BERLIN (BLK) - Der peruanische Schriftsteller Daniel Alarcón ist der erste Träger des Internationalen Literaturpreises, den das Berliner Haus der Kulturen der Welt vergibt. Alarcón, der in den USA lebt, gewann den mit 25.000 Euro dotierten Preis für seinen Debütroman „Lost City Radio“ (Wagenbach Verlag). 10.000 Euro gehen an Friederike Meltendorf, die den Roman „kongenial“ aus dem amerikanischen Englisch übersetzt habe, wie die Jury am Montag (28.9.) mitteilte. Das Haus der Kulturen der Welt verleiht den Preis für zeitgenössische Erzählliteratur in deutscher Erstübersetzung.
In „Lost City Radio“ sucht Moderatorin Norma in einer Radiosendung nach Menschen, die seit einem Bürgerkrieg vermisst werden. Die Jury lobte den Roman als „präzisen literarischen Entwurf“. Alarcón (Jahrgang 1977) konfrontiere den Leser „auf eindringliche und einfühlsame Weise mit einer Welt, in der das Zusammenleben immer wieder von Bürgerkrieg und Gewalt bedroht wird“.
Die Veranstalter des Preises wollen den Stellenwert der internationalen Literatur hierzulande stärken und sie deutschen Lesern näher bringen. „Übersetzung zwischen den Kulturen ist heute wichtiger denn je“, sagte der Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, Bernd M. Scherer.
Zur Jury gehörten die Literaturkritikerin Sigrid Löffler und Peter Ripken vom Internationalen Zentrum Frankfurter Buchmesse. Die Festrede bei der Verleihung an diesem Mittwoch hält Ilija Trojanow. Schauspielerin Anna Thalbach liest aus der deutschen Übersetzung. Laudator ist Jurymitglied Ottmar Ette. (dpa/kum)