WEIMAR (BLK) - Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, ältestes Literaturarchiv Deutschlands, soll im Sommer 2012 nach umfassender Sanierung wieder für Forscher aus aller Welt offenstehen. Das kündigte Archivdirektor Bernhard Fischer am Mittwoch (16.2.) in Weimar an. Das vor 216 Jahren gegründete Archiv werde bereits seit eineinhalb Jahren für knapp zehn Millionen Euro grundlegend restauriert und erweitert. Das Archiv beherbergt neben den handschriftlichen Nachlässen der beiden Klassiker auch die schriftliche Hinterlassenschaft des Musikers Franz Liszt sowie die von mehr als 100 weiteren Persönlichkeiten.
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Es ist eines der Großprojekte der Klassik Stiftung, die in nächster Zeit abgeschlossen oder begonnen werden. Dazu zählt nach Angaben von Stiftungspräsident Hellmut Seemann auch der dringend notwendige Neubau eines zentralen Kunstdepots ab August. Voraussichtlich 2013 sollen die Schätze der zweitgrößten Kulturstiftung Deutschlands dort einziehen. Erst dann könne die weitere Sanierung des Residenzschlosses folgen, in dem eine zentrale Ausstellung zum „Kosmos Weimar“ Platz finden wird.
Seemann, dessen Vertrag nach zehn Jahren Ende Mai ausläuft, hofft darauf, dass Anfang 2012 mit dem Bau des neuen Bauhaus-Museums für 22,6 Millionen Euro begonnen werden kann. Voraussichtlich deutlich vor dem 100. Gründungsjubiläum der bedeutendsten Architektur- und Designschule des 20. Jahrhunderts 2019 könnte dann die neue Ausstellung präsentiert werden. Die provisorische Ausstellung in der Kunsthalle habe 2010 im Gegensatz zu anderen Museen der Stiftung mit 75.000 Gästen steigende Besucherzahlen gehabt. Insgesamt wurden die Museen und Dichterhäuser im vergangenen Jahr von knapp 800.000 Menschen besucht. Das sei ein Rückgang von knapp sieben Prozent zum Vorjahr. (swe/dpa)