MAINZ (BLK) – Die Berliner Schriftstellerin Monika Maron ist die neue Mainzer Stadtschreiberin. Die 67-Jährige erhielt am Donnerstag in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt die mit 12 500 Euro dotierte Literatur-Auszeichnung. Maron ist Nachfolgerin von Michael Kleeberg und trägt den Titel der Stadtschreiberin für ein Jahr. In dieser Zeit soll sie unter anderem eine Fernsehdokumentation für das ZDF erstellen und öffentliche Lesungen veranstalten, bekommt dafür aber eine Dienstwohnung im Mainzer Gutenbergmuseum gestellt.
Die Jury hatte Maron als „herausragende Chronistin deutsch-deutscher Erinnerungen und Befindlichkeiten“ gewürdigt. Die DDR-Regimekritikerin war mit ihrem Debütroman „Flugasche“ bekanntgeworden, in der sie offen die Umweltverschmutzung des Staates thematisierte. Das Buch durfte daher nur in Westdeutschland erscheinen. Ein Jahr vor dem Mauerfall siedelte sie 1988 von der DDR in die Bundesrepublik über. Für ihre literarischen Werke wurde Maron oft ausgezeichnet. So ist sie unter anderem Trägerin der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz.
Zu den früheren Mainzer Stadtschreibern zählen neben vielen anderen bekannten Namen die Autoren Peter Härtling, Sarah Kirsch und Ilija Trojanow. Das ZDF vergibt den Preis, mit dem das Gesamtwerk eines Schriftstellers gewürdigt werden soll, seit 1984 in Zusammenarbeit mit dem Sender 3sat und der Stadt Mainz. Ziel ist es, Literatur und Fernsehen einander näher bringen. (dpa/mon)