5.3. --- Bibliothek Performance-Tour & öffentliche Diskussion. Roger Strub – „Waches Auge“. „Bei den Recherchen zu meinem dritten Buch der Lena Bellmann-Reihe „Wachendes Auge“ bin ich auf zahlreiche irritierende Gerichtsurteile und fatale psychiatrische Gutachten gestossen. Das hat meine Geschichte beeinflusst. Die ernüchternden Erkenntnisse haben mich aber auch dazu bewogen, etwas zu unternehmen und mit Hilfe des Buches, meiner Website und der Tournee einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über die lahme Justiz zu leisten.“ Die lahme Justiz ist denn auch zentrales Thema der spannenden Performance, mit der Roger Strub und Lena Bellmann ab September 2009/2010 in der Schweiz und Deutschland auf Tournee sind. 20 Uhr. Gemeindeplatz 2, 8355 Aadorf.
10.3. --- Wirz Thalia Bücher Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. 20 Uhr. Hintere Vorstadt 18, 5000 Aarau.
11.3. --- Stadtbibliothek Lesung. Isabelle Stamm – „Schonzeit“. 20 Uhr. Graben 15, 5001 Aarau.
16.3. --- Hotel Sandi Lesung. Peter Bichsel – „Kolumnen, Kolumnen“. 25 CHF inkl. Frühstücksbuffet. 9.30 Uhr. Bahnhofstrasse 47, 7310 Bad Ragaz.
16.3. --- Thalia Bücher Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. Über Castingshows, die Motive und Schicksale der Kandidaten, Schreiben und Ehrgeiz, Freundschaft und Verrat – und die tückischen Zufälle des Lebens. Die bekannte Schriftstellerin Mimosa Mein tritt nach Jahren der Zurückgezogenheit als Jurorin der TV-Sendung „Die Schweiz sucht den Schreib-Star“ wieder vor die Öffentlichkeit – als skandalumwitterte Hasbeen kenne sie ja bestens die Stärken und Schwächen der Wannabes, argumentiert der Fernsehredakteur. Sie wird mit den Lebensgeschichten von Menschen konfrontiert, die buchstäblich alles riskieren, um berühmt zu werden. Und Mimosa riskiert fast alles, um ihnen dabei zu helfen. Vor allem, als ein Text sie seltsam vertraut an einen Mann erinnert, der vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwand. 20 Uhr. Freie Strasse 32, 4001 Basel.
23.3. --- Literaturhaus Lesung. Urs Widmer – „Herr Adamson“. Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit –, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. 19 Uhr. Barfüssergasse 3, 4001 Basel.
23.3. --- Allgemeine Lesegesellschaft Lesung. Hermann Hesse – „Liebes Herz! Briefwechsel mit seiner zweiten Frau Ruth“. Die junge Basler Sängerin Ruth Wenger inspirierte Hermann Hesse nicht nur zu einigen seiner schönsten Gedichte, Erzählungen und Märchen. Aus der etwa sieben Jahre andauernden - überwiegend als Fernliebe gelebten - Beziehung ging auch eine umfangreiche Korrespondenz hervor. Die Schauspielerin Cornelia Bernoulli stellt diesen weniger bekannten Lebensabschnitt Hermann Hesses mit seiner zweiten Frau Ruth vor. Sie liest zusammen mit ihrem Kollegen Hubert Mulzer eine Auswahl aus dem anrührenden Briefwechsel und Auszüge aus Hesses Werken. Hubert Mulzer spielt dazwischen Klaviermusik von Mozart, den Hermann und Ruth Hesse gleichermassen schätzten. 19 Uhr. Münsterplatz 8, 4001 Basel.
31.3. --- Literaturhaus Lesung. Stephan Thome – „Grenzgang“. Alle sieben Jahre steht Bergenstadt kopf: Man feiert Grenzgang, das traditionelle dreitägige Volksfest, und dabei werden nicht nur die Gemeindegrenzen abgeschritten. Auch abends im Festzelt wird ausprobiert, wie weit man gehen kann. Alle sind dabei, nur zwei stehen am Rand: Thomas Weidmann und Kerstin Werner. Er ist nach gescheiterter Uni-Karriere als Lehrer ans Gymnasium Bergenstadt zurückgekehrt. Sie versorgt nach gescheiterter Ehe ihre demenzkranke Mutter und hat Ärger mit ihrem pubertierenden Sohn. Vor sieben Jahren beim letzten Grenzgang sind sich die beiden schon einmal begegnet, und damals ist etwas passiert, woran sich die beiden auch noch bei diesem Fest nur mit gemischten Gefühlen erinnern. „Grenzgang“ ist das furiose Debüt eines jungen Autors, der von Anfang an aufs Ganze geht: Spannungsreich und voller überraschender Wendungen erzählt Stephan Thome von der Jagd nach dem Glück, die seine Figuren aus Berlin und Köln in die hessische Provinz und von dort in einen Swinger- Club an der Frankfurter Peripherie führt. Schnell wird klar, wie leicht vermeintliche Sicherheiten abhanden kommen können und wie dünn das Eis ist, auf dem Lebensentwürfe gründen – und dass es trotzdem keine Alternative zum Kampf um das eigene Glück gibt. 19 Uhr. Barfüßergasse 3, 4001 Basel.
3.3. --- ONO Lesesessel. Literatur im Keller. Eine monatliche Plattform, die allen Schreibenden die Gelegenheit bietet, ihre Texte zu präsentieren. Wer lesen möchte, meldet sich auf info@onobern.ch an und erhält von uns eine Rückmeldung. Jede Form und Gattung ist willkommen. Immer am ersten Mittwoch des Monats sind Lesende und Zuhörende eingeladen, dem Lesesessel beizuwohnen! 10-15 CHF. 20 Uhr. Kramgasse 6, 3011 Bern.
3.3. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. 20 Uhr. Spitalgasse 47/51, 3001 Bern.
5.3. --- raum am Breitenrainplatz Lesung. Esther Spinner – „Lamento“. 20 Uhr. Militärstrasse 60, 3014 Bern.
