wundern mit! Für Kinder von 7 bis 10 Jahren | Anmeldung unter Telefon 040-22 70 20 14. Mit freundlicher Unterstützung der Saga GWG Stiftung Nachbarschaft und der Hamburger Kunsthalle und dem Medienpartner NDR Info. 2 €. 15.30 Uhr. Glockengießerwall, 20095 Hamburg.
25.11 --- Hamburger Institut für Sozialforschung Gespräch. Generalmajor a.D. Dr. Dietrich Genschel und Prof. Dr. em. Christof Dipper (TU Darmstadt): „Generation Bund“ - Zeitzeugengespräch über die Aufbaugenerationen der Bundeswehr. Moderation: Prof. Dr. Michael Epkenhans (MGFA) und Dr. Klaus Naumann (HIS). Mit dem Wandel der Bundeswehr zur „Einsatzarmee“ und dem absehbaren Abschied von der Wehrpflicht fällt der Blick zurück auf die Entstehungsbedingungen der Streitkräfte in den fünfziger und sechziger Jahren. Das damalige Experiment des Aufbaus einer „Armee in der Demokratie“ wurde von mehreren Generationen getragen. Während die Generale aus der Generation der Frontoffiziere des Ersten Weltkriegs stammten, kamen die ersten Wehrpflichtigen aus den Reihen der Kriegskinder des Zweiten Weltkrieges. Die neue Armee hatte mit einer Altersspanne von über 40 Jahren zu rechnen. Unterschiedliche Erfahrungswelten prallten aufeinander und wurden mit dem Projekt einer demokratischen Wehrreform konfrontiert, das auf den „Staatsbürger in Uniform“ und die „Innere Führung“ setzte. Vor diesem Hintergrund wird das Gelingen von Aufbau und Reform noch einmal hinterfragen: Wie war es möglich, die unterschiedlichen Erfahrungsgemeinschaften auf einen Nenner zu bringen? Auf welcher Grundlage formten sich gemeinsame – offizielle wie inoffizielle – Leitideen? Welche unterschiedlichen Beiträge leisteten die verschiedenen Militärgenerationen, die unter einem organisatorischen Dach zusammengefasst waren? Das Zeitzeugengespräch zwischen einem ehemaligen General (Jg. 1934) und einem ehemaligen Wehrpflichtigen (Jg. 1943) wird diesen und ähnliche Fragen nachgehen. Eine Veranstaltung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Potsdam und des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit Unterstützung des Oldenbourg Verlages aus Anlass der Publikation des Sammelbandes „Militärische Aufbaugenerationen der Bundeswehr 1955 bis 1970.“ Eintritt: frei. 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr). Mittelweg 36, 20148 Hamburg.
25.11. --- Jüdischer Salon am Grindel Gespräch. Wolf Biermann im Gespräch mit Sonia Simmenauer. Wolf Biermann: „Heiß oder kalt, immer war da Krieg. Ich ging von West nach Ost nach West. Und hielt mich an meinen Waffen, die Gitarre und am Bleistift fest. Ich bleibe was ich immer war Halb Judenbalg und halb ein Goj. Eins aber weiß ich klipp und klar: Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“. Das Leben und Wirken des Liedermachers und Lyrikers Wolf Biermann ist eng mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden. Sein Vater, Jude und Kommunist, arbeitete in einer Hamburger Werft und wurde 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Anfang der 50er Jahre aus Hamburg in die DDR übersiedelt, aus der DDR aufsehenerregend 1976 ausgebürgert und seit der Wiedervereinigung mehrfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz, lebt Wolf Biermann heute wieder in Hamburg. Mit ihm spricht Sonia Simmenauer über wichtige Stationen seines Lebens, seine Familie und seinen jüdischen Hintergrund. 5-10 €. 20 Uhr. Im Café Leonar, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.
29.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Verleihung der Förderpreise für Literatur und literarische Übersetzungen. Die Behörde für Kultur, Sport & Medien zeichnet Autoren und Übersetzer aus Auch in diesem Jahr stellen sich die Sieger im großen Förderpreis-wettbewerb der Behörde für Kultur, Sport und Medien vor. Aus den zirka 230 Einsendungen wählt die Jury, bestehend aus Jan-Frederik Bandel, Daniel Beskos, Helmut Frielinghaus, Susanne Höbel und Friederike Moldenhauer, sechs Förderpreisträger für Literatur und drei Preisträger für Literarische Übersetzungen aus. Senator Reinhard Stuth spricht ein Grußwort für den Senat und übereicht die Urkunden. Die Preisträger werden anschließend von der Jury vorgestellt und kurz laudiert. Sie geben Kostproben von ihren prämierten Texten. Die Veranstaltung ist ein beliebter Treffpunkt der Hamburger Literaturszene, die in diesem Jahr auch den wunderbaren neuen, den 12. Hamburger Ziegel besichtigen und erwerben kann. Das stets friedliche, aufmerksame und teilnahmsvolle Publikum erhält eine schlanke Beköstigung vom Kulturamt. Trotz der ewig sich zugespitzt habenden Haushaltssituation wird dieser Brauch selbstverständlich beibehalten. Um pünktliches Erscheinen wird dringend gebeten! Eintritt frei. 19.30 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
30.11. --- Literaturhaus Gespräch. Toter Salon Spezial: F.W. Bernstein. Stargast: F.W. Bernstein. Gastgeber: Gerhard Henschel und Richard Christian Kähler. „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.“. Manchmal werden diese klassischen Verszeilen irrtümlich Robert Gernhardt zugeschrieben und bisweilen auch Kurt Tucholsky, doch in Wirklichkeit stammen sie von Prof. Fritz Weigle alias F.W. Bernstein, einem der großen Veteranen der humoristischen Kleinkunst in Deutschland. 1964 trat er in die Redaktion der jungen Satirezeitschrift „Pardon“ ein, wo er unter anderem gemeinsam mit Robert Gernhardt und F.K. Waechter die legendären „WimS“-Nonsensseiten betrieb, 1979 gehörte er zu den Gründern und Taufpaten des Nachfolgemagazins „Titanic“, und seit einem halben Jahrhundert, in dem er wie nebenbei ein hochkomisches Lebenswerk schuf, nimmt er es in Wort und Bild so wacker mit der Welt auf wie in seinem unsterblichen Gedicht über einen wandelnden Schrank: „Horch – ein Schrank geht durch die Nacht, / voll mit nassen Hemden ... / den hab ich mir ausgedacht, / um Euch zu befremden.“ Die Gastgeber Gerhard Henschel und Richard Christian Kähler, die ebenfalls für das Satiremagazin „Titanic“ gearbeitet haben, freuen sich auf den wohlgefüllten Kleiderschrank ihres legendären Stargasts wie auf ein Ding von einem anderen Stern. Kommen Sie, staunen Sie, und lachen Sie sich schnell noch einmal tot, bevor die Welt, wie wir sie kannten, dann vielleicht endgültig zugrunde geht: „Apokalypsen-Programm / Montag geht die Welt zugrunde / Dienstag regnet’s und ist kalt / Mittwoch um die zehnte Stunde / wird kein Geld mehr ausgezahlt / Donnerstag nur Feuersbrünste / Freitag früh ist Jüngster Tag / Samstag Ende aller Künste / und zwar ZACK auf einen Schlag / Sonntag herrscht dann endlich Ruhe / und die Straßen wüst und leer / auf der Post noch ein Getue / Pst – nun ist auch das nicht mehr.“ Medienpartner NDR Info. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.
8.11. --- Hanns-Lilje Haus Buchpräsentation. Mirjam Wenzel – „Gericht und Gedächtnis. Der deutschsprachige Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre“. Über die juristische Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen in der Literatur. Bereits das antike Theater verstand die juristische Praxis als eine Matrix der Darstellung. Auch die deutschsprachigen Streitschriften, Essays, Dramen und Filme der 1960er Jahre, die im Kontext der Prozesse gegen die nationalsozialistischen Täter entstehen, bedienen sich dieser Dramaturgie: Sie reflektieren und repräsentieren das undarstellbare Geschehen in den Formen und Topoi einer Gerichtsverhandlung. Im Zentrum der beginnenden philosophischen und literarischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust stehen die Fragen nach Schuld und Verantwortung sowie der Wunsch nach einem Urteil, das eine allgemeingültige Lehre zu garantieren und universales Gedächtnis zu stiften vermag. Unter diesen Aspekten nimmt Mirjam Wenzel eine systematische Untersuchung des beginnenden deutschsprachigen Holocaust-Diskurses vor. Sie analysiert die Dokumentardramen von Peter Weiss, Heinar Kipphardt und Rolf Schneider und beschreibt deren Zusammenhang mit den moralischen, politischen und völkerrechtlichen Vorstellungen von Theodor W. Adorno, Günther Anders, Hannah Arendt und Karl Jaspers. Vor diesem Hintergrund entwickelt sie eine grundlegende Kritik an den ästhetisierenden und psychologisierenden Tendenzen der gegenwärtigen Gedenkkultur. 18 Uhr. Knochenhauerstraße 33, 30169 Hannover.
3.11. --- Lese-Lounge der Universitätsbibliothek Lesung. Clemens Berger – „Das Streichelinstitut“. Ein urkomischer, kluger Roman über einen liebenswerten Taugenichts, der plötzlich Erfolg hat. Sebastian war ein sensationeller Streichler, beruhigend und aufregend zugleich - fand Anna jedenfalls, seine Freundin. Trotzdem war es eigentlich nur eine Urlaubsalberei, als sie ihm vorschlug, diese Fähigkeiten zu professionalisieren. Natürlich (Regel 1) niemals unterhalb der Gürtellinie! Aber in dieser kalten Welt des Gestresstseins musste es doch eine kommerziell verwertbare Sehnsucht nach Zärtlichkeiten auch oberhalb des Nabels geben. Und irgendetwas sollte sich Sebastian schon einfallen lassen, der nach dem Ende seines Philosophiestudiums schon viel zu lange einfach nur herumhing, während Anna als Lektorin in Foucaultseminaren an der Wiener Uni wenigstens ein bisschen was verdiente. 18 Uhr. Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim.
4.11. --- PrinzMaxPalais Lesung und Filmbeitrag Patrick Roth – „Johann Peter Hebels Hollywood“. Im Werk Patrick Roths ist Johann Peter Hebel in biografischer und literarischer Hinsicht präsent: Der Schriftsteller besuchte das Karlsruher Bismarck-Gymnasium, das ehemalige Gymnasium illustre, dessen Direktor Hebel war und lebte als Kind in dem Haus in der Stephanienstraße, wo Heinrich Vierordt an Hebels Schreibtisch seine eigenen Bücher geschrieben hat. Als Patrick Roth nach Los Angeles auf die Filmschule ging, hatte er Hebel im Gepäck. In der Erzählung „Johann Peter Hebels Hollywood“ oder „Freeway ins Tal von Balzac“ hat er aus dieser Erfahrung Literatur werden lassen. Im Anschluss an die Lesung wird der Film „In my Life – 12 Places I Remember“ gezeigt, Moderation: Dr. Michaela Kopp-Marx (Universität Heidelberg). Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
7.11. --- Staatliche Hochschule für Gestaltung Lesungen. Das Adam Seide Archiv an der HfG Karlsruhe präsentiert: 5. Adam Seide Literaturtag. Es lesen: Benjamin Stein, Svenja Leiber, Ulrich Schlotmann, Hans-Jürgen Precht Informationen: www.adamseide.de . Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. Eintritt frei. 11. Uhr. Lorenzstraße 15, 76135 Karlsruhe.
8.11. --- KOHI-Kulturraum Lesung. LESUNG SÜD: „Durch den Wind“ mit Annika Reich. „Sie bringt die zentralen Fragen dieser Generation auf den Punkt. Ein großes Lesevergnügen.“ (Denis Scheck). Ein Selbstmordversuch, ein unerfüllter Kinderwunsch, eine Doppelgängerepisode und etwas Sex: Das Berlin der Gegenwart ist Folie für die Biografien und Lebensentwürfe von vier Freundinnen, allesamt Mittdreißigerinnen. Yoko, Friederike, Alison und Siri haben scheinbar alle Freiheiten. Oder täuscht dieser Schein? Mit Witz und Melancholie, Intelligenz und Genauigkeit geht Annika Reich in ihrem Roman Durch den Wind den Gefühlen der Protagonistinnen auf den Grund. Annika Reich, Jahrgang 1973, lebt selbst in Berlin. Die studierte Ethnologin und Philosophin arbeitet unter anderemals Lehrbeauftragte in Berlin, Hamburg und Freiburg. 5 €. 20 Uhr. Werderstraße 47, 76137 Karlsruhe.
9.11. --- Staatliche Kunsthalle Lesung. Klaus Wagenbach – „Die Freiheit des Verlegers - Erinnerungen, Festreden, Seitenhiebe“. Am 11. Juli feierte Klaus Wagenbach seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass erschienen unlängst seine Erinnerungen. Im Verlag Klaus Wagenbach wurden die ersten Bücher Wolf Biermanns, Erich Frieds Gedichte, die Freibeuterschriften Pier Paolo Pasolinis, Giorgio Vasaris Künstlerbiografien und zahlreiche wegweisende Texte zur italienischen Kunstgeschichte herausgegeben. Der Band Die Freiheit des Verlegers enthält Texte Klaus Wagenbachs über Italien, Politik, das Leben und die Zukunft der Bücher. Ein großer Teil der Texte wurde hier erstmals publiziert. Klaus Wagenbach war ab Ende 1959 im S. Fischer Verlag Lektor für deutsche Literatur, bevor er 1964 in Berlin den Verlag Klaus Wagenbach gründete. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der Stephanus-Buchhandlung. Vorverkauf: Stephanus-Buchhandlung, Tel. 0721/919520. 8 €. 19 Uhr. Feuerbachsaal, Hans-Thoma-Straße 2, 76133 Karlsruhe.
11.11. --- PrinzMaxPalais Lesung. 28. Karlsruher Bücherschau: Geisterbeschwörung im PrinzMaxPalais. Schweizer Autoren zu Gast in Karlsruhe. Der Hermann-Hesse-Preisträger Adolf Muschg: „Sax“. Der 74-jährige Schweizer Autor und Literaturwissenschaftler Adolf Muschg liebt große Stoffe und große Mythen. Sein neuer Roman. Sax handelt von drei jungen Rechtsanwälten, die als „Trockenwohner“ in eine unheimliche Dachwohnung ziehen. Sie scheinen die Wiedergänger eher anzuziehen, als sie zu vertreiben. Das beginnt mit dem Freiherrn von Sax und seiner tödlichen Schädelwunde – sie ist bis heute an der erhaltenen Mumie zu besichtigen –, aber mit ihm endet es nicht, ja nicht einmal mit dem „Gespenst des Kommunismus“ und den bösen Geistern des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. Gefördert durch Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. 4-8 €. 20 Uhr. Kantstraße 10, 76133 Karlsruhe.
18.11. --- PrinzMaxPalais Lesung. 28. Karlsruher Bücherschau: Über die Entwicklung der Demokratie und Politik in Deutschland. Oskar Negt: „Der politische Mensch“. Gegenwärtig verkommt die Politik zur Casting-Show, Umfrageergebnisse sind wichtiger als Problemlösungen – nicht nur dagegen erhebt der Soziologe Oskar Negt Einspruch. Menschen leben immer in politisch bestimmten Räumen. Deshalb ist politisches Urteilsvermögen eine Voraussetzung jeder humanen Gesellschaft. Was aber gibt den Ausschlag für politische Entscheidungen jedes einzelnen? Wie könnte ein Homo politicus heute aussehen, welche Schlüsselkompetenzen benötigt er und wie kann seine kritische Urteilskraft geschult werden? Das Werk Der politische Mensch zieht die Summe der lebenslangen Beschäftigung des Soziologen und Repräsentanten der „Kritischen Theorie“ mit Fragen der gesellschaftlichen Bedingungen der politischen Bildung. Demokratie sei die einzige staatlich verfasste Gesellschaft, die erlernt werden muss, so eine der zentralen Thesen. Oskar Negt, geboren 1934, studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Soziologie, vor allem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, und war Assistent bei Jürgen Habermas. Seit 1970 ist er Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
21.11. --- Stephansaal Lesung. 28. Karlsruher Bücherschau: Kabarett und Literatur vom Feinsten. Literatur und Kabarett mit Gunzi Heil und Harald Hurst. Als ein Höhepunkt der Bücherschau präsentiert sich das große kleine „Eventle“ des bekannten Dreamteams Heil & Hurst. Dann werfen sich der Kabarettist Gunzi Heil und sein Kollege Harald Hurst wieder ihre Bälle zu. Das lockere Bühnenprogramm des „Badischen Doppelwecks“, gespickt mit literarisch-musikalischen Einlagen, nimmt die Gemütsverfassung nicht nur der Badener treffsicher unter die Lupe. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus- Buchhandlung. 10 €. 19 Uhr. Ständehausstraße 4, 76133 Karlsruhe.
22.11. --- PrinzMaxPalais Lesung. 28. Karlsruher Bücherschau: Der „Streiter für das Wahre, Schöne, Gute“ kehrt zurück. Neue Bücher – verrissen und gelobt von ARD-druckfrisch-Moderator Denis Scheck. Bei ihm landet so manche Schwarte mit Schwung im Papierkorb: Wenn Denis Scheck in seiner Sendung druckfrisch aktuelle Bücher vorstellt, dann spricht er Klartext. Mit eindeutigen Urteilen und feiner Ironie knöpft sich der 44-jährige Literaturkritiker in seiner Büchershow von Romanen über Krimis bis zu Kochbüchern alles vor, worüber die Lesenation spricht. Denis Scheck wurde mit dem Kritikerpreis des Deutschen Anglistentages ausgezeichnet und war Juror beim Klagenfurter Bachmann-Preis. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus- Buchhandlung. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
29.11. --- Buchcafé Lesung. Schweizer Autoren zu Gast in Karlsruhe. 28. Karlsruher Bücherschau: „Was wären wir ohne die anderen? Ein Gespräch über die literarische Nachbarschaft zwischen Deutschland und der Schweiz“. Die Zeitschriften allmende und entwürfe stellen sich vor – mit einer Lesung von Urs Allemann. In der aktuellen Ausgabe der allmende geht es - passend zum diesjährigen Thema der Karlsruher Bücherschau – um Liebe, Lust und Leidenschaft. Die Karlsruher Literaturzeitschrift war und ist Forum für etablierte Schriftsteller und junge Autoren. Auch die schweizerische Literaturzeitschrift entwürfe gibt in jeder Ausgabe jungen Autorinnen und Autoren Gelegenheit, ihre noch unveröffentlichten Texte abzudrucken. Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Herausgeber der allmende, und Urs Heinz Aerni, Redakteur der entwürfe und Schweizer Korrespondent für BuchMarkt und Buchhändler heute unterhalten sich über das „Zeitschriftenmachen“. Es wird ein reger Austausch stattfinden über die Beziehungen und Perspektiven der deutschen und der schweizerischen Literaturszene. Urs Allemann publizierte in beiden Literaturzeitschriften Texte. Er wird an diesem Abend die nur wenig bekannte Seite Robert Walsers als Lyriker sichtbar machen: Der Schweizer Autor liest und kommentiert zunächst ein paar Gedichte von Robert Walser, bevor er eigene Texte vorstellen wird. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. Gefördert durch Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. Eintritt frei. 20.15 Uhr. Regierungspräsidium Karl-Friedrich-Straße 17, 76131 Karlsruhe.
30.11. --- PrinzMaxPalais Lesung. 28. Karlsruher Bücherschau: Das Ereignis des Bücherherbstes -Martin Mosebach „Was davor geschah“. Von einer beklemmend einfachen Grundkonstellation geht der neue Roman Was davor geschah des Büchner-Preisträgers Martin Mosebach aus: Eine Frau und ein Mann sind seit kurzem ein Paar, und dann stellt die Frau die scheinbar so harmlose Frage: Wie war das eigentlich mit dir, bevor wir uns kannten? Seine Antwort wird zu einem Gespinst aus Wahrheit und Dichtung, einem wahren Lügenpalast, errichtet aus soliden Bausteinen von Wirklichkeit. Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, studierte Jura in Frankfurt und Bonn. Seit 1980 lebt er als freier Schriftsteller in seiner Geburtsstadt. Neben Prosa und Lyrik veröffentlichte er Aufsätze über Kunst und Literatur für Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk, Hörspiele, Dramen, Libretti (für die Salzburger Festspiele, die Oper Frankfurt und das Freiburger Barockorchester) sowie Filmdrehbücher. Martin Mosebach erhielt 2007 den Georg-Büchner-Preis. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.
12.-13.11. --- Wense-Forum Kassel Tagung. Einflüsse – Wechselwirkungen – Inspirationen - II. Internationale Wense-Tagung. Grußworte: Bertram Hilgen (Oberbürgermeister der Stadt Kassel), Karl-Heinz Nickel (Vorsitzender Literaturhaus Nordhessen e.V.), Hartwig Eickhoff, Dr. Axel Halle (Universitätsbibliothek Kassel).Referenten: Dr. habil. Reiner Niehoff (Berlin) Eine sehr übersichtliche Zentralisation – Wenses Mappen, Ulrich Holbein (Homberg) Einiges zur Relation Wense / Jean Paul, Dr. Werner Kraus (Passau) Wense und Hedwig Woermann – die längste Freundschaft seines Lebens, Dr. Andreas Langenbacher(Bern/Zürich) Die Ferne hinter der Ferne – Visionäres Reisen mit Jürgen von der Wense und Victor Segalen, Axel Matthes (München) Wense versus Bataille, David Sandberg(Berlin) Mein ältester Freund... – H. J. v. d. Wense und die Familie Spies, Steffen Schleiermacher (Leipzig) Wense und die musikalische Avantgarde des 20. Jahrhunderts (Klavierkonzert mit Moderation). Lassallestraße 15, 34119 Kassel,
4.11. --- Metro-Kino Lesung. Jon Flemming Olsen – „Der Fritten-Humbolt“. Als TV-Imbisswirt Ingo steht er in der legendären Fernsehserie „Dittsche - Das wirklich wahre Leben“ hinter dem Tresen der Eppendorfer Grillstation in Hamburg und bietet seinem Stammgast Dittsche alias Olli Dittrich Paroli. Jetzt hat Jon Flemming Olsen die Perücke abgelegt und sich aufgemacht, das wahre Imbissleben zu erforschen. Einen Sommer lang hat Jon Flemming Olsen in allen Bundesländern Imbissbuden besucht und zwischen Fritteuse und Flaschenbier den Befindlichkeiten der Menschen nachgespürt. Im Rahmen der Reihe „Der Norden liest“ wird er von seiner Reise ins Herz der Imbissbude erzählen: „Der Fritten-Humboldt“ ist nicht nur eine amüsante kulinarische Expedition, sondern auch ein Deutschlandporträt der ganz besonderen Art. Musikalisch begleitet wird die Lesung von dem wortkargen Imbissgast Schildkröte aus dem genannten TV-Imbiss und anderen Freunden. Hinter „Schildkröte“ verbirgt sich der Musiker und Schauspieler Franz Jarnach, auch bekannt unter dem Künstlernamen Mr. Piggi. Moderatorin des Abends ist Julia Westlake vom NDR Kulturjournal. 7 €. 20 Uhr. Im Schlosshof Kiel, Holtenauer Straße 162-170, 24105 Kiel.
6.11. --- Literaturhaus Lesung. „Es kommt alles ganz anders“ - anlässlich seines 85. Geburtstags liest der Kieler Autor Wolfgang Butzlaff aus seinem Erzählungsband und seinem Roman „Nachtkonzert“. Eintritt frei. 11 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
8.11. --- Literaturhaus Buchpräsentation. „Abschiede“ - Präsentation der neuen Ausgabe von „Brückenschlag“. Die beiden Herausgeber des „Brückenschlag“ Fritz Bremer und Jürgen Blume sowie die Mönkeberger Autorin Gerda Brömel lesen Geschichten und Gedichte aus dem 26. Band der Neumünsteraner „Zeitschrift für Sozialpsychiatrie - Literatur – Kunst“. 3-5 €. 19 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
10.11. --- Literaturhaus Lesung. „Mr. C“ – Monodrama aus Israel (in englischer Sprache) von und mit Gil Alon. Mr. C ist die erste geklonte Persönlichkeit, die es geschafft hat, das Erwachsenenalter zu erreichen. Aus dem Labor entlassen, darf er einen Vortrag halten, der dann manche Überraschung birgt. Veranstalter: Monodrama-Festival Thespis, Literaturhaus S-H, Jüdisches Museum Rendsburg und Botschaft des Staates Israel, Berlin. 8-12 €. 16 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
10.11. --- Literaturhaus Lesung. Kieler Kinder- und Jugendbuchabend. Lesenswerte alte und neue Kinder- und Jugendbücher werden vorgestellt. Eintritt frei. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
11.11. --- Literaturhaus Lesung. „Bücher des Herbstes 2010“ - Geselliger Abend des Freundeskreises Literaturhaus SH. Kieler BuchhändlerInnen stellen Neuerscheinungen vor und Rainer M. Borchard und Ekkehard Buchhofer präsentieren den letzten Band der Reihe Kieler Stadtteile „Kiel Mitte“. Musik: Jens Tolksdorf (Saxofon/Piano). Anmeldung erbeten unter T 0431 / 579 68 40. 1-3 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
12.11. --- Pumpe Lesung. Tuomas Timonen – „Ode an die Liebe“ - Monodrama aus Finnland mit Tuukka Vasama (in finnischer Sprache mit englischen Untertiteln). Das Stück ist ein aggressiver und humorvoller Monolog nach Gedichten des finnischen Autors Tuomas Timonen, ein Wechselbad aus Tragödie und Komödie, in dem Heavy Metal urplötzlich zu süßlichem Reggae wird. Veranstalter: Monodrama-Festival Thespis, Deutsch - Finnische Gesellschaft in SH und Literaturhaus SH. 8-12 €. 19.30 Uhr. Haßstraße 22, 24103 Kiel.
13.11. --- Stadtbücherei Lesung. Die „Leseratten“ des Jungen Literaturhauses geben Tipps. Eintritt frei. 12 Uhr. Andreas-Gayk-Straße 31, 24103 Kiel.
18.11. --- Literaturhaus Lesung. Mirjam Pressler – „Geschichte der Familie von Anna Frank“. „Grüße und Küsse an alle“ Mirjam Pressler, bei der Buchmesse mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet, liest aus ihrer „Geschichte der Familie von Anne Frank“. Nachdem Gerti Elias, die Frau von Anne Franks Cousin Buddy Elias, auf dem Dachboden des Basler Hauses der Familie Frank ein bisher unentdecktes Konvolut von mehreren tausend Briefen, Dokumenten und Fotos fand, bat sie die Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler, auf Grundlage dafür ausgewählter Dokumente eine Familiengeschichte herauszubringen: die „Geschichte der Familie von Anne Frank“. Zwei Jahre dauerte es, die etwa 6000 Briefe, Fotos und Dokumente durch Historiker ordnen zu lassen. Annes Großmutter, ihre Tante und ihr Cousin werden in dem mit Fotos und Briefen ausgestatteten Werk ausführlich porträtiert, dem Vater Otto Frank ist der Epilog gewidmet. Mirjam Pressler erzählt eine mehrere Generationen übergreifende Familienchronik, in der sich die Geschichte des jüdischen Bürgertums in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegelt: „Grüße und Küsse an alle`. Die Geschichte der Familie von Anne Frank“. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
25.11. --- Literaturhaus Lesung. „Lyrik im Gespräch“ – Die Landeskulturpreisträgerin Doris Runge liest aus ihrem neuen Gedichtband „was da auftaucht“. Zahlreiche Preise weisen Doris Runge als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen der Gegenwart aus. Schon für das Gedichtdebüt mit „jagdlied“ erhielt sie 1985 den Hebbel-Preis. Weitere Auszeichnungen folgten, u.a. der Friedrich-Hölderlin-Preis und der Landeskunstpreis. Nicht minder bedeutend sind ihre Reflexionen zur Dichtung, die sie als Kieler Liliencron-Dozentin 1997 und Bamberger Poetikprofessorin 1999 darlegte. 2009 ernannte das Land Schleswig-Holstein sie zur Professorin. Die Dichterin Doris Runge zeichnet die Kunst des Weglassens, die Konzentration auf das Wesentliche aus - Lyrik schreiben heißt für sie, „die Geschwätzigkeit abzubauen“. Dabei entstehen poetische Bilder, die weit über die Zeilen hinaus verweisen, Verse, die in ihrer Mehrdeutigkeit „den größten Beziehungsreichtum auf kleinstem Raum erzeugen“. Nun stellt sie im Literaturhaus ihren neuen Gedichtband „was da auftaucht“ vor. Doris Runge wurde 1943 geboren, hat mehrere Jahre in Spanien verbracht und lebt heute im holsteinischen Cismar. Ihrem preisgekrönten ersten Gedichtband „jagdlied“ (1985) folgten mehrere Lyrikbände, zuletzt „die dreizehnte“ (2007). Außerdem veröffentlichte sie den Essay „Welch ein Weib. Mädchen und Frauengestalten bei Thomas Mann“ (1998). 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
29.11. --- Literaturhaus Lesung. Liliencron-Dozentur 2010 mit Franz-Josef Czernin. „Die ganze Tafel. Zum Lesen und Schreiben von Gedichten“ - mit diesem Titel für die Poetikvorlesung zur 14. Kieler Liliencron-Dozentur kündigt sich Franz Josef Czernin an. Der österreichische Dichter übernimmt 2010 die dreiteilige Dozentur, die aus einer Lesung querbeet durch sein seit 1978 entstandenes dichterisches Werk, einer Poetikvorlesung und einem Gesprächsabend mit Hans-Edwin Friedrich und Claus-Michael Ort, Professoren der Literaturwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität bestehen wird. Das Motto dieses Gesprächs „Literarische Gegenwart und Tradition“ verweist auf das grundlegende Element des Czerninschen Dichtens. Als Lyriker verknüpft er in großen Zyklen virtuos lyrische Traditionen vom Barock bis zum Symbolismus mit den experimentellen Möglichkeiten der Gegenwartsdichtung. Dabei gilt sein besonderes Interesse dem Sonett, was sich auch in seinen 1999 erschienenen Übersetzungen der Sonette Shakespeares und in literaturwissenschaftlichen Essays ausdrückt („Die Kunst des Sonetts“, 1985; „Elemente, Sonette“, 2002). Czernin, 1952 in Wien geboren, hat auch Prosa, Theaterstücke und Aphorismen publiziert. In dem Band „staub.gefässe“, 2008 im Hanser Verlag erschienen, ist sein Werk in einer umfassenden Auswahl nachzulesen, die alle Facetten seiner Dichtung sichtbar macht. Seinen über den deutschsprachigen Raum hinausgehenden Ruf als einer der ungewöhnlichsten Dichter unserer Zeit verdankt Czernin aber vor allem dem lyrischen Schaffen und seinem unermüdlichen Interesse am Prozess des Schreibens wie des Lesens, das sich auch im Titel seiner Kieler Poetikvorlesung wiederfindet. 3-5 €. 20 Uhr.(weitere Termine am 1.12.2010). Schwanenweg 13, 24105 Kiel.
