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Skandale der Theatergeschichte

Noacks Chronik über Gesten, Brechungen und Irritationen während bedeutender Inszenierungen

© Die Berliner Literaturkritik, 06.02.09

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Irene Bazinger bespricht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Chronik „Theaterskandale von Aischylos bis Thomas Bernhard“ von Bernd Noack. Eine Fülle an Gesten, Brechungen und Irritationen, die zu Skandalen in allen Genres des Theaters – im zumeist deutschsprachigen Raum – führen konnten, finden in diesem Werk des Theaterkritikers Noack Einzug.

Mit dem Trubel um die antike Aufführung von Aischylos’ „Orestie“ beginnend, führt der Verfasser mit reichlich Fakten, Daten und Gemunkel zu Theaterskandalen durch die Zeit, ohne dabei selbst politische Anspielungen während Aufführungen in der DDR außer Acht zu lassen. Skandalös erscheint gerade beim Theater all das, was man unter gewissen geschichtlichen Umständen einfach nicht hören oder sehen will. Dabei lassen sich diese Provokationen selten mit voller Absicht herbeiführen. Der Autor ergänzt diesen chronologischen Rückblick mit Textpassagen von unter anderem Kurt Tucholsky oder Thomas Bernhard und mit Interviews anderer involvierter Personen, wie zum Beispiel Jürgen Flimm.

Das Amüsante und Prickelnde dieser Skandale, so konstatiert Bazinger, gehe mit der ordentlichen und peniblen Auflistung verloren. Die Beschreibungen seien zwar fleißig zusammengetragen und erhalten sogar durch eine kleine Auswahl von Illustrationen ein Gesicht, doch in den Augen der Rezensentin gehe das Fehlen eines Namensregisters eindeutig auf Kosten der Praktikabilität dieser „Chronique scandaleuse“. (phi/nic)

Literaturangaben:
NOACK, BERND: Theaterskandale von Aischylos bis Thomas Bernhard. Residenz Verlag, St. Pölten 2008. 271 S., 22 €.

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