BERLIN/AUGSBURG (BLK) – Der Essayist und Literaturkritiker Michael Maar erhält den Heinrich-Mann-Preis 2010 der Berliner Akademie der Künste. Maar sei der „Detektiv unter den Essayisten“, heißt es in der Jurybegründung. „Magic Marzipan“ von Franz Ziegler ist „Das beste Dessertbuch der Welt“ - so hat die Jury der Gourmand World Cookbook Awards 2009 entschieden. Das Buch zeigt das Modellieren von Marzipan in seiner ganzen Vielfältigkeit. Die Produktion „Bout Du Monde - Ende der Welt“ des saarländischen Liquid Penguin Ensemble ist zum „Hörspiel des Jahres“ gekürt worden. Sie zeichnet sich durch eine besonders originelle und kunstvolle Komposition aus.
Weitere Preisträger der vergangenen Wochen sind Dorothea von Törne (Alfred-Kerr-Preis), Wilhelm Genazino (Rinke-Preis) und Sibylle Lewitscharoff (Berliner Literaturpreis).
Heinrich-Mann-Preis für Michael Maar
Der Essayist und Literaturkritiker Michael Maar erhält den Heinrich-Mann-Preis 2010 der Berliner Akademie der Künste. Maar sei der „Detektiv unter den Essayisten“, heißt es in der Jurybegründung. Maars Stil sei makellos, unangestrengt und fließend mit einer Sogwirkung, der der Leser sich nicht entziehen könne. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter „Thomas Mann und die Schuld“, „Warum Nabokov Harry Potter gemocht hätte“ und „Proust Pharao“. Maar wird die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung am 28. März in Berlin entgegennehmen. Zur diesjährigen Jury gehörten Wolf Lepenies, Ursula März und Hanns Zischler. Letzterer war Preisträger des Jahres 2009. Der Literaturpreis wird alljährlich verliehen.
„Magic Marzipan“ von Franz Ziegler ist „Das beste Dessertbuch der Welt“ - so hat die Jury der Gourmand World Cookbook Awards 2009 entschieden. Das Buch zeigt das Modellieren von Marzipan in seiner ganzen Vielfältigkeit und überzeugt durch wundervolle, witzige Kreationen, meisterliche Techniken sowie durch nachvollziehbare Anleitungen. Die Gala anlässlich der Verleihung der Gourmand World Cookbook Awards 2009 fand am 11. Februar 2010 in Paris statt. In verschiedenen Kategorien von „Das beste erste Kochbuch“ über „Das beste Fischkochbuch“ bis hin zu „Das beste Weinbuch des Jahres“ wurden die Besten der Besten geehrt. Aus mehr als 50 Ländern waren die Schaffenden der Kochbuchszene angereist, um an diesem internationalen Event teilzunehmen.
Die Produktion „Bout Du Monde - Ende der Welt“ des saarländischen Liquid Penguin Ensemble ist zum „Hörspiel des Jahres“ gekürt worden. Sie zeichne sich durch eine besonders originelle und kunstvolle Komposition aus Meeresrauschen, Möwenkreischen, Musik, pseudodokumentarischen und imaginierten historischen Texten aus, teilte die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste mit. Der undotierte Preis wird am 14. März in Frankfurt überreicht. Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste zeichnet seit 1977 das „Hörspiel des Monats“ und seit 1987 das „Hörspiel des Jahres“ aus.
Dorothea von Törne erhält Alfred-Kerr-Preis
Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik geht in diesem Jahr an die Journalistin und Literaturkritikerin Dorothea von Törne. „Die Ausdauer ihrer Beschäftigung mit Lyrik, ihr unabhängiges Auswählen und Urteilen sowie ihre Fähigkeit, mit einer beweglichen Sprache Poesie zu vermitteln, begründen ihre Autorität als Rezensentin im lyrischen Genre“, teilte die Jury mit. Die in Berlin lebende Journalistin veröffentlicht regelmäßig Beiträge über deutschsprachige und internationale Lyrik und Prosa in Tages- und Wochenzeitungen. Der mit 5.000 Euro verbundene Alfred-Kerr-Preis wird seit 1977 alljährlich vom „Börsenblatt des Deutschen Buchhandels“ vergeben.
Der Schriftsteller Wilhelm Genazino erhält für seinen Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ den Rinke-Preis. Die Rinke-Stiftung zeichnet mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis Texte aus, die das Lebensgefühl des vergangenen Jahres in sprachlich überzeugender Form darstellen. „Das Jahr 2009 hat uns in besonderer Weise dem ‚Zwangsabonnement der Wirklichkeit’ ausgesetzt, wie es in Wilhelm Genazinos Roman ‚Das Glück in glücksfernen Zeiten’ heißt“, erklärte Stiftungsvorsitzender Hanno Rinke. Der Festakt für den 67-jährigen Genazino findet am 28. April in Hamburg statt.
Den mit 15.000 Euro dotierten Europäischen Übersetzerpreis bekommt in diesem Jahr Hanns Grössel. Die Auszeichnung der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung würdigt „seine ausgesprochene Sensibilität bei seinen Übersetzungen dänischer Lyrik, voran der Werke von Inger Christensen“, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt Offenburg. Der 1932 in Leipzig geborene Grössel ist 1976 bereits von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für sein außergewöhnliches übersetzerisches Talent ausgezeichnet worden. Der Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro geht an Peter Urban-Halle. Er hat unter anderem Werke zeitgenössischer dänischer Autoren übersetzt. Der Europäische Übersetzerpreis 2010 wird am 25. April in Offenburg überreicht.
Sibylle Lewitscharoff mit Berliner Literaturpreis 2010 ausgezeichnet
Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff wird am 2. März mit dem Berliner Literaturpreis 2010 ausgezeichnet. Das kündigten die Stiftung Preußische Seehandlung und die Freie Universität Berlin an. Lewitscharoff wird für ihr „ungemein dichtes und originelles Prosawerk“ geehrt, urteilte die Jury mit Sigrid Löffler, Ulrich Janetzki, Ulrich Khuon, Norbert Miller und Oliver Lubrich. Den Preis überreicht im Roten Rathaus der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit. Die Laudatio hält der Germanist Hermann Wallmann aus Münster. Die gebürtige Stuttgarterin nimmt mit dem Literaturpreis auch ihre Berufung auf die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität Berlin an. Die Berufung ist mit der Auszeichnung verbunden. Der Preis ist außerdem mit 30.000 Euro dotiert.
Der in Berlin lebende Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen 2010. Rothmann zähle zu den renommiertesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und sei vor allem als Erzähler bekannt geworden, hieß es in der Begründung. Rothmanns Erzählungen und Romane vermittelten Binnenansichten sozialer Milieus. Sein Werk sei ein „Archiv deutscher Kultur- und Sozialgeschichte von den frühen 60er Jahren bis in die Gegenwart“, teilte die Stadt mit. Mit einer Dotierung von 20.000 Euro zählt die Aachener Auszeichnung zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. Er wird am 31. Oktober im Ludwig Forum für Internationale Kunst verliehen. Ausgezeichnet werden Autoren, die sich in Form und Inhalt um die deutsche Literatur verdient machen. (dpa/dan/sch)