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Literaturkalender für Deutschland / September 2010

Von Aachen bis Wurzen - viele interessante Lesungen, Vorträge und Buchpremieren

© Die Berliner Literaturkritik, 27.09.10

 

Aachen

14.9. --- Mayersche Buchhandlung Forum M Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20 Uhr. Buchkremerstraße 1-7, 52062 Aachen.

Ahle

28.9. --- VHS Ahle Lesung. Hans Otto Bräutigamm – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-Berlin“. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung legt der langjährige Leiter der Ständigen Vertretung seine Memoiren vor. Fast sein ganzes Berufsleben stand im Zeichen der deutschen Teilung. Höhepunkt der Laufbahn Hans Otto Bräutigams war die Leitung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, die er von 1982 bis 1989 innehatte. Seine sehr persönlichen Erinnerungen spiegeln ein schwieriges Kapitel deutscher Zeitgeschichte. 20 Uhr. Markt 15, 59227 Ahle.

Bensheim

15.9. --- Bürgerhaus Vortrag & Buchvorstellung. Wilhelm Schmid – „Was es heißt, Glück in der Liebe zu haben“. Im Rahmen der Reihe „Lebenskunst“ präsentiert der Autor sein aktuelles Werk zum Thema Glück. 20 Uhr. Am Beauner Platz, 64625 Bensheim.

Bielefeld

9.9. --- Buchhandlung Klack Lesung. Lale Akgün – „Der getürkte Reichstag“. Tante Semras Sippe ist nun im Herzen Deutschlands angekommen: Nichte Lale Akgün wird in den deutschen Bundestag gewählt. Und die ganze Familie nimmt regen Anteil an ihrem neuen Leben. Im Reichstag ist die gebürtige Türkin natürlich erst einmal eine Exotin. Und die Fraktionskollegen wundern sich: dass ihr Mann sie so ganz alleine und ohne Kopftuch in die Hauptstadt gehen lässt! Doch die Genossen erkennen schnell, was  „gelungene Integration“ bedeutet, und so reist Lale mit langen Wunschlisten in den Türkeiurlaub, um ihnen preisgünstiges Viagra zu besorgen. Blaue Pillen für rote Genossen - schon die Vorstellung ist für Tante Semra so köstlich, wie ihre geliebten Leberkäsebrötchen. Heitere, komische und liebevolle Einblicke unter die Kuppel des Reichstags, in die Hinterzimmer deutscher Kneipen und türkische Wohnstuben. 20 Uhr. Hauptstraße 75, 33647 Bielefeld.

Bremen

2.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Krimibibkiothek. Jürgen Breest – Die Tote im Domshof“. Jürgen Breest stellt seinen neuen Krimi vor. Veranstaltungsreihe: Bremer BuchPremiere. Kooperationspartner: Literaturkontor. 19 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

14.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Bernd Oei – „Albert Camus - zwischen Sisyphos und der Revolte“. Bernd Oei stellt sein neues Buch vor. Im Rahmen der Reihe „Grenzgänger zwischen Philosophie und Literatur“. 18.30 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

16.9. --- Stadtbibliothek Literarischer Spaziergang. Literarischer Stadtspaziergang. Literatur- und Geschichtsbegeisterte können wieder auf einem zweistündigen Spaziergang die literarischen Schauplätze Bremens kennen lernen und dabei ihr Wissen aufbessern. Mit der Kulturwissenschaftlerin Kirsten Steppat.  5 €.16 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

16.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Prime Time Crime Time. Hans-Jürgen Rusch, Anja Ulbig und Helga Beyersdörfer stellen ihre neuen Bremen-Krimis vor. Moderation: Alexa Stein. 19 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

21.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Petra Durst-Benning – „Die Glasbläserin“. Im Rahmen der Veranstaltung „Das grüne Sofa. Literarischer Feierabend“ liest  Rosemarie Rode aus dem Buch „Die Glasbläserin“ von Petra Durst-Benning. 18.15 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

22.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Jürgen Alberts – „Goethe und das Taubstummenorchester“. 482. Bremer BuchPremiere mit Jürgen Alberts. Musikalische Begleitung: „Duo König“. Veranstaltungsreihe: Bremer BuchPremiere. Kooperationspartner: Literaturkontor. 19 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

23.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Marc Buggeln – „Bunker Valentin“. 483. Bremer BuchPremiere mit Marc Buggeln. Marc Buggeln stellt sein neues Buch vor. Veranstaltungsreihe: Bremer BuchPremiere. Einführung: Detlef Garbe (Leiter der KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme). Kooperationspartner: Literaturkontor, Edition Temmen, Landeszentrale für politische Bildung. 19 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

29.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Jürgen Petschull – „Der fünfte Schatten“. 484. Bremer BuchPremiere mit Jürgen Petschull. Jürgen Petschull stellt seinen neuen Krimi vor. Moderation: Jürgen Alberts. Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Literaturkontor und Stadtbibliothek. 19 Uhr. Am Wall 201, 28195 Bremen.

Bremerhaven

24.9. --- Capitol Lesung. Gerhard Henschel – „Liebesroman“. Verrückt vor Liebe: der furiose Abschluss der Martin-Schlosser-Trilogie. „Es fließt im Buch die Zeit von damals vorbei, als wäre sie nur einen Wimpernschlag entfernt. Großes Ding!“ So urteilte das Bonner Stadtblatt Schnüss über den Jugendroman. Im Liebesroman wächst der Erzähler Martin Schlosser nun über sich hinaus und sorgt damit für den Höhepunkt der ihm gewidmeten Trilogie. 20 Uhr. Elbestraße 52, 27570 Bremerhaven.

Chemnitz

14.9. --- Volkshochschule/ Das Tietz Lesung. Daniel Mendelsohn – „Die Verlorenen“. Daniel Mendelsohns überwältigendes Buch über seine Suche nach dem Schicksal von sechs Mitgliedern seiner Familie, die im Holocaust umkamen – ein internationaler preisgekrönter Bestseller – erscheint nun endlich auch auf Deutsch. 19 Uhr. Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz.

Darmstadt

28.9. --- Stadtkirche Lesung. Marente de Moor – „Amsterdam und zurück“. Es ist ein ganzer Haufen Russen, den es zu Beginn der Neunziger in Amsterdam an Land gespült hat. Die Sowjetunion gibt es nicht mehr, die Grenzen sind durchlässiger geworden, aber Heimweh ist trotzdem ein Thema für diese Jungs, denen Puschkin-Büsten und Salzgurken inneren Halt geben, die ihre Tage auf dem pittoresken Rembrandtplein verbringen, wo sie Aquarelle an die Touristen verscherbeln, und ihre Nächte dem Studium des Wodkas widmen. Witali Kirillow ist einer von ihnen, der Mann mit den meergrünen Augen. Längst ist sein Visum abgelaufen, seit dem Tag, an dem er »illegal« wurde, fährt er vorsichtshalber in der Straßenbahn nicht mehr schwarz. 19.30 Uhr. Kirchstraße 11, 64283 Darmstadt.

29.9. --- Stadtkirche Lesung. Doron Rabinovici – „Andernorts“. Weshalb polemisiert der israelische Kulturwissenschaftler Ethan Rosen gegen einen Artikel, den er selbst verfaßt hat? Erkennt er seinen eigenen Text nicht wieder? Oder ist er seinem Kollegen Klausinger in die Falle gegangen, mit dem er um eine Professur an der Wiener Universität konkurriert? Ethan Rosen und Rudi Klausinger: Beide sind sie Koryphäen auf demselben Forschungsgebiet, und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein: Rosen ist überall zu Hause und nirgends daheim. Selbst der Frau, die er liebt, stellt er sich unter falschem Namen vor. Klausinger wiederum ist Liebkind und Bastard zugleich. Er weiß sich jedem Ort anzupassen und ist trotzdem ruhelos: Was ihn treibt, ist die Suche nach seinem leiblichen Vater; sie führt ihn schließlich nach Israel und zu Ethan Rosen. Dessen Vater, ein alter Wiener Jude, der Auschwitz überlebte, braucht dringend eine neue Niere. Bald wird die Suche nach einem geeigneten Spenderorgan für die Angehörigen zur Obsession. Und selbst der obskure Rabbiner Berkowitsch hat plötzliches Interesse an den Rosens. 19.30 Uhr. Kirchstraße 11, 64283 Darmstadt.

Dinslaken

20.9. --- Dachstudio 270 Lesung. Petra Reski – „Von Kamen nach Corleone. Die Mafia in Deutschland“. etra Reski enthüllt die Mafiaverstrickungen in Deutschland und Italien – von den Morden in Duisburg bis zu Berlusconis dubiosen Verhandlungen. Petra Reski zeigt, wie gut sich die Mafia seit 40 Jahren in Deutschland eingerichtet hat und wie sehr dies von deutschen Politikern ignoriert wird. Sie beleuchtet die Verflechtungen der Mafia mit Politik und Wirtschaft und erzählt von dem verzweifelten Kampf Italiens um seine Demokratie. In einem weißen Alfa Romeo Spider fährt Petra Reski von Deutschland nach Italien. Ihre erste Italienreise führte von ihrem Heimatort Kamen bis nach Corleone. Heute nimmt sie denselben Weg – auf den Spuren der Mafia. Die Reise ist voller Begegnungen: mit Ermittlern, Kellnern, Mafiosi und ihren Frauen. Der Leser erfährt, wie viele Duisburger Pizzerien wegen mafioser Verstrickungen in Berichten des BKA auftauchen, wie die ’Ndrangheta in Stuttgart italienische Wahlzettel fälschte, warum die Bosse die deutsche Angst vor dem großen Lauschangriff teilen, welche Clans in Mailand die Stadträte bestimmen und wie Journalisten mundtot gemacht werden. 20 Uhr. Buchhandlung Korn, Eppinghovener Straße 24, 46535 Dinslaken.

Dresden

3.9. --- Jazzclub Neue Tonne Lesung. Sjón – „Schattenfuchs“. Bei Poetry International liest Sjón zusammen mit Barbara Köhler. Alberto Szpunberg, Serhij Zhadan und István Kemény. 20 Uhr. Königstraße 15, 01097 Dresden.

8.9. --- Haus des Buches Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20.15. Dr.-Külz-Ring 12, 01067 Dresden.

28.9. --- Deutsches Hygienemuseum Lesung. Jörn Klare – „Was bin ich wert? Eine Preisermittlung“. Eine Niere bekommt man in Indien für 300 Euro, ein afrikanisches Adoptivkind »kostet« mit allen notwendigen Papieren 20000 Euro, eine Frau ist in Albanien unter Umständen schon für 800 Euro zu haben. Hieß es nicht immer: Der Mensch ist keine Ware? Tatsächlich werden Menschenleben nicht nur in fernen Ländern ökonomisch bewertet, ihre Monetarisierung hat auch Deutschland längst erreicht: In Krankenhäusern, Behörden und Personalabteilungen denkt man nach über Fragen wie: »Lohnt« sich eine Ampel, wenn man den Wert eines Lebens mit 1,2 Millionen ansetzt? »Lohnt« es sich, ins »Humankapital« der Mitarbeiter zu investieren? „Lohnt« es sich, 75jährigen noch neue Hüften einzusetzen? Doch darf man solche Fragen überhaupt stellen? Ist es legitim, die Würde des Menschen ökonomisch zu relativieren? „Was bin ich wert?“ Mit dieser Frage hat sich Jörn Klare auf eine sehr persönliche Recherchereise ins Reich der Menschenwert-Berechner gemacht. Sie führt ihn auf Ämter und ins Gefängnis, zu Politikern und Philosophen, zu Ärzten und Gesundheitsökonomen, aber auch zu seiner kleinen Tochter. Ganz am Ende steht eine konkrete Zahl, auf Euro und Cent genau. Und die Erkenntnis: Die Würde des Menschen ist antastbar – zumindest wenn es sich „lohnt“. 19 Uhr. Lingnerplatz 1, 01069 Dresden.

Duisburg

18.9. --- Internationales Zentrum der VHS Lesung. Petra Reski – „Von Kamen nach Corleone. Die Mafia in Deutschland“. Petra Reski enthüllt die Mafiaverstrickungen in Deutschland und Italien – von den Morden in Duisburg bis zu Berlusconis dubiosen Verhandlungen. Petra Reski zeigt, wie gut sich die Mafia seit 40 Jahren in Deutschland eingerichtet hat und wie sehr dies von deutschen Politikern ignoriert wird. Sie beleuchtet die Verflechtungen der Mafia mit Politik und Wirtschaft und erzählt von dem verzweifelten Kampf Italiens um seine Demokratie. In einem weißen Alfa Romeo Spider fährt Petra Reski von Deutschland nach Italien. Ihre erste Italienreise führte von ihrem Heimatort Kamen bis nach Corleone. Heute nimmt sie denselben Weg – auf den Spuren der Mafia. Die Reise ist voller Begegnungen: mit Ermittlern, Kellnern, Mafiosi und ihren Frauen. Der Leser erfährt, wie viele Duisburger Pizzerien wegen mafioser Verstrickungen in Berichten des BKA auftauchen, wie die ’Ndrangheta in Stuttgart italienische Wahlzettel fälschte, warum die Bosse die deutsche Angst vor dem großen Lauschangriff teilen, welche Clans in Mailand die Stadträte bestimmen und wie Journalisten mundtot gemacht werden. Flachsmarkt 15, 47051 Duisburg.

Düsseldorf

2.9. --- Heinrich Heine Haus Lesung. Katharina Hacker – „Die Erdbeeren von Antons Mutter“. Anton ist Arzt in Kreuzberg, mit Sorge sieht er, wie seine Mutter in seinem Heimatort in der niedersächsischen Provinz gegen eine schnell fortschreitende Demenz kämpft. Jedes Jahr schickt sie ihm und seinen Freunden Alix und Bernd Erdbeermarmelade nach Berlin. Die Erdbeeren wachsen auf dem "Acker", wie sie ihren Garten nennt, den sie ihr Leben lang mit Liebe gepflegt hat. Aber in diesem Frühsommer vergisst sie, die Ableger auszupflanzen … Anton muss erkennen, wie seine Mutter Stück für Stück verloren geht, und mit jeder ihrer Niederlagen verschwindet ein Teil seiner eigenen Existenz: Das vertraute Land der Kindheit. Dann trifft er Lydia und findet nach Jahren des Alleinseins eine Zukunft, in der Liebe möglich zu sein scheint. Aber Lydia bringt eine Vergangenheit mit, die in beider Leben mit Vehemenz einbricht. 19.30 Uhr. Bolkerstraße 53, 40213 Düsseldorf.

12.9. --- Breidenbacher Hof Lesung. Hellmuth Karaseck – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der „publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte“ (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. Königsallee 13, 40212 Düsseldorf

15.9. --- Mayersche Droste Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20.15 Uhr. Königsallee 18, 40212 Düsseldorf.

20.9. --- zakk Lesung. Literarische Plattform & Einseitig.info. Die Nachwuchsautorin Sina Klein  präsentiert ihre Texte einer Jury und dem Publikum. Moderation: Pamela Granderath. Außerdem: einseitig.info verleiht den Joseph Heinrich Colbin-Preis 2010. Das Literaturbüro NRW, zakk und ART CONNECTION widmen sich dem literarischen Nachwuchs: Auf der Literarischen Plattform treffen sich geladene JungautorInnen und stellen ihre Texte dem Publikum, sowie geladenen fachkompetenten VertreterInnen aus Literatur- und Kulturbetrieb vor. Dieses Mal mit dabei ist Sina Klein. Sina Klein – geboren 1983 in Düsseldorf, lebt und arbeitet dort in, mit und an Sprache (Lyrik, Übersetzungen aus dem Frz.; frz. Literatur- und Sprachwissenschaften). einseitig.info verleiht vor der Literarischen Plattform den Joseph Heinrich Colbin-Literaturpreis 2010. Das  diesjährige Thema: Angst! 2 €. 19 Uhr. Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf.

21.9. --- Zentralbibliothek Lesung. FRISCH GEPRESST. Judith Kuckart – „Sturm und Drang“. Anthologie, hrsg. v. Hans-Gerd Koch. Die Epoche „Sturm und Drang“ hat literarische Werke hervorgebracht, in denen so prägnant wie wohl in keiner anderen das Lebensgefühl der Künstler und Denker dieser Zeit zum Ausdruck kommt. Dieser Reader bietet eine Auswahl von Essays, Dramen, Romanauszügen und Gedichten, die als beispielhaft gelten können. Den Bogen zur Gegenwart schlagen junge deutschsprachige Autoren, die beschreiben, warum der von ihnen gewählte Text ihnen reizvoll erscheint oder nahe ist. Die Düsseldorfer Autorin Judith Kuckart widmet sich darin Goethes Text zum Shakespeare-Tag. Hans-Gerd Koch, geboren 1954, ist seit 1981 an der Kafka-Forschungsstelle an der Bergischen Universität/Gesamthochschule Wuppertal tätig. Er ist Mitherausgeber der „Tagebücher“ Franz Kafkas sowie der Taschenbuch-Edition von Kafkas Werken in der Fassung der Handschrift. 18 Uhr. Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40227 Düsseldorf.

26.9. --- zakk Lesung. Alina Bronsky – „Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche“. Alina Bronsky erzählt die Geschichte dreier eng verwandter und sehr unterschiedlicher Frauen: Am Anfang tut Rosalinda alles, um nicht Großmutter zu werden: Sie ist wild entschlossen, die Schwangerschaft ihrer viel zu jungen und viel zu dummen Tochter zu beenden. Doch das misslingt, und sobald Aminat auf der Welt ist, entbrennt ein rücksichtsloser, grotesk-komischer Kampf um sie. Jenseits des Urals herrschen klare Verhältnisse: Die Tatarin Rosalinda bestimmt, ihr Gatte Kalganov spurt, und ihre Tochter Sulfia benimmt sich schlecht. Es mangelt an vielem, aber nicht an Ideen, und schon gar nicht an Willenskraft. Alle Lebenssituationen werden gemeistert, größeres Unglück verhindert. Nur gegen Sulfias Schwangerschaft kommt Rosalinda nicht an und auch nicht gegen die Geburt von Aminat, dem genauen Gegenteil ihrer Mutter: schön, schlau, durchsetzungsfähig – ganz die Großmutter eben. Rosalinda steht zum ersten Mal einem Geschöpf gegenüber, das ihr ebenbürtig ist, und wird die leidenschaftlichste Großmutter aller Zeiten. Im ungleichen Kampf zwischen der glücklosen Sulfia und der rücksichtslosen Rosalinda wird das Mädchen zur Wandertrophäe – und der Leser zum Zeugen haarsträubendster Ereignisse, komischster Szenen, schlagfertigster Dialoge. Lernen Sie Rosalinda, Sascha und ihre Familien kennen, begegnen Sie deren Schöpferin Alina Bronsky und lassen Sie sich entführen in deutsch-russische Lebenswelten - mit guten Büchern und russischer Musik. 20 Uhr. Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf.

Einbeck

24.9. --- Altes Rathaus Lesung. Thomas Kapielski – „Bier, Bier, Bier, wie es auch komme!“. Lesung­ im Rahmen­­ des „Literaturfestes Niedersachsen“: Thomas Kapielski und Detlef Bierstedt. 10-12 € inkl. Bier-Vesper. 19 Uhr. Marktplatz 6, 37559 Einbeck.

Elmshorn

6.9. --- Stadtbücherei Vortrag & Diskussion. Marc Thörner – „Afghanistan-Code“. Marc Thörner, Jahrgang 1964. Studium der Geschichte und Islamwissenschaften, lebt in Hamburg. Seit 1994 freier Journalist, überwiegend für ARD-Rundfunkanstalten. Berichtet aus dem Maghreb, den Golfstaaten, dem Irak, Pakistan und Afghanistan. Buchveröffentlichungen u.a.: Von Saddam City zu Sadr City. Die irakischen Schiiten, Göttingen 2005. 2009 erhielt Marc Thörner den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus. Eintritt frei. 18 Uhr. Königstraße 56, 25335 Elmshorn.

Eltville

19.9. --- VITOS Rheingau Lesung. Andreas Maier – „Onkel J.“. Andreas Maier liest im Rahmen des Rheingau-Literaturfestival aus Onkel J. Heimatkunde. Moderation: Martin Maria Schwarz. 15 €. 20 Uhr. Festsaal Kloster-Eberbach-Straße 4, 65346 Eltville.

Erlangen

21.9. --- Buchhandlung Rupprecht Lesung. Peer Steinbrück – „Unterm Strich“. Moderation: Hans Leyendecker. Als die Finanzkrise ausbrach, galt Peer Steinbrück vielen Bürgern und Bürgerinnen als der Sicherheitsanker der Regierung. Inzwischen sitzt der ehemalige Finanzminister nicht mehr auf der Regierungsbank. Darüber hat er jedoch nicht verlernt, Klartext zu reden. Peer Steinbrück analysiert schonungslos die Lage und zeigt Wege aus der Krise. Seine Botschaft ist eindeutig. Egal ob es um die Stärkung unserer Wirtschaft, die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme oder die Lage der Parteien (insbesondere der SPD) geht: Eine gute Zukunft unseres Landes hängt davon ab, dass Politik und Bürger sich offen eingestehen, welche Schnitte nötig sind, statt Tabus zu pflegen und mit unhaltbaren Versprechungen von den Problemen abzulenken. 20.15 Uhr. Nürnberger Straße 22. 91052 Erlangen.

Essen

7.9. --- Medienforum des Bistums Essen Lesung. Reiner Kunze – „lindennacht“. „fahrt mit altem meister“ heißt in Reiner Kunzes neuem Gedichtband eine seiner poetischen Landschaften, wie er sie unnachahmbar mit wenigen Strichen zu malen versteht. Auch der Autor selbst zeigt in „lindennacht“ die reifste Meisterschaft: eine, die mit immer sparsameren, scheinbar immer kunstloseren Mitteln Kunst entstehen lässt. Jahrzehnte von Leben und Schreiben müssen auf diese Kunst hingearbeitet haben.“ Jakub Ekier. 12 €. 19.30 Uhr. Zwölfling 14, 45127 Essen.

24.9. --- Hauptbahnhof Gespräch. Dževad Karahasan. KWI mit Gästen: Abschlussmatinee: Europas Erstarrung: Warum es so schwer ist, Europäer zu sein. Moderation: Claus Leggewie (KWI), Teilnehmer: Daniel Cohn-Bendit (Les Verts), Navid Kermani (KWI) und Dzevad Karahasan (Sarajewo). 11.10 Uhr. Am Hauptbahnhof 5, 45127 Essen.

Flensburg

16.9. --- Kulturwerkstatt Kühlhaus Lesung. Thomas Gsella – „Nennt mich Gott“. Das Beste aus 50 Jahren Gsella: seinen ersten, noch tastenden Reim aus dem elften Monat, lebenskluge Fabeln, väterliche Bekenntnisse, bizarre Völkerverständigungsgedichte, zwiespältige Berufs- und Kinderhymnen, Fußballsonette dieses „Gottes der Fußballyrik“ (taz) sowie, erstmals in Buchform, zahlreiche zeitkritische bis zeitverherrlichende Gedichte aus der TITANIC (mit Fotos) und unveröffentlichte neue Werke des »jüngsten Nachwuchsklassikers« (Eckhard Henscheid). 20 Uhr. Mühlendamm 25, 24937 Flensburg.

23.9. --- Stadtbibliothek Lesung. Clemens Mayer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. 19.30 Uhr. Süderhofenden 40, 24937 Flensburg.

Frankfurt am Main

8.9. --- Literaturhaus Lesung. Judith Zander – „Dinge, die wir heute ...“. Gespräch: Günther Opitz (Lektor) und Josephine Kujau (Literaturwissenschaftlerin) „Dinge, die wir heute sagten“ – das könnte natürlich jetzt zärtliche Programmatik sein, für das, was mit diesem Abend am Literaturhaus beginnen möge. Es ist aber vor allem der erste Roman von Judith Zander. Die schreibt Gedichte, übersetzt gerade den amerikanischen Lyriker Bob Hicok (für luxbooks) und hat nun diese vielstimmige, vorpommersche 500-Seiten-Saga hingelegt. Denn drei Generationen lässt Zander in „Dinge, die wir heute sagten“ sprechen. Die Personen ihres Ensembles reden in großen Monologen. Das allein könnte uns für den Mut dieser Erzählerin einnehmen. Es geht um die Welt hinter Bresekow, um Stricke und Verstrickungen. Eines der aufregenden, herausfordernden Bücher derzeit. Anmutig ist aber auch die Verlagswerbung (dtv). Die nämlich zettelt an: „Für Leser von Uwe Johnson, Ingo Schulze und Uwe Tellkamp“. Man ist geneigt, ihnen Recht zu geben. Judith Zander hält das aus. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

10.9. --- Stadtbücherei Lesung. Mirjam Pressler – „Grüße und Küsse an alle“. Lesung und Gespräch mit Mirjam Pressler, Buddy und Gerti Elias. Eine Sensation: Die ganze Geschichte von Aufstieg und Schicksal der Familie Anne Franks über drei Jahrhunderte, erzählt auf der Grundlage tausender unbekannter Briefe und Dokumente. Sommerfrische hoch über dem Silser See in den Schweizer Bergen: Alljährlich traf sich hier die Familie Frank, die sonst über ganz Europa verstreut war. Noch Anne Franks Ururgroßvater hatte als kleiner Junge in der engen Frankfurter Judengasse leben müssen, doch schon eine Generation später wurde ein Vorfahr Anne Franks zum ersten jüdischen Professor in Deutschland berufen. Ihre Großmutter Alice führte als Bankiersgattin ein weltoffenes Haus in Frankfurt, bis die Familie nach London, Basel und Amsterdam übersiedelte, das dann zum Schicksalsort der Familie werden sollte. Der letzte noch lebende Verwandte Anne Franks, ihr Cousin Buddy Elias, wurde schließlich berühmt als Eiskunstläufer und Schauspieler. Wie durch ein Wunder haben zahllose Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank auf dem Dachboden des Hauses in der Baseler Herbstgasse überlebt und wurden dort vor einiger Zeit entdeckt – ein Sensationsfund. Die wunderbare Erzählerin Mirjam Pressler hat daraus die so einzigartige wie exemplarische Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Frank zusammengefügt, die sich liest wie ein großer schicksalhafter Familienroman. 19.30 Uhr. Hasengasse 4, 60311 Frankfurt.

14.9. --- Literaturhaus Gespräch. Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch VIII. Mit Ina Hartwig, Matthias Altenburg alias Jan Seghers , Alf Mentzer, Hubert Spiegel. „Schöne Aussichten“, das ist Literarisches Quartett ohne Quotendruck. Und auch ohne Fernbedienung. Sondern wir, das Publikum, sitzen mittendrin. Die streitenden, schlichtenden, abwägenden Protagonisten vor uns sind: die freie Literaturkritikerin Ina Hartwig, der hr-2-Literaturchef Alf Mentzer und F.A.Z.-Redakteur Hubert Spiegel sowie ein Gast, den sie stets dazu laden. Dieses Mal der Autor  Matthias Altenburg. Besprechen und diskutieren werden die vier aber neben anderen Titeln Jonathan Franzens „Freiheit“ (Rowohlt). Außerdem unterziehen sie Christian Krachts Debüt „Faserland“ (Kiepenheuer & Witsch) von 1995 dem Haltbarkeitstest.  Hörbar sind „Schöne Aussichten“ am 26.09.10, 12.05 – 13 Uhr, Medienpartner hr2-kultur. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

15.9. --- Mousonturm Lesung. Daniel Mendelsohn – „Die Verlorenen“. Daniel Mendelsohns überwältigendes Buch über seine Suche nach dem Schicksal von sechs Mitgliedern seiner Familie, die im Holocaust umkamen – ein internationaler preisgekrönter Bestseller – erscheint nun endlich auch auf Deutsch. 20 Uhr. Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main.

16.9. --- Literaturhaus Lesung. Margarete Mitscherlich – „Die Radikalität des Alters oder Eine Zusammenfassung“. Moderation: Ulrike Schneiberg (HR). Auf die Frage, ob sie alt und starrsinnig sei, gibt sie zur Antwort: „Gewiss nicht, auch wenn mich vieles, was mir früher Angst machte, kalt lässt.“ Es sei eben nicht mehr alles so wichtig, man selbst schon gar nicht. Die große Dame der Psychoanalytik legt mit „Die Radikalität des Alters“ (S. Fischer) ein Buch vor, das noch einmal zusammenfasst. Zusammenfasst vor allem ihr Leben und ihr Arbeiten und also ihr Wirken in dieser Bundesrepublik. Die schließlich prägte sie gemeinsam mit ihrem Mann. Ein Abend mit Mitscherlich über Mitscherlich, über die deutsche Unfähigkeit zu trauern, unsere Zukunft, die wirklich weiblich geworden ist, die Mühen der Emanzipation und die unerwartbaren Jungbrunnen des Älterwerdens. Hörbar am 05.12.10, 12.05 – 13.00 h, Medienpartner hr2-kultur. 6-9 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

18.9. --- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Die Autoren der Shortlist – Der Deutsche Buchpreis 2010. Moderation: Maike Albath, Gerwig Epkes und Alf Mentzer. Der Deutsche Buchpreis ist eine Erfolgsgeschichte. Manche macht er zittern, einige erstarren, alle lässt er aufhorchen. Er hat Erfolge für Autoren und Bücher gebracht, die ohne ihn kaum vorstellbar waren. Und es kann einem scheinen, hier hätten wir ein Beispiel für eine gute Ehe von Popularität und Anspruch. Was auf der Shortlist stand, war nie zu unrecht dort. Am 4. Oktober verleiht die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung den Deutschen Buchpreis. Zuvor aber werden die Nominierten der Shortlist samt ihrer neuen Bücher von Maike Albath, Alf Mentzer und Gerwig Epkes vorgestellt. Die Nominierten der Shortlist und somit G舖te des Abends werden am 8. September. bekannt gegeben. Eine Kooperation von Kulturamt der Stadt Frankfurt und Literaturhaus Frankfurt. Partner ist Börsenverein des Deutschen Buchhandels. 3-5 €. 18 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

20.9. --- Goethe Universität - Campus Westend Buchpräsentation & Vortrag. Marie-Luise Knott – „Hannah Arendt / Gershom Scholem Der Briefwechsel“. 19 Uhr. Casino-Gebäude am IG Farben-Haus, Raum 1.801, Grüneburgplatz, Casino-Gebäude am IG Farben-Haus, 60325 Frankfurt am Main.

20.9. --- Literaturhaus Lesung. Roger Willemsen – „Von den Enden der Welt“. Moderation: Kathrin Fischer (HR). Ein Glücksumstand, wenn Schriftsteller schreibend reisen. Es kommt nur zu selten vor. Der Autor Roger Willemsen reiste zu den Enden der Welt. Die Enden der Welt haben bei ihm viele Gesichter, Zustände, Aggregate. Es gibt innere Enden, verdeckte Pole, stumpfe Gipfel und es gibt Tiefen, Untiefen, Abgründe. Sogar das Ende eines Bordellkorridors in Bombay. Es geht Willemsen um das Ausgesetztsein, das ja eher beängstigend ist. Punkte, von denen man sich abstoßen kann, auch und vor allem, um woanders anzukommen. Was sofort einnimmt und fasziniert an „Die Enden der Welt“ (S. Fischer), sind Willemsens Stil, seine Emphase und sein Gespür für die Dramen der Natur und die unserer Veranlagungen. Dramen, die wir gewohnt sind zu übersehen, weil wir ja sonst unseren Kosmos eigentlich nicht aushalten. 10-14 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

22.9. --- Literaturhaus Vortrag. Alfred Schmidt – „Schopenhauer und die Kritische Theorie“. Anlässlich eines Vortrags in Venedig 1969 sprach Max Horkheimer den sogar für Kenner erstaunlichen Satz aus: „Die beiden Philosophen, welche die Anfänge der Kritischen Theorie entscheidend beeinflusst haben, waren Schopenhauer und Marx.“ Der metaphysische Pessimismus und der Wille zum Verständnis und zur Veränderung sozialer Realität wurden nach den beiden Weltkriegen bestimmend für die Kritische Theorie. Schopenhauer und Marx waren auch insofern maßgebend, als sie das erkannte „Wesen“ moralisch verwerfen, nicht aber glorifizieren. Der Philosoph und einstige Horkheimer- Adorno-Schüler Alfred Schmidt stellt die Bedeutung Schopenhauers für die Kritische Theorie dar. In Kooperation mit Schopenhauer-Gesellschaft e. V. im Rahmen des Schopenhauer- Jubiläums 2010. Eintritt frei. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

22.9. --- Romanfabrik Lesung. Andreas Maier – „Das Zimmer“. Buchpräsentation. Andreas Maier liest aus seinem neuen Roman. Moderation: Dr. Thomas Sparr. 20.30 Uhr. Hanauer Landstraße 186, 60314 Frankfurt am Main.

23.9. --- Haus am Dom Lesung. Nadia Qani – „Ich bin eine Deutsche aus Afghanistan“. Soirée im Haus am Dom. Buchpräsentation mit Nadia Qani und Nargess Eskandari-Grünberg (Dezernentin für Integration und Migration der Stadt Frankfurt). Moderation: Kerstin Frei (Haus am Dom). Domplatz 3, 60311 Frankfurt.

23.9. --- Literaturhaus Vortrag. Ludger Lütkehaus – „Das Nichts, die indische Circe winkt …“. Nietzsches Kampf gegen Schopenhauer  Die „indische Circe“, als die Nietzsche im „Fall Wagner“ das „Nichts“ imaginiert, hat er als die verführerischste Gestalt des heraufkommenden Nihilismus erlebt. Zugleich ist dieser Nihilismus für ihn der „unheimlichste aller Gäste“, die „Gefahr der Gefahren“. Wenn Nietzsche sie überwinden will, dann muss er auch versuchen, den Denker zu überwinden, der wie kein anderer sein philosophischer Lehrer war: Schopenhauer. Der Vortrag stellt Nietzsches verzweifelten Kampf gegen sein eigenes philosophisches Erbe dar. Alle seine großen Mythen und Ideen – Dionysos, Übermensch, Wille zur Macht, Amor fati, Ewige Wiederkehr – erweisen sich als letzten Endes scheiternder Rettungsversuch. Nietzsche verliert seine Wette gegen Schopenhauer. Weil „die Gefahr der Gefahren“ nicht mehr zu überwinden ist? In Kooperation mit Schopenhauer-Gesellschaft e. V. im Rahmen des Schopenhauer- Jubiläums 2010. Eintritt frei. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

24.9. --- Literaturhaus Diskussion. Streitfall – Autoren in der Kontroverse XLIII. Franziska Augstein, Micha Brumlik, Raphael Gross, Martin Lüdke. Gesprächsleitung: Peter Kemper (H.R). Zum 43. Mal veranstalten hr2-kultur und das Literaturhaus Frankfurt eine öffentliche Gesprächsrunde, in der Journalisten, Wissenschaftler und Schriftsteller Neuerscheinungen aus dem Sachbuchbereich kritisch durchleuchten. Diesmal ergänzt Raphael Gross, Direktor des Londoner Leo-Baeck-Instituts und des Jüdischen Museums in Frankfurt, die Runde um Kemper, Augstein, Brumlik und Lüdke. Er stellt mit seinem neuen Buch „Anständig geblieben“ (S. Fischer) erstmals eine moralhistorische Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus vor. Ein weiterer Gegenstand des Gesprächs wird sein das Buch „Gefühlte Opfer – Illusionen der Vergangenheitsbewältigung“ (Klett Cotta), das sich ebenfalls mit den Nachwirkungen der NS-Geschichte beschäftigt. Dem scheint der Historiker Christian Meier seine neueste Veröffentlichung gegenüberzustellen: „Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit der Erinnerung“ (Siedler). 3-5 €. 19 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

26.9. --- Literaturhaus Lesung. Gedankentausch – Schönberg, Webern, Berg. Marc Oliver Schulze liest aus den Briefwechseln der Komponisten. Dazu Kammermusik der 2. Wiener Schule. Die so genannte Wiener Schule hatte sich 1904 um den Komponisten Arnold Schönberg gebildet. Sie bewirkte den von den Expressionisten geforderten Umschwung auf musikalischem Gebiet: Die Parameter Harmonie, Melodie und Rhythmus wurden allmählich aufgelöst und der nach Schönberg „nur dem Trieb gehorchende Künstler“ legte alle Fesseln ab. Alban Berg und Anton Webern waren Schüler Schönbergs, die mit dem Lehrer und untereinander in regem Austausch standen. In den Korrespondenzen werden die Verhältnisse und Eigenheiten spürbar. Schönberg eher kurz und sachlich, Berg ausführlich und gewählt, Webern hintergründig und fühlig. In ihren Worten und kammermusikalischen Klängen werden die drei Persönlichkeiten bei dieser Matinee erlebbar. Eine Veranstaltung mit der Jungen Deutschen Philharmonie im Rahmen von FREISPIEL 2010: KLANG – RAUM – WIEN. 8-12 €. 11 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

27.9. --- Literaturhaus Gespräch. Rayuela – Stadtschreiber im Gespräch. Pablo De Santis und Alissa Walser. Moderation und Übersetzung: Friederike von Criegern (Romanistin). Himmel und Hölle. Das ist der Titel eines Kinderspiels, der Titel eines der wichtigsten lateinamerikanischen Romane des 20. Jahrhunderts und nun auch der Titel des argentinisch-deutschen Stadtschreiberprojekts: „Rayuela“. Das Literaturhaus hat Alissa Walser im Sommer 2010 ins argentinische Misiones entsendet und dafür Pablo De Santis am Main empfangen. Beide haben ein öffentliches Tagebuch geschrieben und werden nun über ihre Erlebnisse als Stadtschreiber berichten. Von der Schriftstellerin, Malerin und Übersetzerin Alissa Walser erschien zuletzt der Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ (Piper). Pablo De Santis ist in verschiedenen Gattungen zu Hause, besonders aber als Meister des Kriminalromans geschätzt. Hier zeigt sich seine Leidenschaft für das Rätsel, hier wandelt er mit seinen fantastischen Ausflügen auf Borges’ Spuren. Zuletzt erschien im Unionsverlag „Das Rätsel von Paris“, übersetzt von Claudia Wuttke. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

28.9. --- Literaturhaus Gespräch. Werk-Tag. Ein Opus in 90 Minuten. Emine Sevgi Özdamar. Gespräch: Heidi Gidion. An Abenden, die Werk-Tag heißen, unternimmt das Literaturhaus mit seinem Publikum das scheinbar Unzulässige: empathiegesteuerte Beobachtungen eines Werkes, das zwar noch nicht abgeschlossen ist, aber doch wirksam genug erscheint, um sagen zu können, es hat die Kultur Deutschlands beziehungsweise seiner zwei Republiken geprägt. Die Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Emine Sevgi Özdamar hat solch ein Werk (Kiepenheuer & Witsch). Und sie hat viel erlebt und mit vielen zusammen gearbeitet: Besson, Langhoff, Peymann, Dörrie. Für viele deutsch-türkische Autoren ist sie eine Wegbereiterin. Zentral ist ihre Istanbul-Berlin-Trilogie. Das sind drei Romane und zusammengenommen tausend poetische, auch sehr komische Seiten. Die Literaturwissenschaftlerin Heidi Gidion („Phantastische Nächte“, Vandenhoeck & Ruprecht) hat sich viel über Christa Wolf, Lou Andreas-Salomé und Sylvia Plath gebeugt. Jetzt hat sie Özdamars Werk für sich entdeckt. 4-7 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

28.9. --- Mousonturm Lesung. Andreas Maier – „Das Zimmer“. Andreas Maier liest aus seinem aktuellen Roman. Im Rahmen der Jubiläumsgala: 25 Jahre Hessisches Literaturforum. 20 Uhr. Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main.

29.9. --- Literaturhaus Schülerlesung. Peter Härtling – „Paul das Hauskind mutterseelenallein – unter Nachbarn“. Einführung und Gespräch: Juliane Spatz (HR). „Krücke“, „Ben liebt Anna“ oder „Das war der Hirbel“ sind moderne Klassiker. Ihr Verfasser ist Kanon. Nach zehn Jahren hat Peter Härtling nun wieder einen Kinderroman geschrieben. Pauls Eltern sind fort, sie haben ihre eigenen Probleme, sind auf Reisen, lassen den Sohn allein. Also kommt Paul mal hier, mal dort unter – aber immer bei den Nachbarn. Auf diese Weise zeigt sich ihm und den Lesern die bunte Vielfalt der Lebensformen in einer modernen Gesellschaft, in einem einzigen Mietshaus: Oma Käthe, Erin Üdal, Bibi und viele andere Typen begleiten Pauls Weg. Peter Härtling stellt „Paul das Hauskind“ vor allem für Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahren vor. Im Anschluss gibt es für alle Saft und Brezeln mit dem Autor! Der Beltz & Gelberg Verlag lädt ein. Eine Veranstaltung des Jungen Literaturhauses. Lesung für Schulklassen. 3-5 €. 11 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

30.9. --- Literaturhaus Gespräch. Martin Mosebach und Henning Ritter – Freundschaftsspiel. Martin Mosebach und Henning Ritter verbindet Freundschaft. Sie sind Weggefährten, seit Jahrzehnten. Nun sind sie zu einem Freundschaftsspiel ohne Seitenwechsel, zu einer Versuchsanordnung verabredet. Niemand sei Leiter, niemand muss die Seiten wechseln. Zwei Künstler tauschen sich aus. Beide legen in diesen Wochen ein neues Buch vor. Der Büchner-Preisträger Martin Mosebach mit „Was davor geschah“ (C. Hanser) eine Eifersuchtsszenerie vor Frankfurter Hintergrund. Der langjährige F.A.Z.-Redakteur Henning Ritter die „Notizhefte“ (Berlin Verlag), die voll sind von gut abgehangenen Lesefrüchten, mutigen Entwürfen, von Maximen und Reflexionen. Hier sprechen sie miteinander über das scheinbar Unzusammengehörige. 6-9 €. 20 Uhr. Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.

Freiburg

6.9. --- Stadtbibliothek Lesung. & Vortrag. Sigrid Belzer – „Die genialsten Erfindungen der Natur: Bionik für Kinder“. Bionischen Erfindungen gehören mittlerweile zu unserem Alltag. Aber von den Energiespar- und Überlebenskünstlern aus Tier- und Pflanzenreich können wir noch einiges lernen: Ob es um die Verbesserung von Flug- und Schwimmtechnik geht, um den Wärmehaushalt der Eisbären, um Leichtbau nach Pflanzenart oder um die Wassergewinnungstricks von Wüstenkäfern – die Natur dient zunehmend als Ideengeber für die Technik. Klassische und neuste bionische Erfindungen werden in diesem Buch durch kurzweilige Texte erklärt und mit großartigen Fotos sowie sachgenauen Zeichnungen illustriert. Mitmach-Experimente, die nicht nur Nachwuchsforscher begeistern werden, sorgen für Anschaulichkeit und Verständlichkeit. Die genialsten Erfindungen der Natur“. 11 Uhr. Münsterplatz 17, 79098 Freiburg.

16.9. --- Alter Wiehrebahnhof Lesung. Angela Steidele – „Geschichte einer Liebe. Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens“. „Ich liebe dich, fest, offen, innig, ich achte dich hoch, ich vertraue auf dich, ohne Rücksicht, ohne Irrung und ohne Ende.“ Die „Rheingräfin“ Sibylle Mertens – Musikerin, Altertumsforscherin und Mäzenin – und Adele Schopenhauer – Schriftstellerin, Künstlerin und die Schwester des bis dahin noch unbekannten Philosophen Arthur Schopenhauer – bildeten ein leidenschaftliches Liebespaar in einer Zeit, die den Begriff ‚Homosexualität’ noch nicht kannte und die Liebe zwischen Frauen nicht ernst nahm. Eine Eheschließung mit einem ungeliebten Mann, Freundschaften und Dreiecksbeziehungen unter anderem mit Ottilie von Goethe und Annette von Droste-Hülshoff, sowie Schikanen durch die eigenen Kinder: In Lesung und Gespräch präsentiert die Kölner Autorin und Dozentin Angela Steidele anhand vieler bisher unveröffentlichter Quellen die Geschichte zweier gebildeter und intellektueller Pionierinnen, die in Wissenschaft und Kultur, Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt in ihrem Privatleben immer wieder Grenzen überschritten. Dr. Angela Steidele, geb. 1968, erforscht die Geschichte der Frauenliebe vor Erfindung der ›Homosexualität‹ (1869). Sie lebt, schreibt und gärtnert in Köln. Ihr Buch In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Margaretha Linck wurde mit dem Gleim-Literaturpreis ausgezeichnet.3-5 €. 20 Uhr. Kinosaal, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

22.9. --- Galerie im Alten Wiehrebahnhof Lesung & Vernisage. „Unverhofftes Wiedersehen!“. Eine Hommage an Johann Peter Hebel. Ausstellung und Eröffnung der Literaturtournee. Im Wissen um die Farbigkeit und das hohe Assoziationspotential der Kalendergeschichten von Johann Peter Hebel haben sich das Literaturbüro Freiburg und SWR2 Aktuelle Kultur anlässlich des 250. Geburtstags des Dichters zu einem literarischen Experiment entschlossen: Was geschieht, wenn man heutige Autoren darum bittet, das Genre 'Kalendergeschichte' aufzugreifen und in direkter Reaktion auf Hebel einen eigenen Text zu verfassen? „Versuchsteilnehmer“ waren 24 zeitgenössische Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, denen 109 Kalendergeschichten Johann Peter Hebels als Ausgangsmaterial zur Auswahl standen. Die Ergebnisse dieses Experiments werden in der Anthologie »Unverhofftes Wiedersehen!« Eine Hommage an Johann Peter Hebel (Tübingen: Klöpfer & Meyer, September 2010) veröffentlicht und bei Lesungen in Freiburg, Basel, Karlsruhe und Stuttgart von den Autoren vorgestellt.  In Freiburg lesen und diskutieren: Angelika Overath (Sent, Schweiz), Karl-Heinz Ott (Freiburg), Walle Sayer (Horb) und Saša Stanišic (Heidelberg/Berlin). Regierungspräsident Julian Würtenberger eröffnet die Veranstaltung mit einem Grußwort. Die Moderation übernimmt Wibke Gerking (SWR Freiburg).  Passend zur Literaturtournee „Unverhofftes Wiedersehen!“ zeigen wir die Ausstellung „Johann Peter Hebel. Kalendergeschichten in Comics & Illustrationen“ vom 21.9. – 9.10.10 in der Galerie des Alten Wiehrebahnhofs zu den Öffnungszeiten des Cafés. Vernissage mit Susanna Stammbach, Dozentin an der Hochschule für Gestaltung in Luzern, und David Hoffmann, Leiter des Schwabe Verlags Basel. Anschließend Apéro. ( Di 21.9. 19.30 Uhr. Urachstr. 40, 79102 Freiburg). Eintritt für die Lesung: 4-6 €. Beginn 20 Uhr. Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

30.9. --- Stadtbibliothek Lesung. „In Freiburg übersetzt „... aber zum Untergang reicht es allemal“. Texte über große und kleine Katastrophen. Zum Auftakt der Bücherausstellung „In Freiburg übersetzt“, die alljährlich im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse in der Stadtbibliothek Freiburg aktuelle Übersetzungen ins Deutsche präsentiert, lesen Übersetzerinnen und Übersetzer aus Freiburg und der Region aus ihren Werken. Ironisch oder ernst beschreiben die thematisch wie ästhetisch vielfältigen Texte große und kleine Katastrophen: Bombenanschläge in Manhattan, den Zusammenbruch der Weltwirtschaft und existenzielle Tragödien in Beruf und Familie. Nach Motiven wie diesen ist das jährliche, attraktive Gewinnspiel als Teil der Lesung nur um so wichtiger. Lassen Sie sich überraschen! Die Ausstellung »In Freiburg übersetzt« ist vom 30.9.bis zum 17.10.10 zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek, Di-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr, zu sehen. Eine Veranstaltung von Literaturbüro Freiburg und Stadtbibliothek Freiburg im Rahmen des bundesweiten Übersetzerzusammenschlusses Weltlesebühne, konzipiert von Übersetzerinnen und Übersetzern des Literaturbüros Freiburg. Eintritt frei. 20 Uhr. Münsterplatz 17, 79098 Freiburg.

30.9. --- Galerie im Alten Wiehrebahnhof Literarisches Werkstattgespräch. Im „Literarischen Werkstattgespräch“ können Schreibende unveröffentlichte literarische Texte zur Diskussion stellen. Die Veranstaltung findet monatlich jeweils am letzten Donnerstag statt. Textbewerbungen bitte bis spätestens eine Woche vor dem Gespräch ans Literaturbüro schicken. Eintritt frei. 20 Uhr. Urachstraße 40, 79102 Freiburg.

Friedrichshafen

27.9. --- Medienhaus k42 Lesung. Christoph Hein – „Landnahme“. Bernhard Haber ist zehn, als er 1950 mit seinen Eltern aus Breslau in eine sächsische Kleinstadt kommt, wo man Vertriebene und Ausgebombte lieber heute als morgen wieder abreisen sähe. Zwar werden Handwerker gebraucht, und Bernhards Vater ist Tischler, aber die Einheimischen bestellen ihre Möbel natürlich nicht bei dem Fremden. Dem Jungen begegnet man in der Schule nicht viel besser, sich durchbeißen und immer wiedere Schläge einstecken - das erkennt er rasch als den einzigen Weg. Daß Bernhard nach der 8. Klasse eine Tischlerlehre beginnt, wundert niemanden, eher schon, daß er später zeitweise als Karusselbesitzer sagenhaft viel Geld verdient. Peter Koller, der in einem selbstgebauten Auto zahlende Gäste nach Westberlin gebracht hat und dafür ein paar Jahre ins Gefängnis muß, weiß genauer, woher Bernhards Wohlstand stammt, aber er verpfeift ihn nicht. Überhaupt hat Haber Glück mit den Leuten um sich herum: mit seiner Frau Friederike, die ihn anhimmelt, mit seiner Schwägerin Katharina, die ihm beigebracht hat, was Liebe ist, mit dem Sägereibesitzer Sigurd, der dafür sorgt, daß Bernhard als Tischlermeister in den Kegelklub aufgenommen wird, wo die Selbständigen sich treffen, um den nötigen Einfluß auf die Politik des Ortes zu nehmen ... vor 1989 und erst recht in den wilden Jahren danach. 20 Uhr. Karlstraße 42, 88045 Friedrichshafen.

Geisenheim

16.9. --- Sektkellerei Bardong Lesung. Robert Menasse – „Ich kann jeder sagen“ Im Rahmen des Rheingau Literatur Festivals. Moderation: Prof. Dr. Heiner Boehncke. Alles kommt wieder. Sogar die Erinnerungen. Wann war sie zu Ende, die Nachkriegsordnung? Als die Mauer fiel? An diesen 9. November 1989 wird sich das junge Paar, das die Hochzeitsnacht vor dem Fernseher verbrachte, ein Leben lang erinnern. Es hat in dieser Nacht deutsche Geschichte erlebt. Zufällig. Denn eigentlich wollten sie nur so schnell wie möglich heiraten. Und der nächste freie Termin beim Standesamt war der 9. November. Der 9. November war für den Vater des Bräutigams bis dahin mit dem Jahrestag der „Reichskristallnacht“ verknüpft. „Pah, Geschichte“, sagt der Nachgeborene.  Bahnstraße 7, 65366 Geisenheim.

Gladbeck

27.9. --- Ratsgymnasium (Aula) Lesung. Hans Otto Bräutigamm – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-Berlin“. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung legt der langjährige Leiter der Ständigen Vertretung seine Memoiren vor. Fast sein ganzes Berufsleben stand im Zeichen der deutschen Teilung. Höhepunkt der Laufbahn Hans Otto Bräutigams war die Leitung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, die er von 1982 bis 1989 innehatte. Seine sehr persönlichen Erinnerungen spiegeln ein schwieriges Kapitel deutscher Zeitgeschichte. 19.30 Uhr. Mittelstraße 50, 45964 Gladbeck.

Halle (Saale)

2.9. --- Gaststätte Krug zum grünen Kranze Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht“. Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 17 Uhr Talstraße 37, 06120 Halle (Saale).

Hamburg

1.9. ---Literaturhaus Lesung. Thomas Hettche – „Die Liebe der Väter“. Ursula März moderiert. Sylt zwischen den Jahren. Rauhnächte auf einer von Stürmen umtosten Insel. Peter, Verlagsvertreter von Beruf, will dort mit seiner halbwüchsigen Tochter Annika ein paar Tage verbringen – um ihr näherzukommen und sein Selbstverständnis als Vater zu überdenken. Von Annikas Mutter Ines, die das Sorgerecht behalten hat, ist er seit langem getrennt. Thomas Hettche, der mit seinem letzten Roman „Woraus wir gemacht sind” 2006 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, hat einen Familienroman geschrieben – doch einen, der um die Realitäten gescheiterter Beziehungen weiß und versucht Wege aus dem Patchwork-Dilemma zu beschreiten. „Es beginnt zu dämmern, und ich sehe, wie Annika mit dem kleinen Finger das Haar hinters Ohr streicht. Der schwarze Nagellack auf den kurzen Nägeln. Warum hast du dich damals von Mama getrennt? Unter meinen Schuhen knirscht der Sand. Die Kinderfrage, der ich nie mehr entkommen werde. Ich gehe zu ihr und suche ihren Blick. Du weißt es doch. Wir haben uns nicht mehr verstanden. Und dann geht man einfach weg, ja? Einfach so? Weil man sich nicht mehr versteht? Nicht einfach.” „Die Liebe der Väter” (Kiepenheuer & Witsch) ist ein provozierend klares Buch, das die Ängste einer ganzen Generation beschreibt. Peter liebt seine Tochter, doch gleichzeitig empfindet er große Fremdheit ihr gegenüber. Die Sylter Tage, die man zusammen mit Freunden, darunter Peters Jugendliebe Susanne, so sinnvoll nutzen wollte, kulminieren in der Silvesternacht, die man in der legendären „Sansibar” miteinander verbringt. Thomas Hettche scheut sich nicht, dunkle Winkel der (männlichen) Psyche auszuleuchten, und er tut dies vor der glanzvoll beschriebenen Winterkulisse von Hörnum, Kampen und Westerland. Über sein Buch spricht er mit der Berliner Kritikerin Ursula März. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

2.9. --- Literaturhaus Preisverleihung. Sprachpreis für Dr. Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg). Die Auszeichnung „Elbschwanenorden“ geht in diesem Jahr an Dr. Rainer Moritz. Jeweils zum Tag der Deutschen Sprache ehrt der Verein Deutsche Sprache in Hamburg damit Personen oder Institutionen in der Hansestadt, die sich um die Pflege und Förderung der deutschen Sprache besonders verdient gemacht haben. Rainer Moritz leitet seit 2005 das Literaturhaus Hamburg; seit Anfang 2010 ist er zudem Sprecher des Netzwerks der deutschsprachigen Literaturhäuser literaturhaus.net. Allein durch diese Positionen erreicht Rainer Moritz eine Menge für die deutsche Sprache. Unabhängig davon hat er mit seinen zahlreichen Büchern Freude an der deutschen Sprache vermittelt, vor allem durch seinen unkomplizierten Umgang mit Wort und Satz, mit amüsanten Themen aus dem Alltag, zeitgeschichtlichen Publikationen bis hin zur Lebensberatung und nicht zuletzt mit seinem Roman „Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe“. Prof. Dr. Torkild Hinrichsen, Direktor des Altonaer Museums, das 2008 Preisträger war, hält einen Vortrag anlässlich der feierlichen Auszeichnung. Azra Gür und Thanee Heinrich (beide 13 Jahre) begleiten die Feier mit Saxofonmusik und Lyrikvortrag. Die Verleihung des „Elbschwanenordens“ an Dr. Rainer Moritz findet am 2. September 2010 um 14Uhr im Literaturhaus Hamburg statt. Anmeldung zum Festakt im Literaturhaus unter Tel. 040/ 22 70 20 14. Beginn 14 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

2.9. --- Literaturhaus Lesung. Ingo Schulze – „Orangen und Engel. Italienische Skizzen“. Maike Albath moderiert. „Nirgendwo sonst war es so offensichtlich wie auf Sizilien, dass Geschichte etwas mit Schichten zu tun hat”: Hier blättert sie einer auf, folgt mit dem Schauplatz einer Traditionslinie der Gebildeten wie Goethe und Winckelmann, die sich auf Italienreisen der Kunstreflexion hingaben. Der Dresdner Autor Ingo Schulze verbrachte 2007 samt Familie ein ganzes Jahr als Stipendiat in der Villa Massimo in Rom, Koordinaten, die auch den autobiografisch angelegten Ich-Erzähler prägen. In neun Textminiaturen im Band „Orangen und Engel” (Berlin Verlag) skizziert Schulze die italienische Lebenswirklichkeit, deren Stationen Rom, Neapel, Apulien und Sizilien Vergangenheit und Gegenwart atmen. Das Personal: Touristen, Bettler, Flüchtlinge, Prostituierte. Johann Gottfried Seume wird dabei zur referentiellen Klammer. So nimmt die erste Erzählung „Füße” indirekt den Fußmarsch des sächsischen Autors von Grimma gen Syrakus (1802) in den Blick, Sizilien also, wo sich Schulzes Ich-Erzähler in der Schlussanekdote „Sie haben ihr Ziel erreicht” ebenfalls befindet. Erneut erweist sich mit Seume als literaturhistorischer Folie, die von der Gegenwart und deren Navigationsgerät überlagert wird, Geschichte als Aufeinander von Schichten. Im Purzelbäume schlagenden Oktopus, im dionysischen Fest der Geschlechtlichkeit, in dem drei Frauen Augusto zum Richter der Zügellosigkeit erklären und im remigrierten Gastarbeiter Signor Candy Man, der mit Jetons das Verlassen und Verlassensein in den Süßigkeitsautomaten wirft, variiert Schulze das novellistische Grundprinzip. An anderer Stelle verweist ein Raum mit Fotografien verstorbener Verwandter auf ins Szenische überhöhte Dokumentationen des Todes - das Aufflackern eines Memento mori als Bindeglied der Geschichten. Schulzes Erzählungen stehen im Dialog mit dem Blick, den der Fotograf Matthias Hoch 2003 auf Italien warf. Fotos und Texte entstanden unabhängig voneinander, korrespondieren jedoch in ihrer schnörkellosen Zufälligkeit, ohne sich gegenseitig bloß abzubilden. Beide stellen den Fokus an scheinbar profanen Stellen schärfer, bleiben insgesamt jedoch vage, verrätselt.4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

2.9. --- Jüdischer Salon am Grindel Musikalische Lesung. Viola Roggenkamp – „Geschichten mit Flügel“. Musikalische Lesung mit Viola Roggenkamp (Lesung) und El(bieta Sternlicht (Klavier). Die Schriftstellerin Viola Roggenkamp liest ihre neue Erzählung »Ich fahre da durch«, die Pianistin El!bieta Sternlicht spielt dazu Stücke von Josef Koffler, Arnold Schönberg, Frédérik Chopin, Modest Mussorgski und Fanny Hensel. Eine Kooperation mit dem Kunsthaus Finkel, Jüdischer Kulturverein e.V., anlässlich des Europäischen Tages der Jüdischen Kultur am 5. September 2010. Die Schriftstellerin Viola Roggenkamp, in Hamburg geboren, ist eine der renommiertesten Publizistinnen deutscher Sprache. Sie reiste und lebte mehrere Jahre in Ländern Asiens und in Israel. 2004 erschien ihr Bestseller „Familienleben“, 2005 der große Essay „Erika Mann eine jüdische Tochter“, 2009 der Roman „Die Frau im Turm“. Die Pianistin El(bieta Sternlicht studierte an der Staatlichen Musikakademie in Warschau bei Zbigniew Drzewiecki und dann in Paris bei Vlado Perlemuter und Suzanne Roch (Klavier) sowie bei Jacqueline Dussol (Kammermusik) und Magda Tagliaferro (Interpretation). Nach mehrjähriger künstlerischer Tätigkeit in Paris lebt und wirkt die Pianistin seit 1977 in Berlin als freischaffende Musikerin und als Dozentin an der Universität der Künste Berlin. 20 Uhr. Café Leonar, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.

