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Suhrkamp verhandelt um neuen Vargas Llosa

Nächstes Buch des Literaturnobelpreisträgers ist der Roman „El sueño del celta“

© Die Berliner Literaturkritik, 12.10.10

BERLIN/MADRID (BLK) - Der Suhrkamp Verlag bemüht sich um das neue Buch von Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa. „Alle Bücher von ihm sind bei uns erschienen. Selbstverständlich möchten wir, dass auch sein neuer Roman bei uns herauskommt“, sagte Verlagssprecherin Tanja Postpischil am Montag auf Anfrage in Berlin.

Das neue Buch des 74-Jährigen erscheint auf Spanisch am 3. November. Wie der Verlag Alfaguara in Madrid mitteilte, wird der Roman „El sueño del celta“ (Der Traum des Kelten) mit einer Startauflage von einer halben Million Exemplaren zeitgleich in allen spanischsprachigen Ländern veröffentlicht werden.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte am Wochenende berichtet, Suhrkamp habe das neue Buch abgelehnt. Unter Hinweis auf Gerüchte bei der Buchmesse hieß es in dem Blatt, Grund der Ablehnung könne eine antisemitische Passage sein.

Derartige Gerüchte seien „absolut gegenstandslos“, sagte die Suhrkamp-Sprecherin. „Wir haben das Buch zu keinem Zeitpunkt abgelehnt. Wir möchten es gerne verlegen und stehen darüber in Verhandlungen.“ Zu den Erfolgsaussichten und dem möglicherweise harten Bieterwettbewerb nach der Nobelpreis-Entscheidung wollte sich Postpischil nicht äußern. „Wir verhandeln und hoffen, dass es bei uns erscheint.“

Vargas Llosa war am vergangenen Donnerstag der wichtigste Kulturpreis der Welt zuerkannt worden. In seinem neuen Buch erzählt er vom Leben des irischen Diplomaten Roger Casement (1864-1916), der Anfang des 20. Jahrhunderts die Gräueltaten im Kongo während der Kolonial-Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. sowie später die Ausbeutung der Indios bei der Kautschuk-Gewinnung im Amazonasgebiet anprangerte. Auf die Geschichte des Diplomaten sei er zufällig bei der Lektüre einer Biografie des Schriftstellers Joseph Conrad gestoßen, sagte Vargas Llosa.

„Casement war einer der ersten Europäer, der sich der Übergriffe des Kolonialismus bewusst wurde und diese öffentlich verurteilte“, ergänzte er. „El sueño del celta“ ist Vargas Llosas erster Roman in vier Jahren. Zuvor hatte er „Das böse Mädchen“ veröffentlicht. (dpa/nw)

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Suhrkamp

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