Werbung

Werbung

Werbung

Remarque-Preis für Henning Mankell

Die Literaturpreisträger der vergangenen Wochen

© Die Berliner Literaturkritik, 09.09.09

BERLIN (BLK) – Imre Kertész erhält den Jean-Améry-Preis für Essayistik 2009. Die Auszeichnung honoriert das zeitkritische Gesamtwerk des ungarischen Literaturnobelpreisträgers, in dem er leidenschaftlich die Freiheit des Menschen verteidigt. Der mit 10.000 Euro und 111 Flaschen Riesling dotierte Rheingau-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Christoph Peters. Der 42-Jährige wird für seinen ironischen Roman „Mitsukos Restaurant“ geehrt. Tilman Rammstedt kommt für ein zweimonatiges Stipendium des Prager Literaturhauses in die tschechische Hauptstadt. Er plant mehrere Lesungen und wird wöchentlich Texte zu seinem Prag-Aufenthalt veröffentlichen.

Weitere wichtige Preisträger der vergangenen Wochen sind: Henning Mankell (Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis) und Gerd-Peter Eigner (Kranichsteiner Literaturpreis).

Imre Kertész erhält den Jean-Améry-Preis für Essayistik. Die Auszeichnung honoriere das zeitkritische Gesamtwerk des ungarischen Literaturnobelpreisträgers, teilte der Verlag Klett-Cotta in Stuttgart mit. In seinen Essays verteidige der 79-Jährige leidenschaftlich die Freiheit des Menschen. „Kertész Essayistik arbeitet an einem aufgeklärten Denken, das seine Lehren aus der Barbarei des Faschismus und des Kommunismus gezogen hat“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Der Preis wird alle zwei Jahre auf der Frankfurter Buchmesse verliehen und ist mit 12.000 Euro dotiert. Der 1929 in Budapest geborene Kertész wurde hauptsächlich mit dem „Roman eines Schicksallosen“ bekannt.

Der mit 10.000 Euro und 111 Flaschen Riesling dotierte Rheingau-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Christoph Peters. Der 42-Jährige werde für seinen Roman „Mitsukos Restaurant“ geehrt, wie das Rheingau-Musik-Festival in Oestrich-Winkel mitteilte. Der Roman erzählt von einem jungen Mann, der von der japanischen Köchin in einem urdeutschen Vereinslokal fasziniert ist. „Die heiter-ironische Geschichte ihrer wechselseitigen Missverständnisse erzählt von den Unwägbarkeiten kultureller Neugier“, lobte die Jury. Der Preis soll am 27. September übergeben werden. Die Preisträgerin im vergangenen war Ursula Krechel.

Der deutsche Schriftsteller Tilman Rammstedt kommt für ein zweimonatiges Stipendium des Prager Literaturhauses deutscher Autoren in die tschechische Hauptstadt. Rammstedt („Der Kaiser von China“) plane mehrere Lesungen und werde auch wöchentlich Texte zu seinem Prag-Aufenthalt veröffentlichen. Das nach der im Sommer 2008 gestorbenen Autorin Lenka Reinerova benannte Stipendium hatten bereits Peter Härtling („Das war der Hirbel“) und Michael Schneider („Das Geheimnis des Cagliostro“) genutzt, um die Tradition deutschsprachiger Autoren in Prag lebendig zu halten.

Der schwedische Autor Henning Mankell wird mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Die Laudatio im Friedenssaal des historischen Rathauses halte Bundespräsident Horst Köhler, teilte die Stadt mit. Den mit 25.000 Euro dotierten Friedenspreis erhält Mankell für sein Afrika-Werk. Ein mit 5.000 Euro dotierter Sonderpreis geht an den Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss für sein Afrika-Buch „Hundert Tage“. In Gedenken an den in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque verleiht die Stadt seit 1991 alle zwei Jahre den Friedenspreis.

Der Kranichsteiner Literaturpreis 2009 geht an den Schriftsteller Gerd-Peter Eigner. Der 66-Jährige erhalte die Ehrung für seinen im vergangenen Jahr erschienenen Roman „Die italienische Begeisterung“, teilte die Jury des Deutschen Literaturfonds in Darmstadt mit. Eigners Roman erzähle „raffiniert und abgründig von der Wiederbegegnung zweier ehemaliger Klassenkameraden im Alter.“ Am 28. November werden sich zudem drei junge Autoren um den Förderpreis von 5.000 Euro bewerben. Judith Schalansky („Blau steht dir nicht“), Clemens J. Setz („Die Frequenzen“) und Andreas Stichmann („Jackie in Silber“) werden in Darmstadt lesen, eine Jury will noch am selben Tag entscheiden.

Der Fußball-Bildungspreis „Lernanstoß“ geht in diesem Jahr an ein Projekt des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Die Initiative „Bücher haben Gewicht“ setze den Fußball erfolgreich als Bildungsförderung bei Kindern und Jugendlichen ein, teilte die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur in Nürnberg mit. Die 5.000 Euro Preisgeld sollen der Fortsetzung des Leseförderprojektes, das auch von der Stadtbibliothek Mönchengladbach unterstützt wird, zu Gute kommen. Die Akademie vergibt den Fußball-Bildungspreis zum vierten Mal.

Bestseller-Autor Frank Schätzing („Der Schwarm“), der maltesische EU-Meereskommissar Joe Borg und der Meeresforscher Hans Hass aus Wien erhalten den schleswig-holsteinischen Elisabeth-Mann-Borgese-Meerespreis 2009. Die Preisträger hätten aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Bedeutung der Meere aufmerksam gemacht, hieß es zur Begründung. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 6. Oktober in Kiel verliehen.

Für ein Vogelstimmen-Hörspiel wird der Autor Wolfgang Müller mit dem Karl-Sczuka-Preis 2009 des Südwestrundfunks (SWR) ausgezeichnet. Während Müller den mit 12.500 Euro dotierten Preis für sein Radiostück „Séance Vocibus Avium“ erhalte, werde der diesjährige Karl-Sczuka-Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro dieses Jahr nicht vergeben, teilte der Sender in Baden-Baden mit. Der Karl-Sczuka-Preis gilt als international bedeutende Auszeichnung für Werke der Radiokunst. Der Preis ist nach dem früheren Hauskomponisten des Senders benannt und wird seit 1955 vergeben. Seit 1972 findet die Verleihung in Donaueschingen statt. (dan/hel)

 


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: