MÜNCHEN (BLK) – Im Februar 2009 erschien im Carl Hanser Verlag der Roman „Mütter und Söhne“ von Colm Tóibín.
Klappentext: Geschichten von Menschen, die mit ihrem Leben zurechtkommen müssen, nachdem etwas passiert ist: Die Söhne in Toibins erstem Erzählungsband sind Diebe, Priester, Bauern, die Mütter Folksängerinnen, Alkoholikerinnen oder Geschäftsfrauen, aber alle unterhalten hochkomplizierte Beziehungen zueinander. Der hochgerühmte Autor Colm Toibin ist eine der spannendsten Stimmen der Gegenwartsliteratur aus Irland. Frei von Sentimentalität und Klischees zeichnet er hier Figuren, die sich dem Tod eines geliebten Menschen oder der Enthüllung eines so schrecklichen Geheimnisses wie Kindesmissbrauch zu nähern versuchen.
Colm Tóibín ist 1955 im Südosten Irlands geboren. Er ist Autor von Romanen und Reisebüchern, Verfasser zahlreicher journalistischer Arbeiten und wurde mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet. (rud/ber)
Leseprobe:
© Carl Hanser Verlag ©
Ein Sommerjob
Als das Baby geboren wurde, kam sie aus Williamstown herüber, die alte Frau, und vertraute das Postamt einem Nachbarsmädchen an. Sie saß im Krankenhaus an Frances’ Bett, sah das Kind, selbst wenn es schlief, liebevoll an, und hielt es zärtlich in den Armen, wenn es wach war. Sie hatte das bei keinem ihrer anderen Enkel gemacht, als die auf die Welt gekommen waren.
„Er ist wunderschön, Frances“, sagte sie mit großem Ernst.
Die alte Frau interessierte sich für Politik und Religion und alles Aktuelle. Sie lernte gern Menschen kennen, die mehr als sie wussten und eine bessere Schulbildung hatten. Sie las Biographien und theologische Werke. Ihre Mutter, dachte Frances, interessierte sich für fast alles, nur nicht für Kinder, es sei denn, sie waren krank oder hatten sich in irgendeinem Fach hervorgetan, und ganz bestimmt nicht für Babys. Sie hatte keine Ahnung, warum sie vier Tage lang blieb.
Wie sie wusste, war ihre Mutter vorsichtig mit ihren erwachsenen Kindern, selbst mit ihrem jüngsten Sohn Bill, der noch immer bei ihr wohnte und den Hof führte; sie stellte ihnen wenige Fragen und mischte sich nie in ihr Leben ein. Frances sah jetzt, wie sie stumm blieb, wenn das Gespräch auf einen Namen für das Baby kam, aber sie war sich bewusst, dass ihre Mutter aufmerksam zuhörte, besonders wenn Jim, Frances’ Mann, im Zimmer war. Frances wartete bis spätnachts, nachdem ihre Mutter gegangen war, ehe sie sich über den Namen des Babys mit Jim unterhielt, der Namen bevorzugte, die normal und solide waren, wie sein eigener, Namen, die weder jetzt noch in Zukunft irgendwelche Kommentare herausfordern würden. Deswegen war sie sicher, als sie John als Namen für das Kind vorschlug, dass Jim einverstanden sein würde. Ihre Mutter war begeistert. Frances wusste, dass der Vater ihrer Mutter John geheißen hatte, aber sie kam nicht auf den Gedanken, dass sie jetzt glauben würde, das neugeborene Baby sollte nach ihm benannt werden. Es hatte nichts mit ihm zu tun. Sie bat ihre Mutter, Jim gegenüber nichts zum Namen des Babys zu sagen, und hoffte, die alte Frau würde bald aufhören zu erklären, wie stolz sie sei, dass der Name in der Familie fortgeführt werde, und dies trotz der gegenwärtigen Mode, möglichst neue Namen zu wählen, darunter die Namen von Film- und Popstars.
