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Sparks über den Krieg im Frieden

Auch nicht Sparks-Fans werden vom neuen Roman begeistert sein

© Die Berliner Literaturkritik, 17.06.09

Von Gisela Ostwald

Ein Foto im Wüstensand: An diesem Fund zieht der amerikanische Bestsellerautor Nicholas Sparks seinen jüngsten Roman „Für immer der Deine“ auf. Stationen der Geschichte sind der Irak und eine Kleinstadt im US-Bundesstaat North Carolina, der Krieg und die angeblich heile Welt in der Provinz. Wie leicht Eifersucht, Neid und schließlich Hass aber auch den friedlichen Alltag fernab der Front in ein Minenfeld verwandeln können, schildert Sparks in einer packenden Story.

Wer den Romancier von früheren Erzählungen kennt, weiß, wie geschickt er alle Saiten der Gefühlswelt zu spielen weiß. Selbst wer kein eingefleischter Sparks-Fan ist, dürfte in „Für immer der Deine“ die lebensnahen und teils faszinierenden Charaktere schätzen, die sorgsam recherchierten Erfahrungen eines Soldaten im Irak, die Geheimnisse der Hundedressur, seine Schilderung von den Sonnen- und Schattenseiten einer Gemeinde, in der jeder mit jedem vertraut ist, und nicht zuletzt den Einblick des fünffacher Vaters Sparks in das Seelenleben von Kindern.

Natürlich sind seine Romane leichter Lesestoff. Aber sie sind meist gut geschrieben, in sich schlüssig, reißen mit und enthalten wenige Stolpersteine. Nicht umsonst erobert Sparks ein über das andere Mal die Spitzen der Bestsellerlisten, siebenfach allein in der renommierten „New York Times“. Nicht umsonst werden seine Bücher in 40 Sprachen übersetzt, sind derzeit in 50 Millionen Kopien im Umlauf und werden mit Vorliebe—bisher viermal—von Hollywood in Filme umgesetzt.

Kann das Foto einer unbekannten jungen Frau zum Glücksbringer werden, fragt der Schriftsteller in seinem jüngsten Roman. Der Finder, Logan Thibault, glaubt selbst nicht daran. Doch von dem Moment an, in dem er das Bild in die Hosentasche steckt, verändert sich sein Leben. Er überlebt, wenn Bomben explodieren und die Kameraden neben ihm töten, er gewinnt beim Pokerspiel, hat eine Glückssträhne nach der anderen. In seiner Einheit wird bald gemunkelt, Thibault habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.

Für Victor, Thibaults besten Freund, liegt des Rätsels Lösung in dem Foto der schönen Unbekannten. Zurück in der Heimat legt er dem Glückspilz nah, die Frau zu finden und sich bei ihr fürs Überleben zu revanchieren. Aber wie finden ohne Namen und Adresse? Am Ende bringt die Jahrmarktszene im Hintergrund des Bildes Thibault auf die Spur. Er wandert mit seinem Schäferhund Zeus quer durch Amerika und stößt in dem Örtchen Hampton schließlich auf Elizabeth, eine junge Lehrerin und geschiedene Mutter.

Thibault verdingt sich als Hilfskraft in der Hundeschule ihrer Großmutter. Er gewinnt im Handumdrehen die Anerkennung der alten Dame, ebenso die Zuneigung von Elizabeths zehnjährigem Sohn Ben und schließlich auch die Liebe der jungen Frau. Doch Elizabeths Ex, Bens Vater, zieht alle Register, um die Harmonie der Vier zu zerstören. Keith Clayton ist der Sheriff von Hampton und verwöhnte Abkömmling einer mächtigen Familiendynastie. Er macht Elizabeth und Ben das Leben zur Hölle und lässt Thibault bald erkennen, welche Aufgabe er zu erfüllen hat, um das im Irak erfahrene Glück „zurückzuzahlen“.

Literaturangabe:

SPARKS, NICHOLAS: Für immer der Deine. Übersetz aus dem Englischen von Adelheid Zöfel. Heyne Verlag, München 2009. 464 S., 19,95 €.

Weblink:

Heyne Verlag


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