3.9. --- Literaturhaus Lesung. Es geht um die Wurst: Aktion für Mitglieder. Rainer Moritz liest Texte rund um die Wurst, der Singer-Songwriter Jan Henrik Schwimmkurs macht Musik – für Mitglieder des Literaturhaus e.V. Die sommerlichen Ausflüge der Literaturhäusler sind legendär und finden gern an, um und auf der Alster statt, wie z. B. in den letzten Jahren eine Radtour und ein Ausflug mit Drachenbooten. Bevor sich der Hamburger Sommer verabschiedet, soll „es” noch einmal im Mittelpunkt stehen: der Deutschen liebstes Grillgut. Die Wurst wurde auf vielerlei Weise gerühmt und beflügelte auch Literaten: „Die Entdeckung der Currywurst” von Uwe Timm sei da genannt oder auch das Kompendium „Wurst“, das Wiglaf Droste mit Sternekoch Vincent Klink verfasst hat. Rainer Moritz liest köstliche Stellen – direkt am Alsterufer. Die literarische Analyse des Kulinarischen paart sich mit Musik: Jan Henrik Schwimmkurs besingt mit skurril-hintersinnigen Texten Grundnahrungsmittel wie „Zucker” oder „Butter” . Dazu grillen wir, Sie ahnen es schon, Würste! Dafür, dass auch Vegetarier nicht zu kurz kommen, sorgt das „Beiwerk” des Hotel Wedina. Eintritt frei. 17 Uhr. Alsterwiese vor dem Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

7.9. --- Literaturhaus Lesung. Harald Martenstein – „Gefühlte Nähe“. Adam Soboczynski moderiert. Und vielleicht weiß es auch Harald Martenstein, dem es mit seinem neuen Buch „Gefühlte Nähe” (C. Bertelsmann Verlag) gelungen ist, hintersinnig, klug und ironisch einen „Roman in 23 Paarungen” zu schreiben. Der Leser begleitet die undurchschaubare Protagonistin N. in 23 Kapiteln, von denen jedes für einen anderen Mann steht, durch ein bewegtes Liebesleben: Von der lolitahaften Schülerin, die während der Klassenfahrt ihren Lehrer verführt, entwickelt N. sich zur Studentin mit zahlreichen Affären, durchlebt als Fernsehmoderatorin mit unerfülltem Kinderwunsch eine gescheiterte Ehe sowie diverse Beziehungen, bis sie kurz vor dem Abgrund steht und als alternde Galeristin immer  och nach der einen großen Liebe sucht, die sich für sie durch die Fähigkeit des „gemeinsamen Langweilens und Schweigens” auszeichnet. Langeweile kommt beim Lesen selbstverständlich nicht auf. Denn neben der gelungenen Beschreibung des Paarungsverhaltens im ausgehenden 20. Jahrhundert beherrscht Martenstein die Fähigkeit, Alltägliches gnadenlos treffend zu beschreiben, wie zum Beispiel die Bettdecke von N., die sich in dem zu großen Bezug zusammenknüllt: „und er hatte es mit einem leeren, wie greises Bindegewebe herumschlabbernden Bezug zu tun, in dessen Mitte sich ein geschwulstartiger Deckenkorpus zusammenballte. Konnte ein Mensch so schlafen?“ Gerade wegen dieses typisch Martensteinschen Humors warten viele allwöchentlich begierig auf seine Kolumne im „ZEITmagazin” und schätzen seine Stücke für den „Tagesspiegel” . Martenstein, der mit seinem ersten Roman „Heimweg” 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, bezeichnet unter anderem Liebeskummer als eine der wichtigsten Humorquellen und gibt dem Leser mit auf den Weg: „Wenn jemand Sie so richtig mies behandelt, und Sie freuen sich trotzdem, wenn Sie diese Person sehen, dann ist es Liebe. Halten Sie sich davon fern, falls Sie können.“ 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

9.9. --- Markthalle Lesung. Herman Koch – „Angerichtet“. Harbourfront Festival. Der preisgekrönte Bestseller aus den Niederlanden erzählt ein Familiendrama, das um die Fragen kreist: Wie weit darf Elternliebe gehen? Was darf man tun, um seine Kinder zu beschützen? Ein Roman, der ins Herz schneidet. 20 Uhr. Klosterwall 11, 20095 Hamburg.

9.9. --- Cap San Diego Lesung. Katharina Hacker – „Die Erdbeeren von Antons Mutter“. Moderation: Annemarie Stoltenberg. Anton ist Arzt in Kreuzberg, mit Sorge sieht er, wie seine Mutter in seinem Heimatort in der niedersächsischen Provinz gegen eine schnell fortschreitende Demenz kämpft. Jedes Jahr schickt sie ihm und seinen Freunden Alix und Bernd Erdbeermarmelade nach Berlin. Die Erdbeeren wachsen auf dem "Acker", wie sie ihren Garten nennt, den sie ihr Leben lang mit Liebe gepflegt hat. Aber in diesem Frühsommer vergisst sie, die Ableger auszupflanzen …Anton muss erkennen, wie seine Mutter Stück für Stück verloren geht, und mit jeder ihrer Niederlagen verschwindet ein Teil seiner eigenen Existenz: Das vertraute Land der Kindheit. Dann trifft er Lydia und findet nach Jahren des Alleinseins eine Zukunft, in der Liebe möglich zu sein scheint. Aber Lydia bringt eine Vergangenheit mit, die in beider Leben mit Vehemenz einbricht. 12 €. 21 Uhr. Überseebrücke, 20459 Hamburg.

10.9. --- Filmkunsttheater Magazin Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20 Uhr. Fiefstücken 8a, 22299 Hamburg.

10.9. --- Cap San Diego Lesung. Torben Guldberg – „Thesen über die Existenz der Liebe“. Deutscher Text: Dominic Raacke, Moderation: Ulrich Sonnenberg. Was ist die Liebe? Eine Kraft, die größer ist als der Mensch, überall und nirgends, ein allumfassendes Gefühl, wie eine Vibration im Weltall. Wir leiden, verzehren uns, fliegen zu den Sternen. Aber wer wusste je eine genaue Antwort? Guldbergs Erzähler findet keine Ruhe, bevor er nicht das Geheimnis der Liebe gelüftet hat. Rastlos treibt ihn die Frage durch fünf Jahrhunderte rund um die Welt. In Amsterdam, Berlin und New York sammelt er Liebesgeschichten: leidenschaftlich und zärtlich, zerstörerisch und rebellisch. Mit einem gigantischen Fernrohr sucht er die Liebe zu bündeln. Sein Experiment mündet in eine Katastrophe, eine Feuersbrunst vernichtet die ganze Stadt. Was ist die Liebe? Sie ist das unbeschreibliche Glück, von dem wir nie aufhören werden zu erzählen. Ein Roman von bewegender Schönheit. 12 €. 21. Uhr. Überseebrücke, 20457 Hamburg.

11.9. --- Staatsarchiv Lesung. Robert Brack – „Und das Meer gab seine Toten wieder“. Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums des Staatsarchivs. Robert Brack liest aus Und das Meer gab seine Toten wieder und aus authentischen Quellen. 16 Uhr. Kattunbleiche 19, 22041 Hamburg.

11.9. --- Cap San Diego Lesung. Monika Goetsch – „Wasserblau“. Debütantensalon des Harbourfront Festivals. Das HarbourFront Literaturfestival stellt zwölf Autorinnen und Autoren vor, die gerade am Anfang ihrer literarischen Karriere stehen. 18 Uhr. Überseebrücke, 20459 Hamburg.

12.9. --- Laeiszhalle Lesung. Literaturhaus zu Gast beim Harbour Front Literaturfestival: John Irving liest aus „Letzte Nacht in Twisted River“. Stephan Benson liest den deutschen Text. Andreas und Benjamin Lebert moderieren. 1954 in einem Flößer- und Holzfällercamp in den Wäldern von New Hampshire: Der 12-jährige Danny verwechselt im Dunkeln die Geliebte des Constable mit einem Bären – mit tödlichen Folgen. Er muss mit seinem Vater Dominic, dem Koch des Camps, fliehen – zuerst nach Boston, weiter nach Vermont und Iowa und schließlich nach Kanada, verfolgt von einem Rächer, der nicht vergisst. Immer wieder steht Dominic in einer neuen Küche und muss aus fremden Zutaten etwas zaubern: ein neues Gericht, eine neue Identität, eine neue Existenz für sich und seinen Sohn: „Wir können uns nicht immer aussuchen, wie wir einander kennenlernen. Manchmal stürzen Menschen unvermittelt in unser Leben – als fielen sie aus dem Himmel oder als gäbe es einen Direktflug zwischen Himmel und Erde –, genauso abrupt, wie wir Menschen verlieren, von denen wir einmal dachten, sie würden immer Teil unseres Lebens bleiben.” 15-18 €. 11 Uhr.Johannes-Brahms-Platz1, 20355 Hamburg.

12.9. --- Cap San Diego Lesung. Alexander Osang – „Königstorkinder“. Andreas Hermann, Anfang 40, hat die erste Hälfte seines Lebens im Osten Deutschlands verbracht. Nach der Wende beruflich vielfach gescheitert, lebt er in einer winzigen Wohnung in Berlin, Prenzlauer Berg, und arbeitet als Ein-Euro-Jobber an einem Kulturprogramm zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. Ausgerechnet mit einer Gruppe arbeitsloser Intellektueller soll er die Ereignisse des Jahres 1989 nachspielen. Andreas Hermanns Beschäftigungsagentur grenzt an eine Siedlung weißer Townhäuser, die am Königstor für wohlhabende Bewohner errichtet wurde. Dort lebt Ulrike Beerenstein, die in einem der vielen neuen Ladenbüros der Stadt arbeitet. Jeden Morgen beobachtet sie Andreas Hermann von ihrem Fenster aus. Als ihr Mann zu einer Dienstreise aufbricht, beginnen sie eine Affäre: Andreas Hermann betritt das weiße Townhouse wie eine neue Welt. 12 €. 21 Uhr. Überseebrücke, 20457 Hamburg.

14.9. --- Buchladen in der Osterstraße Buchvorstellung & Diskussion. Christoph Twickel – „Gentrifidingsbums oder Eine Stadt für alle“. „Eine unübersichtliche Multitude, die neue Strategien erprobt und neue politische Spielräume jenseits von kulissenhafter Anwohnerbeteiligung und linksradikalem Puritanismus eröffnet: Bewegungen für das Recht auf Stadt müssen Tools erfinden, um Schneisen in die unternehmerische Stadt zu schlagen. Auch dieses Buch will ein solches Werkzeug sein.“ Christoph Twickel. 5 €. 20 Uhr. Osterstraße 171, 20255 Hamburg.

14.9. --- St. Katharinen Lesung. Asfa-Wossen Asserate – „Draußen nur Kännchen.“. Moderation: Paul Kersten. Wie ein äthiopischer Prinz lernte, sich mit deutschem Filterkaffee zu arrangieren Asfa-Wossen Asserate zeichnet ein Porträt seiner deutschen Wahlheimat, ihrer Bewohner und ihrer Eigenheiten – ganz persönlich und aus vielen überraschenden Blickwinkeln, in unterhaltsamen Anekdoten und Ausflügen in die Geschichte. Seine Sichtweise ist keineswegs unkritisch, aber immer wohlwollend. Mit Nachsicht blickt er auf unsere Schwächen, stolz unterstreicht er Stärken, und aus jeder Zeile spricht seine Zuneigung zu diesem Land, das er in der Zeit seines Exils kennen und schätzen gelernt hat. »Draußen nur Kännchen« ist eine Hommage an Deutschland aus der Sicht eines »Zugereisten«, der hier Wurzeln geschlagen hat. 12 €. 20 Uhr. Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg.

14.9. --- Cap San Diego Lesung. Literaturhaus zu Gast beim Harbour Front Literaturfestival: Michael Kleeberg. Michael Kleeberg liest aus „Das amerikanische Hospital“. Elmar Krekeler moderiert. Paris, im Winter 1991. Hélène steht in der Empfangshalle des Amerikanischen Hospitals, als vor ihr ein Mann zusammenbricht. Sein Blick brennt sich in ihre Augen. Das ist die erste Begegnung zwischen der Pariserin und David Cote, einem amerikanischen Soldaten. Die beiden vom Schicksal Gebeutelten freunden sich an und stützen einander auf ihrer schmerzhaften Suche nach Wahrheit über sich selbst. Der Autor und Übersetzer Kleeberg versteht es auf eindringliche Weise, Zeitgeschichtliches und Privates, die seelischen Qualen des Krieges und die körperlichen des unerfüllten Kinderwunschs mit der dichten Atmosphäre von Paris zu verweben: „Wenn es einen Schriftsteller der Gegenwart gibt, der die Erneuerung der deutschen Literatur aus dem Geist des Erzählens verkörpert, dann ist es Michael Kleeberg: Er hat etwas von der Welt gesehen und gießt das in Geschichten, die man nicht vergessen kann” („Die Literarische Welt” ).12 €. 21 Uhr. Überseebrücke, 20459 Hamburg.

15.9. --- Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Lesung. Alberto Manguel – „Alle Menschen lügen“. Bevilacqua rettet sich aus dem falschen Leben in Buenos Aires nach Madrid. Aber im Exil regieren statt der Zwänge der Diktatur nur Verdacht und Zwietracht. Da hilft es nichts, dass man in seinem Koffer ein mysteriöses Manuskript findet, das ein »Lob der Lüge« verspricht. Bei dessen Erscheinen erntet Bevilacqua statt Ruhm und Ehre bloß Scham und Untergang. Raffiniert stellt Alberto Manguels Roman der Lüge eine Falle. Vor Augen und Ohren des Lesers entsteht ein spannender Roman über die schmale Linie zwischen Liebe, Lüge und Verrat, eine melancholische Komödie über das wahre Falsche und das falsche Wahre: »Ein Meisterwerk«, urteilte El País. 5 €. 19 Uhr. Grindelallee, Ecke Edmund-Siemers-Allee, 20146 Hamburg.

15.9. --- Literaturhaus Lesung. Perlen vor die Säue. Literaturhaus-Premiere für unentdeckte Talente mit Friederike Moldenhauer und Thomas Pletzinger. Unentdecktes Talent trifft auf neugierige Avantgarde: Sechs un- oder wenig bekannte Autoren lesen bislang der Weltöffentlichkeit verborgene Schönheiten – und das Publikum entscheidet sich für seinen Lieblingstext. Dem Gewinner winkt ein Lektoratsgutachten für ein Manuskript. Vorgestellt werden können Romanauszüge, Kurzgeschichten, Gedichte und Skizzen. Hier findet sich die Chance das Publikum in den Bann zu ziehen und dieses von der Qualität der Werke zu überzeugen. Autor Thomas Pletzinger und Literaturveranstalterin Friederike Moldenhauer tauschen sich mit den Perlenproduzentinnen über das Erlauschte aus. Interessierte Autoren schicken eine Leseprobe von maximal 3 Seiten mit kurzer Biografie bis zum 31. August an das Literaturhaus Hamburg, Stichwort Perlen, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg oder per E-Mail an Tina Hasse: thasse[at]literaturhaus-hamburg.de. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

15.9. --- Cap San Diego Lesung. Sofi Oksanen – „Fegefeuer“. Die Autorin liest im Rahmen des Harbour Front Literaturfestival. Den deutschen Text liestAnna Thalbach, es moderiert Stella Jürgensen. 21 Uhr. Überseebrücke, 20459 Hamburg.

16.9. --- Buchhandlung Stories Lesung. Rosamund Lupton – „Liebste Tess“. So raffiniert war Spannung noch nie verpackt! Ein Roman als langer Brief, der mit einem sensationellen Ende aufwartet. „Liebste Tess“ – damit beginnt der Brief, den Bee an ihre Schwester richtet, deren Tod sie heftig aus der Bahn geworfen hat. Die Polizei behauptet, Tess habe sich umgebracht, aber Bee ist sich sicher, dass sie ermordet wurde. Bei dem Versuch, den Mörder ihrer Schwester zu finden, verrennt sie sich katastrophal. 13.30 Uhr. Straßenbahnring 17, 20251 Hamburg.

16.9. --- Instituto Cervantes Chilehaus Lesung. Carla Guelfenbein – „Der Rest ist Schweigen“. Das Wort trifft den kleinen Tommy wie ein Schlag, als er bei einem Familienfest unter dem Tisch hockt und lauscht: Selbstmord. Seine geliebte Mutter hat ihn freiwillig verlassen. Während der zarte Junge sich auf die Suche nach der verschwiegenen Wahrheit macht, ringen sein Vater, der arrivierte Chirurg, und dessen zweite Frau Alma ihrerseits mit all dem Unsagbaren, Ungesagten, an dem sie fast zu ersticken drohen. Wie Planeten mit einem heißen Kern aus Sehnsucht kreisen Tommy, Juan und Alma umeinander und bleiben sich auf ihren Umlaufbahnen doch fern. Erst als das Leben brutal dazwischenfährt, scheint so etwas wie Nähe wieder möglich – doch der Preis ist hoch. Carla Guelfenbein macht ihren Figuren ein Geschenk: sie lässt sie reden, von sich und denen, die sie lieben. In wechselnden Stimmen entfaltet sich so das Drama einer modernen Familie – bestürzend in seiner Unausweichlichkeit, aber auch voller Zärtlichkeit und Hoffnung. 19 Uhr. Eingang B, Fischerwiete 1, 20095 Hamburg.

16.9. --- St. Pauli-Theater Lesung. Yann Martel – „Ein Hemd des 20. Jahrhunderts“. Moderation: Bernhard Robben,  Deutscher Text: Sebastian Dunkelberg. Henry T., ein ehemals erfolgreicher Schriftsteller, bekommt eines Tages einen Brief von einem Leser, der ihn sehr neugierig macht. Die Suche nach jenem führt Henry zur Tierpräparation »Okapi« und ihrem Besitzer. Der zeigt ihm Szenen eines ungewöhnlichen Theaterstückes, das er gerade schreibt. Es handelt vom »Schrecken«. Doch was ist der »Schrecken«, was geschieht da, und wie können wir Erlebnisse benennen, die sich in ihrer Grausamkeit jeglicher Sprache entziehen? Yann Martel hat ein literarisches Zauberspiel über die Barbarei der Diktatur geschrieben. Anwendbar für jeglichen fürchterlichen, alles Menschliche unterdrückenden Faschismus, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Ein poetisches wie grauenerregendes Plädoyer für Menschenwürde und Toleranz. 14 €. 20 Uhr. Spielbudenplatz 29/30, 20359 Hamburg.

16.9. --- Fischauktionshalle Lesung. Peer Steinbrück – „Unterm Strich“. Harbour Front Festival, Moderation: Miriam Meckel. Als die Finanzkrise ausbrach, galt Peer Steinbrück vielen Bürgern und Bürgerinnen als der Sicherheitsanker der Regierung. Inzwischen sitzt der ehemalige Finanzminister nicht mehr auf der Regierungsbank. Darüber hat er jedoch nicht verlernt, Klartext zu reden. Peer Steinbrück analysiert schonungslos die Lage und zeigt Wege aus der Krise. Seine Botschaft ist eindeutig. Egal ob es um die Stärkung unserer Wirtschaft, die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme oder die Lage der Parteien (insbesondere der SPD) geht: Eine gute Zukunft unseres Landes hängt davon ab, dass Politik und Bürger sich offen eingestehen, welche Schnitte nötig sind, statt Tabus zu pflegen und mit unhaltbaren Versprechungen von den Problemen abzulenken. 20 Uhr. Altona-Altstadt, 22767 Hamburg.

16.9. --- Cap San Diego Lesung. Literaturhaus zu Gast beim Harbour Front Literaturfestival: Philipp Meyer. Philipp Meyer liest aus „Rost“. Tom Schilling liest den deutschen Text, Frank Heibert moderiert. „Rost“ (Klett-Cotta) ist ein Buch über zwei junge Männer und einen missglückten Aufbruch ins Leben. Isaac und Poe leben in einer verblühten amerikanischen Industrielandschaft. Kaum haben sie ihr Zuhause hinter sich gelassen, werden sie versehentlich in einen Mord verstrickt. Der eine tötet, um den anderen zu retten. Der andere geht dafür ins Gefängnis. Ein Drama aus Schuld und Sühne, das nach und nach das Leben aller verändert. Es geht um Verbrechen, menschliches Versagen und die lebensrettende Kraft der Freundschaft. Der Autor kombiniert Elemente aus Road Novel und Krimi mit der Chronik einer sterbenden Stadt. Philipp Meyers virtuoses Debüt hat in der amerikanischen Presse viel Aufmerksamkeit erregt und wurde mit Büchern von Cormac McCarthy, Salinger oder Kerouac verglichen: „Philipp Meyer versteht es perfekt, einen erzählerischen Sturm zu entfesseln“ (The New York Times).12 €. 21 Uhr. Überseebrücke, 20459 Hamburg.

17.9. --- Instituto Cervantes Chilehaus Lesung & Diskussion. Michi Strausfeld – „Schiffe aus Feuer: Junge Stimmen aus Südamerika“. 36 Schiffe in Flammen – das sind 36 Geschichten aus Lateinamerika, von Feuerland bis Mexiko, von Santiago de Chile bis in die Bronx. Die hispanoamerikanische Literatur sprengt längst alle Grenzen und Klischees: Der vielbeschworene magische Realismus ist ihr ein alter Hut, die normierte Literatur ein Graus, und ihre Helden heißen Borges und Bolaño. In 36 Geschichten präsentieren uns Autoren, wie die Literatur ihres Kontinents in den nächsten Jahren aussehen wird. Die intensive Vielfalt ihrer Themen zeigt uns, wie der Alltag in Lateinamerika heute wahrgenommen wird. Politisches Engagement ist ihnen kein intellektueller Luxus, sondern eine Notwendigkeit, Freiheit keine Sache der Meinung, sondern eine Frage des Überlebens. Moderation: Michi Strausfeld, Deutscher Text: M. Karas. 12 €. 19 Uhr. Eingang B, Fischerwiete 1, 20095 Hamburg.

18.9. --- Fischauktionshalle Lesung. José Saramago – „Die Reise der Eledanten“. Mit Günter Grass, Moderation: Denis Scheck. Inspiriert von der wahren Geschichte eines indischen Elefanten, den man im 16. Jahrhundert auf spektakuläre Weise über Land und See von Spanien nach Wien überführte, erzählt Saramago meisterhaft und voller Ironie von den sagenhaften Abenteuern des Elefanten Salomon und seines gewitzten Mahuts. 19 Uhr. Altona-Altstadt, 22767 Hamburg.

19.9. --- Hotel Wedina Lesung. Literaten im Hotel: Milena Moser. Milena Moser liest aus ihrem neuen Roman „Möchtegern“. Schräg wie eine Seifenoper ist Milena Mosers Roman (Nagel & Kimche) über die Sehnsucht zu schreiben und die Gier, berühmt zu werden. Die skandalumwitterte Bestsellerautorin Mimosa Mein wird in die Jury der Casting-Show „Die Schweiz sucht den Schreibstar” berufen. Dabei wird sie vom Fernsehredakteur als „Hasbeen“ bezeichnet, die Kandidaten als „Wannabes“, eben als „Möchtegerns“. Das Bild gefällt Mein: „Sofort hatte ich an diese seltsamen kleinen Tiere gedacht, die in Australien leben.“ „Möchtegern“ glossiert auf höchst amüsante Art den Wahnsinn der Casting-Shows und reflektiert Mosers Erfahrungen an ihrer eigenen Schreibschule: „Ich treffe immer wieder Menschen, die gerne schreiben würden und es sich verwehren, weil sie glauben, es stände ihnen nicht zu. Das macht mich wütend.“ Milena Moser ist eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnnen der Schweiz. Zu ihren bekanntesten Büchern gehören „Die Putzfraueninsel” (1991) und „Yogabiss” (2007).Eintritt frei. 17 Uhr. Gurlittstraße 23, 20099 Hamburg.

22.9. --- ZBW Vortrag. Prof. Dr. Martin Junkernheinrich stellt das „Jahrbuch für öffentliche Finanzen 2010“ vor. Sein Vortrag trägt den Titel „Kommunalfinanzen – Krisenreaktionen im Ländervergleich“. Die Kommunen beklagen schon seit langem ihre katastrophale Finanzlage. Die Wirtschafts- und Finanzkrise droht, ihre Haushalte vollends in den Ruin zu treiben. Die Bürger merken das direkt: Straßen werden nicht ausgebessert, Museen und Theater schließen, Gebühren werden erhöht. Wie können diese Probleme gelöst werden? Diskutieren Sie mit Martin Junkernheinrich, Mitherausgeber des „Jahrbuchs für öffentliche Finanzen 2010“. Das „Jahrbuch für öffentliche Finanzen 2010“ ist der zweite Band der im Herbst letzten Jahres gestarteten Reihe und bietet einen fachlich fundierten Einblick in die gegenwärtige Finanzpolitik – sowohl für Experten als auch für den politisch interessierten Bürger. Eintritt frei. 18 Uhr. Neuer Jungfernstieg 21, Raum 519, 20354 Hamburg.

22.9. --- Speicherstadt Buchpräsentation & Lesung. „Vom Brook zur Speicherstadt“. Gespräch mit Dorothee Engel und Harry Braun. Ein außergewöhnlicher Bildband, der ein Stück Hamburger Geschichte lebendig macht, das die Hansestadt nachhaltig geprägt hat. Zahlreiche historische Fotos und Zeichnungen dokumentieren das Leben auf den Brookinseln vor dem Bau der Speicherstadt, den Abriss der Gebäude und die Errichtung des Lagerhausviertels. 7,50-9,50 Uhr. 19 Uhr. St. Annenufer 2, 20457 Hamburg.

