DARMSTADT (BLK) - Der deutsche PEN hat die Verhaftung des iranischen Autors und Hermann-Hesse-Übersetzers Reza Najafi scharf verurteilt. Die Welle des Terrors habe im Iran jetzt alle erfasst, „die sich nicht den Wahnvorstellungen der iranischen Regierung ergeben“, kritisierte die Schriftstellervereinigung am Freitag (8.01.) in Darmstadt. Najafi, ein Brückenbauer zwischen der deutschen und iranischen Literatur, wurde laut PEN am 3. Januar inhaftiert. Von seiner Frau, der Schriftstellerin und Übersetzerin Parisa Rezaii, und seinem jungen Sohn fehle jede Spur.
Neben Hermann Hesse habe Najafi die Iraner mit Autoren wie Günter Grass und Franz Kafka vertraut gemacht. Er sei „kein politischer Aktivist, sondern ein Mann der Literatur“, erklärte PEN-Vizepräsident Dirk Sager. Als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker sei Najafi aber immer für die Freiheit des Wortes eingetreten. „Das Grauen der Verfolgung gegenüber allen, die sich nicht zu Propagandisten des Regimes machen lassen wollen, nimmt seinen Fortgang“, heißt es in der Erklärung des PEN weiter. (dpa/ros)