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Vargas Llosa: Nobelpreis lässt kaum Zeit zum Schreiben

© Die Berliner Literaturkritik, 04.11.10

MADRID (BLK) - Der Gewinn des Literaturnobelpreises vor knapp einem Monat lässt Mario Vargas Llosa kaum noch Zeit zum Schreiben. „Eine Vielzahl von Terminen hat meine normale Arbeitsroutine gesprengt“, sagte der Schriftsteller bei der Vorstellung seines jüngsten Romans in Madrid. Das Werk „El sueño del celta“ (Der Traum des Kelten) kam am Mittwoch in Spanien und den anderen spanischsprachigen Ländern mit einer Startauflage von einer halben Million Exemplaren in den Handel.

Er hoffe, dass der Terminstress nur vorübergehend sei und er seine literarische Arbeit bald wieder aufnehmen könne, betonte der 74-jährige Peruaner, der auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt. Die Literatur sei für ihn das größte Vergnügen. „Ich werde mit der Feder in der Hand sterben.“ Der neue Roman erscheint im Verlag Alfaguara und umfasst in der spanischen Originalfassung 454 Seiten.

Das Buch handelt vom Leben des irischen Diplomaten Roger Casement (1864-1916), der Anfang des 20. Jahrhunderts die Gräueltaten im Kongo während der Kolonial-Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. sowie später die Ausbeutung der Indios bei der Kautschuk-Gewinnung im Amazonasgebiet anprangerte. Der Roman respektiere die wichtigsten Lebensstationen Casements, aber er enthalte auch viele erfundene Geschehnisse, berichtete Vargas Llosa.

Die Hauptfigur des Romans sei eine „visionäre und faszinierende Persönlichkeit, halb Held und halb normaler Mensch“, sagte der Autor. Er selbst beneide Literaten, die ein aufregendes Leben führten, aber sein Lebensstil sei ganz anders. Er habe seine feste Arbeitsroutine und verbringe viele Stunden in Bibliotheken. Auf die Geschichte des Diplomaten war Vargas Llosa zufällig bei der Lektüre einer Biografie des Schriftstellers Joseph Conrad gestoßen. (bal/dpa)


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