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Drei spannende Neuerscheinungen

Persönlichkeitsspaltung, Familiengeheimnisse und politischer Terror

© Die Berliner Literaturkritik, 18.01.11

Schweitzer, Nana: Schmetterlingspuppe, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2010, 272 S., 14,95 €, ISBN 978-3-8960-2566-1.
Busquets, Blanca: Die Woll-Lust der Maria Dolors, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011, 280 S., 12,90 €, ISBN 978-3-4232-4816-7.
Maurer, Martin: Terror, Verlag Dumont, Köln 2011, 384 S., 19,95 €, ISBN 978-3-8321-9616-5.


Gespaltene Persönlichkeit: „Schmetterlingspuppe“

Wie einst Catherine Deneuve in Luis Bunuels Filmklassiker „Belle de Jour“ leidet auch Nana Schweitzer an einer Persönlichkeitsspaltung: Während sie tagsüber als Angestellte gewissenhaft ihrer Arbeit nachgeht, mutiert sie abends zu einer Herumtreiberin, die wahllos Drogen nimmt und Sex mit Fremden hat. Auf der Grundlage ihrer Tagebücher hat die 29-jährige Düsseldorferin nun den autobiografischen Roman „Schmetterlingspuppe“ geschrieben, in den sie die zerstörerischen Kämpfe zwischen den beiden Seelen in ihrer Brust beschreibt. Das Selbstporträt führt zurück zu den Traumata der Kindheit und nach vorne in ein selbstbestimmtes Leben.  

Familienroman: „Die Woll-Lust der Maria Dolors“

Seit einem Schlaganfall lebt die 85-jährige Maria Dolors bei ihrer jüngsten Tochter Leonor und deren Familie. Bis auf ihren Enkel Martí behandeln die Familienmitglieder die alte Frau jedoch wie ein Möbelstück, denn sie hat ihre Sprache verloren und kann sich nur noch durch Gesten verständigen. Aber Oma Maria Dolors ist weder blind noch taub geworden. Sie hat nach wie vor einen scharfen Verstand - und es zudem faustdick hinter den Ohren. Und sie bekommt mit, während sie emsig vor sich hin strickt, wie jeder in der Familie ein Geheimnis zu verbergen sucht. Blanca Busquets kurzweiliger Familienroman „Die Woll-Lust der Maria Dolors“ handelt gleich ein ganzes Themenpaket ab: von Magersucht und erster Liebe bis hin zur Pornografie im Internet.

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Thriller über staatlich finanzierten „Terror“

Einen hoch spannenden politischen Thriller hat der Drehbuchautor Martin Maurer mit seinem ersten Roman „Terror“ vorgelegt: Der Kameramann Marc fährt mit seiner Familie in ein italienisches Bergdorf. Schon bald beunruhigen den Erholungssuchenden merkwürdige Vorkommnisse. Als Marc im Nachbarhaus auch noch einen Marokkaner fast totgeprügelt findet, ist seine Neugier endgültig geweckt. Bei seinen Recherchen stößt er auf ein staatliches Terrornetzwerk, in das auch deutsche Politiker verstrickt sind. Der Krimi des 42-jährigen Berliners entlarvt das Vertrauen der Leser darauf, in Sicherheit zu leben, als Kinderglauben. Die Geschichte des Terrorismus in Deutschland müsse neu geschrieben werden, meint Maurer im Nachwort. „So, wie wir es bis jetzt vermittelt bekommen haben, istes nicht gewesen.“ (BLK)

 


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