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Schlingensief plant Festspielhaus in Afrika

Er arbeitet schon länger an den Plänen für das Festspielhaus

© Die Berliner Literaturkritik, 18.12.09

BERLIN (BLK) - Der Regisseur Christoph Schlingensief (49) will in dem westafrikanischen Land Burkina Faso ein Festspielhaus errichten: „Kein Bayreuth soll es sein, aber ein Gesamtkunstwerk, kein reines Opernhaus aber ein Ort der Transzendenz im Alltag“, heißt es in einer Ankündigung des ZDF-Nachtstudio, in dem Schlingensief über seine Pläne berichtet. Zu seinem Projekt gehöre auch eine Bühne, Probebühnen und eine Schule, die neben dem normalen Unterricht zwanglos und spielerisch Musik und Videofilme anbietet. „Krankenstation, Hotel, Kirche und Großküche sollen folgen“, teilte der Sender weiter mit. Der Beitrag wird am kommenden Sonntag (20. Dezember/00.35) ausgestrahlt.

Der Regisseur arbeite schon länger an den Plänen für das Festspielhaus. An der von Volker Panzer moderierten Sendung unter dem Titel „Aufbruch nach Afrika - Was treibt Christoph Schlingensief in Burkina Faso?“ nehmen unter anderem auch der Schriftsteller Henning Mankell, der Schlingensief bei seinem Afrika-Projekt unterstützt, sowie Rupert Neudeck vom Komitee Cap Anamur und der Architekt Francis Kéré aus Burkina Faso teil, der Schlingensief ebenfalls helfen will. Für Schlingensief sei das Festspielhaus ein Vorhaben im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys (1921-1986), einem seiner Vorbilder, der Projekte dieser Art auch „Soziale Plastik“ nannte.

Der an Krebs erkrankte Schlingensief („Das deutsche Kettensägenmassaker“), der mit seiner „Parsifal“-Inszenierung in Bayreuth von 2004 bis 2007 Aufsehen erregte, stellte zuletzt Anfang Dezember in Zürich sein Theaterprojekt „Sterben lernen“ vor. Er hat in den letzten Monaten auf einer Lesereise mit seinem Buch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! - Tagebuch einer Krebserkrankung“ für sein Projekt Spenden gesammelt. Außerdem wird er dabei vom Goethe-Institut und der Bundeskulturstiftung unterstützt. Auch Bundespräsident Horst Köhler hat Sympathie für Schlingensiefs Vorhaben bekundet. (dpa/olb)


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