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Skurriles aus dem Schriftstellerleben

Der neue Roman von Markus Orths: „Hirngespinste“

© Die Berliner Literaturkritik, 14.09.09

Von Axel Knönagel

Skurriles aus dem Dasein als Schriftsteller präsentiert Markus Orths in seinem neuen Roman „Hirngespinste“. Wie schon der Titel andeutet, sollte man den Inhalt des kurzen, schnell zu lesenden Buchs nicht allzu ernst nehmen. Das grundlegende Problem der Hauptfigur, einen erfolgreichen Roman zu schreiben, ist jedoch bei aller Komik und Satire durchaus glaubhaft dargestellt.

Als Hauptfigur hat Orths für „Hirngespinste“ jenen Markus Kranich wieder zum Leben erweckt, der 2003 im Roman „Lehrerzimmer“ als Studienassessor Absonderliches erlebte. Die Handlung von „Hirngespinste“ schließt unmittelbar an das Ende des ersten Romans an. Eher zufällig kommt Kranich auf die Idee, Schriftsteller zu werden, und das Buch, das er umgehend schreibt, erinnert eindeutig an „Lehrerzimmer“.

Vor eine schier unlösbare Aufgabe sieht Kranich sich gestellt, als er dem Erfolgsroman ein zweites Buch folgen lassen will. Voller Ironie beschreibt Orths die Versuche eines Schriftstellers, im Literaturbetrieb zu überleben. Sein Verleger ist ebenso skurril wie er selbst, und auch die anderen Personen um ihn herum sind reichlich sonderbar.

Als alle Versuche scheitern und ihm kein Thema für einen weiteren Roman einfällt, versucht Kranich mit Hilfe moderner Hirnforschung sein kreatives Potenzial in neue Bahnen zu lenken. Das ist natürlich alles überdreht und so voller Ironie, dass Orths und seine Figuren zu keiner Zeit in Gefahr geraten, zu ernst genommen zu werden. Kranich findet eine Bezeichnung für seine Schreibweise – „präfuturistisch“ - und liefert gleich eine Definition: „Es ist scheißegal, was du schreibst, Hauptsache, es kommt genug Kohle rein“.

Literaturangabe:

ORTHS, MARKUS: Hirngespinste. Schöffling & Co., Frankfurt/Main 2009. 158 S., 17,90 €.

Weblink:

Schöffling & Co.

Schöffling & Co.


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