Lauren Oliver: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie. Carlsen Verlag, Hamburg 2010, 448 Seiten, Euro 19,90, ISBN 978-3-551-58231-7.
Von Elke Vogel
Diese Mädchen will keine von uns zu Feindinnen haben. Die Highschool-Clique um die Ich-Erzählerin Samantha - genannt Sam - ist ein geschlossener Zicken-Zirkel. Jeder, der den Coolness- Ansprüchen von Lindsay, Elody, Ally und Sam nicht genügt, wird gnadenlos gemobbt. Einzeln mögen die Mädels ja noch erträglich sein, aber zusammen - furchtbar!
Kurz vor dem Valentinstag sind die Nerven besonders von Sam extrem angespannt. Höhepunkt des Tages soll nämlich eine große Party bei Kent sein, einem ihrer Verehrer. Doch für Kent interessiert sich Sam gar nicht - denn nach der Party will sie endlich dem Drängen ihres Freundes Rob nachgeben und zum ersten Mal mit ihm schlafen.
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Dann läuft aber alles anders als geplant. Auf der Rückfahrt von der Party verliert Sam bei einem Autounfall ihr Leben. Mit „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ ist der US-Autorin Lauren Oliver ein ganz außergewöhnliches Debüt gelungen. Mit Sams Tod ist nämlich nichts zu Ende. Sie erwacht wieder, erinnert sich an den schrecklichen Unfall, und es ist wieder der 12. Februar - der Tag an dem sie gestorben ist.
Immer wieder geht ihr das so, immer wieder muss oder darf Sam den Tag ihres Todes noch einmal leben. Zunächst setzt Sam alles daran, so zu leben, dass sie nicht sterben muss. Doch nach und nach versteht sie, dass es nicht nur um sie selbst geht - sie bemerkt Menschen, die sie bislang links liegen ließ, legt sich mit ihren Freundinnen an und entdeckt, dass sie eigentlich ganz anders leben will, als sie es tut.
Oliver trifft den Ton der Jugendlichen sehr genau. Hinter der coolen Fassade der Mädchen und Jungs werden so Persönlichkeiten sichtbar, die ihren Platz im Leben noch suchen: Fragil und leicht verletzbar auf der einen Seite, voller unbändiger Lebenslust, Träume und Hoffnungen auf der anderen. Auf ihrer Website erzählt die in New York lebende Autorin von sich selbst und von den Dingen, die sie für ihren ersten Roman inspiriert haben - und sie stellt uns auf einem Foto ihre eigenen besten Freundinnen vor.
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Lauren Oliver