NEW YORK (BLK) – Die schwarze US-Autorin Annette Gordon-Reed ist für ihre Geschichte über eine amerikanische Sklavenfamilie mit dem National Book Award ausgezeichnet worden. Ihre bewegende, gründlich recherchierte Dokumentation „The Hemingses of Monticello: An American Family“ erhielt den begehrten Literaturpreis am Mittwochabend (19. November) (Ortszeit) in New York in der Kategorie Sachbuch.
In der Kategorie Belletristik wurde Peter Matthiessen (81) für sein Werk „Shadow Country“ ausgezeichnet. Es ist die stark überarbeitete und kondensierte Fassung von drei Romanen über den legendären US-Pionier und Serienkiller Edgar J. Watson, die der Autor in den 90er Jahren veröffentlicht hatte. Die ausgezeichneten Bücher sind bisher noch nicht auf Deutsch erschienen.
Gordon-Reed, die bei der Preisverleihung ihren 50. Geburtstag feierte, schildert in ihrem Buch das Schicksal einer Sklavenfamilie, die dem früheren US-Präsidenten Thomas Jefferson (1743-1826) gehörte. Sie könne die Wahl von Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten Amerikas immer noch nicht fassen, sagte die Preisträgerin. „Ich schreibe über eine Zeit, in der die Schwarzen völlig von der Gesellschaft ausgeschlossen waren – und das ist noch nicht allzu lange her. Jetzt ist Amerika auf einer wundervollen Reise“, sagte sie Medienberichten zufolge bei der Preisverleihung.
Das 900-Seiten-Werk von Matthiessen war auch schon bei der Kritik auf ein begeistertes Echo gestoßen. Mit Blick auf seinen Ruf als herausragender Sachbuchautor sagte der 81-Jährige: „Ich habe mich jahrelang ziemlich schwergetan, die Leute davon zu überzeugen, dass Romane schreiben meine eigentliche Berufung ist.“
Als bester Gedichtband wurde Mark Dotys Sammlung „Fire to Fire“ ausgezeichnet. Den Kinderbuch-Preis erhielt Judy Blundell für „What I Saw and How I Lied“ (Was ich sah und wie ich log). Die von der National Book Foundation vergebenen Preise sind jeweils mit einer Bronzestatue und 10.000 Dollar (8.000 Euro) Preisgeld verbunden. (dpa/mir)