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Peymann will weitere Gesellschafter ins Berliner Ensemble holen

Anfang April hatte Peymann seinen Intendantenvertrag selbst um zwei Jahre verlängert

© Die Berliner Literaturkritik, 17.04.08

 

BERLIN (BLK) – Der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, will in Zukunft nicht mehr alleiniger Gesellschafter des Theaterhauses am Schiffbauerdamm sein. „Es kann sein, dass ich Mitverantwortliche ins Boot hole“, sagte Peymann am Donnerstag (17. April 2008) bei der Vorstellung des Spielplans 2008/2009. „Ich werde mir die Richtigen aussuchen.“ Peymann ist bisher alleiniger Gesellschafter des privatisierten Theaterhauses und kann damit den Intendanten berufen oder abberufen. Anfang April hatte Peymann seinen Intendantenvertrag selbst um zwei Jahre verlängert.

Schon länger sehe sich Peymann nach Mitgesellschaftern um. „Die, die ich haben wollte, gingen aber leider nicht mit.“ Als mögliche Kandidaten ziehe er „wichtige Mitarbeiter“ in Betracht. Er habe diese Entscheidung aber nicht getroffen, um „alles auf den Schultern der anderen abzuladen, wenn etwas schiefgeht“, betonte Peymann, der nach eigenen Worten 100.000 Deutsche Mark als Kapitalanlage in die GmbH einbrachte.

Die Rechtsform einer GmbH biete maximale Freiheit für den Umgang mit dem Budget, betonte Peymann. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) habe aber Recht, wenn er diese als „merkwürdig“ bezeichne. „Merkwürdig ist vor allem, dass ich selber meinen Vertrag verlängern kann“, sagte der 70-Jährige. Jedoch sei er weit von einer familieninternen Amtsweitergabe wie etwa bei Richard Wagner entfernt. „Und ich habe leider keine Töchter.“ Wowereit hatte zuletzt den Vertrag als „Super-Konstruktion“ kritisiert.

Auf dem neuen Spielplan stehen unter anderem Inszenierungen von Peter Stein, Andrea Breth und Robert Wilson. Peymann nannte Stein, der Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“ mit Klaus Maria Brandauer auf die Bühne bringen will, den einzigen Regisseur, der „Weltgeltung“ hat. Wilson, der im vergangenen Jahr Brechts „Dreigroschenoper“ inszenierte, will die Sonette von William Shakespeare aufführen. „Ein verwegenes Unternehmen“, kommentierte Peymann, der selbst zwei Stücke inszenieren wird, dabei eine neue Arbeit des österreichischen Schriftstellers Peter Handke. (dpa/wip)


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