LONDON (BLK) – Der Schriftsteller Salman Rushdie ist von der britischen Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen worden. Der indisch-britische Autor empfing die Ehrung am Mittwoch (25. Juni 2008) für seine literarischen Verdienste. Er darf sich jetzt Sir Salman nennen. Die Ankündigung der Ehrung vor einem Jahr hatte in zahlreichen Ländern zu Protesten von Muslimen geführt. Der 61 Jahre alte Autor ist wegen seines Romans „Die Satanischen Verse“ in der islamischen Welt höchst umstritten, weil sich Muslime durch die Beschreibung des Propheten Mohammed beleidigt fühlen. Rushdie musste jahrelang unter strenger Bewachung im Untergrund leben, nachdem der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini 1989 eine Todesdrohung gegen ihn ausgesprochen hatte.
Pakistan und der Iran hatten im vergangenen Jahr die britische Regierung aufgerufen, die Erhebung Rushdies in den Adelsstand zurückzunehmen. Das islamistische Terrornetzwerk El Kaida drohte mit Anschlägen, sollte Rushdie zum Ritter geschlagen werden. Die Regierung Großbritanniens hatte daraufhin betont, sie werde an der Ehrung Rushdies festhalten. Er werde für sein literarisches Schaffen geadelt, nicht aus politischen Gründen. Auf die Ehrung am Mittwoch (25. Juni 2008) gab es zunächst keine Reaktionen aus der muslimischen Welt.
Als Rushdies Name 2007 in der jährlichen Ehrenliste anlässlich des Geburtstages der Queen auftauchte, hatte er erklärt, er sei „außer sich vor Freude“ und empfinde große Demut, diese „große Ehrung“ zu erhalten. In den vergangenen Jahren konnte Rushdie mehr und mehr ins öffentliche Leben zurückkehren, nachdem der Iran die Todesdrohung zurückgenommen hatte. (dpa/car)