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Neue Chance für Johannes a Lasco Bibliothek

EKD verwaltet das Kapital, neues Kuratorium berät über das Personal

© Die Berliner Literaturkritik, 11.01.10

EMDEN (BLK) - Die finanziell angeschlagene Johannes a Lasco Bibliothek in Emden (Niedersachsen) mit ihrer europaweit einzigartigen Sammlung zum reformierten Protestantismus bekommt eine neue Chance. Nach mehr als einjähriger Zwangspause werde die Forschungsbibliothek voraussichtlich im Februar wieder ihren wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen, sagte der Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, am Freitag (8.01.). Das Stiftungskapital liegt nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) derzeit mit 8,4 Millionen Euro auf dem früheren Stand. Die Bibliothek musste im Dezember 2008 schließen, nachdem das Stiftungsvermögen um mehr als sechs Millionen Euro abgeschmolzen war.

Der frühere Leiter der renommierten Einrichtung war entlassen und im Oktober 2009 vor dem Landgericht Aurich wegen Untreue verurteilt worden. Verteidigung und Staatsanwaltschaft legten gegen das Urteil Revision ein. Umstritten ist, ob der frühere Leiter historische Dokumente ankaufen durfte.

Für den Neuanfang stellte die EKD sechs Millionen Euro bereit und verwaltet künftig auch das gesamte Kapital. Die Erträge werden zur Finanzierung der laufenden Kosten genutzt. Ein neues Kuratorium soll demnächst über die Einstellung von Personal beraten.

„Die Bibliothek ist ein Leuchtturm des Protestantismus“, unterstrich der EKD-Finanzchef, Oberkirchenrat Thomas Begrich, aus Hannover die Bedeutung der Einrichtung. Als ein Schwerpunkt der nächsten Jahre wird die Einrichtung das 450-jährige Jubiläum des Heidelberger Katechismus begleiten. Er gilt als zentrale Bekenntnisschrift des reformierten Protestantismus. (dpa/ros)


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