23.9. --- Literaturhaus Lesung Norbert Gstrein – „Die ganze Wahrheit“ Norbert Gstrein liest aus seinem neuen Roman „Die ganze Wahrheit“. Hubert Winkels moderiert. Wie wird aus einem realen Menschen eine literarische Figur? Was verändert sich während des Schreibaktes? Ist es legitim, fiktionale Gestalten auf „Vorbilder“ und „Modelle“ zu befragen? Der 1961 in Tirol geborene und in Hamburg lebende Norbert Gstrein, einer der wichtigsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, beschäftigt sich seit langem mit diesen Fragen – zuletzt etwa in seinem Roman „Das Handwerk des Tötens“ und dem Essay „Wem gehört eine Geschichte?“ Auch sein neuer Roman „Die ganze Wahrheit“ (Hanser) kreist um diese Frage und schien schon im Vorfeld seines Erscheinens die Sensationslüsternheit des Literaturbetriebs zu befriedigen. Denn worum geht es? Im Mittelpunkt steht ein unbedeutender Wiener Verlag, dessen Verleger Heinrich Glück in die Fänge einer betörenden Frau namens Dagmar gerät. Er ehelicht sie, und die Angetraute mischt sich alsbald in die Geschäfte ein und geriert sich als Verlegerin der absonderlichen Art. Als der Gemahl zu Tode kommt – vielleicht hat sie mit telepathischen Mitteln nachgeholfen, wer weiß? –, beschließt sie, wieder zur Feder zu greifen und das Sterben des Verlegers einfühlsam zu beschreiben. Erzählt wird „Die ganze Wahrheit” aus der Perspektive des von Dagmar rüde in die Wüste geschickten Lektors Winfried, der in der Rückschau keine Gelegenheit auslässt, der herrschsüchtigen selbsternannten Verlegerin am Zeug zu flicken. Selbst wer nur unregelmäßig die Feuilletons liest, weiß, welcher Hase hier wohin laufen soll. Norbert Gstrein gehörte über fünfzehn Jahre lang zum Suhrkamp-Autorenstamm, überwarf sich nach Siegfried Unselds Tod mit dessen Witwe Ulla Berkéwicz-Unseld, verließ wie viele andere das einstige Frankfurter und nun Berliner Haus und wechselte zum Hanser Verlag. Was hat es nun mit „Die ganze Wahrheit“ auf sich? Ein Skandal? Ein Schlüsselroman? Oder vor allem ein vielschichtiges Werk, dessen Lektüre lohnt? Machen Sie sich selbst ein Bild. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

26.9. --- Literaturhaus Lesung. Gemischtes Doppel. Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz stellen Neuerscheinungen vor. Noch ist vom nahenden Herbst wenig zu spüren. Doch er wird kommen … und mit ihm die langen, nebligen Abende voll innerer Leere. Wer dann noch kein Buch hat, wird keines mehr bekommen. Oder vielleicht doch: Denn wer sich aufmacht, dem eingespielten „Gemischten Doppel” zu lauschen, hat möglicherweise die Chance, heil durch die Herbstmonate zu gelangen. Annemarie Stoltenberg, NDR-Redakteurin, und Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses, haben den Sommer zum Lesen der Herbstnovitäten genutzt und stellen 16 davon vor, Belletristik und Sachbuch gemischt. Wer danach kein Buch will, dem ist nicht zu helfen. Es besteht die Möglichkeit, die vorgestellten Bücher an diesem Abend am Büchertisch der Buchhandlung Samtleben zu erwerben.4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

28.9. --- Jüdischer Salon am Grindel Lesung. Daniel Mendelsohn – „Die Verlorenen“. Der amerikanische Autor Daniel Mendelsohn liest aus seinem internationalen Bestseller „Die Verlorenen. Eine Suche nach sechs von sechs Millionen“, erschienen auf Deutsch im August im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Als Daniel Mendelsohn ein kleiner Junge war, begannen ältere Verwandte zu weinen, wenn er ein Zimmer betrat – so sehr ähnelte er seinem Großonkel Shmiel, der „von den Nazis ermordet“ worden war. Mehr erfuhr Mendelsohn nicht über den Onkel, der mit seiner Frau und vier Töchtern in dem ukrainischen „Schtetl“ Bolechow geblieben war, nachdem sein Bruder, Mendelsohns Großvater, nach Amerika ausgewandert war. Schon immer fasziniert von der Geschichte seiner Familie, machte er sich 2001, nachdem er auf alte Briefe aus Bolechow gestoßen war, auf die Suche, um herauszufinden, was mit Shmiel und seinen Angehörigen geschehen war. Das Ergebnis ist ein sehr persönlicher Bericht, ein Versuch, ganz neu über den Holocaust zu schreiben, der unter all den Schichten der Überlieferung nicht mehr zu erfassen zu sein scheint, und zugleich eine „Legende von Nähe und Distanz, Intimität und Gewalt, Liebe und Tod“. Mit diesen Worten beschreibt Mendelsohn die biblische Geschichte von Kain und Abel – parallel zu seiner eigenen Erzählung erzählt er die Schöpfungsgeschichte wieder, mit ihren ewigen Themen des Ursprungs und der Familie, der Versuchung und des Exils, des Bruderverrats, der Schöpfung und Vernichtung. Daniel Mendelsohn, Jahrgang 1960, studierte klassische Philologie an der Universität von Virginia und an der Princeton-Universität, wo er auch promovierte. Er veröffentlicht Artikel, Essays und Kritiken u.a. in The New Yorker, The New York Times, The New York Review of Books und The Nation. Buchveröffentlichungen u.a.: “The Elusive Embrace: Desire and the Riddle of Identity” (1999) und “Gender and the City in Euripides’ Political Plays” (2002). 2001 erhielt er den National Book Critics Circle Award und 2002 den George Jean Nathan Prize for Drama Criticism. Mendelsohn lebt in New York und New Jersey. Moderation: Marion Kollbach. Eintritt: 5-10 €. 20 Uhr. Café Leonar, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.

28.9. --- Literaturhaus Lesung. Martin Walker – „Grand Cru“. Martin Walker liest aus seinem neuen Roman. Achim Buch liest den deutschen Text, Margarete von Schwarzkopf moderiert. Wenn es dem leidenschaftlichen Koch Bruno Courrèges in der Küche nicht heiß genug ist, muss er sich nur nach draußen begeben: In schöner Regelmäßigkeit kehrt das Verbrechen in den idyllischen südfranzösischen 3000-Seelen-Flecken Saint-Denis ein, in dem Bruno der einzige Polizist ist. Erst brennt es in einem landwirtschaftlichen Forschungsinstitut, das offensichtlich einiges zu verbergen hat. Dann wird der mutmaßliche Brandstifter tot in einem Weinfass entdeckt. Zum trauten Trüffelhobeln bleibt da nicht viel Zeit. Der Polizist und Junggeselle Bruno ist das Geschöpf von Martin Walker. Der 1947 in Schottland geborene Journalist und Wirtschaftsberater schreibt seine Bücher nicht nur für wütende Bauern, die in ihrem Protest die Fenster von Schnellimbissketten entglasen. Während sein Bruno-Debüt „Bruno, Chef de police” noch das Panorama landweinseliger Gemütlichkeit entwarf, in dem allenfalls alte Rechnungen beglichen werden, bricht im Nachfolger „Grand Cru” (Diogenes) die Globalisierung über Saint-Denis herein. US-Amerikaner wollen das prächtige Land im Périgord aufkaufen, das selbst bei fortgeschrittenem Klimawandel noch Weinanbau der Spitzenklasse verspricht. Bruno, hin und hergerissen zwischen seinem libidinös besetzten Landstrich und der hübschen Ermittlerkollegin Isabelle, die ihn zwecks Zweisamkeit ins polternde Paris locken will, löst seine Fälle nicht nach Rezept, sondern nach Improvisation – und schlägt damit auch seinen aus der Zentrale herbeigeorderten Vorgesetzten so manches Mal ein Schnippchen: „So sehr er andere bewunderte, die ihre Meetings genau planten, bei seiner eigenen Arbeit machte er immer wieder die Erfahrung, dass Ermittlungen oder Zeugenvernehmungen, selbst wenn sie noch so sorgfältig vorbereitet waren, unverhofft eine andere Richtung einschlugen als erwartet. Und meist fand Bruno das Unvermutete lohnender als das Erwartete. Auf diesen Umwegen erlebte er Überraschungen, die viel lohnender waren als das, was die geplante Strecke zu bieten hatte”. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

29.9. --- Literaturhaus Lesung. Edition fünf: schöne Bücher von klugen Frauen. Karen Nölle, Doris Janhsen und Malin Schwerdtfeger stellen die edition fünf vor. Anne Weber liest ausgewählte Texte, Rainer Moritz moderiert. Wie Frauen sich die Welt erobern, wie sie sich literarisch freischwimmen und wo sie das Glück suchen, damit beschäftigt sich das erste Herbstprogramm der edition fünf, der jüngsten Bereicherung des deutschsprachigen Buchmarkts. Ab Herbst 2010 erscheinen in der edition fünf schöne Bücher von klugen Frauen, die in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Edition Nautilus hergestellt und vertrieben werden. Thema aller fünf Bücher ist diesmal der Aufbruch: in drei Romanen von Irmtraud Morgner („Hochzeit in Konstantinopel” ), Malin Schwerdtfeger („Café Saratoga“ ) und der Amerikanerin Kate Chopin („Das Erwachen“ ), in den Erinnerungen der New Yorkerin Joyce Johnson („Zaunköniginnen“ ) an ihre Anfangsjahre als Schriftstellerin und in der Anthologie „Heldinnen des Glücks“ , die sieben Geschichten vom Aufbruch versammelt. Denn: „Innere Welten teilen heißt ihnen Realität verleihen. Uns interessiert, wie Frauen denken, fühlen und darüber schreiben“, so Herausgeberin Karen Nölle. Gegen alle Buchmarkttrends setzt die edition fünf auf eine Buchkultur der Nachhaltigkeit: Während die Bestsellerlisten von immer weniger Titeln angeführt werden und Bücher immer weniger Zeit haben, sich auf dem Markt durchzusetzen, schwimmt die edition fünf an der Elbe gegen den Strom: Verlegt werden Bücher, die zu Unrecht viel zu schnell vom Markt verschwunden sind, von Autorinnen aus Deutschland und der Welt, dazu noch in edler Ausstattung, jeden Herbst im Fünferpack. Über die Autorinnen der edition fünf, das Büchermachen und den Erfolg kleiner Verlage in Zeiten großer Konzerne diskutieren: Karen Nölle, Herausgeberin der edition fünf, Übersetzerin, Lektorin und BücherFrau des Jahres 2008, Doris Janhsen, Verlagsleiterin des Oetinger Verlags und Irmtraud-Morgner- Expertin, sowie Autorin Malin Schwerdtfeger. Die Schauspielerin Anne Weber liest ausgewählte Textauszüge aus der Edition. 4-8 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

30.9. --- Literaturhaus Bildbeschreibungen: Josef Winkler. Josef Winkler spricht über Edgar Degas’ „Vor dem Spiegel“. Wend Kässens moderiert. Für viele Schriftsteller ist es eine Selbstverständlichkeit, sich mit den Ausdrucksformen anderer Künste auseinanderzusetzen. Die bildende Kunst spielt dabei eine besondere Rolle und inspiriert gerade zeitgenössische Autoren immer häufiger zu essayistischen oder fiktionalen Reflexionen. Im Frühjahr 2009 taten sich das Literaturhaus Hamburg und die Hamburger Kunsthalle deshalb erstmals zusammen und luden fünf namhafte deutsche Autorinnen und Autoren ein, sich mit ihrem Lieblingsbild aus den Beständen der Kunsthalle zu befassen und ihren persönlichen Zugang in einem Essay niederzuschreiben. Die Beiträge (von Brigitte Kronauer, Hanns-Josef Ortheil, Martin Mosebach, Annette Pehnt und Wilhelm Genazino) liegen inzwischen gesammelt in dem Band „Ut pictura poesis. Bildbeschreibungen: Schriftsteller über Bilder in der Hamburger Kunsthalle” vor. Vom Mai bis September 2010 werden die „Bildbeschreibungen” fortgesetzt. Den Auftakt machten Sibylle Lewitscharoff, Fritz J. Raddatz., Adolf Muschg und Roswitha Quadflieg. Zum Abschluss der zweiten Staffel freuen wir uns auf den „Bildermenschen“ und Georg-Büchner-Preisträger Josef Winkler, der sich in seiner Bildbeschreibung mit Edgar Degas’ „Vor dem Spiegel” auseinandersetzen und seinen Essay mit dem Literaturkritiker Wend Kässens diskutieren wird. In Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle und mit freundlicher Unterstützung der Hans-Kauffmann- Stiftung. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in der Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus (Tel. 040-220 51 45) und an der Kasse der Kunsthalle. 6-10 €. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.

Hannover

10.9. --- Kestnergesellschaft Lesung & Party. Thomas Meinecke und Tobias Rapp – „Disko-Fever“. Mit Thomas Meinecke und Tobias Rapp. Moderation: Jens Meyer. Im Rahmen des Literaturfestes Niedersachsen. 19 Uhr. Goseriede 11, 30159 Hannover.

22.9. --- Kultur- und Kommunikationszentrum Pavillon Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 19.30 Uhr. Lister Meile 4, 30161 Hannover.

27.9. --- Schmorl & von Seefeld Lesung. Peer Steinbrück – „Unterm Strich“. Moderation: Jens-Peter Marquard. Als die Finanzkrise ausbrach, galt Peer Steinbrück vielen Bürgern und Bürgerinnen als der Sicherheitsanker der Regierung. Inzwischen sitzt der ehemalige Finanzminister nicht mehr auf der Regierungsbank. Darüber hat er jedoch nicht verlernt, Klartext zu reden. Peer Steinbrück analysiert schonungslos die Lage und zeigt Wege aus der Krise. Seine Botschaft ist eindeutig. Egal ob es um die Stärkung unserer Wirtschaft, die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme oder die Lage der Parteien (insbesondere der SPD) geht: Eine gute Zukunft unseres Landes hängt davon ab, dass Politik und Bürger sich offen eingestehen, welche Schnitte nötig sind, statt Tabus zu pflegen und mit unhaltbaren Versprechungen von den Problemen abzulenken. 20.15 Uhr. Bahnhofstraße 14, 30159 Hannover.

Hattenheim im Rheingau

19.9. --- Weingut Balthasar Ress Lesung. Literarische Matinée mit Josef Haslinger (Mainzer Stadtschreiber). Moderation: Heiner Boehncke. Josef Haslinger liest Auszüge aus seinen Werken. 11 Uhr. Rheinallee 7, 65347 Hattenheim im Rheingau.

Herford

17.9. --- Volkshochschule Lesung. Rosa Ribas liest aus ihren Werken. Zum „Spanischen Krimiabend“ liest die Autorin aus „Kalter Main“ und „Tödliche Kampagne“. 19 Uhr. Münsterkirchplatz 1, 32052 Herford.

Hofheim

17.9. --- Stadtmuseum Lesung. Andreas Maier – „Onkel J.“. Im Rahmen der Reihe „Freitag Abend im Museum“: Andreas Maier liest aus „Onkel J.“. 8-12 €. 20 Uhr. Burgstraße 11, 65719 Hofheim.

Husum

21.9. --- Stadtbibliothek Husum Lesung. Judith Herrmann – „Alice“. Literaturfestival literaturfest.nu. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von »Sommerhaus, später« und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 19.30 Uhr. Herzog-Adolf-Straße 25, 25813 Husum.

Immenhausen

13.9. --- Centrum für klassischen Homöopathie & spirituelle Heilung Vortrag. Galsan Tschinag – „Die Rückkehr“. Verbringe einen unvergleichlichen Abend mit dem mongolischen Schamanen Galsan Tschinag aus dem Altai in einer mongolischen Jurte. Altes schamanisches Wissen für eine neue Zeit. Lesung und im Gespräch mit Maria Kaluza. 25 €. 19.30 Uhr. Burgufflerstraße 4, 34376 Immenhausen.

Jena

7.9. --- Aula der Friedrich-Schiller-Universität Lesung. Hans Magnus Enzensberger – „Ich bin keiner von uns“. „Auch ein Romantiker?“ Gespräch und Lesung; Gesprächspartner Herr Prof. Dirk von Petersdorff. Diese Veranstaltung ist eine gemeinsame Veranstaltung von: Collegium Europaeum Jenense, Friedrich-Schiller-Universität - Institut für Germanistische Literaturwissenschaft, Jenaer Universitätsbuchhandlung Thalia. 19 Uhr. Fürstengraben 1, 07743 Jena.

Kamen

19.9. --- Stadtbücherei Lesung. Petra Reski – „Von Kamen nach Corleone. Die Mafia in Deutschland“. Petra Reski enthüllt die Mafiaverstrickungen in Deutschland und Italien – von den Morden in Duisburg bis zu Berlusconis dubiosen Verhandlungen. Petra Reski zeigt, wie gut sich die Mafia seit 40 Jahren in Deutschland eingerichtet hat und wie sehr dies von deutschen Politikern ignoriert wird. Sie beleuchtet die Verflechtungen der Mafia mit Politik und Wirtschaft und erzählt von dem verzweifelten Kampf Italiens um seine Demokratie. In einem weißen Alfa Romeo Spider fährt Petra Reski von Deutschland nach Italien. Ihre erste Italienreise führte von ihrem Heimatort Kamen bis nach Corleone. Heute nimmt sie denselben Weg – auf den Spuren der Mafia. Die Reise ist voller Begegnungen: mit Ermittlern, Kellnern, Mafiosi und ihren Frauen. Der Leser erfährt, wie viele Duisburger Pizzerien wegen mafioser Verstrickungen in Berichten des BKA auftauchen, wie die ’Ndrangheta in Stuttgart italienische Wahlzettel fälschte, warum die Bosse die deutsche Angst vor dem großen Lauschangriff teilen, welche Clans in Mailand die Stadträte bestimmen und wie Journalisten mundtot gemacht werden. 11 Uhr. Markt 1, 59174 Kamen.

Kamenz

17.9. --- Stadttheater Lesung & Podiumsgespräch. Christopf Hein – „Horns Ende“. „Literatur und Erinnerung“. Thomas war damals noch fast ein Kind, aber an die Ereignisse im verschlafenen Bad Guldenberg, während des Sommers 1957, erinnert er sich genau: wie er sich bei den Zigeunern verdingte und dafür von seinem Vater, dem Apotheker, bestraft wurde und wie er seine erste, schüchterne Liebe zu Elske erlebte. Aber auch andere erinnern sich: Bürgermeister Kruschkatz, Dr. Spodeck, der alteingesessene Arzt, und die sanfte Krämersfrau Gertrude Fischlinger. Und da ist auch Marlene, die nur durch den Opfertd ihrer Mutter den faschistischen Terror überlebt hat. Sie alle tragen ihren Teil bei zur Erinnerung an jenen Sommer, als Zigeuner ihr Lager mitten in der Stadt aufschlugen, als eine Untersuchungskommission vom Bezirk kam und Horn sich das Leben nahm. Eintritt frei. 19 Uhr. Pulsnitzer Straße 11, 01917 Kamenz.

Karlsruhe

5.9. --- Pyramide am Marktplatz Literarischer Spaziergang. Stadtrundgang mit Franz Littmann. Allerley Lehrreiches zu Spaß und Ernst – mit Hebel durch Karlsruhe. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft. Anmeldung: Tel. 0721/133-3989. Treffpunkt: Pyramide am Marktplatz. Eintritt frei. 11 Uhr. 76133 Karlsruhe.

6.9. ---  KOHI-Kulturraum Lesung. Literarische Gesellschaft goes KOHI. LESUNG SÜD, ein multimediales Feierabenderlebnis mit Finn-Ole Heinrich. „Hard stuff, immer aktuell - sowas brauchen wir!“ (Clemens Meyer). Die Erzählungen des von Presse und Publikum gefeierten Finn-Ole Heinrich hinterlassen in ihrer Authentizität, sprachlichen Klarheit, ihrer Sensibilität und auch in ihrem Humor eine Faszination, die lange trägt. Finn-Ole Heinrich erzählt in Gestern war auch schon ein Tag von Menschen, die ins Schwanken gekommen sind, die das Leben mit aller Härte umgeworfen hat. Und die nun wieder aufstehen müssen. Das Multitalent Finn-Ole Heinrich erweitert sein Lese-Programm durch seinen tragikomischen Kurzfilm Herr Posalla wirds schon richten. Wir dürfen auf dieses Highlight gespannt sein: 2009 war er mit dem Film fliegen für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Zum Auftakt gibt es Poetry Slam, im Anschluss an die Lesung Funk und Soul zum Hören und Tanzen. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. 5 €. 20Uhr. Werderstraße 47, 76137 Karlsruhe.

10.9. --- Badische Landesbibliothek Lesung und Präsentation. „Hebel international“ – der badische Autor im Spiegel seiner Übersetzungen. Bekannt wurde Johann Peter Hebel durch seine in alemannischer Mundart verfassten Gedichte, die in Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Jean Paul Bewunderer fanden. Die Alemannischen Gedichte und seine Kalendergeschichten sind aber weit über die Grenzen seiner badischen Heimat hinaus rezipiert und übersetzt worden und werden in verschiedenen Sprachen – von Englisch, Französisch, Italienisch bis Ungarisch und im deutschsprachigen Original – vorgetragen. Verständlich wird, warum Johann Peter Hebel bis heute in aller Welt beliebt ist. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Badischen Landesbibliothek im Rahmen des Literatursommers 2010 der Baden-Württemberg Stiftung. Eintritt frei. 20 Uhr. Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe.

13.9. --- PrinzMaxPalais Lesung. Vernissage: Die Bebilderung von „Hinterland“ – Feridun Zaimoglus visuelle Umsetzung seines Romans exklusiv in Karlsruhe zu sehen. Eröffnung der Ausstellung „Hinterland – Die Bilder“. Begrüßung: Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Einführung / Lesung: Feridun Zaimoglu. Kiel ist der Ort, an dem Feridun Zaimoglu zur Ruhe kommt, Karlsruhe der Ort, an dem er gerne zu Gast ist. Ab 13. September 2010 ist Karlsruhe die erste Stadt in der Republik außerhalb Kiels, welche Bilder des Künstlers zeigen darf. In seiner Kieler Wohnung entstehen nicht nur Bücher wie Leyla oder Liebesbrand, die der Autor und PC-Verweigerer auf einer AEG Olympia Carrera SI, einer elektrischen Schreibmaschine der aussterbenden Art, verfasst. Auch die Malerei beschäftigt den ehemaligen Kunststudenten seit jeher. Und so präsentiert das Museum für Literatur im PrinzMaxPalais 50 Gemälde des Autors, die dieser während der Entstehung seines letzten Romans Hinterland malte. In seiner Technik bedient sich der Maler Feridun Zaimoglu der Kalligrafie: Zu sehen sind nichtgerahmte, titellose Bilder, kleine und großformatige Werke, allesamt Acryl auf Leinwand bzw. Acryl auf Pappkarton (Postpakete aus Deutschland, Tschechien, Ungarn und der Türkei). Feridun Zaimoglu hat seine Gemälde durch Stoffbänder in Kästchen unterteilt. Reale Umgebungen und Situationen, in denen der Roman Hinterland entstand (Straßenflucht in Krakau, Hundegesellschaften) werden in kleinen Szenen festgehalten. Gleichzeitig wurden einzelne Stellen des Romans selbst zu Bilderfolgen, zu illustrierten Bildergeschichten von Hinterland. Dabei lösen sich Zaimoglus Bilder bewusst von der klassischen Formsprache. So wie der Roman Hinterland in der Tradition der deutschen Romantik steht, so beziehen sich die Gemälde Zaimoglus auf den deutschen Expressionismus. Dauer der Ausstellung: Dienstag, 14. September 2010 bis Sonntag 31. Oktober 2010. Eintritt frei. 18 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

16.9. --- Staatliche Kunsthalle Lesung. Ingo Schulze liest aus „Orangen und Engel. Italienische Skizzen“. Die Form der kurzen Geschichte ist das Genre des 1962 in Dresden geborenen Autors Ingo Schulze. Sein neues Buch Orangen und Engel ist eine Sammlung von neun „Italienischen Skizzen“, die er als Stipendiat der Villa Massimo in Rom (2007) verfasste. Erzählt werden italienische Erlebnisse - in Reflexionen über die eigene Sterblichkeit oder in der Begegnung mit „einfachen“ Leuten und ihren Lebensgeschichten. Der Ich-Erzähler lässt deutliche Parallelen zum Autor erkennen: Auch er ist ein Schriftsteller, der in Italien lebt und das Land erkundet. Eine weitere Perspektive gewinnt Orangen und Engel durch die Momentaufnahmen des 1958 in Radebeul geborenen Fotografen Matthias Hoch, der 2003 Stipendiat der Villa Massimo war. Unabhängig voneinander entstanden, führen Bild und Text ein Zwiegespräch. So ergibt sich ein literarisches Tagebuch, jedoch nicht auf einer lediglich beschreibenden Ebene, sondern literarisch und ästhetisch auf höchstem Niveau. Ingo Schulze hat begleitend zu seiner Lesung Fotografien von Matthias Hoch im Gepäck. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der Stephanus-Buchhandlung. Vorverkauf: Stephanus-Buchhandlung, Tel. 0721/919520. 4-8 €. 19 Uhr. Hauptgebäude, Feuerbachsaal, Hans-Thoma-Straße 2, 76133 Karlsruhe.

21.9. --- PrinzMaxPalais Lesung. Michael Kleeberg – „Das amerikanische Hospital“. Schmerzhafte Suche nach der Wahrheit über sich selbst. „Wenn es einen Schriftsteller der Gegenwart gibt, der die Erneuerung der deutschen Literatur aus dem Geist des Erzählens verkörpert, dann ist es Michael Kleeberg: Er hat etwas von der Welt gesehen und gießt das in Geschichten, die man nicht vergessen kann.“ (Tilman Kraus, Die Welt). Im winterlichen Paris des Jahres 1991 trifft Hélène in der Eingangshalle des amerikanischen Hospitals auf David Cote, einen amerikanischen Soldaten. Für beide bedeutet diese erste Begegnung eine Wendung ihres Schicksals. David leidet schwer unter der Last, die er seit seiner Rückkehr aus dem zweiten Golfkrieg mit sich trägt und stützt sich auf Hélène. Doch auch sie ist eine vom Schicksal Gezeichnete, die hofft, dass David ihr in ihrer Not beisteht. Mit Das amerikanische Hospital komponiert Michael Kleeberg einen Roman, der die seelischen Qualen des Krieges und die körperliche Not einer jungen Frau, der Zeitgeschichte und Privates zu einem dichten Netz verwebt. Michael Kleeberg, geboren 1959 in Stuttgart, studierte Politische Wissenschaften und Neuere Geschichte in Hamburg. 1986 siedelte er nach Paris über und war neben seiner schriftstellerischen Arbeit als Mitinhaber einer Werbeagentur tätig. Als freier Schriftsteller und Übersetzer aus dem Französischen und Englischen lebt er seit 2000 in Berlin. Eine Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanus-Buchhandlung. 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

23. 9. --- PrinzMaxPalais Vortrag. Philosophie des Grauens – Zum 150. Todestag von Arthur Schopenhauer. Vortrag von Björn Hayer. Zeit seines Lebens war Arthur Schopenhauer ein einsamer Misanthrop. Vom akademischen Umfeld im Schatten Hegels missachtet, vom Narzissmus der Mutter erdrückt, entwickelte der Philosoph schon bald die Grundlagen einer pessimistischen Weltdeutung. Kaum ein anderes Standardwerk der Philosophiegeschichte ist derartig von persönlicher Lebenserfahrung gezeichnet wie Schopenhauers Die Welt als Wille und Vorstellung. Indem er das Dasein als permanentes Leiden und tragische Entfremdung beschrieb, öffnete Schopenhauer den Weg in eine moderne Religions- und Metaphysikkritik, die noch bis ins 20. Jahrhundert und darüber hinaus von höchster Aktualität ist – wie der Vortrag von Björn Hayer zeigen wird. Eintritt frei. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

28.9. --- PrinzMaxPalais Lesung. „Unverhofftes Wiedersehen“ mit Johann Peter Hebel. Zeitgenössische Autoren gehen mit eigenen Kalendergeschichten auf Tournee – in Karlsruhe lesen Sudabeh Mohafez, Nico Bleutge, Susanne Fritz und Irena Brežná 25 renommierte Autoren haben sich anlässlich seines 250. Geburtstages auf ein „unverhofftes Wiedersehen“ mit dem Kalendermann Johann Peter Hebel eingelassen und ihm zu Ehren eigene, neue Kalendergeschichten geschrieben. Die modernen Antworten auf Hebel fallen dabei so unterschiedlich aus, wie die Kalendergeschichten selbst – mal nachdenklich, mal augenzwinkernd, mal pointiert verdichtet, mal episch offen. Im PrinzMaxPalais lesen Sudabeh Mohafez, Nico Bleutge, Susanne Fritz und Irena Brežná ihre Texte. Sudabeh Mohafez, geboren 1963 in Teheran, zog 1979 nach Berlin, studierte dort Musik, Erziehungswissenschaften und Anglistik. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Stuttgart. Zuletzt wurden ihr Roman brennt sowie das zehn-zeilen-buch (beide 2010) veröffentlicht. Nico Bleutge, geboren 1972 in München, studierte Neuere Deutsche Literatur, Philosophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen und lebt heute als Lyriker, Essayist und Literaturkritiker in Berlin. Zuletzt erschien von ihm der Gedichtband fallstreifen (2008). Susanne Fritz, geboren 1964 in Furtwangen, verfasst als Autorin und Regisseurin Theater- und Hörstücke, Essays, Erzählungen und Romane. Zuletzt veröffentlichte sie den Roman Die Hitze ließ nur die Dinge (2009). Irena Brežná, geboren 1950 in Bratislava/Tschechoslowakei, emigrierte 1968 in die Schweiz und lebt seither in Basel. Sie studierte Slawistik, Philosophie und Psychologie an der Universität Basel und arbeitet heute als deutschsprachige Schriftstellerin, freie Journalistin, Dolmetscherin und interkulturelle Vermittlerin. Zuletzt erschienen Die beste aller Welten (2008) und eine Neufassung ihres Liebesromans Schuppenhaut (2010). 4-8 €. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

30.9. --- PrinzMaxPalais Schreibwerkstatt. Schreibwerkstatt und Forum für Schreibende. Die Karlsruher Literatenrunde zu Gast bei der Literarischen Gesellschaft Die Literatenrunde e.V. ist auch in diesem Jahr im Karlsruher Literaturhaus zu Gast. Derzeit besteht sie aus 28 Mitgliedern. Fünf Bücher sind von der Literatenrunde bislang erschienen, zuletzt B-LETTER-N. Gemeinsam ist den Autoren die Freude am Schreiben. Konstruktive Kritik lässt Geschichten und Gedichte entstehen, die in Lesungen vorgestellt werden. Im PrinzMaxPalais lesen an diesem Abend Frauke Bahle, Walter Bernotat, Franziska Joachim, Birgit Heneka, Vadim Muchnyk, Alexej von Glasenapp und Eveline von Pfeil. Eintritt frei. 20 Uhr. Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe.