14.11. --- Allerweltshaus Lesung und Gespräch. STIMMEN AFRIKAS Siham Bouhlal (Marokko/ Paris) – „D'amour seul“ - Gedichte und Prosa. Siham Bouhlals Gedichte sind kurz und elegant, sinnlich und elegisch zugleich. Sie schreibt in freien Versen; dabei verzichtet sie auf jegliche Interpunktion, um dem Leser den Rhythmus ihrer Texte unmittelbar erfahrbar zu machen. Die Themen ihrer Lyrik sind die großen Themen der Literatur überhaupt: Liebe und Tod. Obwohl Bouhlal ihre Gedichte auf Französisch schreibt, stehen sie - mit ihrem Reichtum an Farben und Düften - in einer deutlich arabischen Tradition. Von Bouhlal liegen mittlerweile drei Gedichtbände vor. Im letzten Jahr ist außerdem ihr erster Prosaband („Princesse Amazigh“) erschienen. Siham Bouhlal, geboren 1966 in Casablanca/ Marokko, lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Paris. Sie hat dort an der Sorbonne Literatur studiert. Siham Bouhlal übersetzt Texte aus dem Mittelalter und der Gegenwart vom Arabischen ins Französische. Derzeit ist sie Stipendiatin des Heinrich-Böll-Hauses in Langenbroich und arbeitet an ihrem ersten Roman. Kersten Knipp, Romanist und Journalist, wird das Gespräch moderieren. Seit Jahren arbeitet er zur spanisch- und portugiesischsprachigen sowie zur arabischen Welt. Eine Veranstaltung des Allerweltshaus Köln in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Heinrich Böll Haus Langenbroich e.V. und der Deutsch-Maghrebinischen Gesellschaft, gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. 3-5 €. 13 Uhr. Körnerstraße 77-79, 50823 Köln.
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14.11. --- Allerweltshaus Lesung. Amadou ma Amadou und „Die Schlange, die Füße haben wollte“ – Geschichten aus dem Senegal. Mitmachgeschichten für Kinder ab 5 Jahren. STIMMEN AFRIKAS FÜR KINDER Einzigartig versteht es Ibo, sein Publikum – Klein und Groß – mit einer angenehmen Mischung aus traditioneller Erzählkunst, Pantomime, Percussion, Tanz und Gesang zu begeistern. Der charismatische Senegalese ist mittlerweile ein international anerkannter und einer der gefragtesten Geschichtenerzähler Deutschlands. Die Lesungen sind stark geprägt von der afrikanischen Tradition des Geschichtenerzählers. Sie haben den Charakter einer szenischen Lesung, in die sowohl schauspielerische, tänzerische als auch musikalische Elemente einfließen. Im Vordergrund steht dabei die Einbeziehung der Kinder ins Handlungsgeschehen, die so unmittelbar den Sinn der lehrreichen Geschichten begreifen. Ziel seiner Veranstaltung ist dabei auch immer die Förderung des interkulturellen Lernens sowie eine Sensibilisierung für andere Kulturen. Dies erreicht er durch das spielerische Thematisieren seiner eigenen Kindheit um und in Senegal und fesselt seine Zuhörer bei seiner vielfältigen Vermittlung einer neuen Perspektive des senegalesischen Alltags und der dort lebenden Kinder. Seine Mitmachgeschichten sind ein einmaliges Erlebnis für alle Sinne: Afrika hautnah. 3-5 €. 16 Uhr. Körnerstraße 77-79, 50823 Köln.
14.11. --- Literaturhaus Lesung. Dieter Wellershoff – „Vom Anfangen“. Ein Abend mit Dieter Wellershoff. Am 3. November wird Dieter Wellershoff 85 Jahre alt. Das nehmen sein Lektor Olaf Petersenn und Insa Wilke zum Anlass, um mit ihm „Vom Anfangen“ zu sprechen. In seinem Essay „Der lange Weg zum Anfang“ schreibt Wellershoff, von seinem ersten Roman „Ein schöner Tag“ sei der Impuls für alle späteren ausgegangen. Bestimmt also der Anfang das Ende eines Buches, eines Lebens, eines Gedankens? Kraft- und machtvoll sind auch die Anfangssätze in der Literatur. Der erste Satz eines Romans entscheidet über das ganze Buch. Um das Glück und Unglück solcher Anfänge soll es an diesem Abend gehen und ganz beiläufig eine fragmentarische Theorie vom Anfangen entworfen werden. Den Gesprächsstoff liefert der Schauspieler Bernt Hahn, der aus dem Wellershoffschen Werk lesen wird. 4-8 €. 18 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
15.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Verleihung des Rolf Dieter Brinkmann-Stipendiums 2010 und Lesung des Preisträgers. Der Kölner Autor Martin Kordić wurde in diesem Jahr mit dem Literaturförder-Stipendium der Stadt Köln ausgezeichnet. Kordić (geb. 1983) hat u.a. die Literaturzeitschrift BELLA triste mit herausgegeben und war künstlerischer Leiter des Literaturfestivals PROSANOVA. Er arbeitet als Lektor im DuMont Buchverlag. Die Jury hat ihre Wahl mit dem Niveau der in Kordićs Prosa- und Stücketexte eingegangenen Reflexion begründet und erklärt außerdem, dass sie besonders von der Perspektive beeindruckt war, „aus der Kordić seinen dramaturgisch komplex angelegten Roman Die Geschichte von allen Jahren erzählt: aus dem Blickwinkel eines von Geburt an versehrten und naiven Jungen auf eine Szenerie, in der Krieg eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Auch dieses ambitionierte Romanprojekt zeichnet sich dadurch aus, dass eine bildkräftige, im Tonfall gleichwohl verhaltene, protokollierende Sprache entwickelt wird. Dinge und Details, kunstvoll arrangiert, fügen sich von selbst zu einem emotionalen Kosmos, ohne diesen aufzudrängen. Kordícs erzählte Welten bewegen sich dabei bisweilen im halbrealen Raum mit fantastischen Einschlägen, die als Fluchtbewegungen der erzählenden Figur erkennbar sind.“ Eine Kostprobe wird der Preisträger an diesem Abend liefern. 4-8 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
16.11. --- Literaturhaus Lesung. Gegen den Strich. Manfred Schneider und Joseph Vogl über das Attentat und die Paranoia des modernen Menschen. Das Attentat sei die Pathologie, der Täter das Symptom des Politischen. So lautet eine der provokativen Grundthesen von Manfred Schneider, Professor für Ästhetik und Medien an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Studie Das Attentat. Kritik der paranoischen Vernunft zeigt unter anderem, dass seit dem 19. Jahrhundert, parallel zur Entwicklung der medialen Bildproduktion, immer häufiger Attentate auf öffentliche Personen verübt wurden. Nicht das Attentat als politische Strategie, wie sie z.B. im Nahen Osten eingesetzt wird, war Schneiders Ausgangspunkt, sondern der Einzeltäter. Der kennt sein Opfer nicht. Aber er hat sich ein Bild von ihm gemacht und will nun selbst als Bild »im Auge der Welt« erscheinen. Die Medien (und das heißt: die Zuschauer und Leser) seien Komplizen der Mörder von JFK oder John Lennon, und sie sorgten dafür, dass sich die Tat als Paranoia ihrer Interpreten wiederholt, meint Schneider. Darüber wird er mit Joseph Vogl diskutieren, brillanter Denker und Professor an der Humboldt Universität Berlin, der mit seinem hochgelobten Essay Über das Zaudern ein Spiegelbild zu Schneiders Geschichte der Tat geschrieben hat. 4-8 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
18.11. --- Komed-Saal im MediaPark Gespräch. Die Hoffnung. Das Wort. Ein Abend mit David Grossman, dem Friedenspreisträger 2010. David Grossman hinterließ einen tiefen Eindruck, als er vor genau einem Jahr im Literaturhaus zu Gast war und aus seinem Roman Eine Frau flieht vor einer Nachricht las. Sein Israel-Epos über den Versuch, den Tod durch Worte aufzuhalten, zeugt von Grossmans „angstfreier Verletzbarkeit“ und seiner Fähigkeit, in die Welt hinein zu sprechen: „poetisch und wuchtig, sinnlich und wütend, leidenschaftlich und sanft“ (DIE ZEIT). In diesem Jahr hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Grossman mit dem Friedenspreis geehrt, und es freut uns außerordentlich, dass der Preisträger dies zum Anlass nimmt, um noch einmal nach Köln zu reisen und unser Gast zu sein! – Es ist lange her, dass ein israelischer Schriftsteller die Auszeichnung des Börsenvereins erhielt. Zuletzt war es vor achtzehn Jahren Amos Oz. Dabei ist Israel nicht nur ein Land, das weiter vom Frieden entfernt scheint denn je, sondern auch eines, in dem sich Stimmen wie diejenige Grossmans unermüdlich erheben: für eine Politik des Neuanfangs. Palästinenser sollen ihren Staat haben, Israelis ihr Zuhause behalten, meint Grossman. Im Juli provozierte er mit seinem Kommentar zum israelischen Angriff auf einen internationalen Hilfskonvoi für Gaza: „Neinsagen ist kein Politik, sondern eine mentale Fixierung.“ Die daraus folgende Lähmung sei zerstörerischer als die Hamas; sie leugne die eigene Handlungsfähigkeit. Ende der 1980er Jahre verlor Grossman wegen solcher Äußerungen seine Stelle als Hörfunkredakteur bei „Radio Israel“. Grossman gehört zur ersten Generation der „Sabres“, den Juden, die nach dem Holocaust in Israel geboren wurden. Sie wuchsen in ein Land hinein, das notgedrungen eine Ideologie der Stärke entwickelt hatte. Nicht gegen die Stärke, aber gegen die Ideologie schreibt Grossman an. Verwirrung wolle er mit seiner Literatur schaffen – in einer Situation der viel zu klaren Feindbilder. Lothar Müller, der den Abend moderieren wird, schrieb in der SZ, eines ziehe sich wie ein roter Faden durch Grossmans Werk: „die Sorge um das sprachliche Fundament der Zivilgesellschaft: die zivile Sprache.“ Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit WDR 3. Ausstrahlung der Sendung am selben Tag im Rahmen von open:WortLaut live um 23.05 Uhr. 6-12 €. Einlass: 19 Uhr. Im Mediapark 7 50670 Köln.
22.11. --- Lengfeld’sche Buchhandlung Lesung. Giwi Margwelaschwili – „Goglimogli in Deuxiland“. Der Philosoph und Schriftsteller Giwi Margwelaschwili erzählt die Geschichte seiner umgekehrten Emigration. Kapitän Wakusch ist Giwi Margwelaschwilis Alter ego und der Titel seiner sechsbändigen Autobiographie – ein Werk sprühender schöpferischer Kraft und ein seltenes Zeitdokument. Als Sohn georgischer Emigranten wächst Wakusch im Berlin der 30er und 40er Jahre auf und treibt sich mit seinen Freunden in der Jazzbar „Kakadu“ herum. Nicht der Krieg beendet diese Jugend, sondern das Kriegsende: 1946 wird Wakusch vom russischen Geheimdienst entführt und erlebt eine Odyssee durch sowjetische Kerker und das Speziallager Nr. 7, ehemals Sachsenhausen, um schließlich hinter den Eisernen Vorhang verschleppt zu werden. Davon erzählen die beiden ersten Bände In Deuxiland und Sachsenhäuschen auf eine höchst eigenwillige Weise: Margwelaschwili hat dem deutschen Text georgische Worte eingenäht. Entstanden ist eine Phantasie-Sprache mit theoretischem Tiefgang. Der Suchtfaktor ist hoch. Es gilt, mit diesem charismatischen Autor einen Solitär in der deutschen Literaturlandschaft neu zu entdecken. 4-8 €. 20 Uhr. Kolpingplatz 1, 50667 Köln.
24.11. --- Literaturhaus Lesung. Klaus Kordon – „Im Spinnennetz“. Klaus Kordons Roman über Berliner Jugendliche im späten 19. Jahrhundert. Im Jahr 1890 geht für den 16-jährigen David alles durcheinander: Gerade hat er sich in Anna verliebt, als er von der Schule fliegt. Er soll sogar angeklagt werden, weil er angeblich staatsfeindliche Plakate geklebt hat. Die Indizien sprechen gegen David, dessen Großvater bereits wegen Volksverhetzung im Gefängnis sitzt. Allein diese Umstände genügen den preußischen Beamten, um seine Schuld zu beweisen. Gibt es für David noch eine Chance, den Sommer mit seiner ersten großen Liebe zu genießen? Meisterhaft fängt der bereits mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Klaus Kordon die Stimmung im Berlin der Jahrhundertwende ein. Reichtum und politische Willkür begegnen im Kaiserreich unfassbarer Armut und demokratischen Bestrebungen - eine explosive Konstellation. Kordon zeichnet nach, wie Jugendliche ins Spinnennetz der Staatsgewalt geraten, und erzählt gleichzeitig eine zarte Liebesgeschichte. 3-8 €. 19 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
29.11. --- Literaturhaus Lesung. Marion Poschmann – „Gesistersehen“. „Zwei runde Fenster in das unscheinbarste Meer“. Moderne Anderwelt: Marion Poschmanns neuer Gedichtband „Geistersehen“. Wo haben Geister in der Gegenwart ihren Ort? Nicht mehr in verwunschenen Schlössern. Marion Poschmann, eine der wichtigsten Stimmen der Gegenwartslyrik, findet sie in ihren Gedichten an Unorten, zum Beispiel in einer Fußgängerzone. Geistersehen heißt, die Dinge ganz gegen den Zeitgeist lang genug anschauen, bis eine andere Form durch die Oberflächen scheint. Heißt auch, lange nachspüren und horchen, wie einen der Luftzug anrührt und so die Welt in den lautlosen Stillstand stürzt. Wie Kerne sitzen die konkreten Details in Poschmanns Gedichten, die auch ins Zeitlose wollen: das Ampelrot, der in Plastikfolie gewickelte Tulpenstrauß an der Tankstelle. Poschmann erdet ihre Verse gründlich. „Sieh her, Unendlichkeit“, ruft die Dichterin aus unserer Welt der Floskeln: „was muß, / das muß“. Über moderne Geister, Störbilder und Testbilder und vielleicht auch über Karnevaleskes wird Poschmann sprechen und an diesem Abend vorlesend in die Welt hinter den Spiegeln einladen. 4-8 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.