17.3. --- Universität, Audimax. Lesung. Roger de Weck – „Nach der Krise - Gibt es einen anderen Kapitalismus?“ Die Krise ist allgegenwärtig: eine Krise der Finanz, der Wirtschaft, der Politik – und des Vertrauens. Über eine neue Kultur der Verantwortung spricht Roger de Weck mit Johann N. Schneider-Ammann, Unternehmer und Nationalrat FDP. Das Versagen des Wirtschaftssystems, das unser Leben prägt, hat zu einer Wertekrise geführt. Der Ökonom und ehemalige Zeit-Chefredakteur Roger de Weck erklärt die Ursachen. Er zeigt, wie sich der Kapitalismus von Grund auf erneuern muss: wider das schnelle Geld und das „Diktat der kurzen Frist“, das uns alle in Hektik stürzt. Er skizziert einen Markt, auf dem ökologische und soziale Ziele so viel gelten wie das Gewinnziel. Ein System, das den Eigennutz sehr wohl nutzt, aber eingrenzt. Ein privates Eigentum, das verpflichtet. Seine Analysen bieten etwas Besonderes: Orientierung inmitten einer großen Unordnung. 19.30 Uhr. Hochschulstrasse 4, 3012 Bern.
19.3. --- Nationalbibliothek Lesung. Matthias Zschokke – „Auf Reisen“. 20 Uhr. Hallwylstrasse 15, 3003 Bern.
21.3. --- Berner Puppen Theater Aus der Reihe Genie & Wahn. Friedrich Glauser 1896-1938. Der erste deutschsprachige Autor, der den Kriminalroman salonfähig gemacht hat! 17 Uhr. Gerechtigkeitsgasse 31, 3011 Bern.
22.3. --- Hotel National Lesung. Martin Koch – „Der Koch“. Weltweite Finanzkrise, Bürgerkrieg in Sri Lanka und eine Firma, die in aller Verschwiegenheit boomt: „Love Food“ fürs diskrete Tête-à-Tête. Politische Gegenwart, Liebesgeschichte, Exotik und Sinnlichkeit – ein Roman, der keinen Wunsch offenlässt. 20 Uhr. Hirschengraben 24, 3011 Bern.
11.3. --- Théâtre de Poche Lesung. Hanns-Josef Ortheil – „Die Erfindung des Lebens“. „Die Erfindung des Lebens“ ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. 19.30 Uhr. Brunngasse 1, 2502 Biel.
4.3. --- Bodman-Literaturhaus Lesung. Markus Bundi – „Sehr geehrte und andere“. In den Erzählungen seines neuen Buches lässt Markus Bundi immer denselben Ich-Erzähler zu Wort kommen. Er hält einen Vortrag auf einem Kongress für Neurologen, schreibt einem toten Freund und erzählt, wie seine Geburt mit dem ersten Mann auf dem Mond zusammenhängt. Fiktionales und Reales gehen dabei schwebend ineinander über und unterlaufen vordergründige Lese- und Denkgewohnheiten. Moderation: Zsuzsanna Gahse. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.
25.3. --- Bodman-Literaturhaus Lesung. Dagmar Leupold – „Die Helligkeit der Nacht“. Die Toten sind nicht tot, am allerwenigsten in der Literatur. Und sie selbst hat etwas Geisterhaftes, Nächtliches. Dies umso mehr, wenn zwei Tote über ein Jahrhundert hinweg ins Gespräch gebracht werden. Heinrich von Kleist macht sich Aufzeichnungen und schickt Briefe an Ulrike Meinhof – ein Journal der Zuwendung, das Fragen zur Literatur, zur Geschichte und ihrer Utopien aufwirft. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.
31.3. --- Bodman-Literaturhaus Lesung. Ulrike Almut Sandig und Arno Camenisch. Eingeladen sind dieses Mal junge Lyriker, die sich in ihren Arbeiten in besonderer Weise auf andere Medien einlassen und Lyrik mit anderen, zeitgenössischen Ausdrucksformen verbinden. So hat Ulrike Sandig 2008 ihr erstes Hörspiel ‚Hush little Baby’ realisiert und der rätoromanisch schreibende Arno Camenisch gehört zur bekannten Spoken-Word-Formation ‚Bern ist überall’. Moderation und Werkstattgespräch mit Jochen Kelter. 20 Uhr. Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben.
6.3. --- Kulturschuppen Lesung mit Musik. Walter Moers – „Die Stadt der träumenden Bücher“. Walter Moers vermag in seinen Büchern die Fantasie von Jung und Alt zu beflügeln. Die Schauspieler und Musiker Regula Stüssi, Andreas Riga und Knut Maurer unterhalten mit Witz, Spielfreude und Poesie. 20.30 Uhr. Bahnhofstrasse 3, 7250 Klosters.
3.3. --- Hotel Schweizer Hof Lesung. Monica Camuglia – „Irrtum 2012“. 20.30 Uhr. Voa Principala 39, 7078 Lenzerheide.
3.3. --- Hotel Schweizer Hof Lesung. Urs Heinz Aerni – „Irrtum 2012“. Die Zürcher Autorin Monica Camuglia spricht mit dem Journalisten Urs Heinz Aerni über ihren ersten Roman ‚Irrtum 2012’ (Kummli Verlag). 20.30 Uhr. Hotel Schweizerhof, 7078 Lenzerheide.
8.3. --- Stadtsaal im Rathaus Lesung. Katharina Tanner – „Mitgeteilt. 24 Lebensgeschichten von Frauen aus Basel-Stadt und Baselland“. 19 Uhr. Rathausstrasse 36, 4410 Liestal.
18.3. --- Kantonsbibliothek Lesung zu C. A. Loosli. Ein Leseprogramm zu C. A. Loosli von und mit Pedro Lenz, Beat Sterchi und Fredi Lerch; musikalische Begleitung durch ‚schön & fön’ mit Urs Sibold (Blasinstrumente, Stimme, Perkussion) und Balts Nill (Schlagwerk, Saiten, Mundharmonika u. a.). 19.30 Uhr. Emma-Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal.
3.3. --- Loge Lesebühne. FKK – Freies Komma Kollektiv. Die erste Lesebühne Luzerns – mit Judith Stadlin, Autorin von Satz&Pfeffer, Schauspielerin, Germanistin, Zug; Max Christian Graeff, Sänger, Autor, Verleger, Lektor aus Kriens/Berlin; André Schürmann, Autor, Lyriker, Anglist, Kulturmanager, Luzern; Michael van Orsouw, Autor von Satz&Pfeffer, literarischer Allgemeinpraktiker, Zug; Christov Rolla, Theatermusiker, Luzern. 20 Uhr. Moosstr. 26, 6003 Luzern.
3.3. --- Universität Luzern Diskussion. Roger de Weck und Rudolf Stichweh im Gespräch: „Nach der Krise - Gibt es einen anderen Kapitalismus?“ Das System, das unser ganzes Leben prägt, hat versagt. Die Krise ist inzwischen allgegenwärtig: eine Krise der Finanz, der Wirtschaft, der Politik, vor allem des Vertrauens. Wie geht es nach ihr weiter? Der Ökonom und ehemalige Chefredakteur der ZEIT Roger de Weck skizziert einen neuen Kapitalismus, der das Kapital nicht gegen die Arbeit ausspielt, der die Umwelt nicht dem Wachstum opfert und der den Staat in die Pflicht nimmt. Ein spannendes, leicht lesbares Buch über die Wirtschaft, ihre Irrungen, ihre Chancen - ein hochaktueller Essay. ‚Nach der Krise’ bietet das, was im Kapitalismus derzeit am meisten gefragt und am wenigsten angeboten wird: Orientierung in Zeiten der großen Unordnung. 18.15 Uhr. Pfistergasse 20 /Hörsaal 1, 6000 Luzern.
6.3. --- Kornschütte Lesung. Peter Stamm – „Sieben Jahre“. 15 Uhr. Hirschgraben 17, 6002 Luzern.
6.3. --- Kleintheater Lesung. Urs Widmer – „Herr Adamson“. Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit –, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. 22.15 Uhr. Bundesplatz 14, 6003 Luzern.
6.3. --- Kleintheater Lesung. Anne Weber – „Luft und Liebe“. Wo die Liebe sich in Luft auflöst, fängt Literatur an: ‚Luft und Liebe’ ist eine mitreißende Liebes- und Verratsgeschichte, ein großes literarisches Vergnügen. Die große Liebe – gibt es das? 18 Uhr. Bundesplatz 14, 6003 Luzern.
18.3. --- Bibliothek Lesung. Milena Moser – „Möchtegern“. Lange hat sich die erfolgsverwöhnte Schriftstellerin Mimosa Mein dem Medienbetrieb entzogen. Ihre Romane haben ihr allerdings den Ruf eingetragen, das Leben eines mondänen und zügellosen Vamps zu führen. Überrumpelt sagt sie zu, als sie angefragt wird, in der Jury der Sendung „Die Schweiz sucht den SchreibStar“ mitzuwirken - als skandalumwitterte „Hasbeen“ seien ihr die Stärken und Schwächen der „Wannabes“ vertraut, wie ihr der Fernsehredakteur erklärt. Dort wird sie mit den Lebensgeschichten von Menschen konfrontiert, die buchstäblich alles riskieren, um berühmt zu werden. Und Mimosa riskiert fast alles, um ihnen dabei zu helfen. Ein mitreißender, witziger Roman über Schreiben und Ehrgeiz, Freundschaft und Verrat und die tückischen Zufälle des Lebens. 9 Uhr. Scheunengasse 7, 5507 Mellingen.
10.3. --- Kirchgemeindehaus Lesung. Daniel Badraun – „Rheinfall“. 19.30 Uhr. Zentralstrasse 32, 8212 Neuhausen am Rheinfall.
23.3. --- Stadtbibliothek Café Litteraire. Gedankenaustausch über ein bis zwei Bücher. Die Titel werden zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt. Alle interessierten Personen sind wieder herzlich willkommen. 18.30 Uhr. Hauptgasse 12, 4600 Olten.
12.3. --- Schul- und Gemeindebibliothek Lesung. Karl Gautschi – „Vom Alltag und anderen Unglücksfällen“. 20 Uhr. Bachweg 18, 4852 Rothrist.
23.3 --- Hotel und Restaurant Baseltor Lesung & Gespräch. Peter Hänni – „Rosas Blut“ und „Samenspende“. Urs Heinz Aerni unterhält sich mit dem schreibenden Solothurner Arzt Peter Hänni, dessen zweiter Roman „Samenspende“ im Oktober 2009 erschienen ist. Eintritt und dreigängiges Abendessen: 58 CHF (ohne Getränke). Frühzeitige Reservierung empfohlen! 19 Uhr. Hauptgasse 79, 4500 Solothurn.
4.3. --- Hotel Laudinella Lesung. Andrej Kurkow – „Der Milchmann in der Nacht“. Der Roman ist dreifache Liebesgeschichte, schwarze Komödie, Krimi und politische Satire zugleich – ein Roman mit so vielen Pointen, Wendungen und Geschichten wie Sterne in der Milchstrasse. “Kurkows Romane sind nicht nur unterhaltsam, sondern spiegeln gleichzeitig ironisch eine aus den Fugen geratene Welt wider, in der jeder seinen persönlichen Überlebensweg suchen muss. Andrej Kurkow betrachtet die neue russische Gesellschaft mit realistischem Blick - das, so könnte man sagen, ist der Grund für sein Changieren zwischen Spott, Zynismus und Menschenfreundlichkeit“ (Frankfurter Rundschau). 20.30 Uhr. Via Tegiatscha 17, 7500 St. Moritz.
22.3. --- Hotel Laudinella. Brasserie littéraire: Die schlechtesten Sexszenen der Weltliteratur. Ein Autor, ein Agent, ein Verleger, eine Redakteurin und eine Übersetzerin aus Hamburg fahren seit vielen Jahren jeweils im März gemeinsam eine Woche Ski in St. Moritz. Beim letzten Après-Ski wurde die Idee geboren, Texte aus der Welt der Literatur über das, was so schwierig ist, gut in Worte zu fassen, zu sammeln. Eine kleine kurzweilige Auswahl wird an dem Abend vorgestellt. 19 Uhr. Via Tegiatscha 17, 7500 St. Moritz.
