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Orhan Pamuk über Demokratie

Der Literaturnobelpreisträger wendet sich an die Herzen

© Die Berliner Literaturkritik, 28.03.11

BOCHUM (BLK) - Die Aufstände in der arabischen Welt beweisen nach Ansicht des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk, dass auch im Islam Demokratie möglich ist. „Alle Vorurteile, dass der Islam nicht zur Demokratie passt, inkompatibel ist, das stimmt alles Nicht“, sagte Pamuk am Freitagabend (25.3.) bei einem Vortrag an der Ruhr-Universität Bochum.

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Der 58 Jahre alte Schriftsteller sagte, die Demokratiebewegung in den arabischen Ländern mache ihn glücklich. Ratschläge könne er aber keine erteilen. „Ich bin ein Autor, ich bin kein Politiker, in einer solchen Situation kann ich mich nur an die Herzen wenden und nicht an das Militär“, meinte der Istanbuler.

Er sei an den Vorgängen sentimental beteiligt und beobachte die Entwicklung. „Ich bin sehr froh über das, was passiert, aber ich würde es noch nicht eine Revolution nennen. Für mich ist es zumindest ein Aufstand“, sagte Pamuk vor mehreren Hundert Zuhörern.

Der Schriftsteller war für den literarischen Vortrag „Was passiert mit uns, wenn wir Romane lesen?“ ins Ruhrgebiet gekommen und trat bei der Veranstaltungsreihe „Herausforderung Zukunft“ auf.

Pamuks Werk wurde in mehr als 30 Sprachen in rund 100 Ländern veröffentlicht. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen „Die Weiße Festung“ (1995), „Mein Name ist Rot“ (1998) und „Schnee“ (2002). Der Schriftsteller erhielt verschiedene internationale Preise, darunter den Literaturnobelpreis (2006) und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2005).

Das Projekt „Herausforderung Zukunft“ versteht sich als Plattform zum Dialog über Themen wie Friedens- und Konfliktforschung oder den Dialog zwischen Religionen und Kulturen. Frühere Redner waren etwa ehemalige der tschechische Staatspräsidenten Vaclav Klaus oder der Dalai Lama. (swe/dpa)


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