30.11. --- Tsunami Club Klub Junge Literatur: Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf. Erzählungen und Songs von Finn-Ole Heinrich und Spaceman Spiff. Zwei gefeierte junge Wortkünstler und Geschichtenerzähler treffen an diesem Abend aufeinander: Finn-Ole Heinrich und Spaceman Spiff. Heinrich hat bereits mit seinem Debüt die taschen voll wasser (2005) die Literaturszene begeistert. Seitdem räumt er Auszeichnungen ab und war zuletzt Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin. Seine Texte bestechen durch ihre dichte, bildreiche Sprache ebenso wie durch ihre Dramaturgien. Spaceman Spiff erspielt sich seit dem Erscheinen seines Debütalbums „bodenangst“ (2008) eine stetig wachsende Fangemeinde. Mit seinen Songs über Achterbahnen, Schokokuchen und das ganz normale Leben mit Anfang zwanzig eröffnet er seinen Zuhörern immer wieder eine überraschende, originelle Sicht auf die Welt. An diesem Abend präsentieren die beiden ihre gemeinsame CD Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf. Bei ihren ersten Live-Auftritten schufen sie eine fast schon magische Atmosphäre, mit Songs und Erzählungen, die ungewöhnlich nahe gehen und im richtigen Moment laut knallen. 3-8 €. 20 Uhr. Im Ferkulum 9, 50678 Köln.
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2.11. --- Literaturhaus Ausstellungseröffnung. „Augenweide & Leselust. Das zweite Jahrzehnt des Leipziger Bibliophilen-Abends“. 1991 wurde der Leipziger Bibliophilen-Abend wieder gegründet. Er richtete u.a. elf Ausstellungen aus und edierte über 50 bibliophile Drucke, ausgezeichnet in nationalen und internationalen Wettbewer-ben. Laudatio: Wolfgang Tittel. Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V. 19.30 Uhr. Foyer, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
2.11. --- Lehmanns Buchhandlung Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20 Uhr. Grimmaische Strasse 10, 04109 Leipzig.
3.11. --- Literaturhaus Lesung. Bernhard Schlink – „Sommerlügen“. Eine Frau merkt, dass das, was ihrem Leben Sinn gegeben hat, nicht mehr trägt. Ein Mann, unheilbar krank, arrangiert einen Sommer mit den Seinen, um in den Tod zu gehen. Ein Passagier hört auf einem Flug die Lebensbeichte seines Sitznachbarn. Die Lügen, mit denen wir leben, behutsam aufzudecken, ist das Anliegen des Autors. Das Kreiseln um das Vergangene und der Versuch, das Zurückliegende in ein Verhältnis zu sich zu setzen, treiben die Figuren um. Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und lebt in Berlin und New York. 1987 veröf-fentlichte er seinen ersten Roman um den Privatdetektiv Gerhard Selb, 2001 schloss er die Trilogie ab. Der 1995 erschienene Roman „Der Vorleser“, in mehr als 35 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, wurde von Stephen Daldrys verfilmt, erhielt 2009 einen Oscar und einen Golden Globe. Moderation: Michael Hametner. 4-5 €. 20 Uhr. Großer Saal, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
5.11. --- Literaturhaus Edit präsentiert. Neue slowenische Literatur und Musik. Einige der spannendsten Autoren Sloweniens, Tatjana T. Jamnik, Barbara Korun, Taja Kramber-ger, Iztok Osojnik und Jani Kovačič werden zu Gast sein und ihre Texte vorstellen. Nach Regensburg und Berlin ist Leipzig der dritte Ort, an dem man eine Literatur, ja Poesie, kennen lernen kann, die an Vitalität und Wortgewaltigkeit kaum zu übertreffen ist. So unterschiedlich die Texte sind, so spiegeln sie doch die ästhetischen Erfahrungen einer jungen Generation wider, die weder politische noch ethische Aspekte ausspart; mit dieser Offenheit aber zugleich auf die Vielfalt einer ganzen Literaturlandschaft aufmerksam macht. Dazu wird slowenische Musik auf die Bühne gebracht. Eine Lesung und ein Konzert! Die deutschen Texte lesen Kerstin Preiwuß, Martina Hefter, Jörn Dege. Moderation: Benno Zabel, Jan Kuhlbrodt. Dolmetscher: Slavo Šerc. 3-4 €. 20 Uhr. Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
5.11.--- Kulturwirtschaft Waldfrieden Lesung. Uwe Schimunek – „13 kleine Thriller“ und „Das Thüringen-Projekt“. Literatur im Waldfrieden. Ein Lindwurm im Südraum Leipzigs, das Brandenburger Tor in Polen, ein IT-Manager mit einer hässlichen Schusswunde im Kopf, ein Außerirdischer in Baggy-Jeans, regelwütige Dämonen und Vampire... In den kleinen Thrillern des Uwe Schimunek läuft das normale Leben gern aus dem Ruder oder gleich gegen die Wand; wenn auch angenehm leichtfüßig erzählt. »Das Thüringen-Projekt. Eine Liebesnovelle« entführt den Leser in ein Thüringen einer fernen Zukunft: Der Student Friedrich ist verliebt in Johanna. Doch kaum ist der erste Kuss geküsst, kommen die Hindernisse. Friedrich muss für seine Abschlussarbeit nach Arnstadt reisen und in Erfurt schmiedet ausgerechnet sein Freund Thoralf Ränke, die bald Wellen bis in höchste Kreise schlagen. Am Ende müssen sich Johanna und Friedrich zwischen Thüringen und ihrer Liebe entscheiden. Eintritt frei. 20.30 Uhr. Bornaische Straße 56, 04277 Leipzig.
8.11. --- Literaturhaus Vortrag. Handel im Wandel Social Web als Chance oder Risiko für Handelsunternehmen? Vortrag von Gerd Robertz (buecher.de). Ringvorlesung des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft, HTWK Leipzig. 19 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
10.11. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Ulrich Raulff – „Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben“. Thomasius-Club im Exil. Ulrich Raulff im Gespräch mit Claudia Albert und Ulrich Johannes Schneider. Stefan George (1868-1933) hat in der Geistes- und Literaturgeschichte, in der Pädagogik und Politik tiefe Spuren hinterlassen. In „Kreis ohne Meister“ ist Ulrich Raulff dem Nachleben mit Sachkenntnis und feiner Ironie nachgegangen. Er erzählt die Geschichte dieses einzigartigen Kreises voll illustrer Charaktere, der langsam zerfällt, Allianzen bildet und Feindschaften pflegt, um Deutungshoheit und Treue ringt. Er zeigt, wie Georges Gedankenwelt eine ganze Generation deutscher Geistesgrößen inspirierte. „Kreis ohne Meister“ hat im März den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten (Kategorie Sachbuch und Essayistik). – Ulrich Raulff ist Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar. Zuvor war er ab 1994 Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ab 1997 Ressortchef und ab 2001 leitender Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Veranstaltung des Thomasius-Clubs und des Literaturhauses Leipzig. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
11.11.--- Buchhandlung Hugendubel Lesung. Lesebühne Leipzig zu Gast bei Hugendubel. Die „Lesebühne Leipzig“ ist ein Projekt des fhl Verlages und steht jedem offen, der eigene Texte präsentieren oder Passagen aus seinem Lieblingswerk vorlesen möchte. 10 Minuten sind das Mikro an und die Bühne frei. Auf jeden Mutigen Lesenden wartet anschließend ein Freigetränk. Im September ist die Lesebühne, die sonst regelmäßig im Leipziger Café Anton Hannes stattfindet, zu Gast bei Hugendubel. Moderiert vom Leipziger Autor Uwe Schimunek. Die Anmeldung erfolgt unter kontakt@lesebuehne-leipzig.de. Eintritt frei. 18 Uhr. Petersstraße 12 (im Café in der 2. Etage), 04109 Leipzig.
11.11. --- Literaturhaus Gespräch. Schriftsteller und ihr Ort: Christoph Kuhn im Gespräch mit Regine Möbius. „Auch beim Schreiben – selbst wenn ich exotisches, außerirdisches Terrain fantasiere – brauche ich das Bild vom erlebten Ort. Ich verwandle ihn mir nach Bedarf. So verwandle ich auch mir bekannte Personen, bis sie so eigenständig werden, wie der neue Ort des Geschehens.“ (Christoph Kuhn). Veranstaltung des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) – Landesverband Sachsen. 20 Uhr. Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
12.11. - 13.11. --- Literaturhaus Gut zum Druck. Fest sächsischer Verlage und Autoren. Kennenlernen, wiederentdecken, blättern, fragen, zuhören, kaufen, lesen. Auf dem erstmals stattfindenden Fest präsentieren 19 Verlage aus Sachsen gemeinsam mit dem Suhrkamp Verlag als Gastverlag ihre Buchneuheiten. Ganztägig laden Büchertische zum Schauen, Blättern und Kaufen ein, Verleger zum Gespräch, Autoren mit Lesungen zum Zuhören, Fragen und Signieren. Ein Rundgang durch das Graphische Viertel geht noch vorhandenen Spuren der alten Buchstadt Leipzig nach, ein Live-Lektorat am Samstag bietet Gelegenheit zum Austausch über eigene Manuskripte. Zudem verleiht die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Sabine von Schorlemer den Literaturförderpreis 2010. Zu Gast sein werden Reiner Kunze, Angela Krauß, Clemens Meyer, Jens Wonneberger, Sabine Knopf, Meigl Hoffmann und Griseldis Wenner, Nora Gomringer, Prof. Dr. Johannes Forner, Ulla Heise, Andreas Altmann, Albert Wendt, Heike Geißler, Jurij Koch, Klaus Funke, Prof. Dr. Dirk Syndram, Dr. Thomas Sparr und andere. Es präsentieren sich die Verlage: BuchVerlag für die Frau, Domowina-Verlag, Eichenspinner, Faber & Faber, fhl, goldenbogen, Hellerau-Verlag, Klett Kinderbuch, Lehmstedt, Leipziger Literaturverlag, leiv, Lubok, Notschriften, Plöttner, poetenladen, Sax-Verlag, Seemann Henschel, Suhrkamp, Thelem und Voland & Quist. Veranstaltung des Sächsischen Literaturrates e.V., aller teilnehmenden Verlage, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. und des Kura-toriums Haus des Buches e.V. Partner: Leipziger Buchmesse, MDR FIGARO – Kultur und gut. Gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Weitere Informationen unter: www.saechsischer-literaturrat.de. Alle Säle, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
16.11. --- Literaturhaus Lesung. Maria Elisabeth Thiele – „Die Toten im Karnevalsgewand“. Afrikanisch-indianische Synthesen in New Orleans Veranstaltung des Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie e.V. 20 Uhr. Saal 1, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
18.11. --- Literaturhaus Lesung. Saci Lloyd – „Euer schönes Leben kotzt mich an!“. 2015: Ganz London steht Kopf, denn die Regierung hat eine rigorose Rationierung verordnet. Trotz aller Sorgen mit den Energiekarten, dem arbeitslos gewordenen Vater oder der eigenen Band setzen sich Laura und ihre Freunde aktiv für ein gesellschaftliches Umdenken ein und singen in ihren Songs gegen Ignoranz, Gier und Verschwendung an. (Ab 7. Klasse) Veranstaltung in Englisch und Deutsch Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig, mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. 10.30 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
18.11. --- Literaturhaus Blütenlese nach der Frankfurter Buchmesse. Gerald Diesener stellt die Höhepunkte im Herbstprogramm des Leipziger Universitätsverlages vor, unter anderem die soeben erschienene, von Christel Hartinger, Antonia und Roland Opitz besorgte Edition der Leipziger Poetik-Vorlesungen des Herbstes 1989 „... diese Stunde gehört den Autoren“. Veranstaltung des Leipziger Universitätsverlages. 18 Uhr. Saal 1, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
19.11. --- Literaturhaus Lesung. Christian Linker – „Das Heldenprojekt“. Als die selbstbewusste Marie an die Schule von Magnus und Sebi kommt, fängt etwas komplett Neues an. Nicht nur die beiden Jungs sind sofort eingenommen von ihr, auch der Freundeskreis um die drei, der sich als „Das Projekt“ jede Woche trifft, um eigene Gedichte vorzulesen, lässt sich von Maries Energie und Engagement mitreißen. Da das Wahlalter auf 16 gesenkt wurde, dürfen sie nun zum ersten Mal wählen. Besonders Marie stört sich an der rechtsradikalen Partei BBO, und zunächst mehr aus einer Laune heraus beginnen die Freunde, nachts die BBO-Wahlplakate mit ihren Gedichten zu überkleben. Unterstützung erhalten sie dabei nicht nur vom Copyshop-Besitzer – bald beteiligt sich die halbe Stadt an der heimlichen Plakatierung, und die Lokalzeitung macht sie zu jungen Helden. Dass Magnus, Sebi und die anderen dadurch immer mehr ins Visier rechter Schläger geraten, nehmen sie anfangs nicht allzu ernst… – Der Autor Christian Linker, geboren 1975, arbeitete in der Jugendbildung und leitet in Köln eine Dachorganisation von Jugendverbänden. (Ab 9. Klasse). 10.30 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
19.11. --- Literaturhaus Festtagslesung zu 25 Jahre Freundeskreis SF Leipzig. Lesung von Science-Fiction-Texten, vorgetragen von Henner Kotte und Axel Thielmann. Veranstaltung des Freundeskreises Science Fiction Leipzig e.V. 20 Uhr. Saal 1, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
22.11. --- Literaturhaus Lesung. Karen-Susan Fessel „Und wenn schon!“. Manne Hannemann ist zwölf Jahre alt und hat es nicht leicht. Seine Eltern verbringen die Zeit, beduselt von Schnaps und Glückspillen, vorm Fernseher und scheinen für das Leben ihrer Kinder außerhalb des Hauses jegliches Interesse verloren zu haben. Draußen aber werden die Geschwister schikaniert und gehänselt. Manne hat das demütigende Außenseiterdasein endgültig satt. Er will sich die Vorurteile und Herablassung seiner Mitschüler und Lehrer nicht länger gefallen lassen und beginnt, sich zur Wehr zu setzen. Dabei jedoch muss er sich fragen, ob er eigentlich stolz sein kann auf so eine Familie. Karen-Susan Fessel lebt und arbeitet als freie Autorin und Journalistin in Berlin. »Und wenn schon!« wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und ist 2009 in einer vielbeachteten Neuauflage erschienen. Die Autorin sagt selbst: „In meinen Büchern geht es fast immer um Kinder und Jugendliche, die es nicht besonders leicht haben. Ich glaube nämlich, dass es helfen kann, wenn es einem selbst nicht so gut geht: wenn man sieht, dass andere die gleichen oder ähnliche Probleme haben oder vielleicht auch viel schlimmere und dass sie daran trotzdem etwas ändern können.“ (7./8. Klasse). 11 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
22.11. --- Literaturhaus Vortrag. Mehr als ein Sender Sputnik – Community mit Radioanschluss. Vortrag von Eric Markuse (MDR Sputnik). Ringvorlesung des Studiengangs Buchhandel/Verlagswirtschaft, HTWK Leipzig. 19 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
23.11. --- Literaturhaus Lesung. Petra Hůlová – „Endstation Taiga“. Moderation: Eva Profousová. Im Jahre 1946 bricht der dänische Forscher Hablund Doran in die sibirische Eiswüste auf, in das kleine Dorf Charyn. Er ist fasziniert von dem so fremd anmutenden Leben der völlig abgeschiedenen Bewohner und möchte einen Dokumentarfilm über sie drehen. Doch er kommt nie wieder zurück. 60 Jahre später macht sich sein Landsmann, der Anthropologie-Student Erske Jenkel, auf den Weg nach Sibirien, um herauszufinden, was damals geschah. Petra Hůlová wurde 1979 in Prag geboren. Nach dem Abitur studierte sie an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität Kulturwissenschaft und Mongolistik. Für einige Zeit lebte sie in der Mongolei. Sie gilt als eines der hoffnungsvollsten literarischen Talente in Tschechien. Sie hat bereits mehrere Romane veröffentlicht, zuletzt „Manches wird geschehen“ (2009). Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Luchterhand Literaturverlages. 20 Uhr. Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
24.11. --- Literaturhaus Lesung. „Die Narbe“ Hörspielworkshop mit Katrin Wenzel. Die Hörspielregisseurin und -produzentin Katrin Wenzel leitet einen spannenden und interaktiven Workshop. Nach Motiven von Michael Cocketts Roman „Die Narbe“ (dtv junior 2001), der vom Mut und Einsatz füreinander erzählt, entsteht in Zusammenarbeit mit einer 7. Klasse ein Hörspiel. 10.30 Uhr. Raum 016, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
25.11. --- Literaturhaus Lesung. Oliver Uschmann – „Das Gegenteil von oben“. Der 15-jährige Dennis lebt mit seiner Mutter in einem Hochhausblock im Bahnhofsviertel. Wo sein Vater ist, weiß er nicht, denn seine Mutter verweigert ihm jegliche Auskunft. Seine Lehrer konfrontiert er mit unbequemen Fragen, wenn ihm ihre Vorträge zu unkritisch und realitätsfern erscheinen. Überhaupt versteht Dennis die Gleichgültigkeit der anderen gegenüber der Wirklichkeit nicht. Den Politikern, die in Talkshows Zivilcourage predigen, würde er gern einmal sagen, was es eigentlich bedeutet, »seine Augen offen zu halten«. So ist Dennis’ akribische Fernglasüberwachung des gegenüberliegenden Hochhauses mehr als bloßer Voyeurismus. Er nimmt Anteil am Leben um ihn herum und registriert auch die feinen Veränderungen und Unstimmigkeiten in seiner Umgebung. Als der Nachbarsjunge plötzlich verschwindet, kommt Dennis der Verdacht, der Junge könnte Opfer eines Verbrechens geworden sein. Er hat keine andere Wahl als zu handeln und beginnt Nachforschungen anzustellen, bei denen sich immer mehr Hinweise auf eine schreckliche Tat auftun. (10.–12. Klasse). 10.30 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
25.11. --- Literaturhaus Lesung. Rüdiger Fischer – „In jeder Hand die Sehnsucht“. Der Verleger und Übersetzer Rüdiger Fischer (Éditions en Forêt / Verlag im Wald) stellt neue französische Lyrik vor und kommentiert seine Auswahl. Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. 19.30 Uhr. Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
26.11. --- Café Anton Hannes Verlagsstammtisch Leipzig. Unterhaltsames Treffen von sächsischen Verlagen und deren Autoren. Der „fhl Verlag“ und der Chemnitzer „ClauS Verlag“ veranstalten in regelmäßigen Abständen einen Verlags- und Autorenstammtisch, um über neue Projekte und Bücher zu reden oder einfach nur zum Gedankenaustausch. Dies alles findet in einer zwanglosen und gemütlichen Runde statt. Zu diesem Stammtisch sind auch andere Verlage, Schreiberlinge und Nicht-Schreiberlinge eingeladen. 20 Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.