„Am schlimmsten sind die irischen Namen, Frances“, sagte ihre Mutter. „Die kann man nicht einmal aussprechen.“
Jetzt, wo er einen Namen hatte, wurde John von ihrer Mutter sogar noch liebevoller in den Armen gehalten. Sie schien glücklich damit zu sein, stundenlang dazusitzen, ohne irgendetwas zu sagen, und ihn zu wiegen oder beruhigend auf ihn einzuflüstern. Frances war froh, als sie heimkonnte, und glücklich, als ihre Mutter andeutete, sie könnte jetzt ihrerseits nach Williamstown zurückkehren, zu ihrem kleinen Postamt, ihren Büchern, ihrer täglichen Irish Times, ihren sorgfältig ausgewählten Fernseh- und Radiosendungen und den paar verwandten Seelen, mit denen sie Ansichten über aktuelle Ereignisse austauschte.
Als John erst einmal zu Haus war, begann die alte Frau, den Geburtstagen seiner Geschwister mehr Aufmerksamkeit zu schenken und anstatt wie bis dahin lediglich einen Geldgutschein und eine Glückwunschkarte zu schicken, mit einer Mitfahrgelegenheit, die sie organisiert hatte, persönlich die vierzig Meilen von Williamstown herüberzufahren, zum Tee zu bleiben und den Geldgutschein in der
Handtasche mitzubringen. Doch gleichgültig, wessen Geburtstag es war, alle Kinder wussten, dass ihre Großmutter wegen John gekommen war. Frances sah, dass die alte Frau sich hütete, ihn hochzuheben oder zu knuddeln oder seine Aufmerksamkeit zu verlangen, wenn er gerade spielte oder vor dem Fernseher saß. Sie wartete, bis er müde war oder irgendetwas wollte, und dann bewies sie ihm, dass sie für ihn da war, ihm zur Seite stand. Mit Vier oder Fünf sprach er schon häufig mit ihr am Telefon und freute sich auf ihre Besuche, wich, sobald sie da war, nicht von ihrer Seite, zeigte ihr seine Hausaufgaben und seine Zeichnungen und bat seine Eltern, länger aufbleiben zu dürfen, so dass er neben ihr auf dem Sofa, den Kopf auf ihrem Schoß, einschlafen konnte. Bald nachdem Bill verheiratet und sie allein im Haus geblieben war, begann die alte Frau, Frances und ihre Familie einmal im Monat zum Sonntagsessen einzuladen. Sie achtete darauf, dass ihre Enkel sich bei ihr nicht langweilten, und schlug etwa vor, dass Bill die Jungen zu einem Fußball- oder Hurlingspiel in der Umgebung mitnahm, oder überlegte sich, was sie und ihre Schwestern sich vielleicht im Fernsehen gern ansehen würden. Als John sieben oder acht war, ließ ihn seine Großmutter regelmäßig samstags von Bill abholen, so dass er allein kommen und die Nacht vor dem Sonntagsessen bei ihr verbringen konnte. Schon bald hatte er im Haus seiner Großmutter sein eigenes Zimmer, seine eigenen Stiefel und seinen eigenen Dufflecoat und Pyjama, seine Bücher und Comics.
Frances wusste nicht mehr genau, in welchem Alter er anfing, im Sommer einen Monat in Williamstown zu verbringen, aber spätestens seitdem er zwölf war, blieb er den ganzen Sommer über bei seiner Großmutter, half Bill auf dem Hof, arbeitete im Postamt und saß abends mit ihr zusammen, las oder unterhielt sich mit ihr oder zog, von seiner Großmutter uneingeschränkt dazu ermutigt, mit gleichaltrigen Jungen aus dem Ort los.
