Werbung

Werbung

Werbung

Schreibende Moderatorin

Tine Wittler hat noch viele Romanideen

© Die Berliner Literaturkritik, 25.05.09

HAMBURG (BLK) — Wie passt das Schreiben in den Alltag einer Moderatorin, die auch noch eine Kneipe führt?

Wittler: Im Alltag komme ich fast gar nicht zum Schreiben, aber ich versuche, alle zwei Jahre einen Roman vorzulegen. Das ist mein persönliches Klassenziel. Wenn er erschienen ist, ist der Kopf erstmal leer, und ich lege eine Pause ein. Dann werden Ideen für Charaktere und die Story gesammelt, und irgendwann wird daraus ein Exposé für den Verlag. An dem Roman schreibe ich im Sommer vier bis sechs Wochen in einem Ferienhaus in Dänemark.

Geht das Schreiben dann wie in einem Rutsch?

Wittler: Ich bin da wie aus der Welt gefallen, ganz alleine und nur eine Stunde am Tag per Handy zu erreichen. Ich schreibe und ich schwimme viel, mit Zettel und Stift am Beckenrand, falls mir eine Idee kommt. Ich faste in dieser Zeit, trinke keinen Alkohol und schicke jeden Abend alles, was ich geschrieben habe, an meine Lektorin zum Korrigieren. Wenn ich die Korrekturen eingearbeitet habe, lese ich den Text nicht noch einmal durch. Manchmal bin ich später völlig überrascht und kann über meine eigenen witzigen Einfälle lachen, weil ich die schon wieder vergessen hatte.

Brauchen Sie zum Schreiben viel Selbstdisziplin?

Wittler: Für mich ist Schreiben keine Arbeit. Im Vergleich zum Rest meines Lebens ist das richtig erholsam. Ich brauche das einfach, das ist ein ganz wichtiger Ausgleich. Schreiben war auch schon immer mein Wunsch. Schon mit zwölf habe ich gesagt: „Mama, ich will schreiben!“

Gehen in Ihren Romanen Wirklichkeit und Fantasie bunt durcheinander?

Wittler: Klar, einige Figuren haben reale Vorbilder. Da könnten sich schon ein paar meiner Freunde wiedererkennen. Aber der Roman ist nicht eins zu eins autobiografisch. Manchmal geht es mir allerdings so, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, was ist wirklich passiert und was habe ich mir ausgedacht. Ich fühle mich dann wie ein Protagonist in meinem eigenen Film.

Steht schon fest, wie viele Romane um Mona und Marnie es noch geben wird?

Wittler: Es gibt keinen Masterplan, wie es weitergeht, und ich habe auch nicht abgezählt, wie viele Bände noch kommen. Ich überlege sogar, Mona und Marnie etwas in den Hintergrund treten zu lassen und mich anderen Figuren aus „Wir wär'n dann so weit“ etwas mehr zu widmen. Mal sehen, was draus wird.

Von Andreas Heimann


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: