MÜNCHEN (BLK) – Hannelore Schlaffer bespricht in der „Süddeutschen Zeitung“ Nora Iugas Lyrikband „Gefährliche Launen. Ausgewählte Gedichte“. In diesem Band ist eine deutsche Auswahl an Gedichten, der 1931 in Bukarest geborenen rumänischen Dichterin, zusammengetragen.
Weltschmerz, Unzufriedenheit, Undankbarkeit sind Schlagwörter mit denen man Nora Iugas Lyrik in Verbindung bringen kann. Ihre Gedichte handeln von Liebe in all ihren Facetten, von Einsamkeit, Sinnlosigkeit des Seins und dem Widersinnigen der Welt. Der Symbolismus der sogenannten Oniriker, der Traumdichter schlägt sich in ihren Gedichten deutlich erkennbar nieder. Sadismus und Masochismus färben die ausgewählten Gedichte ein.
Nora Iugas Gedichte hätten eine besondere Ausstrahlungskraft, lobt die Rezensentin. Der Stil der Lyrikerin reiche über alle Tendenz und poetische Mode hinaus. Denn Iuga beschränke sich nicht nur auf die bloße Neigung zu Melancholie, Weltklage und formalem Modernismus. Ihr individueller Stil sei gekennzeichnet durch eine ungewöhnliche Mischung aus Trauer und Sadismus. Man könne Nora Iuga einen „Artaud der Lyrik“ nennen, schlägt die Rezensentin vor. (rie/muc)
Literaturangaben:
IUGA, NORA: Gefährliche Launen. Ausgewählte Gedichte. Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner. Mit einem Nachwort von Mircea Cartarescu. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2007. 135 S., 19 €.
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