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Auszeichnung für Reiner Kunze

Der Schriftsteller erhält den Thüringer Literaturpreis 2009

© Die Berliner Literaturkritik, 07.09.09

WEIMAR (BLK) - Der Schriftsteller und Georg-Büchner-Preisträger Reiner Kunze ist am Samstag in Weimar mit dem Thüringer Literaturpreis 2009 geehrt worden. „Sie haben immer gegen die starren Mauern der Ideologien angeschrieben“, würdigte Kultusminister Bernward Müller (CDU) den Autor laut Redemanuskript. Die Auszeichnung von Kunze 20 Jahre nach der friedlichen Revolution habe Symbolkraft. Die Literarische Gesellschaft Thüringen hat den mit 6.000 Euro dotierten Preis nach Sigrid Damm und Ingo Schulze nun zum dritten Mal verliehen. Kunze sei ein Meister unverwechselbarer poetischer Verdichtungskraft und Sensibilität, begründete die Jury ihre Wahl.

Kunze, 1933 im sächsischen Oelsnitz im Erzgebirge als Sohn eines Bergarbeiters geboren, lebte von 1962 bis zu seiner Ausweisung aus der DDR 1977 im ostthüringischen Greiz. Wegen seiner systemkritischen Arbeiten drohte ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Angekommen in einem kleinen Ort nahe Passau bekannte Kunze damals: „Die Grenze, die das Land teilt, geht durch mein Leben. Das war in der DDR so, als ich dort lebte, und das ist hier so. Und ich bin derselbe, der ich drüben war.“

In Greiz begann Kunzes Weg und Erfolg als freier Schriftsteller - zuerst im Osten Deutschlands und mit der Veröffentlichung des Gedichtbandes „Widmungen“ 1963 auch im Westen, sagte der Literaturkritiker Christian Eger in seiner Laudatio. In Greiz entstanden Lyrikbände wie „Sensible Wege“, der Prosaband „Die wunderbaren Jahre“ sowie die Kinderbücher „Der Löwe Leopold“ und „Der Dichter und die Löwenzahnwiese“. Aber nur eines dieser Werke sei auch in der DDR erschienen: Der Lyrikband „Brief mit blauem Siegel“, der laut Eger eine der erfolgreichsten Lyrik-Editionen eines DDR-Autors wurde. (dpa/hel)


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