„Jeder kann John gut leiden“, sagte ihre Mutter zu Frances. „Jeder, den er kennenlernt, jung und alt. Er hat immer jedem etwas Interessantes zu erzählen, und ein guter Zuhörer ist er auch.“
Frances beobachtete John dabei, wie er sich mühelos durch die Welt bewegte. Es gab niemals Klagen über ihn, nicht einmal seitens seiner Schwestern. Er war meist still, er leistete seinen Teil der Hausarbeit und wusste, wie er seine Mutter und seinen Vater angehen musste, wenn er Geld wollte oder die Erlaubnis, abends lange auszubleiben. Er wirkte auf Frances beherrscht und so als wären Fehler oder Fehleinschätzungen von ihm nicht zu erwarten. Er nahm fast alles ernst. Als sie ein paarmal versuchte, über seine Beziehung zu seiner Großmutter und über die besondere Rolle, die er in ihrem Haus spielte, zu scherzen, lächelte er nicht und zeigte auch sonst keine Reaktion auf ihre Worte. Selbst als sie Bemerkungen über die komischeren Kunden des Postamts seiner Großmutter machte, Leute, die sich in den dreißig Jahren, seit sie dort arbeitete, nicht verändert zu haben schienen, teilte John ihre Belustigung nicht. In diesen Jahren rief ihre Mutter, kaum dass es Frühling wurde, regelmäßig an, um zu sagen, wie sehr sie sich schon auf Johns Ankunft freute.
Als Frances ihn in diesem Sommer nach Williamstown fuhr, begleitete sie ihn nach oben, sobald sie ihre Mutter begrüßt hatten. Sein Schlafzimmer, sah sie, war frisch tapeziert, und es stand auch ein neues Bett darin. Auf der Kommode lagen ein Stapel Hemden, alle frisch gebügelt, einige Jeans, Rasiercreme, ein neuer schicker Rasierer und ein besonderes Shampoo.
„Kein Wunder, dass du gern herkommst“, sagte sie.
„Wir behandeln dich zu Hause nicht, wie es sich gehört. Gebügelte Hemden! Von deiner speziellen Freundin gebügelt!“
Sie lachte, ohne zu merken, dass ihre Mutter draußen vor der Tür stand. Als sie wieder nach unten gingen, begriff sie, dass John und ihre Mutter nur darauf warteten, dass sie ging, dass beide sich hüteten, auf jedes weitere Wort von ihr irgendwie zu reagieren. Sie waren fast feindselig, als hätte sie auf einem Feld ein Gatter offengelassen oder einem Kunden zuviel Wechselgeld herausgegeben. Als sie aufbrach, begleitete sie keines von beiden hinaus zum Wagen. Bald erfuhr sie, dass ihre Mutter, als sie den Hof auf Bill überschrieb, ein Feld ausgenommen und Bill überredet hatte, an beiden Enden Torpfosten aufzustellen, so dass John dort Hurling spielen konnte. John bekam im Ort genügend Leute für eine Mannschaft zusammen, und es fanden sich andere Mannschaften, gegen die sie spielen konnten, und fast jeden Abend fanden Begegnungen oder Trainingsstunden statt. Sogar Zuschauer kamen, einschließlich eines Abends Frances und Jim, aber die alte Frau war zu gebrechlich, um das Stück Feldweg zu laufen und John spielen zu sehen. Frances begriff, wie froh und zufrieden ihre Mutter darüber war, dass John jetzt einen großen Freundeskreis und eine regelmäßige Abendbeschäftigung hatte, so dass er, wie sie es formulierte, sich nicht mit ihr zu langweilen brauchte.
Als sie eines Abends ihre Mutter besuchte, sah Frances, wie John von einem Spiel heimkam. Er hatte es eilig, wieder wegzukommen, nahm sich gerade mal Zeit, zu duschen und sich umzuziehen. Er sah seine Großmutter kaum an.
„John, setz dich doch und unterhalt dich mit uns“, sagte Frances.
„Ich muss weg, Mama, die anderen warten.“
Er bedachte seine Großmutter mit einem knappen Nicken und verließ das Zimmer. Als Frances ihr einen Blick zuwarf, sah sie, dass die alte Frau lächelte.
„Er wird spät zurückkommen“, sagte sie. „Wenn er kommt, werde ich schon tief und fest schlafen.“
Sie schnurrte, als ob diese Vorstellung ihr große Befriedigung verschaffte.
Als er Ende August nach Hause kam, war John größer und kräftiger geworden. Er begann, in der Hurling-Mannschaft seiner Schule zu spielen, wo man die Fähigkeiten, die er im Laufe des Sommers als Midfielder erworben hatte, rasch erkannte. Frances war immer pflichtbewusst hingegangen, wenn ihre anderen Kinder bei einem sportlichen Ereignis teilgenommen hatten, und hatte es nicht erwarten können, dass die Veranstaltung endete und sie wieder heimgehen konnte. Keines von ihnen hatte sich je besonders hervorgetan oder sich allzuviel aus der Sache gemacht, aber
John trainierte während dieses Winters und Frühjahrs jeden Abend und spielte, wann immer er konnte, in der Hoffnung, in die County- Juniorenauswahl aufgenommen zu werden.
John fiel auf dem Platz auf, weil er nie zu laufen oder gegnerische Spieler anzugreifen schien, sondern abseits stand und wartete. Sein Vater, der sich für jede Kleinigkeit begeistern konnte, geriet ganz aus dem Häuschen, wenn John, ungedeckt, den heranfliegenden Ball abpasste und, Tacklingversuchen mit echtem Schneid und Geschick ausweichend, im Alleingang einen Punkt erzielte oder, die Entfernung genau abschätzend, den Ball in einem hohen, wohlberechneten Bogen ins Tor beförderte. Frances war klar, dass die übrigen Zuschauer ihn genauso beachteten, wie es seine Eltern taten. In dieser Saison wurde er zwar nicht für die Juniorenmannschaft ausgewählt, aber man sagte ihm, dass die Verantwortlichen ihn mit großem Interesse im Auge behielten.
Im Mai, als sich das Schuljahr dem Ende zuneigte, erwähnte John beiläufig, er habe sich mit einigen seiner Freunde um einen Sommerjob in der Erdbeerfabrik in der Stadt beworben. Frances hatte allerdings nicht weiter daran gedacht, bis er sie eines Tages fragte, ob sie ihn zu einem Vorstellungsgespräch in die Stadt mitnehmen könnte.
„Wie lang wirst du da arbeiten?“ fragte sie.
„Den ganzen Sommer“, sagte er. „Oder zumindest bis August.“
„Und was wird aus deiner Großmutter?“ fragte Frances. „Erst gestern hat sie am Telefon gesagt, wie sehr sie sich auf Juni und auf dich freute. Wir waren vor zwei Wochen bei ihr, und da hast du sie selbst gehört.“
„Warum warten wir nicht ab, ob ich den Job überhaupt kriege?“
„Warum willst du zum Vorstellungsgespräch, wenn du ohnehin weißt, dass du den Job nicht annehmen kannst?“
„Wer sagt, dass ich den Job nicht annehmen kann?“
„Sie ist alt, John, und sie lebt nicht ewig. Verbring noch den einen Sommer bei ihr, und ich sorge dafür, dass es der letzte ist, wenn du nicht mehr hinwillst.“
„Wer sagt, dass ich nicht hinwill?“
Sie seufzte. „Gott steh der Frau bei, die dich einmal heiratet.“
John ließ sich von einem seiner Freunde zu dem Vorstellungsgespräch in die Stadt fahren, und eine Woche darauf kam vom Betriebsleiter die Mitteilung, er könnte in der zweiten Juniwoche anfangen. John ließ den Brief auf dem Frühstückstisch liegen, so dass jeder ihn lesen konnte. Als Frances ihn sah, sagte sie nichts. Sie wartete, bis John aus der Schule zurückkam.
