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Rund um den Bremer Literaturpreis

In Bremen und Bremerhaven boomt die Literatur im Januar

© Die Berliner Literaturkritik, 24.01.08

 

BREMEN (BLK) – Ende Januar geben sich einige renommierte Literaten in Bremen und Bremerhaven die Klinke in die Hand. Der Grund liegt eben dort: In der Stadt an der Weser findet die 32. Literarische Woche statt. Die verschwisterte Seestadt wiederum lädt ein zur 25. Literarischen Woche Bremerhaven.

Zunächst nach Bremen: Offizieller Höhepunkt des Veranstaltungsreigens, der vom 24. Januar bis zum 5. Februar andauert, ist die Verleihung des mit 20.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreises 2008 – vergeben von der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung. Am 28. Januar wird der Autor Hans Joachim Schädlich (72) zum Sieger gekürt. Für seinen 2007 im Rowohlt Verlag publizierten Erzählband „Vorbei“ hat er bereits den Preis der SWR-Bestenliste 2007 eingeheimst. Der Kaufmannssohn aus dem Vogtland durfte 1977 aus der DDR in die Bundesrepublik ausreisen, nachdem er 1976 den Protest von DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns unterschrieben hatte.

In „Vorbei“ erweckt Schädlich in drei Erzählungen Persönlichkeiten vergangener Epochen zum Leben, zum Beispiel Robert Louis Stevenson (1850-1894) und Johann Joachim Winckelmann (1717-1768). Die Jury lobte die Darstellung ihrer Künstlerschaft „in der feudalen Situation der Alimentierung“. In Schädlichs Sprache, deren gestochene Klarheit den Zusammenhang von künstlerischer Produktion und sozialer Abhängigkeit seziere, werde die Gefährdung der Künstlerexistenz, ihre Randständigkeit und ihr Überlebenskampf gegenwärtig, hieß es weiter in der Begründung. Den Förderpreis, verbunden mit 6000 Euro, bekommt der 32-jährige Autor Thomas Melle für seinen Debütband „Raumforderung“, der 2007 im Hause Suhrkamp veröffentlicht wurde.

Melle wird in der Hansestadt zwei Tage vor der Verleihung einen nicht-öffentlichen Literatur-Workshop leiten. Die Veranstaltung gehört ebenso zum Programm der 32. Literarischen Woche wie die Lesungen von Tanja Dückers und Harriet Köhler zum literarische Matinée am Mittag des 27. Januar in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek (Am Wall 201).

Darüber hinaus lesen neben anderen Ulrike Kuckero („Das Ende der Stille“), Dmtrij Leltschuk („Unvollendete Farbe: Kinder in weißrussischen Kinderheimen“) und Jürgen Alberts, der ein literarisches „Familiengeheimnis“ ausplaudert.

Fast zeitgleich findet 60 Kilometer flussaufwärts ab dem 14. Januar die 25. Auflage der Literarischen Woche Bremerhaven statt: Eine eigenständige Veranstaltungsreihe, die ebenfalls mit prominenten Literaten aufwartet. In der Aula der Bremerhavener Volkshochschule sind am Abend des 26. Januar Wilhelm Genazino („Mittelmäßiges Heimweh“) und am 27. Januar Ulrich Peltzer („Teil der Lösung“) zu Gast. Tags darauf stellt John von Düffel am gleichen Ort seinen Band „Beste Jahre“ vor. Auch Sibylle Lewitscharoff, Hans Joachim Schädlich und Katja Lange-Müller sind angekündigt.

In Bremerhaven kommt auch die Kunst nicht zu kurz: Zum Beispiel geht Elke Prieß mit textilen Bildern und Objekten auf „Tuchfühlung“ mit ihren Besuchern. Und wer von dem üppigen kulturellen Angebot immer noch nicht gesättigt ist, der kann sich außerdem auf die Lesungen der LiteraTour Nord begeben: Antje Rávic-Strubel (6. Januar im Café Ambiente) und Juli Zeh (27. Januar im Café Ambiente) lesen im Rahmen dieser Reihe im Januar in Bremen.

Literaturangaben:
SCHÄDLICH, HANS JOACHIM: Vorbei. Drei Erzählungen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2007. 160 S., 16,90 €.

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