WIESBADEN (BLK) – Von Spanien bis hinter den Ural reicht der Theaterkontinent beim Festival „Neue Stücke aus Europa“ vom 12. bis 22. Juni in Wiesbaden und Mainz. Die 1992 in Bonn gegründete Theaterbiennale sei mittlerweile „das weltweit wichtigste internationale Festival, das sich ausschließlich mit neuen Autoren beschäftigt“, sagte Manfred Beilharz, Intendant des Hessischen Staatstheaters in Wiesbaden, am Dienstag (20. Mai 2008). Erstmals richten die Staatstheater in Wiesbaden und Mainz das zweijährliche Theaterfest gemeinsam aus, zu dem etwa 10.000 Besucher erwartet werden.
Gezeigt wird vor allem gesellschaftskritisches und politisches Theater in 29 Produktionen aus 24 Ländern. Vergnügen verspricht das Stück „Heiße estnische Jungs“: Junge Männer wollen dem Bevölkerungsschwund in der baltischen Republik durch selbstlosen Körpereinsatz abhelfen. Das Blut in den Adern gefrieren lässt das Drama der spanischen Truppe Fura dels Baus. In „Boris Godunow“ nehmen Terroristen das Publikum in Geiselhaft wie im Moskauer Musicaltheater an der Dubrowka 2002.
Der Brite Mark Ravenhill („Shoppen und Ficken“) und Theresia Walser („King Kongs Töchter“) leiten parallel zum Festival Schreibwerkwerkstätten für junge Theaterautoren. In einer „Nacht der Autoren“ werden die „Paten“ des Festivals vorgestellt – je ein renommierter Dramatiker aus jedem Land, die den Veranstaltern interessante Neuproduktionen empfohlen haben. Das Budget der Theaterbiennale liegt bei 1,2 Millionen Euro, von denen Hessen 500.000 Euro und Rheinland-Pfalz 200.000 Euro trägt. (dpa/car)