Kassel

12.9. --- Großes Gewächshaus im Schlosspark Wilhelmshöhe Lesung. Eva Demski – „Gartengeschichten“. Das Paradies ist in vielen Religionen ein Garten. Unzählige Menschen wollen schon im Diesseits so etwas haben. Von diesem Moment an stellt sich jeden Tag aufs neue die Frage: Hat der Garten uns, oder haben wir ihn? Seit Adam und Eva ist diese Frage von nicht geringer Bedeutung für das menschliche Geschick. Auf vielerlei Pfaden geht Eva Demski in ihrem neuen Buch dem Garten-Mensch-Verhältnis nach, der kulturellen, sozialen, persönlichen Bedeutung von Gärten, sie erzählt vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens, der Erschaffung eines Stücks Himmel auf Erden.. Moderation: Frau Brigitte Noll. 17 Uhr. Schloßteichstraße 3, 34131 Kassel.

16.9. --- Buchhandlung Bräutigam Lesung. Rosa Ribas – „Tödliche Kampagne“. Ein brutaler Mord sorgt für Aufregung in Frankfurts Werbeagenturen: In ihrem zweiten Fall taucht Hauptkommissarin Cornelia Weber-Tejedor tief ein in die Welt der Jungen und Kreativen … kreativ auch, wenn es um Mord geht? Zunächst sind es nur Drohbriefe, die in der Frankfurter Werbeagentur Baumgard & Holder eingehen, doch dann wird ein Kollege ermordet aufgefunden. Wollte man im Wettstreit um eine lukrative Kampagne, die die Stadt Frankfurt ausgeschrieben hat, einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Weg schaffen? Cornelia Weber, in Eheprobleme verstrickt und unzufrieden über die Zusammensetzung ihres Teams, übersieht ein entscheidendes Detail. Dann geschieht ein zweiter Mord.20 Uhr. Friedrich-Ebert-Straße 31, 34117 Kassel.

Kiel

1.9. --- Pumpe Lesung. Marc Thörner – „Afghanistan-Code“. Im Rahmen der Informations- und Diskussionsveranstaltung am Antikriegstag 2010 stellt der Autor stellt sein Buch Afghanistan-Code vor. 19.30 Uhr. Galerie, Hassstraße 22, 24103 Kiel.

3.9. --- Bürgerhaus Mettenhof Lesung. „Ich befreie Vogelträume ...“ – Maria Duszka und Magdalena Forusińska lesen aus ihren Gedichten, Übersetzung: Małgorzata Pótrola. Maria Duszka und Magdalena Forusińska haben in Polen bereits mehrere Gedichtsammlungen veröffentlicht. In der zweisprachigen Gedichtauswahl „Uwalniam ptaki-sny… / Ich befreie Vogelträume …“ – angefertigt mit Unterstützung des Germanistenzirkels der Universität Łódz˙ – sind ihre Werke nun übersetzt worden und in einem Band erschienen. Eintritt frei. 19 Uhr. Vaasastraße 43a, 24109 Kiel.

8.9. --- Literaturhaus Lesung. Artur Becker„Ein Kiosk mit elf Millionen Nächten“. Artur Becker und „Les Rabiates“ – beschließen den Literatursommer mit einer Lyrik- und Jazzperformance. Der Chamisso-Preisträger Artur Becker beendet den diesjährigen Literatursommer mit der Bremer Band »Les Rabiates«, mit der er im vorigen Jahr die CD »Ein Kiosk mit elf Millionen Nächten« aufgenommen hat. Als Sprech-Sänger der Band erhält Beckers  »literarischer Garten« einen völlig neuen, fesselnd ungewöhnlichen und poetischen Klang. Neben der musikalischen Präsentation wird Becker kurze Passagen aus seinem im Herbst erscheinenden Roman „Der Lippenstift meiner Mutter“ lesen. 8-10 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

15. 9. --- Literaturhaus Buchpremiere Klaus Böldl – „Der nächtliche Lehrer“. Voll Lakonie und Humor, doch nicht ohne ernste Untertöne und einem Schuss Melancholie erzählt der Kieler Dozent die Geschichte des frischgebackenen Lehrers Lennart, der seine erste und letzte Stelle als Lehrer in Sandvika, Schweden, antritt. Nach dem Tod seiner Frau Elisabeth erfasst die Einsamkeit, in der das kleine Städtchen gelegen ist, auch Lennart selbst: Er legt seine Arbeit nieder und wird zum Einzelgänger, der behütet von der Abgeschiedenheit eines vorgeschichtlichen Grabhügels die Suche nach sich selbst beginnt. Nur manchmal begibt er sich des Nachts wieder in die Schule und wandelt dort umher wie ein sanftes Gespenst auf der Suche nach seinem alten Leben. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

17.9. --- Literaturhaus Lesung. „Ich liebe jeden, der mir gefällt“ - Thomas Kunst und Feridun Zaimoglu lesen Liebespoeme und Liebesgeschichten aus ihren Werken. Kennen und schätzen gelernt haben sie sich vor einigen Jahren in der Villa Massimo in Rom: Thomas Kunst, Lyriker und Romancier aus Leipzig, der zuletzt „Strandkörbe ohne Venedig“ veröffentlichte und im Herbst seinen neuen Gedichtband „Legende vom Abholen“ vorlegt, und Feridun Zaimoglu, Kieler Erzähler und Theaterautor, der zuletzt die Romane„Liebesbrand“ und „Hinterland“ veröffentlichte und im Juni mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt ausgezeichnet wurde. !Ich liebe jeden, der mir gefällt“ – die Zeile aus Zarah Leanders Lied „Nur nicht aus Liebe weinen“ leitet den Abend der beiden mit Liebespoemen und Liebesgeschichten aus ihren Werken. Zwei poetische Schreibweisen verbinden sich, zwei wunderbare Interpreten der eigenen Texte finden unter dem großen Thema „Liebe“ zusammen. Die Dichtungen und lyrische Prosa von Thomas Kunst, 1965 in Stralsund geboren, zeichnet seit seinem Debüt „Besorg noch für das Segel die Chaussee“ (1991) Bildphantasie, hohe Musikalität der Textkomposition und Wortmagie aus. Der Dichter glühe „vor Zorn und vor berechtigtem Hass auf all jene, die nichts davon wissen wollen, dass man als Liebender aufhört, ein Zivilist zu sein“, schrieb Zaimoglu in seinem flammenden Plädoyer „Warum die Welt den großen Dichter Thomas Kunst endlich kennenlernen muss“. 5-8 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

18.9. --- Literaturhaus Gespräch. Gespräch mit dem ungarischen Schriftsteller und Übersetzer Akos Doma. Akos Doma, 1963 in Budapest geboren, lebt seit langem als Schriftsteller (u.a. „Der Müßiggänger“, Roman) und Übersetzer herausragender ungarischer Prosaautoren (Peter Nadas, Laszlo Földenyj, Laszlo Vegel u.a.) in Deutschland. Im September ist er als Stipendiat des Landes Schleswig-Holstein im Künstlerhaus Eckernförde zu Gast. An diesem Nachmittag spricht er über seine Arbeit als Übersetzer ungarischer Literatur und seine persönlichen Kontakte zu den Schriftstellern. Die Moderation übernimmt Imre Sallay, 1. Vorsitzender der Deutsch-ungarischen Gesellschaft Kiel. Eintritt frei (Spende erbeten). 16 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

20.9. --- Literaturhaus Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. Die abgehalfterte Star-Autorin Mimosa Mein wird als Jurorin in einer literarischen Casting-Show engagiert. Gemeinsam mit zwei anderen Juroren soll sie medienwirksam die Möchtegern-Literatur der Kandidaten niedermachen und den ein oder anderen Eklat provozieren - doch alles kommt ganz anders... Milena Mosers neuestes Werk lässt sich auf vielerlei Weisen lesen: Als ins Absurde gesteigerte Geschichte über das Geschäft mit den Träumen, als übermütige Satire auf den Schweizer Literaturbetrieb und als leidenschaftliches Plädoyer für das Schreiben. In jedem Fall präsentiert die Auotrin mit „Möchtegern" einen mitreißenden und witzigen Roman, eine Erzählung voll Skurilität und frechem Humor, die nicht zuletzt auch Reflexion des eigenen dichterischen Schaffens ist. Milena Moser, 1963 in Zürich geboren, hat acht Jahre in San Francisco gelebt. Dass sie ihre Wahlheimat brillant zu beschreiben vermag, bewies sie schon in ihrem äußerst erfolgreichen Sachbuch „Schlampenyoga". Ihre Schriftstellerkarriere begann Milena Moser Anfang der 1990er und landete sofort mit „Die Putzfraueninsel" einen Bestseller. Es folgten genauso erfolgreich „Das Schlampenbuch“, „Blondinenträume“ u.a. Zuletzt erschien ihr Roman „Stutenbiss“. 4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

29.9. --- Literaturhaus Lesung. Marko Kilpi – „Erfrorene Rosen“. Der Autor liest mit seiner Übersetzerin Gabriele Schrey-Vasaara aus „Erfrorene Rosen“. Marko Kilpi, geboren 1969 in Rovaniemi, gehört zu den erfolgreichsten Kriminalautoren Finnlands. In seinem Debütroman "Erfrorene Rosen" erzählt er die Geschichte von Werbefachmann Olli Repo, der ein Praktikum bei der Polzei absolviert und unversehens in den Krimi seines Lebens gerät: Ein mysteriöser Bombenanschlag eröffnet mit einem Mal erschreckend Verbindungen zu seiner eigenen Vergangenheit. In seinem Debüt weiß Kilpi seine eigenen Erfahrungen als Polizist durch einen frischen, fließenden Schreibstil mit den fundamentalen Fragen nach Zufall und Schicksal zu verbinden und eine fesselnde Kriminalgeschichte entstehen zu lassen. In seinen Kriminalromanen geht Marko Kilpi weit über ein bloßes Räuber- und Gendarmenspiel hinaus und zeichnet wie nebenher ein komplexes Bild der uns umgebenden Gesellschaft mit psychologischen, humanen und moralischen Untertönen. „Erfrorene Rosen“ wurde 2008 mit dem finnischen Krimipreis ausgezeichnet und 2009 auf der Shortlist des Glasnyckel geführt, dem höchstdotierten skandinavischen Krimipreis.4-7 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

30.9. --- Literaturhaus Lesung. Pascale Hugues – „Marthe & Mathilde“. Interkulturelle Wochen: Die französische Autorin Pascale Hugues liest im Rahmen der aus „Marthe & Mathilde“. In „Marthe & Mathilde. Eine Familie zwischen Deutschland und Frankreich" berichtet die seit vielen Jahren in Deutschland lebende Autorin und Journalistin Pascale Hugues von der unverwüstlichen Freundschaft ihrer beiden Großmütter - die eine Deutsche, die andere Französin. Doch es ist nicht nur die bewegende Geschichte zweier Freundinnen, sondern auch eine Spurensuche in der deutsch-französischen Vergangenheit, die Geschichte einer schwierigen Region - dem Elsass. Die zweimal mit dem Prix du journalisme franco-allemand ausgezeichnete Hugues wandert scheinbar schwerelos durch die Leben ihrer Großmütter und erstellt mit ihrem collagehaften Roman ein lebendiges Dokument eines noch wenig bedachten Kapitels unserer Geschichte. 3-6 €. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.

Köln

5.9. --- Literaturhaus Lesung. Lieblingsstellen - Eine Hommage an die Literatur mit Josef Winkler. Josef Winkler hält sich die Welt, wie sie ist, nicht vom Leib. Er setzt sich ihr aus und setzt sie uns vor. Dafür wurde er 2008 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Winkler ist aber nicht nur ein großer, unbequemer Dichter, sondern auch ein unersättlicher Leser. Einer, der gegen den Strich liest. Mit einsamen Klassikern wie Friedrich Hebbel, Hans Henny Jahnn und vor allem Jean Genet fand er in die Sprache und ins Schreiben. Wie er in den eigenen Texten auf sie reagiert, gehört zum Lesenswertesten, was über Lektüren und die zugleich hemmende wie inspirierende Begegnung mit anderen Dichtern geschrieben wurde. Mit Winkler, der in gewisser Weise der Literatur sein Überleben verdankt, lernt man das Lesen neu. Und so ist es ein Glück, dass er diesen ersten Abend der Herbstsaison mit Lieblingsstellen aus der Weltliteratur füllen wird. 5-9 €. 19 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

7.9 --- Literaturhaus Lesung. Zurück geht nicht, nach vorne immer. Guy Helminger liest aus seinem neuen Roman Neubrasilien. In Köln ist der Schriftsteller und Literaturveranstalter Guy Helminger eine bekannte Größe. Nach dem großen Erfolg von Morgen war schon erscheint mit Neubrasilien nun bereits sein dritter Roman. Wie die meisten seiner Werke auf Deutsch verfasst, beschäftigt  Helminger sich darin mit der kontroversen Migrationsgeschichte seines Heimatlandes Luxemburg: In genau entgegengesetzte Richtungen, in verschiedenen Jahrhunderten, aber mit ähnlichen Zukunftshoffnungen im Kopf, verlassen zwei Mädchen mit ihren Familien ihre Heimat. Die luxemburgische Bauerntochter Josette flieht 1828 vor der Ausbeutung durch den Großherzog und träumt von Brasilien. Auf halber Strecke jedoch wird ihr der Weg dorthin versperrt. 170 Jahre später kommt die zwölfjährige Tiha mit einer Gruppe montenegrinischen Flüchtlingen in Luxemburg an, wo Sicherheit und westlicher Wohlstand winken. Die Realität löst die Träume der beiden Mädchen nicht ein. Helminger wird aus seinem neuen Buch lesen und über Willenskraft, Neugierde und Hartnäckigkeit sprechen. - Eigenschaften, durch die ein besseres Leben vielleicht doch möglich werden kann. 4-8 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

9.9. --- Literaturhaus Die Schreibbar. Schreibworkshop mit Sascha Pranschke. In der von Sascha Pranschke geleiteten Schreibbar können Jugendliche ab 14 Jahre ihre eigenen Texte vorstellen und über sie sprechen. Pranschke ist Autor, Dozent für kreatives Schreiben und leitet das Junge Literaturhaus. in der Schreibbar gibt er Jugendlichen Tipps, wie sie ihre Geschichten verbessern können, und hilf mit Schreibaufgaben und -spielen, Blockaden zu überwinden und einen eigenen Stil zu entwickeln. Weitere Termine: 21. Oktober, 25. November, 9. Dezember. Anmeldung unter 0221/ 99 55 58 11 oder info[at]junges-literaturhaus.de. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eintritt: 4-5 € (inklusive Materialien). 18 bis 20 Uhr. Alte Feuerwache I Melchiorstraße 3 (Steigeturm/ 2. Etage/ Raum 5). Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

10.9. --- Literaturhaus Filmpremiere: Walter Benjamin zum Gedächtnis. Der Kölner Filmemacher David Wittenberg erzählt Geschichten der Freundschaft (ARTE/WDR 2010) um einen der ungewöhnlichsten deutschen Denker. Der Schriftsteller und Philosoph Walter Benjamin nahm sich 1940 auf der Flucht vor den Deutschen im spanischen Grenzort Portbou das Leben. Sein "dichterisches Denken" hat ihn, wenn auch spät, zu einer Kultfigur der intellektuellen Szene gemacht. Es waren Freunde wie Theodor W. und Gretel Adorno, Gershom Scholem und Hannah Arendt, die dafür sorgten, dass sein Werk nicht in Vergessenheit geriet. Essays wie der vom Ursprung des deutschen Trauerspiels, die Aphorismen der Einbahnstraße oder die Thesen Über den Begriff der Geschichte sind Solitäre eines Denkens, das Erfahrung und Anschauung entstanden ist. Im akademischen Betrieb seiner Zeit stieß Benjamin damit auf Unverständnis. Zum 70. Todestag hat David Wittenberg eine essayistische Collage entlang von Geschichten der Freundschaft zwischen Benjamin und den Adornos, Bertolt Brecht und Gershom Scholem gedreht. Im Literaturhaus stellt er sie vor und wird mit dem Soziologen Detlev Claussen (Leibniz Universität Hannover) über Benjamins Begabung zur Freundschaft diskutieren. Eintritt frei. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

13.9. --- Kulturkirche Köln Lesung. Das Schweigen der Frauen. Mit der Finnin Sofi Oksanen hat eine neue, politische Autorin das Parkett der jungen internationalen Literatur betreten. Ihre politik- und zeitkritischen Romane haben Sofi Oksanen Respekt verschafft. In Finnland hat sie sogar Kultstatus. In ihrem Roman Fegefeuer, mit dem Oksanen nun auf Deutsch zu lesen ist, erzählt sie finnisch-estnische Geschichte aus dem Blickwinkel starker, unabhängiger Frauen: Die über siebzigjährige Aliide Truu erwartet von den Menschen nur noch Schlechtes, als eines Morgens Zaras geschundener Körper in ihrem Garten liegt. Misstrauisch nimmt sie die junge Frau auf. Sie weiß nicht, dass Zara auf der Flucht vor ihrem Zuhälter ist und ihre verwandtschaftliche Verbindung zu Aliide verschweigt. Oksanen führt ihre Leser in rasantem Tempo durch diese Familiengeschichte, um vor allem eines klar zu machen: Ob Krieg oder Frieden, Faschismus oder Kommunismus, Frauen wurden in die Opferrolle gezwungen. Alle Fäden laufen 1992 nach der Wende zusammen. Die Unterdrückung steht nun im Zeichen des Kapitalismus. Jetzt aber setzen Oksanens Figuren sich zur Wehr. Angela Steidele wird mit der finnischen Autorin sprechen. Anna Thalbach leiht ihr die deutsche Stimme. 5-11 €. 20. Uhr. Siebachstraße 85, 50733 Köln

15.9. --- Literaturhaus Lesung. Wer hatte die Idee? Christoph Biemanns Buch der Entdeckungen. Jeder kennt Christoph mit dem grünen Pulli aus der Sendung mit der Maus. Nicht nur da will  er es immer ganz genau wissen. In seinem neuen Buch geht Christoph Biemann der Frage auf den Grund, wer eigentlich was entdeckt hat. Die Geschichte der Menschheit ist auch die Geschichte der Entdeckungen: Wie macht man Feuer? Wie pflanzt man Getreide an? Wie lassen sich große Lasten leicht bewegen? Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, hat jemand irgendwann einmal entdeckt. Biemann macht sich auf die Suche nach den unbekannten Genies der Steinzeit, berichtet von den ersten Astronomen, von Kopernikus und den Gen- und Hirnforschern unserer Zeit. Christophs Buch der Entdeckungen ist eine spannende und anschauliche Geschichte der Wissenschaft, die Lust auf Wissen macht. 3-8 €. 17 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

15.9. --- Literaturhaus Lesung. Schuld und Sühne. Faulkners Erbe: Philipp Meyer und sein Debutroman Rost. Philipp Meyer hatte schon viele Berufe. Zum Beispiel Börsenhändler oder Bauarbeiter. Gut, dass er schließlich auch mit dem Schreiben angefangen hat, wird er doch inzwischen nur noch mit den größten amerikanischen Erzählern verglichen. Eine Ansicht, die man zu teilen geneigt ist: So unerbittlich wirkt die Sogkraft der sterbenden Stahlregion in der amerikanischen Provinz, die Meyer entwirft. Vor dieser Kulisse spielt sich ein Drama um Selbstachtung und Freundschaft ab, als der zarte Isaac in Notwehr mordet und sein raubeiniger Freund Poe für ihn ins Gefängnis geht. Meyer wird mit seinem Übersetzer Frank Heibert über sein sensibles Gesellschaftsporträt sprechen. Der Schauspieler Tom Schilling liest die deutschen Texte.5-9 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

16.9. --- Literaturhaus Lesung. „Freiheit ist etwas, das du dir nehmen musst.“ Cory Doctorows Roman Little Brother. Der kanadische Science-Fiction-Autor, Journalist und Blogger Cory Doctorow setzt sich für die Freiheit der Datenverbreitung ein und veröffentlicht seine Bücher unter einer Creative-Commons-Lizenz. In seinem Science-Fiction-Thriller Little Brother zeichnet Doctorow, angelehnt an George Orwells 1984, das düstere Bild der Gesellschaft im San Francisco einer nahen Zukunft. Amerika ist dank fortgeschrittener digitaler Technik auf dem Weg zum Polizeistaat. Eine Gruppe jugendlicher Hacker, unter ihnen der 17-jährige Marcus, will das nicht hinnehmen. Während er und drei seiner Freunde heimlich die Schule verlassen, um an einem Reality Game teilzunehmen, sprengen Terroristen die Oakland Bay Bridge in die Luft. Als Verdächtige werden die Jugendlichen von der Sicherheitsbehörde in Gewahrsam genommen, verschleppt, tagelang verhört und gedemütigt. Nach seiner Freilassung gründet Marcus ein alternatives Kommunikationsnetzwerk, das XNet, und organisiert eine Gegenbewegung. Die Schriftstellerin und Journalistin Ute Wegmann moderiert das Gespräch; Doctorows Übersetzer Uwe-Michael Gutzschahn liest die deutschen Texte. 3-8 €. 19 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

16.9. --- Mayersche Buchhandlung Lesung. Lale Akgün – „Der getürkte Reichstag“. Tante Semras Sippe ist nun im Herzen Deutschlands angekommen: Nichte Lale Akgün wird in den deutschen Bundestag gewählt. Und die ganze Familie nimmt regen Anteil an ihrem neuen Leben. Im Reichstag ist die gebürtige Türkin natürlich erst einmal eine Exotin. Und die Fraktionskollegen wundern sich: dass ihr Mann sie so ganz alleine und ohne Kopftuch in die Hauptstadt gehen lässt! Doch die Genossen erkennen schnell, was »gelungene Integration« bedeutet, und so reist Lale mit langen Wunschlisten in den Türkeiurlaub, um ihnen preisgünstiges Viagra zu besorgen. Blaue Pillen für rote Genossen - schon die Vorstellung ist für Tante Semra so köstlich, wie ihre geliebten Leberkäsebrötchen. Heitere, komische und liebevolle Einblicke unter die Kuppel des Reichstags, in die Hinterzimmer deutscher Kneipen und türkische Wohnstuben. 20.15 Uhr. Schildergasse 31-37, 50667 Köln.

16.9. --- Belgisches Haus Lesung & Konzert. Hilde Domin – „Eine Rose als Stütze“. Nina Hoger liest Lyrik und Prosa von Hilde Domin, musikalisch ergänzt durch das Ensemble Noisten (Reinald Noisten, Klarinette; Claus Schmidt, Gitarre; Andreas Kneip, Kontrabass; Shan-Dewaguruparan, Tabla). Die Kölnerin Hilde Domin gehört zu den bis heute unterschätzten jüdischen Dichterinnen. In den letzten Jahren wurde sie hierzulande wiederentdeckt. Die Entfremdung von der Heimat, an der die Emigrantin Domin litt, prägt ihre Lyrik. Geborgenheit fand Domin in der Dichtung und hinterließ ein schmerzliches und doch hoffnungsvolles Werk, zarte und zugleich belastbare Verse wie diese: „"Ich setzte den Fuß in die Luft, / und sie trug.“ Die Schauspielerin Nina Hoger wird an diesem Abend durch Domins Leben und Werk führen und Domins Gedichte und Prosa intonieren. Die Musiker des Ensemble Noisten antworten auf Hogers Interpretation mit einer Musik, die Klezmer-Traditionen und aktuelle jüdische Musik verbindet, und schlagen so eine Brücke über die Zeiten. 6-12 €. 20 Uhr. Cäcilienstraße 46, 50667 Köln.

17.9. --- Buchhandlung Bittner Lesung. Don Winslow – „Tage der Toten“. Lesung des deutschen Textes: Dietmar Wunder. Moderation: Jürgen Keimer. Mit großem Tatendrang hat sich der US-Drogenfahnder Art Keller daran gemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen – mit Erfolg. So viel Erfolg, dass die Drogendepots reihenweise auffliegen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffnen. 6-8 €. Albertusstraße 6, 50667 Köln.

19.9. --- Allerweltshaus Köln Vortrag, Lesung & Gespräch. Alice Cherki zu Gast im Allerweltshaus Köln. Das Thema „Die Verdammten dieser Erde im Zweiten Weltkrieg“. Auftakt des Festivals „Jenseits von Europa XI – Neue Filme von Afrika“ im Rahmen der Reihe „Stimmen Afrikas“. Eine Veranstaltung des Allerweltshaus Köln in Kooperation mit FilmInitiativ Köln e.V., Recherche International e.V. und NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. 3-5 €. 13 Uhr. Körnerstraße 77-79, 50823 Köln.

21.9. --- Literaturhaus Gespräch. Gegen den Strich. Pinar Selek spricht über „Männer“. Orhan Pamuk, Fatih Akin, Christa Wolf, Martin Mosebach, Norbert Lammert, Günter Grass und viele andere haben zur Unterstützung der türkischen Schriftstellerin und Soziologin Pinar Selek aufgerufen. Ende der 1990er Jahre wurde sie wegen angeblicher Beteiligung an einem Bombenanschlag der PKK verhaftet und im Gefängnis gefoltert. 2006 wurde sie freigesprochen. Nun fordert die berüchtigte 9. Strafkammer des Obersten Kassationsgerichts in Ankara eine lebenslängliche Freiheitsstrafe. In der Türkei ist Selek in den vergangenen zehn Jahren zu einer Ikone der Demokratiebwegung geworden, schreibt das P.E.N.-Zentrum Deutschland, das ihr zur Zeit ein Stipendium in Berlin finanziert. Im Orlanda Verlag ist soeben ihr Buch Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt. Männliche Identitäten erschienen, das 2009 vom türkischen P.E.N.-Zentrum mit dem Duygu-Asena-Preis ausgezeichnet wurde. In unserer Reihe Gegen den Strich wird sie über „Männer“ sprechen und von dem Journalisten Murad Bayraktar übersetzt. 4-8 €. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8, 50968 Köln.

23.9. --- Literaturhaus LiterABItur – liebe dein Abiturthema! Diskussion und Leseabend: Wolfgang Koeppens Roman Tauben im Gras. Mit dem Projekt LiterABItur wollen das Literaturhaus Köln und das Junge Literaturhaus einen Beitrag zum Zentralabitur im Fach „Deutsch“ leisten. Weil wir den Schülerinnen und Schülern kreativ zur Seite stehen möchten, widmen wir Wolfgang Koeppen und seinem Roman Tauben im Gras eine Veranstaltungsreihe. Über den Quer- und Vordenker Koeppen diskutieren der Autor und Dozent des Leipziger Literaturinstitutes Hans-Ulrich Treichel, der Koeppen-Lektor Raimund Fellinger und Studiendirektor Dr. Hanns-Peter Reisner. Den Roman stellen sie als Meilenstein deutscher Nachkriegsliteratur vor. Im Sinne der Abiturvorbereitung wird es dabei auch um poetologische und methodische Fragen gehen, um Stilmittel, Koeppens Themenfelder sowie die Rezeption seines Romans. Der Text darf an diesem ersten von zwei Abenden nicht fehlen: Aus Tauben im Gras liest der Kölner Schauspieler Daniel Wiemer. Eintritt: 2,50. 19 Uhr. Der Ort wird in der Tagespresse und über unsere Website noch bekannt gegeben.

30.9. --- Universitäts- und Stadtbibliothek Lesung. Angela Steidele – „Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens“. 19 Uhr. Raum 407, 4. Etage, Universitätsstraße 33 / Eingang Kerpener Straße 20, 50931 Köln.

