RUDOLSTADT (BLK) – In der Stadt, wo sich Goethe und Schiller das erste Mal getroffen haben, ist am Samstag das Schillerjahr für Thüringen eröffnet worden. In einem Festakt auf der Heidecksburg in Rudolstadt würdigte Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) Friedrich Schiller als Freiheitsdichter. Dieser stehe dafür, den unbedingten Willen zur Freiheit nicht aufzugeben und für sie zu kämpfen, sagte Althaus. In der Altstadt wurde das Schillerhaus der Stadt als Museum eröffnet. In dem Gebäude begegneten sich Schiller und Goethe 1788 zum ersten Mal. Anlass für das Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen ist der 250. Geburtstag des Dichters im November. Am 9. Mai 1805 starb Schiller in Weimar.
Thüringen sei für Schiller besonders bedeutsam gewesen, sagte der Präsident der Klassikstiftung Weimar, Hellmut Seemann. „Denn hier sind mit Ausnahme der ‚Räuber’ alle seine wichtigsten Werke entstanden.“ Der 1759 in Marbach am Neckar (Baden-Württemberg) geborene Schiller lebte von Mai bis November 1788 in der thüringischen Residenzstadt Rudolstadt und lernte hier auch seine spätere Ehefrau Charlotte von Lengefeld kennen. Die Stadt hatte das Schillerhaus in den vergangenen dreieinhalb Jahren für rund 1,8 Millionen Euro aufwendig restauriert.
Das Treffen in Rudolstadt mit dem von ihm hoch verehrten Goethe hatte Schiller herbeigesehnt, er war aber anschließend von dessen Verlauf schwer enttäuscht. Erst Jahre später bahnte sich die tiefe und produktive Freundschaft zwischen den beiden Dichtern an. Das Thüringer Schillerjahr konzentriert sich auf die Städte Weimar, Jena, Meiningen und Rudolstadt, in denen der Dichter wirkte. Allein in Rudolstadt sind bis zum Jahresende mehr als 50 Veranstaltungen geplant. Bereits zu Jahresbeginn hatte Schillers Geburtsstadt Marbach eine neue Dauerausstellung in seinem Geburtshaus eröffnet. (dpa/mel)