28.11. --- Café Anton Hannes Lesebühne Leipzig. Die Lesebühne Leipzig ist ein Projekt des fhl Verlages und steht jedem offen, der eigene Texte präsentieren oder Passagen aus seinem Lieblingswerk vorlesen möchte. 10 Minuten sind das Mikro an und die Bühne frei. Auf jeden mutigen Lesenden wartet anschließend ein Freigetränk nach Wahl. Immer an jedem letzten Sonntag im Monat. Die Anmeldung erfolgt unter kontakt@lesebuehne-leipzig.de bis zum Freitag vor dem Lesebühnen-Sonntag. Eintritt ist frei. 20. Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.
30.11. --- Literaturhaus Lesung. Rolf Hochhuth – „Warum ein Elser-Denkmal – und wo?“. Begrüßung: Herbert Kästner. In Rolf Hochhuths Text geht es um den ersten Hitler-Attentäter, Johann Georg Elser, der am 8. November 1939 im Münchener Bürgerbräukeller eine selbstgebaute Bombe zündete. An jenem Tag versammelten sich dort alljährlich die Spitzen der NSDAP zum Gedenken an den gescheiterten Hitler-Putsch vom 8. November 1923 und Hitler pflegte eine Brandrede zu halten. Rolf Hochhuth plädiert dafür, ein Denkmal für Elser dort zu errichten, wo ehedem Hitlers Reichskanzlei stand. „Wenn künftig Elsers Standbild ist, wo jetzt die gedruckten Hinweise auf den sind, dem die ›Endlösung‹ einfiel, dann haben sogar wir Deutschen einen Landsmann vor Augen, der als einziger unserer Nation eine Wilhelm-Tell-Tat vollbracht hat“. Rolf Hochhuth, geboren 1931 in Eschwege, erzielte internationalen Erfolg mit »Der Stellvertreter« (1963). Als rigoroser Moralist und Mahner setzte sich der Autor wiederholt mit der NS-Vergangenheit und aktuellen politischen und sozialen Fragestellungen auseinander. In einer Vielzahl Offener Briefe forderte er seit den sechziger Jahren die moralische Erneuerung der Politik. Er ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Akademie der Künste in Berlin (seit 1986), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München (seit 1989) und der Freien Akademie der Künste Hamburg (seit 2004). Zuletzt publizierte er „Tell gegen Hitler“ (2008) und „Theater als politische Anstalt“ (2010). „Warum ein Elser-Denkmal – und wo?“ erscheint als Erstveröffentlichung in einem bibliophilen Druck des Leipziger Bibliophilen-Abends mit einer Radierung von Rolf Kuhrt. Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.
9.11. --- Buddenbrookhaus Buchpräsentation. Signe von Scanzoni – „Als ich noch lebte. Ein Bericht über Erika Mann“. Ein bewegendes Dokument über Erika Mann und gleichzeitig ein ganz eigener Blick auf die Mann-Familie: hier erstmals publiziert. Die Schauspielerin, Sängerin und Theaterkritikerin Signe von Scanzoni war die letzte Lebensgefährtin von Erika Mann. Nach deren Tod im September 1969 schrieb sie den fast 200 Manuskriptseiten umfassenden „Bericht über Erika Mann“. Dieser bisher unveröffentlichte Text liest sich als Totenklage, Lebensbeichte und letztes großes Briefgespräch. Er erzählt von einer leidenschaftlichen Bindung, die vom Zwang zur Verschwiegenheit und zum Verstecken ebenso bestimmt war wie von heftigen Kontroversen über Politik und Zeitgeschichte. 19 Uhr. Mengstraße 4, 23552 Lübeck.
2.11. --- Heinrich-Heine-Haus Lesung. Terézia Mora und Marica Bodrožić lesen. Die vielfach ausgezeichnete Autorin Terézia Mora, die in diesem Jahr den Chamisso-Hauptpreis erhalten hat, liest aus ihrem hochgelobten Roman „Der einzige Mann auf dem Kontinent“. Sie kommt zusammen mit Marica Bodrožić, Chamisso-Förderpreisträgerin 2003, nach Lüneburg, die ihren Roman „Das Gedächtnis der Libellen“ vorstellt. Martina Sulner moderiert. Für einen Auszug aus ihrem ersten Erzählband „Seltsame Materie“ erhielt Terézia Mora den Ingeborg-Bachmann-Preis. Ihr Roman „Alle Tage“ wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und u.a. mit dem Preis der LiteraTour Nord ausgezeichnet. Mora, 1971 in Sopron/Ungarn geboren, ist zudem eine renommierte Übersetzerin aus dem Ungarischen. Umgeben von globalen Wirtschaftskatastrophen verteidigt „Der einzige Mann auf dem Kontinent“, der Informatiker Darius Kopp, sein Lebensidyll, auch wenn er schon längst zugeben müsste, dass die Firma, für die er arbeitet, zusammengebrochen ist und seine Ehe vor dem Aus steht. Marica Bodrožić, geboren 1973 in Svib/Dalmatien, lebt seit 1983 in Deutschland. Für ihre Erzäh-lungen, Gedichte, Romane und Essays erhielt sie verschiedene Stipendien und Preise. 2007 erschien ihr viel beachteter Essayband „Sterne erben, Sterne färben. Meine Ankunft in Wörtern“, in dem es auch um ihre Aneignung der deutschen Sprache geht. In ihrem aktuellen Roman muss eine junge Frau sich und ihr Dasein in der schmerzlichen Liebe zu einem verheirateten Mann neu verorten. Die Trennung führt sie zurück auf sich selbst, auf ihre Vergangenheit und die Erinnerung an ihren Libellen sammelnden, gewalttätigen Vater. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
5.11. --- Heinrich Heine-Haus Lesung. Grenzenlos 2010 – Irland: Colm Tóibín – „Brooklyn“. Tóibín zählt zu den bekanntesten Journalisten und Schriftstellern Irlands. In seinem aktuellen Roman „Brooklyn“ beschreibt der preisgekrönte Autor eindrucksvoll ein klassisches Schicksal einer Emigration, den Werdegang einer ganz normalen Frau - ganz und gar aus ihrer Perspektive gesehen. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
11.11. --- Heinrich Heine-Haus Lesung. Grenzenlos 2010 – Großbritannien: Tim Oarks – „Die Kunst stillzusitzen“. Tim Parks, 1954 in Manchester geboren, ist Schriftsteller, Essayist, Übersetzer und Literaturkritiker. Sein Roman „Europa“ (1997) wurde für den renommierten Booker-Preis nominiert. Neben der schriftstellerischen Arbeit unterrichtet Tim Parks an der Universität in Mailand literarisches Übersetzen. „Die Kunst stillzusitzen“ ist eine schmerzend ehrliche, bis ins Mark lebendige, schwarzhumorige Auseinandersetzung mit sich selbst und den Zusammenhängen zwischen Schreiben, Charakter und Gesundheit. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
13.11. --- Café Neun Literarisches Dinner. Menü mit literarischem Rahmenprogramm. Es liest Claudine Tadlock. Veranstalter: Campus Lüneburg, Literaturbüro Lüneburg. 19 Uhr. Uni Campus, Scharnhorststraße 1, 21335 Lüneburg.
17.11. --- Heinrich Heine-Haus Lesung. LiteraTour Nord: Rolf Lappert –„Auf den Inseln des letzten Lichts“. Rolf Lappert, 1958 in Zürich geboren, veröffentlichte Anfang der 80er Jahre zwei Romane und Gedichte. Er unterbrach für längere Zeit das Schreiben und gründete mit einem Freund einen Jazz-Club. Ab 1996 war er als Drehbuchautor, u.a. für eine Schweizer Fernsehserie tätig. Bekanntheit im deutschsprachigen Raum erlangte er vor allem mit dem Roman „Nach Hause schwimmen“ (2008), dessen lakonischer Grundton und skurrile Einfälle Vergleiche zu Werken John Irvings hervorriefen. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
23.11. --- Heinrich Heine-Haus Lesung. Grenzenlos 2010 Schweiz: Adolf Muschg – „Sax“. Adolf Muschg wurde 1934 in Zollikon (Kanton Zürich) geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Zürich und Cambridge. Von 1970 bis 1999 bekleidete er eine Germanistik-Professur in Zürich. Sein umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, 1994 erhielt Muschg den Büchner-Preis. 2003 bis 2005 war er Präsident der Akademie der Künste, Berlin. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.
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7.11. --- Literaturmuseum der Moderne Ausstellungseröffnung. Ernst Jünger. Arbeiter am Abgrund. Die Ausstellung ist eine Einführung in Jüngers langes Leben und umfangreiches Werk für den Jünger-unkundigen Besucher. Sie ist aber auch ein Essay, ein Versuch, die in einem Nachlass erhaltenen Zeugnisse zu unterschiedlichen, doch gleichberechtigten Indizienketten anzuordnen, die sehr verschiedene Arten der monografisch-historischen Lektüre erlauben. Das Bild des Autors Jünger, das sich aus dieser Essay-Ausstellung ergibt, ist das eines Mannes, der - unermüdlich, ein Jahrhundert lang - produziert: Arbeiter am Abgrund der Zeit. Zur Eröffnung am 7. November um 14.30 Uhr sprechen BERND NEUMANN, HELMUT RAU und FRANK SCHIRRMACHER. Einen Tag nach Ende der Ausstellung, zu Jüngers 116. Geburtstag am 29 März 2011, wird das Jüngerhaus in Wilflingen feierlich wieder eröffnet. Bis dahin sind Stücke aus der Sammlung in der Marbacher Ausstellung zu sehen; eine Besichtigung des sanierten, aber noch leeren Jüngerhauses ist möglich. Anmeldung: mattern[at]dla-marbach.de. 14.30 Uhr. Schillerhöhe 8, 71672 Marbach.
14.11. --- Literaturarchiv Tag der offenen Tür. Die Schillerrede 2010 hält Brigitte Kronauer um 12 Uhr. Führungen im Archiv und den Museen ab 12 Uhr. Programm: www.dla-marbach.de/Aktuelles. 10 bis 18 Uhr. Schillerhöhe 8, 71672 Marbach.
14.11. --- Literaturarchiv Zeitkapsel 23. Herrenrunde mit Panzerwagen. JAN BÜRGER und ULRICH RAULFF blättern ein kaum bekanntes Kapitel aus dem Herbst 1977 auf: Im Schatten des Terrors bat Helmut Schmidt Heinrich Böll, Siegfried Lenz, Max Frisch und Siegfried Unseld zu sich in den Kanzlerbungalow. 11 Uhr. Schillerhöhe 8, 71672 Marbach.
25.11. --- Literaturarchiv Workshop. Werkbegriffe:Was ist ein Werk? Gehören Entwürfe dazu? Streichungen? Randbemerkungen? Wäschereizettel? Ein Literaturarchiv überliefert nicht nur literarische Werke, sondern konstituiert sie im Magazin, in der Edition und im Museum. Anmeldung: forschung[at]dla-marbach.de. Schillerhöhe 8, 71672 Marbach.
5.11. --- Stadtbibliothek Lesung. Daniela Danz – „Pontus“. Lesung mit Wilhelm Bartsch und Thomas Rosenlöcher. Eine einzigartige Stimme der jüngeren deutschen Lyrik. Das lyrische Sprechen dieser Autorin greift weit aus, in die Zeiten, zurück ins Archaische, Mythische, und es führt in entfernte Weltgegenden, die doch merkwürdig nah liegen. Daniela Danz befragt die Bruchstellen: von Tradition und Moderne, von Europa und Orient, von Wasser und Land. Die Dinge, die sie auf ihren poetischen Reisen „findet“, rücken in ein verzaubertes Licht, sie werden zu phantastischen Orten neuer Erinnerungen. „In ihren Versen geht der Blick nach außen (und nach innen) immer durch die brüchigen Türen und Fenster der Moderne“, hieß es in der „Zeit“. 20 Uhr. König-Heinrich-Straße 20, 06217 Merseburg.
2.11. --- Literaturhaus Lesung. Edo Popovic und Clemens Meyer - „Mitternachtsboogie“. Nach „Ausfahrt Zagreb-Süd“, „Kalda“ und „Die Spieler“ (alle Verlag Voland & Quist) erscheint nun endlich Edo Popovićs vielgefeierter Erstling aus dem Jahr 1987. In biergetränkten Nächten, zufälligen Begegnungen und in gewohnt lakonischem Stil gewährt Popović Einblicke in die Jugend des sozialistischen Jugoslawiens am Ende der Tito-Ära in den 80er Jahren. Zusammen mit dem Schriftsteller Clemens Meyer stellt er sein Romandebüt, 23 Jahre nach dessen Entstehen vor. Edo Popović, geboren 1957, lebt in Zagreb. Er war Mitbegründer einer der einflussreichsten Underground-Literaturzeitschriften des ehemaligen Jugoslawiens, sein erster Roman „Ponoćni boogie“ („Mitternachtsboogie“, 1987) wurde zum Kultbuch seiner Generation. 1991-1995 war Popović Kriegsreporter, anschließend veröffentlichte er mehrere Romane und Erzählbände. Edo Popović gilt als die Stimme des urbanen Kroatiens und der Verlierer der gesellschaftlichen Transformation. Veranstalter: Stiftung Literaturhaus, Voland & Quist. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
2.11. --- Theater ....und so fort Lesung. Alexander Osang – „Königstorkinder“. Andreas Hermann, Anfang 40, hat die erste Hälfte seines Lebens im Osten Deutschlands verbracht. Nach der Wende beruflich vielfach gescheitert, lebt er in einer winzigen Wohnung in Berlin, Prenzlauer Berg, und arbeitet als Ein-Euro-Jobber an einem Kulturprogramm zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Ausgerechnet mit einer Gruppe arbeitsloser Intellektueller soll er die Ereignisse des Jahres 1989 nachspielen. 20 Uhr. Kurfürstenstraße 8, 80799 München.
3.11. --- Lyrik Kabinett Lesung. Raoul Schrott liest Liebesgedichte aus vier Jahrtausenden in seiner Übertragung. Die ersten Liebesgedichte der Literaturgeschichte begegnen uns im ägyptischen Theben – heute Luxor – um 1300 v. Chr. Bislang fast völlig unbekannt, zeigen sie sich in erstaunlicher Modernität: was den Ausdruck des subjektiven Gefühlslebens, freizügiger Erotik und weiblicher Emanzipation betrifft. Davon ausgehend spannt Raoul Schrott einen Bogen über Sappho, Catull und Properz zu den Troubadours, den arabischen Dichtern und dem italienischen Erfinder der Liebessonette bis in unsere Zeit. Raoul Schrott liest die Originalsprache sowie seine Übersetzungen und verbindet diese Auswahl aus vier Jahrtausenden mit eigenen Gedichten und Kommentaren. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80799 München.
3.11. --- Literaturhaus Filmnacht. Lev Tolstoj und Deutschland - Lange ARTE-Filmnacht, 20 Uhr, Saal (mit Pause). Leo Tolstoj - Dichter und Visionär. Einführung: Andreas Christoph Schmidt. Lev Tolstoj ist nach wie vor ein Fels in der russischen Literatur, an dem sich die Wogen brechen. An ihm wird Maß genommen, um ihn wird gestritten. Am 7. November vor 100 Jahren starb der russische Dichter. Zu seinem 100. Todestag ehrt ARTE diese Größe der europäischen Geistesgeschichte mit einem Programmschwerpunkt - mit Dokumentationen über sein Leben, seine Bedeutung für die Gegenwartsliteratur und sein Verhältnis zum damals jungen Medium Film. ARTE - der Medienpartner des Literaturhauses - zeigt zwei neue Tolstoj-Dokumentationen in einer exklusiven Preview-Nacht: Der Dokumentarfilm Tolstoi - Mit den Augen des Films (ARTE/SWR 2010, 52 Min., auf ARTE am 8.11. um 21:55 Uhr) beschäftigt sich mit Tolstoj und dem frühen Kino im Zarenreich. Der Dokumentarfilmer und Grimme-Preisträger Artem Demenok hat Unglaubliches zutage gefördert: 40 Minuten hundert Jahre altes Zelluloid - bisher noch nie gezeigte Szenen von Lev Tolstoj selbst und von frühen Kinoprogrammen, die der Dichter nachweislich gesehen hat. In Jasnaja Poljana, die Russen und Tolstoi (ARTE/WDR 2010, 72 Min., auf ARTE am 7.11. um 23.15 Uhr) begeben sich Christiane Bauermeister und Andreas Christoph Schmidt in die Provinz, südlich von Moskau, unweit der Stadt Tula. Tolstoi verbrachte fast sein ganzes Leben hier, er schrieb hier seine großen Romane „Krieg und Frieden“, „Auferstehung“, „Anna Karenina“. Andreas Schmidt und Christiane Bauermeister haben sich auf eine biografische Spurensuche begeben, die neue Perspektiven auf Tolstois literarisches Werk eröffnet. In der Pause gibt es im Foyer einen russischen Imbiss von der Brasserie „OskarMaria“. Veranstalter: ARTE - Medienpartner des Literaturhauses München, Stiftung Literaturhaus. Eintritt: frei. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
4.11. --- Literaturhaus Lesung. Bernhard Schlink – „Sommerlügen“. Moderation: Karl-Otto Saur. „Der Tag, an dem sie aufhörte, ihre Kinder zu lieben...“, so beginnt die Geschichte einer Frau, die merkt, dass das, was ihrem Leben Sinn gegeben hat, nicht mehr trägt. Ein Sohn will endlich wissen, wer sein Vater ist, und macht mit ihm eine Reise. Ein Mann, unheilbar krank, arrangiert einen Sommer mit den Seinen, um in den Tod zu gehen, wenn das Leben noch schön ist. In seinem neuen Erzählungsband versammelt Bernhard Schlink sieben so irritierende wie bewegende Geschichten über Lebensentwürfe, Liebeshoffnungen und Alterseinsichten. Die Lügen, mit denen wir leben, behutsam aufzudecken, ist der Kern dieser unbestechlich klaren, schwermütig schönen Erzählungen. Er liest ausgewählte Passagen daraus vor, das Gespräch im Anschluss an die Lesung führt der Publizist und Journalist Karl-Otto Saur. Veranstalter: Diogenes Verlag, Stiftung Literaturhaus. 8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
8.11. --- Literaturhaus Gespräch. Thilo Bode im Gespräch. Die Essensfälscher - Ein Abend mit Thilo Bode. Moderation: Ulrich Schäfer (Süddeutsche Zeitung). Thilo Bode gründete 2002 die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch. In seinem neuen Buch seziert er Strategien und Täuschungsmanöver großer Lebensmittelkonzerne und ruft dazu auf, deren unlautere Praktiken zu boykottieren. Thilo Bode stellt sein neues Buch vor, gibt Beispiele aus seinem Lebens- und Arbeitsalltag und spricht über die Macht großer Werbe-Etats und über Artikel, die wir alle kennen, und die oft genug unsere Gesundheit gefährden. Veranstalter: S. Fischer Stiftung, Stiftung Literaturhaus. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
9.11. --- Literaturhaus Deutsch-Irischer Abend. Ein Abend mit Hugo Hamilton. München beherbergt eine der größten Irischen Gemeinden in Deutschland. Viele Iren haben sich in der Landeshauptstadt niedergelassen, haben en Großteil Ihres erwachsenen Lebens hier verbracht. Die Erfahrung einer Ortsveränderung ist natürlich keineswegs ausschließlich Irisch - es gibt jedoch eine ganz besondere deutsch-irische Verbindung. Das Munich Irish Network lädt ein zu einem Abend mit dem Schriftsteller Hugo Hamilton, um über diese deutsch-irische Verbindung zu sprechen. Veranstalter: Martin Cotter, Architekt. Karten à 10 € im O'Learys Irish Shop, Müllerstrasse 37 oder per Email: cotter@cotter-architekten.eu. 19.30 Uhr. Bibliothek, Salvatorplatz 1, 80333 München.
9.11. --- Literaturhaus Ein kulinarisch-musikalisch-literarischer Abend. OskarMaria - Heimat Food - Ein kulinarisch-musikalisch-literarischer Abend mit Karl Ederer, Reinhard Kreissl und Michael Fitz. Moderation: Brigitte Theile (BR). „Jedes Produkt hat das Recht auf seinen eigenen Geschmack.“ Der Sternekoch Karl Ederer bekennt sich in seinem Münchner Restaurant und nun auch in seinem Kochbuch zu Tradition und Innovation und setzt dem globalisierten Einheitsbrei eine regionale und saisonale Küche entgegen. Berühmte Liebhaber seiner Kochkunst haben die Rezepte mit originellen Texten ergänzt. Michael Fitz liest daraus vor und sorgt mit Gitarre und Gesang für „Heimat-Music“. Karl Ederer stellt sein Buch zusammen mit dem Soziologen Reinhard Kreissl vor, Alexander Ebert, Küchenchef des „OskarMaria“, kocht daraus ein 3Gänge-Menü. Karten und Tischreservierung ausschließlich in der Brasserie „OskarMaria“. Veranstalter: Ludwig Verlag, Stiftung Literaturhaus, mit freundlicher Unterstützung durch Kokon. 29 € (inkl. Aperitif und Menü, das vollständige Menü wird Ihnen unter www.literaturhaus-muenchen.de/programm das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen!). 19.30 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.
10.11. --- Literaturhaus Lesung Martin Mosebach – „Was davor geschah“. Moderation: Christine Eichel (Focus). Hans und Ina sind ein strahlendes junges Paar. Hans hat eine brillante Bankkarriere begonnen, und umso unbegreiflicher ist es, wie sehr er sich in der neuen Wohnung vergriffen hat: Hinter dem Hauptbahnhof an einer lauten Straße steht dies übriggebliebene Gründerzeithaus, dem man nicht ansieht, wie seltsam es in ihm zugeht. Denn dort findet sich allnächtlich im brütend heißen Hof unter dem großen Sommermond jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammen. Ein federleicht und spielerisch erzählter Roman, ironisches Großstadtbild und doppelbödige Liebesgeschichte zugleich, ein Sommernachtstraum mitten im steinernen Frankfurt. Veranstalter: Carl Hanser Verlag, Stiftung Literaturhaus. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
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10.11. --- Literaturhaus Gespräch. Literatur und Migration - Clemens-Peter Haase im Gespräch mit Tzveta Sofronieva und Sudabeh Mohafez. Noch immer ist vom „Eigenen“ und vom „Fremden“ die Rede, noch immer wird der Begriff der „Migrationsliteratur“ verwendet. Doch gleichzeitig wird immer deutlicher, wie stark die deutsche Gegenwartsliteratur von Autoren/innen mit „anderem“ kulturellen Hintergrund geprägt wird. Die aus Bulgarien stammende Lyrikerin und Prosaautorin Tzveta Sofronieva und die deutsch-iranische Schriftstellerin Sudabeh Mohafez diskutieren mit Clemens-Peter Haase über Missverständnisse und Widersprüche im Kontext von „Literatur und Migration“. Veranstalter: Kulturforum der Münchener Sozialdemokratie, Stiftung Literaturhaus. 6-8 €. (Mitglieder des Kulturforums haben gegen Vorlage ihres Mitgliedsausweises freien Eintritt). 20 Uhr. Bibliothek, Salvatorplatz 1, 80333 München.
10.11. --- Lyrik Kabinett Lesung. Oskar Loerke (1884-1941) Die Gedichte. Vorgestellt von Lutz Seiler. Rezitation: Helmut Becker. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Wüstenrot Stiftung und dem Wallstein Verlag. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80 799 München.
11.11. --- Literaturhaus Gespräch. Deutschstunde - Ein Abend mit Julian Nida-Rümelin, Avi Primor, sowie den Allianz-Gastprofessoren David B. Ruderman und Sussan Babaie. Moderation: Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung). An der Privatuniversität Herzliya bei Tel Aviv studieren israelische, palästinensische und jordanische Studenten gemeinsam im Trilateralen Zentrum für Europäische Studien. Solche „gelebten Utopien“ gibt es nicht nur im Nahen Osten. Sind sie Botschafter für eine Welt ohne Waffen und ohne Mauern im Denken? Über Utopien des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Kulturen, Nationen und Religionen diskutieren Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D. und Professor der Philosophie an der LMU, der Diplomat Avi Primor von der Universität Herzliya, sowie David B. Ruderman, Professor für Moderne Jüdische Geschichte, und Sussan Babaie, Professorin für Islamische Kunstgeschichte. Die Einnahmen kommen dem Interkulturellen Dialogzentrum München IDIZEM e.V. zugute. Veranstaltung in englischer Sprache mit Simultanübersetzung ins Deutsche. In Kooperation mit der Allianz Kulturstiftung und der Stiftung Allianz Direct Help. Veranstalter: Lichterkette e.V., Stiftung Literaturhaus. 10-15 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
12.11. --- Literaturhaus Filmpreview. Thomas Mann. Eine Münchner Liaison - Filmpreview mit Norbert Göttler. Moderation: Armin Kratzert (Bayerisches Fernsehen). Thomas Mann war Münchner. Fast vierzig Jahre lebte der Literatur-Nobelpreisträger mit seiner Familie in München, die wichtigsten seiner Werke wie »Buddenbrooks«, »Tod in Venedig« und „Der Zauberberg“ sind hier entstanden – und doch erinnern in der bayerischen Landeshauptstadt nur Filmkulissen an den großen Dichter. Womit hat dies zu tun? Damit, dass die Münchner Kulturwelt dem mit einer Jüdin verheirateten Literaten 1933 den Stuhl vor die Tür gestellt hat? Dass sie seine Rückkehr nach dem Krieg erfolgreich hintertrieben hat? Norbert Göttler ist den Spuren Thomas Manns gefolgt, hat mit Nachkommen, Fachleuten und Schriftstellerkollegen gesprochen und so ein Bild der komplizierten Liaison Thomas Manns mit seiner Wahlheimat München gezeichnet. Norbert Göttler stellt seinen Film (44 Min, Erstausstrahlung im Bayerischen Fernsehen am 14.11. um 12:30 Uhr in der Sendung LIDO) zusammen mit Armin Kratzert vor, im Anschluss steht der Filmemacher für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Alle Informationen zum Film und zur Sendereihe LIDO unter www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/lido. Veranstalter: Bayerischer Rundfunk, Stiftung Literaturhaus. Eintritt: frei. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
15.11. --- Literaturhaus Filmpreview. Lev Tolstoj und Deutschland: Reise zu Tolstoi - 3sat-Filmpreview mit Thomas von Steinaecker und Lena Gorelik. Lev Tolstoj (1828-1910) wurde exkommuniziert und doch verehrt wie ein Heiliger. Er schrieb gefeierte Romane und bezeichnete sie selbst später als Irrwege. Er liebte seine Frau abgöttisch und verließ sie kurz vor seinem Tod. Die deutsch-russische Schriftstellerin Lena Gorelik reiste in das Land dieses widersprüchlichen Mannes. Ihr Weg führte sie von Tolstojs Residenz in Moskau über sein Landgut Jasnaja Poljana bis in das Provinznest Astapowo, wo der Schriftsteller starb. Wir zeigen den Dokumentarfilm von Thomas von Steinaecker in einer exklusiven Preview (3sat, 45 Min., Erstausstrahlung am 20.11. um 21.50 Uhr). Lena Gorelik und Thomas von Steinaecker stehen im Anschluss an die Filmvorführung für Fragen zur Verfügung. Im Rahmen des 3sat-Programmakzents zu Lev Tolstoj vom 19. bis zum 22.11. wird außerdem die Verfilmung von Krieg und Frieden (ZDF 2007, Regie: Robert Dornhelm, Mit: Hannelore Elsener, Alexander Beyer, Ken Duken u.a.) zu sehen sein. Alle Informationen unter www.3sat.de. Veranstalter: 3sat, Stiftung Literaturhaus. Eintritt: frei. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
17.11. --- Literaturhaus Lesung. Irène Némirovsky – „Die Familie Hardelot“. Irène Némirovsky: „Die Familie Hardelot“ - Ein Abend mit Denise Epstein und Iris Berbe. Moderation: Rachel Salamander. Mit „Suite francaise“ begann die weltweite Wiederentdeckung von Irène Némirovsky und ihrem Werk. Im Frühjahr 1940 fängt sie die Arbeit an einem Buch ganz in der Tradition des europäischen Familienromans an. Sie hat erlebt, wie die bürgerlichen Kreise sich weigerten, die Zeichen der Zeit zu verstehen. In ihrem 1947 posthum erschienenen Roman »Die Familie Hardelot« (Knaus Verlag) hält sie der Welt einen Spiegel vor. Es ist der illusionslose Abgesang auf ein feiges, selbstzufriedenes Bürgertum. Irène Némirovsky, 1903 als Tochter eines Bankiers in Kiew geboren, etablierte sich als Star der französischen Literaturszene. 1942 wird sie verhaftet und in Auschwitz ermordet. Ihre Tochter, Denise Epstein, die sich bislang stets weigerte, nach Deutschland zu kommen, wird nun den Roman der Mutter präsentieren, Iris Berben liest ausgewählte Passagen daraus vor. Veranstalter: Literaturhandlung, Stiftung Literaturhaus. 12 €. (Kartenreservierung in der Literaturhandlung unter Tel. 089-280 01 35 und im Literaturhaus unter Tel. 089-29 19 34-27). 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
18.11. --- Museum Villa Stuck Lesung. Homer der Insekten. Rufus Beck liest Jean-Henri Fabre. Grabwespe, Mistkäfer, Gottesanbeterin: Jahrzehntelang widmete sich Jean-Henri Fabre (1823–1915) der Beobachtung von Insekten in ihrem Lebensraum. Dem Homer der Insekten (Victor Hugo) gelangen literarische Portraits, die zu den schönsten und einfühlsamsten, aber auch genauesten Tierbeobachtungen zählen, die je geschrieben wurden. Der Schauspieler und Sprecher Rufus Beck, u.a. bekannt als Vorleser der Harry-Potter-Bücher, wird eine Kostprobe von Fabres Poesie geben. Die eigentümliche Tierwelt des Art Nouveau auf Vasen, Gläsern und Keramik bringt um 19.00 Uhr ein Gang durch die Ausstellung „Jugend der Moderne“ mit der Kuratorin Margot Th. Brandlhuber nahe. Eine Veranstaltung des Museum Villa Stuck in Zusammenarbeit mit dem Verlag Matthes & Seitz Berlin. 4-8 €. 20 Uhr. Prinzregentenstraße 60, 81675 München.
21.11. --- Literaturhaus Lesung. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2010 - Eine Lesung mit David Grossmann. Moderation: Felicitas von Lovenberg (FAZ). Lesung des deutschen Textes: Sibylle Canonica. Der israelische Schriftsteller David Grossman, dessen Sohn im zweiten Libanonkrieg starb, wurde für seine Versöhnungsarbeit im Nahen Osten mit dem „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2010“ ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury: „[...] David Grossman gibt dem schwierigen Zusammenleben eine literarische Stimme, die in der Welt gehört wird. Seine Bücher zeigen, dass die Spirale von Gewalt, Hass und Vertreibung im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes beendet werden kann. [...] So bietet er inmitten einer Realität von Willkür, Zwang und Entfremdung Auswege aus dem jetzigen Zustand der Gesellschaft, die sich zwischen Krieg und Frieden befindet.“. David Grossman spricht mit Felicitas von Lovenberg über sein Hauptwerk „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ und andere Texte, die Münchner Schauspielerin Sibylle Canonica (Bayerisches Staatsschaupsiel u.a.) liest Passagen daraus vor. Veranstaltung in deutscher und englischer Sprache. Veranstalter: Carl Hanser Verlag, Stiftung Literaturhaus. 8-10 €. 11.30 Uhr. Bibliothek, Salvatorplatz 1, 80333 München.
24.11. --- Lyrik Kabinett Lesung. Tzveta Sofronieva liest aus ihren Gedichten und präsentiert – als ihren Wunsch-Gast beim forum:autoren – Kamelia Spassova. Eine Lesung im Rahmen des von Ilija Trojanow kuratierten forum:autoren im Literaturfest München. 5-7 €. 20 Uhr. Amalienstraße 83a, 80 799 München.
25.11. --- Literaturhaus Lesung. Roger Willemsen - „Die Enden der Welt“ - Ein Abend mit Roger Willemsen. „Die Enden der Welt“ ist ein kluges, sinnliches, fulminantes Werk. Es ist die Summe von Willemsens Arbeit, gesättigt von den Farben der Welt. Manchmal waren es die großen geographischen Enden: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo, eine Bahnstation in Birma. Immer aber geht es in Willemsens literarischen Reisebildern auch um ein Ende in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens. Und um den Neubeginn. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Er stellt sein neues Buch in Lesung und Erzählung vor. Veranstalter: S. Fischer Verlag. 8-10 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
26.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Preis für einen bayerischen Kleinverlag 2010 - Auftaktveranstaltung zum Markt unabhängiger Verlage „Andere Bücher braucht das Land“. Grußwort: Wolfgang Heubisch (Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst). Grußwort: Wolf Dieter Eggert (Vorsitzender des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Landesverband Bayern). Werkstattgespräch mit dem Preisträger: Reinhard G. Wittmann. Zum zweiten Mal schreibt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst den mit 5.000 Euro dotierten Preis für einen bayerischen Kleinverlag aus. »Die kleinen unabhängigen Verlage sind notwendig für den Erhalt der kulturellen Vielfalt auf dem Buchmarkt«, erklärt Kunstminister Wolfgang Heubisch. „Gerade diese Verlage zeichnen sich durch besondere Profile aus und verdanken ihre Existenz großer persönlicher Hingabe, Experimentierfreude und Risikobereitschaft.“ Der Preis wurde im Rahmen des bayerischen Literaturförderprogramms geschaffen und wird jährlich vergeben. Neben dem Preisgeld in Höhe von 5.000 € ist die Auszeichnung mit weiteren Förderungen verbunden: Der bayerische Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels finanziert dem ausgezeichneten Verlag wie im letzten Jahr die Standgebühren für die im November stattfindende Münchner Bücherschau und ermöglicht außerdem zwei Fortbildungen. Und natürlich erhält der Preisträger auch einen Stand auf dem Markt der unabhängigen Verlage im Literaturhaus München. Träger des Preises für einen bayerischen Kleinverlag 2009: mixtvision-Verlag, München. Eintritt: frei.19 Uhr. Foyer, Salvatorplatz 1, 80333 München.
27.-28.11 --- Literaturhaus Markt der unabhängigen Verlage 2010. Bereits zum 4ten Mal stellt das Literaturhaus München ca. 30 unabhängige Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Es sind Verlage mit besonderen Programmen und kunstvollen Büchern, die schon in den vergangenen Jahren Publikum und Presse begeistert und unser Haus ein Wochenende lang zu einem Ort der Begegnung mit außergewöhnlicher Literatur gemacht haben. Im gesamten III. Obergeschoss des Literaturhauses werden die Verleger/innen ihre Programme präsentieren und ihre Bücher verkaufen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Signierstunden begleiten den Markt. In diesem Jahr ist “Andere Bücher braucht das Land“ außerdem erstmals offizieller Bestandteil des »Literaturfests München«, welches vom 17.11. bis zum 5.12.2010 vom Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels/Landesverband Bayern und der Stiftung Literaturhaus veranstaltet wird. Die Verlage: A1 Verlag (München), Belleville Verlag (München), Black Ink (München), Corso Verlag (Hamburg), Dörlemann Verlag (Zürich), Droschl Literaturverlag (Graz), edition ebersbach (Berlin), Edition Fünf (Gräfelfing), Edition Nautilus (Hamburg), Hirschkäfer Verlag (München), Lilienfeld Verlag (Düsseldorf), Luftschacht (Wien), Maro Verlag (Augsburg), Milena Verlag (Wien), Mitteldeutscher Verlag (Halle/Saale), mixtvision (München), Münchner Frühling Verlag (München), Onkel & Onkel (Berlin), Peter Hammer Verlag (Wuppertal), poetenladen (Leipzig), REPRODUKT Verlag, supposé (Berlin), Transit Verlag (Berlin), Verbrecher Verlag (Berlin), Verlag Das Wunderhorn (Heidelberg), Walde & Graf (Zürich), Yedermann Verlag (München). Außerdem dabei COMIC COMPANY, TUBUK. Online-Shop für Bücher von unabhängigen Verlagen. Sa 11-19 Uhr, So 11-18 Uhr. III. Obergeschoss, Salvatorplatz 1, 80333 München.
30.11. --- Literaturhaus Lesung. Deutscher Buchpreis 2010 - Lesung mit Melinda Nadj Abonji. Moderation: Cornelia Zetzsche (Bayerischer Rundfunk). Melinda Nadj Abonji erhält den Deutschen Buchpreis 2010 für ihren Roman „Tauben fliegen auf“ (Jung & Jung Verlag)! „Melinda Nadj Abonji erzählt die Geschichte einer ungarischen Familie aus der serbischen Vojvodina, die sich eine Existenz in der Schweizer Gastronomie gründet. [...] Das Buch „Tauben fliegen auf“ [gibt] das vertiefte Bild eines gegenwärtigen Europa im Aufbruch, das mit seiner Vergangenheit noch lang nicht abgeschlossen hat“, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder. Alle Informationen zum Deutschen Buchpreis erhalten Sie unter www.deutscher-buchpreis.de. 6-8 €. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.
11.11. --- Buchhandlung Gattner Verlagsvorstellung. Der Verleger und Übersetzer Heinrich von Berenberg stellt seinen Verlag und ausgewählte Titel des Programms vor. Heinrich von Berenberg ist seit 30 Jahren in Verlagen tätig, er entdeckte Autoren wie Roberto Bolaño, A. L. Kennedy oder Javier Tomeo für den deutschen Markt. 2004 gründete er mit Petra von Berenberg in Berlin den Berenberg Verlag. Sie veröffentlichen biographische und autobiographische Literatur, Berichte und Memoiren zur Zeitgeschichte. Getreu dem Motto des amerikanischen Historikers Robert Darnton: „In jedem dicken Buch steckt ein dünnes, das schreit: Ich will raus!“ überschreitet der Umfang der Berenberg-Bücher selten die 200 Seiten. Seit Herbst 2009 gibt es auch ein Format für dicke Bücher. Grund für diese Revolution war Alma Guillermoprietos hinreißendes Buch „Havanna im Spiegel. Eine Erinnerung an die Revolution“. 20 Uhr. Obermarkt 13, 82418 Murnau.
19.-21.11. --- Künstlerhaus K4 Linke Literatur Messe. Buchvorstellungen - Lesungen – Diskussionen. Alternativ zum kapitalistischen Mainstream. Eintritt frei. Freitag ab 19 Uhr, Samstag und Sonntag ab 10 Uhr. Königstraße 93, 90402 Nürnberg.
14.11. --- Unibuchhandlung Weiland Buchempfehlungen. Dennis Scheck: Druckfrisch. Literaturkritik & Buchempfehlungen.19 Uhr. Kroepeliner Straße 80, 18055 Rostock.
16.11. --- andere buchhandlung Lesung & Gespräch. LITERATOUR NORD 2010/2011. Rolf Lappert - „Auf den Inseln des letzten Lichts“. Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt. 20 Uhr. Wismarsche Straße 6/7, 18057 Rostock.
18.11. --- andere buchhandlung Lesung. Judith Zander - „Dinge, die wir heute sagten“. Lesung & Gespräch, Moderation: Dr. Wolfgang Gabler. 20 Uhr. Wismarsche Straße 6/7, 18057 Rostock.
19.11. --- Literaturhaus Lesung. Rostocker Lyriknacht – 13. Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Wettbewerb um den Lyrikmeister Mecklenburg-Vorpommerns 2010. 20 Uhr. Doberaner Straße, 18057 Rostock.
25.11. --- Literaturhaus Lesung. Uwe Timm – „Halbschatten“. LesBar – der Lesertreff. Zum Buch: Ein Oratorium auf eine zu allem entschlossene junge Fliegerin und eine ungelebte Liebe. Marga von Etzdorf, eine junge Fliegerin, erschießt sich im Mai 1933 in Aleppo, Syrien, nach einer Bruchlandung. Sie ist 25 Jahre alt. Ihr Grab liegt auf dem Berliner Invalidenfriedhof. Was hat sie hier, zwischen den Toten der preußischen Militärgeschichte, NS-Größen und zivilen Opfern der letzten Kriegstage, zu suchen? Gibt es eine Erklärung für ihren gewaltsamen Tod? Der Stadtführer, der Uwe Timms Erzähler über den Invalidenfriedhof geleitet, weist auf beunruhigende Nachbarschaften hin. Hier liegt nicht nur Scharnhorst, der Held der Befreiungskriege, sondern auch Heydrich, der Organisator der Judenvernichtung, neben namenlosen Opfer aus dem Mai `45. Die Toten beginnen zu reden, sich zu erklären, zu rechtfertigen.19.30 Uhr. Doberaner Straße, 18057 Rostock.
26.11. --- Literaturhaus Lesung. Risse-Präsentation. Lesungen & Gespräche mit Autorinnen und Autoren der druckfrischen Herbst-Ausgabe der Risse – Zeitschrift für neue Literatur aus Mecklenburg und Vorpommern. 19.30 Uhr. Doberaner Straße, 18057 Rostock.
2.11. --- Literaturhaus Lesung und Gespräch. Sperrige Wörter – In fremden Sprachen. Yang Liang, Nora Iuga, Pauls Bankovskis, Paola Balzarro. Veranstaltungsreihe: 20 Jahre Akademie Schloss Solitude. Moderation: Jean-Baptiste Joly.In Kooperation mit dem Literaturhaus hat die Akademie Schloss Solitude anlässlich ihres 20. Geburtstages 140 ehemalige Gäste eingeladen, jeweils über ein „sperriges“ Wort ihrer Muttersprache zu schreiben. Wörter also, die sich nicht leicht erklären lassen und allen Übersetzungsversuchen Widerstand leisten. Unter dem Titel „Das Lexikon der sperrigen Wörter“ erscheint eine gemeinsame Publikation mit den Beiträgen in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung. Am zweiten Abend der dreiteiligen Veranstaltungsreihe stehen die fremden Sprachen im Mittelpunkt: Aus London kommt Yang Liang und spricht über das „Unendliche“ chinesischer Prägung, Nora Iuga widmet sich dem rumänischen "Văzduh", Pauls Bankovskis dem lettische „Kibele“, und Paola Balzarro klärt auf, warum sie das italienische „signorina“ den sperrigen Wörtern zurechnet. Bis zum 12. Dezember ist im unteren Foyer des Literaturhauses noch eine Ausstellung mit Zeichnungen der Schweizer Künstlerin Sandra Boeschenstein zu sehen, die speziell für das Lexikon entstanden sind. 4,50- 9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
5.11. --- Literaturhaus Vortrag und Gespräch. Werner Oechslin - „Unsere geschundenen Städte“. Veranstaltungsreihe: Architektur. Gesprächspartner: Roland Ostertag. „Unsere geschundenen Städte“ ist der Vortrag Werner Oechslins übertitelt: „Das Thema ist vorgegeben. Unfreiwillig! Wer möchte sich ohne Not mit der Schinderei befassen. Eine dominierende Wirtschaftswelt besetzt unsere Städte, hat sich aber längst über jene Ökonomie hinweggesetzt, die ihren Sinn noch aus dem Wortstamm von „oíkos“ bezog und mit Aristoteles den „Haushalt“ stets unter Wahrung des guten Verhältnisses der physischen, gebauten Welt und deren Nutzer, dem Menschen, von der Familie, dem Haus ins Quartier und in die Stadt hinein verlängerte. Alberti meinte es sei unbestritten, dass die Architektur dem Bedürfnis der Menschen umfassend zu dienen hätte, und nach dieser Maßgabe der Öffentlichkeit die architektonischen Massnahmen zu erfolgen hätten. Wenn das nicht mehr gewährleistet ist, dann ist es Schinderei. Die Haut geht ab!“.Werner Oechslin hatte, bis zu seiner Emeritierung 2009, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich im Fachbereich Architektur und Städtebau die Lehrkanzel für Städtebau inne. Bekannt ist er durch zahlreiche international beachtete Veröffentlichungen, Bücher, Preise, Berater vieler Städte zu diesem Thema. Er wohnt im Kloster Einsiedeln. Eintritt frei. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
8.11. --- Literaturhaus Lesung. Heinrich Steinfest - „Batmans Schönheit“. Veranstaltungsreihe: RadioArt Literaturhaus. Lesung und Gespräch, Moderation: Uwe Kossack. Heinrich Steinfest, dem am 24. Oktober (gemeinsam mit Anna Katharina Hahn) der diesjährige Heimito von Doderer Preis verliehen wurde, stellt seinen neuen Roman „Batmans Schönheit“ vor. Er trägt den – für den treuen Steinfest-Leser alarmierenden – Untertitel „Chengs letzter Fall2: Markus Cheng hat sich in eine Privatidylle zurückgezogen und fühlt sich in keiner Weise davon berührt, als in Wien mehrere Schauspieler ermordet werden, die allesamt „frankiert“ wurden: Eine norwegische Briefmarke klebt ihnen auf der Zunge. Cheng hingegen ergibt sich ganz der Aufzucht winzig kleiner Salzkrebse, von denen er einen Batman tauft. Aber wie man so sagt: Die Vergangenheit holt ihn ein und lässt ihn zwischen Madeira und Wien, zwischen Urzeit und Jetztzeit, zwischen Himmel und Hölle alsbald das Gefüge der Welt begreifen. Von Heinrich Steinfest erschienen zuletzt die „Gebrauchsanweisung für Österreich“ sowie der Roman „Gewitter über Pluto“. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
9.11. --- Literaturhaus Lesung und Gespräch. Sperrige Wörter - In deutschen Dialekten. Anja Utler, Sabine Peters, Grazia Pergoletti, Tim Krohn. Veranstaltungsreihe: 20 Jahre Akademie Schloss Solitude. Lesung und Gespräch, Moderation: Joachim Kalka. In Kooperation mit dem Literaturhaus hat die Akademie Schloss Solitude anlässlich ihres 20. Geburtstages 140 ehemalige Gäste eingeladen, jeweils über ein „sperriges“ Wort ihrer Muttersprache zu schreiben. Wörter also, die sich nicht leicht erklären lassen und allen Übersetzungsversuchen Widerstand leisten. Unter dem Titel „Das Lexikon der sperrigen Wörter“ erscheint eine gemeinsame Publikation mit den Beiträgen in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung. Am letzten Abend der dreiteiligen Veranstaltungsreihe kommt der Dialekt zu seinem Recht. Vier Wörter werden genauer betrachtet: Fiegeliensch (von Sabine Peters), überstellig von Grazia Pergoletti, Derkreilen (von Anja Utler) und Chilter (von Tim Krohn). Bis zum 8. Dezember ist im unteren Foyer des Literaturhauses noch eine Ausstellung mit Zeichnungen der Schweizer Künstlerin Sandra Boeschenstein zu sehen, die speziell für das Lexikon entstanden sind.. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
15.11. --- Literaturhaus Preisverleihung. Felicia Zeller - „Kaspar Häuser Meer“. Veranstaltungsreihe: Preis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart. Preisverleihung, Szenische Lesung, Einführung: Péter Horváth. Laudatio: Frederik Zeugke. Die Stuttgarter/Berliner Autorin Felicia Zeller erhält den Preis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart 2010 und liest – dreistimmig – aus ihrem Theaterstück „Kaspar Häuser Meer“. Der 2009 erstmals vergebene Literaturpreis (5.000 €) zeichnet junge Autoren aus, die sich mit Themen der Wirtschafts- bzw. Arbeitswelt kritisch und literarisch anspruchsvoll auseinandersetzen. 7-9 €, Mitglieder frei. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
16.11. --- Literaturhaus Lesung und Gespräch. Hans Joachim Schädlich - „Kokoschkins Reise“. Moderation: Hubert Spiegel. Hans Joachim Schädlich, der im Oktober 75 Jahre alt wurde, stellt seinen neuen Roman „Kokoschkins Reise“ vor: Der Exilrusse Fjodor Kokoschkin kehrt auf der Queen Mary 2 von einer Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend nach New York zurück. Seine Erinnerungen rufen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren Verfolgungen, Schicksalen und Emigrationen wach.4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
18.11. --- Literaturhaus Lesung. Veranstaltungsreihe: Ortheils Monologe. Hanns-Josef Ortheil - „Schreiben“. Lesung, Film . Nach seiner langjährigen Gesprächsreihe „Spätlese“ beginnt der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil mit diesem Abend die neue Reihe „Ortheils Monologe“, in der er – ähnlich wie in den gleichnamigen Kurzfilmen, die zu Beginn eines jeden Monats auf der Homepage des Literaturhauses abrufbar sind – neueste und auch weniger neue Bücher zu einem bestimmten Thema vorstellt. An diesem ersten Abend geht es um die Geheimnisse von Schriftsteller-Werkstätten, um nächtliches Schreiben, um Schreiben auf Plätzen und Straßen, um Romanbaupläne, wildes Notieren, kunstvolles Skizzieren, ägyptische Schreiber, inspirierte Evangelisten und die Probleme von Schreibanfängern – und nicht zuletzt um Ortheils neues Buch „Die Moselreise“, das er als Elfjähriger aus Hunderten von Notizen komponiert und in dem er eine mehrwöchige Fußwanderung mit dem Vater im Sommer 1963 entlang der Mosel zu einer Reise-Collage verarbeitet hat. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
24.11. --- Literaturhaus Lesung.Thomas Hettche – „Die Liebe der Väter“. Moderation: Julia Schröder. Peter hat eine Tochter, aber das Sorgerecht für sie hat er nicht. Annika war zwei, als er und ihre Mutter sich trennten. Seitdem gerät jede elterliche Absprache zum Machtkampf um die inzwischen dreizehnjährige Annika. Ein Silvesterurlaub auf Sylt wird für Vater und Tochter zur entscheidenden Probe auf ihre Liebe.4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
28.11. ---Literaturhaus Lesung. Kathrin Röggla – „Die Alarmbereite“. Veranstaltungsreihe: Niedlichs Literarischer Salon. Alle stieren auf die Katastrophe. Und fragen sich: „Hat man jetzt überlebt?“ Entwarnung wird nicht gegeben. Eine Welt im Ausnahmezustand: Finanzkrise, Klimakatastrophe, Entführungsfälle – Kathrin Röggla spielt diese Katastrophen-Szenen durch und entlarvt ihre Dramaturgie. 5,50-8 €. 11 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
28.11. --- Literaturhaus Diskussion. Schwäbisch - nein danke? Heimat Reloaded. Adventliches get together und Podiumsgespräch. Werner Schretzmeier (Regisseur & Geschäftsführer Theaterhaus Stuttgart), Jörg Harlan Rohleder (Autor Lokalhelden & Mitglied Chefredaktion Musikexpress), Gero Weinreuter (Regisseur, z.B. SOKO Stuttgart), Dr. Anja Dauschek (Leiterin Planungsstab Stadtmuseum Stuttgart) & weitere. Impuls: Tobias Borke (Poetry Slam Artist). Moderation: Frank Albers. Heimat. Eine Seifenblase? Ein Sehnsuchtsort? Lädt sich das Bild der »schwäbischen Heimat« nicht gerade mit neuen Bedeutungen auf – wird reloaded? Blickt Deutschland nicht mit einer gewissen Verwunderung auf Stuttgart? Auf eine Bevölkerung, die von »unserer Stadt« spricht und damit ja auch um ihre „Heimat“ ringt. Ein Podiumsgespräch nähert sich in einem Warm-Up für die 16. Filmschau dem flüchtigen Heimat-Begriff. Veranstalter: Filmbüro Baden-Württemberg, Film Commission Region Stuttgart. Eintritt frei. 15 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
30.11. --- Literaturhaus 49 VIPs. Peter O. Chotjewitz, Cordula Güdemann Bilder, Simultantexte, Musik, Musik: Patrick Bebelaar. Die „49 VIPs“ der Malerin Cordula Güdemann sind brandmarks, nicht Porträts einer einflussreichen Schicht. In dreidimensionaler Farbigkeit erörtern sie die soziale Beliebigkeit, die sich hinter ihrer Maskenhaftigkeit verbirgt, nicht aber Individualitäten. Peter O. Chotjewitz hat jedem der kleinformatigen Ölbilder ein Gedicht zur Seite gestellt. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.
17.11. --- Räucherkammer Lesung. Mit Manja Präkels & Markus Liske. „Als die Axt in den Wald kam“. Am Plattenteller: Dj tbafkaN.N. Die Dichterin, Sängerin und Komponistin Manja Präkels (aka HirnHornHaut) und der Satiriker Markus Liske erörtern gemeinsam letzte und allerletzte Fragen. Zwei lesen. Eine macht Krach. Unter anderem mit 'ner Ukulele. Es geht um alles, und es geht um das Nichts. Es geht um Fische und Fakten, um die Zukunft und das Leben davor, wer wir sind und was wir waren. Es wird Lieder geben, Einblicke, Ausblicke, einfache Wahrheiten und komplexe Lügen - schöne Aussichten vom Rande des Abgrunds. Danach, wie immer, und dem Angebot entsprechend: Open-Mike! Wer möchte sei eingeladen selbst Texte (...oder was auf der Ukulele?) vorzutragen. 4 €. 20 Uhr. Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden.
25.11. --- Zeughaus Lesung. Peter Ensikat – „Die Kuriositäten der deutschen Sprache“. Er war der meist gespielte Kabarettautor der DDR. Von Ende der 60er-Jahre bis in die 80er-Jahre schrieb er Texte für das legendäre Berliner Kabarett-Theater „Die Distel“. Über drei Jahrzehnte hat Peter Ensikat die Szene geprägt und sich über Ost-West-Grenzen hinweg einen Namen gemacht. Seit der Wiedervereinigung widmet er sich der Aufarbeitung der Geschichte und Kultur der DDR in Büchern wie „Ab jetzt geb’ ich nichts mehr zu“ (1993), „Hat es die DDR überhaupt gegeben?“ (1998) oder „Populäre DDR-Irrtümer“ (2008). Zwei neue Bücher: Im Herbst 2010 schlägt das „sarkastische Sandmännchen für Ost- und Westbürger“ (Süddeutsche Zeitung) gleich zweimal zu: In seiner Autobiografie „Meine ganzen Halbwahrheiten“ erzählt er von den Nachkriegsjahren in Finsterwalde und dem ersten Wodkarausch mit den russischen Freunden vom Fliegerhorst, von den problematischen Jahren als Familienvater und Kabarettist in der DDR und den Veränderungen im wiedervereinten Deutschland - und ist dabei so schonungslos ehrlich, wie es nur ein echter Satiriker sein kann. Und dann holt Ensikat zur finalen Versöhnungsgeste aus. In seinem ebenfalls gerade erschienenen Buch „Ihr könnt ja nichts dafür! Ein Ostdeutscher verzeiht den Wessis“ erklärt Ensikat den Westdeutschen bundesdeutsche Geschichte, Gegenwart und Selbstverständnis endlich mal aus der Perspektive des Ossis. Und natürlich weiß er alles besser ... Moderator des Abends ist Christoph Bungartz vom NDR Kulturjournal. 7 €. 19.30 Uhr. Ulmenstraße 15, 23966 Wismar.
3.11. --- Alter Gasometer Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20 Uhr. Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau. (kum)