LISSABON / ARRECIFE (BLK) – Der portugiesische Literatur-Nobelpreisträger José Saramago („Die Stadt der Blinden“) hat eine Lungenentzündung weitgehend überwunden. Der 85-Jährige habe das Krankenhaus auf Lanzarote verlassen und sei in seine Wohnung auf der Kanaren-Insel zurückgekehrt, teilte die Tochter des Schriftstellers, Violante Saramago Matos, dem portugiesischen Radiosender TSF mit.
„Mein Vater ist bereit, seine Arbeit wieder aufzunehmen und zu schreiben“, sagte die Tochter nach Angaben des Senders vom Mittwoch (23. Januar 2008). „Er kann wieder gehen, benötigt dazu allerdings noch etwas Hilfe.“ Saramago hatte sich im Dezember zur Behandlung einer Lungenentzündung in eine Privatklinik begeben. Die Krankheit war aufgrund seiner zahlreichen Reise längere Zeit unentdeckt geblieben. Sie hatte den Autor so sehr geschwächt, dass er auf einen Rollstuhl zurückgreifen musste.
Saramago lebt seit rund 15 Jahren auf Lanzarote. Er hatte 1966 sein erstes Buch veröffentlicht. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit Romanen wie „Hoffnung im Alentejo“ (1980), „Das Memorial“ (1982) oder „Das Todesjahr des Ricardo Reis“ (1984). 1998 erhielt er als erster portugiesischer Schriftsteller den Nobelpreis. (dpa/wip)