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Präsident: Nach Sparmaßnahmen stellt Goethe-Institut wieder ein

Einer der Schwerpunkte des Instituts ist traditionell der Sprachunterricht

© Die Berliner Literaturkritik, 04.12.08

 

BERLIN (BLK) – Das Goethe-Institut stellt nach Jahren des Sparens und der Umstrukturierung wieder Mitarbeiter ein. Dies machte der neue Präsident des deutschen Kulturinstituts, Klaus-Dieter Lehmann, am Donnerstag (4. Dezember 2008) in Berlin deutlich. Alle Gliederungen der weltweit tätigen, staatlich geförderten Einrichtung seien in diesem Jahr einer Veränderung unterzogen worden. „Das Goethe-Institut ist im Wandel“, nach dem Motto „weniger Verwaltung, mehr Eigenverantwortung und Dezentralisierung sowie mehr Programme“, sagte Lehmann.

Das Institut habe – nach einem Einstellungsstopp – inzwischen wieder die Möglichkeit, junge Mitarbeiter einzustellen, betonte Lehmann. „Wir brauchen junge Leute mit jungen Ideen“. 2009 wird ein entscheidendes Jahr für das Institut auch im Hinblick darauf, dass eine leistungsfähige Web-Struktur aufgebaut werden soll.

Einer der Schwerpunkte des Instituts ist traditionell der Sprachunterricht. Diese Aufgabe „an der Schnittstelle zwischen Außen- und Innenpolitik“ werde das Goethe-Institut künftig weiter ausbauen. Denn der Sprachunterricht leiste einen wertvollen Beitrag zur Integration von Migranten, argumentierte Lehmann. Der Unterricht müsse sich aber künftig mehr an deren Lebenswirklichkeit orientieren.

Zudem engagiert sich das Goethe-Institut auf dem Theatersektor. 2009 steht laut Generalsekretär Hans-Georg Knopp das europäische Theaterprojekt „After the Fall“ (Nach dem Fall) im Mittelpunkt. Daran sind 15 Goethe-Institute, 18 Dramatiker und 18 Partnerstädte beteiligt. „Hier wird die Wende nicht als deutsches, sondern als gesamteuropäisches Phänomen verstanden“, betonte Knopp.

2010 plant das Goethe-Institut simultan im brasilianischen Manaus, in São Paulo und in München die Uraufführung einer „Amazonas-Oper“ als internationale Koproduktion. Sie soll den neuesten Forschungsstand der Anthropologie (Wissenschaft vom Menschen) zum Beispiel über die indianischen Völker oder die drohende Zerstörung des Regenwaldes thematisieren.

Lehmann hatte am 1. April die Nachfolge von Jutta Limbach an der Spitze des Instituts mit Hauptsitz in München angetreten. Die Kulturorganisation verfügt gegenwärtig über 134 Institute und 12 Verbindungsbüros in 82 Ländern sowie über 13 Institute in Deutschland. 2009 liegt der Gesamtetat voraussichtlich bei 307 Millionen Euro, davon sind 218 Millionen Euro Zuwendungen vom Auswärtigen Amt. 30 Prozent seiner Kosten finanziert das Institut mit Sprachkurs- und Prüfungsgebühren selbst. (dpa/bah)

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