30.9. --- COMEDIA Theater Köln Die Lange Nacht der argentinischen Literatur. „Am Vorabend aller Pracht“  Im Jahr 2010 feiert Argentinien nicht nur 200 Jahre Unabhängigkeit, es feiert auch seinen Auftritt als Ehrengast im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Unter dem Titel „Am Vorabend aller Pracht“ nehmen das Literaturhaus Köln und der Deutschlandfunk dies zum Anlass, dem Kölner Publikum Argentiniens lebendige und faszinierende Literaturszene vorzustellen. Im Gespräch mit den Lateinamerika-Spezialisten Michi Strausfeld und Jochanan Shelliem stellen die Gäste ihre neuesten Bücher vor und zeigen das moderne Argentinien, ohne die Vergangenheit, vor allem die Zeit der Militärdiktatur, auszuklammern. So erzählt Laura Alcoba in Das Kaninchenhaus von der Widerstandsbewegung aus der Perspektive eines Kindes. Auch in Alan Pauls Geschichte der Tränen ist ein Putsch Angelpunkt des Romans. Mitten im lärmenden Getöse der Politik lässt Pauls dabei die leisen Töne des Privaten hörbar werden. Claudia Piñeiro, gerade mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet, wirft in Die Donnerstagswitwen Schlaglichter auf die argentinische Gesellschaft und beschreibt die keineswegs heile Welt einer Gated Community. - Nobelpreisträger José Saramago lobte: „Ein leichtfüßiges Buch und die schonungslose Analyse eines gesellschaftlichen Mikrokosmos auf dem Weg in die Dekadenz.“ Damian Tabarovsky hingegen schickt seinen Helden Dami auf die Karriereleiter. Dem Aufstieg kommt aber leider seine Gesundheit in die Quere: Medizinische Autobiographie ist ein sehr zeitgenössisches Buch, das sich mit beißender Ironie der condition humaine des modernen Stadtmenschen widmet. María Sonia Cristoff führt den Leser nach Patagonien: Hier, in einer zutiefst argentinischen Landschaft, die auch Bruce Chatwin in ihren Bann schlug, hat Cristoff mit ihren Reportagen Argentinische Gespenster ein Bild des ganzen Landes gezeichnet. Angefragt ist auch Ricardo Piglia, 1941 geboren und damit Vertreter einer älteren Generation. Im September erschein sein lange erwarteter Roman Ins Weiße zielen - ein Kriminalroman. Oder gerade nicht? Helena Ruegg begleitet die Lange Nacht der argentinischen Literatur auf dem Bandoneon. 8-10 €. 20 Uhr (19.15 Uhr Einlass und Beginn der Live-Musik). Vondelstraße 4-8, 5 0677 Köln.

30.9. --- King Georg Lesung. Dietmar Kammerer – „Bilder der Überwachung“. Videoüberwachung produziert Bilder, in Hollywood-Filmen wie Der Staatsfeind Nr. 1 oder Die Truman Show werden die Kameras aber auch selbst zum Bild; den Police-Song „Every Breath You Take“ kann man als Hymne der Sicherheitsfetischisten interpretieren und Michel Foucaults „panoptische Gesellschaft“ muß angesichts technologischer Fortschritte neu gedacht werden. Diese kulturwissenschaftliche Studie über Videoüberwachung und ihre medialen Repräsentationen führt von 1667, als der „Sonnenkönig“ Louis XIV. die Straßenbeleuchtung zentralisieren ließ, bis in die Gegenwart, in der gesichtserkennende Systeme Täter aus der Menge fischen sollen, Bürgerrechtler zur Überwachung der Überwacher aufrufen und Passanten vor echten Videokameras falsches Theater spielen. 6 €. 21 Uhr. Sudermanstraße 2, 50670 Köln.

Königs Wusterhausen

4.9. --- Stadtbibliothek Königs Wusterhausen Lesung. Tom Wolf – „Königsblau“. Oktober 1740: Im Tiergarten zwischen Berlin und Charlottenburg wird der königliche Flügeladjutant von Falckenberg (einer der Langen Kerls) erschossen aufgefunden. Ein Duell? Mord? Selbstmord? Der Tod des Vertrauten lässt Friedrich II. nicht gleichgültig. Er erteilt seinem neu ernannten Zweiten Hofküchenmeister Honoré Laugustier den Befehl, das Ableben Falckenbergs zu untersuchen. Eintritt: 7 €. 19 Uhr. Scheederstraße 1c, 15711 Königs Wusterhausen.

Königsstein im Taunus

24.9. --- Villa Rothschild Lesung. Stefan Aust – „Deutschland, Deutschland. Expedition durch die Wendezeit“. Das neue Buch von Stefan Aust: eine faszinierende Chronik des größten Umbruchs, den die Bundesrepublik durchlebte Aust war direkt vor Ort: beim Mauerfall und in den Wirren der Jahre nach der „zweiten Stunde null“. Ein Buch im Stil einer Livereportage und eine journalistische Abenteuergeschichte, die die Ereignisse der Wendezeit unmittelbar vor Augen führt. 18.30 Uhr. Hotel Kempinski, Im Rothschildpark 1, 61462 Königstein im Taunus.

Leipzig

2.9. --- Literaturhaus Lesung. Mahmud Doulatabadi – „Der Colonel“. Moderation, Übersetzung und Lesung des deutschen Textes: Bahman Nirumand. Mahmud Doulatabadi wurde 1940 im Nordosten Irans geboren. Aus politischen Gründen war er zwei Jahre in Haft. Doulatabadi gilt als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen persischen Literatur. Er hat zahlreiche Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays veröffentlicht. In deutscher Sprache sind von Doulatabadi bereits „Die alte Erde“ (2000), „Kelidar“ (1997), „Die Reise“ (1992) und „Der leere Platz von Ssolutsch“ (1991) verlegt. In „Der Colonel“ thematisiert er die Umwälzungen, die sein Land bis in die Gegenwart heimsuchen. Der Ich-Erzähler erinnert sich an seine Jahre als hochdekorierter Offizier der Schah-Armee und an seine Kinder, die in den Krieg zogen. Den Gefallenen werden jetzt Denkmäler gebaut, er hingegen wird zur Staatsanwaltschaft geführt, um dort den Leichnam seiner Tochter abzuholen. Bahman Nirumand wurde 1936 in Teheran geboren. Er ist Autor zahlreicher Bücher, Artikel sowie Rundfunk- und Fernsehbeiträge. Nach Abschluss seines Studiums in Deutschland kehrte er in den Iran zurück und arbeitete dort als Dozent für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Teheraner Universität. Mehrere Male musste er das Land verlassen, ging ins Exil, unter anderem nach Paris und Berlin, wo der Publizist heute auch lebt. Zuletzt veröffentlichte er „Iran – die drohende Katastrophe“ (Kiepenheuer & Witsch 2006). 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

4.9. --- Café Anton Hannes Buchpremiere. Anne Bergmann – „Taxi nach Süden. Eine Roadstory“.Anne Bergmann präsentiert erstmalig ihr neues Buch: Sich treiben lassen auf dem Weg nach Nirgendwo - genau das wollen die kurz vorm Abitur stehende Pauline und ihr Freund Ramon. Deshalb ›borgen‹ sie sich das Taxi von Ramons Onkel und fahren los - Ramons Mandoline und Paulines Ersparnisse im Gepäck. Zunächst geht's von Festival zu Festival, schließlich dem Sommer hinterher Richtung Süden. Sie genießen die Freiheit und Unbeschwertheit, den Geruch von Autoreifen auf heißem Asphalt, die Klänge und Stimmen des Blues und nicht zuletzt die Gespräche und Freundschaften, die sie auf ihrer Reise finden. Ein Buch über das Ausbrechen und Luftholen, ebenso über die Flucht vor der Vergangenheit, die uns doch immer und überall wieder einholt, weil sie uns zu dem gemacht hat, was oder wer wir sind. Eintritt frei. 20 Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.

7.9. --- Literaturhaus Werkstattgespräch Die Edition Ehrt und die Frank-Eißner-Handpresse stellen sich vor. Rainer Ehrt, geboren 1960, studierte an der Hochschule für Kunst und Design Halle, Burg Giebichenstein. Seine Arbeitsgebiete sind Malerei und Grafik, Cartoon und Illustration. Frank Eißner, geboren 1959, gründete nach dem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 1989 die Frank-Eißner-Handpresse. Literatur und Musik inspirieren seine meditativen Farbholzschnitte. Veranstaltung des Leipziger Bibliophilen-Abends e.V. 19.30 Uhr. Saal2, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

8.9. --- Industrie- und Handelskammer Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht“. Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 18 Uhr. Industriestraße 85-95, 04229 Leipzig.

8.9. --- Literaturhaus Lesung. „Am Rand einer Diamantenmine“.  Prosa aus dem „poet“. Mit Dorothee Elmiger, Constantin Göttfert, Monika Radl und Andreas Heidtmann. Seit vier Jahren erscheint in Leipzig die Literaturzeitschrift „poet“, in der Lyrik, Prosa und Interviews. aktuelle Entwicklungen in der deutschsprachigen Literatur abbilden. Für sein beispielhaftes Konzept der Verbreitung junger Literatur erhielt der „poet“ in diesem Jahr den Hermann-Hesse-Preis für Literaturzeitschriften. Drei junge Autoren stellen aktuelle Texte vor: Dorothee Elmiger liest aus ihrem Roman „Einladung an die Waghalsigen“. Constantin Göttfert präsentiert seinen Erzählband „In dieser Wildnis“. Monika Radl, die 2009 u. a. den Würth-Preis erhielt, liest aus ihrer Novelle „Sunshine“. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

9.9. --- Buchhandlung Hugendubel Lesung. Lesebühne Leipzig zu Gast bei Hugendubel. Die „Lesebühne Leipzig“ ist ein Projekt des fhl Verlages und steht jedem offen, der eigene Texte präsentieren oder Passagen aus seinem Lieblingswerk vorlesen möchte. 10 Minuten sind das Mikro an und die Bühne frei. Auf jeden Mutigen Lesenden wartet anschließend ein Freigetränk. Im September ist die Lesebühne, die sonst regelmäßig im Leipziger Café Anton Hannes stattfindet, zu Gast bei Hugendubel. Moderiert vom Leipziger Autor Uwe Schimunek. Die Anmeldung erfolgt unter kontakt@lesebuehne-leipzig.de. Der Eintritt ist frei. 18 Uhr. Im Café in der 2. Etage, Petersstraße 12, 04109 Leipzig.

9.9. --- Literaturhaus Filmvorführung. ARTE-PREVIEW. Geschichten der Freundschaft. „Walter Benjamin zum Gedächtnis“. Preview des Films von David Wittenberg (ARTE/WDR 2010). Walter Benjamin, Schriftsteller, Philosoph, Literaturkritiker, Medien- und Kulturhistoriker war ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. Zum 70. Todestag eröffnet eine Hommage Einblicke in das Leben und Denken Benjamins, zeigt dessen Einfluss auf die deutsche und französische Kultur damals wie heute. Seine Freundschaften zu Bertolt Brecht, Gershom Scholem, Theodor und Gretel Adorno stehen dabei im Mittelpunkt. Vor der Filmvorführung spricht Erdmut Wizisla, Leiter des Walter Benjamin Archivs an der Akademie der Künste Berlin, mit dem Literaturwissenschaftler und Filmemacher David Wittenberg über Benjamin und sein Werk. Der Film »Geschichten der Freundschaft. Walter Benjamin zum Gedächtnis« wird am Montag, den 20. September 2010, um 23.30 Uhr erstmals auf ARTE ausgestrahlt. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

10.9. --- Café Anton Hannes Buchpremiere. Linda Entz – „Verwandlungen“. Linda Entz stellt ihren Erstling vor. Die Erzählungen von Linda Entz handeln von Verwandlungen der verschiedensten Art: Von ungeduldig herbeigesehnten, nie für möglich gehaltenen, unbeabsichtigten und unerwünschten – vom selbstgewissen Mörder zum panisch Flüchtenden, vom Underdog zum Wunderkind. Die Karten von „Siegern“ und „Verlierern“ werden unverhofft neu gemischt, das Blatt wendet sich oft schicksalhaft. Eintritt frei. 20 Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.

13.9. --- Literaturhaus Lesung. „Der fremde Gast“. Teilnehmer der Schreibwerkstatt lesen aus ihren Texten. Autorinnen und Autoren der VS-Schreibwerkstatt haben sich nicht an den Schreibtisch gesetzt, nicht die Hände in den Schoß gelegt, nicht auf die Nacht gewartet, nicht schlafend von Inspirationen geträumt. Sie waren unruhig, sie konnten ihn nicht fassen, er entglitt ihnen. Dann aber gaben sie ihm doch Gestalt – dem fremden Gast. Moderation: Regine Möbius. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

14.9. --- Literaturhaus Lesung. Joshua Ferris – „Ins Freie“. Lesung des deutschen Textes: Jörg Schüttauf. Moderation und Dolmetschen: Dietmar Böhnke. Veranstaltung in Englisch und Deutsch. Eigentlich will Tim Farnsworth nur funktionieren. Im Beruf. In seiner Ehe. Als Vater. Warum auch nicht, hat er doch alles, was ein erfülltes Leben verheißt: Erfolg, Wohlstand, familiäres Glück. Trotzdem steht er eines Tages auf und geht fort. Er macht sich auf den Weg, hinaus ins Freie. Nicht weil er möchte, sondern weil er muss – getrieben in die Abgründe des eigenen Ichs, zerstört er, was er liebt. „Ins Freie“ ist eine fesselnde wie beklemmende Parabel auf die Zwänge unserer Gesellschaft und den Irrsinn des modernen Lebens. Joshua Ferris, 1974 in Illinois geboren, lebt in New York. Er studierte Philosophie und Englisch. Seine Storys erschienen unter anderem in der Anthologie »Best American Voices« 2005. Ferris debütierte 2007 mit dem internationalen Bestseller »Wir waren unsterblich«, mit dem er für den National Book Award nominiert war. Der Schauspieler Jörg Schüttauf, 1961 in Chemnitz geboren, absolvierte eine Lehre als Bühnentechniker und besuchte danach die Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, die er 1986 mit einem Diplom abschloss. 2005 erhielt er den Adolf Grimme-Preis für den Tatort „Herzversagen“, 2007 noch einmal für „Arnies Welt“ (Buch/Regie, Darstellung). 2-3 €. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

15.9. --- Literaturhaus Lesung. „Johann Peter Hebel oder Das Glück der Vergänglichkeit“. Lesung mit Bernhard Viel. Moderation: Ulf Heise. Am 10. Mai vor 250 Jahren wurde der Dichter Johann Peter Hebel (1760–1826) geboren. Heute vielerorts fast vergessen, zählte er im 19. Jahrhundert mit seinen »Alemannischen Gedichten« und seinen „Kalendergeschichten“ zu den populärsten Volksschriftstellern. Goethe, Tolstoi, Keller, Hesse und andere Kollegen bewunderten ihn, Brecht und Kafka zollten ihm hohe Achtung. – In seiner Biographie zeigt Bernhard Viel Hebel als einen Mann, der zeitlebens unter dem frühen Tod seiner Mutter litt, bei dem dieses Trauma aber erstaunliche Kräfte freisetzte. Bernhard Viel ist promovierter Literaturwissenschaftler. 2001 wurde er mit dem Förderpreis des erstmals vergebenen „Berliner Preises für Literaturkritik“ geehrt. Er lebt als freier Autor in Berlin und München. 2-3 €. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

16.9. --- Literaturhaus Lesung. Lesung. Hubert Witt – „um dieser Welten lust“ Hubert Witt in Lesung und Gespräch. Hubert Witt – Autor, Übersetzer, Herausgeber – hat sein Leben der Literatur gewidmet. Er sorgte dafür, dass die Leser in der DDR sich mit Lyrik des westlichen Deutschlands vertraut machen konnten. Er gab Romane von Joseph Roth und Arno Schmidt, Gedichte und Geschichten von Bertolt Brecht und Briefe von Jürgen Teller heraus. Seiner sensiblen Übersetzung verdanken wir die Bekanntschaft mit so wichtigen Autoren der jiddischen Literatur wie Sholem Alejchem oder Abraham Sutzkever. Moderation: Regine Möbius und Friedrich Dieckmann. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

17.9.-19.9. --- Literaturhaus Literarisches Treffen. „-»Woher? Wohin?“ – 10. Elstercon. Auf dem dreitägigen gesamtdeutschen literarischen Treffen sind zu Gast: Greg Bear (USA), Kristine Kathryn Rusch (USA), Lukas Kollmer (Österreich), Marianne von Sydow, Christian von Aster, Boris Koch, Alexander Kröger, Thor Kunkel, Detlef Köhler, Karlheinz Steinmüller, Erik Simon, Stefan Lampadius, Tino Hemmann und andere. Hunderte Science-Fiction-Fans werden sich auch an diesem Wochenende wieder versammeln, um renommierte Autoren des Genres zu treffen und um sich auszutauschen. Der Elstercon 2010 steht im Zeichen zweier Jubiläen: Die Veranstaltung findet zum zehnten Mal statt und der ausrichtende Verein feiert sein 25jähriges Bestehen. Die Lesungen, Vorträge und Diskussionen werden sich mit der Frage „Woher? Wohin?“ befassen. Schwerpunkt ist die Wandlung der SF-Literatur und -Szene, bedingt durch einen Generationswechsel der Autoren und der Leserschaft. Wie in den Vorjahren erwartet den Besucher von Freitagabend bis Sonntagmittag ein vielseitiges Angebot. Die Verleihung des Kurd-Lasswitz- Preises sowie des Deutschen Science-Fiction-Preises (Samstag, 18.9., ab 17.30 Uhr) zählen unbestritten zu den Höhepunkten dieses Treffens. Flankiert wird der 10. Elstercon von einem großen Buchmarkt und einem thematischen Rundgang durch die Stadt Leipzig. Eintritt: 3 Tage 35 €; 2 Tage 30 € für Einzelveranstaltungen (ohne Buffet) sowie den Buchmarkt je 2-3 €. Buffet-Karten (Sa) 10 € (ohne Getränke). Weitere Informationen und Anmeldung: www.fksfl.de/elstercon/ Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

20.9. --- Café Tiefensee Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht“. Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 17 Uhr. Gottsched-Straße / Ecke Zentralstraße, 04109 Leipzig.

21.9. --- Literaturhaus Lesung. Massum Faryar – „Buzkashi“. Moderation: Klaus Servene. Massum Faryar wurde 1957 in Afghanistan geboren. Der Autor und Übersetzer lebt seit 1982 in Deutschland. Er ist der 15. Dresdner Stadtschreiber. Während seiner Zeit in der sächsischen Landeshauptstadt möchte er das Romanmanuskript „Buzkashi“ vollenden. Dieser Titel stellt eine Verbindung zum gleichnamigen afghanischen Nationalsport her, bei dem die tapfersten und stärksten Männer aller Stämme zu Pferde um eine tote Ziege kämpfen – Sinnbild zugleich für das Schicksal Afghanistans. Der Erzähler Schaer ist Anfang 50. Geboren in Afghanistan lebt er seit Mitte der 80er Jahre in Deutschland. Im Herbst 2008 reist er in seine Heimat. „Unsere Taten ziehen Folgen nach sich und diese wiederum neue Taten“ – die Lehre, die der Vater ihm vermittelte, prägt sein Leben. In einer bildreichen Sprache erzählt er von den Lebens- und Leidenswegen seiner Familie und gibt auf poetische Weise Einblicke in eine Region, die uns vor allem deshalb fremd erscheint, weil wir wenig über sie wissen. Klaus Servene ist Autor, Verleger und Herausgeber. Er lebt in Mannheim. 2-3 €. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

22.9. --- Literaturhaus Lesung. Poetisches Podium mit Björn Kuhligk (Berlin), Anton G. Leitner (Weßling) und Alfred Schreiber (Dresden). Moderation: Ralph Grüneberger Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. mit Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Leipzig und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. 17 Uhr. Saal 2, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

22.9. --- Literaturhaus Lesung. Literarische Landschaft Argentinien. Argentinische Expeditionen Lesung, Gespräch und Ausstellungseröffnung mit María Sonia Cristoff, Sabine Küchler und Denis Scheck. Musik: Natalie Occhipinti (Piano), Sibylle Stier (Bandoneon & Akkordeon), Claudia Wandt (Gesang) sind Las Margeritas Misteriosas. Einen Sommer lang begleitet das Stadtschreiber-Projekt »Rayuela« des Goethe-Instituts und des Netzwerks der Literaturhäuser Schriftsteller aus Argentinien, Deutschland und der Schweiz auf ihren Entdeckungsreisen diesseits und jenseits des Atlantiks. In Leipzig ist die aus Patagonien stammende Autorin María Sonia Cristoff zu Gast, die an diesem Abend über ihre Eindrücke und Erfahrungen in der Messestadt berichtet und aus ihrem Buch „Argentinische Gespenster“ (Berenberg Verlag 2010) liest. Auch Sabine Küchler, Journalistin und Redakteurin beim Deutschlandfunk, war in Argentinien unterwegs. Auf der Suche nach rätselhaften Waldgöttern entstand ihr Reiseroman „Was ich im Wald in Argentinien sah“ (Arche Verlag 2010). Gemeinsam mit Denis Scheck, Herausgeber und Moderator, gehen die Autorinnen auf Expedition, vom argentinischen Nebelwald durch die staubige Steppe Patagoniens bis ins Leipziger Scheibenholz. Abschließend lädt eine eindrucksvolle Ausstellung mit argentinischen Reisefotografien von Sabine Küchler ein zu einer ganz eigenen Reise durchs Land, musikalisch umrahmt von argentinischem Tango. 19.30 Uhr. Literaturcafe/Foyer, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

23.9. --- Literaturhaus Lesung. Nguyen Huy Thiep – „Der pensionierte General“ Der Autor im Gespräch mit Günter Giesenfeld. Veranstaltung in Vietnamesisch und Deutsch. Die Veröffentlichung der Kurzgeschichte »Der pensionierte General« im Jahr 1986 gilt als Zäsur in der Geschichte der vietnamesischen Nachkriegsliteratur – als Geburtsstunde einer neuen, unangepassten und experimentell orientierten Generation von Schriftstellern, deren wichtigster Repräsentant der 1950 geborene Nguyen Huy Thiep bis heute ist. Seine Erzählungen thematisieren die Widersprüche, die Vietnam prägen: Stadt und Land, Tradition und Moderne, revolutionäre Moral und Kommerz. Die Sammlung von elf Erzählungen liegt erstmals in deutscher Übersetzung vor. Nguyen Huy Thiep machte 1970 sein Lehrerexamen und ging dann freiwillig für zehn Jahre als Dorflehrer in die Bergregion in der Provinz Tay Bac im Nordwesten des Landes. Seit 1980 wohnt er in Hanoi. Günter Giesenfeld ist Autor von Büchern und Artikeln zu Indochina. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

24.9. --- Café Anton Hannes Stammtisch. Verlagsstammtisch Leipzig. Unterhaltsames Treffen von sächsischen Verlagen und deren Autoren. Der „fhl Verlag“ und der Chemnitzer „ClauS Verlag“ veranstalten in regelmäßigen Abständen einen Verlags- und Autorenstammtisch, um über neue Projekte und Bücher zu reden oder einfach nur zum Gedankenaustausch. Dies alles findet in einer zwanglosen und gemütlichen Runde statt. Zu diesem Stammtisch sind auch andere Verlage, Schreiberlinge und Nicht-Schreiberlinge eingeladen. Eintritt frei. 20 Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.

25.9. --- Literaturhaus 39. Film-Literatur-Messe. Die Leipziger Film-Literatur-Messe ist die älteste und traditionsreichste Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Präsentiert werden Filmpublikationen aller Art. Eintritt: 2 €. 9 Uhr. Großer Saal, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

26.9. ---  Café Anton Hannes Lesung. Lesebühne Leipzig. Die „Lesebühne Leipzig“ ist ein Projekt des fhl Verlages und steht jedem offen, der eigene Texte präsentieren oder Passagen aus seinem Lieblingswerk vorlesen möchte. 10 Minuten sind das Mikro an und die Bühne frei. Auf jeden mutigen Lesenden wartet anschließend ein Freigetränk nach Wahl. Immer an jedem letzten Sonntag im Monat. Die Anmeldung erfolgt unter kontakt@lesebuehne-leipzig.de bis zum Freitag vor dem Lesebühnen-Sonntag. Der Eintritt ist frei. 20 Uhr. Beethovenstraße 17, 04107 Leipzig.

29.9. --- Literaturhaus Lesung. Thomas Fritz – „Blick und Beute“. Moderation: Andreas Schmitt. In seinem Roman erzählt Thomas Fritz von den tragikomischen Helden unserer Zeit. In Leipzig wird mit dem Industriellen Gregor de Kooning eine Galionsfigur westdeutschen Optimismus’ entführt. Seine Kidnapper scheinen den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein: Dabei sind sie selbst Getriebene des Geschehens. In den Strudel der Ereignisse gerät auch ein zufälliger Zeuge. Der hat eigentlich Wichtigeres zu tun, denn er kämpft um seine Liebe, seine Tochter und seinen Führerschein. Thomas Fritz wurde 1955 in Halle geboren, arbeitete als Verlagslektor und Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin. Seit 1992 ist er als Hörspieldramaturg für den MDR tätig. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

30.9. --- Literaturhaus Lesung. Übersetzer stellen vor. Neue Texte aus der weiten Welt Eine Lesung mit Live-Musik anlässlich des Internationalen Übersetzertages. Moderation: Markus Sahr. Der literarische Austausch von Sprachraum zu Sprachraum wird immer intensiver – nicht zuletzt dank einer kompetenten Gilde von Übersetzern. Hören Sie, was ausländische Autoren zu sagen haben und wie es ihre deutschen Sprachmeister, allesamt Mitglieder des Vereins Die Fähre, formulieren. Darüber hinaus geben diese auch gern Einblick in ihre oft kniffelige Arbeit am konkreten Text. Yu Zhou singt chinesische Kunstlieder, begleitet von Sarolta Boros Gyevi am Piano. 20 Uhr. Literaturcafe, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.

Lemgo

27.9. --- Kesselhaus Lesung. Stefan Aust – „Deutschland, Deutschland. Expedition durch die Wendezeit“. Das neue Buch von Stefan Aust: eine faszinierende Chronik des größten Umbruchs, den die Bundesrepublik durchlebte Aust war direkt vor Ort: beim Mauerfall und in den Wirren der Jahre nach der „zweiten Stunde null“. Ein Buch im Stil einer Livereportage und eine journalistische Abenteuergeschichte, die die Ereignisse der Wendezeit unmittelbar vor Augen führt. 20 Uhr. Lagesche Straße 15, 32657 Lemgo.

Lübeck

16.9. ---  Schiffergesellschaft Lesung. Jürgen Bracker – „Die Reliquien von Lissabon“. 19 Uhr. Engelsgrube 1-17 , 23552 Lübeck.

Lüneburg

8.9. ---- Heinrich-Heine-Haus, Michael G. Fritz  – „La vita è bella“. Lesung mit Musik. Michael G. Fritz liest aus seinen Miniaturen aus Venedig, Franziska Borderieux (Cello) und Elisabeth Bahrdt (Klavier) spielen Musikstücke von Antonio Vivaldi, Ferdinando Ronchini, Ferruccio Busoni u.a. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.

14.9. --- Heinrich-Heine-Haus Lesung. Alan Pauls – „Geschichte der Tränen“. Grenzenlos 2010  Argentinien. Alan Pauls zählt zu den wichtigen zeitgenössischen Schriftstellern Argentiniens. Sein literarisches Werk wird von der Literaturkritik wie auch vom Publikum hochgelobt. Pauls war als Dozent für Literaturwissenschaft an der Universität in Buenos Aires tätig, heute ist er neben der schriftstellerischen Tätigkeit Kulturkolumnist für eine große Tageszeitung. Mit „Geschichte der Tränen“ erscheint sein zweites Buch in deutscher Übersetzung. 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.

22.9. --- Rathaus Lesung. Dieter Kühn – „Ein Fest mit Neidhart“. Mit Dieter Kühn und Anna Thalbach. Literaturfest Niedersachsen 2010 „Das Fest“. Im Rahmen des Literaturfestes Niedersachsen entführen Autor Dieter Kühn und Schauspielerin Anna Thalbach in die festliche Literatur des Mittelalters. Finster war das Mittelalter, wild war es - und eine Epoche der funkelndsten Mythen, der Sagen und Geschichten, die uns bis heute nicht loslassen und deren Gestalten ihre Faszinationskraft nicht verloren haben: Parzival, König Artus, Tristan und Isolde. Und wenn Dieter Kühn im Rahmen des Literaturfestes Niedersachsen aus dem historischen und literarischen Nähkästchen plaudert, dann spricht ein Experte, wie es wohl keinen zweiten gibt. Seinen legendären Ruf verschaffte er sich schließlich mit der Neuübersetzung der bedeutendsten mittelhochdeutschen Verskunst. So hat er den "Tristan" des Gottfried von Straßburg in ebenso frischem Licht erscheinen lassen wie den "Parzival" des Wolfram von Eschenbach. Daneben aber hat er stets die Epoche jener Autoren beschrieben, hat sie farbig und detailgenau herausgearbeitet wie kein anderer, den Alltag auferstehen lassen. Am Mittwoch, 22. September, stellt Dieter Kühn im Fürstensaal des Lüneburger Rathauses zusammen mit Schauspielerin Anna Thalbach den Autor Neidhardt in den Mittelpunkt, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts die dörfliche Dichtung begründete. Selbst bezeichnete er sich als Ritter, und berühmt ist er für seine „Regen-, Winter- und Sommerlieder“, in denen er mit schalkhaftem Witz die Minne ebenso zum Thema machte wie Tanz und Spiel in der Bauernstube. Zu dem Fest mit Neidhardt gehört mittelalterliche Musik. Marc Lewon an der Laute und Baptiste Romain an Fidel und Dudelsack entführen in frühe Feste. In seinem fünften Jahr nimmt das Literaturfest Niedersachsen den eigenen Namen besonders wörtlich. Die Veranstalterin, die VGH-Stiftung, begeht 2010 ihr 10-jähriges Jubiläum und widmet deshalb die rund 30 Veranstaltungen, die vom 9. bis zum 26. September landauf, landab stattfinden, komplett dem Thema Fest. Im Geburtshaus von Wilhelm Busch und in der Galerie Herrenhausen, im Serengeti-Park ebenso wie im Hochzeitsdorf Lübeln kommen herausragende Autoren, Musiker, Literaturexperten und Schauspieler zusammen, debattieren und erzählen von großen und von kleinen Festen quer durch die Epochen und quer durch die Kulturen, vom mittelalterlichen Gelage bis zum Poetry Slam. Tilman Rammstedt und Tanja Dückers sind ebenso mit von der festlichen Partie wie Anna Thalbach, Heikko Deutschmann und Denis Scheck - und alle haben sie ein Ziel: mit den Wundern der Literatur ein Publikum in wahre Hochstimmung zu versetzen. 12-15 €. 20 Uhr. Fürstensaal, Am Ochsenmarkt 1 21335 Lüneburg.

