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Verschiedene Preisträger

Auch Henning Mankell und Ana Teresa Hesse erhalten Auszeichnungen

© Die Berliner Literaturkritik, 05.08.09

BERLIN (BLK) – Der Würth-Preis für Europäische Literatur 2010 geht an den deutsch-bulgarischen Schriftsteller Ilija Trojanow. Der 43-jährige Autor gibt den Lesern ein neues Gefühl für die Komplexität moderner Wirklichkeitserfahrungen. Der Schriftsteller Reinhard Jirgl wird für seinen Roman „Die Stille“ mit dem Grimmelshausen-Preis 2009 ausgezeichnet. Mit dem Grimmelshausen-Preis werden seit 1993 Schriftsteller ausgezeichnet, die einen Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte geleistet haben. Der Paul-Celan-Preis für eine herausragende Übersetzung ins Deutsche geht an Esther Kinsky. Sie wird damit für die sensible Übertragung von Olga Tokarczuks Roman „Unrast“ aus dem Polnischen ins Deutsche ausgezeichnet.

Der Würth-Preis für Europäische Literatur 2010 geht an den deutsch-bulgarischen Schriftsteller Ilija Trojanow. Mit der Auszeichnung würden Trojanows Leistungen als „poetischer Chronist der großen Exil- und Migrationsphänomene der Moderne“ gewürdigt, teilte die Jury im Juli 2009 mit. Der 43-Jährige gebe den Lesern in Reiseberichten, Reportagen und Erzählungen „ein neues Gefühl für die Komplexität inter- und transkultureller Wirklichkeitserfahrungen“. Trojanow werde den mit 25.000 Euro dotierten Preis Anfang 2010 in Stuttgart entgegennehmen. Trojanow ist der sechste Autor, der den von der Würth-Gruppe gestifteten Preis erhält. In den Jahren zuvor waren unter anderem Hermann Lenz (1998), Harald Hartung (2004) und Peter Turrini (2008) ausgezeichnet worden.

Der Schriftsteller Reinhard Jirgl wird für seinen Roman „Die Stille“ mit dem Grimmelshausen-Preis 2009 ausgezeichnet. Der 56-jährige gebürtige Berliner wuchs in Sachsen-Anhalt auf. Zu seinen Werken zählen neben „Die Stille“ auch „Abtrünnig“, „Die Unvollendeten“ und „Hundsnächte“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von Renchen und der hessischen Stadt Gelnhausen sowie von den Bundesländern Baden-Württemberg und Hessen vergeben. Mit dem Grimmelshausen-Preis werden seit 1993 Schriftsteller ausgezeichnet, die einen Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte geleistet haben. Die Auszeichnung erinnert an den gebürtigen Gelnhausener Schriftsteller Johann Jacob Christoph von Grimmelshausen (1622-1676), den Autor des Schelmenromans „Simplicissimus“.

Der mit 15.000 Euro dotierte Paul-Celan-Preis für eine herausragende Übersetzung ins Deutsche geht an Esther Kinsky. Sie werde damit insbesondere für die sensible und facettenreiche Übertragung von Olga Tokarczuks Roman „Unrast“ aus dem Polnischen ins Deutsche ausgezeichnet, teilte der Deutsche Literaturfonds in Darmstadt mit. Die 1956 geborene Esther Kinsky hat zahlreiche Werke aus dem Polnischen, Russischen und Englischen übersetzt. Die Auszeichnung wird ihr am 15. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse überreicht. Tocarczuks Roman, der in diesem Jahr im Frankfurter Verlag Schöffling erschien, war im März für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Der Jokers Lyrik-Preis 2009 geht Ana Teresa Hesse für ihr Gedicht „Zuckernaht“. Rund 7.500 Dichterinnen und Dichter hätten sich in diesem Jahr am Jokers Lyrik-Preis beteiligt, teilten die Veranstalter in Augsburg mit. Damit behauptet sich der vom Augsburger Buchversender veranstaltete Wettbewerb als einer der größten innerhalb Deutschlands. Die besten Texte wurden von Jokers in diesem Jahr mit Preisen im Gesamtwert von ca. 5.000 Euro geehrt. Der erste Jokers Lyrik-Preis wurde im Jahr 2003 verliehen. Damals beteiligten sich rund 1.000 Freizeit-Poeten daran.

Der schwedische Krimi-Autor Henning Mankell wird Botschafter des ersten Literaturpreises der Europäischen Union. Nach Angaben der EU-Kommission soll Mankell, der mit seinen Geschichten über den Kommissar Wallander berühmt wurde, vom kommenden Jahr an als Botschafter auftreten. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Zwölf europäische Autoren sollen am 28. September in Brüssel ausgezeichnet werden, darunter der Österreicher Paulus Hochgatterer, der für seinen Kriminalroman „Die Süße des Lebens“ geehrt wird. „Mit dem Preis soll die Arbeit von noch nicht so bekannten Autoren aus den Bücherregalen geholt und den Menschen in ganz Europa näher gebracht werden“, sagte EU-Kulturkommissar Ján Figel. Die EU-Kommission vergibt den Preis zusammen mit dem Europäischen Buchhändlerverband, dem Schriftstellerkongress und dem Verlegerverband. (dpa/dan/ber)


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