BERLIN (BLK) - Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa bedauert, dass sein neuer Roman „Der Traum des Kelten“ nicht wie die meisten seiner früheren deutschen Übersetzungen beim Suhrkamp Verlag erscheint. „Mir tat die Entscheidung sehr leid, dass dieses Buch nicht bei meinem vertrauten deutschen Verlag erscheinen sollte“, schrieb Vargas Llosa an seinen Suhrkamp-Lektor Jürgen Dormagen. In einem weiteren Brief an Verlegerin Ulla Berkéwicz versicherte der 74- Jährige: „Du bist meine Verlegerin jetzt wie zuvor, und ich hoffe, dass Du es auch in der Zukunft sein wirst. Es tut mir sehr leid, dass nicht Du meinen letzten Roman veröffentlichst. Ich hoffe, dass Suhrkamp mich weiter verlegt und dass dies eine vorübergehende Episode bleibt.“
Im Bieterstreit um die Veröffentlichungsrechte hatte sich der Rowohlt Verlag durchgesetzt, der den Roman im September 2011 auf Deutsch herausbringen bringen will.
Er habe sich nicht in die Entscheidung seiner Agentin Carmen Balcells einmischen wollen und werde dies auch in Zukunft nicht tun, schrieb der Schriftsteller weiter an seinen Lektor. „Gleichwohl ist die Wahrheit, dass ich eine große Zuneigung und Dankbarkeit gegenüber dem Verlag hege, der sich dergestalt um die Verbreitung meiner Bücher gekümmert hat und von dem ich soviel Herzlichkeit und Freundschaft erfahren habe“, heißt es in dem Brief.
Das neue Buch kam auf dem spanischsprachigen Markt mit einer Startauflage von einer halben Million Exemplaren in den Handel. Das Werk erzählt vom Leben des irischen Diplomaten Roger Casement (1864- 1916). Dieser prangerte Anfang des 20. Jahrhunderts die Gräueltaten im Kongo während der Kolonial-Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. sowie später die Ausbeutung der Indios bei der Kautschuk- Gewinnung im Amazonasgebiet an. (StU/dpa)