<ST1:CITY W:ST="on"><ST1:PLACE W:ST="on">LONDON</ST1:PLACE></ST1:CITY> (BLK) – Jenny Diski rezensiert für die „Sunday Times“ Cherie Blairs Autobiografie „Speaking for myself“. Als Schlussfolgerungen der Politik Toni Blairs präsentiere seine Ehefrau Cherie Blair nur „aufgewärmte Phrasen“, urteilt Jenny Diski. Die Hauptintention der Autorin sei der finanzielle Gewinn, der mit so einem Buch zu erreichen sei.
Sie könne Gordon Brown nicht leiden, berichtet Cherie Blair in ihrem Buch, da er zuviel Platz in der Downing Street Nummer 10 in Anspruch nehme. Verschweigen tue Cherie Blair jedoch, schreibt die Rezensentin, dass sie selbst ein zweites Haus in London für über 5 Millionen Euro gekauft habe, nur um der Schule ihres Sohnes näher zu sein. Auch sonst sei wenig Neues zu erfahren, was nicht schon in der Klatschpresse stehe, kritisiert die Rezensentin. Über Tony Blairs Ansichten sei nichts in Erfahrung zu bringen, außer dass er sich nicht gerne von Männern massieren lasse. Cherie Blair berichte als einziges von einem persönlichen Gespräch mit George W. Bush über die Todesstrafe, schreibt Diski. Das Ergebnis sei keine hitzige politische Debatte gewesen, sondern Cherie Blair freue sich über Bushs guten Sinn für Humor.
Für den Leser lasse sich als Resümee dieser Autobiografie nur das harte Leben einer Ministergattin erschließen, schreibt Diski sarkastisch. Als moralischen Grundsatz rate Cherie Blair jeder Ehefrau, ihren Mann bestmöglich bei seinen Aufgaben zu unterstützen. Nach der Ansicht von Jenny Diski hat das wenig mit dem Titel „Speaking for myself“ zu tun, schließt sie ihre Rezension. (lea/dan)
Literaturangaben:
BLAIR, CHERIE: Speaking for myself. The Autobiography by Cherie Blair. Verlag Little, Brown Book Group, London 2008. 421 S., 18.99 £.
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