ZÜRICH (BLK) – Mit einem erotischem Erweckungserlebnis zwischen dem Theologen, Philosophen und Dichter Peter Abaelard (1079-1142) und seiner Privatschülerin Heloisa beschäftigt sich die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“). In „Abaleard als Dichter“ übersetzt die Forscherin Ursula Niggli die Klagelieder des Dichters erstmals ins Deutsche.
Das in einem „Kloster erzogene “ und „geistig frühreife“ Waisenmädchen Heloisa ist schwanger von Abaelard. Daraufhin drängt er sie zur heimlichen Heirat. Anschließend bewegt er sie ins Kloster Sainte-Marie in Argenteuil zu gehen. Doch selbst da hat er mit ihr Geschlechtsverkehr. Anschließend flieht er in ein anderes Kloster, nachdem er auf Initiative von Heloisas Onkel kastriert wurde. Nach fünfzehn Jahren der Trennung initiiert Heloisa einen Briefwechsel mit Abaelard. Er seinerseits habe Schwierigkeiten, seine Leidenschaft allein auf Gott zu konzentrieren, schreibt die „NZZ“.
All das wäre getrost Material für mehrere Romane und hatte doch Platz im Leben dieses Paares, schreibt die Rezensentin Angelika Overath. Nigglis Übersetzung der Klagelieder bilde „das Kernstück eines anschaulich und persönlich geschriebenen Buches“, findet die „NZZ“. (sat/car)
Literaturangaben:
NIGGLI, URSULA: Peter Abaelard als Dichter. Aus dem Lateinischen von Ursula Niggli. Francke, Tübingen 2007. 224 S., 24,90 €.
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