FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse (15. bis 19. Oktober 2008) stellt das Museum der Weltkulturen in Frankfurt Karikaturen aus der Türkei vor. „Die Nase des Sultans“ heißt die Ausstellung, die vom 9. August bis zum 16. November zu sehen ist. Die Werkschau gehört zum offiziellen Sonderprogramm, mit dem sich die Türkei als Ehrengast auf der Buchmesse präsentiert. Viele Arbeiten der knapp 50 Werke umfassenden Ausstellung sind dabei erstmals in Deutschland zu sehen, wie das Museum am Donnerstag (7. August 2008) in Frankfurt mitteilte.
Präsentiert werden Originalzeichnungen, die das alltägliche Leben des Landes aufs Korn nehmen. Gezeigt werden dabei sowohl Klassiker von Zeichnern wie Turhan Selcuk und Eflatun Nuri Erkoc als auch Werke der jüngeren Generation. Daneben gibt die Ausstellung einen Einblick in die Geschichte und Bedeutung türkischer Karikaturen seit Ende des 19. Jahrhunderts. Kuratorin Sabine Küper-Büsch sagte, dass in der Türkei Satirezeichner trotz mangelnder Pressefreiheit politische Themen deutlich schärfer angehen könnten als schreibende Journalisten.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf ein Verbot des Sultans Abdülhamid II. (1842-1918), der Anspielungen auf seine Nase untersagte und selbst das Wort „Nase“ durch die Zensur verbieten ließ. Die Ausstellung ist im Anschluss an Frankfurt auch in Wien zu sehen.
Der Katalog erscheint im September und kostet 28 Euro. (dpa/vol)
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