WIEN/SALZBURG (BLK) - Peter Handkes viel diskutiertes Partisanenstück „Immer noch Sturm“ wird im August 2011 im Rahmen der Salzburger Festspiele uraufgeführt. Regie führe der renommierte bulgarische Regisseur Dimiter Gotscheff, der die Koproduktion gemeinsam mit dem Hamburger Thalia Theater inszeniere, berichtet die österreichische Zeitschrift „News“.
Ursprünglich hätte Handkes Stück über den Widerstand der Kärntner Slowenen im Nazi-Reich bereits im Februar im Wiener Burgtheater Premiere feiern sollen. Das Projekt scheiterte an einem Zerwürfnis zwischen dem österreichischen Schriftsteller und dem vorgesehenen Regisseur Claus Peymann.
Der Text des Werkes, eine mehr an Prosa als an Theaterdialogen orientierte Szenenfolge, ist soeben im Suhrkamp Verlag erschienen. Handke (67) wurde selbst in Kärnten geboren. Die Uraufführung soll dem Bericht zufolge auf der Perner-Insel in Hallein stattfinden, die seit 1992 als Spielstätte der Salzburger Festspiele dient.
„Immer noch Sturm“ ist eine Mischung aus Familientragödie und Geschichtsdrama und laut Thomas Oberender, Schauspielchef der Salzburger Festspiele, „Handkes vielleicht persönlichstes Stück“. Der Ich-Erzähler treffe „die Geister seiner Vorfahren und erlebt ein Familiendrama, das auch ein Drama europäischer Geschichte ist“, erklärt Oberender in „News“. „Es ist ein großes homerisches Epos, in dem Homer die von ihm erfundene Welt selber betritt.“ (dpa/nw)
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