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Pulitzer-Preis in New York vergeben

Der Roman „Tinkers“ des Neulings Paul Harding sei eine „kraftvolle Feier auf das Leben“, lobte die Jury

© Die Berliner Literaturkritik, 13.04.10

NEW YORK (BLK) - Ein Debütroman und ein Buch über die Weltwirtschaftskrise von 1929 sind mit dem diesjährigen Pulitzer-Preis für Literatur ausgezeichnet worden. Das Buch „Tinkers“ des Neulings Paul Harding sei eine „kraftvolle Feier auf das Leben“, hieß es am Montag (12.4.) von der Jury des renommierten Preises in New York. „Lords of Finance“ („Herren des Geldes“) von Liaquat Ahamed verdeutliche umfassend, wie vier Bankiers die Weltwirtschaftskrise auslösen konnten. Beide Preise sind mit 10.000 Dollar dotiert (7.300 Euro), ebenso wie die weiteren Preise in den Bereichen Biografie, Drama, Poesie, Sachbuch und Musik.

„Tinkers“ spielt in Neuengland, dem geschichtsträchtigen, vornehmen, aber auch längst nicht mehr reichen Nordosten der USA. In dem Buch gehen ein Vater und sein Sohn „durch Leid und Freude, überschreiten dabei die eigene Gefangenheit ihres Lebens und zeigen neue Wege, um Welt und Moral wahrzunehmen“, hieß es von der Jury. Es ist der Sohn, der als alter Mann im Sterben liegt und den Leser auf eine Reise zurück zu seinem Vater nimmt. Harding, Vater zweier Söhne, lebt selbst in Neuengland, am Rande der Metropole Boston. Er hatte bereits als Student in Iowa und an der ehrwürdigen Harvard-Universität geschrieben.

Liaquat Ahamed war 25 Jahre Investmentbanker und arbeitete unter anderem für die Weltbank, bevor er sich an die Porträts von vier Bankiers der 20er Jahre machte. Die vier, unter ihnen der „arrogante und brillante Hjalmar Schacht von der Reichsbank“, hätten als Köpfe der Zentralbanken der USA, Großbritanniens, Frankreichs und eben Deutschlands die Geschichte des ganzen 20. Jahrhunderts geprägt. Gleichzeitig hätten sie die USA zur Führungsnation im weltweiten Finanzwesen gemacht. Auch im Bereich „Biografie“ wurde ein Buch aus der Wirtschaftsgeschichte geehrt: T.J Stiles beschreibt in seinem Buch „Der erste Tycoon“ das „monumentale Leben von Cornelius Vanderbilt“. Der „Eisenbahn-König“ starb 1877 in New York.

„The Dead Hand“ war nach Meinung der Jury das beste Sachbuch. Darin erklärt David E. Hoffman die Mechanismen des Kalten Krieges, insbesondere ein von den Sowjets entwickeltes nukleares Vergeltungssystem mit dem Codenamen „Kalte Hand“. Zugleich zeigt Hoffman, wie die Atomwaffen der damaligen Supermächte und mittlerweile auch die anderer Staaten immer noch die Menschheit bedrohen. Der Lyrikpreis ging an „Versed“ von Rae Armantrout, „ein Buch, bestechend durch seinen Witz und seine sprachliche Innovation“.

Der Komponist Tom Kitt und der Texter Brian Yorkey wurden im Bereich „Drama“ ausgezeichnet. Ihr Projekt „Next to Normal“ sei ein „kraftvolles Rockmusical, das mit dem Thema Geisteskrankheit in einer Vorstadtfamilie die Grenzen des Musicals neu definiert“. Das Stück war bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Der Pulitzer-Preis für Musik wurde Jennifer Higdon zuerkannt. Ihr „Violin Concerto“ sei ein „sehr engagiertes Stück, das fließende Lyrik und blendende Virtuosität“ miteinander verbinde. (dpa/dan)

Weblink: Pulitzer Preis


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