Werbung

Werbung

Werbung

Romy Schneider in der Prosaschraube

Olaf Kraemers Romy-Schneider-Anverwandlung „Ende einer Nacht“

© Die Berliner Literaturkritik, 28.10.08

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Bert Rebhandl bespricht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Olaf Kraemers dokumentarische Phantasie „Ende einer Nacht“. Die Romy-Schneider-Anverwandlung, in der Romys Mutter eine Nähe zu Hitler unterstellt wird, wird nur in zensierter Version ausgeliefert.

Romy Schneider starb in der Nacht auf den 29. Mai 1982 an Herzversagen in Paris. Olaf Kraemer versetzt sich in sie hinein und erzählt in einem inneren Monolog in der dritten Person ihre letzte Nacht, in der die Schauspielerin ihr leidenschaftliches, wechselvolles Leben noch einmal Revue passieren lässt. Das Aufschreiben ihrer Lebensgeschichte und der Versuch, sich dadurch wieder in den Griff zu kriegen, sind die Leitmotive des Buches. Die innere Ruhelosigkeit einer Frau, die vor allem nach dem Unfalltod ihres Sohnes erschöpft und psychisch labil und zudem tablettensüchtig war, werde mit professionellem Geschick wiedergegeben, schreibt der Rezensent.

Olaf Kraemers Vorgehen scheine besonders dort gelungen, wo er sich in die Überlieferung hinein- und auf deren subjektive Seite hinüberschreibe, so der Rezensent. Kraemers Methode führe allerdings nicht nur auf der Ebene der Faktizität zu einer Menge Probleme, sondern auch auf der literarischen, schreibt der Rezensent. Das Unbehagen, das „Ende einer Nacht“ hinterlasse, resultiere aus der Fallhöhe zwischen Sujet und Stil: Ein Star verliere seine letzten Geheimnisse um den Preis recht trivialer literarischer Spekulation. (bah/mir)

Literaturangaben:
KRAEMER, OLAF: Ende einer Nacht. Die letzten Stunden von Romy Schneider. Roman. Blumenbar Verlag, München 2008. 188 S., 17,90 €.

Verlag


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: