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Börne-Preis für Schirrmacher

Publizistisches Engagement gewürdigt

© Die Berliner Literaturkritik, 08.06.09

FRANKFURT AM MAIN (BLK) — Der Buchautor und Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), Frank Schirrmacher, hat am Sonntag (7.6.) in der Frankfurter Paulskirche den mit 20 000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis erhalten. Alleinige Jurorin war die türkischstämmige Sozialwissenschaftlerin und Autorin Necla Kelek. Sie würdigte Schirrmacher in ihrer Laudatio als streitbaren Autoren und als einen der führenden Intellektuellen in Deutschland. Der seit 1993 vergebene Preis erinnert an den scharfzüngigen jüdischen Schriftsteller Ludwig Börne (1786-1837), der aus Frankfurt stammte.

Kelek sagte, der Preis gelte dem publizistischen Engagement Schirrmachers — nicht dem Erfolg seiner Arbeit. Dabei lobte sie besonders die „Risikobereitschaft im Dienste der gesellschaftlichen Aufklärung“ des Herausgebers. Noch immer gebe es Gesellschaften, in denen Freiheit und Selbstbestimmung nicht zu den Grundwerten zählten. Gerade der Islam weise hier „autoritäre Muster“ auf. „Muslimische Frauen unterliegen der Geschlechterapartheid des Islam“, sagte sie. Familienkulturen verhinderten zudem das Selbstbestimmungsrecht muslimischer Menschen.

Die Ludwig-Börne-Stiftung wurde 1992 in Frankfurt gegründet und erinnert an den Journalisten Ludwig Börne. Seit 1993 verleiht sie jährlich den Preis an deutschsprachige Autoren, die „im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet“ haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie die Publizisten Rudolf Augstein, Joachim Kaiser, Marcel Reich-Ranicki und Joachim Fest. Im vergangenen Jahr erhielt die Feministin Alice Schwarzer die Auszeichnung. Kelek kämpft selbst als Autorin unter anderem mit Veröffentlichungen in der „FAZ“ immer wieder gegen die Unterdrückung der Frauen im Islam. (dpa/köh)


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