BERLIN (BLK) - Der Berliner Schriftsteller Reinhard Jirgl wird an diesem Mittwoch in Berlin mit dem Lion-Feuchtwanger-Preis der Akademie der Künste ausgezeichnet. Jirgl befasse sich intensiv mit der deutschen Zeitgeschichte, „besonders auch mit heißen Eisen, die sonst keiner anfassen mag: der Vertreibung der Sudetendeutschen und dem seelischen Elend der Massen in der späten DDR“, hob die Jury in ihrer Preisbegründung hervor. „Er hat sein Werk widrigsten Umständen in Ost und West abgewonnen und sich dabei als kompromisslos unbestechlicher Beobachter und Stilist erwiesen.“
Jirgl wurde 1953 in Berlin geboren und wuchs in der Altmark auf. Zu seinen Werken zählen „Die Stille“, „Abtrünnig“, „Die Unvollendeten“ und „Hundsnächte“. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung würdigt historische Prosa. Sie wurde von Feuchtwangers Ehefrau Marta Feuchtwanger gestiftet. Zu den Preisträgern gehörten bisher unter anderem Edgar Hilsenrath, Robert Menasse und Michael Kleeberg.
Der Geburtstag Lion Feuchtwangers jährte sich im Juli zum 125. Mal. Der nach 1933 ins Exil gegangene Schriftsteller wurde vor allem mit seinen Büchern „Die Geschwister Oppermann“, „Exil“ und „Erfolg“ bekannt. (dpa/hel)