29.9. --- Heinrich-Heine-Haus Lesung. Abbas Khider liest gemeinsam mit Sudabeh Mohafez (Chamisso-Förderpreisträgerin 2006). Seit 1985 vergibt die Robert Bosch Stiftung den Adelbert-von-Chamisso-Preis an deutsch schreibende Autorinnen und Autoren nicht deutscher Muttersprache. Der Förderpreisträger 2010 Abbas Khider aus dem Irak liest aus seinem Roman „Der falsche Inder“ (Edition Nautilus) und Sudabeh Mohafez (Iran), Förderpreisträgerin 2006, aus ihrem aktuellen Roman „brennt“ (DuMont). 5-7 €. 20 Uhr. Am Ochsenmarkt 1, 21335 Lüneburg.

Mannheim

18.9. --- Alte Feuerwache Lesung. Roger Willemsen – „Die Enden der Welt“. Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaja, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn. 20 Uhr. Brückenstraße 2, 68167 Mannheim.

Marbach

21.9. --- Deutsches Literaturarchiv Marbach Lesung. Heinrich Detering & Thomas Steinfeld – „Der vollkommene Satz“. Moderation: Jan Bürger. Sprache kann verführerisch sein. Goethe und Schiller haben sich das Ausbilden eines so poetischen wie natürlichen Stils zur Lebensaufgabe gemacht. Seite an Seite mit ihren Manuskripten fragen Heinrich Detering und Thomas Steinfeld nach den Schönheiten und dem Reichtum des Deutschen und seinen sprachschöpferischen Möglichkeiten im 21. Jahrhundert. 20 Uhr. Schillerhoehe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.

23.9. --- Deutsches Literaturarchiv Marbach Workshop. Expressionismus 1960: Zur Konstituierung eines literaturgeschichtlichen Begriffs. Die Entdeckung des literarischen Expressionismus fällt in die Nachkriegszeit. Über die ästhetischen, theoretischen und pragmatischen Zusammenhänge dieser Entdeckung und die stil- und epochengeschichtlichen Dimensionen des Begriffs sprechen u.a. Alexander Nebrig, Walter Fähnders, Regine Prange und Lidia Głuchowska. In Verbindung mit der Humboldt-Universität zu Berlin. Anmeldung: forschung[at]dla-marbach.de. Schillerhoehe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.

29.8. --- Deutsches Literaturarchiv Marbach Zeitkapsel 22. Rilkes Werkstatt, geöffnet von Gunilla Eschenbach und Heike Gfrereis. Die rund hundert Briefe an seinen Verlag, die sich mit bislang unbekannten Materialien im Siegfried Unseld Archiv fanden, geben Einblick in Rilkes kaum erforschte Arbeit am Text und an dem, worin er sich materialisiert: dem Buchkörper. Im Anschluss nach einer Imbiss-Pause: Hella Sieber-Rilke im Gespräch mit Ulrich von Bülow und eine Lesung aus Rilkes Briefen an die Mutter. 19 Uhr. Schillerhoehe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.

Meckenheim

22.9. --- Buchhandlung John Lesung. Wolfgang Louis –  „Die zerbrochenen Engel“. In „Die zerbrochenen Engel“ wird von Abgründen menschlicher Gedanken und von Hintergründen menschlicher Taten erzählt. Einmal bleibt Wolfgang Louis dabei ganz nah an den Dingen, so dass es einen erschrecken kann. Manch andere Geschichte hingegen scheint der Realität unendlich weit enthoben und lässt einen amüsiert darauf blicken und aufatmen. Mit Feinsinn und Humor formt Wolfgang Louis aus den Dingen Miniaturen: Abgründig. Aberwitzig. Kurzweilig. Geschichten, die Freude an der modernen Erzählung wecken. 19.30 Uhr. Hauptstraße 98, 53340 Meckenheim.

München

2.9. --- Hugendubel Lesung. Carl von Siemens – „Kleine Herren“. Ein ehrgeiziger Student aus der deutschen Provinz kommt Ende der achtziger Jahre ans Trinity College in Oxford. Gleich zu Beginn erhält er einen wegweisenden Rat: „Wenn dich die Engländer einmal ins Herz geschlossen haben, dann bist du da drin. Betrinke dich auf jeden Fall, sonst bist du kein good sport, aber trinke immer ein Glas weniger als der Gastgeber. Schlafe niemals mit seiner Frau - es sei denn, er bittet dich darum.“. Welche Regeln und Ratschläge kleine Herren sonst noch beherzigen, erzählt Carl von Siemens in wunderbaren Anekdoten eines ungelenken Erstsemesters, der um jeden Preis versucht, englischer als die Engländer zu sein. 17 Uhr. Theatinerstraße 11, 80333 München.

10.9. --- Literaturhaus (BMW-Welt) Lesung. „Das Gesetz“ - Lesung mit John Grisham. Aus dem Amerikanischen von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter, Imke Walsh-Araya. Kooperationspartner Hugendubel, Krimifestival München, Stiftung Literaturhaus 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

10.9. --- Autoren Galerie 1 Lesung. Hans-Martin Schönherr-Mann – „Der Übermensch als Lebenskünstlerin – Nietzsche, Foucault und die Ethik“. Moderation: Gudrun Bouchard. 20.30 Uhr. Pündterplatz 6, 80803 München.

13.9. --- Lyrikkabinett Lesung. Poetry in Motion – mit Matthew „Cuban“ Hernandez (Jacksonville/USA), Moritz Neumeier (Itzehoe) und Philipp Scharri (München). Moderation: Ko Bylanzky; an den Turntables: Poetry DJ Rayl Patzak. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. 20 Uhr (Einlaß: 19.30 Uhr). Amalienstraße 83 a, 80 799 München.

14.9. --- Literaturhaus Lesung. Sofi Oksanen – „Fegefeuer“. Das international gefeierte Meisterwerk über Liebe, Verrat und Angst - vor allem vor der Gewalt der Männer. Wer Äußerstes erlebt hat, ist auch Äußerstes zu tun im Stande - das zeigt dieser vielfach ausgezeichnete und hoch spannende Roman über zwei Frauen, die sich wie zufällig begegnen und die doch eine gemeinsame Geschichte verbindet. Als Aliide Tru, eine alte Frau, die allein in einem Bauernhaus auf dem estnischen Land lebt, ein Bündel in ihrem Garten findet, das sich als junge Frau entpuppt, schluckt sie ihre Skepsis und Menschenverachtung herunter und nimmt Zara in ihr Haus auf. Zara ist auf der Flucht vor ihren Zuhältern, die sie mit brutalster Gewalt zu Willfährigkeit gezwungen haben und ihr schon dicht auf den Fersen sind. Doch Zara sucht keineswegs so zufällig Unterschlupf bei Aliide, wie diese glaubt: Aliide könnte die Schwester ihrer Großmutter sein. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

14.9. --- Lyrikkabinett Lesung. „Darkness, sunlight and a little holy spit – Dunkelheit, Sonnenlicht und ein bisschen heilige Spucke…“. Stanley Moss liest aus seinen Gedichten  (amerikanisch). Einführung und Lesung der deutschen Texte: Michael Krüger. (Übersetzungen der Gedichte von Hans Magnus Enzensberger). Hans Magnus Enzensberger liest seine deutschen Übertragungen der Gedichte. Einführung und Moderation: Michael Krüger  20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80 799 München.

14.9. --- Literaturhaus Lesung. Tom Segev – „Simon Wiesenthal. Die Biografie“. Ein Abend mit Tom Segev. Moderation: Rachel Salamander. Tom Segev erzählt das Leben des Simon Wiesenthal. Vom Tag seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen an machte Simon Wiesenthal (1908 – 2005) es sich zur Lebensaufgabe, NS-Verbrecher aufzuspüren und vor Gericht zu bringen. Fünf Jahre nach seinem Tod legt nun der bekannte Historiker und Journalist Tom Segev die erste aus Originalquellen erarbeitete Biographie dieser Jahrhundertgestalt vor, enthüllt zahlreiche bisher unbekannte Tatsachen und erzählt eindrucksvoll das Leben des „Nazi-Jägers“, der selbst auch zeitlebens ein Verfolgter blieb. Als Simon Wiesenthal im Alter von 97 Jahren in Wien starb, betrauerte die Welt einen unermüdlichen Kämpfer gegen das Böse. Hollywood verklärte ihn als Helden, gleichwohl hatte er zeit seines Lebens auch Ablehnung und Anfeindungen erfahren, viele sahen in ihm einen unversöhnlichen Störenfried. Er entfachte die Phantasie von Menschen auf der ganzen Welt, fesselte und beängstigte sie, belastete ihr Gewissen und verlieh ihnen doch einen tröstlichen Glauben an das Gute.20 Uhr. Bibliothek, Salvatorplatz 1, 80333 München.

15.9. --- Literaturhaus Buchpremiere. „Schuld“ - Lesung mit Ferdinand von Schirach. Der Erzählungsband „Verbrechen“ von Ferdinand von Schirach hat die Leser im deutschsprachigen Raum begeistert und bewegt, wie es Büchern nur ganz selten gelingt. Nun legt der als die literarische Entdeckung des Jahres 2009 gefeierte Autor und Strafverteidiger einen neuen Band Geschichten vor. Ein Mann bekommt zu Weihnachten statt Gefängnis neue Zähne. Ein Junge wird im Namen der Illuminaten fast zu Tode gefoltert. Die neun Biedermänner einer Blaskapelle zerstören das Leben eines Mädchens und keiner von ihnen muss dafür büßen Neue Fälle aus der Praxis des Strafverteidigers von Schirach die der Autor von Schirach in große Literatur verwandelt hat. Mit bohrender Intensität und in seiner unvergleichlichen lyrisch-knappen Sprache stellt er leise, aber bestimmt die Frage nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld und nach der moralischen Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns. 20 Uhr. Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

16.9. --- Literaturhaus Lesung. Michi Strausfeld – „Schiffe aus Feuer“ - Ein Fest der lateinamerikanischen Literatur mit Marcelo Birmajer (Argentinien), Ana Clavel aus (Mexiko), Antonio Ungar (Kolumbien) und Lina Meruane (Chile). Moderation: Michi Strausfeld. Lesung der deutschen Texte: Johannes Steck. Musik: Roberto Diaz (Bandoneon). Kooperationspartner: Instituto Cervantes, Stiftung Literaturhaus. Mit freundlicher Unterstützung durch die „Deutsch-Hispanische Gesellschaft e.V.“. 8-10 €. 19 Uhr, Brasserie „OskarMaria“. Salvatorplatz 1, 80333 München.

16.9. --- Schweizer Haus Lesung. Eine Spätsommernacht der Lyrik. Nachsommer der Dichter. Es lesen: Antonella Anedda, Gino Chiellino, Michèle Métail, Jean Portante, Claudio Pozzani und Christian Uetz. Moderation: Christian Döring. Musikalische Intermezzi: Stephanie Lottermoser Trio. Zu einem Empfang am Ende des Abends lädt freundlicherweise Feinkost Farnetani ein. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten bis zum Fr. 10.09. beim Schweizerischen Generalkonsulat: Tel. 28 66 20 23 oder per Mail: ulrike.sempf[at]eda.admin.ch. Eine Zusammenarbeit des Institut Français de Munich, des Istituto Italiano di Cultura, des Schweizerischen Generalkonsulats, des Schweizer Vereins München, der Stiftung pro helvetia, des Honorargeneralkonsulats von Luxemburg und der Stiftung Lyrik Kabinett. 18 Uhr. Im Schweizer Haus, Leopoldstraße 33, 80802 München.

17.9. --- Literaturhaus Lesung. Justin Cronin – „Der Übergang“. Ein Abend mit Justin Cronin,  Moderation: Margarete von Schwarzkopf. Lesung des deutschen Textes: Heio von Stetten. Die Welt, wie Sie sie kennen, wird es nicht mehr geben! Bevor sie das Mädchen von Nirgendwo wurde – das Mädchen, das plötzlich auftauchte, die Erste und Letzte und Einzige, die tausend Jahre lebte – war sie nur ein kleines Mädchen aus Iowa und hieß Amy. Amy Harper Bellafonte. Das Mädchen Amy ist gerade einmal sechs Jahre alt, als es von zwei FBI-Agenten entführt und auf ein geheimes medizinisches Versuchsgelände verschleppt wird. Man hat lange nach Amy gesucht: der optimalen Versuchsperson für ein mysteriöses Experiment, das nichts Geringeres zum Ziel hat, als Menschen unsterblich zu machen. Doch dann geht irgendetwas schief – völlig schief. Von einem Tag auf den anderen rast die Welt dem Untergang entgegen. Und nur eine kann die Menschheit vielleicht noch retten: Amy Harper Bellafonte. 20 Uhr, Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

17.9. --- Drehleier Theater Lesung. Ingrid Noll – „Ehrenwort“. Drei Generationen unter einem Dach: Student Max, die Buchhändlerin Petra, Ingenieur Harald und Willy Knobel, hochbetagt. Trautes Heim, Glück allein? Zwischen Maxiwindeln und mörderischer Eisenstange spielt diese bitterböse Kriminalkomödie. Ingrid Noll erzählt von einer Familie, die das Altern anpackt – auf unkonventionelle Art. 20 Uhr. Rosenheimer Straße 123, 81667 München.

18.9. --- Theater Drehleier Lesung. Große Jubiläumsveranstaltung der Krimi-Buchhandlung Glatteis. Don Winslow – „Tage der Toten“. Moderation: Margarete von Schwarzkopf. Lesung des deutschen Textes: Hans Jürgen Stockerl. 7 €. 21 Uhr. Rosenheimer Straße 123, 81667 München.

19.9. --- Literaturhaus „200 Jahre Oktoberfest München: Trachten- und Schützenzug“. Musik: G-Rag & die Landlergschwister. Kooperationspartner: Stiftung Literaturhaus, Brasserie „OskarMaria“. 10 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

20.9. --- Literaturhaus Lesung. „Augenblick der Ewigkeit“ - Lesung mit Bernhard Sinkel und Miro Nemec. Moderation: Heinz Dieter Sommer (Hessischer Rundfunk). Kooperationspartner: Stiftung Literaturhaus. Der Moderator ist Heinz Dieter Sommer, Musikwissenschaftler und seit 1995 Programm und Hörfunkdirektor des Hessischen Rundfunks. 20 Uhr, Saal, Salvatorplatz 1, 80333 München.

21.9. --- Literaturhaus Lesung. Alberto Manguel – „Alle Menschen lügen“. Moderation: Eberhard Falcke, Lesung des deutschen Textes: Helmut Becker. Bevilacqua rettet sich aus dem falschen Leben in Buenos Aires nach Madrid. Aber im Exil regieren statt der Zwänge der Diktatur nur Verdacht und Zwietracht. Da hilft es nichts, dass man in seinem Koffer ein mysteriöses Manuskript findet, das ein »Lob der Lüge« verspricht. Bei dessen Erscheinen erntet Bevilacqua statt Ruhm und Ehre bloß Scham und Untergang. Raffiniert stellt Alberto Manguels Roman der Lüge eine Falle. Vor Augen und Ohren des Lesers entsteht ein spannender Roman über die schmale Linie zwischen Liebe, Lüge und Verrat, eine melancholische Komödie über das wahre Falsche und das falsche Wahre: »Ein Meisterwerk«, urteilte El País. Salvatorplatz 1, 80333 München.

22.9. --- Literaturhaus Lesung. Peer Steinbrück – „Unterm Strich“. Moderation: Hans-Werner Kilz. Als die Finanzkrise ausbrach, galt Peer Steinbrück vielen Bürgern und Bürgerinnen als der Sicherheitsanker der Regierung. Inzwischen sitzt der ehemalige Finanzminister nicht mehr auf der Regierungsbank. Darüber hat er jedoch nicht verlernt, Klartext zu reden. Peer Steinbrück analysiert schonungslos die Lage und zeigt Wege aus der Krise. Seine Botschaft ist eindeutig. Egal ob es um die Stärkung unserer Wirtschaft, die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme oder die Lage der Parteien (insbesondere der SPD) geht: Eine gute Zukunft unseres Landes hängt davon ab, dass Politik und Bürger sich offen eingestehen, welche Schnitte nötig sind, statt Tabus zu pflegen und mit unhaltbaren Versprechungen von den Problemen abzulenken. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

22.9. --- Lyrikkabinett Lesung. „Aber dem Todeslos, sag’ ich, ist noch keiner entronnen“. Homer, Ilias. Kurt Steinmann präsentiert Auszüge aus seiner neuen Übersetzung des Epos. Einführung: Markus Janka. Im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Karlsgymnasiums München-Pasing hält Kurt Steinmann am Dienstag, den 21. September in der Mensa der Schule (Am Stadtpark 21) einen Vortrag zum Thema „Homers Odyssee übersetzen“. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.

23.9. --- Literaturhaus Lesung. Adolf Muschg – „Sax“. Begrüßung: Hans Beck. Moderation: Dieter Heß (BR). Rechtsanwälte, die als „Trockenwohner“in die nicht geheuere Dachwohnung ziehen, scheinen die Wiedergänger eher anzuziehen, als sie zu vertreiben. Das beginnt mit dem Freiherrn von Sax und seiner tödlichen Schädelwunde - sie ist bis heute an der erhaltenen Mumie zu besichtigen -, aber mit ihm endet es nicht, ja nicht einmal mit dem 'Gespenst des Kommunismus' und den bösen Geistern des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine Mitgift des Herrn von Sax spukt freilich durch alle Kapitel dieses Romans: die berühmteste Minnehandschrift des Mittelalters, die er als Kriegsbeute mitgehen ließ. Diese Handschrift lebt. Wer sie öffnet, wird mit Haut und Haar hineingezogen. Das gilt auch für dieses Buch. Mit Figuren wie von Fellini und einer labyrinthischen Architektur bereitet uns der Roman ein ungeheueres Leseerlebnis. Wer den Sehnsüchten, Liebesgeschichten, Plänen und Karrieren von Muschgs Figuren nachforscht und dabei die dünne Wand zwischen den Lebenden und Toten durchstößt, begegnet der Frage, die beide Seiten umtreibt: die nach dem gelebten und dem ungelebten Leben. Spannend, hoch erotisch und visionär: das Leseabenteuer einer Geisterbeschwörung. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

27.9. --- Amerikahaus Lesung. Daniel Mendelsohn – „Die Verlorenen“. Daniel Mendelsohns überwältigendes Buch über seine Suche nach dem Schicksal von sechs Mitgliedern seiner Familie, die im Holocaust umkamen – ein internationaler preisgekrönter Bestseller – erscheint nun endlich auch auf Deutsch. 20 Uhr. Karolinenplatz 3, 80333 München.

28.9. --- Literaturhaus Buchpremiere. Michael Köhlmeier – „Madalyn“. Sebastian Lukasser, Schriftsteller, kennt Madalyn seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie kann ihm Dinge anvertrauen, die ihre Eltern nicht verstehen würden. Jetzt ist sie vierzehn und erlebt ihre erste, ausweglos komplizierte Liebesgeschichte. Kompliziert, weil Moritz alles andere als ein leichter Fall ist - er wurde bei einem Einbruch erwischt und ist ein notorischer Lügner. Oder spricht er vielleicht doch die Wahrheit? Michael Köhlmeiers Roman über Madalyn und Moritz ist eine herzzerreißende Erzählung über die erste Liebe und große Gefühle. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

28.9. --- Lyrikkabinett Lesung. Wenn die bunten Fahnen klirren. Jochen Missfeldt liest aus seinen Gedichten. Einführung: Kristof Wachinger. Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in der Lyrik-Bibliothek, Amalienstrasse 83 a, statt. Der Eintritt 5-7 € (Mitglieder Lyrik Kabinett: freier Eintritt). 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.

29.9. --- Literaturhaus Lesung. Thilo Sarrazin – „Deutschland schafft sich ab“. Ein Abend mit Thilo Sarrazin. Thilo Sarrazin beschreibt mit seiner profunden Erfahrung aus Politik und Verwaltung die Folgen, die sich für Deutschlands Zukunft aus der Kombination von Geburtenrückgang, problematischer Zuwanderung und wachsender Unterschicht ergeben. Er will sich nicht damit abfinden, dass Deutschland nicht nur älter und kleiner, sondern auch dümmer und abhängiger von staatlichen Zahlungen wird. Sarrazin sieht genau hin, seine Analyse schont niemanden. Er zeigt ganz konkret, wie wir die Grundlagen unseres Wohlstands untergraben und so den sozialen Frieden und eine stabile Gesellschaft aufs Spiel setzen. Deutschland läuft Gefahr, in einen Alptraum zu schlittern. Dass das so ist, weshalb das so ist und was man dagegen tun kann, davon handelt dieses Buch. 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

30.9. --- Literaturhaus Lesung. Christa Wolf – „Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud“. Los Angeles, die Stadt der Engel: Dort verbringt die Erzählerin Anfang der Neunziger einige Monate auf Einladung des Getty Center. Ihr Forschungsobjekt sind die Briefe einer gewissen L. aus dem Nachlaß einer verstorbenen Freundin, deren Schicksal sie nachspürt – eine Frau, die aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die USA emigrierte. Sie beobachtet die amerikanische Lebensweise, taucht ein in die Vergangenheit des „New Weimar unter Palmen“, wie Los Angeles als deutschsprachige Emigrantenkolonie während des Zweiten Weltkriegs genannt wurde. Ein ums andere Mal wird sie über die Lage im wiedervereinigten Deutschland verhört: Wird der „Virus der Menschenverachtung“ in den neuen, ungewissen deutschen Zuständen wiederbelebt? 20 Uhr. Salvatorplatz 1, 80333 München.

Münster

13.9. --- GOP Varieté Lesung. Hellmuth Karaseck – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der »publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte« (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. 19.30 Uhr. Bahnhofstraße 20-22, 48143 Münster.

Nordhausen

7.9. --- Herder Gymnasium Lesung. Ketil Bjornstad – „Die Frau im Tal“. Moderation: Dr. Thomas Sparr. n seinem neuen Roman zeichnet Ketil Bjørnstad einfühlsam den Weg des jungen Pianisten Aksel Vinding aus tiefer Verzweiflung zu neuer Hoffnung. Vor der Kulisse der kargen Landschaft Nordnorwegens entfaltet der Autor eine mitreißende Geschichte voller Leidenschaft. Moderation: Dietrich Rose. Lesung des deutschen Textes: Heike Röder, Jürgen Wünsche. 19.30 Uhr. Wiedburgstraße 7/8, 9734 Nordhausen.

Offenbach am Main

16.9. --- Albert-Schweitzer-Schule Lesung. Wilhelm Schmid – „Was es heißt, Glück in der Liebe zu haben“. Vortrag und Gespräch: Was es heißt, Glück in der Liebe zu haben. 15 Uhr. Waldstraße 113, 63071 Offenbach am Main.

Oldenburg

15.9. --- Kulturzentrum PFL Lesung. Marc Thörner – Afghanistan-Code“. Eine Lesung zu der Reihe „Den Krieg beenden – der Bundeswehreinsatz in Afghanistan“. 20 Uhr. Peterstraße 3, 26121 Oldenburg.

Oranienburg

29.9. --- Orangerie Lesung. Hellmuth Karaseck – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der »publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte« (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. 19.30 Uhr. Im Schlosspark Oranienburg, 16515 Oranienburg

Potsdam

2.9. --- Wist Buchhandlung Lesung. Clemens Meyer – „Gewalten“. Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: Eine Stadt sucht ihren Mörder, Jubel beim Pferderennen, der beste Freund liegt im Hospiz. Ein Hund stirbt. Endlose Zahlenreihen fließen über einen Bildschirm in einer menschenleeren Fabrikhalle. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Roh, unheimlich und geheimnisvoll ist die Welt, durch die wir täglich gehen. Clemens Meyer entwirft Szenen von großer poetischer Kraft und verstörender Klarheit. Ein Jahr lang erkundet er Seelenlandschaften, reale Orte und imaginäre Welten. Er erzählt von Alpträumen, jubelnder Euphorie und dem Irrwitz unseres Lebens. Eintritt frei. 19 Uhr. Dortustraße 17, 14467 Potsdam.

24.9. --- HOT - Reithalle Lesung. Volker Braun – „Werktage I“. Lesung anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Wist Literaturladens. Unbekanntes, hoch Wichtiges ist zu vermelden. Volker Braun hat, beginnend im Januar 1977, bis in die Gegenwart ein Werktagebuch geführt. Dessen erster Band, teils kurze, teils längere Notate, erlaubt nicht allein den erhellenden Einblick in die Werkstatt des »lauteren, spielwütigen Autors«. Solche Mitschriften des täglichen Lebens machen erfahrbar, wie Volker Braun sich und seine Arbeit, die Kollegen und die politische Situation – in Ost und West – sieht. Und seine Beobachtungen, mal giftig, mal ironisch, Reflexionen und Erzählungen zeigen erneut die Kunst dieses Dramatikers, Lyrikers und Prosaisten: Mit jedem Satz von ihm steigert er humoristisch-traurig die Einsicht in die Verbesserungswürdigkeit und Verbesserungsnotwendigkeit unserer Lage. In diesem Lebens-, Lese- und Arbeitsbuch ist also zu erfahren, wie Volker Braun nach der Publikation der Unvollendeten Geschichte – 1975 in der DDR, 1977 in der BRD – seine Dramen zum Druck befördert und auf die Bühne bringt, wie er listig den Hinze-und Kunze-Roman zuerst in Frankfurt und dann in Halle veröffentlicht, was die im Westen so alles mit ihm anstellen, warum er 1988 das Stück Lenins Tod schreibt, und im Jahr 1989 der erste Band seiner Werkausgabe erscheint. Und so zieht er am 31. 12. 1989 eine vorläufige Summe: „nun haben wir eine biographie. aus dem widerstand und der gedrucktheit tretend, haben wir jeder eine geschichte durchlaufen, unter die ein harter strich gezogen wird. unter die alten wahrheiten, unter die alte zukunft.“. 19 Uhr. Schiffbauergasse, 14467 Potsdam.

28.9. --- Filmmuseum Buchpräsentation. Rolf Schneider – „20 x Brandenburg“. Der bekannte Schriftsteller Rolf Schneider hat in 20 Essays eine literarische Reise durch Geschichte und Gegenwart Brandenburgs unternommen. Dabei sind ihm ganz unterschiedliche Menschen und Landschaften begegnet: Vom alten Derfflinger bis Gottfried Benn, von Walther Rathenau bis Hedwig Bollhagen, von der Schorfheide bis zu den Seelower Höhen, vom Schwedter Industriekombinat bis zum idyllischen Schloss Rheinsberg.Im Gespräch mit Regisseur Andreas Dresen und Johannes Unger (rbb) stellt Rolf Schneider sein offizielles Begleitbuch zur großen Fernsehdokumentation „20 x Brandenburg“ vor. 18 Uhr. Breite Straße 1A / Marstall, 14467 Potsdam.

Prien

24.9. --- Kleiner Kursaal Lesung. Andrea Maria Schenkel – „Tannöd“. Sie nennen ihn nur noch den Mordhof, den einsam gelegenen Hof der Danners in Tannöd. Eine ganze Familie wurde in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Gemocht hat sie kaum jemand, mürrische, geizige Leute waren sie, und den ein oder anderen hat der alte Bauer wohl auch übers Ohr gehauen. Aber selbst die Kinder wurden grausam ermordet, und so geht die Angst um im Dorf, denn vom Mörder fehlt jede Spur. Diese Spur muss der Leser aufnehmen. Unheimlich wird es, weil man jeden Schritt des Mörders mit verfolgt, ihn beobachtet bei seinen alltäglichen Verrichtungen, ohne seine Identität zu kennen. Die spannende Unruhe, die einen bis zum Ende nicht verlässt, löst sich erst auf, wenn das Mosaik komplett ist. 10-12 €. Alte Rathausstraße 11, 83209 Prien.