23.3. --- Alpenhotel Quadratscha Lesung. Daniel Badraun – „Rheinfall“. 21 Uhr. Quadratscha 2, 7503 Samedan - St. Moritz.
5.3. --- Tertianum Eröffnung. Peter Bichsel eröffnet das 5. Thuner Literaturfestival Literaare. Seine Kurzgeschichten wie „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“ oder „Ein Tisch ist ein Tisch“ sind Kult und zugleich Meisterstücke; für sein literarisches Werk ist Peter Bichsel mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, dem Gottfried-Keller-Preis, dem deutschen Jugendbuchpreis und vielen mehr ausgezeichnet worden. Bichsel versteht es, die Banalität des Alltags in Geschichten so darzustellen, dass es zu einer Liebeserklärung an das Gewöhnliche wird. Seine Erzählung „Cherubin Hammer und Cherubin Hammer“ zeigt in der Doppelung des Protagonisten die Raffinesse des Schriftstellers Peter Bichsel. Auch in seinen politisch motivierten Texten wie „Des Schweizers Schweiz“erkennt man den feinen Tiefsinn, hinter dem weit mehr steckt, als auf den ersten Blick fassbar wird, und in seinen Kolumnen entfaltet sich die Tiefenschärfe seiner Beobachtungsgabe. Peter Bichsels neuestes Buch „Über Gott und die Welt“ versammelt Texte über Religion. Ab Ende März ist ein Dokumentarfilm über ihn in den Kinos zu sehen. 20 Uhr. Göttibachweg 2, 3600 Thun.
6.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Hans Ulrich Treichel – „Grunewaldsee“. Paul liebt Berlin, vor allem Westberlin, sofern man Westberlin lieben kann, wenn man in einer dunklen Hinterhofwohnung in Kreuzberg lebt. Und er liebt Maria, die Spanierin mit den graugrünen Augen und der Motorradjacke. Die beiden lernen sich in Málaga kennen, wo er als Sprachlehrer jobbt, während er auf eine Referendariatsstelle wartet. Maria, die angehende Ärztin, wird für ihn zur Liebe seines Lebens, und doch muss er sie bald verlassen: Sie ist verheiratet und erwartet ein Kind. Aber bei seinem Abschied aus Spanien ruft sie ihm nach: „Permanecemos juntos!“ - „Wir bleiben zusammen!“ Marias Versprechen soll kein leeres bleiben: Sie sehen sich wieder, in Deutschland. Von der Lobby des Münchner Hotels „Vier Jahreszeiten“ aus brechen sie auf zu einer Reise, die freilich nur einen halben Tag dauert. Auf einem olivenbestandenen Grundstück hoch über dem Meer in Südspanien und an den mit Hunde-Urin verseuchten Stränden rund um den Grunewaldsee verwickelt Bestsellerautor Hans-Ulrich Treichel seinen Helden in eine Liebesgeschichte, wie sie nur dieser Meister der heiteren Melancholie und des lakonischen Spotts erzählen kann: voller Abstürze und in höchstem Maß vergnüglich. 11 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
6.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Sibylle Lewitscharoff – „Apostoloff“. 14 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
6.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Alex Capus – „Der König von Olten“. 14 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
6.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Ulrike Almut Sandig – „Flamingos“. Begeisterte Reaktionen bei Lesern und Kritikern lösten die Gedichtbücher von Ulrike Almut Sandig aus, und so wird es auch mit ihren Geschichten sein, die nunmehr im Buch ‚Flamingos’ erscheinen. 16 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
7.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Wilhelm Genazino – „Das Glück in glücksfernen Zeiten“. Der Arbeitsmarkt kennt keine Gnade, erst recht nicht für Philosophen. 13 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
7.3. --- Theater Alte Oele Lesung. Eleonore Frey – „Muster aus Hans“. „Hans ist anders als die anderen. Das sind die anderen auch. Es ist sein Anderssein, das anders ist.“ So steht es am Beginn von Eleonore Freys ‚Muster aus Hans’. Mit denselben Worten wäre auch das ganze Buch treffend charakterisiert. Jeder Satz, der diesen Eingangssätzen folgt, hält inhaltlich und stilistisch, was die ersten drei versprechen. 14 Uhr. Freienhofgasse 10a / Oelegässli, 3600 Thun.
19.3. --- Bibliothek Szenische Lesung. Szenische Krimilesung mit Mitra Devi und der Schauspielerin Barblin Leggio. Programm aus humorvollen Kurzkrimis, schwarzhumorigen Krimigedichten und Auszügen aus dem neuen Roman „Filmriss“. Erich Tiefenthaler begleitet die Texte virtuos auf Blasinstrumenten mit Musik aus bekannten Krimi-Serien. Freier Eintritt. 19.30 Uhr. Friedhofstr. 4, 8902 Urdorf.
3.3. --- Coalmine Bookbar Lesung. Andrej Kurkow – „Der Milchmann in der Nacht“. Andrej Kurkow erzählt humor- und gefühlvoll von drei jungen Paaren in der heutigen Ukraine, deren Schicksale auf verschlungenen Wegen miteinander verbunden sind. Der ‚Milchmann in der Nacht’ ist dreifache Liebesgeschichte, schwarze Komödie, Krimi und politische Satire zugleich - ein Roman mit so vielen Pointen, Wendungen und Geschichten wie Sterne in der Milchstrasse! 20 Uhr. Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur.
9.3. --- Vogel Thalia Bücher. Lesung. Ursula Priess – „Sturz durch alle Spiegel“. Ein bewegendes Zeugnis vom Versuch, die problematische Beziehung zum Vater neu zu sichten: Die älteste Tochter von Max Frisch liest aus ihrem Erinnerungsbuch. Eine Frau und ein Mann verabreden sich in Venedig. Sie wissen wenig voneinander, aber schon bald stellt sich heraus, dass es in ihren Vorgeschichten fatale Überschneidungen gibt. Der Mann kannte Ingeborg Bachmann, als diese mit dem Vater der Frau, Max Frisch, zusammenlebte. Je länger die beiden durch Venedig schlendern, umso deutlicher wird ihr: Der Mann muss jenes nicht zu greifende Phantom gewesen sein, an dem ihr Vater in seiner Eifersucht schier zerbrochen war. Die Begegnung, als Affäre begonnen, endet verhängnisvoll. Der Mann verschwindet, und die Frau stürzt durch alle bis dahin sicher geglaubten Selbstbilder. 20 Uhr. Marktgasse 41, 8400 Winterthur.
