FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat keine Ahnung, wo der Plexiglas-Obelisk von der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises geblieben ist. „Ich weiß nicht, wo er ist. Den hat Frau Trebitsch mitgenommen“, sagte der 88-Jährige der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag (13. Oktober) in Frankfurt. Reich-Ranicki widersprach Medienberichten, nach denen er den von ihm abgelehnten Ehrenpreis für sein Lebenswerk mit nach Hause genommen habe.
Show-Moderator Thomas Gottschalk hatte die Plastik nach seiner Laudatio notgedrungen an TV-Produzentin Katharina Trebitsch übergeben, die Reich-Ranickis Biografie für die ARD verfilmt. Reich-Ranicki betonte, dass ihn der Verbleib des Preises nicht weiter interessiere. Am Samstag (11. Oktober) hatte Reich-Ranicki bei der Gala in Köln den Ehrenpreis abgelehnt und das mangelnde Niveau der Veranstaltung kritisiert: „Es ist schlimm, dass ich das erleben musste.“ Am Sonntag verfolgte er nach eigenen Angaben nur seinen eigenen Auftritt in der Aufzeichnung der ZDF-Sendung. Auf die Frage, ob er alles richtig gemacht habe, sagte er: „Ich glaube ja.“ (dpa/mir)