Rostock

9.9. --- Universitätsbuchhandlung Weiland Lesung. Torben Guldberg – „Thesen über die Existenz der Liebe“. Deutscher Text: Dominic Raacke, Moderation: Ulrich Sonnenberg. Was ist die Liebe? Eine Kraft, die größer ist als der Mensch, überall und nirgends, ein allumfassendes Gefühl, wie eine Vibration im Weltall. Wir leiden, verzehren uns, fliegen zu den Sternen. Aber wer wusste je eine genaue Antwort? Guldbergs Erzähler findet keine Ruhe, bevor er nicht das Geheimnis der Liebe gelüftet hat. Rastlos treibt ihn die Frage durch fünf Jahrhunderte rund um die Welt. In Amsterdam, Berlin und New York sammelt er Liebesgeschichten: leidenschaftlich und zärtlich, zerstörerisch und rebellisch. Mit einem gigantischen Fernrohr sucht er die Liebe zu bündeln. Sein Experiment mündet in eine Katastrophe, eine Feuersbrunst vernichtet die ganze Stadt. Was ist die Liebe? Sie ist das unbeschreibliche Glück, von dem wir nie aufhören werden zu erzählen. Ein Roman von bewegender Schönheit. 20.30 Uhr. Kröpelinerstraße 80, 18055 Rostock.

12.9. --- Literaturhaus Lesung. Dr. Steffen Prignitz – „Warnemünde. Eine maritime Geschichte“. Tag des offenen Denkmals im Peter-Weiss-Haus, ehemals Haus der Freundschaft. Buchpräsentation mit dem Autor Dr. Steffen Prignitz. 1960 kam das erste Kreuzfahrtschiff, die „Völkerfreundschaft“, nach Rostock. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kreuzschifffahrt in Rostock stellt Dr. Steffen Prignitz  sein Buch „Warnemünde. Eine maritime Geschichte“ am Tag des offenen Denkmals im ehemaligen Haus der Freundschaft – jetzt „Peter-Weiss-Haus“ – vor. 14 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

16.-17.9. --- Literaturhaus Ein dänisch-deutsches Literatur- und Musikfestival. Kopenhagen / Dänemark und Rostock: Ton & Träume. Die uns verbindende Ostsee ist der Schauplatz des Über-Setzens zwischen Dänemark und Deutschland. Das Festival „Ton & Träume“ ist ein Experiment zur Überwindung der Sprachgrenzen. Intonation, Klang, Rhythmus, Lautstärke und Dramaturgie bestimmen sowohl die Wirkung der Musik als auch die der Literatur; wobei die Musik allerorts „verstanden“ wird, die Sprachen hingegen erst mit der Übersetzung länderübergreifenden Dialog ermöglichen. Das Experiment geht auf, wenn die Musik die „in Szene“ über-setzte Literatur trägt. Das Festival versucht so eine Verbindung zwischen individuellem Textverständnis und akustischer Erfahrungswelt herzustellen und dem Hörer dadurch die Möglichkeit zu geben, Literatur in ihrer Originalsprache kennen und verstehen zu lernen. Renommierte Künstler und Nachwuchstalente aus Dänemark und Deutschland, die ihren künstlerischen Ausdruck sowohl in der Musik als auch in der Literatur finden und auf verschiedene Weise den Dialog und das Über-Setzen zwischen den Künsten und Sprachen erlebbar machen, stellen sich dem intermedialen Experiment und präsentieren ihre Kompositionen mit Musik und Literatur in Kopenhagen und Rostock. Pro Tag 4-6 €. Beginn jeweils 19 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

16.9. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Don Winslow – „Tage der Toten“. Lesung des deutschen Textes: Oliver Mommsen. Mit großem Tatendrang hat sich der US-Drogenfahnder Art Keller daran gemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen – mit Erfolg. So viel Erfolg, dass die Drogendepots reihenweise auffliegen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffnen. 6-7,50 €. 20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055 Rostock.

23.9. --- Universitätsbuchhandlung Weiland Lesung. Sven Felix Kellerhoff – „Die Stasi und der Westen“. Karl-Heinz Kurras ist nur die Spitze des Eisbergs: Wie die Bundesrepublik unterwandert wurde. Ein eher zufälliger Aktenfund aus dem Frühjahr 2009 zeigt: Die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte birgt noch viele Geheimnisse. Ein Buch über die verschwiegenen Ostspitzel im Westen, einen verhängnis-vollen Todesschuss und den stillen Krieg der DDR gegen die Bonner Republik. 20.15 Uhr. Kröpeliner Straße 80, 18055 Rostock.

29.9. --- Literaturhaus Lesung  Gespräch. Marianne Beese – „Arten, sich verloren zu gehen“. Der neue Gedichtband von Marianne Beese ist eine Suche nach der „Symbolsprache/ dieses Jahrhunderts“. Zahlreiche Orte Europas erscheinen wie in der chaotischen Dia-Show des Bewusstseinsstroms. Das lyrische Subjekt, zwischen „Moderne und Posthistorie“, hält die aufscheinenden Bilder fest und nähert sich ihnen kontemplativ. Dabei werden Orte in Italien, Frankreich und anderswo – auch in Mecklenburg – wie Metaphern entziffert; und immer geschieht die sinnlich-besinnliche Betrachtung tastend, fragend, zweifelnd. 19.30 Uhr. Doberaner Straße 21, 18057 Rostock.

Schleswig

23.9. --- Gemeinschaftsschule A. P. Mller Skolen Lesung. Judith Hermann – „Alice“. Literaturfestival literaturfest.nu. „Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.“ Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt. Die Autorin von »Sommerhaus, später« und „Nichts als Gespenster“ schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit. 19.30 Uhr. Kaserne auf der Freiheit, 24837 Schleswig.

Schwäbisch Hall

9.9. --- Comburg Lesung. Felicitas Hoppe„Der beste Platz der Welt“. Zum Auftakt von „Literatur live Schwäbisch Hall“ liest die Autorin am 9. September auf der Comburg. Sie ist die diesjährige Trägerin des Comburg-Stipendiums. (Preisverleihung am 15.9. im Rathaus um 18 Uhr). 19.30 Uhr. Kaisersaal, Comburg 5, 74523 Schwäbisch Hall.

15.9. --- Rathaus Preisverleihung an Felicitas Hoppe. 18 Uhr. Am Markt 6, 74523 Schwäbisch Hall.

Schwedt

4.9. --- Uckermärkische Bühnen Schwedt Buchpräsentation & Lesung. Rolf Schneider – „20xBrandenburg“ - Buchpräsentation mit Rolf Schneider am Brandenburgtag in Schwedt/Oder. Zum 20. Geburtstag ihres Landes schenkt der rbb den Brandenburgern eine einzigartige 20-teilige Fernsehdokumentation. Im gleichnamigen Begleitbuch unternimmt der bekannte Schriftsteller Rolf Schneider in 20 Essays eine literarische Reise durch diesen faszinierenden Landstrich. 14  und um 16 Uhr. Berliner Strasse 46-48, 16303 Schwedt/Oder.

Speyer

17.9. --- Osiandersche Buchhandlung Vortrag & Buchvorstellung. Wilhelm Schmid – „Die Liebe neu erfinden“. Vortrag und Buchvorstellung Die Liebe neu erfinden. Von der Lebenskunst im Umgang mit Anderen. 4-8 €.  20 Uhr. Wormser Straße 2, 67346 Speyer.

Stuttgart

10.9 --- Wilhelmspalais Lesung. Volker Demuth – „Lapidarium“. Gesprächspartner: Joachim Kalka. 6. Stuttgarter Lyriknacht im Wilhelmspalais. In seinem neuen Gedichtband "Lapidarium" erkundet Volker Demuth die poetische und existenzielle Tragweite des »langen Gedichts« für die Gegenwart. Gesprächspartner ist der Stuttgarter Autor und Übersetzer Joachim Kalka. Bereits um 19 Uhr lesen auf Einladung des Schriftstellerhauses Nadja Küchenmeister und Thilo Krause, begleitet von Ulrich Schlumberger am Akkordeon. Um 22 Uhr präsentieren Nico Bleutge, Claudia Gabler und Klaus F. Schneider neue Gedichte, eingeleitet von ihrer liebsten Musik und umgeben von ihren Lieblingsbüchern. 5-10 € inkl. ein Freigetränk. 20.30 Uhr. Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart.

13.9. --- Literaturhaus Ausstellungseröffnung und Gespräch. Friederike Groß, Hanns Zischler – „Aus der Nachwelt“. Gesprächspartner: Andreas Platthaus. Der Comic „Aus der Nachwelt“ (Alpheus Verlag), der im Literaturhaus bis Ende November als Ausstellung zu sehen ist, ist ein Gemeinschaftswerk von Friederike Groß (Grafik) und Hanns Zischler (Text): Yorba, Winter 1971. Um den Maler Leonid Kusmin ist es schon lange still geworden. Eines Morgens wacht er in seinem Atelier auf und erfährt zu seinem Schrecken, dass er nach seinem Tod berühmt sein wird. Eine nicht ganz geheure Geschichte nimmt ihren Lauf ...Vor der Ausstellung unterhalten sich Friederike Groß und Hanns Zischler mit Andreas Platthaus (FAZ) über die Schwierigkeit und den Genuss, Comics zu lesen, über die abenteuerlichen Wege, Abwege und Seitensprünge der Literatur, die von Comic und Graphic Novel erschlossen werden. Friederike Groß ist freischaffende Künstlerin und Karikaturistin in Stuttgart. Hanns Zischler lebt und arbeitet als Schauspieler und Publizist in Berlin. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

14.9. --- Literaturhaus Lesung. Philipp Meyer – „Rost“. Deutsche Passagen: Tom Schilling. Moderation: Frank Heibert. „Ich bin von dem Buch total begeistert. Philipp Meyer verdient dafür den Pulitzer-Preis.“ schreibt Patricia Cornwell über das Romandebüt „Rost“: Isaac hat einen Traum. Er will weg, raus aus dem Provinzkaff, in dem er nach dem Selbstmord der Mutter mit seinem kranken, tyrannischen Vater lebt. Doch als er und sein bester Freund, der impulsive Poe, sich endlich aufmachen, begeht der hochsensible Isaac in Notwehr einen Mord, und Poe wird an seiner Stelle verhaftet. Isaac bricht derweil nach Kalifornien auf. Und begibt sich auf einen Weg, der ihn immer dramatischer in die Enge führt. „Rost“ ist ein amerikanisches Sittengemälde und das zeitlose Porträt von Menschen, die verunsichert in den Trümmern ihrer Hoffnungen leben. Es moderiert der Übersetzer des Romans Frank Heibert, die deutschen Passagen liest der Filmschauspieler Tom Schilling. In Zusammenarbeit mit dem DAZ Stuttgart. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

15.9. --- Literaturhaus Lesung. Ingo Schulze – „Orangen und Engel“. Reihe „RadioArt Literaturhaus“. Moderation: Uwe Kossack.  Schon bevor Ingo Schulze 2007 für ein Jahr mit seiner Familie in die Villa Massimo nach Rom zog, finden sich italienische Spuren in seinen Büchern. Die neun Erzählungen aus „Orangen und Engel“ sind nun alle Italien gewidmet und betrachten vor dem Hintergrund mythischer Landschaften und antiker Ruinen alltäglich-unalltägliche Erlebnisse: Sei es die AS-Roma-Hose, die für eine bessere Behandlung im Krankenhaus sorgt, sei es ein in Liebe zum Erzähler geratener Oktopus, ein rumänischer Gelegenheitsarbeiter vor dem Supermarkt, der wie in tausendundeiner Nacht fabuliert und doch zum Richter für den Erzähler wird, oder der gegen das Vergessen kämpfende Signor Candy Man, den die Liebe zu einer Frau einst in den Osten geführt hatte. Italienische Skizzen sind auch die im Buch enthaltenen Fotografien von Matthias Hoch, der 2003 Stipendiat der Villa Massimo war.In Zusammenarbeit mit SWR 2. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

16.9. --- Rathaus Stuttgart Lesung. Ayse Kulin – „Der schmale Pfad“. Ayse Kulin ist mit ihrem Roman zu Gast. Moderation Sabine Adatepe. Die Journalistin Nevra Tuna steckt in einer tiefen privaten und beruflichen Krise. Um ihre Karriere zu retten, möchte sie ein Interview mit der inhaftierten kurdischen Politikerin Zelha Bora führen. Nevra vermutet, dass es sich bei ihr um die beste Freundin aus Kindertagen handelt. Ayse Kulin, geboren 1941 in Istanbul, wurde einige Male als „Autorin des Jahres“ ausgezeichnet, viele ihrer Erzählungen und Romane wurden verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und dem Deutsch-Türkischen Forum, 4-8 €. 20 Uhr. Großer Sitzungssaal, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart.

20.9. --- Literaturhaus Lesung. Wolfgang Dauner, Wolfgang Schorlau – Das brennende Klavier“. Moderation: Wolfgang Niess. Reihe „Autor im Gespräch“. Wolfgang Schorlaus Biografie erscheint anlässlich von Dauners 75. Geburtstag, der ab sofort stadtauf, stadtab gefeiert wird (www.dauner-around.com). Der Pianist, Trompeter und Komponist Wolfgang Dauner gilt heute als einer der ganz Großen des europäischen Jazz. Als Pflegekind und gelernter Maschinenbauer aus Stuttgart hatte Dauner sich den Rhythmus des Jazz in der Nachkriegszeit autodidaktisch in den Klubs der amerikanischen Soldaten angeeignet. In den sechziger Jahren gerieten seine Konzerte oft zu Happenings – daher »Das brennende Klavier«. Als einer der ersten Musiker verwendete er den Synthesizer und war Mitbegründer des United Jazz and Rock Ensemble. Heute wirkt Dauner als Mitglied der Jury am renommierten Lincoln Center in New York. Immer noch überschreiten seine Konzerte die Grenzen zwischen Klassik, Jazz und Rock. Vier Partner für Buch und Literatur: Literaturhaus, Stadtbücherei, SWR, VHS. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'dauner-around , around dauner', konzipiert von Randi Bubat. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

23.9. --- Literaturhaus Lesung. María Negroni, Ulf Stolterfoht Reihe „Argentinien“ 1. Moderation: Joachim Kalka. RAYUELA: STUTTGART-BAHÍA BLANCA. Von Anfang September bis Oktober ist die argentinische Autorin María Negroni als Stadtschreiberin Gast des Literaturhauses. Am Abend liest sie aus den ersten Einträgen ihres Stuttgart-Tagebuchs und gibt Einblicke in ihr literarisches Werk. María Negroni, die seit 1985 zwischen Buenos Aires und Manhattan pendelt, ist bekannt für ihre Dichtung (zuletzt „La Boca del Infierno“, 2010), ihre Essays („Galería fantástica“, 2009) sowie für Ihren Roman „La Anunciación“, 2007. Der Stuttgarter (in Berlin wohnende) Lyriker Ulf Stolterfoht liest seinerseits aus dem-Tagebuch, das er als Stadtschreiber in der argentinischen Hafenstadt Bahía Blanca verfasste. Das Projekt „Rayuela“ ist eine Kooperation zwischen COFRA, dem Organisationskomitee für den Ehrengastauftritt Argentiniens auf der Frankfurter Buchmesse 2010, sowie literaturhaus.net, dem Goethe-Institut und Litrix.de, mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und mit ARTE als Medienpartner. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

27.9. --- Literaturhaus Lesung. Barbara Honigmann, José F.A. Oliver, Ulf Stolterfoht, Kai Weyand. „Unverhofftes Wiedersehen!“ – Eine Hommage an Johann Peter Hebel. Moderation: Wibke Gerking Anlässlich des 250. Geburtstages von Johann Peter Hebel haben sich zeitgenössische Autoren auf ein „unverhofftes Wiedersehen“ mit Hebel eingelassen und neue „Kalendergeschichten“ in Lyrik und Prosa geschrieben. Zwischen Wirtshäusern und Ehebetten, Amsterdamer Grachten und morgenländischen Provinzen, Schwarzwald und weiter Welt beschwören sie den Kosmos von Hebels Werk herauf. Vier von ihnen – Barbara Honigmann, José F.A: Oliver, Ulf Stolterfoht und Kai Weyand – sind im Literaturhaus zu Gast. Versammelt sind alle Texte in der Anthologie „Unverhofftes Wiedersehen“ Eine Hommage an Johann Peter Hebel. Die Veranstaltung ist Teil des Literatursommers der Baden-Württemberg Stiftung, der landesweit unter dem Motto Johann Peter Hebel. Theologie, Humanismus, Sprachzauber stattfindet. In Zusammenarbeit mit der Baden-Württemberg Stiftung, dem Literaturbüro Freiburg und SWR2. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

28.9. --- Literaturhaus Lesung. María Cecilia Barbetta – „Argentinien“2 Essay und Gespräch. Moderation: Tim Schleider. „Gast der Essayreihe „Betrifft:“ ist die Autorin María Cecilia Barbetta, von der zuletzt das Aufsehen erregende Romandebüt „Änderungsschneiderei Los Milagros“ erschien. Ihr Originalbeitrag beschäftigt sich mit der argentinischen memoria: »Wer die Pressemeldungen und Ansprachen im Vorfeld der diesjährigen Frankfurter Buchmesse verfolgt, erfährt, dass im Gastland Argentinien – und seitdem das Ehepaar Kirchner an der Macht ist – verstärkt Erinnerungskultur betrieben wird. Gemeint ist die Aufarbeitung der letzten Militärdiktatur bzw. die Auseinandersetzung mit den in den Jahren 1976 bis 1983 begangenen Menschenrechtsverletzungen. Circa ein Drittel der in Frankfurt vorzustellenden Titel haben das zum Thema.« María Cecilia Barbetta wurde 1972 in Buenos Aires geboren, wo sie Deutsch als Fremdsprache studierte. Mit einem DAAD-Stipendium kam sie 1996 nach Berlin und blieb. Seit 2005 ist sie freie Autorin und schreibt auf Deutsch. Der Essay wird in der Stuttgarter Zeitung abgedruckt und noch am Abend an alle Besucher verteilt. In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Zeitung. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

30.9. --- Literaturhaus Lesung. Fritz J. Raddatz – „Tagebücher 1981-2001“. Moderation: Tilman Krause. Von Rudolf Augstein bis Marion Dönhoff, von Günter Grass bis Hans Magnus Enzensberger zeigen die Tagebücher von Fritz J. Raddatz die deutschen Intellektuellen, ja überhaupt die ganze bundesrepublikanische Gesellschaft: wahrgenommen mit dem Sensorium eines Hochempfindsamen, subjektiv und treffend, anteilnehmend, scharfzüngig. Fritz J. Raddatz ist, bei aller Geselligkeit, immer bestimmt von einer klaren Empfindung der Unzugehörigkeit. Sie ist auch die Entstehensbedingung dieser Aufzeichnungen, die von Raddatz’ letzten Jahren als Feuilletonchef der ZEIT bis zum Beginn des neuen Jahrhunderts reichen und im Fall der Mauer, in der deutschen Wiedervereinigung, ihren kontroversenreichen Mittelpunkt haben. 4,50-9 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.

Suhl

11.9. --- Autohaus Erhardt AG (Industriedenkmal) Lesung. Christoph Hein – „Landnahme“. Im Rahmen von „PROVINZSCHREI - 10. Thüringer Kunst- und Literatursommer“. Lesung aus „Landnahme“ und „Frau Paula Trousseau“. 17 Uhr. Auenstraße 3-5, 98529 Suhl.

Travemünde

3.9. --- Maritim ClubHotel Lesung. Hellmuth Karaseck – „Ihr tausendfaches Weh und Ach“. Leicht und doch mit chaplineskem Ernst erzählt Karasek, wie Männer versuchen, zu lieben und zu flüchten, zu erobern und zu vergessen. Der »publizistische Turbokarpfen im Teich der grauen Hechte« (Gerhard Stadelmaier) berichtet von glücklichen und schmerzlichen Selbstversuchen und von Ausflügen in das unbekannte Land der Frauen. 20 Uhr. An der Waldkapelle 26, 23669 Timmendorfer Strand.

Tübingen

16.9. --- Museum Buchpremiere. Asfa-Wossen Asserate – „Draußen nur Kännchen“. Lesung und Gespräch mit Prinz Asfa-Wossen Asserate. Wie ein äthiopischer Prinz lernte, sich mit deutschem Filterkaffee zu arrangieren. Asfa-Wossen Asserate zeichnet ein Porträt seiner deutschen Wahlheimat, ihrer Bewohner und ihrer Eigenheiten – ganz persönlich und aus vielen überraschenden Blickwinkeln, in unterhaltsamen Anekdoten und Ausflügen in die Geschichte. Seine Sichtweise ist keineswegs unkritisch, aber immer wohlwollend. Mit Nachsicht blickt er auf unsere Schwächen, stolz unterstreicht er Stärken, und aus jeder Zeile spricht seine Zuneigung zu diesem Land, das er in der Zeit seines Exils kennen und schätzen gelernt hat. »Draußen nur Kännchen« ist eine Hommage an Deutschland aus der Sicht eines »Zugereisten«, der hier Wurzeln geschlagen hat. 4-8 €. 19 Uhr. Obere Säle, Wilhelmstraße 3, 72070 Tübingen.

21.9. --- Osiandersche Buchhandlung Lesung & Gespräch. Lesung und Gespräch mit Heike Groos Heike Groos – „Das ist euer Krieg“. In Afghanistan und anderen Krisengebieten riskieren unsere Soldaten Tag für Tag ihr Leben. Wieder heimgekehrt treffen sie mit ihren Erlebnissen oft auf Desinteresse, Unverständnis und sogar offene Ablehnung. Jetzt endlich melden sie sich zu Wort und haben der Bundeswehrärztin Heike Groos ihre Geschichten erzählt. Erstmals, direkt und ungefiltert, berichten sie von dem, was sie nicht mehr loslässt: von Bildern des Krieges, die sie nicht vergessen und vom Leben nach dem Einsatz, in das viele nicht mehr zurückfinden können. Die Erlebnisberichte und Briefe sind einzigartig in ihrer Ausdrucksstärke und Intensität, sie rütteln wach und entwickeln einen Sog, der uns zur Auseinandersetzung zwingt. Wer sie gelesen hat, spricht und denkt anders über unsere Beteiligung an internationalen Kriegseinsätzen. 4-8 €. 20 Uhr. Wilhelmstraße 12, 72074 Tübingen.

Verden

26.9. --- Stadthalle Lesung. Gerhard Henschel – „Liebesroman“. Verrückt vor Liebe: der furiose Abschluss der Martin-Schlosser-Trilogie. „Es fließt im Buch die Zeit von damals vorbei, als wäre sie nur einen Wimpernschlag entfernt. Großes Ding!“ So urteilte das Bonner Stadtblatt Schnüss über den Jugendroman. Im Liebesroman wächst der Erzähler Martin Schlosser nun über sich hinaus und sorgt damit für den Höhepunkt der ihm gewidmeten Trilogie. 17 Uhr. Holzmarkt 13, 27283 Verden.

Wachtberg-Adendorf

26.9. --- Drehwerk 1719 Lesung. Wolfgang Louis liest aus seinem Erzählband „Die zerbrochenen Engel“. In „Die zerbrochenen Engel“ wird von Abgründen menschlicher Gedanken und von Hintergründen menschlicher Taten erzählt. Einmal bleibt Wolfgang Louis dabei ganz nah an den Dingen, so dass es einen erschrecken kann. Manch andere Geschichte hingegen scheint der Realität unendlich weit enthoben und lässt einen amüsiert darauf blicken und aufatmen. Mit Feinsinn und Humor formt Wolfgang Louis aus den Dingen Miniaturen: Abgründig. Aberwitzig. Kurzweilig. Geschichten, die Freude an der modernen Erzählung wecken. 19 Uhr. Töpferstraße 17-19 , 53343 Wachtberg-Adendorf.

Waltrop

28.9. --- Rathaus Lesung. Hans Otto Bräutigamm – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-Berlin“. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung legt der langjährige Leiter der Ständigen Vertretung seine Memoiren vor. Fast sein ganzes Berufsleben stand im Zeichen der deutschen Teilung. Höhepunkt der Laufbahn Hans Otto Bräutigams war die Leitung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, die er von 1982 bis 1989 innehatte. Seine sehr persönlichen Erinnerungen spiegeln ein schwieriges Kapitel deutscher Zeitgeschichte.11 Uhr. Münsterstraße 1, 45731 Waltrop.

Weimar

12.9. --- Eckermann-Buchhandlung Lesung. Volker Braun – „Werktage“. Unbekanntes, hoch Wichtiges ist zu vermelden. Volker Braun hat, beginnend im Januar 1977, bis in die Gegenwart ein Werktagebuch geführt. Dessen erster Band, teils kurze, teils längere Notate, erlaubt nicht allein den erhellenden Einblick in die Werkstatt des »lauteren, spielwütigen Autors«. Solche Mitschriften des täglichen Lebens machen erfahrbar, wie Volker Braun sich und seine Arbeit, die Kollegen und die politische Situation – in Ost und West – sieht. Und seine Beobachtungen, mal giftig, mal ironisch, Reflexionen und Erzählungen zeigen erneut die Kunst dieses Dramatikers, Lyrikers und Prosaisten: Mit jedem Satz von ihm steigert er humoristisch-traurig die Einsicht in die Verbesserungswürdigkeit und Verbesserungsnotwendigkeit unserer Lage. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Café Gedanken frei“. 11 Uhr. Marktstraße 2, 99423 Weimar.

Wetzlar

20.9 --- Stadthaus am Dom Lesung. Angela Steidele – „Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens“. Adele Schopenhauer – Schriftstellerin, Künstlerin, die Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer – und die „Rheingräfin“ Sibylle Mertens-Schaaffhausen verband eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen. Seit 1828 waren sie ein Paar: »am besten vergleichst Du uns ein paar Leuten, die sich spät finden und dann einander heiraten. Stürbe sie – so spräng ich jetzt in den Rhein, denn ich könnte nicht ohne sie bestehen«, schrieb Adele ihrer Freundin Ottilie von Goethe. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Domplatz 15, 35578 Wetzlar.

Wiesbaden

Rathaus Lesung. David Grossman – „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“. Vorgestellt von Jochanan Shelliem (ARD). In dem als sein epochales Hauptwerk bezeichneten Roman „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ erzählt David Grossman von dem verzweifelten Versuch einer Frau, sich und ihr Familienleben vor der harten und gewalttätigen Realität zu schützen, und verwebt ihre Erlebnisse auf der Reise durch Israel mit ihren Erinnerungen und den politischen Ereignissen. Auf eindrückliche Weise zeigt er dabei, wie das Schicksal der Menschen in Israel unauflöslich mit Politik und Krieg verbunden ist. Zu der Lesung wird der bekannte Journalist Jochanan Shelliem (ARD) den Roman vorstellen und diverse Aspekte diskutieren. Eintritt frei. Raum 22, Schlossplatz 6, 65183 Wiesbaden.

Wilhelmshaven

10.9. --- Buchhandlung Prien Lesung. Oliver Uschmann – „Feindesland“. Ist es nicht angenehm, wenn man einfach Schutzgeld zahlt und nicht mehr vor der Haustür zusammengeschlagen wird? Ist es nicht praktisch, wenn die Regierung unsere Lebensgewohnheiten auf BürgerVZ öffentlich macht? Ist es nicht schön, wenn es im Büro statt Festgehalt eine Carrera-Bahn gibt? Ist es kein Grund zur Freude, wenn man in dieser Welt Vater wird? Der härteste »Hartmut und ich«-Roman seit Beginn der Kultserie: Der Philosoph und der Packer aus dem Ruhrpott gehen dahin, wo längst keine Gefangenen mehr gemacht werden – nach Berlin. Eine Achterbahnfahrt durch den Wahnsinn unserer Republik und die Herzen von Männern, die zur Rettung ihrer Liebe plötzlich echte Gefechtstürme bauen müssen. „Schlimm, wie wahr dieses Buch ist. Schön, wie zuversichtlich mich die Tatsache macht, dass es geschrieben wurde!“ Bela B. Felsenheimer. 21 Uhr. Preußenstraße 46 b, 26388 Wilhelmshaven.

Wurzen

7.9. --- ChiliEventbar Lesung. Angela Elis – „Mein Traum ist länger als die Nacht“. Er hat das Wissen, sie ist die treibende Kraft. Wenn er verzweifelt, drängt sie vorwärts: Bertha Benz. Die erste Frau der Welt, die sich wagemutig in einen neu entwickelten, pferdelosen Straßenwagen setzt und losfährt. Angela Elis erzählt die Lebensgeschichte der beiden Autopioniere: lebendig, klug und unterhaltsam. Die erste Begegnung mit Carl Benz verändert ihr Leben. Bertha Ringer verlässt ihr gutbürgerliches Elternhaus und tauscht es gegen ein beschwerliches Leben auf dem Fabrikgelände. Ihr gesamtes Erbe gibt sie ihm, damit er seine Lebensträume verwirklichen kann. Waren es auch ihre? Die Biographie von Bertha und Carl Benz ist eine außerordentliche deutsche Geschichte, die in den Revolutionsjahren des 19. Jahrhunderts beginnt, von den Errungenschaften der Industrialisierung und der Beschleunigung des Lebens erzählt und im Zweiten Weltkrieg tragisch endet. Aber mehr noch ist es die Geschichte einer Liebe, in der Träume stärker sind als die Realität und deshalb alle Nächte des Zweifels überdauern. 19 Uhr. Dresdner Straße 40, 04808 Wurzen. (kum)


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