9.3. --- Coalmine Bookbar Lesung. Silvio Huonder – „Dicht am Wasser“. Silvio Huonder hat seinen Roman in einem Dorf in der idyllischen Seenlandschaft bei Berlin angesiedelt, wo Einheimische und stadtmüde Zugezogene fast ohne Konflikte zusammen leben. Er erzählt von verborgenen menschlichen Schicksalen, Enttäuschungen und Sehnsüchten, von gewagten Versuchen, sich über unerfüllte Träume hinwegzutrösten, berichtet von einem spurlos verschwundenen Neunjährigen und einer alten, in der Gegend scheinbar noch spukenden schrecklichen Sage und entzaubert damit die vermeintliche Idylle. Huonder inszeniert seinen bewegenden und spannenden Roman in 90 kurzen Abschnitten als ausuferndes Mosaik, dem er mit sprachlicher Präzision und einer besonderen Ambiance eine beeindruckende Geschlossenheit verleihen konnte. 20 Uhr. Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur.
10.3. --- Coalmine Bookbar Lesung. Mitra Devi – „Giftige Genossen“. 20 Uhr. Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur.
29.3. --- Coalmine Bookbar Lesung. Ilma Rakusa – „Mehr Meer“. „Kein Kinderzimmer, aber dafür drei Sprachen, um überzusetzen von hier nach dort.“ So beschreibt Ilma Rakusa in ‚Mehr Meer’ ihre Kindheit. Aus der slowakischen Kleinstadt zieht die Familie schon bald nach Budapest, von dort weiter nach Ljubljana und Triest, schliesslich nach Zürich, so dass die Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter schon früh etwas von Abschieden versteht. Aber auch vom Ankommen an fremden Orten, von neuen Gerüchen, Lauten, von fremden Sprachen. Ilma Rakusas Erinnerungspassagen führen uns mitten hinein in das Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg, zu den schwermütigen Melodien Budapests, zum Atem des Meers, das in Triest an die Strandfelsen schlägt. Ihre autobiografischen Miniaturen erzählen von Verlusten, aber auch von einem wunderbaren Reichtum. Sie sind gesättigt von Klängen und Stimmungen, auch dort, wo sie ihr Aufwachsen in Zürich schildert, die Entdeckung der Musik, spätere Reisen oder die Studienjahre in Paris und Leningrad. Der Zauber, den sie verströmen, entsteht nicht aus der Schönheit des Vorgefundenen, sondern aus Ilma Rakusas Begabung zur Wahrnehmung, aus der Eleganz ihrer Sprache und einer Haltung der Offenheit: „Da, sag ich zum Kind, da hast du die Windrose. Sie wird’s schon weisen. Staune und vertraue.“ 20 Uhr. Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur.
31.3. --- Coalmine Bookbar Lesung. Christoph Simon – „Spaziergänger binden”. Die beliebtesten Ausreden von Nicht-Spaziergängern: Spazieren sei für Rentner. Spazieren stehle Zeit. Es gebe Motoren, um das zu erledigen. Spazieren bedeute, mit Leuten zusammenzukommen, die man in der eigenen Wohnung meiden könne. Dabei spielt Spazieren im Lebenslauf lichter Menschen eine mindestens so zentrale Rolle wie Beruf, Poesie, Patenschaften, Familie und Gesundheit. Und wissen Sie das Beste? Auf einem Spaziergang lernen Sie feine Lebenspartner kennen, die Sie nicht einzig heiraten wegen Steuer und Rente. 20 Uhr. Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur.
1.3. --- Casino Zug Diskussion. Roger de Weck, Werner Schaeppi und Dolfi Müller im Gespräch – „Nach der Krise - Gibt es einen anderen Kapitalismus?“. Das System, das unser ganzes Leben prägt, hat versagt. Die Krise ist inzwischen allgegenwärtig: eine Krise der Finanz, der Wirtschaft, der Politik, vor allem des Vertrauens. Wie geht es nach ihr weiter? Der Ökonom und ehemalige Chefredakteur der ZEIT Roger de Weck skizziert einen neuen Kapitalismus, der das Kapital nicht gegen die Arbeit ausspielt, der die Umwelt nicht dem Wachstum opfert und der den Staat in die Pflicht nimmt. Ein spannendes, leicht lesbares Buch über die Wirtschaft, ihre Irrungen, ihre Chancen - ein hochaktueller Essay. ‚Nach der Krise’ bietet das, was im Kapitalismus derzeit am meisten gefragt und am wenigsten angeboten wird: Orientierung in Zeiten der großen Unordnung. 19 Uhr. Artherstrasse 2, 6300 Zug.
14.3. --- Theater im Burgbachkeller Lesung. Wolf Haas – „Der Brenner und der liebe Gott“. Der österreichische Kultautor Wolf Haas ist mit ‚Der Brenner und der liebe Gott’ zu Gast. Eine der ganz wenigen Haas-Lesungen in der Schweiz! Ob du es glaubst oder nicht. Der Brenner ist wieder da. Ein Comeback, wie es noch keines gab. – Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren und lebt in Wien. Seine Krimis mit Privatdetektiv Brenner sind vielfach ausgezeichnet und wurden mit großem Erfolg fürs Kino verfilmt. 2006 erschien sein Roman ‚Das Wetter vor 15 Jahren’, der den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis erhielt. 19 Uhr. St.-Oswalds-Gasse 3, 6300 Zug.
1.3. --- Kaufleuten Gespräch. Züri Littéraire „Frauensache?“ Weiblich ist die Leserschaft! Ohne die bücherverschlingenden Frauen stünde es schlecht um Buchhandel und Bibliotheken. Und beim Schreiben? Spätestens seit Sophie von La Roche, für deren Werk selbst Goethe schwärmte, nehmen Frauen aktiven Einfluss auf die Literaturproduktion. Dass Autorinnen im 18. und 19. Jahrhundert anonym oder unter männlichen Pseudonymen publizieren mussten, um ernst genommen zu werden, scheint heute jedoch unvorstellbar. Trotzdem haftet der Bezeichnung Frauenliteratur ein zweifelhaftes Image an. Sie steht für rührselige, sentimentale Texte oder für das Gegenteil – knallharte feministische Kost. Suggeriert wird, dass Frauen ausschliesslich für Frauen schreiben. „Die Frage nach der Weiblichkeit des Schreibens eröffnete neue stilistische und inhaltliche Möglichkeiten.“ schreibt Beatrice von Matt im Buch Schweizer Literaturgeschichte (J. B. Metzler Verlag) als Einleitung zum Kapitel „Der Aufbruch der Frauen.“ Die weibliche Perspektive auf das Weltgeschehen kann für die Literatur nur als fruchtbar und bereichernd gesehen werden. Doch wie zeigt sich eine solch weibliche Weltsicht? Ist es überhaupt möglich, vom Text auf das Geschlecht des Verfassers zu schliessen? Manch schriftstellerische Persönlichkeit schlüpfte bereits in die Rolle des andern Geschlechts, um eine Geschichte zu erzählen. Kann dieses Spiel mit den Geschlechtern auf literarischer Ebene wirklich glaubhaft umgesetzt werden? Oder spielt es vielleicht gar keine Rolle, welches Geschlecht hinter einem Text steht? Mona Vetsch unterhält sich dazu mit der Literaturwissenschaftlerin Gunhild Kübler, der Schriftstellerin Erica Pedretti und dem Literaturredaktor vom Tages-Anzeiger Martin Ebel. 18.30 Uhr. Pelikanplatz, 8001 Zürich.
1.3. --- Volkshaus/ Blauer Saal Lesung. Monika Stocker – „He, dich kenne ich doch“ Seien es der gesprächige Marroniverkäufer, der die Gelegenheit beim Schopf packt, als ihm endlich mal jemand zuhört, die Bewohner des Züribergs, die mit ihren neuen ausländischen Nachbarn nicht zurechtkommen, oder der Alki, der dringend ein neues Hemd braucht – ihnen allen begegnet Monika Stocker mit Menschlichkeit und Verständnis. Sie hört zu, sucht nach Lösungen und greift manchmal auch zu unkonventionellen Methoden. Vierzehn Jahre war Monika Stocker Vorsteherin des Sozialdepartements und hat dabei Zürich „von unten“ erlebt. Ihre Begegnungen mit Drogenabhängigen, Alkoholikerinnen, Flüchtlingen und Sozialhilfebezügern hat sie zu kurzen Texten verarbeitet. Einfühlsam und feinfühlig schildert die Politikerin in 55 Geschichten Erfahrungen aus ihrer Amtszeit. Die lebendig erzählten Episoden berühren, regen zum Nachdenken an und lassen schmunzeln. 19.30 Uhr. Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
2.3. --- Kaufleuten Gespräch. Roger de Weck „Nach der Krise“. Roger de Weck präsentiert sein brandaktuelles Werk und unterhält sich mit Tages-Anzeiger Chefredaktor Res Strehle. Das System hat versagt. Die Krise ist inzwischen allgegenwärtig: eine Krise der Finanz, der Wirtschaft, der Politik, vor allem des Vertrauens. Roger de Weck skizziert einen neuen Kapitalismus, der das Kapital nicht gegen die Arbeit ausspielt, der die Umwelt nicht dem Wachstum opfert und der den Staat in die Pflicht nimmt. Ein Buch über die Wirtschaft, ihre Irrungen, ihre Chancen. 20 Uhr. Pelikanplatz, 8001 Zürich.
3.3. --- Literaturhaus Buchpremiere. Simon Froehling. – „Lange Nächte Tag“. In „Lange Nächte Tag“ rekonstruiert Patrick, der Ich-Erzähler die Zeit einer Amour fou mit Jinka. Patrick schleicht sich in der ersten gemeinsamen Nacht aus der Wohnung - aus Angst, sich an diesem Mann zu verbrennen. Jinka fühlt sich missbraucht. Sein Absturz in Drogen und Sexorgien mündet in der Ansteckung mit dem HIV-Virus. Das von Nähe und Distanz zwischen den beiden geht weiter, bis Jinka seine Ansteckung gesteht. Als Patrick erfährt, dass er trotz des ungeschützten Sex mit seinem Liebhaber negativ ist, macht sich eine seltsame Enttäuschung bemerkbar. Er fürchtet, diesen mysteriösen Mann zu verlieren und setzt zu einem verhängnisvollen Schritt an: Jinkas damaligen fatalen Tanz durch eine Herbstnacht nachzuzeichnen. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.
9.3. --- Minjan Wollishofen Lesung. Nathan Shaham – „Rosendorf Quartett“. Der Roman„Rosendorf Quartett“ (1987) ist ein Text über Kammermusik, die Bedeutung der deutschen Kultur in der Emigration und über die Entstehung des Staates Israel. Wir verfolgen das Schicksal von fünf hochbegabten Künstlern, die der Vernichtung entkommen sind und nun versuchen, weit weg von ihrer Heimat Wurzeln zu schlagen. Wir werden in das Palästina von 1936 versetzt und erleben in tagebuchartigen Texten den Alltag, die Konflikte und die Gedanken von vier Musikern und einem Schriftsteller. Eine schöne Bratschistin weckt Leidenschaft und stiftet Verwirrung. Die heftigen Beziehungen werden ebenso analysiert wie die Bedeutung der Musik in einem Land, das um seine Existenz kämpft. 12.15 Uhr. Etzelstrasse 6, 8038 Zürich.
