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Ursula Krechel ausgezeichnet

© Die Berliner Literaturkritik, 11.05.09

BREMERHAVEN (BLK) – Die Schriftstellerin Ursula Krechel hat am Sonntag in Bremerhaven den Jeanette-Schocken-Preis für Literatur erhalten. Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung wurde der in Trier geborenen Autorin für ihr Buch „Shanghai fern von wo“ verliehen. In dem Werk beschäftigt sich 61-Jährige mit dem jüdischen Exil in Shanghai in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei sei es ihr geglückt, aus Gefundenem und Erfundenem einen lebendigen wie anrührenden Roman zu gestalten, urteilte die Jury. Die Laudation hielt der Autor und Literaturjournalist Wend Kässens. Ursula Krechel bedankte sich mit einfühlsamen Worten und schilderte, warum sie diesem Roman geschrieben habe.

In „Shanghai fern von wo“ schildert Ursula Krechel das Schicksal jüdischer Emigranten, die kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in China der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entkommen versuchen. Das Schicksal deutscher Juden in der Nazizeit ist auch Hintergrund des Jeanette-Schocken-Preises. Die Auszeichnung erinnert an eine jüdische Kaufmannsfamilie aus Bremerhaven. Jeanette Schocken hatte sich geweigert, vor den Nazis zu fliehen, weil sie ihre kranke Tochter nicht im Stich lassen wollte. Beide wurden nach Minsk deportiert und dort von den Nazis ermordet.

Der Schocken-Preis ist nach Angaben der Organisatoren die einzige von Bürgern durch Spenden finanzierte Literatur-Auszeichnung in Deutschland. Zu den bisherigen Preisträgern zählen George Tabori, Barbara Honigmann, Bei Dao, Imre Kertész, Tuvia Rübner, Louis Begley, Hanna Krall und Lizzie Doron. Der Preis wird seit 1991 alle zwei Jahre vergeben. (dpa/mel)


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