„Du kannst nicht jeden Sommer zu ihr fahren und dann, wenn sie alt und schwach ist, entscheiden, dass du Besseres zu tun hast.“
„Das habe ich überhaupt nicht.“
„Ich habe jedenfalls entschieden, dass du hinfährst, und Punkt. Sobald deine Ferien anfangen, fährst du nach Williamstown, also kannst du dich schon mal darauf einstellen.“
„Und was sage ich dem Team?“
„Dass du im September wieder da bist.“
„Wenn ich bleiben würde, könnte ich in die Juniorenmannschaft kommen.“
„Du kannst den ganzen Sommer lang auf dem Feld hurlen, das deine Großmutter dir überlassen hat. Und behalt im Gedächtnis, dass das ihr letzter Sommer sein könnte und sie sehr gut zu dir gewesen ist. Du kannst dich also ans Packen machen.“
Ein paar Tage lang redete er kein Wort mit ihr, woraus sie schloss, dass er sein Los akzeptiert hatte und nach Williamstown gehen würde. Im Laufe der letzten paar Monate hatte sich Frances zusammen mit ihrer Mutter bemüht, John eine vorläufige Fahrerlaubnis zu besorgen, hatte seine Geburtsurkunde und ein Foto von ihm herausgesucht und seine Unterschrift gefälscht und dann den Führerschein, als er angekommen war, versteckt. Johns Großmutter hatte Bill, als er sich einen neuen Wagen angeschafft hatte, den alten abgekauft. Sie würde ihn John für den Sommer überlassen und danach ihm und seinen Geschwistern erlauben, ihn zu benutzen.
Während der Fahrt war John so niedergeschlagen und übellaunig, dass Frances versucht war, ihm zu sagen, was auf ihn wartete, aber sie nahm sich zusammen. So schweigsam und verschlossen wäre er zwar niemand anders gegenüber gewesen, aber das war ihr jetzt gleichgültig. Ihre Aufgabe war, ihn nach Williamstown zu schaffen.
Sie würde aufatmen, wenn sie wieder abfahren und ihn für den Sommer dalassen könnte. Als sie ankamen, sah sie, dass ihre Mutter einen Stock benutzte.
Obwohl sie sich das Haar hatte richten lassen und ein farbenfrohes Kleid trug, war Frances klar, dass es ihr nicht gutging. Ihre Mutter bemerkte Frances’ Blick und erwiderte ihn trotzig, als wollte sie sagen, wag es ja nicht, von meinem Gesundheitszustand zu sprechen. Sie widmete ihre ganze Energie der Aufgabe, John zu überraschen, erst mit dem Führerschein und dann mit den Wagenschlüsseln.
„Bill sagt, du könntest perfekt fahren“, sagte sie.
„Also kannst du damit jetzt die ganze County erkunden. Der Wagen ist alt, aber immer noch gut in Schuss.“
Ohne etwas zu sagen, blickte John erst Frances und dann seine Großmutter ernst an.
„Wusstest du davon?“ fragte er Frances.
„Ich bin diejenige, die die Unterschrift gefälscht hat“, sagte sie.
„Aber das Geld dafür kam von mir“, unterbrach sie seine Großmutter.
„Das wollen wir doch mal klarstellen.“
Etwas in ihrer Stimme und ihrem Gesicht verriet Frances, dass sie Schmerzen hatte. Sie ging ein Stück beiseite, als John den Motor anließ und vom Haus seiner Großmutter weg den Hügel hinunterfuhr und dann wendete und wieder zurückkam.
„Ah, er fährt ausgezeichnet“, sagte seine Großmutter.
John holte sein Gepäck aus dem Wagen seiner Mutter. Als Frances die beiden verließ, waren sie noch immer in die Betrachtung von Johns neuer Errungenschaft versunken. Frances war John dankbar dafür, dass er seine Großmutter nicht im mindesten spüren ließ, wie widerwillig er den ganzen Sommer bei ihr blieb, aber als sie ihm zuwinkte, bevor sie abfuhr, warf er ihr einen Blick zu, der ihr deutlich zu verstehen gab, dass er ihr das noch lange nachtragen würde.
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Literaturangabe:
TOIBIN, COLM: Mütter und Söhne. Übersetzt aus dem Englischen von Giovanni und Ditte Bandini. Carl Hanser Verlag, München 2009. 288 S., 19.90 €.
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