10.3. --- Literaturhaus Buchpremiere. Ulrike Ulrich – „fern bleiben“. Über das Reisen mit unbestimmtem Ziel, über das Nichtankommen- Können, das Nicht-festlegen-Wollen und darüber, Entscheidungen nur bis zum nächsten Halt zu treffen. Über die hohe Kunst des Alleinseins. Lo fährt Zug. Sie bricht auf, um Job, Freunde, Verwandte und Liebhaber hinter sich zu lassen. Sie fährt ICE, ICN, TGV, Talgo, sie schläft im DNZ, im CNL, im Euronight. Zwischen Hamburg und Zagreb, Irun und Warschau macht sie nicht Halt, steigt immer nur um, trifft Menschen und verliert sie wieder aus den Augen. Wie eine Roulettekugel, sagt Lo. Solange sie sich bewegt, ist alles noch möglich. Mit den Zurückgebliebenen hält sie nur über Email und SMS Kontakt. Sie wäscht und duscht in den Bahnhöfen, betritt die Städte nur im Notfall, bleibt nie über Nacht. Bis sie in Wien auf David trifft. Das Ende der Reise? Oder nur ein weiteres Etappenziel? Behutsam und mit fein gesponnener Sprache folgt Ulrike Ulrich in ihrem Debütroman ‚fern bleiben’ den Spuren ihrer Protagonistin auf ihrer Suche nach dem richtigen Halt quer durch ganz Europa. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.
10.3. --- Zentrum Karl der Grosse Lesung. Silvio Huonder – „Dicht am Wasser“. In einer beschaulichen Gemeinde in Brandenburg leben viele junge Familien aus Berlin. Als plötzlich ein Kind verschwindet, bricht die glatte Oberfläche des freundlichen Miteinanders der kultivierten Akademiker ein, zum Vorschein kommen Gier, Angst und Betrug. Silvio Huonder gehört zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartsliteratur der Schweiz. In „Dicht am Wasser“ verbindet er Thriller und Drama, um eine unheimliche Geschichte aus der Mitte des gebildeten Wohlstands zu erzählen. 20 Uhr. Kirchgasse 14, 8001 Zürich.
11.3. --- Kulturmarkt im Zwinglihaus Diskussions- und Leserreihe. Ruth Schweikert liest aus ihrem Romanskript. Ruth Schweikert, 1964 in Lörrach geboren, ist in der Schweiz aufgewachsen und lebt heute mit ihren fünf Söhnen und ihrem Partner in Zürich. Sie erhielt 1994 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb das Bertelsmann-Stipendium und 1996 das Stipendium des Suhrkamp Verlages, Zürich. Von ihr erschien 1994 der vielbeachtete Erzählungsband ‚Erdnüsse. Totschlagen’, 1998 ihr erster Roman „Augen zu“. Preis der Schweizerischen Schillerstiftung 1999 Ehrengaben der Stadt und des Kantons Zürich 1998 für „Augen zu“. 20 Uhr. Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich.
11.3. --- Literaturhaus Lesung. Maxim Biller – „Der gebrauchte Jude“. Geboren wurde er in Prag, mit zehn Jahren kam er nach Deutschland, mit siebzehn fing er an zu studieren – die Deutschen, ihre Bücher, ihre Frauen, ihre Fehler. Billers autobiographisches Buch erzählt wie ein Roman die tragikomische Geschichte eines Juden, der in einem Land Schriftsteller wird, in dem es keine Juden mehr geben sollte. Dieses Selbstporträt zeigt, wie man sich selbst auf die Spur kommt – und seinen Freunden und Feinden. Bei Maxim Biller sind es die Juden und die Deutschen, die Reihenfolge spielt keine Rolle. Er erzählt leicht, ironisch und poetisch von einem jungen Mann, der immer wieder hört, er solle nicht darauf bestehen, der zu sein, der er ist, und spätestens dann allen klarmacht, dass er nicht zu bremsen ist, als er mit dem Schreiben beginnt. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.
14.3. --- Kanzlei Lesung. Werner van Gent/ Antonia Bertschinger – „Iran ist anders. Hinter den Kulissen des Gottesstaates“. Der heutige Iran hat viel mehr zu bieten als die Kopftuchfrage und antiwestliche Rhetorik. Werner van Gent und Antonia Bertschinger führen auf ihren ganz persönlichen Pfaden durch die Islamische Republik. Sie korrigieren das durch Vorurteile geprägte Iran-Bild mit politischen Analysen und historischen Hintergrundskizzen und zeigen uns einen iranischen Alltag, der zunächst so anders erscheint und dann doch so vertraut wird. 10-15 CHF. 17 Uhr. Kanzleistrasse 56, 8004 Zürich.
17.3. --- Galerie edition&poesie Susanna Rüegg Lesung. Aurelio Buletti – „Nicht jedes Staunen ist ohne Stimme“. „Der Poet ist kein Snob, der die Wirklichkeit verachtet / nein, er will sagen, wie sie ihm erscheint“, schreibt Aurelio Buletti. Das ist sein Credo, seine Ästhetik, seine Lyrik. Sie ist von verspielter Leichtigkeit, elegant und doch im Alltäglichen verhaftet; sie soll ein Vergnügen sein, und sie soll den Dialog aufnehmen mit den Leserinnen und Lesern, sie zu unverhofften Gedankensprüngen verführen. Buletti liebt die epigrammatische Kürze, die verblüffende Wende, die ironische Reflexion, die aphoristische Prägnanz. Seine Gedichte handeln von der Liebe, der Zeit, der Zerbrechlichkeit des Lebens und vom Schreiben selbst. Und bei aller Verspieltheit und Ironie sucht er doch eine Orientierung am Leben, dem sein Schreiben dienen soll: „Wenn ich dem Leser irgendwie nützlich sein könnte, wäre ich sehr glücklich.“ 19 Uhr. Schipfe 39, 8001 Zürich.
17.3. --- sogar Theater Lesung & Musik. Hilde Domin – „Deine Stimme, die mich umarmt hat“. Ein literarisch-musikalischer Abend mit Vera Bauer. „Schreiben ist mein zweites Leben“, sagte Hilde Domin (1909-2006), die deutsch-jüdische Lyrikerin und Schriftstellerin, die in dichter, bildreicher Sprache ihre unangepasste Wanderexistenz im 20. Jahrhundert verarbeitete. Ihr erstes Gedicht, das sie im Rückblick als Beginn ihres „zweiten Lebens“ erkennt, schrieb sie im Alter von 42 Jahren in Santo Domingo, dem äussersten Punkt ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten. Die Rezitatorin und Cellistin Vera Bauer hat sich in Domins Werk auf biografische Spurensuche gemacht und präsentiert in einem literarisch-musikalischen Programm ein eindringliches Porträt der Grande Dame der deutschen Nachkriegsliteratur. In der Inszenierung, die von Regisseur Klaus Henner Russius künstlerisch begleitet wurde, spannt Vera Bauer einen berührenden Lebensbogen aus Lyrik, Prosa und autobiographischen Texten von Hilde Domin. 20.30 Uhr. Josefstrasse 106, 8005 Zürich.
