Werbung

Werbung

Werbung

Preise an Autoren und Übersetzer

Hildegard-von-Bingen-Preis und Hölderlin-Preis ebenfalls vergeben

© Die Berliner Literaturkritik, 08.04.10

BERLIN (BLK) – Der Schriftsteller Georg Klein ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2010 ausgezeichnet worden. Der Autor erzählt von einer Kindheit im Süddeutschen in den frühen 60er Jahren - autobiographisch und zugleich fantastisch. Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 2010 geht an Heinz Janisch und Linda Wolfsgruber. Der Preis wird in diesem Jahr zum 21. Mal vergeben. Der österreichische Schriftsteller Georg Kreisler erhält für sein Lebenswerk den mit 20.000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis 2010 der Stadt Bad Homburg.

Weitere Preisträger der vergangenen Wochen sind u.a. Kitty Crowther (Lindgren-Preis), Margaret Atwood (Nelly-Sachs-Preis) und Fritz J. Raddatz (Hildegard-von-Bingen-Preis).

Georg Klein in Leipzig ausgezeichnet

Der Schriftsteller Georg Klein ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2010 ausgezeichnet worden. Der 56-Jährige nahm die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie Belletristik für sein Werk „Roman unserer Kindheit“ entgegen. „Ich möchte hier Gänseblümchen des Dankes aus dieser Wiese des Augenblicks rupfen“, sagte Klein. Der Autor erzählt von einer Kindheit im Süddeutschen in den frühen 60er Jahren - autobiographisch und zugleich fantastisch. Über Kleins Roman sagte die Jury: „Überbordend poetisch wird hier ein Zeitpanorama entfaltet, das die Unterwelt der großen, bösen Erzählungen der alten Männer mit den leuchtenden Farben des Sechziger-Jahre-Sommers verbindet. Kinder standen noch nicht unter Dauerobservanz, ihre Fantasien konnten, wenn man so will - und der Roman will es so - noch in aller Ruhe wuchern.“

Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 2010 geht an Heinz Janisch und Linda Wolfsgruber aus Wien. Sie erhalten zu gleichen Teilen die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung der Deutschen Bischofskonferenz. Janisch und Wolfsgruber bekommen den Preis für ihr Bilderbuch „Wie war das am Anfang“, teilte die Bischofskonferenz in Bonn mit. Die Jury wählte das Werk aus 324 Titeln, die von 61 Verlagen eingereicht wurden. Der Preis wird in diesem Jahr zum 21. Mal vergeben. Er wird am 20. Mai 2010 im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 auf der Zeche Zollverein in Essen überreicht.

Der österreichische Schriftsteller Georg Kreisler erhält für sein Lebenswerk den mit 20.000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis 2010 der Stadt Bad Homburg. Seit Jahrzehnten besteche sein „wissender Spott, sein scharfer Blick auf die Zeit, sein satirisches Vermögen, sein melancholischer Esprit“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Bad Homburger Literaturpreis wird seit 1983 jährlich vergeben. Bislang haben ihn unter anderem Peter Härtling, Martin Walser, Wolf Biermann, Hilde Domin und Ernst Jandl erhalten. Die Verleihung findet in diesem Jahr am 6. Juni im Rahmen eines Poesie- und Literaturfestivals statt.

Nationalpreis an Karl Dedecius und Erzbischof Alfons Nossol

Der Deutsche Nationalpreis 2010 geht an den deutschen Übersetzer Karl Dedecius und den polnischen Erzbischof Alfons Nossol. „Wir zeichnen in diesem Jahr zwei Brückenbauer zwischen Deutschland und Polen aus“, sagte Dirk Reimers vom Vorstand der Deutschen Nationalstiftung. „Karl Dedecius hat mit seinen Übersetzungen von polnischer Literatur den Deutschen deren Kultur geöffnet – Erzbischof Nossol verkörpert mit seinem Lebenswerk die Versöhnung der beiden Länder nach dem Krieg“, begründete Reimers die Entscheidung der Stiftung. Der mit 50.000 Euro dotierte Nationalpreis wird im Juni im großen Festsaal des Hamburger Rathauses verliehen.

Die 39-jährige Illustratorin und Autorin Kitty Crowther erhält den mit 515.000 Euro dotierten Lindgren-Preis 2010 aus Schweden. „Crowther verwaltet, verwandelt und erneuert das Bilderbuch. In ihrer Welt steht die Tür zwischen Fantasie und Wirklichkeit weit offen“, hieß es in der Begründung für den achten Lindgren-Preis weiter. Die 1970 in Brüssel geborene Preisträgerin hat einen englischen Vater und eine schwedische Mutter. Sie lebt mit ihren zwei Söhnen in der Nähe von Brüssel. Ihre bisher 35 Buchveröffentlichungen mit eigenen Texten oder als Illustratorin sind vor allem in belgischen sowie französischen Verlagen erschienen. Auf Deutsch liegen einige Bücher bei den Verlagen Sauerländer und Carlsen vor.

Die kanadische Autorin Margaret Atwood hat in Dortmund den Nelly-Sachs-Preis 2009 erhalten. Der Literaturpreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Die 70-jährige Schriftstellerin erzähle mit meisterhafter Genauigkeit und getragen von tiefer Einfühlung in die Lage der Opfer von einem Leben im Zeichen der Bedrohung, hieß es in der Begründung der Jury. „Wie das Opfer überleben kann, ist die zentrale Frage, der sie in ihren Romanen und Essays nachgeht.“ Die 1939 in Ottawa geborene Atwood gilt als eine der wichtigsten kanadischen Autorinnen der Gegenwart. Ihre mehr als 50 Bücher wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Der Preis wird seit 1961 alle zwei Jahre vergeben. Er ist nach der deutschen Lyrikerin und ersten Preisträgerin Nelly Sachs benannt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik geht in diesem Jahr an den Literaturkritiker Fritz J. Raddatz. Der 78-Jährige habe die literarische Landschaft in Deutschland seit den 1950er Jahren wie kaum ein anderer nachhaltig geprägt, teilte das Kuratorium mit. Der nach der Mystikerin und Gelehrten Hildegard von Bingen (um 1098 bis 1179) benannte Preis soll am 11. September in Mainz überreicht werden. Die Auszeichnung wird von der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz ausgelobt. Zu den bisherigen Preisträgern des Hildegard-von-Bingen-Preises zählen die Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger, der Kolumnist Henryk M. Broder und der Buchautor Peter Scholl-Latour.


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: