MANNHEIM (BLK) - Der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (58) hat am Sonntag (27.2.) den mit 13.000 € dotierten Schillerpreis der Stadt Mannheim erhalten. Er wurde als engagierter und freiheitsliebender Intellektueller der Gegenwart geehrt. Bei seiner Arbeit spiele die Frage, ob und wie Gewalt und Traumatisierung in der Gesellschaft verhindert werden können, eine herausragende Rolle, sagte Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD).
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Reemtsma ist Gründer und Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung, das in zwei vieldiskutierten Wehrmachtsausstellungen die Beteiligung der Wehrmacht an den Nazi-Verbrechen dokumentiert hatte. Im Frühjahr 1996 war der Multimillionär gut einen Monat lang in der Hand von Entführern.
Kurz hob das soziale und gesellschaftliche Engagement Reemtsmas und dessen Einsatz gegen Gewalt hervor. Reemtsma habe immer die besondere Verantwortung für die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands herausgestellt. Der seit 1954 alle vier Jahre vergebene Preis erinnert an das Wirken Friedrich Schillers (1759-1805) in Mannheim. Am dortigen Nationaltheater wurde 1782 das Drama „Die Räuber“ uraufgeführt. (swe/dpa)