17.3. --- Literaturhaus Buchvernissage. Isolde Schaad – „Robinson und Julia“. Sind wir denn die, für die man uns hält? Nur noch verbrauchte Ideengestalten? Fragt Eva am Frauenabend. Und Julia sagt leider und reckt sich. Es ist also höchste Zeit aufzubrechen. Auch Bonnie, als Gangsterbraut erschöpft, möchte endlich selbstbestimmt arbeiten. Und was tun die Männer in diesem erotischen Entwicklungsroman, der Theorie und Praxis in heißer Hingabe verquickt? Sie heißen Jean-Paul und Bauer Josef Clever, sind Denker und Banker und fallen aus ihren Führerkabinen weich oder hart. Isolde Schaad erzählt in einem sprachmächtigen Sog, wie die Heldinnen von einst zu Berufsfrauen von heute werden. Mit hinreißender Komik und unverfrorener Lust an der Erotik wird geschildert, wie aus der Urmutter aller Frauengeschichte eine Eva Müller wird, ja, Müller, überzeugend und einmalig wie alle. Als Restauratorin, Videokünstlerin und Modell von Lukas Cranach, dem Schönheitsspezialisten der Stunde, der sie diskret liftet und streckt. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.
18.3. --- Kaufleuten Lesung. Ian Rankin – „Ein reines Gewissen“. Den deutschen Text liest der Schauspieler Heikko Deutschmann, den Abend moderiert Sonntagszeitungs-Redaktor Sven Boedecker. Die Beamten der „Internen Ermittlungen“ haben innerhalb der Polizei keinen leichten Stand, schließlich nehmen sie ihre eigenen Kollegen ins Visier. Daher will auch bei Malcolm Fox und seinem Team in Edinburgh keine Feierstimmung aufkommen, als sie ausreichend Beweismaterial gegen einen korrupten Officer zusammengetragen haben, um ihn vor Gericht zu stellen. Doch auch private Probleme machen Fox das Leben schwer: Sein zunehmend gebrechlicher Vater lebt in einem Pflegeheim, und Malcolms jüngere Schwester deckt ihren Lebenspartner, der sie vermutlich schlägt. So kommt es Fox gelegen, dass schon der nächste Fall auf ihn wartet: Bei internationalen Ermittlungen in Sachen Kinderpornographie ist der Name eines schottischen Polizisten ins Visier der Fahnder geraten, auf den Fox nun angesetzt wird. Doch je näher Malcolm Fox dem Mann kommt, desto mehr ist er von dessen Unschuld überzeugt. Und dann sieht sich Fox plötzlich selbst mit dem Vorwurf des Mordes konfrontiert. Mit einem Mal sitzen Jäger und Gejagter im selben Boot. 20 Uhr. Pelikanplatz, 8001 Zürich.
23.3. --- Literaturhaus Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreissig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 20 Uhr. Limmatquai 62, 8001 Zürich.
24.3. --- Buchhandlung Orell Füssli Krauthammer Lesung. Mitra Devis – „Giftige Genossen“. „Das Kerlchen im Terrarium starrte mich mit wässrigen Glubschaugen an. Seine Haut schimmerte feucht, sein Atem ging schnell und flattrig. Als wüsste es, was ich plante. Dendrobates azureus – ich meine, lassen Sie sich dieses Wort einmal auf der Zunge zergehen. Zu deutsch: Blauer Pfeilgiftfrosch. Ein wunderschönes Tier. Und ein tödliches. Ein vor Toxinen strotzendes kleines Killerchen. Ja, ich habe mich erkundigt. Wenige Mikrogramm seines Nervengiftes reichen, um einen Menschen zu töten. Muskelkrämpfe, Atemlähmung – fertig. Die ideale Methode für mein Vorhaben.“ Nicht nur in der Titelgeschichte ‚Giftige Genossen’ geht es schaurig zu und her. Auch die vierzehn anderen Stories verleiten zum gebannten Weiterlesen. Ein Heiratsschwindler treibt sein Unwesen, ein Fasnachtsumzug endet mit einer Leiche, eine Floristin lässt sich zur Domina umschulen und stösst dabei auf ungeahnte Hindernisse. Wie schon in der Sammlung ‚Die Bienenzüchterin’ gelingt der Autorin in ihren Geschichten ein spannender Mix aus pechschwarzem Humor und überraschenden Wendungen. 20 Uhr. Marktgasse 12, 8001 Zürich.
28.3. --- Miller’s Studio Lesekabinett. Pedro Lenz lädt zur Lesung. Mit Isolde Schaad und Urs Widmer. Literatur ist ein einsames Geschäft. Autoren schreiben allein und wir lesen allein, was sie allein geschrieben haben. Die öffentliche Lesung ist die einfachste Form, diese Einsamkeit zu durchbrechen. Das Lesekabinett im Miller´s Studio will genau dies. Es soll die Leserschaft mit denen zusammenbringen, die normalerweise höchstens auf dem Klappentext erscheinen. Zu diesem Zweck lädt der Schriftsteller Pedro Lenz regelmässig Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein, die er gerne gelesen hat und denen er jetzt gerne begegnen möchte. Das Lesekabinett ist weder Show noch Bildungsreihe. Im Mittelpunkt stehen die Texte und die Menschen, die sie verfasst haben. Lenz wird die Reihe moderieren und den Geschichten seiner Lieblingsautoren eigene Texte gegenüberstellen. Freuen Sie sich auf literarische und zwischenmenschliche Überraschungen. 17 Uhr. Seefeldstrasse 225, 8008 Zürich.