LONDON (BLK) - Die auf Historienromane spezialisierte britische Schriftstellerin Beryl Bainbridge ist am Freitag (2.7.) im Alter von 75 Jahren gestorben. Das berichtete die BBC. In Deutschland war Bainbridge kaum bekannt, aber in ihrer Heimat erreichte sie hohe Auflagen und bekam fast durchweg gute Kritiken. Einer ihrer bekanntesten Romane, „An Awfully Big Adventure“, wurde 1995 mit Hugh Grant und Alan Rickman (der Prof. Snape aus „Harry Potter“) verfilmt. In Deutschland hieß der Film „Eine sachliche Romanze“.
Bainbridge wurde fünf Mal für den Booker Prize, den wichtigsten britischen Literaturpreis, nominiert, öfter als jeder andere Autor. Sie bekam ihn aber nie. Dafür erhielt sie andere Auszeichnungen und wurde von der Queen in den Adelsstand erhoben. In den letzten 20 Jahren schrieb sie historische Romane, die sich sehr gut verkauften.
Als Hintergrund für die Handlung wählte sie unter anderem den Krim-Krieg, den ersten modernen Stellungskrieg im 19. Jahrhundert, die fatale Südsee-Expedition des Sir Robert Scott oder den Untergang der „Titanic“. Als eine der ersten wagte sie sich auch daran, der Figur des Adolf Hitler etwas Komisches abzugewinnen: 1978 veröffentlichte sie „Young Adolf“. Darin besucht der 23-jährige Hitler Verwandte in Liverpool und gerät mit den Engländern aneinander. (dpa/jos)